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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140526023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914052602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914052602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-26
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. 264. Ndenü»Nusysve. Leipziger Tageblatt. Vlenstsg, 26. Rlsl 1Sl4. Nile Leiprlg und Umgebung Leipzig, 26. Mai. Zamlllennachrlchten. Vermätitt: Herr Johanne! Jcntzsch und Slla geb. KSsier in L-Lchlcus,jg. «edoren: Herrn Tr. ,ur. Egon Rostosk» und flrau geb. Hossmann ei» Mädchen. btcitorbcn: Herr Äillelni Kun,e in L-Conurwi», Boruaische «trave 7. Beerdigung: Mittwoch mittag st,12 Uhr Lvnnewiver flriedlioi. — Herr Friedrich Emil Mettmann in Leiviig, Beiiiner «trabe N, 7>, .Zaiue att. — fl»au Anna Birhine geb. Duersiling in Leipzig. 7l „ihre alt. Beerdigung: DonncrSlag nachmittag 4 Uhr Iod'innoln o >oi. — flrau henricite jirinmnift geb. Wicsach in L.-t5aniiewii>, Muigholrgaiie Beerdigung: Mittwoch Eoune- wiger flrirdlws. — flrau Anionie 2>»o geh. rdrebr in «chmölen. Lli Jahre alt. Beerdigung: Mittwoch nachmrttag 3 Uhr aus deni Südsricdhose in Lcivzig. Nbend-Spieiplan drr Lripriger Tbralrr L ' —— ... » > , - Dienbtan Ans. Ende Mittwoch Ans- End« Neue, Th. Polenblut. Op. 7 U) flonigskinder. u. 7 VI «lies Ih. Erschlossen. — Erschlossen- - Oper, Schiirzeninanöo. t'N Vl Polenblut. Up. Schauspiel!). vrllürun Als ich noch >m flUigellleide. g U. -- Lpkr, Up. - 1, Lustspiel. — Als ich roch lnst « Flügelkleide. " -- Lvcrctte, 8eli. Schau 'r.-- Trauerspiel. viel, Wetterbericht der Königl. Siichs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für Mittwoch, den 27. 2k a i. »reine WinerungsänSerung. Sonneuausoang 4 Uhr 3 Minuten, -Untergang 8 Uhr 1 'Minute. Monkmusgang 5 Uhr 1 Minute, -untergang 11 Uhr 1 Minute. Wctternachrichten »oin 25. 28. Mai. Bom Pöhlbcrg: Ununterbrochen starker Nebel. O Pilotanfstieg hat heute wegen tiefgehender Wol len nicht stattgesunden. * Vorsicht gegenüber neugegründcten Wohltiitig- keiisvereinen. Schon wiederholt ist darauf hin gewiesen worden, dass sich von Zeit zu Zeit sogenannte Wohltätigkeits- und Unterstützungsvereinc bilden, die zur Beschasfung der zur Durchführung ihrer satzungs- gemäszcn Aufgaben erforderlichen Geldmittel sich in Flugschriften und Bittgesuchen an die Oesfentlichkeit oder an einzelne Personen wenden. Die Sache scheint oft ganz vertrauenswürdig, weil gute Namen an der Spitze der Aufrufe stehen und ein an sich guter Zweck genannt wird: bald sollen grosze Heime gebaut, bald Fonds zur Unterstützung dieser oder jener Kruppe Bedrängter gesammelt werden, und das meist in grossem Stile, durch Organisationen, die womöglich Ws ganze Reichsgebiet umspannen sollen. Zn der Regel wird darum ohne nähere Prüfung auch ein Beitrag zur Förderung des angeb lich guten Werkes gezahlt. Der Geber würde damit aber oft zurückgehalicn haben, wenn er sich vorher genauer über die Ncugründung unterrichtet hätte. Die Erfahrung hat gelehrt, dafz ein grosser Teil der an diese neuen „Wohltätigkeits- und gemeinnützigen Vereine" geleisteten Beiträge zunächst zur Deckung der gewöhnlich nicht geringen Verivaltungskosten und zur Bezahlung der leitenden Personen, und der An gestellten der Unternehmen verwendet, dagegen nur ein kleiner Teil dem eigentlichen Zwecke zugesührt wird. Es kann dahin gestellt bleiben, ob bei der Gründung dieser Art Bereinigungen die Absicht, Wohltätigkeit mit dem Gclde anderer zu üben, oder ob selbstsüchtige Zwecke im Vordergründe standen, cs soll aber darauf hingcwiesen werden, wfz diese Neugründungen gewöhnlich nicht nötig sind, da bereits seit langem unter bewährter Leitung lokale und große Vereine bestehen, die ohne marktschreierische Reklame im stillen segensreich wirken. Es wird sich daher empfehlen, bei Bittgesucl-en, die von solchen unbekannten Vereinen ausgehen, sich an behördlicher Stelle zu erkundigen, um so mehr, als die Namen der Geber zur Reklame für die Veranstalter ver wendet werden. * Den Geburtstag des Königs beging das Königin. Carola-Gymnasium vormittags 9 Uhr durch einen feierliklxn Schulaktus. Nach einem einleitenden ge meinsamen Gesang sprach Oberlehrer Liz. Dr. P reusz das Gebet. Hierauf folgte nach einigen Schüler vorträgen und dem vom Chore dargebotenrn „Salvum sac regem" von Psretzschner die Festrede des Gym nasiallehrers Dr. Schmidt. Der Redner ging in ihr von der Jahrhundertfeier der Grimmschen „Kinder- und Hausmärchen" aus und gab über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Märchcnsorschung einen Ueber- blick. Er besprach zunächst die Neste urzeitlicher Welt anschauung im Märchen, weiter die eigenartig kunst- mäßige Ausgestaltung des Märchens in Indien und Arabien, um schließlich im Gegensatz zu dieser frem den Märchenwelt unsere heimatlichen Märchen zu charakterisieren, und hier wieder zuriickzukoinmcn auf die Gebrüder Grimm, die, vorbildlich für das heutige Gymnasium, strenge Wissenschaftlichkeit verbanden mit liebevollem Feingefühl für heimatlich schlichtes Volkstum. — In der ll. Realschule zu Leipzig-Reud nitz wohnten Stadtrat Listing und Obermeister Bo Her Hof als Vertreter der städtischen Behörden der Geburtstagsfeier des Königs bei. In der Fest rede zeigte Prof. Wolff, wie mannigfaltig sich der Setzen der großen Zeit der Befreiungskriege aus den verschiedenen Gebieten des christlichen Lebens in den folgenden Fricdensjahren geltend machte aus Grund eingehender Studien in überaus anschaulicher und fesselnder Weise. Chorgesänge unter Oberlehrer Busses trefflicher Leitung und Schülcrdekla- mationen umrahmten die Feier. Zum Schluss« sprach der Anstaltsleiter in rvarmen Worten Pros. K i r in ß e und Prof. Busse die Glück- und Segenswünsck>e des Lehrerkollegiums zu den beiden verdienten Herren zuteil gewordenen Könitzlichcn Auszeichnungen aus und richtete ein ernstes Mahnwort zu frommem Sinn und zur Vaterlandsliebe an di« Schüler. — In der IV. katholischen Bürgerschule stellte Herr Stoy in keiner Festrede di« Entwicklung Leipzigs von den Uranfängen bis zur Neuzeit dar. Danach Word der Schule und der ganzen katholischen Gemeinde in Leipzig-Nord eine große Ueberraschung zuteil: das Königliche Ministerium hatte den Schulleiter Jul. Pfalz zum Oberlehrer ernannt. .Diese Bekannt gabe löste große Freude aus. — Der Evangelische Verein zuuger Männer z. L.-Sutritzsch feiert« Königs Geburtstag im „Wittenberger Hofe". Mitglieder und Gäste, di« der Vorsitzende, Ratssekretär v. Wolffers- dorff, herzlich bewillkommnete, hatten sich zahlreich eingefundou. Nach einleitendem Musikstück und all gemeinem Gesang von „Brüder, schart euch um die Fahne" trug Erich Schumacher zwei sinnige De klamationen vor, worauf Hans Weck und Walter Zschtntzsch mit einem Melodrama „Heil dem König" aufwarteten und der Vorsitzende den Trink spruch auf den Landesvater aurbracht«, der begeister ten Widerhall fand und im allgemeinen Gesänge von „Den König segne Gott" erhebend nachklang. Nun ergriff Stud. theol. Fritz Hiecke das Wort, um über di« „Flottenfahrt d«s sächsischen IilngUngsbundes 1911" zu berichten. Er führte die Zuhörer nach Kiel und Hamburg und erntete für seine vortreffliche Schilderung lebhaftesten Beifall. Mit einem Dankes- wort Willi Hilligs und d«m Gesänge von „Ach, bleib mit deiner Gnade" wurde die Feier kurz nach 10 Uhr beendet. * Jubiläen. Das Jubiläum 25jähriger ununter brochener Tätigkeit in einer Stelle begehen heute der landwirtschaftliche Arbeiter Wilhelm Völker in L.-Lindenau bei der Leipziger Westent<baugesell- schast in L.-Schleußig, der Markthelfer Gustav Geißler in Leipzig in der Fabrik ätherischer Oele und Essenzen von Metzner <L Otto in Leipzig, Frank furter Straße 5 und der Eisenhobler Georg Berger in Schönefeld in der Fabrik für Buchbindereimaschi- ncn von August Fomm in L.-Reudnitz, Kohlgarten straße 7. * Die Eröffnung der musikalischen Volksbibliothek fand am Sonntag in feierlicher Weise statt. In den schlichten Räumen des Jugendheims versammelten sich die Geladenen, unter ihnen der Vorstand der Gemeinnützigen Gesellschaft, sowie Vertreter des Nates der Stadt Leipzig. Justizrat Dr. Kensel ergriff zunächst das Wort zu einer Begrüßungs ansprache, in der er ganz besonders auf die beiden Faktoren hinwies, denen die Schaffung der Leipziger musikalischen Volksbibliothek zu verdanken ist: dem weitbekannten Dr. Marsop (München), der die Gründung solcher Bibliotheken zu seiner Lebens aufgabe gemacht hat, und der Gemeinnützigen Gesellschaft. Hierauf ergriff Schuldirektor Engel das Wort zu einem längeren Vortrag über die Vorgeschichte und die Ziele der musikalischen Volksbibliothek. In der Reihe der Städte, die be reits große, blühende Musikbibliotheken besäßen, dürfe Leipzig, die Stadt der großen Musikverlage, die Stadt der Gewandhauskonzerte und der Motetten, nicht länger fehlen. Zweck sei, das Ver ständnis für gute Musik aller Zeiten und Richtungen in weiteren Kreisen auszubreiten und so eine sichere Basis zum Aufbau einer hohen, musikalischen Kultur zu schaffen. An die trefflichen Ausführungen des Referenten schloß sich eine Besichtigung der Biblio thek an. * Die militärische Platzmusik am Mittwoch, den 27. Akai, findet vor der Wohnung des Divisions kommandeurs, Tbomasring 2, durch das Musikkorps des Infanterie-Regiments Nr. 106 statt. Beginn 12 Uhr mittags. Musikfolge: 1. Jubel-Ouvertüre von L. 2k. v. Weber. 2. O, schöner Mai! Walzer von I. Strauß. 3. Phantasie aus P. Mascagnis Oper „Cavalleria rusticana" von F. Burald. 4. Meißner Porzellan. Gavotte von F. Alberti. 5. Frühlingsständchen von P. Lacombe. 6. König- Friedrich-Äugust-Marsch von A. Müller. * Warnung für Eisenbahnreisende. Bei den Eisen- bahnreiscnden besteht vielfach noch Unkenntnis dar über, daß es nicht statthaft ist, in höheren Wagcnklassen mit auf niedrigere Klas, sen lautenden Fahrtausweisen ohne weiteres Platz zu nehmen und die Reise mit un genügenden Fahrkarten in der höheren Wagenklasse zurückzulvgen: insbesondere gewährt auch eine etwaige Ueberfüllung der niedrigeren Klasse keinen Anspruch auf Benutzung der höheren Klasse. Im Betretungsfalls genügt es nicht, die eigenmächtig benutzte höhere Wagenklasse wieder zu verlassen oder den Fahrpreisunterschisd nachzu zahlen. Da leider sehr oft von der höheren Klaffe unbefugt Gebrauch gemacht wird, schreibt die Eisen- Lahn-Verkehrvordnung für derartige Fäll« sehr emp findliche Nachzahlungen vor. Es muß daher immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, daß die Reisenden in der höheren Wagenklasse, und sei «s auch nur vorübergehend, lediglich auf ausdrückliche Anweisung der zuständigen Eisonbahnbeamten, ins besondere des Zugbegleitpersonals, Platz nehmen dürfen. Um den Reisenden unliebsame Weiterungen und Beanstandungen zu ersparen, wird hierauf an Fahrkartenschaltern, Bahnsteigen usw. durch An- «chläge aufmerksam gemacht, wonach die eigenmäch tige Benutzung einer höheren Wagenklaffe, als der auf der Fahrkarte angegebenen, nach H 16 (2) der Eisenbahn-Verkehrsordnung zur Nachzahlung des doppelten Fahrpreises oder ohne gültige Fahr karte zurückgelcgten Strecke, mindestens aber von 8 <<t verpflichtet. Dieser Betrag ist auch zu zahlen, wenn sich der Zug noch nicht in Bewegung gesetzt hat. * Konzertsaal der Musikoerleger. Heute Diens tag, den 26. Mai» abends '/,7 Uhr, findet im Koiizert- saäl der Musikoerleger auf der Buara (Halle Deutsches Buchgewerbe) ein Kompositions abend von Rudolf Hänsel statt. Mitwirkende sind: Fräulein Mary Weiß, Konzertsängerin, Leipzig, Fräulein Elly Gladitsch, Herr George Himmler, Herr M. Valazzi, Mitglieder des Leipziger Stadttheaters, Herren Otto Klrnge (1. Violine», Paul Hungar «2 Violine), Kurt Herold (Bratsche), Carl Seeberger (Violoncell). Am Klavier der Komponist. I>. Selbstmord. Oberhalb der Raschwitzer Brücke wurde gestern mittag ein stellenloser Schreiber tot aus der Pleiße gezogen. Es liegt zweifellos Selbst mord durch Ertränken vor. Nervenkrankheit wird der Beweggrund gewesen sein. Der Leichnam wurde einstweilen nach der Anatomie gebracht. P. Diebstähle. Aus dem Schaufenster eines Gold warengeschäfts in der Wurzner Straße sind, wie wir bereits berichtet haben, in der Nacht zum 20. Akar eine größere Anzahl goldener Herren- und Damen ringe mit Steinen gestohlen worden. Der Dieb hatte das vor dem erleuchteten Schaufenster angebrachte Schutzgitter abgerissen und die Schaufensterscheibe eingeschlagen. Eine hierzu benutzte Bauklammer wurde mit einem Taschentuch umwickelt auf dem Fuß wege vor dem Schaufenster gefunden. Die Bau klammer «st 1L. H. gezeichnet: das Taschentuch, ein weißes Tuch mit grüner Kante und zwei schmalen lila Streifen, weist die verschlungenen Buchstaben II. 6. auf. Wer etwas über die Herkunft dieser Sachen, die bei der Kriminalabtcilung jederzeit in Augenschein genommen werden können, anqeben kann, wolle der Kriminalabteilung Mitteilung machen. — Wie wir ebenfalls vor einiger Zeit schon mitgrteilt haben, sind in der Nacht zum 17. d. M. aus einer Rauchwarenzurichtcrci in Schönau 1141 zu gerichtete weiße Hermelinfclle und ein Hcrmclinschal gestohlen worden. Die Felle, die einen Wert von annähernd 10 000 ,»t haben, sind «amtlich am Kopfe durch einen Lochstempel mit eincm l) gezeichnet. Auf ihre Wiedererlangung sind neuerdings .">00 « Beloh nung ausgesetzt worden. Wer Angaben über den Verbleib der Felle machen kann, wird ersucht, die» der Kriminalpolizei mitzuteilen. k. Unglücklich«, Sturz. In einer Gastwirtschaft der Stätteritzer Straße glitt gestern abend ein Schrift setzer auf der nach dem Hofe führenden Treppe au» und kam so unglücklich zu Fall, daß er einen doppel ten Beinbruch erlitt. Man schaffte ihn mit dem Krankenwagen in» Krankenhaus. — In L.-Reudnitz stürzte gestern vormittag ein Teil des Außengerllstes an dem Neubau Ecke Holstein- und Oststratze ein. Ein auf dem Gerüst arbeitender Jalousiearbeiter stürzte dabet zwei Stockwerke tief ab, wurde jedoch zum Glück nicht verletzt. Rian nimmt an, daß der Gewittersturm und anhaltende Regen am Sonntag die Befestigungen des Gerüstes gelockert und so zur Ursache des Einsturzes geworden sind. Ist Feuer wurde gestern abend aus einem Hause der Kanzlerstraße in L.-Lindenau gemeldet, wo im 4. Stockwerke Gardinen und Betten in Brand geraten waren. Die ausgerllckte Feuerwehr brauchte indes nicht in Tätigkeit zu treten, da Hausbewohner das Feuer sogleich gelöscht hatten. Wie verlautet, soll ein Knabe Len Brand durch achtloses Wegwerfen eines brennenden Streichholzes verschuldet haben. * * Schönefeld, 25. Mai. Bei der am 1. Mai statt gefundenen Zähluna sind in 141 Betrieben 788 männ liche und 265 weibliche, zusammen 1053 Fabrik arbeiter gezählt worden. — Die Zahl der in der M ü t t e r be r a t u n g s st e l l e, die seit dem 1. Fe bruar d. I. von der hiesigen Gemeinde eingerichtet worden ist, bis zum 18. Mat d. I. vorgestellten Kin der betrug 33, die Zahl der voraestellten Mütter ebenfalls 33. 3 Mütter haben erklärt, daß sie ihre Kinder nicht mehr vorstellen würden. Versäumt haben die Vorstellungen einmal eine und zweimal zwei Mütter. Die Zahl der bis jetzt abgehaltenen Beratungsstunden betrug 15. — Für die hiesige Bau- polizeibeyörde ist der Baumeister Heise als 3. Bau sachverständiger von der Kgl. Amtsyauptmannschaft in Pflicht genommen worden. * Böhlitz-Ehrenberg, 26. Mai. Der Gemeinde, rat beschloß, Uber dre Verpachtung von Gemeinde grundbesitz mit den betreffenden Pächtern Verträge abzuschließen. Die neuerworbene Parzelle 181 wurde an Herrn Gutsbesitzer Kurt Tostlöbe hier verpachtet. Ter zum Andenken an den verstorbenen Feuerwehr verbandskreisvertreter Wolff-Leipzig zu errtch- tenden Hör st-Wolff. Stiftung überwies der Gemeinderat einen Beitrag von 50 Mark. Die Stiftung soll zur Unterstützung verunglückter hilfs bedürftiger Feuerwehrleute dienen. Die Forderung der Adreßbuchgesellschaft, für die Aufnahme des hie sigen Ortes in das Leipziger Adreßbuch einen einmaligen Beitrag von 1100 Mark und einen laufenden jährlichen Beitrag von 500 Mark zu zahlen, lehnte der Eemeinderat ab. SScvsische Nachrichten * Chemnitz, 25. Mai. Der in der Schillervorstadt wohnhafte ehemalige Stadtverordnete Wagner, der in letzter Zeit öfter an Fieberanfällen litt, hat sich gestern früh in einem solchen Anfälle aus dem 4. Stock «eines Hauses in den Hof htnabgestürzt, wo er tot aufgefunden wurde. * Doberschau, 25. Mai. Beim Baden er trunken ist am Sonnabend nachmittag etwa um 2 Uhr der 10 Jahre alte Sohn des Tischlers Georg Haase von hier. Der Knabe hatte in Gemeinschaft mit anderen Kindern in der Spree in der Nähe des Wehres bei der Papierfabrik gebadet und hatte schon das Wasser wieder verlassen, als er plötzlich ausalitt und in das beim Wehre befindliche tiefe Loch fiel. * Falkenstein, 25. Mai. Der Vorstand des hiesigen Bahnhofs, Oberbaknhofsvorsteher Hermann Rich ter, tritt Ende Mai nach fast 50jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand. Als Nachfolger ist der jetzige Bahnhofsvorsteher in Herlasgrün, Thümmler, unter Ernennung zum Oberbahnho s- vorsteher bestimmt worden. ü) Aue, 25. Mai. Am Sonntag vormittag stürzte bei einem Ausfluge an der Prinzenhöhle bei Stern der 19 Jahre alte Metallschleifer Schönherr von hiev einen tiefen Abhang herunter und blieb schwer verletzt liegen. Mittels Siechkorbes wurde er nach Aue gebracht. * Freiberg, 25. Mai. Der Verband deutsch nationaler Arbeitervereine, Sitz Chem nitz. hielt Sonnabend und Sonntag hier seinen 1. Ver bandstag unter starker Beteiligung von Behörden, der Arbeitgeberschaft und anderer Ehrengäste ab. Sonn abend abend wurde eine Königsgeburtstagsfeier mit Konzert und verschiedenen Vorträgen veranstaltet. Arbeitersekretär Purfürst legte in seiner Festrede die Bestrebungen des Verbandes dahin fest, daß die ser gemeinsam mit allen anderen Berufsständen zur wirtschaftlichen Entwickelung des Vaterlandes wirten wolle. Der am Sonntag abgchaltene Vcrbandstag war von 44 Vertretern besucht, die 23 Vereine ver traten. Als Vertreter des Minffteriums des Innern wohnte Amtshauptmann Dr. Vollmer der Ver sammlung bei, als Vertreter der Stadt Oberbürger meister Haupt. Der Vorsitzende des Verbandes, Pastor Richter, entwickelte im Hauptreferat Ge sichtspunkte, unter denen eine Einigung aller natio nalen Arbeiterorganisationen möglich sein müsse. Vor allem solle das Versicherung»- und das Ge nossenschaftswesen ausaebaut werden, letzteres ohne den Mittelstand zu schädigen. Ein Aufruf zur Einigung aller nationalen Arbeiterverbände wurde beschlossen. * Freiberg, 25. Mai. An der Deutschen Ver. suchsanstalt für Lederindustrie hat am 25. Mai der 44. Offinerskursus mit 18 Teilnehmern (1 Oberstleutnant, 11 Majore, 3 Hauptleute. 1 Ober- stabsapothekcr, 1 Marinestabszahlmeister und 1 Rech- nunasrat) begonnen. Es sind hierbei vertreten die Bekleidungsämter Berlin, Danzig, Dresden, Karls ruhe, Koblenz Leipzig, Ludwigsburg, Magdeburg, Montigny, München, Münster, Spandau. Stettin, Straßburg, Wilhelmshaven und Würzburg, das Reichsmarineamt und die Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin. lIZ Schwarzenberg, 25. Mai. Der im hiesigen Stcuerbezirke veranlagte Webrbeitrag beläuft sich aus 1270 890 .«l, davon 19 626 .)( von Aktien gesellschaften. Auf die Landgemeinden entfallen 635 559 -<t und auf die Städte 615 705 ^1, aus Aue 2S9 8O2, Schwarzenberg 93 639, Eibenstock 74 814, Schneeberg 61 086, Lößnitz 41151, Neustädte! 23 445, Johanngeorgenstadt 16 737 und Grünhain 5031 -o- Pirna, 25. Mai. Die hier bestehende „ Gra - phischeVereinigung" erhielt aus den Mitteln der „Gemeinnützigen Bezirksstistung" der Amts- Hauptmannschaft Pirna 400 .4t zum Besuche der „ Bugra " in Leipzig. * Großschönau. 25. Mai. Einen schweren Un fall erlitt gestern beim Stöckcroden in Waltersdorf der Weber Seifert aus Großschönau, indem er sich mit der Axt in den Fuß hackte. 4». verban-stag des Verbandes sächsischer Konsumvereine. vr. Zwickau, 25. Mai. Der Verbandst«« begann am Sonntag vormittag mit einer Sondersitzung i>« der „Neuen Welt". Nach mittags begannen die öffentlichen Verhandlungen, bei denen 144 Vereine durch 458 Delegierte vertreten waren. Ferner waren vertreten das Ministerium des Innern und die Kreishauptmannschajr Zwickau durch Regierungsrat Dr. G eyer, der Aussichtsrat des Verbandes durch 5, der Generalrat durch 4, der Vorstand durch 5 Delegierte und zwei Sekretäre, der Zentralverband deutscher Konsumvereine durch Dr. A. Müller sowie die Großeinkaussgesellschaft m Hamburff durch ö Delegierte. Die Tagung wurde durch den Verbandsvorsitzenoen Barthel- Dresden eröffnet. Nach seiner Begrüßung hieß Herr Pobbig, Vorsitzender der Zwickauer Warenoerinittlungs-Akt.- Gesellschaft, die Versammlung willkommen. Er gab sodann bekannt, daß in Zwickau erfolgreich gearbeitet worden und der Umsatz van Jahr zu Jahr gestiegen ' sei. Auch in Werdau sind gute Fortschritte zu ver zeichnen. Die Tätigkeit der Vermittiungsgesellschaft erstreckt sich auf drei Städte und sieben G.meinden, zu denen noch am 1. August eine Start und zwei Ge meinden kommen. Der Jahresumsatz belies sich 1909 auf 2>>s, Millionen Mark, 1913 auf 3 276 000 .«t. — Der Verbandsoorsitzende gab sodann Erläuterungen zum gedruckt vorliegenden Jahresbericht. Die Mitglicderzahl stieg 1913 von 296 140 auf 309 286, die Gesamtumsätze von 100 338110 N auf 109 925 796 Mark. Der Gesamtiiberschuß des letzten Jahres be ziffert sich auf 10 768 902 -tt. Einnahmen und Aus gaben des Verbandes balancieren mit 55 683,55 -1t. Das Verbandsvermögen belief sich am Jahresende auf 34 550,53 Am zweiten Verhandlungstage sprach zunächst Dr. Aug. Müller über: „Die Zusammensetzung des genossenschaftlichen Betriebskapitals und die Auf nahme und Anlegung von Hausanteilen und Spar einlagen." Er empfahl dazu die Richtlinien des Keneralrates, die darauf hinzielen, das erforderliche Kapital durch Reserven und Geschäftsanteile aufzu bringen. Sodann referierte derselbe Redner über: „Die Grundsätze für die Einführung des festen Ra batts", wobei er, wie der Generalrat, die allergrößte Vorsicht bei der Einführung empfahl, im allgemeinen sich aber dagegen aussvrach. Sodann wurde die Ab rechnung und der Voranschlag für 1914 richtig gesprochen, der Verbandsvorsitzende Barthel und die Aufsichtsratsmitglieder Müller und Heinig wieder gewählt und die Aenderung der Schiedsgerichts ordnung beschlossen. Zu Eeneralratsmitgliedern wurden Franke-Leipzig, Schuster-Crimmitschau. Diener-Chemnitz, Fleißner-Drcsden wieder- und Klinger-Löbau neugewählt. Für die Beschickung des Genossenschaftstages in Bremen wurden 25 Vereine ausgelost, und als Ort der nächstjährigen Tagung Leipzig gewählt. Damit hatten die Verhand lungen ihr Ende erreicht. Thüringen und Provinz Sachsen. m. Gera, 26. Mai. Auf eine Anfrage des hiesigen Stadlrates wegen des Religionsunterrichts von Dissidenten hat das Fürst!. Ministerium geantwortet, daß Dissidentenkinder vom Religionsunterricht nicht zu befreien sind, auch wenn ihnen Moralunterricht an Stelle des Religionsunterrichts geboten würde. — Auch in unserer Stadt wird jetzt mit der Schul zahnpflege vorgegangen. Vorläufig auf ein halbes Jahr wurde die zahnärztliche Untersuchung und Be handlung von Schulkindern dem hiesigen Zahnarzt Nipperdey übertragen. tric. Sonneberg, 26. Mai. Ein heftiges Unwetter hat hier allenthalben großen Schaden angerichtet. Schwer heimgesucht wurde u. a. die Fabrik von Gebr. Spindler in Köppelsdorf, von der das 240 nm große Dach des einen Fabrikgebäudes weg gerissen, auf das gegenüberliegende Dach geschleudert und dann in den Hof geworfen wurde. Von einem anstoßenden Fabrikbau wurde die Hülste des 12 m langen und 8 m breiten Daches auf den eine ganze Strecke entfernten Bahnhof Köppelsdorf ge worren. Der Betrieb der Firma Gebr. Spindler erleidet keinerlei Unterbrechung. * Bad Blankenburg, 26. Mai. Der Landesver band Thüringen vom Allgemeinen Deutschen Jagd- schutz-Verein hielt gestern hier seine Jahreshaupt versammlung ab. Der Landesverband umfaßt 15 Bezirke mit 1366 Mitgliedern. Aus dem Jahres bericht ist erwähnenswert, daß der Verband im vorigen Jahre 1559 .>« an Jagdschutzbelohnungen und 131,45 .//, an Raubzeugprümten gezahlt hat. Als nächster Versammlungsort wurde Gotha gewühlt. Ein Antrag, bei den Regierungen der Thüringer Staaten ein einheitliches Jagdgesetz für Thüringen zu beantragen, entfesselte eine lebhafte Debatte. Ein stimmig war man der Meinung, daß dieses Gesetz sehr wünschenswert sei, es wurde jedoch dem ent gegengehalten, daß an eine Erfüllung dieses Wunsches vorerst nicht zu denken ist. Die Versammlung ent schied mit Stimmenmehrheit, vorerst um ein einheit liches Jagdschongesetz zu petitionieren. irk. Hildburghausen, 25. Mai. Eine fünfgliedrige Diebes- und Hehlerbande, die jahrelang die hiesige Einwohnerschaft beunruhigte, ist jetzt von der Strafkammer Meiningen abgeurteilt worden. Es erhielten der Arbeiter Seifert 6 Monate, die Arbeiter Forkel und Striebe je 5 Monate, Frau Therese Seifert 2 Monate und ihre Tochter Thekla Seifert 3 Wochen Gefängnis. Luftige Ecke. Pom lustigen John Bull. Die Praktikerin, Junge Mutter: „Aber, Marie, wie können Sie denn Babys Bad richtig stellen, wenn Sie kein Thermo meter brauchen?" Marie: „Beunruhigen Sie sich nicht, Madam! Wenn Baby blau wird, ist's zu kalt, und wenn Baby rot wird, dann ist's zu warm!" — Stadt und Land. „Was ziehen Sie vor — das Leben auf dem Lande oder in der Stadt?" „Das kommt ganz daraus an, ob ich mehr in der Laune bin, von einer Kuh oder von einem Auto attackiert zu werden." — Der Sammler. „Jedes Buch in meiner Bibliothek ist mit einer eigenhändigen Wid mung Les Verfassers versehen." „Wie haben Sie das nur fertiggebracht?" „Ich habe nie rin anLeres — geliehen." — Falsch verbunden. „Auntic, hast du je einen Antrag erhalten?" „Einmal ja, meine Liebe. Ein Herr bat mich um meine Hand per Tele phon, ab«r er war falsch verbunden ..."—Schwer zu machen. „Wenn es geht", sagte der neue Sträf ling, „so möchte ich in meinem Berufe beschäftigt werden." „Das ist immer sehr schön", sagte der Ge fängnisdirektor, „welchen Beruf haben Sie denn?" „Ich bin Flieger." — Schnell begriffen. „Ich möchte Aepfel kaufen", sagte die junge Frau. „Koch äpfel?" „Ich verstehe nicht recht." „Wir haben zwei Sorten -um Kochen und zum Essen." „Ach so, ich möchte also die -um Kochen. Schicken Sie mir dann noch Kartoffeln, auch -um Kochen."
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