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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140530024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914053002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914053002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-30
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Seite 4. Nr. 272. ndenü-Nusgsve. Leipziger Tageblatt. Smmäbenü, 30. ttlsr 1914. Sport und Spiet ^eft/eL-oo^r. Unsere Voraussagen. Hamburg, am 31. Mai. HaroestehuderHürden-Rennen: Fatum - Thermometer Seekamp-Jagd-Rennen: Arnara- Taschenspieler. Harmbecker Jagd-Rennen: Andreas-Marokko. Herren-Flach-Rennen: Viscount Doktor. Borsteter Handikap: Matador-Monolog. Winterhuder Rennen: AnnoUet-Irafoi. Hörnkamp-Handikap: Landsknecht -Tanagra. Pfingst-Steeple-Chase: Zl. 1'.—Lynch Law. Breslau am 1. Juni. Bettlcrne: Jagd-Rennen: Eondolier—JeuneEleg ante. Korps-Jagd-Renncn: Margarete — Polichinelle. Romoltvweitzer Jagd-Rennen: Daimio — Schwär- merin. Kronprin^Wilhelm-Jagd-Rennen: Pamethen — Pe tarde. Preis vom Tiergarten: Mimik — Elf. Mars-Jagd-Rennen: Zale — Master Ree. Sulauer Jagd-Rennen: Stretense — Lrrobi. Grünewald, am 1. Juni. Anfänger Rennen: Maraaona—Ginster. Preis vom Onkel Tom: Balkan-Basileus. Internationales Hürden - Rennen: Stall Picard- Early Llosing. Grunewatd-Rennen: Tolomit—Quirl. Fest-Iagd-Rennen: Salut—Cherry Boy. Turmfalke-Rennen: Seeadler-Grazie. Magdeburg am 1. Juni. Orelio-Rennen: Terror—Beate. Bergener Jagdrennen: Master Bowes-Halley. Damen-Preis: rlnvil. GrotzerPreis vonMagdebura: Miramar« -Harrbusch. Salzwedeler Jagdrennen: Swcet Rotz—Sea Biew. Magdeburger Handikap: Chutbeh-Wilde Jagd. Hundisburger Jagdrennen: Chan-Samum. Hamburg, am 1. Juni. Neulings-Rennen: Trajan—Harem. Eppendorfer Iagd-Rennen: Sternschnuppe—Catinka. Berlosungs-Rennen: Premier—kuisreund. Handy Andy-Steeple-Chase: Ritt Rickaby—Mainau. Alster-Preis: Blood Orange—Eau de v'ologne. Kriegsgöttin-Rennen: Mormone—Lapalie. Alsterkrüger-Jagd-Renncn: Alcalad—Rapp. Mülheim, am 1. Juni. Maien-Flach-Rennen: Jägersmann—Poung Turk. Psingst-Flach-Rennen: Undine Silver Star. Mülheimer Jagd - Rennen: Chefleutnant — Dollar prinzessin. Kurhaus-Hürden-Rennen: Saint Maximin—Scotch Nugget. Verkaufs-Jagd-Rennen Riff—Self Control. Trost-Handikap: L'Aubepine—Latour. Berloiungs-Jagd-Rennen: Kunststück—May May. * Der Kronprinz als Trainer. Rach den neuen Bestimmungen des Unionklubs mutz in den Renn programmen bei jedem Pferde der Trainer an gegeben werden. Der früher besonders bei Offizier pferden in eigener Arbeit des Besitzers übliche Zu satz: „Privat" ist nicht mehr angängig. So war denn am letzten Karlshorster Renntage beim Wolfs burg-Preis, einem Handikapjagdrennen, in der offi ziellen Unterschriftenliste unter Rr. 8 vermerkt: „Oberst Kronprinz Wilhelm von Prcutzens Schimmel wallach Kings Love, Training Besitzer." Da Kings Looe auf den zweiten Platz lausen konnte und 600 Mark gewann, ist der deutsche Thronfolger in dem neuen, ihm zugeschriebcnen Sondcrberuf sofort auch erfolgreich gewesen. * Tas Militärluftschiff „Z. VI" unternahm heute nach achttägiger Ruhe wieder eine Uebungsfahrt. Es stieg 4.15 Uhr auf und manövrierte unter Führung von Hauptmann Ri asius in unbedeutender Höhe in der näheren Umgebung Leipzigs. Die Landung erfolgte V«7 Uhr glatt vor der Halle. * Kreuzfahrten der „Viktoria Luise". Ein eigener Drabtbericht meldet aus München: Das 6.20 Uhr in Friedrichshafen ausgcstiegene Zeppelin luftschiff „Viktoria Luise" traf mit 7 Passagieren nach einer teilweise durch Gegenwind erschwerten Fahrt 9.51 Uhr hier ein, wo auf dem Oberwiesen-Felde eine enorme Menschenmenge der Ankunft harrte. Sofort erfolgte der Passagierwechscl, worauf das Luftschiff mit 12 Passagieren 10.08 Uhr die Rückfahrt antrat. * Zwickau als Flugstützpunkt. Auf Wunsch des Kriegsministers erhöhten die Stadtverordneten in Zwickau die für die Anlage eines Flugstützpunktes bewilligte Summe von 28000 auf 33 000 ./i Die Halle wird anstatt 30 40 m lang und kann nunmehr anstatt 6 8 Flugzeuge aufnehmcn. * Fernflug Mülhausen —Wien. Lin Draht bericht meldet aus Mülhausen (Elsass), 30. Mai Die Aviatik-Flieger Ingold und Zuest waren gestern vormittag zu einem Fernfluge mit dem voraussicht lichen Ziele Wien aufaestiegen. Ingold mutzte bet Pirchen wegen starken Nebels niedergehen. Er stieg um 2 Uhr wieder auf und landete um 3.45 Uhr in München, wo er Uber die Feiertage bleiben wird. Zuest war gleichfalls wegen starken Nebels bei Konstanz zu einer Notlandung gezwungen gewesen. Er wird heute weiterfliegen. * Fliegerabsturz. Wie aus Odessa telegraphiert wird, sind der Flugzeugpilot Leutnant Kuzminsky und sein Beobachter Leutnant Tustanowsky aus beträchtlicher Höhe abgcstLrzt. Der Pilot wurde getötet, sein Begleiter schwer verletzt. * Ein Flugzeug in Brand geraten. Nach einer Drahtmeldung aus P a r i s war am Freitag morgen eine Reihe von Hydroplnuen in Toulon auf gestiegen, um das erste französische Geschwader zu überfliegen. Der Flieger Moinaux nahm mit seinem Mechaniker als Passagier an dem Fluge teil. Kaum war er aufgestiegen, als der Doppeldecker Feuer fing. Die Flammen griffen rasch um sich, und der Mechaniker forderte den Flieger auf, sich mir ihm ins Wasser zu stürzen. Moinaux, der nicht schwimmen konnte, lehnte dies ab, worauf der Mecha niker allein ins Wasser sprang. Alsbald mutzte aber auch Moinaux den brennenden Apparat verlassen, der darauf ins Meer stürzte und unterging. In der Nähe liegende Schiffe fischten den Flieger und den Mechaniker aus dem Wasser heraus. Hooz-t /'n ^ee/" l/ttc/ /-/ölte. * Militärische Sportwettkämpfe auf dem Uebungs- platze Königsbrück fanden unter Beteiligung der im Lager anwesenden Truppen statt. Die Beteiligung war trotz ungünstiger Witterung sehr zahlreich. Die von der Kommandantur in kürzester Zeit geschaffenen Sportplatzanlagen bewährten sich vorzüglich. Die Ergebnisse sind folgende: Offiziere: Ge ländereiten: 1. Hptm. S. Schroeder, J.-R. 103, 2. Obltnt. Friederici, J.-R. 103, 3. Hptm. Portius J.-R. 102. — Säbelfechten: 1. Hptm. Schroeder, J.-R. 103, 2. Hptm. O. Schroeder, J.-R. 103, 3. Obltnt. Görler, J.-R. 177. — Sechskampf: I. Ltnt. Winter, J.-R. 103, 2. Hptm. S. Schroeder, J. -R. 103, Ltnt. Arnold und Geidel, J.-R. 103, Bestleistungen: 100-Meter-Lauf 13 Sek., Hochsprung 1,42 Meter, Weitsprung 5,90 Meter, Stabhochsprung 2,62 Meter, Kugelstotzen 7,45 Meter, Speerwerfen 34,5 Meter. Die Offiziers st afette, 4 mal 100 Meter, gewann J.-R. 102. Mannschaften: Gelände lauf 4 Kilo meter: 1. 9. Komp. 177, 2. 7. Komp. 182, 3. 11. Komp. 102. — Stafette: 4 mal 100 Meter: 1. Unterosfz. Staff, 3. Batl. 102, 53 Sek., 2. 4. Komp. 103. — Tauziehen: J.-R. 103. — Weit sprung: Feldw. Seifert, 12. Komp. 102, 5,60 Meter. Speerwerfen: derselbe, 34,25 Meter. — Hoch sprung: ders. und Soldat Leberecht, 5. Komp. 103, 1,47 Meter. — Stabhochsprung: Serg. Leh mann, 4. Komp. 103, 2,72 Meter. — Kugelstotzcn: Gcfr. Limbach, 6. Komp. 182, 8,90 Meter. -100- Meter-Lauf: llnterfsz. Puder, 5. Komp. 102 in 12°/. Sek. — Ee wehrfechten: Untcrffz. Dünar, 5. Komp. 103. * * Deutsche Armeewettkämpfe 6., 7. und 8. Juni 1914. Die 4-kw-Strecke für den Eeländelauf des Fünfkampfes ist in der letzten Woche von den damit beauftragten Herren, Hauptmann Roesler vom Deutschen Reichsausjchutz für Olympische Spiele und Oberleutnant Engelbrecht von der Militär- Turnanstalt, festgelegt worden. Die Strecke wird vorläufig geheim gehalten und erst am Sonnabend, den 6. Juni, 10 Uhr vormittags, den Teilnehmern dekanntgegeden. * Das Psingst-Turnier zu Berlin, dck- der schlechten Witterung wegen um zwei Tage verschoben werden mutzte, nahm Freitag bei schlechtem, trübem, regnerischem Wetter seinen Anfang. Da die meisten Plätze noch völlig aufgeweicht sind und nur einige spielfähig, tonnte die Turinerleitung nur wenige Spiele ansetzen. Leider hat das Turnier durch die Abreise der Franzosen Gault, Poulin, Manset und Dunlop an Reiz verloren. Trotzdem find recht interessante Kämpfe zu erwarten, da Froitzheim, Rahe, Kreuzer, Kleinschroth sich im Turnier befinden. Im Mittelpunkt des Eröffnungs tages stand das Treffen in der Meisterschaft von Preutzen zwischen Nahe und Uhl. das Rahe 6:3, 6:4 gewann. Die weiteren Resultate waren: Herren-Einzelspiel um die Meisterschaft von Preutzen zweite Runde. H. Kleinschroth-Dölle 6:2, 6:4. Alen-Diepholz 2:6, 9:7, 9:7. — 1. Runde. Ren- wer Jonas 6:0, 6:1, Starke-Rahtjen 6: 0, 5:7, 6.1 Samek-Heydenreich 4:6, 6:3, 7:5. Kleinecke-Schwartz 6:0, 4:6, 6:2. 3. Runde. Froitzheim-Geismar 6:0, 6:1. 2. Runde. Wintcrfeld-Laband6:2,6:0. v Bissing- Lutz6:0, 6:0. Uhl-Gruner 3:6, 6:1, 6:4. 3. Runde. Nahe-Uhl 6:3, 6:4 und Bernstorff-Eersdorff 4:6, 6:1, 7:5. — Herren-Einzelspiel um die Meisterschaft von Berlin. 1. Runde, v. Biising gegen Samek 6:0, 6 : 3. Rahe gegen Gersdorff 6:2, 6:1. Bergmann gegen v. Aschenbach 6:0, 6: 3. H. Kleinschroth gegen Ladenburg 6 :1, 6 : 0. 2. Runde. Erotz gegen Alex 6:3, 6:3. Froitzheim gegen Trassenster 6:1, 6:1. Bergmann gegen H. Kleinschroth 5:7, 1:6. Török gegen Beyer 1:6, 1:6. Kleinicke gegen Weitz 6:0, 6:0. Damen-Einzelspiel um die Meister- schäft von Berlin. Frl. Rudolphis gegen Frl. Sahl 6:2, 6:0. Frau Ltttmann gegen Frl. Becker 6:1, 6:2. Frau Arnheim gegen Frau Heuttlatz 4:6, 0: 3 «zurückgezogen). 2. Runde. Frau Mittler gegen Lrau Heuttlatz 3:6, 6:1, 6:2. Herren-Doppelspiel 1. Runde v. Hersdorff - Jonas gegen Diepholz- Siedhoff 6:1, 3:6, 4:6.— Die übrigen Spieler, darunter Froitzheim, Rahe, Prange, Uhl, H. Klein- jchroth und Ladenburg siegten in der ersten Vor runde im Walk over. * Pfingsten im Sportfreundepark. Wie schon kurz erwähnt, haben die Sportfreunde für beide Feier tage zwei ganz vorzügliche Mannschaften gewonnen Am Pnngstsonntag treffen sich die Sportfreunde mit der Ligamannschaft des I. Fussballklubs Pforz ¬ heim. welche z. Zt. wohl mit zu den besten Vertretern des süddeutschen Fussballspiels zählt und in welcher der bekannte Internationale Breunig als Mittel läufer glänzt. Am Montag spielt Pforzheim gegen die Braunschweiger Eintracht an, die sich, wie sie am Sonntag in Hannover zeigte, in besonders guter Form befindet. Bei billigen Eintrittspreisen wird die Leipziger Futzballgemeinde hochinteressante und spannende Kämpfe in Connewitz zu sehen bekommen, deren Besuch ohne Zweifel ern äutzerst lohnender jein dürfte. Die Spiele beginnen an beiden Tagen, nachm. Uhr. (Siehe auch Inserat in der Sonntagausgade,' * Der schottische Pokalsieger Celtic in Leipzig. Die Celtics ireten mit folgender Mannschaft an: Tor: Shaw. Verteidioer: Mac Gregor, Dodds. Läufer: Poung, Johnstone, Mac Master, Stürmer: Mac Mee, Crone, Mac Coll. Mac Menemy, Browning. Nicht weniger als sieben dieser Mannschaft sind inter national für Schottland tätig gewesen, davon autzer dem Mittelstürmer die ganze Srürmerreihe, deren bester Mann der Halblinke ist. Von den Läufern ist Poung international. Die beiden Verteidiger sind das beste Verteidigerpaar Schottlands, an ihrem Können scheiterte im letzten Spiele gegen England der Angriff des Gegners. * Der Frankfurter Futzballverein, der am Pfingstmontag hier gegen den Leipziger Ballspielklub spielt, gewann die süddeutsche N o r d k r c i s m c i ste rs ch a s t mit 24 von 28 mög lichen Punkten. Er siegte in 11 Spielen, spielte in 2 unentschieden und verlor ein einziges. In den Schlutzspielen um die süddeutsche Meisterschaft gewann er gegen Fürther Spielvereinigung mit 2 :1, gegen den Mannheimer V. f. R. mit 3:1 und 1:0 und spielte gegen die Stuttgarter Kickers 0:0. Damit sicherte er sich hinter Fürth die zweite Stelle in der süddeutschen Meisterschaft. Sein letztes Spiel war ein 6 :0-Sieg über den hessischen Meister, den Kasseler Futzballverein, der seinerzeit gegen den westdeutschen Meister, den Duisburger «pielvcrein, unentschieden spielte. * Die Tottanhem Hotspurs haben von ihren sieben kontinentalen Spielen 5 gewonnen und 2 unentschie den gemacht. * Arminias Pfingstspicle. Tie 1. Mannschaft des B. E. Arminia, E. B, Leipzig, Wirch am 1. Feiertag in Dresden den F. C. Hohcnzollerir nachm. 5 Uhr im GutS-Muths- Sportpark folgende Elf gegenüberstellen: (Tor) Pauckert, (Ver teidigung) Tcrfla, .Hoffmann, (Läufer) Raue, Siegel, Just, (Stürmer- Berger, Wolf, Berger II, Nitzsche. Ebcrwein. — Arminia Ib — Arnstadt I 1. Feiertag in Arnstadt. — Arminia komb. — Preußen II 2. Feiertag in Nord Hausen. /-t/oie/'L/ro/'t. * Der Ruderoerein „Neptun", e. B., Leipzig, startet am Pfingstmontage bei dem Frühjahrswett- rudern auf der Elbe b. Rohlau, das vom Ruderklub ,,Frisch zu", Dessau, vesanstaltet wird, voraussichtlich in den Rennen 1 (Herzogs-Vierer), 6 und 13. Bei der IV. Mulde-Regatta in Grimma am 7. Juni hat er die Rennen 2 (Prinz Eitel Friedrich-Vierer). 9 und 12 belegt. Der „Neptun" eröffnet damit den Reigen in der Beschickung der mitteldeutschen Regatten von sciten der Leipziger Rudervereine. becvt uncl SeriÄit. Königliches Schwurgericht. Leipzig, 29. Mai. L Das Verbrechen des Meineids wurde in der heutigen letzten Verhandlung der dritten Sitzungs periode des Schwurgerichts dem Kaufmann Abra ham Magncschef, 46 Jahre alt und aus Schuditz gebürtig, zur Last gelegt. Der Angeklagte ist in L - Neustadt wohnhaft. Zu der Verhandlung waren 17 Zeugen geladen, als Sachverständiger wohnte ihr der Bücherrevisor Bünger bei. Rach dem Eröff- nungsbeschlusse soll der Angeklagte M. in einem am 11. Juli v. I. vor dem Landgerichte Leipzig in einer Zivilklage des Kaufmanns Alfred W. gegen die Firma Rohn L Co., deren alleinige Inhaberin die Ehefrau des Angeklagten Magneschef ist, während er selbst als Geschäftsführer fungiert, anberaumten Termine, in dem er als Zeuge vernommen wurde, wissentlich und der Wahrheit entgegen ausgesagt und mit seinem Eide bekräftigt haben, dah der Kraft wagen, den die genannte Firma von dem Kaufmann F. für 3000 gekauft habe, bis zum Anfang Dezember 1912 in zwei bis drei Raten bar bezahlt worden sei, und datz er, der Zeuge, bei dem Abschlüsse des Kaufgeschäfts mit F. nicht gewusst habe, datz F. den Wagen von dem Kaufmanns W. gekauft, den Kaufpreis aber bis dahin noch nicht voll entrichtet und dah W. sich das Eigentumsrecht an dem Wagen vorbehalten habe, bis er voll be friedigt sei. Wie die Anklage behauptet, liegen die Verhältnisse folgendermahen. Der Kaufmann W. hatte seinen Adlerwagen an den Kaufmann F. ver kauft, der mit 800 im Rest gedlieven war. Der Eigentumsvorbehalt Ws. bestand also noch, als F. den Wagen an die Firma Rohn L Co. weiter ver kaufte. Als W. von diesem Verkaufe hörte, leitete er, um seine Rechte zu wahren, ein Arrestverfahren ein und liest gegen F. einen Arrestbefehl ausbringen und den Wagen, der in der hiesigen Reparatur werkstätte der Adlerwerke untergebracht war, pfänden. Gegen diesen Pfändungsbeschluh erhob die Firma Rohn L Co. Widerspruch. In dem Prozesse vor dem Landgericht Leipzig behauptete die ge nannte Firma, datz die Pfändung unzulässig sei, denn sie jelbst sei die rechtmähige Eigentümerin des Wagens. Dem widersprach nun wiederum W.) der Firma Rohn L Co. stehe kein Eigentumsrecht an dem Wagen zu, denn F. sei noch nicht der Eigen tümer gewesen, als er den Wagen weiterver kauft habe. Das Gericht beschloss am 19. Mai 1913, den jetzigen Angeklagten Magneichef als Zeugen zu vernehmen und seine Vernehmung und Vereidigung hat in dem Verhandlungstermine am 11. Juli statt- gefunden. Magneschef hat damals die obener wähnten Bekundungen gemacht und auch noch be hauptet, datz die Firma Rohn aus Co. den Wagen zu ihrem Geschäftsbetriebe gebraucht habe. Der Wagen sei auch von ir,r an F. bar bezahlt worden, während die genannte Firma an den Kauf- mann F. noch Forderungen gehabt haben joll, deren sie verlustig zu gehen befürchtete, weshalb der Kauf abgeschlossen sein sott, um einen erheblichen Teil des Kaufpreises von 30L0 ./<( auf diese Forde rungen zu verrechnen. Magneichef hat auch behauptet, datz ihm der Umstand nicht bekannt gewejen sei, datz der Kaufmann W. den Wagen früher besessen habe. Der Angeklagte bestritt jeglicbe Schuld, er habe die reine Wahrheit ausgesagt. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten schuldig des Mein eids, gestanden ihm indessen die Milderungsgründe des 8 157 des Strafgesetzbuches zu, und so lautete das Urteil unter Anrechnung von zwei Monaten der erlittenen Untersuchungshaft auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und dreijährigen Ver lust der bürgerlichen Ehrenrechte. * Pest, 30. Mai. (Drahtnachr.) Zu lebenslänglichem Zuchthaus orrurteilt. Das Schwurgericht verurteilte die Wirtschafterin Rosa Kobori und deren Geliebten, den Bäcker Gustav Nick, der auf Anstisten der Kobori deren Dienstherrin, die der Halbwelt angehörende Elsa Turcsan, erwürgte, worauf beide die Leiche in einem Rcisekorbe in die Donau warfen, zu lebenslänglichem Zuchthaus. --- New York, 30. Mai. Abermals zum Tode verurteilt. Der frühere Polizeileutnant Becker ist gestern abermals wegen Ermordung des Hausbesitzers Rosenthal zum Tode verurteilt worden. vermischtes. * Gerhart Hauptmann — Schützenkommandeur. Der F. Z. teilt ein Leser folgendes wahre Geschichtchen mit: Einer meiner Bekannten schrieb au den in der Sommerfrische weilenden Gerhart Hauptmann unter der Adresse: „Herrn Gerhart Hauptmann, zur Zeit Bozen (Tirol)." Di« Karte kam mit folgenden Vermerken versehen an den Absender zurück: „Schützenrcgiment unbekannt. 8. Divi sion unbekannt, „Hauptmann" ist jeden falls Familienname!" Wonach riecht Paris? Der Fremde, der nach längerer Abwesenheit Paris wieder besucht, wird die Frage, wonach die Lichtstadt riecht, sofort richtig be antworten: Nach den ungemein zahlreichen Auto mobilen, die die ganze Stadt bis in die fernsten Winkel des Bois durchheulen. Die Pariser selbst sind über diese Frage nicht einer Meinung, wie der „Resto del Carlino" von seinem Pariser Mitarbeiter erfährt. Dieser hat eine Art Rundfrage über den Geruch von Paris angestellt. Dabei hat einer der Befragten die merkwürdige Behauptung aufgestellt, Berlin röche fürchterlich nach Benzin, in Paris da gegen habe die Luft einen scharfen Geruch, der von dem Holzpflaster käme. Der englische Dichter Kipling hat jüngst gelegentlich eines Vortrages auch den Ge ruch von Paris erwähnt und dabei ein Urteil ab gegeben, das sich mit dem des Pariser Dichters Jean Rictus deckt. Dieser sagt ein wenig freimütig: Laris les voirs äu printomps — «a seut la m.....et les lilas." Demgegenüber glaubt ein Bürger namens Descaves seine Vaterstadt ver teidigen zu müssen: „Mein lieber Rictus", so wendet er sich an den Volksdichter, „ Paris riecht weder nach dem einen« noch nach dem andern: die Pferde nehmen ab und die Hunde erfreuen sich einer besseren Er ziehung." Die Wahrheit ist seiner Meinung nach in den Worten zu finden, die Chantecler ausspricht: „Was man essen will, riecht nach Petroleum." Unter diesem Petroleum ist sicherlich Benzin zu verstehen. Die Meinung, datz der bezeichnende Geruch für Paris der des Benzins sei, teilt eine ganze Reihe der Be fragten, und ihre Meinung wird wohl die Wahrheit treffen. Es handelt sich um den Geruch, den jede Erotzstadt annimmt, in der viele Automobile ver kehren. Es tut aber dabei nichts zur Sache, datz es sich dabei nicht um Benzin oder Benzol allein handelt, sondern auch um die Abgase, die gewöhnlich aus den Schmierölen entstehen: unter „Benzin" ist der Geruch des Automobils zu verstehen. vom Srocken, -en 2-. Mai. Der Maimoirat hat in diesem Jahre bisher ziemlich viel zu wünschen übriggelassen. Die hervorstechendste Eigenschaft der Witterung bildete ihre Veränderlichkeit, Frostpcrioden und Schnee fälle: allerdings waren die Niederschläge seit Anfang der Woche für die Landwirtschaft sehr notwendig, wenn man sich aua, mehr Sonnenschein uird Wärme gewünscht hätte. Am 22. Mai erreichte die höchste Temperatur 18 Grad und am 23. 21,4 Grad Wärme im Schatten; dagegen die niedrigste Temperatur ging am 2. Mai bis auf 6 Grad Kälte hinab. — Bis heute haben wir hier oben im Mai 12 Frosttage gehabt. Auch am Mittwoch und Tonnerstag herrschte hier oben sehr ungünstige Wittern:: >. vorwiegend Nebel und Landregen, die Temperatur schwankt zwischen 0.0 Grad und 3.0 Grad Wärme, dabei starke Winde aus nördlicher Richtung. In der letzten Nacht hatten wir 1.0 Grad Kälte und Schneesall. Heute früh war der Brocken gipfel mit einer leichten Schneelage bedeckt, und wir hatten ü .Zentimeter ncugebildeten Rauhreifansatz: auch ist der Wind von Nord nach West gedreht. Tie gesamte Niederschlagsmenge beträgt in den letzten 48 Stunden 30 Millimeter. In den Psingstsciertagen tritt der Sommcrsahrplan der Harzauer- und Brockcnbahn in Kraft. Tanach gehen in den Tagen (d. h. vom 31. Mai bis 31. August) täglich je sechs Züge von Wernigerode nach dem Brocken nnd umgekehrt. Kk8uMkit und l-eden8mut -sm ltsuei'nöen 6SNU88 von ZolMLiTdiei'. A-euderg-Lekivsrrdier ist kel pslvivtter 1. uvbevrevtt kostbar. 2. kllll>r«r iokolxo VVojskalls doller b'raekt und 2visl>koll8pv>en. äus der Xmdzcse de» vereidigten ttaadelsellemikers Wlrlk-Oeip ix: Allcokol Lxtratzt Lliveralstokke kreMKÄMlm r,A 7,11 1,74",. XSstrltrer 8ek>HV»i rbier 2,83 6.93 0 21"/o Da« .,kr«)dera-8okv»rrbler" zvirä mit der xieleken Aeore Illvlr einxekrnnt und entkillt die xlelelien Urnxen Zlalrertrabt un<l Xiikrsalre rvie „küstriteer 8ckzvnrrt>jer". int in l'rväuhtea-UesedLkteu r.u baden. IVo oiekt, direkt dured Ni>«uEi'«»,I-eIprix-Iii.-rsek. t erar.2860 8nnin!(T8i)l-088en 1 sprossenrvnsser L kl. .X 1.—. »-'i0or-»ilekensol.ut- 50^ Ilallllor-Odeuro, -8elk«o, -liopkvasokvasser, -Undesnlr ete. Verlnnxev 8ie in Drogerien und einscdlLxsxen Lescdätten »usdrittkliek Ilalillor-I »brilrato. llzirr . - Ovvernlvertroter: «tk U»rrat. Ink ltoemer. 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