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MenS -- Ausgabe für Leipzig und Vorort« durch unser« LrSger vkAUAvpkkl^ k. „ns Spediteur« LmaltSgllch in» hau» gebracht: monatlich 1.2S M., vierteljährlich Z.7S »N. Set Ser S«jchäft»ft»Ue, unser» ZIltolen und ftusgadefteUen adgeholt: monatlich IM., vierteljährlich 3M. Vurch di« Poft: innerhalb Veutschlanü» und der deutschen Kolonien monatlich 1.S4 M., vierteljährlich 4.50 M., ausschließlich poftbeftellgeld. Da» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» Lmal, Sonn. u. Zeiertagslmal. Sn Leipzig, den Nachbarorten und den Grten mit eigenen Malen wir» die ftdenüausgade noch am ftbend des Erscheinen» t::s Haus geliesert. Verliner Redaktion: Süden Zelten >7. ^rrnspre».-n>chlnk: Moabit /trrrtsblockt des Rates und despokrzerrrrrrtes der Stadt Leipzig Redaktion und «es»äst»st»Ue: ?ohannl»gojs» Nr.». * Zernsprech.sinschluß Nr. >4b42, »4d4Z und 14044. Nr. 272 Lonnabenü, den 30. Msi. ISS. Jahrgang ftnzelgenprelse: m' 5^""u^"ärt»Z»ps., Reklamen I.S0M., Kleine ftnzeigen Stepetitzeil» nu« ^Ps.b.wl«ü«rhol.Nad.,3nserate oon Vekörden im amtiichenLetl dir Petit» ZE>l« dd ps. Seschästoanzeigen mit plabvorschrist im Preise erhöbt. Rabatt na» Laris. Seilagen: Srsamtaufl.SM.da»Laus»nü au»schl.p»stgediihr. ftnzelgen.ftnnahme: ^ohannisgajse», bei sämtlichen Filialen de» Leipziger Lageblatt»» und allen ftnnoneen.Exprditionen de» In- und ftuolande«. Seschäftsstellr sür Verlin u.die pr. Vranüenburg: virekiisnWalterZliegel, verlin w. io, Marzarelkenftrake 6. Zcrnsprech« Anschluß: Lühow »471. IS14. Zum Untergang der „Empreß of Jre'and". Banmängel. — Die internationalen Vor schriften. Ein schiffstechnischer Mitarbeiter schreibt uns: Der Dampfer „Empreß of Jreland" der Canadian Pacific Nailway Company wurde im Jahre 190» er baut. Damals war die englische Schifssbautechnik be reits so weit, um jedem größeren Handelsschiffe ein ziemlich modernes Schottsystcm einzu'cauen. Ater vor acht Jahren legt>e man doch nicht so viel Wert auf eine eingehende Berechnung der Unsinkbarkeit wie heutzutage, besonders nach dem entsetzlichen War- nungssignal der „Titanic". Und gerade die eng lischen Werften stellten bis vor lurzcm die Schotten dorthin, wo es ihnen auf Grund der ganzen Ein- richtungsvcrhältnisse möglich und passend erschien. Sie untersuchten nicht allzu genau, ob d>e durch die Schotten entstandenen Räume überall so groß waren, daß im Falle des Leckwerdcns eines solchen Raumes das Schiff vielleicht erst recht zum Sinken gebracht werden müßte. Man begnügte sich damit, daß man ein vorderes Kollisionsschott, ein hinteres Stopf büchsenschott cinsctzte, sodann Kessel- und Maschinen räume gegen die Laderäume durch Schottwände ab grenzte und schließlich nur bei großen Schiffen wie bei der „Empreß of Jreland" den Laderaum noch einmal unterteilte. Die Bunkerschotten waren bei diesem Unglültsschiff, wie angenommen werden darf, zwar gut crbgedichtet, aber es bestehen in Fach kreisen Zweifel, ob die Schotten soweit nach oben durchgeführt waren, daß bei dem Zusammenstoß mit dem Kohlendampfer „Storstad" das einströmcnde Wasser abgebalten wurde, von oben her aus einem Raum über die Schottwänoe in einen anderen fließ.'» zu können. Bei dem furchtbaren Sturm, der gerade auf dem Lorenzstrome herrschte, ist anzunehmen, daß der Dampfer während der Katastrophe so stark hin und her geworfen wurde, daß die Sturzwellen von oben in alle Räume hineindrnngcn. Ferner besteht ein Zweifel, ob die Schotten der „Empreß of Jreland" hinsichtlich des aus ihnen lastenden furchtbaren Wasserdruckes, wie er naturgemäß entstehen mußte, als das Schiff leck wurde, richtig berechnet waren. Die Schottwändc solcher schon etwas „älteren" Schiffe sind meist aus dünnem Blech gebaut, mittels zweier Spantwinkel an der Außenhaut befestigt, und sonst ganz schematisch durch einige vertikale und auf der anderen Seite horizontal angebrachte Winkel eisen leichteren Profils verstärkt. Das hat zur Folge, daß in dem Falle, in dem ein einseitiger Wasserdruck infolge eines Lecks auf das Schott kommt, das Schott durchbicgt, an der Außen haut abreißt oder in seinen Nietungen so undicht wird, daß die Masserwogen aus einem Raum in den Nachbarraum überströmen In solchen Fällen konnte manchmal das Schiff dadnch gekettet werden, daß inan das Schott, das den lecken Raum gegen die dichten Schiffsteilc abschloß, durch Balken und Bohlen notdürftig absteiste. Zu solchen Maßnahmen war aber bei der Katastrophe auf dem Lorenz strom wohl kaum noch Gelegenheit. Das Schiff ist ja in unglaublich kurzer Frist gesunken. Wir denken uns also die Ursache des schrecklichen Unglücks so: Die Schottwände hätten bei einseitigem ruhigen Wasserdruck im leckgcwordenen Raum wahrscheinlich noch standgehaltcn; aber bei der äußerst stark be wegten See ldcr Lorenzstrom hat bei Father Poinr eine Breite von 70 Kilometer und eine Tiefe von etwa 200 Meter) schlug das eingcdrungcne Wasser mit so großer Wucht gegen die Schottwände, daß diese durchbrechen mußten und das Schiff in kür zester Frist wie ein Stein hinuntersank. Durch diese kritischen Bemerkungen soll der eng lische Schiffsbau nicht herabgesetzt werden, aber man darf wohl sagen, daß die englischen Vorschriften Uber den Einbau des Schottsystems in Passagierschisfe und vor allem die Kontrolle nicht so gründlich und voll kommen sind wie die deutschen Bestimmungen des „Germanischen Lloyd", die für alle unsere Schiffe seit Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bis in die letzte Zeit maßgebend waren. Die deut schen Vorschriften geben für die Schotten selbst und ihre Konstruktionen ganz bestimmte Materialstärken der Bleche und Vcrstrifungsprosile, der Vernietung usw. an, die beim Bau der Handelsschiffe unter keinen Umständen unterschritten werden dürfen. Die Kon trolle darüber, ob die Vorschriften erfüllt werden, übt die Klassifikationsgesellschaft, in Deutschland der Ger manische Lloyd aus. Seit etwa einem Jahre ist das Londoner Abkommen über die Sicherheit des Lebens auf dem Meere, das Ergebnis der sog. Titanic-Kon ferenz. richtunggebend. Die Konvention enthält eine Anzahl besonders scharfer Bauvorschriften hinsichtlich der Schotten, der doppelten Böden und des Steuer apparates. Vor diesen neuesten Vorschriften würden die Sichcrtzeitseinrichtungen einer „Empreß of Jre- land" wahrscheinlich nicht mehr bestehen. Aber dafür kann niemand verantwortlich gemacht werden. Ka pitän Kendal! hatte auf dem untergegangenen Schiffe die Möglichkeit, die Schotten von der Brücke aus zu schließen, er hat sie bei dem herrschenden Nebel auf dem Lorenzstrome zweifellos geschlossen. Er hat ferner sofort nach dem Zusammenstoß die Pumpen in Bewegung setzen lassen und alles getan, um den Kampf mit dem Element aufzunehmen. Das Element war stärker, und das Unglück kann uns nur wieder Warnungen und Winke erteilen, was dem Menschen geist im Schiffsbau alles noch zu tun übrig bleibt. * lieber den Zusammenstoß der beiden Dampfer liegen heute zahlreiche weitere Melsungen vor. die indes immer noch keinen gain sicheren Ueberblick üke^ die Zahl der Umgekommenen gestatten. Die erste Nachricht. London, 29. Mai. Der Korrespondent der „Times" in Father Poin t schildert die ersten Minuten nach dem Eintreffen des Hilferufes oon der „Empreß of Jreland" folgendermaßen: 20 Minuten, nachdem die „Empreß of Jre land" Father Point passiert hatte, hörte ich das S. O. S.-Zeichen l^avc viil Koals — Rettet unsere Seelen), das der Beamte in der benach barten drahtlosen Telegraphenstation erhalten hatte. Ich ließ mir kaum Zeit zum Ankleiden und stürzte in die Telcgraphenkabine, um Verbindung mit der „Empreß of Jrelaird" zu bekommen. Der Beamte des Schiffes hatte jedoch keine Zeit m ehr, irgendwelche Einzelheiten zu geben; denn 10 Minuten nach dem erfolgten Zusammen stöße war das Schiff bereits gesunken. Mor gens um 0,12 Uhr erschien der Kohlen dampfer „Storstad", der das Unglück ver schuldet hatte. D e r g a n zc B n g S e s S ch i f f c s ist zertrümmert, doch hatte es seine Fahrt mit eigenem Dampf zurücklegcn können. Einzelheiten vom Zllsnmmrustos;. London, 29. Mai. lieber die Einzelheiten des Zusammenstoßes ist nur bekannt, daß die „Empr.ß" nachts 1,15 Uhr in dichtem Nebel zwischen N'mcuskl und Natan im Lorenzstrom oon dem normegischrn Kchlendampser „Storstad" mittschiffs gerannt wor den und binnen zwanzig Minuten gesunken ist. Da die „Empreß" sich zur Seite legte, lonntcn d e meisten Boote nicht los gemacht werden. Der Kapitän wurde von einem Rettungsboot zwischen Sen Schisfsirummern a u f g e f i s ch t. Das Schiff sank, bevor die beiden Regierungsdampfer zur Stelle waren, die die Jnsaßen der Rettungsboote auf nahmen. Die „Storstad" blieb an der Unglücksstelle und icheinl sich am Rettnngswerk beteiligt zu haben; jedoch fehlen noch Nachrichten darüber. Dir Zahl der Geretteten wird verschieden ange- Halte das Glück, wie den Vogel: so leise und lose, wie möglich! Dünkt er sich selber nur frei, bleibt er dir gern in der Hand. Fried r. Hebbel. Paul Ernst: „ftriaüne auf Naxos". Unser Berliner Lchciuspieireferent schreibt in Ergänzung seines Drahtberichtcs: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." Aber cs hat lange ge dauert, bis eudlich eine Berliner Bühne den Ncuklassikaner Paul Ernst erlöste, ihn, der unablässig ringt und strebt. Leonore drückte die sem Tasso nicht den Lorbeer aufs Haupt. End lich, als eine Preisjury stumm an ihm vorüber geschritten war, griff der Verbitterte selbst nach dem Kranz und krönte sich. In einein gehar nischten Zeitungsartikel in eigener Lache. Heut zutage ist der Ellenbogen fast so wichtig wie Kopf und Fuß . . . Das Kleine Theater wagte jetzt die Aufführung dec „Ariadne auf Naxos". Die ästhetischen Schrittmacher der Pre miere wagten zu applaudieren. Das Lese- und Rededrama hatte einen unbestrittenen äußeren Erfolg. Der Dichter wurde gerufen. Dem nachdenklichen, dem vergeistigten Mann ist das Echo seines strengen Wollens zn gönnen. Doch viel weniger als der Applaus zeigte sich das Drama lebendig. Nicht einmal in seinem tiefsten Kern überzeugte cs von der Macht des Neuen, das sein Verfasser theoretisch für seine Kunst in Anspruch nimmt. Dramatische Form gebilde, die fast ganz von Reflexionen, von zcit- und raumloscn philosophischen Sentenzen aus gefüllt sind, schrieben einst unsere Klassikcr-Epi. gonen in Fülle. Schiller selbst war als Sinn- spruchdichter, verglichen mit Paul Ernst, ein Waisenknabe. Schiller achtete darauf, daß seine Personen, wenn sic ins Philosophieren gerieten, doch von den Realitäten des Augenblicks aus gingen und zu ihnen zurückkehrtcn. Ernst läßt Menschen, die bebend zwischen Leben und Tod stehen, seitenlang über dem Jenseits von Gut und Böse und anderen Eiern, von anderen Hen nen gelegt, brüten. Die neuen schönen Worte für bewährte Gedanken seien ihm nicht bestritten. Doch in allem Wesentlichen — und auch in der altklassischen Struktur des Dramas — ist Ernst absoluter Eklektiker. Mit Ariadne und Theseus ging Paul Ernst allerdings sehr frer um; doch paßt das Wort „er finderisch" nicht, weil seine Eiudichtung in die alte Sage fast nur aus Elementen anderer Dra men zusammengesetzt ist. Seit dem Melodram des geborenen Johann Ehristian Brandes und des Kapellmeisters Benda bis zum Opern- Jntermezzo von Hofmannsthal und Richard Strauß verläßt Theseus die Ariadne aus keinem anderen Grunde, als weil er ein übersättigter Jüngling, ein ewiger Typus männlicher Un treue ist. Der Theseus des Paul E^nft jedoch ist Herr Bantdirektor Helmer mit nackten Griechenknien, und seine" Gattin sollte Nora heißen. Ihre Vergangenheit freilich bezog diese Nora aus Naxos von anderen bekannten Ge schlechtsgenossinneu; ein wenig von Goethes Gretchen und mehr noch von Grillparzers Medca. Auch sie hat einen Schlaftrunk gemischt, der zu kräftig war, und hat ihn ihrem Vater cingegeben. Zwar fehlte der mörderische Dolus, doch tat sic's, weil sic den ttebcrwinder des Minotaurus, den vom Vater verfolgten Theseus und ihren Liebesbund schützen wollte. Als der Vater unter solcher kindlicher Pflege verschied, fühlt sic nicht !Rcue, IM sic das Bewußtsein, im Rechte der höchsten Liebcspflicht gehandelt zu haben. Den noch schweigt sie vor dem Herzvcrtrauten über ihre Tat. Warum? Weil Nora-Ariadne in „Spannung" auf das „Wunderbare" wartet. Theseus wird, so träumt sic, von anderen er fahren, was die Geliebte für ihn getan hat. l Frage: aber cs fehlte doch die Absicht bei der Vergiftung?) Er wird die Tat seines Weibes vor der Welt ans sich nekstnen, sie aber wird das Opfer seiner hohen Liebe nicht annehmen. Haar scharf nach Henrik Ibsen . . . Und genau wie der Bantdirektor Helmer erweist sich Held Theseus viel zu klein für das große Herz seiner Nora. Er ist der korrekte Vertreter des bürgerlichen Rechtes. Die wilderen Zustände auf Naxos ge währen ihm vor dem modernen .Helmer einen schicklicheren Abgang. Weder verläßt ihn Nora, noch verläßt er (wie's die Sage will) Ariadne, er stirbt vielmehr im Kampf mit den aufständi schen Inselbewohnern; nichr ohne die lange Rede eines Sterbenden gehauen zu haben. Mußte er nicht sterben, wer weiß, was er noch erleben würde! Denn die enttäuschte Frau hat bereits mit dem Gott Dionysos zarte Beziehungen an geknüpft. An des Theseus Leiche hebt sie, die im Staube kniet, der brüderlich-bräutliche Gott zu sich empor — mit sehr schonen Versen, die nn Grundtlang auffallend au die Apotheose in Hauptmanns „Hannele" erinnern. Dieser Dio nysos ist übrigens die originellste Mischung des Paul Ernst. Auch nur eine Mischung und daher kein Original! Er ist alles eher, als der Gott der Griechen, ist halb Christus, in dessen Maske und rotem Auferstehungsmantel er auftritt, halb Nietzsches Zarathustra. Er allein von den Göt tern, so sagt er, sei den Menschen nicht fremd. Er liebe sie, voll von Mitleid, und er sehne sich nach Leidensfähigtcit. Da muß ich wieder fra gen: Kann denn einer, gleichviel, ob Gott, ob Mensch, Liebe und Mitleid haben, ohne die Gabe des Leides zu besitzen? Hier ist nicht der Ort, sich in die einzelnen philosophischen Gedanken Paul Ernsts zu ver tiefen. Festzustellcn ist, das; aus Grübeleien nicht des Lebens grüner Baum erwuchs. In der ersten .Hälfte des dreiaktigen Dramas übcrwuclzern die Abstraktionen derart die Szene, daß die Spuren einer dramatischen Entwicklung kaum zu entdecken sind. Es gab nicht wenige unter den Zu schauern, die unter bleierner Langeweile ächzren. Andere waren besser gestimmt, alte Ideen aus reinlichen neuen Versen entgegenzunehmcn. Die Bühncnansprüche des Ernstschen Dra mas sind fast ausschließlich auf die Lprechtunst der Schauspieler eingestellt. Sie wurden, was in nnsören Tagen bemerkenswert ist, gut befrie digt, besonders von den Sprechern des Dionysos und des Theseus, Ludwig .H a r t a u und Paul Bildt. Zur Verkörperung der Ariadne er mangelt dem schönen Fräulciu Leonore E y u, obwohl der Dichter kein antikes Maß fordert, doch wohl ein Zoll am inneren Wuchs. lli-rmann Kienri. Kunst UN- Wissenschaft. * Gastspiel des Dresdner Hostheaters im Schau spielhaufe. Am Freitag, den 17. Juni, findet im Schauspielhause ein einmaliges Gastspiel des Schau spiel-Ensembles der König!. Ho-ftheater in Dresden unter Fühlung seines künstlerischen Leiters, des Geh. Hofrats Karl Zeiß mit „R o s m e r s h o l m" statt. Ibsens Werk hat in der Neueinstudierung des König!. Schauspiels, besetzt mit seinen ersten Kräften, den Damen Maximiliane Bleibtreu, Hermine Körner, und den Herren Lothar Mchnert, Paul Wiecke, Hans Wahlberg einen tiefen, nachhaltigen Eindruck hinter lassen, und dürfte geeignet sein, das Leipziger Publi kum über den hohen Stand des Dresdner Ensembles zu unterrichten. * Selma Lagerlöf — Mitglied der schwedischen Akademie. Die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyherer" meldet, daß die berühmte schwedische Dichter»» Selma Lagerlöf gestern in die schwedische Akademie gewählt worden sei, die aus 18 Mit gliedern besteht und die Devise „Genie und Geschmack" führt. Frau Lagerlöf wäre, falls sich diese Nachricht bestätigen sollte, das erste weibliche Akademiemitglied Schwedens. * Deutschland in San Francisco. Die Beteili gung der de utschen Kunst an der Weltaus stellung in San Francisco ist gesichert. Der Vor« stand der Gesellschaft für deutsche Kunst im Auslande hat heute einstimmig die Beteiligung beschlossen, nach dem eine Anzahl Spender die erforderlichen Mittel zum größten Teil zur Verfügung gestellt hat. * Eine Bronze Rodins sür London Die eng lische „Nationalstiftung für Kunstwerke" hat Ro dins bekannte Bronze „Die Bürger von Ta« l a i s" angekauft, die am Strand in der Nähe des Parlameiusgebäudes zur Aufstellung kommen fall. Die Bronze gilt als eine der besten Skulpturen Ro dins und stammt aus der ersten Zeit nach seiner „Ent, deckung", als er eben aus einem armen Teufel eine Weltberühmtheit geworden war.