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Llat M»«,d derMnderbeUage.gttrunIrsNelnenLeuIe'.sowied«, m.-laaSorii Dresden LßtzLUtzItzlLWIß> SWLMMM Haupltchrifiielter. Dr. <S. DeSczhk, Dresden. M W -' M M M M »„chtttlltcher rett: G. Winkel. Dresden. volfsseiluno Für christliche Politik und Kultur -«schäft-ftell«, Druck und Verlag, Germania Nichdructeret und »erlag Dresden-«, l, pollerstr. 17. Aeuiru! 21012. Postscheckkonto Dresden 1020. Ban», lonto Sladtbank DreSden Nr.S17S7. Redaktion der Sächsischen Volks,eltniia DreSden-Altstadt 1. Policrstrabe 17. gerinn- 2071t und 21012. Oer Ausschwung -es Katholizismus in England Don Rudolf Zunge«. „Gibt es überhaupt Katholiken in England?" Dies«. Frage hört inan ost, wenn sich ein Gespräch um England dreht. Selbstverständlich, das weist man, ist Süd-Irland, der irische Freistaat, katholisch, aber England ist doch anglikanisch. So weist man auch um den englischen Eebet- buchstreit im Unterhaus und erfuhr von den eigentümlichen Beziehungen zwischen dem Parlament und der anglika nischen Hochkirche. Die kontinentale Presse — auch die katholische, hatte ja eingehend darüber berichtet. Und doch ist das Studium des kulturellen Lebens Englands nicht damit erschöpft, von der anglikanischen Hochkirche zu sprechen. Es ist nicht zu verkennen, dast dem sehr lebendigen und tat kräftigen katholischen Volkstcil eine immer mehr steigende kulturelle wie auch internationale Bedeutung zukommt. Es ist schwer zu sagen, warum der englische Katholi zismus noch nicht als mitbestimmcnder Faktor der inter nationalen Politik entdeckt worden ist Vielleicht ist dies psychologisch aus manchen Eigenarten des Engländers zu erklären, denn es mag doch zunächst als Widerspruch er scheinen, wenn der Engländer, Angehöriger des Herrscher volkes über das britische Imperium, das der Welt die besten Diplomaten geschenkt hat, sich als Einzelmensch um die internationale Politik nicht kümmert. Und doch: so weitreichend und weltumfassend die Beziehungen des Welt reiches sein mögen, den einzelnen Engländer kümmert zu mindest der Kontinent wenig; weit eher beschäftigt ihn allerdings der Gedanke an Dominiens und Kolonien. Ge- wist reist der Engländer gern und — vor dem Psundsturz wohl auch viel. Aber er reiste eben nur, besah sich die Oberfläche des Landes — in des Wortes eigentlicher Be deutung — aber seine Menschen, seine Nöte und Probleme sah er nicht, geschweige denn, dast er sie erkannte. Sie er weckten auch nicht seine Anteilnahme, denn sie konnten, da sie ja Probleme waren, nur unangenehme und allzu fest haftende Eindrücke vermitteln. So erlebte man am Rhein auf der Durchreise in die Schweiz die Burgen und den Strom, so erlebte man die Romantik Rothenburgs auf der Durchreis« zu den Oberammergauer Passionsfpielcn und sagte ehrlich begeistert, aber kaum irgendwie gepa^n „Vor;- nico". In Berlin stellte man gern fest, dast das Berliner Nachtleben dem Londoner „weit überlegen" ist, besuchte einige Vars, besah sich die Wachtparade und fuhr befriedigt nach Hause. Man kannte Deutschland! Dieses Bild des reisenden Engländers soll weit davon entfernt sein, ein Charakterbild des Engländers überhaupt zu sein. Ihn lelbst und seine Eedankenivelt vermag man nur auf seiner Insel zu erkennen. Erst der grasten Krise und der damit verbundenen Erschütterung der sozialen Ordnung blieb es vorbehalten, England aus der insularen Isolierung zu erwecken. Gerade in diesem Zusammenhang und im Hin blick auf das politische deutsch-englische Verhältnis dürfte ein Blick auf den englischen Katholizismus von In teresse sein. Allerdings ist hier von vornherein festzustellcn, dast der englische Katholizismus jeder parteipolitischen Bindung abhold ist. Der Episkopat dürfte seine guten Gründe zur Beibehaltung dieser Stellungnahme haben. Der englische Katholizismus ist Diaspora-, oft sehr armer Diaspora katholizismus. Mit ausschlaggebend aber dürste die uns Deutschen eigenartig anmutende Tatsache sein, dast die Stärke des katholischen Nolksteils dank der cnglisck-en Volkszählungsmethode statistisch gar nicht zu erfassen ist. So können sich Episkopat und Katholische Aktion nur in ge wissen, mehr oder weniger genauen Vermutungen ergehen, die zwischen 2 und 3,5 Millionen Seelen bei einer Gesamt bevölkerung von 4 t Millionen (Irland ausgenommen) schwanken. Es ist aber zu beachten, dast es sich bei dieser Zahl um die wirklich praktizierenden, aktiven Katholiken handelt, auf die Episkopat und Katholisck-e Aktion unbe dingt rechnen können. Es ist erhebend, festzustellcn, wie tief und innig der Glaube in diesen Menschen wurzelt Kühl und nüchtern, edem Pathos abhold, und doch mit einer gewissen schwer , u beschreibenden Frömmigkeit hängen sie an ihrem Glan- >en. Einen Kulturkampf, wie er über Deutschland hin türmte, hat England nicht erlebt. Dazu war der Katholi« ismus nicht „Gefahr" genug. Und doch spielte sich ein alter Abwehrkamps gegen den gläubigen Katholiken Tag ür Tag ab. Geivaltige Revolutionen und Kulturkämpfe ind nicht Sache des Engländers. Aber mit kluger Berech nung den Katholiken „nicht heranzulasscn" an die Staats ämter, in das öffentliche Leben, diese Wasse beherrschte er. Eindrucksvoll war die Reaktion. Engster Zusammen'chlust der weit zerstreut wohnenden Katholiken zu fest oesügten Warrveretüen erweckte in ihnen erstmalig das Bewust.- Der Außenhandel im April Ungeklärt ist nach wie vor die Frage, wie das Reichs weh rm i n i st e r i u m nach dem Rücktritt Groeners besetzt werden soll. Boriüufig führt Minister Groener die Geschäfte weiter. Dr. Brüning hat am Dienstagnachmittag den General Schleicher, den Chef des Ministeramtes im Reichswehrmini sterium empfangen .Doch verlautet, dast eine Betrauung Schlei chers mit dem Portefeuille des Wehrministers vorläufig nicht in Frage kommt. — Jedenfalls ist man in der Reichskanzlei der Auffassung, dast diese pe rs o ne l le n F r a ge n neben der Er ledigung der wichtigen sachlichen Aufgaben nur «ine unter- ge ordnete Rolle spielen dürfen. lusfuhr , hinzu kommen rungen im Betrag« von 9 (im Vormonat Oer Reichsetat Geringe Berzögcrung der Reichsrats-Beratungen. Wie zuverlässig verlautet, hat die Rcichsrcaicruna mm- der Einzeletats aus dem Reichshau-chaltsplan für 1632 dem Reichs r«-t zugelei- r«t. Es fehlen jedoch noch einige der wichtigsten Haushalte, wie der Haushalt der allgemeinen F i na nz v e r w a l - rung, der Haushalt der Reichsschuld und der Haus halt des Reichsarbeits Ministeriums. ' Ueber Mes« Etats liegt noch keine abschlicstende Stellungnahme des Kabinetts vor. Die Beratungen der Reichsratsausschüsse Uber den neuen Etat, die ursprünglich bereits am Freitag, dem 20. Mai, beginnen sockten, werden infolgedessen einige Tage spater ihren Anfang nehmen, und zwar voraussichtlich am Montag,dem23. Mai. Berlin, 18. Mai. Das Reichskabinett hat seine Beratungen am Dienstag wieder ausgenommen. In erster Linie ist dabei die Frage der sozialen Fürsorge und der Arbeitsbeschaf- sung behandelt worden. Schwierigkeiten bestehen bekanntlich hinsichtlich der Finanzierung der Ermerbslosensürsorge, die in allen Zweigen — Versicl-erung, Krisensürsorge, Wohlfahrtssür- sor,ze — insgesamt einen Aufwand von 3 Milliarden Mark er- sordert. Besondere Schwierigkeiten macht die Wohlfahrtssür- sorge, deren Hauptlast die Gemeinden zu tragen haben. Das; «ine Aenderung auf diesem Gebiete dringend erforderlich ist, wird auch von feiten der Reichsregierung anerkannt. Die Durchberatung dieser Fragen dürfte noch etwa zwei Tage in Anspruch nehmen. Es wird angenommen, dast das Er gebnis der Beratungen in einer neuen Notverord nung niedergelegt wird, in der neben den geplanten Finanz- Massnahmen und organisatoriscl-en Beränderungen aus dem Ge biete der Sozialversickierung Fragen der Siedlung, des freiwil ligen Arbeitsdienstes und der Arbeitsbeschaffung geregelt wer den sollen. DI« Ergänzung des Kabinetts spielt neben diesen wichtigen sachlichen Beratungen nur eine untergeordnete Rolle. Oberbürgermeister Dr. Goerdeler (Leipzig) ist gestern nachmittag vom Reichskanzler Dr. Brü- ning empfangen worden. Dr. Goerdeler hat auch bereits an der gestrigen Sitzung des Reichskabinetts teilgenommen. Seine Er nennung zum Reichsmirtschaftsminister dürfte nach der Rück kehr des Reichspräsidenten von Hindenburg nach Berlin er- foigen. Sinkende Ausfuhr wtb. Berlin, 18. Mai. Im April 1932 war die deutsche Einfuhr mit 127 Millio- «n Reichsmark wertmäßig um 63 Mill. RM., d. h. um 17 Pro zent höher als lm Mär» d. I. Mengenmästig beläuft ^ich die Zunahme sogar auf mehr als 20 Prozent. Bei diesem Anstel- gen der Einfuhr, das satfonmästig nicht erklärt werden kann, handelt es sich offenbar zum Teil um «ine Reaktion auf die unverhältnismäßig starke Schrumpfung der Warenbezüge im Bermonat. Die Erhöhung der Einfuhr entfällt im wesent lichen auf die Gruppen Lebensmittel und Rohstoffe (plus 30 bzw. plus 32 Mill. RM.), während sich di« Fertigwareneinsuhr wirt- und m«ngenmästig kaum verändert hat. Di« Ai s ' belief sich im April auf 472 Millionen RM.; hinzu kommen Reparationssachlieferungen im Betrag« von 9 (im Vormonat U) Millionen RM. Gegenüber März ist die Gesamtaussuhr somit um 46 Mill. Reichsmark gesunken. Dieser Rückgang ist nur zu einem kleinen Teil durch die wei tere Senkung der Preise zu erklären; überwiegend handelt es sich bei dieser wertmässigen Abnahme um eine Schrumpfung der Aussuhrmengen. Der Rückgang der Ausfuhr entfällt ausschlicst- lich auf die Gruppe Fertigwaren, deren Ausfuhrwert um fast 11 Profit unter dem Stand des Vormonats liegt. Di« Aus fuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen hat sich etwa auf Vor monatshöhe gehalten. In der Entwicklung der Gesamtaussuhr war vor allem die rückgängige Ausfuhr nach Grohbritannien und Russiand entscheidend. Di« Handelsbilanz schließt im April mit einem Ausfuhr- llberschust in Höhe von 45 (März 152) Millionen Reichsmark ab. Einschlietzlich der Reparationssachliefe rungen belief sich der Ausfuhrüberschuß auf 54 Millionen RM. Bor -er neuen Verordnung Die Beratungen -er Reichsregierung — Die Ergänzung -es Kabinett« Die Krise im Japan Inukais Nachfolge. Tokio, 18. Mai. Der Minister des Innern Kisaburo Suzuki hat den ihm angebotenen Vorsitz der Seiyokaifraktion angenommen. Es gilt für sicher, daß er an Stelle des ermordeten Jnukai zum Ministerpräsidenten ernannt «erden wird. Die Nachricht, daß die Arme« der Regierung ein Ultima tum gestellt habe, wird jetzt amtlich dementiert. Diese amtlich« Ablcugnung erfolgt aber offenbar nur der Form halber, da cs schstcht, daß d«r Heeresrat, dem die meisten l«it«nb«n Offiziere angchörcn, beschlossen hat, kein Mitglied des Hceresrats dürfe Lus Amt des Kriegsministers in der neuen Negierung über nehmen, wenn das Kabinett nicht auf überparteilicher Grund lage gebildet werd«. Dieser Beschluß ist deswegen von großer Bedeutung, weil die japanische Verwaisung ausdrücklich be stimmt, daß der Kriegsminister ein Offizier sein muß. Dast mit einer raschen Lösung der Krise nicht zu rechnen ist, scheint auch daraus hervorzugehen, daß der 93jährige Fürst Taiouii, der Vorsitzende des Rat«s der älteren Staatsmänner, der bei allen wichtigen Ereignissen vom Kaiser zu Rate gezogen wird, seine Abreise von seinem gegenwärtigen Wohnort Okitsu rach Tokio verschoben hat. Offenbar wünscht man in der Um gebung des Kaisers zunächst einmal festzustcllen, wie groß der Anhang der Attentäter in der Armee und im Volke ist. Ls wird jetzt mit der Möglichkeit gerechnet, daß di« Ar mee die Bildung einer Regierung der Konservativen Seyukai- pariei mit dem bisherigen Innenminister Suzuki al» Minister- »kösidenten billigt. unter der Bedingung, daß die Konservative Partei das Wirtschaftsprogramm der Arme« annimmt. Dieses Programm fordert vor allem eine Reform des Steuer wesens im Sinne der Entlastung der Landwirte und ein Mora torium für di« Schulden der Landwirtschaft und des Linzel- handelL Zur Kris» in Japan. Links: Jnukai, der bisherige Ministerpräsident, nurde das Opfer eines Attentate». — Rechts: Suzuki, der bisherige Postminister, wird sein« Nachfolge übernehmen.