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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191407128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140712
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-12
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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l9l4. Sonntag, 12. Juli 1914. , die ihrer „der passen, nd Deutsche len Kinder Abnahme Bebauung, Die Kinder, iständigkeit wuchs, sei iel bei die n. Schuld eren hohen >ebe. Das )t gedeihen „d in dem llend groß, sucht viele i erwarten , Rheuma. Resultat: höchsten Schaffens die Kraft u werden, rg mit ge- entbehren. führt alle zu in Ab- d sei die zentlichen, „ns keine Jndustric- Das sei In ntttt- I sein, der eben, in ld dabei, n Garten gebe das nten da erfüllen, auf der »e sei die d unend besonders endpflege hnen. Es Rädchen, „schäften, md selbst rch Mit- ir selber , ce Liebe. gedenke und aus em Bei- :etertage 'ten ihre übernimmt twortung.) t. r Tage- Bugra" t vielen kannten Es er- Paris, Elsaß- genom- eschieht, 3 sind geführt. ) unter >en und enannt. ßbuches , Elsaß- mllssen. rce-Lor. irt und ösischen „d pro- ihn. ihnen >t oer- nn auf wenn in den rtz im suchen s mag orgens gehen, rmmel ihnen zwar eine lästig h noch ilasen. i be- n den irzum, rück- a, »acker iviera. soebr. Kobe >V»Ick- Lerr- Xia keiao «Les- 'ionen l. stchtsvolle Benehmen der Herren der Schöpfung ist. Darum, ihr Herren, nehmt ihr auf dem Perron eines Straßenbahnwagens Platz, tut zuvor die Zigarre oder Zigarette aus dem Munde. Ein freundlicher Blick aus schönen Augen wird euch dafür entschädigen. Und wenn ihr dann eure Strecke zurückgelegt habt und ein holdes Lächeln und ein freundlicher Äugen, grutz euch für euren Verzicht belohnt hat, dann wird euch die Fahrt sicherlich angenehmer verlaufen sein, als wenn ihr paff — paff — paff eurem Gegenüber Zorneswolken auf die Stirn gescheucht habt. Marianne I. Sin Wunsch für den Autobus. Die Autobusse sind populär geworden. An ihrer Beliebtheit vermögen auch die mitunter recht eigentümlich und kloinlich anmutenden Eingaben an den Rat nichts zu ändern. Es soll auch gern zuge standen werden, daß die Direktton bestrebt ist, ihren Fahrgästen den Verkehr möglichst zu erleichtern und angenehm zu machen. Aber eine Einrichtung, die niemals Anklang finden wird, bedarf der Aenderung. Es handelt sich um das Zeichen an den Chauffeur zum Halten oder zur Weitersahrt. Man darf nie ver gessen, daß die meisten Benutzer der Autobusse früher Fahrgäste der Straßenbahnen waren, also mit deren Einrichtungen und Verordnungen sich doch wohl in einer langen Reihe von Fahren vertraut gemacht haben. Nun ist auf den Straßenbahnen die Anord nung getroffen, daß der Schaffner dem Wagenführer zweimal klingelt, wenn die Fahrt weitergchcn, und einmal, wenn gehalten werden soll. Hat der Schaff ner im Wagen zu tun, so braucht ein auf dem Hinter perron stehender Fahrgast nur kurz an der Leine zu reißen, und der Wagen hält. Bei den Autobussen gelten andere Bestimmungen. Dort bedeutet ein ein maliges Klingelzeichen das Signal zu Weiterfahrt. Ich selbst und viele meiner Freunde haben dies oft zu unserem Leidwesen erfahren müssen. Denn ge rade dadurch, daß bei den Autobussen der Schaffner auch auf dem Verdeck beschäftigt ist, mithin den Ver kehr der „unteren" Fahrgäste nicht immer genau beobachten k-nn, ist ein Fahrgast, der im Inneren oder auf dem Hinterperron des Wagens Platz ge nommen hat, oft, sogar sehr ost gezwungen, selbst dem Wagenführer das Zeichen zu geben, wenn er absteigcn will. Er denkt natürlich an die Einrichtungen auf der Elektrischen, zieht einmal, und — wird in schärf stem Tempo an dem Platze vorbeifahren, an dem er absteigen wollte. Hier sollte also die Direktion der Autobusse wirklich einmal Abhilfe schaffen. Wenn der Wagen halten soll, hat man fürderhin einmal, wenn er weiterfahren soll, zweimal zu klingeln. Diese Bestimmung würde den Verkehr erleichtern und sicher, lich dem Verkehrsinstrument neue Freunde gewinnen. —n. Thüringen und Provinz Sachsen. Altenburg, 11. Juli. Als gestern abend ein etwa 50jähriger Radler die Teichpromenade entlang fuhr, kam er in Gefahr, einen kleinen Knaben zu überfahren. Ilm dies zu verhüten, bog er schnell seitwärts aus, stürzte aber mit seinem Rade in den Großen Teich und konnte nur mit großer Mühe herausgezogen werden, da er bewußtlos war. Auf ärztliches Anraten wurde der Verunglückte dem Krankenhaus» zugeführt, wo er heute verstorben ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Er hinterläßt seine Ehefrau mit mehreren Kindern. * Halle, 11. Juli. Nach vierstündiger Verhand- lung verurteilte das hiesige Schwurgericht den Sekretär Karl Friedrich aus Bitterfeld, der von 1895 bis 1910 mehr als 40000 Mark unter» ich lag en bat, wegen Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung zu drei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. * Daß Friedrich unberechtigterweise den Landrat und andere Vor gesetzte der Unterschlagung beschuldigt hatte, kam als straferschwerend in Betracht. * Halle, 11. Juli. 1000 Belohnung sind für die Ergreifung des Diebes ausgesetzt, der am 18. Juni einer Dame aus Frankfurt am Main auf dem Bahnhof in Halle eine braune Ledertasche, in der sich Schmucksachen im Werte von 10000 befanden, entwendete. Der Dieb hatte die Dame beim Einsteigen beobachtet, und als sie das Abteil für kurze Zeit verließ, einen mitreisenden Herrn gebeten, ihm die Handtasche der Dame, die er als seine Frau bezeichnete, aus dem Fenster zu reichen. IV. Weißenfels, 11. Juli. Am Freitag badete ein in den Mühlenwerken zu Beuditz beschäftigter Schlosserlehrling des Schlossermeisters Berlin in der «aale bei Beuditz. Infolge des Hochwassers wurde der junge Bursche abgetrieben und konnte sich nicht wieder ans Ufer arbeiten. Eine ganze Anzahl Personen mußte zusehen, wie der junge Mensch immer und immer wieder an die Oberfläche kam und dann für immer in der Tiefe blieb. Ein in der Nähe liegender Kahn war angeschlossen, so daß man ihm damit keine Hilfe bringen konnte. Die Leiche konnte trotz sofortigen eifrigen Suchens noch nicht gefunden werden. -4- Jena, 11. Juli. Zum ständigen Richter beim Thüringischen Oberverwaltungsgericht ist Landrat Leutheußer in Woltershausen berufen und ihm bei dieser Gelegenheit der Titel Oberverwaltungsge- richtsrat verliehen worden. — Landrichter Brod- führer in Meiningen wurde als Rat beim hiesigen Oberlandesgericht angestellt. * Meiningen, 10. Juli. Die Meininger Landes- synode ist auf den 29. September nach Meiningen ernberufen worden. * Schweina (S.-M.), 11. Juli. Eine hiesige Firma erhielt kürzlich vom Zollamt in Schmalkalden eine Zahlungsaufforderung von ganzen zwei Pfennigen. Durch Uebersendung dieser „Summe" durch Postau- Weisung hatte die betreffende Firma 15 Unkosten, also nahezu achtmal soviel, wie die ganze „Rechnung" ausmacht. * Mühlhausen, 11. Juli. Bon einem Auto» mobil überfahren wurde bei Oberdorla in der Nacht zum Donnerstag der Radfahrer Heinrich Schreiber aus Oberdorla. Er erlitt eine Gehirn erschütterung, doppelten Bruch eines Armes, schwere Kopfverletzungen und Rippenbrüche und wurde erst zwei Stunden nach dem Unfall aufgefunden. Die unbekannten Insassen des Automobils haben den Ueberfahrenen seinem Schicksal überlassen. Nachrichten vom esge. * Angriff auf einen Richter. Ein aufsehener regender Angriff trug sich vor einer Kölner Strafkammer zu. Der Präsident, ein Landgerichts direktor, verhandelte mit dem Kläger, einem Ge« richtsasscssor, über eine große Reihe von ihm angestrengter Prozesse. Durch einige Bemerkungen des Richters wurde der Assessor derart erregt, daß er auf den Richter zusprang und ihn zu würgen versuchte. Durch Dazwischentreten des Gerichtsper sonal», das mit Büchern auf den Angreifer warf, wurde der Richter befreit und der unliebsame Auf- tritt vorläufig zum Abschluß gebracht. Leipziger Tageblatt. Nr. 349. Somttass-Nusgsbe. Sette 11. * Hochwasser am Bodensee. Infolge dauernder Niederschläge und rascher Schneeschmelze in den Bergen ist der Bodensee ziemlich rasch gestiegen. Vor zwei Tagen stieg das Wasser an einem Tage 20 Zentimeter. Tiefer gelegene Ortschaften haben jetzt schon viel Wasser, so in der Gegend unterhalb von Konstanz: aber auch in Bregenz sind die Uferpartien überschwemmt. An einzelnen Orten fahren die Dampfer bereits in der Höhe der Straßen in die Häfen ein. * Exkaiserin Eugenie im Schloß von Fontaine» bleau. Die Exkaiserin Eugenie stattete am Freitag in Begleitung des Grafen Walewsii dem Schlöße Fontainebleau einen Besuch ab. Sie durch schritt alle Appartements, die sie früher selbst be- wohnt hatte. Augenzeugen erklären, daß sich die Exkaiserin in sichtlicher Erregung befand, die sie nur mit Mühe meistern konnte. * Die Revolte im New Yorker Zuchthaus. Dem energischen Eingreifen einer Frau, der Doktorin Katharina Dav is, des staatlichen Kommissars für das Gefängniswesen, ist es, wie der „B. Z." ge. meldet wird, zu verdanken, daß die Nevolte in dem New Parker Zuchthaus auf der Blackwell-Jnsel ver hältnismäßig unblutig ablief. Ungefähr 1400 Zuchthäusler griffen am Freitag, wie wir bereits im gestrigen Abendblatt meldeten, die Wärter mit ihren eisernen Eimern an. Die bedrängten Wärter gaben mehrere Schüsse ab, und es ent stand ein wüstes Handgemenge, in dessen Verlauf zahlreiche Gefangene und Wärter blutige Köpfe davontrugen. Frau Dr. Katharina traf in dem Augenblicke ein, als der Krawall am schlimmsten wütete. Unerschrocken trat sie den Zuchthäuslern gegenüber und rief: „Dieser Unfug darf nicht wiederkehren, so lange ich Kommissar bin!" Ihre Worte wurden zunächst mit Zischen, Geheul und Spott beantwortet, bis plötzlich ein Hochruf in das Stimmengewirr hineinklang; mit einem Schlage änderte sich das Bild, und dem weiblichen Kom missar wurde eine begeisterte Ovation dar gebracht. Frau Dr. Davis forderte die Sträflinge auf, eine Kommission von fünf Delegierten zu ernennen, die ihr später ihre Beschwerden unter- breiten sollten. Die Zustände in dem New Yorker Zuchthaus sollen übrigens, trotz der wiederholten Untersuchungen, noch immer jeder Beschreibung spotten, besonders wird über die unsaubere Nahrung geklagt, die den Gefangenen vorgesetzt wird. * Die Beulenpest in New Orleans. Das ameri kanische öffentliche Gesundheitsamt hat in sämtlichen Wohnungen und Geschäftshäusern New-Orleans ins gesamt 6000 Rattenfallen aufstellen laßen, um die Stadt vor der Ausbreitung der Beulenpest zu schützen, die in den letzten Tagen dort mit erschrecken, der Geschwindigkeit um sich griff und bereits mehrere Opfer gefordert hat. Die Aufmerksamkeit der Ge- sundheitsbehörden erstreckte sich besonders auf das „Warenhaus der amerikanischen Volontäre", auf Grund der Erklärungen eines Angestellten, der aus sagte, vor dem Auftreten der Beulenpest von einer Anzahl Flöhe gebissen worden zu sein, von denen er annimmt, daß sie Verbreiter der Seuche gewesen sind. * Die Schuld der „Storftad". Aus Quebec wird gemeldet: Die Re-ierungskommisfion, die mit der Untersuchung des Zusammenstoßes der Dampfer „Storstad" und „Emoreß os Jreland" betraut worden war, ist zu dem Ergevnis gekommen, daß die „S t o r» stad" infolge ihrer Kursänderung die Schuld an dem Unglück trug. vermischtes. Die angeheilte Hand. Daß eine völlig vom Unter- arm abgctrennte Hand wieder anwachsen und sogar ihre Gebrauchsfähigkeit wiedergewinnen könnte, würde man nur in Märchen oder Sagen zu lesen er. warten. Auch alle Fortschritte der Chirurgie haben bish.'r nicht viel daran geändert, so daß die Meder« anheilung größerer Teile als etwa einer Nasen- oder Fingerspitze als unmöglich oder wenigstens höchst unwahrscheinlich bezeichnet werden muß. Selbst Tierversuche, bei denen man doch mehr wagen kann als am Menschen selbst, haben nur zu geringen Er folgen geführt. Von großer und meist entscheidender Wichtigkeit ist, wo eine Anheilung überhaupt mög lich ist, die Länge der Zeit, die seit der Abtrennung vergangen ist, da die Blutzufuhr um so schwerer wieder herzustellen ist, je länger sie unterbrochen war. An der Schnittfläche sterben nach kurzer Zeit Gc- webeteile ab, die für die Veveinigung »merläßlich ge wesen sind. Ist aber nur eine geringe Vereinigung zwischen den durchschnittenen Teilen geblieben, so können geradezu Wunder der Heilung geschehen. Ein solches berichtet Dr. Schloeßmann von der chirurgi schen Universitätsklinik in Tübingen in der Münchner „Medizinischen Wochenschrift". Einem 10jährigen Knaben war die rechte Hand in ein« Futterschneide maschine geraten und durch das scharfe Meßer bis auf einen ganz schmalen Hautteil vom Unterarm abgetrennt worden. Die Eltern hatten so gut wie möglich die Hand wieder an den Stumpf gedrückt und glücklicherweise war auch ein Arzt bald zur Stelle, der einen Notverband anlegen und die Ueberführung in di« Klinik anordncn konnte, wo der Knabe schon sechs Stunden nach dem Unfall eintraf. Trotz der verhältnismäßig günstigen Vorbedingungen gab der Chirurg zunächst keine Hoffnung, die Hand erhalten zu können, sondern rechnete mit der Notwendigkeit einer Amputation. Da sich aber hcrausstellt«, daß in dem erhalten gebliebenen Verbindungsstück gerade eine wichtige Ader und der überhaupt wichtigste Nerv enthalten ivar, so wurde ein Versuch der Anheilung gemacht. Diese beanspruchte freilich eine Operation von viel größerer Umständlichkeit, da allein 22 Sehnen und außerdem ein Nerv wieder zusammen gebracht werden mußten. Der Erfolg war aber dann auch derart, daß die Hand bis auf den ersten und zweiten Finger schon nach > 2 Jahr wieder völlig ge brauchsfähig wurde — ein höchst seltener und wunderbarer Fall. Die Schildkröte als Kriegsbegleiter. In Jser- lohn starb kürzlich ein angesehener Mitbürger und Kriegsteilnehmer, Dr. Franz, von dem der „Iser lohner Kreisanzeiger" folgende seltsame Geschichte zu erzählen weiß: Dem verstorbenen Dr. Franz wurde 1866 auf seinem berühmten Ritt nach Jglau im Feld zug gegen Oesterreich von einem Bauern eine Schildkröte übergeben mit dem Bemerken, daß die Schildkröte die Eigenschaft besäße, ihn „hieb- und kugelfest" zu machen. Unser Doktor, der stets einen guten Humor besaß, nahm das Tierchen lächelnd in Empfang und ließ es in die Taschen seines Jnterimsrocks gleiten. Er brachte es nach Be. endigung des Krieges lebend mit in die Heimat. Als 1870 der König sein Volk zu den Waffen rief, folgte auch Dr. Franz diesem Ruf. Die kleine Schild kröte, an die er sich gewöhnt hatte, nahm er wieder mit. Da er sie abgerichtet hatte, kam sie, wenn er sie rief, hervor und kroch ihm auf die Schulter zum Er götzen seiner Kameraden. Mit ihrem Herrn kehrte sie gesund in die Heimat zurück, ging dann ein und kam mit anderen Sachen des Dr. Franz in das Museum der Stadt. Eine goldene Uhr und eine Kabinettskrise. Die seltsamste Kabinettskrise, die es wohl je gegeben hat, hat sich, wie der „Piccolo" erzählt, vor vielen Jahren in Aegypten ereignet. Napoleon HI. hatte zur Er innerung an den Besuch der Kaiserin in Aegypten Nubar Pascha, dem Vorsitzenden des ägyptischen Mi- nisderrats, eine maßiv goldene, mit Edelsteinen ver zierte Uhr geschenkt, und Nubar hatte, wenn er den Sitzungen des Ministeriums präsidierte, die Ange- wohnheit, die Uhr vor sich auf den Tisch zu legen. Eines Abends, als das Ministerium in schwieriger Angelegenheit eine Sitzung abhielt, ging plötzlich das Gas aus: als nach einigen Augenblicken wieder Licht wurde, bemerkte der Pascha mit Schrecken, daß seine Uhr verschwunden war. Mit dem feinen Takt, der ihm eigen war, sagte er: „Ich sehe meine Uhr nicht mehr. Ich bitte den von meinen geehrten Kollegen, der sie an sich genommen hat, um sie einen Augenblick zu betrachten, sobald es noch einmal dunkel geworden sein wird, sie wieder an ihren Platz legen zu wollen." Dann befahl er, für einige Augenblicke das Gas wieder abzudrehen. Aber als diese Augenblicke vor bei waren, und es im Zimmer wieder hell wurde, mußte er zu seiner peinlichen Ueberraschung festste!- len, daß die Uhr verschwunden blieb und — daß nun auch noch ein prächtiger goldener Federhalter, ein Geschenk Viktor Emanuels II., entwendet worden war. Da stülpte sich der Pascha seinen Fes auf den Kopf und schrie wütend: „Ich glaubte es mit Staats männern zu tun zu haben, aber ich sehe, daß ich es statt deßen mit einer Bande von Taschendieben zu tun habe." Und mit aufgeregten Schritten verließ er das Ministerium, um sofort den Khediven um seine Entlassung zu bitten. Es war dem Khediven, wir er lange Zeit später selbst in einem Diplomaten- zirkel erzählte, nicht möglich, ihm von seinem Vor haben abzubringen: Nubar Pascha wollte nie mehr in seinem Leben von Ministern svrechen hören. Der chauvinistische Druckfehlerteufel. Aus Paris wird geschrieben: Nun ist auch der französische Druck fehlerteufel unter die Hetzer und Chauvinisten ge gangen. Da man aber in Deutschland in allen diesen Dingen längst das Wundern verlernt hat, so wird bei uns diese neueste Besessenheit des bösartigen und doch so lustigen Teuselchens nicht allzu große lleber- raschung erwecken. Zu welch spaßigen Ausbrüchen vom LI. Inlk. öei'ioitt des Lepiinsl. weilei'üul'eaus rom 11. ckoll. klslwll,, lizitöruelc a.Usecs: I rpiozsl ttiiaii *i»ch!iiehlii>z »sä Slict, iv-lt' e.ll^ Lo s*- < öofdiim 7k7 cno r »olliSiilo', Kalliim 7b 7 8 iisiadsilsett brmdiicr kok so 2 bsilic -hl!l bmiiimäiiä» lstizsiu-slösimbinl» kSä ?«-> «lill r Keils« «isdsl lisofaicEssf kbb HK.« Z «ol.ig -s-ru l^smsl ibä 889 > I>,il«c -hr.-> -aelieii ib- U i h,li>l>«ils«i<t -t-'L ll,E»s kS? E i h»ll>a,ilsei!l -hl» S,ciii> kob tz i bsus» -H7I 7SS Nill veöeelil Sce «lsv ktib hä i bsasc-i -ch'» Scoindsci h i »»lliselo. Ustt io; E ««„Sil!» -Hl« scsiililiiit ». 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Lei -»edvaekeu vorcki-stliekea Wiockea «lauert unter »emcm tüotlu-se >m xrö-»!eu Teils Ooutrcdluvcks «»» troeiceoe, im IVe-teu ndoraiegevll beiter« ^Vetter lort, aued r«vi»« kell 0 uack Ocker Kat »ick cker lliwmel eufrutzlareu degoeaell. Vie Temperaturen »iack io ckea mei.tea Oegellckea langsam zveit«r ge»rivuell. Xur norcköstl cd cker Ocker aiuck gestern nacdmittag viecker violiacd Oevitter vorgelcnmmen unck Kaden periorv Xdkitdluna dcrdeigeküdrt llttternvxsauaalekt: IVarm, »uvitcdst vorviegenck Keiler, »Mer ,triebnceiso Oevitter. die „völkische" Begeisterung den Setzkastenteufel ver leitet, mag folgende Auslassung lehren, die kürzlich im „Echo de Paris" gestanden hat: Wie unser Ber liner Korrespondent meldet, hat der Deutsche Kaiser gesagt, daß „das deutsche Volk das einzige (le seul) der Erde sein müßte!" An diese entsetzenerregende Aeußerung des Deutschen Kaisers, die die zynischen Vcrnicbtungspläne der Alldeutschen in ihrer nackten Schamlosigkeit offenbarten, knüpften sich natürlich die lebhaftesten Erörterungen der patentierten fran- zösischen Nationalpatrioten, denen im Grunde die Aeußerung des deutschen Herrschers nur angenehm sein konnte, weil sie ihnen Wasser auf ihre Mühlen lieferte. Die um Lcon Daudet und die „Action francajse" gebärdeten sich bereits in wilder Be. gcisterungsmache und konnten sich nicht genug darin tun, aui die Gemeingefährlichkeit des deutschen Treibens mit flammenden Worten hinzuweisen und die Mitbürger zu entrüsteten Protesten aufzurufen. Aber ach. mit ihrer Freude sollte es nicht lange währen, denn leider, leider hat der Deutsche Kaiser eine derartige Aeußcrung gar nicht getan. Es war nur wieder einmal der böse Druckfeblertcusel, der von, nationalistischen Geist der Pariser angesteckt, Deutschlands schnöde Weltplänc zu einem Ver nichtungskrieg gegen sämtliche Kulturnationcn der Erde gestempelt hatte. Als der Berliner Korrespon dent sah, welches Unheil er mit seinem Drahtberichr angerichtet hatte, telegraphierte er sofort zurück, es läge ein Druckfehler vor, die Aeußerung des Kaisers habe gelautet: Das deutsche Volk sollte das Salz (Ic- sei! der Erde sein! Also nur ein kleines „u" zu viel! Wie sagt doch der Franzose so hübsch „tsnt clü druit pour uns omolettü"?! Jugen-pflege im Vrttrte »er Uonigi. Am«4l,auprmannschaft Letnüll- Bo,.-Vor'.: AmlShauplmanu v. N 0 st i tz - W a I l w i v , Leipzig. Sammclstelle jüv dir Woaumbczichle: Fadntvirektor Ä. Scherbe, Lieberlwolstvitz. Wochenbericht vom 12. di» 19. Juli 1911. sknaulhain mit Hartmannsdorf. Mittwoch, den 15. Zvi«, Fustball. Markkleeberg. Männliche Ableitung. Sonntag, den l2. Juli. aveiws 7 Uhr. Versammlung im Heun. Mittwoch, den 15. Zuli. abends 8 Uhr, oramar. Abteilung. Donnerstag, 16. Zu.,, englischer Kursus. Weibliche Abteilung: Dienstag, den 11. Julr, Versammlung >m Heim. »bnautklccbcrg. Donncr-taz, den 16. Juli, Spiele im Freien. i Leutzsch. Christlicher Verein junger Männer „Unter der Leutzschcr Onche". Sonntag nachmittag Wanderung: abend» 7 Ul>r Versammlung des GesamtvereinS. Montag, abend» >,9 Uhr, Hauptabteilung. Tien-tag und Freitag, abend» >-9 llhr, Pnsaunenblasen. Mittwoch und Tonnerolag. abend» »,9 Uhr, P'adsiuder, Turnen. Bibelbesprechung. Sonnabend, abend» V-9 Uhr, Spiclabcnd. Turnverein zu Leutzsch: Tien-tag und Freitag, abends s-9—'/«IO Uhr, Turnaoend. Im Lehrer zimmer der Allen schule Mittwoch, abends 7—9 Uhr, Spiel-, Unter Haltung?» und Lclegelegenheit. Sonntag nachmittag Be wegungsspiele aus dem Fussballplatz« «Otto^Tchmiedt-Stroste). L i c b e r l w o l k w i tz. Sonntag, den 12. Juli, Taget« fahrt nach Crossen-Eisenberg. Montag, den 13. Juli, Tanz stunde. TicnSlag, den 14. Juli, weibliche Abteilung, Spiel« aus dem Platz lTurnlebrerin Fr!. Völkels. Mittwoch, den 15. Juli, Psad'lnderabrnd. Donnerstag, den 16. Juli, männ liche Abteilung, Spiele auf dem Platze (Herren Lebrer Walter und Student Meyer). Sonnabend, den 18. Juli, Tanzstunden kränzchen. . Mockau. Sonntag, den 12. Juli, Spiel und Teilnahme am nationalen Volksfest. Treffen >/,2 Uhr am Rathaus und Woll kämmerei. Montag, den 13. Juli. UebungSstiuio« der Po'aunen» choreS. Dienstag, den 11. Juli, und Freitag, den 17. Juti. Turnen. Mittwoch, den 15. Juli, Spiclabcnd. Sonnaüerch, den 18. Juli, BücherauSgabe. Thekla. Sonntag, den 12. Juli, nachmitlagt 2 Uhr» Spaziergang durch die Parthendörfer: abends gesellige- Bei sammensein, Borlcsen und «nesang. Mittwoch, den 15. Juli, abends ZZ9 Uhr, Vorlesung über Arbeiterschriststellec von .Herrn Hollk. Sonnabend, den 18. Juli, abends 'Z9 Uhr. Schach« und Damespiel, Singen. Sonntag, den 19. Juli. Tages- n-anderung in die Dübener §>eide. Mundvorrat mitbringen. Ein gekehrt wird nicht. Mrei'se de-5 Leiters Herrn Hollk. Weststr. 16. Wer eines Rates oder einer Auskunft beoars, wende sich an ihn. Der verband kiir »riblitbe Fnaendpfle«« gibt unentgeltlich mündlich und schriftlich jederzeit Auökiii'it über alle Arten der Mädchenbeschä'tigung durch Frl. M. Prrnihorn, Roberl-Schumann-Straße 4, pari, links. Vereinigung christl. junger Mädchen (Blau'! Kreuz I', Torotheenplay 1 I. Sonntag, 12. Juli, nachm. 4 Uhr, Sommer-est im stinderbcim in L.-Gohlis, 'iri'cr-FriÄirlrl Strane. TreUpunk» nachm,klag! 3 Uhr, Torotheenvlay l I. Mittwoch, den l-. Juli, abends ',8 Uhr, Chor (,"Zrl. Jritziche,. Tororheen- platz 1 l: abend-S '-9 Uhr Bibelstunda, Llto-Schill-Straste 7. — Leipziger Lekrerinnenverein. Sonntag, den 12. Juli, nachmittags >:l Uhr, TreUen an der «Yohlncr stirche: Fahrt nach L.-Tölip: Wanderung in die Harth. Führung: Frl. Nestler. — Frauen-Plewerbcoerein. Sonntag, den 12. Juli, ö a r l h w a n o e r u n g. Tresinunkl Vanr. Bahn hof, nachm. 2,3i> Uhr. — Konigstr. 26 I. geschlossen. — A l l q e m. Deutscher F r a u c n v e rein. Sonntag, den 12. Juli, Wanderung von Taucha nack Pönitz oder Panitz'ctz. TreUen 4 Ubr Eilenburger Bahnhof Abiahrt 1,3«> Uhr Leitung: Herr Reallchnloberlehrcr Barthel uns Hr»"' Elsässer Str. 4 !I. — T e u t s ih - E o a n g e l. Frauenbund. Ickten TimiStag abend Zr8—'.'1«» Uhr gesellige- BeEnnmeme-n mir Unter haltungen aller Art für junge MDchen, Scb.-BachStr. 35, r>. r Leitung: Frl. «Nuthe. — Schreberverein Ost Vorstadt Für die Jugendgrupve Versammlung im VereinSkause, Lor-kstrast- «gegenüber der 5. Realschule), jeden Freitag, abends '»9 Uhr. Vorträge, TiSkuisioncn, (Hclang, Svicle uiw. Leitung: Herren Multzsch, Krey, Günter. Telegraphischer Witterungsbericht vom 11. Juli. 8s»- li»l>. cn lsm- »scsls, - c«l,. *>N»siia»»»«b4lt»>«» c.n öaölsedse 8ed«,»sa»z»1ö 201-180V »säss-Ssäsi 4-1» ttiic «iliSa Ibülldö Ssäsw-silsc «eliSa — Idi-l- »slädscasri.ok 4-14 sciciilie», 4« «ec —— irc-ssa ll,.ä«li>en> s»i>c '02 -H1S bsilsc, 8oiu>»ii;sh«is r-i — «M-1M XI. visriui —— 7-ö->».c lcibsce -(->4 ocjottl-«f 8»ni>»gr:ii«l» ivs Viiliszeil j I — '5 686-771: »«-clilssiiiilss —— «7P.I7S0 »sä bsielisnt.»- -s-I3 vsäselil, »isäsläi S4I-IL7Y Uvgs»N«l»>» -s-17 dsäsekl, »isäslill — «senss -i->4 ,la„ l>,«iilkt. «iliä,II>I <7Z.>»4 -H'.' S«äe:2t, »isäslill «Sl-läoz Odscssästt - u »rdhg, ,ch<ii»ch« l»i»4 Zi-tt-lbbl »svctteh t«I dsäsclit, »isäslill —— «ö4-1-d? 8ehli,c,»» 4'7 «l*» »«.illil, «joöslill 711-1810 lsrsio,»« so>>«»cl>ei »isa -Sb-l-dv S»ä lillk -hi» l>c. »slzsitt. liisnsc. »uiäsliil 708-2061 0»iii>i,ei».l>,c1«i>Il. -bis »>. »all»»«. Ssltsc, »iiäsNll i.üu-lb48 »sä liokltzciid l>c. »sbsiil, »sttsc, »aiänil. 707-7000 ksssss -f-r- pc »Sill«,,!. Olsllec, »isä»li.l «47-,220 8«iiliu>l„ el»s> ,cl>» eh« Msä E»W ssä-rrr« OdiMäsct ews, dsaollil, «isärlill 01-014 ki»,»,t,I, -4-17 vc. »ockssl. iV«li«f, saiuttlul -i-I-ZS. jsä Siuiii«, 's" pc. »sbeiil. tzsllsc. msäsvli E»» 30- äscssslithUbisi,».- 4-15 »slksiil. tzsNsc, maästill 6>o-iö/d »SSSSi -,->4 pc. »e-sil. »,N,f, »lsäslill E» 611-70'. cd-slis,»., i gc. »sliissl. tzslisc, »iaärnll »c. a^iissl. tzelle-, »isöslill — 600 i-/«l,c8eb»»d.i>id.) -er »»lliSiiloz, tlv, Isirb!. 6,l»liiä 4iv iS »öd,ö l8ch«s n»., — — . * Friedrichshafen «Bodensee) 11. Juli. 7 Uhr vorm Bericht der K. Drachenftation. 1. Auf dem Bodensei (Mitte-: Witterung: Wetter wolkenlos. Aussicht: ttemich gut. Wassertemperatur: 18" 0 (am Ufer höher 2—3"). Lufttemperatur 16'0. Windrichtung und -stärke leichter Nordostwind. 2. 1000 m über dem Bodensee: Lufttemperatur 13° 0. Windrichtung und .starke: windstill.
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