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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140526023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914052602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914052602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-26
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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beweaung. Nach einem Rückblick auf die Gründung und Entwicklung des Deutschen Bankbeamtenvereins ging der Referent ausführlich auf die Bestrebungen und Ziele sowie aus die bisherigen Erfolge des Vereins ein. Als solche führte er auf den zeitigeren Schluß an den Sonnabenden, die Sonntagsruhe, Regelung des Sommerurlaubs und der Gehalts frage, die Abwehr der versuchten Beschränkung der Freizügigkeit der Bankbeamten durch die D.- Banken usw. Wenn man auch mit den bisher erzielten Erfolgen zufrieden sein könne, so harrte doch immer noch eine Reihe weiterer Forderungen, darunter die Tantiemefrage, die Konkurrenzklausel im Bankgewerbe, Einführung einer Lehrzeit für weibliche Lehrlinge, Festsetzung von Mindest gehältern usw. der Erfüllung. In seinem mit all gemeinem Beifall aufgenommenen Vortrag streifte der Redner auch den bekannten Fall Baron sowie die Bestrebungen des auf gewerkschaftlicher Grund lage gegründeten Allgemeinen Verbandes der deutschen Bankbeamten. — Eine Reihe Bank beamter erklärte an diesem Abend ihren Beitritt zum Hansäbund. * Im voatliindischen Kreisverein de» Bundes der Landwirte breit dieser Tage der Direktor des Bundes, Dr. Diederich Hahn, einen Vortrag über das Thema „Landwirtschaft und Industrie am Vorabend der neuen Handelsverträge". Er polemisierte dabei scharf gegen den Teil der Fertigindustrie, der unter Führung des Handelskammer-Syndikus Dr. Dietrich- Plauen eine Reihe von Forderungen auf gestellt habe, bei denen Landwirtschaftszölle als K o m p e n s a t i o n s ob j ekte zur Begünstigung der Industrie benutzt werden sollten. Der Redner, er klärte, dasz er einen solchen Standesegoismus. wie er in den vom handelspolitischen Ausschuß des Bun des der Industriellen in Erfurt beschlossenen Leit sätzen vertreten werd« (und natürlich nur dem Bunde der Landwirte erlaubt ist. D. Red.) noch nicht er lebt habe. — Die Ausführungen Dr. Hahns, die nicht unwidersprochen bleiben werden, wurden von der Veriammlung natürlich mit starkem Beifall auf- genommen. Als städtischerKoiiservativer stimmteRechts- änwalt Reiche diesen Darlegungen ausdrücklich zu. * * Das Befinden des Eroßherzogs von Mecklen- burg-Strelitz hat sich neuerdings verschlimmert. Die „Landeszeitung für beide Mecklenburg" meldet darüber offiziös: „Seine Königliche Hoheit der Eroßherzog ist in folge einer fieberhaften Venenentzün dung in alten Krampfadern mit daran an schließender Rose augenblicklich ans Bett gefesselt. Hierdurch wird die Nachkur verzögert, so daß der Berliner Aufenthalt Seiner Königlichen Hoheit verlängert werden muß. Das Allgemeinbefinden des Hohen Patienten ist augenblicklich zufrieden stellend." * Die deutsch-türkischen Handelsvertragsverhand lungen haben am Montag in Konstantinopel be gonnen. * Die Wirkung der bevorstehenden Einführung russischer Eetreidezölle aus unsere Ausfuhr. Die Tat sache, daß schon in kürzester Zeit die von den ru fischen Parlamenten beschloßenen Getreidezölle zur Einfüh rung gelangen werden, tritt bereits jetzt in der Ge staltung unserer Ausfuhr an Getreide stark in die Erscheinung. Es ist in den letzten Monaten die noch zur Verfügung stehende Zeit der Zollfreiheit dazu oenutzt, um möglichst große Mengen Ge treide nach Rußland auszuführen. Während in den Monaten Januar/April des Jahres 1913 runo 600 000 Doppelzentner Roggen nach Rußland aus geführt wurden, beläuft sich die Ausfuhr in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 1,3 Millionen Doppelzentner: sie hat sich mithin mehr als verdop pelt. An Weizen wurden in den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres 3-1090 Doppelzentner nach Rußland ausgesuhrt, in diesem Jahr 172 000 Doppel zentner. Die Ausfuhr von Hafer stieg von 126 000 Doppelzentner rm Januar/April 1913 auf 185 000 Doppelzentner im Januar/April 1914. Diese ver stärkte Ausfuhr deutet darauf hin. daß der deutche Getreidehandel damit rechnet, daß mit der Einfüh rung der neuen Zölle die Ausfuhr nach Rußland ihr Ende erreichen wird. * Zur Verhaftung eines französischen Groß industriellen in Köln. Der Großindustrielle Ele - ment-Bayard, über dessen Mißgeschick in Köln berichtet wurde, erschien am Montag nachmittag im französischen Ministerium des Aeußern, wo er Rück sprache mit dem Kabinettsches des Ministerpräsidenten nahm. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat er die Re gierung aufgefordert, auf diplomatischem Wege über die ihm zuteil gewordene Behandlung bei der deutschen Regierung Beschwerde zu erheben. Ausland. Frankreich * Reise Poincare» nach Petersburg und Kopenhagen. Nach einer offiziösen Mel dung, hat Kaiser Nikolaus den Präsidenten PoincarL eingeladen, gegen den 20. Juli nach Petersburg zu kommen. Der Zar habe dem Präsidenten gleichzeitig Mitteilen lassen, er würde sich freuen, wenn sein Aufenthalt vier Tage dauern würde, anstatt der ursprünglich in Aussicht genommenen drei Tage. Präsident PoincarS, der die Reise nach Petersburg zur See unternehmen will, wird sich am 16. Juli einschiffen. Auf der Rückfahrt wird sich Präsident Poincar« nach Kopenhagen begeben, um den ihm vom dä nischen Königspaar abgestatteten Besuch zu erwidern. Rußland. * Au» der Duma. Aus Petersburg meldet der Draht: In der Reichsduma begrüßte bei der Beratung des Budgets des Ministeriums dre Aeußern der Armenier Papadjanosf die Aende- rung der russischen Politik gegenüber dem türkischen Armenien. Dieser glückliche Wechsel der russischen Diplomatie habe einen unbestreitbaren Sieg daoon- aetragen. Die Bedeutung der türkischen Reformen bestehe darin, daß sie die Auswanderung beenden, die da» türkische Gebiet von den christlichen Ele menten zu entvölkern drohe. Wenn die Reformen nickt ourchaeführt würden, würde das Ansehen der russischen Großmacht einen heftigen Stoß erleiden. Die Armenier würden gegebenenfalls die Aussicht auf neue zahllose Opfer haben, denn die Erfahrung beweise, daß solche Garantien auf dem Papier bli?ben. Mit Bezug auf die Anspielung der Rechten auf den Plan der Schaffung eines Großarmeniens, ein Gedanke, der in dem armenischen Geistesleben keinen Platz finde, wies Papadianoff darauf hin, daß mehrere Generale und russische Staats männer aus den Reihen des armenischen Volkes h.'rvorgcgangcn seien: das beweise die Loyalität des armenffchcn Volkes. — Der Deutsche Leutz protestierte gegen den den Deutschen geaenüber aus- «efprochenen Verdacht des Verrates. Die russischen Deutfchen lebten in Rußland seit mehr als hundert Iahven. Der Drang «ach dem Osten sei ihnen ein unbekannter Begriff. Sie liebten ihr russisches Vaterland und würden es gegen gewiße Be unruhigungen zu verteidigen wißen. Nach weiterer Debatte wurde der Etat des Ministeriums des Aeußern angenommen. — Darauf ver handelt« die Duma über den Gesetzentwurf betr. die Zulassung der polnischen Sprache in der Selbstverwaltung des ehemaligen Königreichs Polen und lehnte ihn mit 87 gegen 71 Stimmen ab. Portugal. * Ausgaben für die Marin« in Portugal. Nach einer Drahtmeldung aus Lissabon legte in der Kammer der Ma r i n e m i n t st e r einen Ge setzentwurf vor, in dem die Ermächtigung zum Neubau des Marinearsenals und -um Ausbau der Flotte nachgesucht wird. Türket. * Ernennung der Generalinspektoren für die Re formen in Ostanatolien. Die Verträge des Hol länders Westenek und des Norwegers Hoff, durch die sie als Gencralinspektoren für Reformen in sieben ostanatolischen Wilajets engagiert werden, sind heute in Konstantinopel unterzeichnet worden. Beide sind abends abgereist, um sich einige Wochen in ihrer Heimat aufzuhalten, worauf sie zum Antritt ihrer Funktionen -urückkehren. Vulg arten. * Ter deutsche Panzer „Goeben" vor Dedeagatsch. Aus Sofia meldet der Telegraph: Der deutsche Panzerkreuzer „Goeben" ist gestern vor Dedea- gatsch angekommen und von den Militär- und Zivilbehörden sowie vom Publikum herzlich begrüßt worden. Line große Volksmenge erwartete im Hafen die Ankunft des Kreuzers, der mit den Hafen- balterien einen Salut von 21 Schuß wechselte. Konteradmiral Souchon, der mit den höheren Offizieren an Land ging, wurde durch Generalmajor Delow und die Zivilbehörden empfangen. Eine Kompanie Infanterie erwies die militärischen Ehren- bezeignungen. Darauf erfolgte ein Vorbeimarsch der Garnison. Bei einem Bankett von 40 Gedecken zu Ehren der deutschen Gäste brachte Generalleutnant Tochrw einen Trinkfpruch auf das Gedeihen der deutschen Marine und die Gesundheit des Deutschen Kaisers aus. Konteradmiral Souchon dankte für den herzlichen Empfang und trank auf das Wohl des Zaren der Bulgaren. Die Toaste wurden mit don nernden Hurras ausgenommen. — Die „Goeben" ankerte über Nacht vor Dedeagatsch. — Wie die „Voss. Ztg." aus Konstantinopel erfährt, erhält der Kreuzer „Goeben" Befehl, sich nach Durazzo zu begeben. China. * Raubende chinesische Soldaten. Nach einer Drahtmeldung aus Zizikar versuchten ungefähr 50 chinesische Soldaten, die aus einer Kaserne außer halb der Stadt kamen, die Provinzialbank und ein russisches Magazin zu plündern. Sie eröffneten ein Feuer auf die Gebäude und schleppten, da sie die Riegel vor den Bankräumcn nicht erbrechen konnten, die Waren aus den Schaufenstern des Magazins davon. Mehrere Kaufleute wurden verwundet. Plündernd und brandschatzend flohen die Räuber aus der Stadt. Marokko. * Lösegeld für den französischen Journalisten Mon- nier. Nach einer Meldung aus Tanger hat der von den Andscheraleuten entführte französisch« Jour nalist Monnier seinen Freunden brieflich mitgeteilt, daß seine Entführer ein Lösegeld von tau send Duros verlangen. Man möge Unterhändler mit diesem Geld« schicken. Er verbürge sich dafür, daß diese keine Gefahr liefen. Mexiko. * Die französische Kolonie Santa Rosario von den Paquiindianern bedroht. Aus Washington wird oemeldet: Wie das Schlachtschiff „California" aus Mazatlan gestern meldete, Hot das Kanonenboot „Anapolis" den Befehl erhalten, den Rio Haqui hinaufzufahren, da die französische Kolonie Santa Rosario um Schutz vor den Paquiindianern gebeten hat. Weiter meldet eine Reutermeldung aus Mazatlan. Ein Salut, der von den ameri kanischen und japanischen Kriegsschiffen im Hafen und von den befestigten Stellungen der Regierungs truppen anläßlich der Beisetzung der Kaiserin- Witwe von Japan gefeuert wurde, wurde von den Konstitutionalisten, die die Stadt belagern, als Angriff gegen sie aufgefaßt und die Batterien des Generals Obregon eröffneten ein Feuer auf die Stadt. Mitteilungen aus -er Sesamtratssitzung vom 18. Mai 1914. Vorsitzender: Bürgermeister Roth. 1. Die Stadtverordneten haben zugestimmt ») der Abtrennung eines 2 Meter breiten Landstreifens von der Baustelle 2 an der Eöth- ner Straße in Leipzig-Gohlis und der Hinzu- schlagung dieses Streifens zur Baustelle 1 so wie dem Verkaufe der Baustelle 2, d) der Aufteilung des Landes an beiden Seiten der Wiedcritzscher Straße zwischen Cöth- ner Straße und Straße VII in 9 Baustellen sowie dem Verkaufe der Baustelle 1, ei dem Verkaufe der Baustelle 3 an der Eöthuer Straße in Leipzig-Gohlis, ck) dem Verkaufe der Baustelle I vom Mock 101 am Poctenwegc, o> der Bewilligung von 880 Mark zur An pflanzung von Bäumen in der Straße Ick in Leipzig-Äugcr-Crottendorf zwischen der Straße 3 und der Trinitatisstraße und zwischen her Pei- lickestraßc und der Straße 0, k) der Nachbewilligung von 1693,75 Mark für Verbesserung der Wasserversorgung des Dach- und II. Obergeschosses im Neuen Rathause, g) der Aufstellung des List-Harkort-Denk- mals in den Promenadenanlagen gegenüber der östlichen Ecke des Hauptbahnhofs, d) der Nachbcwilligung von 1900 Mark zur Beschaffung der Einrichtungen für die Schüler übungen in Chemie an der Petrischule, i) der Errichtung einer Scheune sowie der Ausführung von Wegebau-, Pflaster- und an deren kleineren Bauarbeiten in der Leipziger Heilstätte bei Adorf i. V. Das Erforderliche ist auszuführen. 2. Die Stadtverordneten haben der Vor lage betr. die Gewährung eine- Patronat-- gcschenks in Höhe von 2000 Mark zu den Kosten vpn 9000 Mark für die innere Ausmalung der Kreuzkirchc in Leipzig-Neustadt zugestimmt mit der Maßgabe, daß nur 1500 Mark bewilligt werden. Die Angelegenheit wird der zuständigen De putation überwiesen« 3. Den Beschlüssen der Stadtverordneten zum Bebauungspläne Leipzig - Reudnitz-Süd, zur Vorlage, betreffend die Regelung der Zähl gelder für die städtischen Beamten, sowie zur Vorlage, betrefsend die Ausschreibung eines be- schräullen Wettbeiverbs zur Erlangung von Gut achten über Neueinrichtung einer Heizungs anlage usw. im Krankenhaus zu St. Jakob, wird beiactreten. 4. Man nimmt Kenntnis ») von einer Einladung zur Eröffnung der Musikalischen Boltsbibliothek am 24. Mai 1914, d) von einer Einladung zur Tagung des Verbandes Deutscher Journalisten- und Schrift- stellervcreine am 22. und 23. Mai 1914. 5. Dem Leipziger Sportklub werden 150 Mark zur Beschaffung eines Ehrenpreises für das im Juni hier stattfmdendc Allgemeine Lawn- Tennis-Turnier gewährt. 6. Genehmigt werden ») der Einbau des 2. Gleises der Großen Leipziger Straßenbahn in der Bornaischen Straße zwischen B.asbalg- und Giebnerstraße, bi die Aufstellung einer Salzdarre un Gas werk I. 7. Für die Herstellung einer Einfriedigung des Scbastian-Bach-Denkmals vor der Thomas kirche werden die erforderlichen Kosten bewilligt. 8. Antragsgemäß vergeben werden ») die Schlvsserarbeiten bei Neuvorrichtnug von eisernen Fenstern in der städtischen Markt Halle, b) die Lieferung von Mobiliar für das Krankenhaus zu St. Georg. Auf das Höchstgebot für die abznbrechen- den Teile der ViII. Bürgerschule in Leipzig- Reudnitz wird der Zuschlag erteilt. Von den Beschlüssen unter 3 ist den Stadt verordneten Mitteilung zu machen, zu 6 und 7 sind sic um Zustimmung zu ersuchen. preußisches -lbgeor-nerenkaus. Sitzungsbericht. Berlin, 26. Mai. Präsident Graf v. Schwerin-Löwitz eröffnet die Sitzung um 10,22 Uhr. Zunächst wiro eine Reihe von Petitionen erledigt. Sodann werden die gestern in erster und zweiter Lesung angenommenen kleineren Vorlagen debatte los definitiv verabschiedet. Darauf wird die erste Beratung der Novelle zur Besoldungsordnung mit den dazu vorliegenden Anträgen fortgesetzt. Abg. Delius (Fortschr. Vpt.j: Es ist betrübend, daß diese hochbedeutsame Vorlage zwischen Tür und Angel erledigt wird. Die Besoldungsordnung vom Jahre 1909 konnte nicht zur vollen Befriedigung der Beamten führen. Bedauerlich und verwerflich ist das Bestreben, das Petitionsrccht der Beamten ein zuschränken. Das Remunerat.'ons- und Unterstützungs wesen muß beseitigt und durch eine gerechte Ver teilung der Mittel in Form von Zulagen ersetzt wer den. Heute bekommen gerade die Beamten Unter stützungen, die sie am allerwenigsten gebrauchen: kinderreiche Beamtcnsamilien gehen aber leer aus. sDie Sitzung dauert fort.) ßehleUachrichten Vom sächsischen Hofe. Dresden, 26. Mai. Der König nahm in Villa Wachwitz heute vormittag die Vorträge der Staatsminister und des Königl. Kcrbinettssekretärs entgegen. Zur Königl. Mittagstafel war der Krivgsminister Generalleutnant o. Carlowttz ge laden. Heute nachmittag 5,19 Uhr wird sich der König nach Sibyllenort begeben. Eine Verlobung im Kaiferhause. Berlin, 26. Mai. Wie dem „W. T. B." von zu ständiger Seite mitgeteilt wird, hat am heutigen Tage in Bristow bei Teterow in Mecklen burg die Verlobung des Prinzen Oskar von Preußen, des fünften Sohnes des Kaisers, mit der Gräfin Ina Marie v. Bassewitz, zweiten Tochter des Großherzoglich Mecklenburgischen Staatsministers Grafen von Bassewitz-Leoetzow und der Gräfin Margarethe von Bassewitz, geb. Gräfin von der Schulenburg, stattgefunden, nachdem der Kaiser und König dem Prinzen Allerhöchstseine Einwilligung zur Eingehung einer morgana tischen Verbindung zu erteilen geruht haben. Ueber den Termin der Vermählung sind Be- stimmungen noch nicht getroffen. Das Geschlecht der Bassewitz ist mecklenburgischer Uradel. Die Braut wurde am 26. Januar 1888 geboren. Prinz Oskar ist Hauptmann im 1. Gard-regiment und wurde am 27. Juli 1888 zu Potsdam geboren. Antworttelegramm des Kaiser». Breslau, 26. Mai. Auf das von der Haupt versammlung des Deutschen Flotten vereins an den Kaiser gerichtete Telegramm ist folgendes Antworttelegramm aus Potsdam cingetroffen: Meinen besten Dank für das freundliche Ge denken. Möge der in den Dienst des Vaterlandes gestellten opferfreudigen Arbeit des Deutschen Flottenoereins auch ferner segensreicher Erfolg be- schieden sein. Wilhelm. Einweihung des Turn- und Spielplatzes der Berliner staatlichen Hochschalen. Berlin, 26. Mai. In Gegenwart des Kaiser- paares fand heute gegen Mittag die Einweihung des Turn- und Spielplatzes der Berliner staatlichen Hochschulen im Grünewald statt. Kultusminister v. Trottzu Solz hielt eine Ansprache, ebenso der Rektor der Universität Professor Planck. Sodann folgten turnerische und sportliche Vorführungen, Nachklang zum Kieler Werstprozeß. Kiel, 26. Mai. Vor der Strafkammer I begann heute die Verhandlung gegen den früheren Oberauf- jeher des Kieler Gefängnisses Hiektermann, den ehemaligen Eerichtsdiener Rolfs und eine Reihe weiterer Angeklagter wegen Bestechung im Zu sammenhang mit dem Kieler Werftprozeß von 1909. Zu, Bischof von OouotrRck gewählt. Osnabrück, 26. Mai. Das Domkapitel wählte heute Dr. Wilhelm Berning, Oberlehrer am Gymnasium zu Meppen, zum Bischof. Aus der spanischen Kam»«r. Madrid, 28. Mat. In der -estrigen Kammwr- fitzuirg legte der Regional ist Combo feckgrnde Be schlüsse vor, di« der Ministerpräsident angenommen hat: Die Spanien in Nord Marokko -uertetl. ten Rechte sollen bewahrt bleiben. Di« Ausübung der durch den Vertrag von 1912 zugestandenen Rechte wird langsam und allmählich erfolgen. Die spanische Aktion wird einfach in einem Protektorat bestehen, ohne Absichten der Eroberung oder Kolonisation, doch wird unbedingt di« Politik der bewaffneten Macht angewendet, wenn sie zur Unterstützung der Hand lungen der spanischen Zivilbehörden notwendig ist. Vie Wirren in Mbanlen. sSiehe auch besonderen Artikel.) Durazzo, 26. Mai. („Agenzia Stefani") Der gestrige Tag ist ruhig verlaufen. Heute morgen wur den die letzten Verwundeten aus Schiak abgeholt. Die Aufständischen haben die Verwundeten an Ort und Stelle behandeln lassen. Die Zahl der zurück gekehrten Gefangenen beträgt 160. Die Inter nationale Kontrollkommission ist in der italienischen Gesandtschaft zusam- mengetrcten und hat sich darauf nach dem Palais des Fürsten begeben. Das Ergebnis der Besprechungen wird ge h e i m g e h a l t e n. Auch die Kommission der Nationalisten hat sich nach dem Palais begeben, um über die innere Politik und die Maßnahmen zu beraten, die für die Aufrechterhal tung der Ordnung in der Stadt notwendig sind. — In Schiak wird die Ankunft Auf ständischer aus Tirana erwartet, die gleichfalls ihre Wünsche der Kontrollkommission vor legen wollen. Es heißt, sie wollen die Wieder herstellung der türkischen Regierung verlangen. Durazzo eingenommen? Berlin, 28. Mai. Der „B. z." wird aus Rom gemeldet, daß Durazzo von den Auf ständischen eingenommen sei. Die fürst liche Familie und die Diplomaten befinden sich an Bord der Kriegsschiffe. Entsendung eines internationalen Trnppendetachements. Nom, 2«. Mai. Die „Agenzia Stefani" meldet aus London: Die russische Regierung hat der fron- zöstschen und der englischen Regierung mitgeteilt, daß sie mit der Entsendung eines internatio. nalen Truppendetachements nach Durazzo zum Schutze des Fürsten Wilkielm und der Kontroll kommission einverstanden ist. Die französisch« Regierung ist ebenfalls geneigt, zuzustimmen. Die italienische Regierung besteht darauf; die österreichisch ungarische Regierung leistet keinen Widerstand. Die Entscheidungen der deutschen und der englischen Re gierung find noch nicht bekannt. Antrag Italiens auf Erweiterung der Vollmacht der Internationalen Kontrollkommission. (Eigener Drahtbericht.) Rom, 26. Mai. Der Minister des Aeußern di San Giuliano wird heute in der Kammer mitteilen, daß Italien angesichts der Vorgänge in Albanien den Großmächten den Vorschlag unterbreitet hat, die Vollmacht der Inter nationalen Kontrollkommission zu erweitern und ihr die Sorgen um den Schutz der öffent lichen Ordnung und die Organisation der gesamten Zivil- und Militärver waltung zu übertragen. Die Annahme dieses Vorschlages würde natürlicherweise eine inter nationale Intervention in Albanien erforderlich machen. Ismael Kemal Bei über die Lage. Triest, 26. Mai. Der von hier bereits nach Albanien abgereiste ehemalige Ehcf der provisorischen Regierung Ismael Kemal Bei äußerte sich einem Preßoertreter gegenüber, daß Fürst Wil helm sehr schlecht beraten gewesen sei, als er sich entschloß, auf das italienische Kriegsschiff zu flüchten. Er hätte die Sache mit einem Akt der Energie zu Ende führen können. Ein europäisches Eingreifen müsse nur beklagt werden, doch fürchte Ismael, dieses werde unvermeidlich sein. Die Besprechungen zwischen dem Herzog von Aoarna uns dem Grafen Berchtold. (Eigener Drahtberich t.) Pest, 26. Mai. Die Besprechungen, die der italienische Bot schafter Herzog von Aoarna mit dem Grasen Berchtold hatte, galten, wie von zuverlässiger Seite versichert wird, den Erklärungen, die der ita lienische Minister di San Giuliano heute in der italienischen Kammer über Albanien abgeben wird. k Raubmord. Konin (in Rußland, nahe der preußischen Grenze;, 26. Mai. Der Getreidehändler Hahn wurde mit durchschnittenem Halse im Bett ermordet auf gefunden. Neben dem Bett lag besinnungslos mit einer schweren Kopfwunde der 17 jährige Sohn des Ermordeten. Aus dem erbrochenen Geldschrank waren 6000 Rubel gestohlen. Die Tat ist von dem bet Hahn beschäftigt gewesenen 23jäyrigen Handlungsgehilfen Sch wetz verübt worden, der ge flüchtet ist. Ein englischer Dampfer in ein Eisfeld geraten. London, 26. Mai. Ein hiesiges Blatt meldet: Der Tunard-Dampfer „Andanta", der am Sonn tag in Plymouth erwartet wurde, kam erst gestern nachmittag dort an. Er war auf der Fahrt von Montreal mrd Quebec in einEtsfeldgeraten. Die Eisberge waren so zahlreich, daß die Maschinen 16 Stunden lang gestoppt werden mußten. Die vorUegeude Ausgabe umsapl 8 «eite». Hauvtschrtstlriter: Dr. Bernh. Wettenberger. Verantwortlich« Schriftleiter: für Politik Dr. Arn» Giinther: sür die handel»,»«Ning Walther Gchtnvler; fllr Leivzi-rr und sächsisch« llnaek« -nlniten Arnelv Aituk«: für ltunst und Wissen schaft i. V Dr. Daul Etohlmann; für Musik Snaen Lranltz: Sport und svctt Alfred Verl»; Vericht a. Hnnrfelv; snc die Reis«-. Bäder- und Brrkrhr-zeitung Lnvwig Weher. -- Aür den Anzeigenteil Helnr. Balser Verla,: kelyblger »a^»W«tt,,H,s«V>chast »it beschränkter vestnn^
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