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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140529021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914052902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914052902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-29
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Mead»Ausgabe kür Kelpxta an- Vorort» Lurch ous«r» krtla»» Sp»ütt«ur« rmaltügltch In» yau» ardrochtr monatlich 1.25 M., »l»rt«Mihr!ich 3.75 M. 0»l -»r «»sthästost.U», uns»»« Zillal»« un-slu»gab»st»U»n odgrholt- monatlich 1M.,»i»rt«ljährUch 3M. Durch dl» Post: lnn»rhall> vrutfchland» und d»r d»utsch»n lloloni»« monatlich 1.50 M>, vi»rt»ljährlich 4.50 M., auoschlirtzlich postdrstrUgrlü. va« l»lpzlg»rikao«dlatt »rschrint ««rktag» »mal, Sonn-u.Z«i»rtag»lmal. 2« krlpzlg, d»n Nachbarort»« und -rn Drtrn mit »igrnen Zllialrn wird dl» stdeadauogad» noch am stdrnd -es Srschrinen» in» yau» grliefort. vrrllnrr Rodaktlon:3« -en?«lten 17. ^rrnsprrch-pnlchlnll7 Monbit '1r. 4»7. Nr. 270. hmrdelsFeUurrg Amtsblatt des Rates und des poll?euuntes der Stadt Leipzig N»5aktion und Seschüft»st»lle: Zohannlogass« Nr.» * Zrrnsprech-stnschiuft Nr. 14042, 14043 und 14044. Ireimg, üen SS. Msi. ISS. Jahrgang stnzelgmpreist: von au»würt»30ps., Neklamen 1.24 M., Klein» stnzeigen -i»petit;«ll»nu« 20pf.d.wlrürrbol.Nab.,Inserat» »on Srhörüen im amtlich«nT»ll di» Petit zeil» 50 Pf. chestbästoanzrigen mit Planvorschrift im Preise erb-ht. Nabatt nach Laris. Srilagen: Sesamtaufl.5M.da« Lausend ouoscbl.Postgebühr. stnz»igen-stnnahme: ^ohanniogasse», bei sämtlichen Filialen -e» Leipzig»» Lageblatte» und allen stnnoncen-Lxprditionrn de» 3a- und stuolond«». Srscbüstsstellr sür Serlin u.die pr.Vrandendurg: vtrek'ionwalterZliegel, vrrlin iv. IS, Mar?arett>enNra»>r S. Zernsprech-stnschluAr Lühow »47t. ISl4. Vas wichtigste. * Der Dampfer „Em preß of Ire land" der Eanadian Pacific Railway ist infolge Zusammen- stoßesmiteinemKohlendampfer gesunken. (S. brs. Art. und Letzte Dep.) * Paul v. Mauser, der Erfinder des Maus e r g e we h r s, ist in der vergangenen Nacht in Oberndorf (Württemberg) im 75. Lebensjahre gestorben. (S. Pol. Uebers.) * Dem am 14. Juni in Konstanza stattfindenden Zarenbesuch wird große politische Bedeutung bei gemessen. (S. Ausl.) * Die Lage in Albanien hat sich wenig verändert. (S. bes. Art.) Russische Dämmerung. Die russische Duma wird ost in der deutschen Presse sehr geringschätzig behandelt. Weshalb? Es ist wahr: die Duma ist in keiner Beziehung ein musterhaftes Parlament; aber wir haben doch wahrhaftig keinen Grund, sie geringwertiger zu machen, als sie es verdient. Gerade in diesen Tagen hatten wir Anlaß, der Vielgeschmähten dankbar zu sein; wir be kamen einmal eine Aussprache über die aus wärtigen Beziehungen Rußlands zu lesen, und wenn cs an verschrobenen Aeußerungen nicht fehlte, so kam doch auch Grundvernünfliges über das Verhältnis zu Deutschland zum Vorschein. Wir überschätzen die ausführliche Rede des Mi nisters Ssasonow nicht; allein es ist doch zu zugeben, daß er sich vor der russischen Volks vertretung in einer Weise grundlegend aus sprach, die, vom parlamentarischen Gesichtspunkt aus betrachtet, lebhaft befriedigen konnte. Er stand damit keineswegs gegen seinen österreichi schen oder deutschen Kollegen zurück. Ja, er gab in mancher Beziehung mehr als jene; er gmg freimütig aus alle irgendwie belangreichen Fra gen ein und vermied den Eindruck bureau- tratischer Geheimtuerei. Freilich kann man ihm vorwerfen, daß er den Willen Rußlands zu friedlicher Gestaltung aller Verhältnisse stärker betonte, als unsere Gutgläubigkeit vertrügt; allein — was nützen derartige Bemängelungen? Wir können schließlich nichts dawiderhaben, wenn Ssasonow versichert: seine Regierung sei bemüht, die „traditionelle Freundschaft mit Deutschland" zu erhalten; oder wäre es uns etwa angenehm, wenn er sich im gegenteiligen Sinne ausgesprochen hätte?! Seine Worte haben wir gehört; er wird es für selbstverständlich halten, daß unser Urteil von den Beweisen abhängen wird, die seinen Versicherungen fol gen werden. Hoffentlich folgen werden! Zunächst freilich erfolgte etwas anderes: ein Erlaß des Zaren zur Einberufung von drei Rcservistenjahrgängen zu sechs wöchigen Uebungen! Das besagt: mitten im Frieden wird die russische Militärverwaltung eine Million mehr Soldaten unter der Fahne halten als sonst. Also eine Mobilmachung! Denn wenn auch behauptet werden wird, daß es sich nur um eine teilweise Erprobung des neuen Mobilisierungsplanes handle, so wird man in Petersburg doch wohl im klaren sein, wie diese aanz außergewöhnliche Maßregel auf die beiden Nachbarstaaten Deutschland und Oesterreich wir ken muß. Wie sagte doch Herr Ssasonow: die russische Regierung sei fortdauernd bemüht, die Spannungen zu vermindern! ES ist nicht ganz gleichgültig, wie sich die Duma mit solchen Widersprüchen abfinden wird. Vielleicht kann man von einer Art Dämmer zustand reden. So ist es nicht, wie man bei uns gewöhnlich annimmt, als sei dort die Möglichkeit einer besseren Erkenntnis überhaupt ausge schlossen. Nein, es gibt auch dort Leute, die ohne Scheu der Wahrheit dienen. Gerade nach der großen Rede Ssasonows hatte die Kritir der russischen Politik mit bemerkenswerter Schärfe eingesetzt. Wir horchen auf, wenn der Führer der konstitutionellen Demokraten, der hochangesehene Miljukow, rückhaltlos das Wort ausspricht: Die französische Re vanche tust ist es, die Europa in steter Un ruhe hält. Es war ein Verdienst, das dem rus sischen Minister des Auswärtigen ins Gesicht zu sagen. Die russischen Abgeordneten mögen sich zum guten Teil der Einsicht Miljukows verschließen; die russische wie die französische Presse «lögen ihn schlecht behandeln oder sein Auftreten verschweigen — er wird aber bei seiner Meinung, aus der er übrigens auch sonst kein Hehl machte, bleiben, und er steht nicht allein. Ja, man kann behaupten, daß das gebildete Rußland, soweit es nicht der rassefeindlichen Stimmung gegen Deutschland erlegen ist, die von Paris aus mit klingendem Geldc bezahlten Freundschaftsdienste des „großen Verbündeten" als eine je länger je mehr zur Würdelosigkeit führende Abhängigkeit des Zarenreiches empfin det. Nicht bloß auf die „Petersburger Zeitung" ist hinzuweisen, deren Stellung ja bekannt ist und die auch diesmal mit aller Schärfe von der Regierung die Taten ver langt, die allein den Versicherungen freundlicher Gesinnung Wert zu verleihen vermöchten. Ein dringlicher noch ist die Sprache, die ein konser vatives Blatt, die „Semsch tschina", gegen » die französisch-russische Politik führt. Ist denn, fragt das Blatt, überhaupt von dauerhaftem ' Frieden zu reden, solange der Feind Deutsch lands unser Verbündeter ist? Und weiter: „Durch dieses Bündnis rufen wir ständig Miß trauen zu uns hervor, und obgleich seit dem Fort gang des Herrn Iswolski unsere Beziehungen zu Deutschland sich merklich gebessert haben, obgleich wir nichts im Schilde führen und Deutschland ohne Zweifel das einsieht, so blickt es doch drohend auf uns als den Bundesgenossen Frankreichs, mit dem es ewig ernste Händel hat. Die Befürchtung, eines Tages zwischen zwei Feuern zu sein, veranlaßt Deutschland, ununterbrochen seine Rüstungen zu ver stärken, was uns wiederum zwingt, unsere Armee und Flotte zu vergrößern. Wir stürzen uns in gewaltige, beinahe über unsere Kraft gehende Ausgaben, müssen zu häufigen Anleihen greifen und bringen, der Wahr heit gemäß gesprochen, diese Opfer ausschließ lich um des Bündnisses mit Frankreich willen. Die Befürchtung Deutschlands äußert sich auch in anderer Richtung. Es zieht auf seine Seite alle unsere Nachbarn, die Türkei wie Schweden, und stärkt sie, von Oesterreich will ich gar nicht sprechen, Oesterreich ist unser natürlicher Gegner. Dennoch muß man begreifen, daß dieses Oesterreich sich vieles nicht erlauben würde, wenn unsere Beziehungen zu Deutschland herzlicher wären. Aber unsere Opfer be schränken sich nicht nur auf nicht endende Ausgaben für die Stärkung unserer Rüstungen gegen alle Nach barn. Da wir im Bündnis mit einem morschen Staate stehen, der in militärischer Beziehung keine ernste Aufmerksamkeit verdie u, müssen wir eine An näherung auch mit England suchen, und diese An näherung führt dazu, daß uns England von allen asiatischen Märkten verdrängt. Wir zer stören unseren ganzen asiatischen Handel. Man hat uns endgültig aus Afghanistan und Tibet verjagt. Man hat uns aus Südpersien vertrieben und ver drängt uns jetzt auch aus Nordpersien. Das sind auch die Früchte des Bündnisses mit Frankreich. Man darf nicht die Interessen des Volkes dem Ruhme irgendeines Staates zum Opfer bringen, am wenigsten aber eines solchen Staates, der „bei lebendigem Leibe verwest". Wir müßen jährlich Hunderte von Millionen zur Sicherheit Frankreichs ausgeben, während Frankreich uns mit Geld für Wucherprozente versorgt. Es ist Zeit, die Utopie „vom ewigen Frieden" fallen zu lassen und sich an den Schutz der russischen Volks interessen zu machen. Viel Wahres in wenig Zeilen, und dennoch wird es für die russische Regierung nicht mehr sein als ein Rascheln im Rohre. Wir dürfen eines nicht übersehen: das französische Bündnis gestattet' den russischen Staatsmännern ein ver hältnismäßig leichtes Erringen von Erfolgen. Es ist Tatsache: das Verhältnis zu Frankreich hat sich eingelebt. Und wenn jene Kritik mit ihrem Hinweis auf greifbare Nachteile auch im Rechte ist, so hat sich seit dem 22. August 1891, dem Abschluß des Bündnisses, ein Gewicht an das andere gehängt, und es müßten Ereignisse von größter Tragweite cintretcn, wenn der Zar oder ein Nachfolger sich zu einer grundlegenden Aenderung entschließen sollte. Immerhin: gleichgültig sind die Regungen der Vernunft, wie sie in diesen Tagen deutlich wurden, nicht. Zum mindesten ist es für uns eine Genugtuung, zu beobachten, daß die vernünftige Beurteilung des gegenwärtigen Zustandes und insbesondere des Verhältnisses zu Deutschland doch nicht ganz und gar von einem blinden Fanatismus über wuchert wurde. In trüben Zeiten ist man aus Not auch mit etwas Dämmerlicht zufrieden. Mit einem IMenaampker rlisammengettsssen irntl gesunken. Bis jetzt über SSV Tote gezählt. Vor zwei Jahren, im April 1912, durchgellte die Welt die Schreckenskunde von dem Zusammenstoß des Riesendampfers „Titanic" und seinem grauen vollen Untergang und heute früh kommt auf drahtlosem Wege eine gleich erschütternde Nachricht aus Quebec in Kanada. Wir verbreiteten bereits heute vormittag durch eine Sonderausgabe eine uns zugegangene Drahtmeldung, wonach der Dampfer „Empreß of Ire land" von der Eanadian Pacific Railway mit einem Eisberg zusammen gestoßen und gesunken sein sollte. Nach neueren Mel dungen bewahrheitet sich der Zusammenstoß mit einem Eisberge nicht. Wohl aber ist die „Em preß of Zreland" mit einem Kohlendamp fer zusammengestoßen und sofort gesunken. An Bord des untergegangenen Dampfers sollen sich 1500 Passagiere und 200 Mann Besatzung befinden. Wir verzeichnen folgende Drahtmeldungen: Quebec, 29. Mai. Der Dampfer „Empretz of Jreland" ist im Lt. Lorenzstrom auf der Hohe von Father- point nach einem Zusammenstoß mit dem Kohlendampfcr „Jstorstad" ge sunken. Der kanadischen Regierung war zuerst gemeldet worden, es handle sich um den Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hannover". Um 3,45 Uhr morgens war von Fatherpoint aus an der Unglücksstelle der Regierungsdampfer „Heureka", umgeben von Rettungsbooten, sichtbar. Von dem nntergegangencn Dampfer war nichts mehr zu sehen. Die Zahl der Geretteten ist noch nicht bekannt. 1700 Menschen an Sor-. London. 29. Mai. (Eig. Drahtmeldung.) An Bord des verunglückten Dampfers befinden sich Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat, deswegen muß man das Wahre unermüdlich in Worten wiederholen. Goethe. Eine psychologische Untersuchung über -le Empfindungen -er Sol-aten während -er Schlacht. In einer italienischen Zeitschrift hat ein italie nischer Stabsoffizier das Ergebnis einer psychologi schen Untersuchung an Soldaten veröffentlicht, die in Tripolis gekämpft haben. Aus der großen Reihe von Fragen, die gestellt wurden, ist besonders her vorzuheben, daß von den 2000 befragten Feldzugs- teilncchmern die größte Mehrzahl (1700) offen be kennt, daß sie den weitaus unangenehmsten Eindruck zu Beginn des Gefechtes empfangen haben, bevor und wenn die ersten Kugeln pfiffen. Also nicht im Gefecht selbst und während seiner Höhepunkte. Es hat sich weiter herausgestellt, daß diese unangeneh men Eindrücke, die viele ganz offen als „Angst" be zeichnen, um so mehr abnehmen, je mehr Kämpfe und Gefechte mitgemacht werden. Das Angstgefühl erfährt noch eine besondere Steigerung, wenn die Soldaten nicht in der Lage sind, auf das feindliche Feuer zu antworten. Eine bedeutende Erleichterung tritt ein, wenn sie selbst schießen können oder ihnen eine Bewegung nach irgendeiner Richtung hin ge stattet ist. Dann finden sich in den Antworten immer wieder die Hinweise darauf, Laß das ..Schlachtenfisber", das viele nach den ersten Schüßen ergriffen hat, alle anderen Empfindungen vollkom men ausschaltet und daß z. B. Wunden mit ihrem Schmerzgefühl kaum empfunden werden. Eine be zeichnende Antwort lautet, daß diese Empfindungen infolge Les Schlachtenficbers so stark waren, daß der Betreffende sich von dieser Zeit ab nicht mehr klar der einzelnen Vorgänge erinnern konnte. Die Mög lichkeit. Schnellfeuer abzugeben, kann als eine Ge fahr für die Feuerdisziplin bezeichnet werden, und es is^richtig, wenn der italienische Offizier sagt, daß die Soldaten, die sich an der Feuerfchnelligkeit be rauschten, enorme Mengen von Munition verschwen deten. Jntereßant ist auch die Einwirkung der Er regung auf gewiße körperliche Erscheinungen. Die Seh- und Schätzungskraft wird vollkommen getrübt, so daß die Entfernungen zum Gegner viel zu kurz I geschätzt werden. Ferner macht sich peinigender Durst I oder ein bitterer Geschmack im Munde als Er regungserscheinung geltend, ebenso Zittern und eine auffallende Feinhörrgkeit. Besonders interessant ist für uns die Lehre, daß das Beispiel der Offiziere auf die italienischen Soldaten durchweg den stärksten Einfluß ausgeübt hat. Fast all« Antworten weisen auf das Beispiel des Offiziers hin, dem der Mann stets gefolgt ist, und Mar im Zustande der Erregung oft mechanisch. Der Untersucher sagt infolgedessen sehr richtig: „Die großen Idealitäten von Gott, König und Vaterland verkörpern sich in der Schlacht in einer einzigen Persönlichkeit: dem Offizier." Die Gefechtsverluste auf italienischer Seite zeigen denn auch deutlich, daß das italienische Ofsizierkorps ver gleichsweise auffallend starke Verluste erlitten hat. (In den beiden Hauptschlachten tot: 14 bzw. 32 Offi ziere und 320 bzw. 516 Mann.) Kunst und Wissenschaft. * Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. In der Pfingstwoche ist die Universitätsbibliothek zum Zwecke der Reinigung geschloßen, nur an den Tagen 2., 3. und 4. Juni ist von 12—1 Uhr der Zu tritt gestattet. * Von der Waldbiihne in Barenburg. Die neu gegründete Waldbllhne in Bärenburg in Sachsen wird Emil Gotts „Fortunata" und sein Lust spiel „Der Schwarzkünstler"zur Aufführung bringen. Außerdem sollen in Szene gehen Walter Harlans neues Werk „Das Nürnbergisch Ei" und Otto Hinnerks „Närrische Welt". * Die vildungsanftalt Jaqneo-Dalcroze in Hellerau veranstaltet in diesem Jahre keine Fe st spiele, da Jaques-Dalcroze in der hierfür in betracht kommen den Zeit auswärts verpflichtet ist. Er wurde mit der Leitung der von ihm komponierten Genfer Nationalspiele betraut, die in einem eigens für diese Feier erbauten Bühnenhause am Ufer des Genfer Sees Anfang Juli zur Darstellung gelangen werden. Die jährlichen Schlußprüfungen der Bil dungsanstalt werden infolgedessen dieses Jahr mit einem vchülerabend am Mittwoch, den 3. Juni, abends 8 Uhr im Festsaal der Dalcroze-Sckmle, Hellerau, abgeschlossen. Das Programm umfaßt im Laufe des Schuljahres von Schülern einftudierte rhythmisch-plastische Gruppen- und Einzelübungen. Die Aufführung ist öffentlich. * von der Dresdner Hofoper. Nach mehrfachem erfolgreichen Auftreten ist der Bassist Alexander Bihar ab 1916 dauernd für die Dresdner Hofoper verpflichtet worden. * Hamburger Institut für Schiffs- und Tropen krankheiten. Das neue Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten, das einzige derartige Forschungs institut Deutschlands und des ganzen Festlandes, wurde Donnerstagvormittag in Hamburg feierlich eröffnet. Leiter des Instituts, das unmittelbar am Hafen, gegenüber dem Eingänge zum Elbetunnel liegt, ist Obermedizinalrat Prof. Dr. Noch t. Der Bau des aus Hauptgebäude, Krankenhaus und Tier haus bestehenden Instituts hat 1'/- Millionen Mark, die innere Einrichtung 800 000 Mark gekostet. Die 45 Laboratorien der klinischen, bakteriologischen und chemischen Abteilungen sowie der Abteilung für praktische Seuchenbekämpfung sind mit allen Neuerungen äußerst prächtig eingerichtet. Der hafen ärztliche Dienst erstreckt sich auf jährliche Besich tigung von 13000 ankommenden Seeschiffen und auf die gesundheitliche Untersuchung der aus verseuchten Häfen kommenden Schiffe in Kuxhaven (jährlich etwa 1200 Seeschiffe), auf Ueberwachung der Ausrüstung der Schiffe mit Arznei- und Hilfsmitteln zur Krankenpflege (jährlich 675 Apothekenrevisionen), auf Beaufsichtigung des Auswandererverkehrs ujw.' Der Saal für das Tropenhygienische Museum enthält als Grundstock die tropenhygienische Abteilung der Dresdner internationalen Hygieneausstellung 1911. Im Krankenhaus ist ein Saal nur für farbige Kranke bestimmt. Das Tierhaus enthält gesonderte Abteilungen für gesunde und infizierte Tiere sowie für Tierzucht. * Der dritte staats- und rechtswiffenschaftliche Fortbildungskurs in Jena findet in der Zeit vom 2. bis 10. Juni statt. Es liest u. a. der frühere altenburgiiche Staatsminister von Borries über Rechtsschutz in Verwaltungssochen, Chefredakteur Stadtrat Kühner (Eisenach), Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Preße, über die Ent wicklung des deutschen Zeitungswesens und die heutige Gestaltung der deutschen Preße. Die Vorträge finden in der Universität statt. Dem Ehrenausschuß gehören die Staatsminister der Thüringer Staaken an. — Der Erfinder der Glühlampe, Sir Jos. Wil son Swan, der schon vor Edison eine Glühlampe konstruiert hatte, ist, wie aus London gemeldet wird, im Alter von 87 Jahren gestorben. * Ergebnis des Preisausschreibens der Gruppe „Statistik" der wissenschaftlichen Abteilung der Inter nationalen Baufachausstellung L e i pz i g 1913. Die April-Nummer des Deutschen Statistischen Zentral blattes (Verlag von B. E. Teubner, Leipzig und Berlin) veröffentlicht das Ergebnis des Preisaus schreibens der Gruppe „Statistik" der wissenschaft lichen Abteilung der Internationalen Vausachaus- stellung Leipzig 1913. Nach Gehör der Preisrichter hat das Direktorium den nachstehend genannten Herren Preise zuerkannt: Für Aufgabe 1: Welche statistischen Grundlagen sind zur Aufstellung von Bebauungsplänen für größere Städte erfor derlich? Dr-Jng. Heiligenthal, Eßen und Paul Stegemann, Charlottenburg; für Aufgabe 2: Die Rentabilität der Wohnhäuser in den Städten. Dr. Häberlin, Leipzig; für Aufgabe 3: Be stellbauten und Verkaussbauten. Regierungsbau meister Otto Eigen, Halle a. S.-Tröllwttz; für Auf gabe 5: Geschichte des Baugewerbes in Deutschland (nach den Berufs- und Betriebszählungen) Dr. Willy Krebs, Berlin-Steglitz, Dr. phil. Rich. Herbst, Leipzig und Dr phil. Georg Prenger, Branden burg a. H.; für Aufgabe 6: Die Schwankungen des Straßenbahnverkehrs nach Wochentagen und Tages stunden. Dr. Ioh. Müller, Halle a. S. und Dr phil. Richard Herbst, Leipzig. * Der zweite Deutsche Wissenschastertag jind:t zu Pfingsten des Jahres (1. bis 3. Juni) in Frankfurt«. M. statt. Am 2. Juni spricht G e - neralfeld marschall Freiherr v. d. Goltz über „Student und Jugendbewegung". Am 3. Juni sprechen u. a. Hauptmann Freiherr v. Secken dorfs (Metz), Geh. KirHenrat Pros. I). Eck (Gießen) und Stadtrat Prof. v. Stein (Frank furt). * Der Arnstädter verband mathematischer und naturwissenschaftlicher Vereine an deutschen Hoch- schulen wird in der Zeit vom 4. bis 7. Juni in Arnstadt in Thüringen seinen zwölften Ver bandstag abhalten. Der Verband, dem u. a. die wissenschaftliche Verbindung Malaria. Dresden, und der „M athematischeVerei n", Leipzig, an- aehören. ist der größte wissenschaftliche Verband Deutschlands und hat sich mit den meisten anderen wissenschaftlichen Verbänden, die an deutschen Uni versitäten und Technischen Hochschulen bestehen, zum Deutschen Wißenschaster-Verband vereinigt, der mit nahezu hundert Korporationen der zweitgrößte über haupt existierende studentische Verband ist. Reiche, festliche Veranstaltungen find vorgesehen
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