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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191406210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-21
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Sonma», 2l. Juni lSK tagt vom IS. bi» 22 Juni unter starker Beteiligung au» ganz Deutschland der XV. deutsche Kongreß für Volk», und Jugendspiele. Nach einem Begrüßung»« abend in der Gartenbau-Ausstellung begann die erste Sitzung mit einer Ansprache ves Vorsitzenden v. vchenkendorf-Eörlitz, die mit einem be geistert ausgenommen,n Kaiserhoch schloß. Nach herzlichen Begrüßungen durch die staatlichen und städtischen Behörden begannen die Verhandlungen über die körperliche Tllchttgmachung der werktätigen Jugend und den obligatorischen Spielnachmittag. Am Nachmittag fanden Spiel- und Turnvorführungen von Schulern und Schülerinnen sowie Lehrern und Lehrerinnen statt. * Ein« neu« internationale Schifsahrtskonferenz. Die englische Negierung beabsichtigt, demnächst die an der Seeschiffahrt beteiligten Staaten zu einer neuen Konferenz einzuladen, um über die Frage der Deckladungen eine Verständigung herbeizuführen. Die Frage, in welchem Umfang Ladungen auf dem Deck eines Frachtschiffes zuzulassen sind, ist von wesentlicher Bedeutung einmal für die Stabilität de» Schiffes und ferner für die Sicherheit der Mann schaft, da Deckladungen besonders bet Näss« und Ver eisung den Verkehr auf dem Deck stark gefährden. England hat für seinen eigenen Schiffsverkehr Be stimmungen über den Umfang der Deckladungen er lassen. denen auch die fremden Schiffe unterworfen sind, die englische Häfen anlaufen. Da in anderen Staaten einheitliche Vorschriften nicht bestehen, hält di« englische Regierung es für wünschenswert, eine internationale Verständigung über die Frage herbei- zuführen. Sie beabsichtigt daher nach einer Erklä rung de» Staatssekretärs Burns demnächst eine internationale Konferenz einzuberufen. Ausland. Gesterreich-Ungarn. * Eine Abordnung des 4. Wiirttembergischen Atistlierregiment» beim Kaiser. Der Kaiser emp fing am Sonnabend vormittag eine Deputa tion des 4. Wiirttembergischen FiisilierregimcntS Nr. 122, Las den Namen des Kaisers führt, in besonderer Audienz. Nach der Audienz über reichte der Oberst im Namen des Ofsizierkorps dem Kaiser ein von Meisterhand gemaltes Bild, rvelches das Gefecht bei S t. M auram 30. März 1814 darstellt, wo das Regiment die Feuertaufe erhielt. Der Kaiser nahm die Widmung huld vollst dankend entgegen. Schweiz. * Ein sozialdemokratischer Abgeordneter als Spion. Die „Nationalzeitung" in Basel teilt mit, daß folgender Vorgang großes Aufsehen erregt habe: Die Regierungsbehörden haben bei einem der sozialdemokratischen Fraktion angehöri gen Deputierten eine Haussuchung ab gehalten, weil er angeblich Spionagedienste ge leistet habe. Den Beamten fielen zahlreiche Briefschaften iu die Hände, die den Deputierten schwer belasteten, vor allem ein Brief- ivechsel mit noch zwei anderen sozialdemokratischen Deputierten, aus dem hervorgeht, daß sich der Beschuldigte Pläne von den Befestigungen im Kanton Tessin zu verschaffen suchte. Der Deputierte wurde verhaftet. Weitere Ver haftungen stehen bevor. Gnglan-. * Fortdauer des Bahnarbeiterstreiks. Aus Lon don wird gemeldet: Die Sitzung des Einigungs amtes mit den Vertretern der Londoner Bau arbeiter, deren Ausstand schon 22 Wochen dauert, wurde ohne Ergebnis abgebrochen. Bisher haben die Arbeiter einen Lohnausfall von mehr als 20 Millionen Mark und die Bau unternehmer einen Einnahmeentgang von 150 Millionen Mark. * Die Wahlweiber bei Asquith. Premierminister Asquith emrmng am Sonnabend eine Abordnung von sechs Vertreterinnen der Arbeiter klasse der Suffragetten des Londoner Eastends. Der Minister erklärte, er empfange die Ab ordnung, weil, wie er gehört habe, sich die vertretenen Frauen von den verbreche rischen Methoden fernhielten und die Eastends-Arbeiterinnen sich in einer besonderen Lage befänden und sähen, daß sie unter wirtschaft lichen Bedingungen arbeiteten, die es ihnen un möglich machten, Reformen zu erlangen, wenn sie nicht bei den Vertreterwahlen mitstimmten. Wenn die Frauen das Stimmrecht erhielten, so solle das unter den gleichen Bedingungen geschehen wie bei den Männern. Obwohl es not wendig sei, die organisierte Gewalttat zu unterdrücken, wünsche die Regierung nicht, in die Redefreiheit einzugreifen. Portugal. * Ministerkrisis in Portugal. In Lissabon ist eine Ministerkrisis ausgebrochen. Einzel heiten über die Vorgänge, die zu der Ministerkrisis geführt haben, fehlen noch. Lissabon, 20. Juni. Das Blatt „O Mundo" schreibt, daß der Minister der Oeffentlichen Arbeiten infolge des Urteils des obersten Verwaltungsgerichtshoses betreffend die Konzes sionsforderung bei den Wasserfällen in Portas Rod ao demissioniert habe. Minister präsident Machado wird abends mit dem Präsi denten der Republik, Ariaga, die Lage des Mini steriums besprechen. von -er Jahresversammlung -er Deutschen Gesellschaft zur Sekämpfung -er Geschlechtskrankheiten. * Die verlöre»««, ein Sittenbild in 3 Akten von Willy Beutler und O. W. Barth, wurde gestern abend anläßlich der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrank, heilen im Neuen Operettentheater zur Aufführung gebracht. Ein Tendenzstück, das um jeden Preis wirken will, gewiß. Aber um eines so sittlichen Ziele» willen, wäre ein noch aufdringlicheres Mittel erlaubt, besonder», wo die Verfasser den Geschmack besaßen, sich nicht anspruchsvoller zu geben, al» ihre Gestaltungskraft reichte. Um zwei Mädchenschicksale handelt es sich hier. Wilma und Hella von Berg sehen sich nach dem Tode ihres Vaters, der sie mittellos hinterließ, vor die Notwendigkeit gestellt, sich ihre Zukunft selbst zu gestalten. Eine bittere Liedeserfahrung gibt der stolzen und selbstsicheren Leipziger Tageblatt. Nr. 310. Somttsgs»Nusgave. Sri» 3. Wilma die Kraft, sich durch ihrer Hände Arbeit eine Existenz zu erringen. Hella, die jüngere, sorgenlose, wählt den bequemeren Weg der Heirat. Der Vor mund verweigert seine Einwilligung zu der Ver- lobung, weil er weiß, daß der Bräutigam zu den Verlorenen gehört, zu den „unheilbar Kranken". Eine einzige leichtsinnige Stunde hat ihm das Leben vergiftet. Der Oheim verpflichtet ihn ehrenwörtlich zur Entsagung, doch die Leidenschaft durchbricht selbst dies« Schranke, und al» der Vormund nach der Entdeckung des Wort bruches die Ehrengerichte anruft, flieht da. Paar. Nach einem halben Jahre sehen wir es wieder; die entsetzliche Krankheit hat auch Hella er griffen. Zudem fühlt sie sich Mutter. Im Gefühl Nhres vernichteten Lebens wollen beide den Tod suchen, doch will die unglückliche Frau nicht ohne Ab schied von der geliebten Schwester Wilma aus dem Leden scheiden. Sie finden bei ihr den großen For scher Dr. Ehrich, den Verfasser des Buches „Die Ver lorenen", und in seiner Versicherung ihrer völligen Heilung gewinnen sie den Willen zum Leben wieder. — Um die Deranschaultchuny dieses Sittenbildes mühten sich die Darsteller mit fast durchweg gutem Genügen. Besonders die Frauenrollen fanden eine vorzügliche Verkörperung. Die Gästin Lina Man na rd als Wilma und Hildegardt Bernhardt als Hella sind rühmend hervorzuheben. Der Ver fasser W. Beutler stellte als Regisseur sehr ge schmackvolle Bühnenbilder und sorgte für flottes Spiel. Das Publikum feierte die Darsteller und Autoren sehr. Vie Kunsttänzer im Tanzpalast -er Sugra. Eine interessante Abwechslung bringt den Be suchern der Bugra die Direktion des Tanzpalastcs auf der Bugra mit dem Gastspiel der Kunsttänzer Les Severus und durch das Auftreten der Phantane- tänzerin Chrynethevon Muska. Im Gegensatz zu dem eleganten, weltstädtischen Treiben im Tanz palast betont das erstgenannte Tänzerpaar geschickt das groteske Element. Von eigenartigem, pikantem Reize erscheint unserer tanzbegeisterten Zeit die Kari katur des Tango, bei dem die beiden Tänzer den wilden, stürmischen Charakter dieses Modetanzes bei behalten, aber ohne mildernde, glättende Anmut und Grazie. Temperamentvoll wurde von ihnen auch ein komischer russischer Volkstanz gegeben. Ferner sollten sich als weitere interessante Programmnummern ein Kunstwalzer und ein Pariser Apachentanz anscblie- ßen. Eine liebliche, zarte Erscheinung ist die noch sehr jugendliche Phantasietänzerin Thrynethe, die trotz ihrer Jugend schon eine erstaunliche Sicherheit in den einzelnen Tanzschritten zeigt. Auch die Erfindungs- gäbe der Tänzerin, die eine Schülerin von Emma Erondana ist, kann man als hoffnungsvoll bezeichnen, wenn auch noch eine letzte Abrundung fehlt. Letzte Depeschen und Fernsprechweldnnge« Die Sächsische Vurgenfa-rk. . Geithain, 20. Juni. Die Sächsischen Burgenfahrer besuchten heute das SchönburAsche Schloß Glauchau, wo Graf und Gräfin Schonburg die Führung übernahmen, und Enandstein, wo Kammerjunker «.Einsiedel die Gäste begrüßte. Man folgte einer Einladung des Schloßherrn zur Kaffeetafel, an der auch Prinz Johann Georg, der Herzog und die Herzogin Ernst Günther und Graf Schönburg teil nahmen. Darauf erfolgte die Abfahrt nach Leipzig, wo die Teilnehmer an der Burgenfahrt im Neuen Rathause durch den Rat der Stadt empfangen werden. — Prinz Johann Georg kehrte nach Dresden zurück. Der neue österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin. (Eigener Drahtbericht.) Köln, 20. Juni. Die „Kölnische Zeitung" gibt einem Telegramm aus Berlin zufolge die Ernennung des Fürsten Hohenlohe als österreichisch-unga rischen Botschafter in Berlin bekannt. Der Fürst ist früher Botschaftsrat gewesen und hat gute Beziehungen zu den Mitgliedern der deutschen Di plomatie. Der neue Präsident der Deutschen Landwirtschastsgesellschaft. Hannover, 20. Juni. Zum Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft wurde von der 12. Hauptversammlung Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen für die Zeit vom 1. Oktober 1914 bis 30. September 1915 gewählt. Die Ausstellung 1915 findet in Breslau statt, die Ausstellung 1916 in Nürnberg. Für 1917 wurde Königsberg gewählt, nachdem die Vertreter der Stadt eine Einladung überbracht hatten. Hundertjahrseier -es 1. bayrischen Schweren Reiterregiments. München, 20. Juni. Das 1. Schwere Reiterregi ment (frühere bayrische Kürassier«) begeht in den Tagen vom 20. bis 22. Juni die Hundertjahr feier seines Bestehens. An 4000 ehemalige An gehörige des Regiments nehmen an der Jubelfeier des von König Max Joseph gestifteten Regi ments teil. Anläßlich der Feier trägt die Garnison- stadt München reichen Flaggenschmuck. Die Ju biläumsveranstaltungen wurden heute vormittag er öffnet mit einem Gedächtnisgotte»dienst in der Cajetan-Hofkirche für den ersten Inhaber des Re giments, Prinzen Carl von Bayern, an dem die Prinzendes königl. Hauses und das zur Feier hier eingetroffene Herzogspaar von Braunschweig teilnahmen. Herzog Ernst August von Braunschweig hatte vor seinem RegierunMntritt mehrere Jahre bei dem Regiment gestanden. Mittags fand ein Dejeuner bei dem jetzigen Regimentsinhaber Prinzen Leopold statt, an dem auch der Herzog und di« Herzogin von Braunschweig teilnahmen. Nachmittags wurde in der Hofreitbahn unter Anwesenheit des Königs, der Mitglieder des königl. Hauses sowie des Herzogs und der Herzogin von Braunschweig eine glänzend verlaufene reiterliche Vorführung der Offiziere und Mannschaften des Regiment» in historischen und jetzigen Uniformen veranstaltet, an der zu Pferde auch Prinz und Prinzessin Leopold sowie die Prinzen Konrad und Heinrich mitwirkten, und die in einer Huldigung auf den König endete. Bei dem abends abgehaltenen Begrüßungvabend für ehemalige Angehörige des Regiments erschien, jubelnd begrüßt, auch Prinz Leopold, der einen freu dig aufgenommenen Irinkspruch auf die ehemaligen Angehörigen Les Regiments und die Festgäste aus bracht«. Vas österreichische Luststhiffunglück. Wien, 20. Juni. Wie Augenzeugen des Luftschiff unglücks berichten, wurde das dicht über dem Luftschiff schwebende Flugzeug durch einen Sog (durch Propeller verursachten Wirbelwind) an das Luftschiff herangezogen. Die Hülle de» Luft schiffes brannte weiter, als sie auf dem Boden anlangte. Oberleutnant Pflatz gab noch schwache Lebenszeichen von sich. Als die ersten Zeugen anlangten, hatte er Zuckungen: es sah aus, als wolle er sich erheben. Alle anderen Verunglückten waren sofort tot. Die Insassen des Luftschiffes waren durch die Hitze ganz zusammengeschrumpft. Die Uniformen der beiden Flieger sind unversehrt. Da» Beileid de» Kaiser«. Wien, 20. Juni. Heute nachmittag erschien ein Flügeladjutant des Kaisers in Fisch«, mend, um im Auftrage des Kaisers Erkundi gungen über die Katastrophe einzuholen und Ver Luftschifferabteilung das Beileiddes Kaisers au», zudrücken. Das Anleihegesetz im französischen Senat. Paris, 20. Juni. Der Senat beriet heute das A n l ei h e g e s e tz. Finanzministcr Nou le ns er widerte auf verschiedene Fragen, baß die neuen Renten befreit seien von den Steuern, die Mobiliarwerte betreffen, außer von der Ein kommensteuer von vier Prozent. Sie würden also auch nicht ven Stempelsteuern und Umsatzsteuern unterliegen, selbst dann nicht, wenn diese Steuern in eine Einkommensteuer als Ergänzungssteuer zu der 4proz. Einkommensteuer umgewandelt würden. Darauf wurde die Eeneraldiskussion geschlossen und das Gesetz im ganzen einstimmig von den 281 an- wesenden Senatoren angenommen. Der Besuch des russischen Marinegeneralstabschefs. Paris, 20. Juni. Vizeadmiral Russin, Ver Chef des russischen Marinegeneralstabes, wurde am Vormittage vom Vizeadmiral Puet, dem Chef des Genera Ist ab es ver französischen Marine, empfangen. Am Nachmittage wurde die russische Mission von dem Marine- und dem Kriegs- Minister empfangen. Haftbefehl gegen italienische Anarchisten. Rom, 20. Juni. Wie das „Giornale d'Jtalia" meldet, ist gegen den Anarchisten Malatesta aus Ancona, der zurzeit flüchtig ist, ein Haftbefehl erlaßen worden. Der Erlaß weiterer Haftbefehle gegen Anarchisten soll bevorstehen. Stürmische Szenen im rumänischen Senat Bukarest, 20. Juni. In der heutigen Sitzung des Senats richteten die Konservativen heftige Angriffe bei der Prüfung der Mandate gegen die Regierung und die Mehrheit. Die Konservativen behaupteten, daß im Bezirke Valkea Wahl beeinflussungen vorgekommen seien und leg ten zum Beweise ein Protokoll des dort amtie renden Polizeichefs auf den Tisch des Hauses nieder. Der Minister Les Innern erklärte, daß -er Liese Angelegenheit untersuchen lassen werde; der Umstand jedoch, daß sich dies Protokoll in den Hän den der Opposition befinde, bedeute, daß hier entweder eine Leichtfertigkeit oder eine Hand lung in bösem Glauben vorlieg«. Hierauf sprang der Konservative Filipescu auf und rief: „Sie sind ein Elender, wenn Sie nicht beweisen, was Sie sagen!" Es entstand im Hause ein furchtbarer Tumult. Alle Senatoren sprangen von ihren Sitzen auf und verlangten, daß Filipescu seine Aeußerung zurücknehme oder zur Ordnung gerufen werde. Filipescu lehnte dies ab. Nach einiger Zeit be ruhigten sich die Senatoren, und die Verhandlungen wurden fortgesetzt. Der Präsident der rumänischen Kammer. Bukarest, 20. Juni. Die Kammer hat Phcre- kyde wieder zum Präsidenten gewählt. Die Munition der Aufständischen. (Eigener Drahtbericht.) Durazzo, 20. Juni. Der große Vorrat an Eewehrpatronen der Aufständischen stammt aus den Mengen, die die albanische Regierung für die Truppen im Epirus angeschafft hatte. Diese Munitionssendungen wurden seinerzeit von Essad Pascha nach Tirana dirigiert, wo sie den In surgenten in die Hände fielen. Günstiger Stand der Friedensvermittlunsi. Washington, 20. Juni. Nach einer Erklärung des Präsidenten Wilson über die gestrige Sitzung ver Vermittlungskonferenz ist die Aussicht auf Erfolg vrr Vermittlung günstiger. Die ungehorsamen Offiziere Carranza». Saltillo, 20. Juni. Carranza hat den Kriegs sekretär in seinem Kabinett, General Angeles, wegen Ungehorsam abgesetzt. General Angeles kom mandiert Villas Artillerie. Zur Verhaftung der Brüder Kohuheim. Pest, 20. Juni. Die Lebersabrikanten Karl und Nikolaus Siegmund Kohnheim, die unter Hinterlassung von einer Million Schulden aus Leipzig nach Pest geflohen waren und hier auf Veranlassung der Leipziger Polizei mit ihrer Schwester Charlotte verhaftet wurden, erklärten, daß sie von einem ungarischen Grundbesitzer adoptiert worden seien und deshalb nicht aus- geliefert werden könnten. Die Verhafteten bleiben bis zur Entscheidung des Justiz ministers über ihre Auslieferung in Haft I« die Tiefe gestürzt. Hamborn, 20. Juni. Auf der Zeche Neumühl stürzten beim Kaminbau zwei Arbeiter aus fünfzig Meter Höhe vom Kamin. Sie waren sofort tot. Ein dritter Arbeiter klammert« sich an das Gerüst und wurde gerettet. Der Elberfelder Mordprozeß. Elberfeld, 20. Juni. In dem Elberfelder Mord prozeß beantragte der S t a a t s a n w a l t, die Ange klagte Hilde Wilden wegen Totschlags unter Zubilligung mildernder Umstände und den An geklagten Noltes «egen Beihilfe zu ver urteilen. (Siehe auch unter Recht und Gericht.) Zu» runneletnftnr, »et Bi««. Nizza, 20. Juni. Die Leichen der bei dem Ein sturz des Tunnel» durch den Berg Graztan ge töteten Arbeiter sind» s ii m t l i ch geborgen worden. -chachteinsturz. Audi« (Dep. Aoeyron), 20. Juni. 2" Berg werke von Seröse» bet Aubin wurden durch Schachteinsturz zwei Bergleute getötet. Da» Grubenunglück in Kanada. London, 20. Juni. Das Grubenunglück in der Hillcreßgrub« ist da» schlimin ste in der Geschichte Kanadas. Die Explosion fand in einer Tiefe von 1200 Fuß statt. Von den unter Tag Befindlichen sind nur 40, davon 27 unverletzte, gerettet. Sofort nach Eintreffen der Nachricht in Calgary wurden Hilfs,züge abgesandt, lange Zeit konnten jedoch di« Rettungsmannschaften nicht Vordringen, do aus dem Schacht dichter Rauch drang. * Uraufführung des „Don Juan" in der Scheid«, mantrlschen Uebertragung. Wie uns ein eigener Drahtbericht unseres Dresdner Mitarbeiter« meldet, fand am Sonnabendabend bei ausocrkaustem Hause in der Dresdner Hofoper die Urauf führung des „Don Juan' in der Neuüber setzung von Scheide mantel statt. Die Ueber» trägung erscheint flüssig und gewandt, mutet aber an manchen Stellen den an den alten Text Gewöhnten noch etwas fremd an. Die Aufführung mitStäge- mann an der Spitze war ausgezeichnet und fand den lebhaftesten Beifall. Geheimrat Martersteig wohnte der Aufführung bei. Letzte Sportnachrichten. Johannisthal—Aspern. Wien, 20. Juni. Zu den morgen beginnenden Flugmeetings ist Leutnant vonBronsart mit seinem Flugggst Oberleutnant Koch, von Johan nisthal kommend, auf dem Flugplatz Aspern gelandet. * Fahrt der „Sachsen" nach Dresden. Die „Sachsen" stieg am Sonnabend abend 5,15 Uhr zur Fahrt nach Dresden auf, unter Führung von Dipl.-Jng. Lehmann. An Bord befanden sich 24 Personen. Sie landete vor der Halle nach einer Schleife über der Stadt glatt 7,15 Uhr. Am Vormittag hatte die „Sachsen" eine Fahrt über Leipzig zur Begrüßung der in Leipzig weilenden Vertreter des Reichs verbands deutscher Presse unternommen. Sie kreuzte über dem Eingang der „Bugra", als die Vertreter dort eintrafen. * Da» nationale Schwimmsest de» Dessauer Amateur-Schwimmklubs nahm heute abend seinen Anfang. Von Leipziger Vereinen waren sieg reich der Leipziger Schwimmklub „Poseidon", der das Sentoren-Brust- und das Senioren-Rücken- schwimmon gewann, ferner der „Neue Leipziger Schwimmverei n", der durch Ruhland im Kopf- LLeitspringen für Senioren gewann. Vom Glück be günstigt war auch der „Dessauer Amateur-Schwimm- klub", der in nicht weniger denn vier Schwimmen , siegreich war. „Poseidon-Nkrgdeburg gewann das Ermunterungs-Rückenschwimmen und das Junioren- Seiteschwimmen. „Hellas" - Magdeburg war im Jugend-Junioren-Riickcnschwimmen und im Jugend schwimmen über 100 Meter siegreich. Der „M agde- burger Schrot mm klub 96" brachte die zweite Senioren - Stafette, das Senioren - Seiteschwimmen und die Senioren-Bruststafette an sich. Der „Dessauer Schwimmklub" gewann das Ermunterungsschwimmen und der „Schwimmklub Aschersleben" das Junioren- Brustschwimmen. Im Junioren-Hans-llber-Hand- schwimmen machten „Poseidon"-Magdeburg und „Neptun"-Buckau totes Rennen. * Die Mainzer Ruderregatta nahm am Sonn abend bei gutem Wetter ihren Anfang. Die Haupt konkurrenz, der Großherzog-Vierer, wurde vom Mainzer R. V. in 7:20 gewonnen, vor Grashoppertlnb-Zürtch, der bet 1800 Meter mit einer Länge zurück das Rennen aufgeben mußte. Auch die zweite Begegnung der Schweizer mit dem Mainzer R. V. im ersten Vierer ohne Steuer mann entschieden die Mainzer zu ihren Gunsten, da die Züricher bei 500 Meter aufgegedcn hatten. Bei den Grashoppern war Dr. Rudolf unpäßlich ge worden, wodurch die Mannschaft zum Aufgeben ge zwungen wurde. Der Einer um die Meister schaft vom Rhein wurde vom Mainzer R. V. in 8 :26 vor der Mainzer R. G. in 8 :28 gewonnen, und der zweite Achter von dem Kölner Klub für Wassersport in 7:06 vor dem Wassersportverein Düsseldorf und Germania-Frankfurt. Der Jung- mannschaft-Achter sah die Offenbacher Undine in 7 :15 vor dem Mainzer R. V. siegreich. Der Gast- Vierer wurde von Amicitia-Mannheim in 7:40 vor Kasteller R. G. gelandet. ^sttvi'dvobaekrunAsn in I-viprlx. l2O m Uder bk. üiuii S,n»- aeter stmw t°'l- temge- rrtiie c«!r>u telt- l«iiet>- lixtell kror. Maä- ti«>>- r»nr ailio. »teile >9. »den ar 9 Obe kü-.8 -e u.ü Li» Lü r i 99. stüt> 7 Utie kSZ.t -r is? Ik »ü o iieekm. L Ut>e kbr.l 91 r toiu>«i>»c!»,ii> l«mi>«r»>vl»Isem» IS. üluü »deiuls S Mkst« I»mp»l»t„s: -f- 7i,f»t« -f- 1Z.Z. ZeMMinz, I» lüern pl» yvil>s»Im«t,r: S t. tttgemesov tMter» ung ttootene «stl»t>ii>i. Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 4« Seiten, zusammen 48 Leiten inkl. der Beilage „Mode de» Sommers". S-uptschnstleiter: Gr. Vern«. WeUenberaer (verreist). Verantwortlich« Schriftleiter: kür Politik Dr. Arn» Günther: für die LandelL»eitung Plattster Lchtntzler: für Leipziger uns Nlf'ische Angele enbeiten »traoltz Jünke; für tkunst und Risseu- schasr Dr. istrirtzrtch -»«recht; für Musik G»»e« ««auitz. Sport und Sviel i. B. Vtto »ah«: Gericht ». Haartet»: für die Reis»-, Bäder» und Verkehr»,«itung L«»»i» Metzer. — -dr den Anzeigenteil Heta». Vatter. Verlag: Lct»,i««r ragestlatt. Gesellschaft mit beichiaukt.r Haftung. Druck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht vrrsänlich ,u adrck i'rcn. sondern en dru Verlag, di. ''--dn.e^ru eder die Gcsch»s«»Z«llr de» Leipziger Tageblallek. »"-eMchatt mit beschränkter Hiftung, ,u richten. Unverlangte» Manuskripten ik siet» sta» Nack- Port» bei,»fügen. Tür Aufbewahrung und Rückgabe wird keine Gewehr übernommen. v.
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