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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140715010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914071501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914071501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-15
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Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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von derjenigen Leite, der man laut das Recht abge- sprachen Hatte, in die politischen Angelegenheiten der Katholiken hineinzureden, nämlich von Rom und solchen prominenten Persönlichkeiten, die sich der römischen Approbation in uneingeschränktem Mähe rühmen dürfen. Am 27. Mai 1914 hielt Papst Pius X. eine Allokution an die neuernannten Kardi nale, in welcher er diejenigen Vereinigungen von Gläubigen sanktionierte, welche unter Beiseitelassung jeder menschlichen Rücksicht sich um das Banner der Kirche scharen. Das war eine dicke Unterstreichung der schon in der Enzyklika „Singulari quat-am" aus gestellten Prinzipien, also das Gegenteil einer An erkennung der interkonfessionellen Tendenzen, welche sich im deutschen Zentrum und insbesondre in den christlichen Gewerkschaften breit machen, die aus poli tischen und agitatorischen Rücksichten auch Nichtkatho liken aufnehmen und sich damit weitgehender menschlicher Rücksichtnahmen schuldig machen. Am 28. Mai 1914 sprach der neue bayrische Kardinal v. Betti nger bei einem Festessen in Rom von der innigen Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhle, welche weder durch feindliche Kräfte von rechts und links, noch durch solche von innen er schüttert werden könne, „mögen auch die Feinde von innen dies in Zweifel ziehen!" Dast Seine Eminenz etwa die integrale Berliner Richtung unter die „inneren Feinde" zählte, wird kein Mensch be haupten wollen. Am 4. Juni 1914 erfolgte ein turialer Hauptschlag: die Congregatio Jndicis ver bot die Schrift „Zentrum und kirchliche Autorität" des badischen Zentrumshäuptlings Wacker, der zu Essen sllr's Zentrum die „erlösende Tat" getan und die allein echten ultramontanen Integralen auf s Haupt geschlagen zu haben vermeinte. Wackers Schrift war seit Essen längst als Agitationsschrift nach allen Richtungen verbreitet worden, um dadurch die Katholiken erst recht für s Zentrum zu gewinnen. Und nun die Indizierung, d. h. die Androhung schwerer Kirchcnstrase für jeden Katholiken, der Wackers Broschüre liest, verbreitet, oder ihr sonstwie Vorschub leistet. Welche Ironie! Welche Begriffs verwirrung und -Verwilderung in unserem politischen Zentrum, das für die Kirche zu streiten vorgibt, während diese in ihrer höchsten Autorität die Zen- trumswafsen zerbricht und die Zentrumsmethoden verdammt. . . Und damit nicht genug! Die Tat der Jndexkongregation wurde jüngst beinahe noch über trumpft durch einen Mittelsmann der römisck^cn Kurie, den norditalienischen Bischof Archi von Como, der in einem Hirtenbriefe das Programm des Reichsausschusses der deutschen Zentrumspartei, enthalten in einem vom 8. Februar 1914 datierten Aufrufe, angreift und diese Kundgebung des Zen trums als Ungehorsam gegen die Kirche und „tie rischer, teuflischer" Weisheit entsprungen brand markt. . . Den Führern der deutschen „christlichen" Gewerkschaften wird vorgeworfen, dah sie jedenfalls Lurch die schon erwähnte Umdeutung der Enzyklika „Singulari quadam" das Schisma angebahnt hätten, weshalb sie Empörer gegen die kirchliche Autorität seien! Höher geht's wirklich nicht mehr! Nach allem Vorausgegangenen konnte der Bischof von Como nicht nur des päpstlichen Beifalls für seine Kundgebung sicher sein, sondern er hatte ihn wohl schon vor deren Veröffentlichung rn der Tasche. Unterm 30. Juni 1914 richtete Pius X. denn auch ern eigenes Schreiben an den Bischof, worin er letzteren zu dem schönen Hirtenbriefe beglückwünscht und „zum Zeichen besonderen Wohlwollens" den apostolischen Segen spendet. Und nun tröstet sich unsere Zentrumspresse damit, dah jener Hirtenbrief nur an diejenigen adressiert war, über welche der Bischof von Como direkte Jurisdiktionsgewalt besitzt, nämlich an seine Diözesanen! An wen hätte er ihn denn adressieren sollen? Etwa direkt an den Reichs ausschuh der deutschen Zentrumspartei? Oder an Herrn Julius Bachem? Und kommt es darauf über haupt an? Oder nicht vielmehr darauf, dah der nun einmal bekanntgcwordene Inhalt des Hirtenbriefes den lauten Beifall der höchsten kirchlichen Autorität gefunden hat? Unwürdig ist es, wenn in gewissen Zentrums kreisen versucht wird, sich und ihren Anhängern um alles in der Welt nicht einzugestehcn, dah ihre po litische Grundlage sich in unversöhn lichem Widerspruch zu den Forderun gen der Kurie befindet. Und eine arge Verkennung der ganzen Vorgänge ist es, wenn diese in der „Altnationalliberalcn Korrespondenz" mit einer Handbcwegung abgetan werden sollen, da man auch schon vorher gemuht habe, dah das politische Zentrum von der kirchlichen Autorität nicht unab hängig sei. „Gewuht" hat man das freilich insofern, als Agitation und Gehabe des Zentrums vielfach zu dem Schlüsse seiner politischen Abhängigkeit von Rom zwangen. Was aber früher als subjektive Ansicht des Zentrumsgegners zurückgewiesen werden konnte, was stets bestrittene Behauptung war: das steht jetzt urkundlich fest, da alle schon angeführten Kund gebungen d«r Kurie übergegangen sind in die Acta Apostol-'cae Sedis und damit starre programmatische Bedeutung für alle Zukunft erlangt haben. Das Zentrum mit seiner skrupellosen Ausbeutung des katholischen Glaubensbewuhtseins zu weltlich-politi schen Machtzwecken in schreiendstem Widerspruch mit dem Papste und den „integralen" Bischöfen: das muh auch auf denkende katholische Kreise seine Wirkung ausüben. Man sollte es wenigstens meinen! Aller dings kann es den Liberalen und anderen Zen trumsgegnern gleichgültig sein, ob die „politischen" Katholiken ihre Wahlzettel fürderhin integral oder christlich für Zentrumskandidaten abgcbcn. Aber da» Zentrum ist unüberbrückbar gespalten in der Frag« der politischen Ausnutzung des katholischen Glauben», da» Zentrum desavouiert in der von ihm bisher behaupteten Unabhängigkeit und politischen Bewegungsfreiheit des Katholiken, das Zentrum ge- demütigt in einem seiner prominentesten Vertreter, der den Programmsatz der Akonfessionalität seiner Partei proklamieren wollte: das sind nicht bloh parteipolitische, sondern kulturpolitische Er eignisse, die an ihrer Bedeutung nichts verlieren können, mag auch — handgreiflich auf Bestellung — der vatikanische» Offiziosus, der „Osservatore Ro mano", in den letzten Tagen zur moralischen Rettung des deutschen Zentrums erklärt haben, der Papst hübe mit seinem Schreiben an den Bischof von Como nur diesen und dessen Diözese im Auge gehabt. „Integral oder christlich", das ist der tiefste Rih im vielgerllhmten Zentrumsturme, und wir wollen, wie die Zukunft auch sein möge, wenigstens nicht zu denen gehören, die L<ie Zeitereignisse verschlafen oder, beherrscht von anderen politischen Problemen, falsch eingeschätzt oder gar ignoriert haben. Zum Tode des russischen Gesandten v. hartwieg. Wie aus Belgrad berichtet wird, ist gestern die feierliche Bestattung des plötzlich verstorbe nen russischen Gesandten v. Hartwieg ohne Zwischenfall verlaufen. Von der Gesandtschaft bis zur Kathedrale bildeten die Truppen Spalier und eine gewaltige Volksmenge hatte sich in den Strahen angesammelt. Rian war nicht ohne Besorgnis vor einem Aus bruch der Volksleidenschaft. Immer von neuem war das Gerücht verbreitet worden, v. Hartwieg sei bei seinem Besuche in der österreichischen Eesandtschast vergiftet worden, obwohl sofort festgestellt worden war, dah ein Herzschlag oorlag. Die Stimmung ist, wie weitere Meldungen besagen, noch immer gereizt: sic ist verschärft worden durch die zum Teil heftigen Aeuherungen der Wiener Blätter über die politischen Pläne und Taten des Verstorbenen, den sie direkt beschuldigten, der Urheber aller bösen Ereignisse am Balkan gewesen zu sein. Geschichtlich steht diese Ur heberschaft gewih nicht so fest, dah darüber nicht ge stritten werden könnte, aber eine starke treibende Kraft war er gewih. Ueber die Persönlichkeit des Herrn v. Hart wieg wird uns geschrieben: „Ich habe den so plötzlich aus dem Leben geschie denen russischen Gesandten von Hartwieg in Belgrad gut gekannt und häufig mit ihm verkehrt. Bei unse ren Zusammenkünften kam fast immer die Rede auf die hohe, wie auch auf die niedere Politik. Vielfache Aeugerungen, die Hartwieg hierbei tat, sowie auch manche seiner Handlungen, die ich verfolgen konnte, liehen erkennen, dah er nicht der Panslawist van« plii-u^v war, als der er meistens von der österreichi schen Presse hingestellt wurde. Gewih, er war Russe, ein impulsiver Russe sogar, der zuweilen seine eigenen und nicht die ihm von Petersburg aus vorgeschriebe nen Woge ging, so z. B. bei dem van ihm geförderten Abschlüsse des Bündnisses der Balkanstaaten. Aber er stellte doch in den Vordergrund seiner Ziele wirt schaftliche Bestrebungen. Diesen sollte das Bündnis seiner Meinung nach auch in erster Reihe dienen, und dah dies von seiner Seite auch aufrichtig gemeint war, beweist, dah ursprünglich auch der Beitritt der Türkei zu dem Balkanbündnisse erstrebt wurde. Erst nach der Kriegserklärung Italiens an die Türkei trat der Plan einer endgültigen Abrechnung der christlichen Balkanstaaten mit der Türkei mehr und mehr in den Vordergrund. Gerade über wirtschaft liche Angelegenheiten habe ich häufig mit Hartwieg ge sprochen. Hierbei wünschte er namentlich eingutesEin- vernehmen zwischen Ruhland und Deutschland, und er war stolz daraus, dah er seinerzeit an dem Zu standekommen des deutsch-russischen Handelsvertrags als Chef der politischen Abteilung in Petersburg einen wesentlichen Anteil hatte. Auf die leitenden Kreise in Belgrad besah er grohen Einfluh, der um so mehr bemerkt sund daher auch vielfach übertrieben dargestellt) wurde, als Baron Ugron, der bis zu Anfang dieses Jahres Oesterreich-Ungarn in Belgrad vertrat, politisch eine Null war und eine wenig be neidenswerte Stelle in dem Belgrader diplomatischen Korps spielte. Auf Oesterreich-Ungarn war er frei lich nicht gut zu sprechen. Die vielfachen aus der Luft gegriffenen Mitteilungen über ihn in der österreichisch-ungarischen Presse verdrossen ihn un- ßcmein, auch glaubte er Ursache zu haben, anzu nehmen, dah die österreichisch ungarische Regierung seine Korrespondenz, soweit diese das habsburgische Gebiet berührte, überwachte. Z. Xutsckdscb. Oesterreich ua- Serbien. Während sich die Bevölkerung Oesterreichs durch die sensationellen Nachrichten aus Belgrad in einer gewissen Erregung befindet, und auch an der Wiener Börse alarmierende Gerüchte verbreitet waren — dort hich es, es sei der Befehl gegeben worden, sofort zwei Armeekorps mobil zu machen —, verharren die amt, lichen Wiener Kreise bei ihrer ruhigen Auffassung der Lage. Gleichzeitig wird auch aus Wien halb amtlich gemeldet, dah der gemeinsam« Kriegsminister einen längeren Urlaub an- getreten hat. Das sieht nicht so aus, als ob irgendwelcher Schritt gegen Serbien in der nächsten Zeit zu erwarten sei. Dagegen wird nun wieder über Pest gemeldet, dah das gegen Serbien zu befolgende Vorgehen endgültig festgclegt und vom Kaiser de- reits genehmigt sei. Dieser Schritt würde in den höflichsten Formen erfolgen, an Klarheit und Ent schiedenheit hingegen nichts zu wünschen übrig lassen. Urlaub be» Kriegsministers. Wien. 14. Juli. Kriegsminister v. Krobatin tritt morgen seinen Urlaub an. Graf Tisza in Wien. Wien, 14. Juli. Der ungarische Minister« Präsident Graf Tisza ist heute vormittag hier eing-etroffen. Das „Fremdenblatt" bemerkt hierzu, dah ein gemeinsamer Ministerrat für heute nicht in Aussicht genommen sei. Graf Tisza will, Bester Meldungen zufolge, nurJnformationen einziehen, da neue Interpellationen im ungari schen Abgeordnctenhause angekündigt seien. Die Auffassung der ungarischen Kreise. Budapest, 14. Juli. In den Kreisen, die der ungarischen Regierung nahe stehen, hält man mit Entschiedenheit an der Auffassung fest, dah sofort nach Erledigung der Untersuchung in Serbien, die geradezu mit Ungeduld erwartet wird, mit gröhter Energie darauf gedrungen werden muh, dah die Verhältnisse zwi schen unserer Monarchie und Serbien dauernd geklärt werden. Serbien dürfe nicht mehr, wie bisher so oft, damit rechnen, dah es unsere Monarchie durch nichtssagende Erklärungen abspeise. Es müssen unbedingt Garantien dafür geschaffen werden, dah die Hetzereien gegen un sere Monarchie in Serbien aufhören, und dah vor allen Dingen aus das strengste Sorge getragen werde, dah von Serbien aus die Stimmung in Bosnien und in der Herzegowina nicht weiter unterwühlt werde. Man hofft, Leih die Belgrader Regierung Einsicht genug haben werde, ihren internationalen Pflichten, auch ohne einen Konflikt mit uns abzuwarten, loyal nachzukommen. Bevorstehende Reise des Gesandten Jovanovic nach Belgrad. Belgrad, 14. Juli. Der „Balkan" meldet, dah der serbische Gesandte in Wien Jovanovic in der nächsten Woche zur Berichterstattung in Belgrad ein- treffen wird. Vie Teilmobilisterung Italiens. Zu dcnl Königlichen Dekret aus Einberufung des Ncservcjahrgaitges 1891 hat der italienische Kriegs minister nach einer Meldung der Londoner „News" aus Rom eine Verfügung an die Armeekomman- dantcn erlassen, die die Dauer der militärischen Dienstleistung Les Reservejahrganges auf drei Monate festsetzt und die Abhaltung von Heeres- übungcn in halbkriegsstarken Verbänden anordnet. Ter Grund der Einberufung. Mailand, 14. Juli. Der sozialistische „Avanti" behauptet, dah die Einberufung der Altersgrenze des Jahrganges 1891 nur mit Rücksicht auf die Ereignisse in Albanien ersolgt sei. Die italienische Regierung habe von grohen Vor bereitungen Oesterreich-Ungarns in Dalmatien erfahren, wo angeblich 30 000 Mann zusammengczogen seien. Und so habe auch General Cadorna, der neue Chef des italienischen General stabes, eine zeitweise Mobilisierung für notwendig erachtet, auch mit Rücksicht auf die Ereignisse in Abessinien. Das 7. Artillerieregimcnt in Piacenza habe den telegraphischen Befehl erhalten, sich in Kriegszustand zu setzen. Es sei gestern nach dem Süden abgcdampst. Auch die Garnison von Caserta habe den Auftrag erhalten, sich bereit zuhalten. In Tarent werde «in groher Teil der italienischen Flotte »usammengczogen. Vie Wirren in Albanien. Die Aufständischen befinden sich im An« marsch arrf Lalona, das, von Truppen fast ganz entblüht, kaum ernsten Widerstand leisten kann. Da auch die Enrvpareisc Turkhan Paschas keinen Erfolg gehabt haben soll nnd damit der Fürst auf sich selbst angewiesen ist, so wird wohl der Fall Durazzos und damit das Ende der Herrschaft des Fürsten Wilhelm nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die vorliegenden Meldungen lauten: Balona vor dem Fall. Turazzo, 14. Juli. lWiencr Ä'. K. Tel.« Korr.-Bur.) Hauptmann hillard konnte vor dem Fall Berats die beschütze noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Man befürchtet, dast Balo na innerhalb zwe icr Tage fal- l e n wird. General de Weer beabsichtigt, Valvna mit der Besatzung zu verlassen, da die Stadt wegen ihrer ungünstigen Lage und der geringen Besatzung den Aufständischen nicht standhalten könne. Zn der Lage ist keine Acnderung cinge- trcten. Am Rastbul wurde heute eine besonders starke Bewegung beobachtet. — Ismail Ä?- mal begibt sich heute nach Balvna. Auch nach einer aus Athen kommenden Meldung sind die Ausständisclien nach der Ein nahme von Fieri im Anmarsch auf Balona, das — von Truppen fasst entblösst — keinen ern sten Widerstand leisten könnte. Wenn Zo- graphos den Vormarsch seiner Frcischaren nicht auszuhaltcn vccuurg, so must der Fürst sich auch aus den Verlust dieser Stadt gefaßt maclzen. Den Epiroten wird daraus freilich kein Vorteil t 1914. f. „Virginia" n Hafen ein. chen Dampfer rginia" hatte iie war am l. Bis zum irmalen Um- da» Schiff s e r l i n i e. Mitteln das rn und zog »rang da» äume ein r. Auch der rrsagte. Der mmung mit :men. Im he Dampfer Teil der > das Schiff iirginia" mit öergamo m Depeschen» ;r gemeldet: Massen» n nicht in sondern im anco. Er den Pfarrer die infolge odann den > dessen wegs einen lhmacher : aus Rach» eines Ge- » Frank- ms Garten erschlagen, n abeitete, r der bei denen elf ter Person cif D e l f s Geständnis ag morgen iuer und r Auto» : Berliner äglich die ädern be- en einen I st ä n d i g irde sofort Glücks war eben. Der Charles en Folgen den. Aus i 2. Iäger- om Hr tz- wahn. ug damit er seinen eraden lg es, den chängnis- ereignet. te, wollte on einer er nicht, ldet war, e feuerte »ich, daß ch. n e d i g. chdc mit kale das nbrödel" ich mal, ben alle ed, dies« «nz un größer« Anklage Münd er Herr ad fragt ußern?" r Ruhe, crenarzt d atem- P. ge- sei ver- Weg, iter an endlich Das ist :n ganz en nach ie nackt heraus- s habe !s Gra chten l" itnttzer: ger und Wissen- -«»»«»: lv: kür - Jür daftuv«. Morgen »Ausgabe Mr L»Ip»Ia un» Vorort, durch unser» »rla,, vLAUAvpkklfk. und Sp»0tt»ur«rmal täglich In« hau» grdrocht r moaatUch 1.S» M., virrt-yührllch ,.7» M. 0«i »»r ch»sch«st»st»U», uns»ra Ztttal», un» Nu»,ab«st«U»n adg»h»Itr monatlich 1M.,oi»rt»y«hrUch Z M. Vurch »I» Post- inn»rhaid v»utschianü» ua» »er »rutsch»» Rolon!»» monatlich ,.»» M., oi»rt»lj«hriich 4.ro M., auoschli»-llch postd«st»U,»l». Va» l»lp,ig»r Tagrdlatt »rsch»int w«rktag» »mal. Sonn. «. Z«i»rtag« lmal. Sn Lrlpzig, S»n Nachbarort«« unü S«n Srt»n mit »ig»n«n Mal»n wir» »i, Nd»n»au«gab» noch am ftb»nü »<« <rsch«in«n» in« hau» g«lirs»rt. e»riin»r NiSaktion- Za »»n -»«»» t7, Z«rnspr»ch-Nnschluß: Moabit Nr. 447. HmrdelsFetturrg Amtsblatt des Rates und des polireiarntes der Stadt Leipzig «»»aktion «nü Srschaft»st»Urr lohanaisgaff« Ur.«. o -»rnsprrch-tznschluS Nr. 14»»r, I4»»r un» 14044. ISS. Jahrgang für Snserut« au« «ripzig un» Umgrbung »i« /inzelgenpreise. ,sp,m,»p,ut,»«»r-p,.,»l«n»rlam»,»u»,m., von au.wärt« r» Pf., N»kiam«n l.rs m., Ki«tn» Nnz«ig»n »i»p«titr«u» au« ropf.b.wieS-rkol.Nad.,Sns»rat« oonV«HSr»rn im amtlichrnlril »ir prtit» z»il» SS Pf. S»schüft»an-rig»n mit piaNoorschrist im Preis» »rb-ht. Rabatt nach »arif. S«iiag»nr ch«samtaufi.SM.»a,rausrn» au«schl.posig«bv»r. f»nz»ig»a.finnabm«: )ot>anni«gass«g, bei siimtiichrn Liiialrn »«« r»ip,ig«r kag«diatt«» un» aU«o Nnnonc»n.«xpe»itionen »r« Sn- un» flurlan»««. S«schSft»st»U« sürS«riin u.»i» pr.vron»«nburg: dircktionMolterZii«»»!, 0«riin S.14, vr«»»»n»rStraS»»7. -rrnspr«ch.tznschluz: Moridpia» 10Z«1. Nr. 354. Mittwoch, üen iS. Juli. IS 14. Vas wichtigste. * Von dem Kriegsgericht der Berliner Kommandantur wurde der Vizefeldwebel Pohl wegen Verbrechens gegen das Spionage gesetz zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrenrechtsoerlust, Stellung unter Polizeiaufsicht und Ausstoßung aus dem Heere verurteilt. (Siehe Recht und Gericht.) * Die bisherigen Meldungen über die Hitz- schlagerkrankungen beim Erenadierregiment Nr. 12 in Frankfurt a. O. stellten sich als über- trieben heraus. (2. Heer u. Flotte.) * Am Dienstag vormittag fand in Belgrad das Leichenbegängnis des russischen Ge sandten von Hartwieg ohne Zwischenfälle statt. (S. bes. Art.) * Die Dauer der militärischen Dienst leistung des einberufenen italienischen Re servejahrganges 1891 ist auf drei Mo» nate festgesetzt worden. (S. Pol. Uebers.) * Die Spannung zwischen Oesterreich und Serbien hält an, doch herrscht in Wiener amt lichen Kreisen eine ruhige Auffassung vor. (2. bes. Art.) * Die Europarcise des albanischen Minister- präsid'enten Turkhan Pascha soll ergebnis- l o s verlaufen sein. (S. bes. Art.) Integral o-er Christlich! Von Dr. Friede. Thoma, M. L. R. u. d. Bayr. Landtags. Fünf Jahre sind verflossen seit jener denkwürdigen Osteroicnstagstonferenz zu Köln, durch die der latente Streit mw den wahren Charakter des Zentrums in sein bis heute andauerndes akutes Stadium gerückt wurde. Nach 40jährigem Bestände der Partei und ihrer parlamentarischen Vertretungen begann damals plötzlich ein großes öffentliches Rätselraten über Natur und Wesenheit des Zentrums, und merk würdigerweise kam das Bedürfnis zu solchen Betrach tungen aus den Reihen der Partei selbst, während sie übrigen politischen Kreise Deutschlands der Entwick lung der Dinge verständnisinnig folgten, wohl wißend, mit wem sie es im Zentrum zu tun hatten. Zwar widersprachen Presse und Agitation des Zen trums aufs heftigste, wenn man letzteres eine ein seitig-konfessionelle, ultramontane Partei nannte. Doch war es von jeher sonnenklar, daß das Partei gebäude des Zentrums ohne das Substrat der katho lischen Glaubensgemeinschaft, die es politisch mobil macht, in sich zusammenfallen müßte und daß man dieser Tatsache entsprechend das Zentrum mit Fug und Recht als konfessionelle Partei ansprechen kann. Demgegenüber wurde in Köln „beschlossen", man sei eine politische Partei, was insofern stimmte, als das Zentrum allezeit Politik getrieben hat. Ueber die tieferen Bedingungen dieser Politik, über ihre ethischen und historischen Voraussetzungen, schwieg man sich jedoch aus. Die eigentliche Streitfrage konnte dieser Kölner Beschluß natürlich nicht er schöpfen, geschweige denn sie beseitigen. Im Gegen teil — die Kölner Konferenz von 1909 bildete den Auftakt zu dem Richtungsstreite im Zentrum, der sich in den letzten Jahren vor unseren Augen mit zu nehmender Heftigkeit und mit interessantem Wechsel der Akteure abgespielt hat. Es traten sich — immer schärfer umrissen — die „integrale" und die „christ liche" Richtung gegenüber, die ihre Hauptorte rn Berlin, Breslau, Trier einerseits und in Köln, München-Gladbach anderseits haben. Die Integralen hatten nicht nur die Logik und die Konsequenz, son dern auch die Kurie in Rom für sich, während die Christlichen auf die faktischen Verhältnisse, auf das offizielle politische Zentrum in Deutschland, sich stützen konnten. Die beiderseitigen Auffassungen standen und stehen sich mit einer Schroffheit gegen über, die alle Versuche einer Versöhnung und Aus gleichung zunichte machte. Auch der voreilig pro klamierte „Friede von Metz" 1913 anläßlich des dortigen Katholikentages, erwies sich als eitler Schein. Die jesuitische Umdeutung, die 1912 sich die Enzyklika „Singulari quadam" hatte gefallen lassen müßen, um in den deutschen christlichen Gewerkschaf ten alles beim alten zu lasten, konnte zur Not vor halten, wenn nicht neue turiale Stöße gegen dos Zentrum erfolgten. Zwar hatte der verstorbene Kardinal Kopp noch in dem letzten Fastenhirten, briefe, den er zu Ostern 1914 erliest, scharf gegen die- jenigen Front gemacht, die die Worte des Papstes nicht nehmen und verstehest wollen, wie sie geschrieben sind, sondern daran herumdeuteln und nörgeln, bis sie ihren ursprünglichen Sinn glücklich verloren haben. Doch wäre das Zentrum über diese wie über manche andere oberhirtlichc Aeußerung um so mehr zur Tagesordnung übergegangen, als der integrale Fürstbischof von Breslau kucz darauf seine Augen für immer schloß. Seine Stellung im Richtungskampf«, der er durch manches geflügelte Wort -- man er innere sich nur der „sozialpolitischen Verseuchung de» Westens" — prägnautcn Ausdruck verliehen batte, gehörte mit einem Male der Geschichte an, und di» „Berliner" schienen durch den Tod dieses einen dezimiert: der „Dochem'smus" hatte wieder Ober wasser im häuslichen Streite. Da folgte in den letzten Wochen Schlag auf Schlag gegen da» deutsche „christliche" Zentrum, und Mar
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