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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191407128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140712
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-12
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Sette 12. Nr. S49. Somttags-Nusgave. Leipziger Tageblatt. SvNNtttg. 12. 3vU 1914. Mitteilungen aus -er Sesamtratsjlyung a» 4. Juli 1814. Vorsitzender: Zu Anfang Bürgermeister Dr. Weder, später Bürgermeister Roth. 1. Die Stadtverordneten haben zugestimmt ») der Bewilligung der auf die Stadtgemeinde entfallenden anteiligen Kosten des Ausbau» der Dinterstrahe zwischen Eeibel- und Kleiststratze in Leipzig-Gohlis in Höhe von 4120 4(, t>) der Erneuerung de» Glciskreuzes in der Leip» ziger Straste in Mockau vor dem Grundstücke der „Union", o) dem Erwerbe von etwa 92 Quadratmeter Bor» gartenland in der Weststrasse in Mockau, Z) dem Verkaufe von Land der Wegeflurstücke Nr. 147, 158, 159, 164, 168, 169 und 170 der Zusam- menlegungsgenosjenschaft Sommerfeld, o) der Aenderung der Baufluchtlinien und der Aufteilung der Baufläche 116 an der Wustmann« und Kleisistrasse, t) der Einrichtung und Ausstattung eines Vor- standsztmmers in der Stadtkasse, g) der Bewilligung von 4000 für Erneuerung de» Dache» des Dolksbrausebades am Täubchenwege, tt) der Instandsetzung der Pferdeställe im Grund« stücke Gerberstraste 57 unter Aufwendung von 4949 Kosten, i) dem Bau eines Magazingebäudes mit Pfört- nerhäuschen für die städtischen Theater an der Dessauer und Hartzstraste, le) dem Erwerb und der Befestigung des Vor gartenlandes am Grundstücke Kohlgartenstragc 48 in Leipzig-Reudnitz, l) dem Bebauungsplan Leipzig-Kleinzschocher — südlich des verlängerten Schönauer Wegs Nr. 75 des Gesamtplans), m) der Aenderung der Baufluchtlinie des Grund stücks Kuhturmstrahe 1s in Leipzig-Lindenau und dem Verkaufe von etwa 0,95 Quadratmeter Strasten- land, n) der Neubesestigung der Hauptzollamtsstrastc so wie der Strasse auf der Ostseite des Nordplatzcs, o) der veränderten Prosileinteilung und der end gültigen Befestigung der Merveldtstraste sowie der Anpflanzung von Bäumen daselbst, p) der Neubesestigung der Promenadenstraste zwischen Westplatz und Elsterstraste sowie der Regelung der Fusswege, der Veränderung der Wasser leitung und der Legung von Gasrohren usw., g) der Bewilligung der Mittel zur Fortführung der Stadtvermessungsarbeiten sowie der Einbeziehung der Vorstädte Dölitz, Dösen, Probstheida, Stötteritz und Stünz in das Vermessungsgebiet, r) der Beschaffung zweier Kraftwagen für die städtischen technischen Werke unter Aufwendung von je 8000 -st Kosten. Das Erforderliche ist zu besorgen. 2. Dem Verkaufe der Baustelle 14 an der Kleist« straste in Leipzig-Gohlis haben die Stadtverordneten zugestimmt unter der Bedingung, dast sich der Käufer mit der in Aussicht genommenen Begrenzung der Baustelle einverstanden erklärt. Dieser Bedingung wird beigetreten. 8. Auf die Vorlage, betreffend die Vermehrung der Mitglieder des gemischten Theaterausschusses, haben die Stadtverordneten beschlossen, 1. der Ver- mehrung um einen nach 8 46 der Revidierten Städteordnung wählbaren Bürger zuzustimmen und al» dieses neue Mitglied Herrn privatisierenden Kaufmann Paul Julius Eichorius zu wählen, 2. die Vermehrung um ein Ratsmitglied und einen Stadt verordneten abzulehnen. Diesen Beschlüssen wird beigetreten. 4. Von der Vorlage, betreffend die Veränderungen des Haushaltplans 1914 usw., haben die Stadtverord neten Kenntnis genommen und, soweit erforderlich, den Veränderungen zugestimmt. Das Erforderliche ist zu besorgen. 5. Al» Waisenrat für den 76. Bezirk haben die Stadtverordneten Herrn Lehrer Reinhold Laube gewählt. Der Gewählte ist zu benachrichtigen. 6. Der Vornahme baulicher Herstellungen und Verbesserungen im Städtischen Kaufhause und im Handelshofe haben die Stadtverordneten zugestimmt unter der Bedingung, dast für die Treppenhausfenster in den unteren Geschossen des Handelshofs die Blei verglasung beibehalten wird und die Prismenglas scheiben zwecks besserer Lichtverteilung teil» senkrecht, teils wagerecht gestellt werden. Diesem Beschlüsse wird bcigetreten. 7. Der Vorlage, betreffend den Um- und Erwei terungsbau und die innere Einrichtung von Räumen im Grundstücke Otto-Schill-Straste 4 sowie bauliche Herstellungen im Neuen Rathauüe haben die Stadt verordneten zugestimmt mit der Mastgabe, dast statt der geforderten 234 950 .lt nur 220 000 als Verech- nunasgeld bewilligt werden und dast die für den Umbau de» Grunvstückes Otto-Schill-wtrahe 4 auf- zuwendenden Kosten von 25 242,35 und 47 407,65 ,4t ebenfalls zu Lasten des Stammvermögens, nicht des Betriebs bewilligt werden. Bei dem Abstriche wird Beruhigung gefaht, im übrigen wird die Sache der zuständigen Abteilung überwiesen. 8. Zur baupolizeilichen Aenderung der Bauflucht linie des Flurstücks 278i (vorläufige Bezeichnung) an der Straste 6. in Leipzig-Sellerhausen und zur un entgeltlichen Abtretung von 1,8 Quadratmeter zur Straße fallenden Lande» haben die Stadtverordneten ihr Gutachten im zustimmenden Sinne abgegeben. Das Erforderliche ist zu besorgen. v. Zu den Vorschriften über die Unterbringung von Kraftwagen mit Verbrennungsmotoren haben die Stadtverordneten ihr Gutachten im zustimmenden Sinne abgegeben, nur zu 8 5 und 8 9 noch um Auf nahme einiger Bestimmungen ersucht. Mit der Aufnahme dieser Bestimmungen erklärt man sich einverstanden. 10. Der Erbauung einer Feldscheune auf dem Flurstücke 187 von Kleindölzig haben die Stadtver ordneten zuaestinmtt mit der Mastgabe, dast ein Be- rechnungsgeld von nur 7000 (statt 7900 4t) be- willigt wird und unter der Bedingung, dast der Pächter den Aufwand mit zusammen jährlich 8 Proz. verzinst und tilgt. Die Sache wird der zuständigen Abteilung über wiesen. 11. Auf die Vorlage, betreffend die Begründung von SS Wohlfahrtsschutzmannsstellen, haben die Stadt verordneten beschlossen, nur der Begründung von 24 Stellen zuzustimmen und die Vorlage im übrigen abzulehnen. Bei diesem Beschlüsse wird Beruhigung gefasst. 12. Man nimmt Kenntnis ») von einem Danktelegramm des Deutschen Schriftstellerinnen-Bunde», d) von einem Dankschreiben des Zentralvcrdande» Deutscher Photographen-Vereine, e) von einer Mitteilung de» Königlichen Justiz ministerium», daß die Stände den Vertrag über den Kauf de» Poli-eigrundstück» genehmigt haben, ck) von einer Einladung de» Königlich Sächsischen Militärveretn» „134er" in Leipzig zum 3. Regiments tage vom 4. bis Ü. Juli dieses Jahres, «) von einer Einladung zu einem Bortrage im Französischen Pavillon auf der „Bugra" am 6. d. M. 18. Ein Vermächtnis des Privatmanns Karl Robert Wiedemann in Höhe von 3000 4t zugunsten de» Orchesterpensionsfond» wird mit wärmstem Danke angenommen. 14. Genehmigt werden ») die Pflasterung der Fahrbahn des Kickerlings berges mit Schlackensteinen: die endgültige Be festigung der Fustwege zwischen Pfaffendorfer und Wilbelmstraste, d) der Einbau eine» Personenfahrstuhle» in da» Ratbaus Reudnitz, c) das Bauabgabenortsgesetz Leipzig-Anger- und Crottendorf—Nordwest (Nr. 50 des Gesamtplanes), ck) das Bauabgadenortsgesetz Leipzig-Gohlis—Süd (Nr. 7 des Gesamtplanes). 15. Antragsgcmäst vergeben werden ») die Tischlerarbeiten für den Neubau des Stabt- bades, b) die Erd- und Maurerarbeiten, die Schlosser-, Wasterleitungs- und Monierarbeiten sowie die Her stellung der Transportgleisanlage für den Umbau der alten Erohviehmarkthalle im Vieh- und Schlachthofe, c) der Bau einer Förderanlage mit elektrischem Antrieb zur Räumung des Kohlenkellers im Kranken haus zu St. Georg, ck) die Lieferung der Meh- und Betriebskontroll- apparate für die Maschinen- und Kesselanlage im Krankenhause zu St. Georg, «) die Maurer- und Zimmerarbeiten für die Feldscheune auf Parzelle 178 des Ritterguts Klein- dölzig, l) die Herstellung der massiven Decke im Brause bad am Täubchenwege, s) die Herstellung der Heizungsanlage in der 8. Bürgerschule. Von den Beschlüssen unter 3, 6, 9 und 11 ist den Stadtverordneten Mitteilung zu machen, zu 14 sind sie um Zustimmung zu ersuchen. Kinüermilch. Seit einigen Tagen hat die Sommerhitze wieder eine Höhe erreicht, die das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen zu schädigen geeignet ist. Der Erwachsene und das grössere Kind vermögen ja diesen schädlichen Einflust an sich selbst rechtzeitig zu bemerken und ihm durch leichtere Kleidung, Lüftung der Räume, öftere kühle Waschungen und dergleichen entgegenzutreten. Nicht so das kleine Kind in den ersten Lebensjahren. Besonders für den Säugling wird die Sommerhitze oft zu einer Lebensgefahr, vor allem, wenn ihm die allein vor Krankbeit schützende Ernährung an der Mutterbrust versagt bleibt. Bei der künstlichen Ernährung mit Kuh milchmischungen oder gar künstlichen Nährpräparaten ist der Säugling um so mehr gefährdet, je weniger seine Pflegerinnen, vor allem also die Mütter, des Grundsatzes eingedenk sind, dast Vorbeugen leichter und besser ist als Heilen. Auch der Säugling muh vor der Einwirkung der Sommer hitze gewissenhaft und mit allen Kräften und Mitteln geschützt werden. Es nützt nichts, die nun einmal unabänderliche Tatsache, dast die Sommerhitze gerade für die Säuglinge lebenbedrohend werden kann, mit Klagen über die Ungunst des Klimas, der Wohnlage und der Wohnungen selbst zu bejammern und von allgemeinen Vorschlägen in ferner Zukunft eine Besserung zu erwarten. Es gilt^ in jedem ein» z einen Falle durch «ine verständige Pflege und vor allem durch frühzeitige Einholung sachverstän- Ligen Rate» vorzubeugen, ehe die Gesundheit», schadigung zur Ernährungsstörung oder gar zum Darmkatarrh öder dem Brechdurchfall geführt bat. Deshalb sollten die Eltern und Pflegemütter, schon wenn sie selbst di« Sommerhitze drückend empfinden, sich um Anleitung zur richtigen Pflege ihres Kinde» bemühen, nicht aber Len Arzt für den Säugling erst dann rufen, wenn auf eigene Faust oder den Rat Unsachverständiaer Ernährungsversuche unternommen werden und fehlgeschlagen sind. Es mag in manchen Gegenden schwer sein, für den Minderbemittelten frühzeitig den Arzt zur Belehrung über Krank- heitsverhütuna heranzuziehen, schon wegen der Kosten. Für die Stadt Leipzig und ihre Umgegend gilt dies gewih nicht! Aerzte sind hier überall leicht zu erreichen, und für den größten Teil gerade der kinderreichsten Familien stellt die Krankenversicherung ausreichende Mittel zur Verfügung. Früher glaubte man, dast den Säuglingen bei Er nährungsstörungen und Darmkrankhelten nur wenig und ost gar nicht zu helfen sei. Wer heute noch als Arzt eine solche Meinung Lüstern wollte, würde sich als unsachverständig dem Tadel seiner Berufsgenosscn aussetzen; denn heute sind Ernährungsstörungen von Säuglingen sicher zu heilen, wenn rechtzeitig der Rat des Arztes eingeholt und gewissen haft befolgt wird. Es ist weiten Kreisen und besonders den Eltern leider meist noch ganz unbekannt, Last die Aerzte in- folge der Arbeit der wissenschaftlichen Kinderheil kunde in den letzten 10 Jahren im Besitze von Be handlungsverfahren sind, die, rechtzeitig an gewandt, fast nie versagen, vorausgesetzt, daß es sich, wie bei Len durch die Sommerbitze verursachten Er krankungen allermeist, um einfache Ernährungsstörun gen und ihre Folgen handelt. Man wendet die natürlich gegebenen Ernährungs- und Heilmittel, wie die sog. Eiweihmilch, Buttermilch, geeignete Mehl» oder Malurährmittel, an, die aber in jedem ein» ^elnen Falle dem jeweiligen Zustande Les Säuglings durch ärztliche Verordnung an- gepastt werden müssen, und es gelingt damit, die meisten Ernährungsstörungen der Säuglinge im Be ginn fast ohne Anwendung irgendwelcher Arznei, mittel mit solcher Sicherheit zu behandeln, dast bei gewissenhafter Befolgung der ärztlichen Ratschläge schwereren Gesundheitsfchädigungen vorgebeugt wer den kann. Freilich stich die neu« Behandlungsweise auf da» Hindernis der grasten Kosten, die eine daran be teiligte Industrie und der Zwischenhandel fordern müssen. Diese Interessen müssen zurücktreten gegen über der Hemmung der städtischen Bevölkerung»- zunahme, die durch die hohe Säuglingssterblichkeit, zumal bei dem gleichzeitigen Geburtenrückgang ver- ursacht wird. Gewinnt doch diese Hemmung in den Augen Ernstdenkender mehr und mehr das Aussehen einer Gefahr für unser gesamte» Volk, und erscheint sie al» ein schwerer Mangel de» öffentlichen Gesund' hett»wes«ns. Die Stadtverwaltung in Leipzig hat den Versuch gemacht, durch ein« hygienische Be- auffichtigung de» allgemeinen Milchverkehrs und durch eine Fürsorge für die Behandlung erkrankter Säuglinge auch der minderbemittelten Bevölkerung»- schichten mit den oben erwähnten Nährheilmitteln ein wichtiges Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege tätig zu betreten. Dieser Schritt kann nur von Erfolg sein, wenn ihm die Mitwirkung der Nächst beteiligten, d h. der Eltern oder Zieheltern durch aufmerksame Be treuung ihre» Kinde», di« Förderung durch die be» mittelten Bevölkerungskretse und die Teilnahme der an der Kiuderbehandlung beteiligten Aerzte sicher ist. In diesem Sinne ergeht an alle, die eine tätige Anteilnahme an der Bekämpfung der Säuglings- sterblichkeit beweisen wollen, die Bitt«, die Kinder, milchanstalt der EtadtLeipzta durch ihre Inanspruchnahme zu unterstützen. Dem soliden Milchhandel, der an der Versorgung unserer Stadt beteiligt ist, geschieht dadurch kein Abbruch. Die städtische Kindermtlchanstalt liefert Milch mischungen und Milchpräparate zur künstlichen Säug, lingsernährung nach ärztlicher Vorschrift. Die künst liche Ernährung eines Säuglings ist nur dann be- rechtigt, wenn die natürliche Ernährung an der Mutterbrust unmöglich ist. Der Uebergang zur künst. lichen Ernährung und jede Veränderung in ihr er fordert, wenn Misterfolge oder Schädigungen de» Kindes vermieden werden sollen, die Aufsicht und den Rat des Arztes. Daher gibt die Kindermilch, anstatt ihre Erzeugnisse nur auf Verordnung eine» approbierten Arztes ab, dessen Urteil und Verord- nung auch für den etwaigen Wechsel der Nahrung die Voraussetzung bildet. Die Lieferung der verordneten Milch ^der die Ein stellung der Lieferung kann nur dann vom Morgen des folgenden Tages an erfolgen, wenn die Be stellung oder Abbestellung bis mittags 12 Uhr des laufenden Tages bei der Kindermilchanstatt eingeht. Regel preise: für je 100 Gramm 6 Pf. Be- sondere Preise gelten für Pflichtmitglieder einer Krankenkasse und für Personen, die der Kindermilch anstalt durch Zusendung des Steuerzettels nach weisen, dast sie ein Einkommen von nicht mehr als 3000 .l( haben: für je 100 Gramm 3 Pf. Für die tägliche Lieferung bis ins Haus werden bei den Regelpreisen 10 Pf. und bei den besonderen Preisen 5 Pf. berechnet. Der für die tägliche Lieferung zu entrichtende Betrag wird jedesmal auf 5 Pf. nach oben abgerundet. Beispiel für die Berechnung: Verordnet sind 6 Flaschen zu je 140 Gramm. Diese kosten bei den Regelpreisen (6 X140-----840 oder 900 Gramm. 100 Gramm kosten 6^pf., mithin 900 Gramm 54 Pf. und 10 Pf. Zustellungsgebühr, zusammen 64 Pf., also abgerundet) 65 Pf.: bei den besonderen Preisen (6 X140---840 oder 900 Gramm. 100 Gramm kosten 8 Pf., mithin 900 Gramm 27 Pf. und 5 Pf. Zustellungsgebühr, zusammen 32 Pf., also ab gerundet) 35 Pf. Die Milchmischungen und Milch heilmittel werden in verschlossenen Behältern ge liefert, die die Anschrift der Besteller tragen. Zer. brochene oder verlorene Flaschen sind mit 10 Pf. und verlorene oder erheblich beschädigte Transportkästen mit 25 Pf. für das Stück zu ersetzen. Das Geld wird wöibentlich eingehoben. Die Behälter müssen am kühlsten Orte der Wohnung vor Licht und Luft geschützt, aufbewahrt werben. Sie sind jedesmal nach Entnahme einer Portionsflasche sofort wieder sorgfältig zu schliessen. Bei entsprechender Gewissenhaftigkeit ist es möglich, die Flaschen in einem Eimer mit Wasser bis über den Verschluss hinaus versenkt und mit einem in das Wasser tauchenden Leinentuch bedeckt, aufzuheben, wenn das Wasser in den heissen Tagen stündlich gewechselt wird. Die einzelne Trinkflasche must, bevor sie geöffnet wird, zur gleichmässigen Verteilung des Milchfettes gut durchgeschüttelt werden. Dann wird sie in laues Wasser gestellt und mit diesem bis zur Trinkwärme, die durch Anhalten der Flasche ans Auge geprüft wird, erwärmt. Erst dann wird der Verschluss mit einer reinen Gabel oder devgl. angestochen und ent fernt und das sorgfältig gereinigte Saughütchen auf gesetzt. Beides soll so geschehen, dass die Oeffnung der Flasche dabei nicht mit den Fingern oder irgend welchen Gegenständen berührt wird. Ueberhaupt muss jede unnötige Berührung des Hütchens und der Flaschenöffnung durch Finger oder Geräte oder gar Kinderwäsche bei der Pflege zum Schutze des Säug lings vor Erkrankung auf das peinlichste vermieden werden. Um den Geschmack der Milch zu prüfen, giesst man ein wenig auf einen Löffel. Niemals darf das Saughiitchen oder gar die Flaschenöffnung mit einem anderen Munde in Berührung kommen al» dem de» Säuglings. Eiweistmilch ist, schmeckt und riecht, woil mit Buttermilch hergestellt, sauer und die Flasche enthält das Eiweiss als Bodensatz. Deshalb must das Fläsch chen vor der Erwärmung und vor der Verabreichung an das Kind besonders gut durchgeschüttelt werden. Nach dem Trinken muh der Rest weggeschllttet, die Flasche aber gut mit Wasser ausgespült und zum Austropfen umgekehrt hingestellt werden. Die Flaschen dürfen nicht mit Wasser- oder Milchresten in die Versandkasten zur Rücksendung gestellt werden. Sollte dem wiederholt zuwtdergehandett werden, so behält sich die Kindermilchanstalt vor, die Lieferung abzubrechen. Flaschen und Versandkasten werden sorgsamer und reinlicher Behandlung empfohlen. Mitteilungen und Beanstandungen sind sofort bei der Kindermilchanstalt telephonisch oder schriftlich anzu bringen. pädagogische Gesellschaft. In der letzten Sitzung der Pädagogischen Gesellschaft sprach Oberlehrer Lüttge über den „Parallelismus des mündlichen und schriftlichen Ausdruck»-. Psychologie und Pädagogik haben grosses Inter esse an eingehenden Untersuchungen über die Sprech weise des Kinde»; der Psycholog sucht Aufschlüsse über die Vorgänge des Seelenlebens, deren Ausdruck die Sprache bildet, und der Pädagog gewinnt neue Hinweise für sein Verfahren beim Sprachunterricht. Die meisten bisher angestellten Untersuchungen auf diesem Gebiete beziehen sich nur auf das vorschul pflichtige Alter, während das Schulalter fast ganz unberücksichtigt geblieben ist. Erst in neuester Zett wurden auch über die Sprechweise des schulpflich tigen Kindes genauere Studien veröffentlicht, so von Pohlmann, Gahmann, Giese u. a. Auch Berthold Ottos Theorie der Altersmundart lieferte manchen Beitrag zur Erforschung der mündlichen Ausdruck», weise de» Kinde». Wenn auch seine Ausführungen zum Teil mit Recht manchen Widerspruch erfahren haben, so kann doch die Tatsache der Alterrmundart an sich nicht bezweifelt werden; nur liegt da» Wesent- ltche an ihr nicht in der grammatischen Form, sondern darin, wie sich die kindliche Auffassung», und Denk- weise kundgibt. Es sind bei diesen Forschungen namentlich zwei Methoden angewendet worden: einesteils zog man nur die mündliche, andernteil« nur die schriftliche Ausdrucksweise in Vetracht. Beide Methoden müssen aber ergänzt werden durch eine dritte: man hat zu untersuchen, wie sich die Kinder mündlich und schrift- lich über dasselbe Thema ausdrücken, muh dann diese verschiedenen Darstellungen miteinander vergleichen und versuchen, dadurch den Parallelirmu, zwischen beiden zu erfassen, um au» ihm Folgerungen für den Sprachunterricht zu ziehen. Der Vortragende führte da» an Beispielen au» seiner praktischen Gr- fahrung genauer au». E» ergab sich dabet, dast die schriftliche Darstellung der mündlichen gegenüber eine Reihe wichtiger Vorzüge besitzt. Im Mündlichen greift da» Kind nach den nächstliegenden, oft nichts sagenden, schematischen Wendungen; im Schrift» lichen ist sein Ausdruck mannigfaltiger, besser ge- wählt, die Sätze sind korrekter gebaut und werden nicht beständig durch da, einförmige „und", sondern durch dem Inhalt entsprechende Bindewörter ver- bunden. Die ganze Darstellung ist anschaulicher, in den Einzelheiten bestimmter und in der Anordnung der Gedanken logischer. Es macht sich auch das Be streben bemerkbar, poetischen Schmuck anzubringen. So zeigt also die schriftliche Darstellung gegenüber der mündlichen Fortschritte in sprachlicher, logischer und ästhetischer Beziehung, und man kann au» solchen Beispielen erkennen, dast bei dem Kinde das Ver ständnis der Sprache oft weiter reicht als seine Sprechfertigkeit, und in welcher Weise der Aufsatz, unterricht ausgestaltet werden must, um in geeigneter Weise in die sprachliche Entwicklung des Kindes för dern eingreifen zu können. In der sich anschließenden Debatte stimmt man dem Vortragenden darin bei, Last derartige von ihm vorgeschlagene Untersuchungen für den Sprachunter richt groh« Bedeutung gewinnen können. Die schrift. lichen Uebungen sollen, da sie das Kind auherordent- lich fördern, möglichst frühzeitig begonnen werden; es müssen aber vorher auch bestimmtereWahrnehmun- gen, Anschauungen und Vorstellungen im Kinde ge- bildet werden. „Freie Aussätze" im Prinzip ent sprechen nicht den Zielen der Schule; denn die grohe Masse der Kinder wird dabei wenig von den sprach lichen und logischen Gesetzen erfassen, nach denen eine gute schriftliche Darstellung sich richten muh. Am Schlüsse der Sitzung wurde der Vorstand be- austragt, den im Druck erschienenen Vortrag des Prof. Dr. Jahn über „Ethik und staatsbllrger- liche Erziehung" im Namen der Pädagogischen Gesellschaft dem Kultusministerium zu über senden; es wurde dabei der Wunsch ausgesprochen, dass die in dem Vortrag enthaltenen praktischen Vor schläge bei der bevorstehenden Neugestaltung der Lehrpläne Berücksichtigung finden möchten, vr. K KuuMaleu-er. Theater. «u» den Städtische« The«ter«. Di« MN Montag tm Neuen Theater angesetzte Ausführung von Berdi» Over „Falstaff", zugleich letzte Vorstellung de» Berdi-Zyklu», kann wegen Erkrankung des Derrn Kling Hammer und da ein Ersatz gegenwärtig nicht zu beschaffen ist, nicht stattfinden, «S geht dafür Lortzing» Over „Zar und Zimmermann" in Szene. Den Teil nehmern am Berdi-Zyklu» wird der auf da» Billett entfallend« entsprechende Betrag an der Kasse zurückgezahlt oder es kann das betreffende Billett zu der gleich nach den Opernferien statt- sindenden Ausführung des „Falstaff" benutzt werden. Schauspielhaus. Sonntag >Gastsviel Anton Franck) „Rechts anwalt Tantalus". Montag und Dienstag zum vorletzten und letzten Male „Rechtsanwalt Tantalus". Mittwoch Erstausführung de» Schwankes „Der müde Theodor" mit Anton Franck in der Roll« de» Rentier» tzagemann. Donnerstag und die folgenden Tag« finden Wiederholungen statt. Vattrnberg-rhrater. Sonntag: „Die beiden Reichen- müller." Volksstück von Anno. — Montag: „Der Millionen- Rekrut." Uebermorgen: „Deine» Bruder» Weib." Konzerte. Abendmotett« in St. Johanni» Montag, den 13. Juli, abend» 8H Uhr. Eintritt frei. Programm mit Tert zu 10 Pf. an den Kirchtüren. , «unstsalon». * Leipziger Kunstsalon; Thoma» ring 13. Die seit acht Tagen eröffnete große Ausstellung der Münchener Sezession umfaßt ca. SSO Arbeiten der bekanntesten und bedeutendsten Mitglieder dieser Künstlerveranigung. Vertreten sind: Habermann. Hengeler, Risst, Dutz, Bauriedl, Gröber, Samberger, Hayek, Die», Netter, Reiser, Wieland, Pietzsch und viele andere. Die Aurstellung ist Sonntag» von 11—V»2 Uhr geöffnet. Galerie Del Becchio. Zur^tt auägestellte Kollek tionen von: Fran» Frankl-München, der un» in seinen Werken Frühling»-, Derbst- und Winterbilder au» Bayern zeigt, ferner Franz Hochmann-Dresden, Jagdstück« und Tierbilder. Figürliche Sachen, Landschaften und Stillten führt un» Eugen Segewitz- Burbach in seinen Arbeiten vor, sowie A. Terstegen-München eine kleiner« Kollektion seiner Blumenstilleben und H. Franz- Seebruck bayerisch« und badisch« Landschaften. Da» graphische Kabinett und Lesezimmer enthalten Radierungen von E. Gobo, F. Michl-Wien und G. Dieckmann. Die Ausstellung bleibt wäh rend der Sommermonat« Sonntag» geschlossen. Wochentags geöffnet von 0—7 Uhr. Lripzlger vrremslebsn. * Die Barthsche P r i v« t-R «a l sch ule feiert« zu sammen mit der Bereinigung „Varthia" der früheren Schüler der Anstalt am 8. Juli im Etablissement .^vonorand" ihr Sommerfest; da» al» Gründungsfest gedacht ist. Den Glanz punkt bildete die Aufführung de» Märchenspiel» „D^r 7 Geißlein" von Oberlehrer Fischer (Musik von Platzbecker), da», wir bereit» vor einigen Jahren, al» e» zugunsten de» Zillerstist» aufgeführt wurde, auch diesmal wieder starken Beifall aurlöste. Bom Wetter begünstigt, nahm das Fest «inen allseit» befriedigenden Ber kaus, und der starke Besuch auch von feiten früherer Schüler war rin Beweis für den harmonischen Zusammenhang »wischen Schule, Eltern und früheren Schülern. * Der Männergesangverein ;,Loncordia" beging am Mittwoch in intimem Kreise sein diesjähriges Stiftungsfest, an do» sich nach alter Tradition di« Tause der ca. SO neu hinzugetretenen Mitglieder schloß. Der Verein, der in der selten glücklichen Lage ist, außer seinem Gründer noch Mitglieder, die ihm 48, 46, 42 und «ine große An»ahl, die ihm 25 Jahre angehöre», in seinem Kreise zu haben, kann auch auf diesen Abend wieder stolz sein. Sah er doch neben seinem Gründer, dem Ehrenchormeister Moritz Geidel, sowie seinem Ehrenvorsitzenden Fabrikdirektor Emil Pinkau, die beide stürmisch begrüßt und herzlich ge feiert wurden, auch noch einen Jubilar Gtadtrat Ad. Sander in seiner Mitte, der dem Verein seit 25 Jahren al» treue» Mitglied angehört. Nach einer sinnigen Ansprache de« Vor sitzenden Emil BSdemann, in der dieser vor allem auch einige Merkstein« und historische Momente au» der reichen Geschichte der „Loncordia" zum Besten gab, schritten dann die einzelnen Stimmen zur Taufe ihrer neuen Sangesbrüder. Im übrigen trifft der Verein schon jetzt auf da» regste die BoGcreilungen zu seiner im Herbst stattsindenden Jubelfeier de» KVjährigen Bestehens. Man kann wohl schon jetzt sagen, daß dies« Feier für all« Freund« de« Männergefan^» außer- ordentlich genußreich« Tag« bringen wird. Vtttsravss 1» Savdsen am 11. 4aI1 1-14. Li.tl« »-d»b« 1»»o«e»ire sw« »wo«- »edltg» Sein,,,- Sulmom I» Rnäeo Sen»«» kic!»äs«tt kill»» re»e««i,sg »,< ki,m t»»«»«sg pteelesg siebield«», IVtttk 110 11» ror rio r«b r,r bSv »,S lvo ei, nr »i» rvogsr -f- rr.» 4- n.b -i- iü.ö -t- r,.k -i- IS.« 4- rs.i 4- 14.1 4- rr.» 4- 14ö 4- »z, i».o 4- rr.» erlaitt r« li.s -i- 1Z.» -p lö.« t U r Kr 1«H 4- ».» -i- «1.» 4 iov 4- ir.» 4^ 0, 7 m 1S./1 Sim 1 SS 1 1 »ü 1 1 r « r r« i » i M « 1 »» 1 »t>I »0 1 1. 4-N !>.S ö» IS 1.7 1»14. > I I I I l I I I I t I « I 10. 4oli regnete es nur in 2itt»o. Sonst dlied es trocken. tteuto krstk d»t sied nociwäl« Triikung eingestellt. Livrelo« ktieäersedläg» baden »tsttgelunäen. vis IVioä« weken »u» kl. onck > vV. ver l.nltäknob ist reenig gettlllea. vis Temperatur ist gsstiegen. Nr. 44 Nr. ist bei 7. Sugu! Einaang aushäng Nr. 44 Leip Lu« di« Erd- Bau des holzpflas — Subn in Co. - Promem Leis kn, Verl Oswald Heinrich Friedrick Friedrick Friedrick Hugo D Gustav 3 Ernst B A. Ehr Jul. 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