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s-s.srv^iL» Kg S-" r> SS' » ' LV8VL8 L888S^ !-ÄK»-S 7 »L-«o L t»vi- » L s" 5 T —' ? -8--^ ' ' Keines Oliven Das am meisten verwendete Speiseöl ist das Olivenöl. Es wird aus der Frucht des Oelbaumes, der im ganzen Mittel meergebiet, dann auch in Peru und Mexiko kultiviert wird, durch Auspressen derselben gewonnen. Das Olivenöl wurde früher im Gegensatz zum Brennöl, unter der Be zeichnung Tafelöl geführt, eine Bezeichnung, die jedoch jetzt auch für andere Speiseöle gebraucht wird Die Hausfrau hat daher keine Gewähr, wenn sie Tafelöl verlangt, auch reines Olivenöl erhält. Solche, als feinste Provenzeröl« bezeichneten Sorten liefern Aix. Grasse, Genua, Luca. Die Hausfrau verlange deshalb bei ihrem Kaufmann Olivenöl oder, sofern sie Wert auf besondere gute Oele legt, di« die Be zeichnungen Aixeröl, Genueseröl und Lucaöl führen. Zu erwähnen wär« noch das Nizzaöl. Bei dieser Sorte ist Vorsicht geboten, da es auch ein Nizzaöl gibt, welches gewöhn liches Erdnusöl ist. Die besten, d. h. die reinen Sorten des Olivenöls sind farblos wie Wasser oder hellgelb. Manche Sorten werden gebleicht, hauptsächlich die ganz seinen. Die weniger guten Sorten zeigen ost eine grünliche Färbung. Es steht auch manchmal trübe aus und es lasten sich sogar feste Teil« d-arin unterscheiden. Genannte Veränderungen haben aber mit der Güte des Ocls nichts zu tun, da diese Trübungen und Lergl. dv.rch Temperaturveränderungen heroorgebracht werden. Die Anzeichen zur Trübung treten schon bei 10 Grad Cel sius ein, feste Teile bei 5—6 Grad, und das teilweise Gerinnen oder Erstarren bei plus 2 Grad Celsius. Um sich Gewissheit zu oäer 8pe!seol verschaffen, erwärmt man das Ocl auf 1A—14 Grad Celsius, da solches, falls es gut ist, hellgelb und durchsichtig wird. Rei nes Olivenöl hält sich lange ohne ranzig zu werden. Zahlreich sind die Verfälschungen mit anderen Oelen, wie z. B. mit Mohn-, Sonnenblumen-, Baumwollsamen- und Erd nußöl usw. Diese Fälschungen lasten sich meist daran erkennen, datz solche Oele bei plus 2 Grad Celsius nicht anfangen starr zu werden, denn alle diese vorhin genannten Oele erstarren erst unter 0 Grad Celsius. Das Prüsungsverfahren ist sehr einfach und leicht. Mit Hilfe von einigen Eisstückchen kann man leicht Wasser Herstellen, das; ein« Temperatur von plus 2 Grad Ceffius smit H'lfe eines Thermometers) aufweist und ein kleines sauberes Fläschchen mit dem in Frage kommenden Oel einige Zeit darin stehen lässt. Machen sich dann keine Erstarrungserscheinungen bemerk bar, so ist das angebliche reine Olivenöl gemischt, d. h. ver fälscht. Viel Verwendung finden auch verschiedene einheimische Oele. besonders das Leinöl, das Mohnöl, das Nusiöl und das selten erhältliche Buchcckernöl. Das Leinöl wird gewonnen aus dem Samen der Flachspflanze, das Nusiöl aus den Kernen der welschen Rüste und das feine Bucheckernöl aus den Früch ten der Rotbuche. Diese letzgenanntcn Oele haben einen guten aromatischen > Geschmack, wenn sie noch frisch sind. Karl Tiebsck. Lrprobte lierepte Deutsche Wild-FrühUngskräoter. Viele Hausfrauen wissen nichts von der hohen Würzkrast unserer Frühlingskräuter, di« zudem noch preiswert zu haben sind. Do sie zugleich noch den Vorzug haben, blutreinigend und anregend auf das Nervensystem zu wirken, so sollten sie in den Frühlingswochen nicht v«rsäum«n, an Hand der folgenden Rezepte damit zu bereitete Suppen auf den Tisch bringen: Gebrannt« Mehlsupp« mit Spitzwegerich. Zwei Löffel Mehl röste man mit Fett braun, fülle cs mit genügend Wasser auf. füge eine kleine Zwiebel und Salz bei. gebe den ge waschenen. von den Fasern befreiten, grobgewiegten Spitz wegerich nach dem Ausguellen bei und lasse die Suppe noch ein mal aufkochen. Löwenzahnsuppe. Reichlich Löwenzahn lege man eine Stunde in Wasser, nm den scharfen Geschmack zu mildern. Dann hacke man ihn fein und koche ihn mit obiger Mehl- und einer Griess suppe mindestens eine Stunde. Drenuesscilnppe. Ein Teller voll junge Brennesteln wer den gewaschen, mit einer nusigrossen Zwiebel feingcwiegt und mit Butter durchgedünstet. Dan gebe man zwei gehäufte Esslöffel Mebl da,zu. laste unter Rühren dämpfen, fülle mit einem Liter Wasser auf, koche zu sämiger Suppe, salze sie und gebe sie über in Butter geröstete Semmelbröckchcn durchgcsciht zu Tisch. .... ^röstet« Griesssuppe m>t Schafgarbe. Drei bis vier Ess löffel feinen Griess röste man in Fett helloelb, gebe eine kleine würfliqgeschnittcne Zwiebel, sowie das nötige Wasser dazu und lasse die Suvpc ausguellen. Flloe Salz und zwei Esslöffel fein gewiegte Schafgarbe bei und lasse das Ganze noch 15 Minuten kochen, bevor man die Suppe durch ein Sieb gestrichen mit frischer Butter abgeschmeckt, zu Tisch gibt. Evtl, kann man sie noch mit einem Eigelb „abzichen". Verschiedene Spargelgerichte. Sparg»l kn der Form. Ein Pfund geschälten, in fingerlange Stückchen geschnittenen und in Sulzwasser gekochten Spargel schichte man lagenweise, abwechselnd mit grobgewiegtem gekoch. tcn Schinken in eine gebutterte Auflaufform und übergiesse das Ganze mit zwei Eiern, die man in einer Tasse Sahne oher Milch mit einem halben Teelöffel Salz verquirlte. Gebe obenauf kleine Dutterslöckchen und geriebenen Schweizerkäse und backe die Speise bei Mittelhitze, auf Steine gestellt, eine halbe Stunde. Spargel mit Weinsosse auf Feinschmeckerart Ein halber Liter Weisswein wird mit 50 Gramm Butter und einer Messer spitze Zucker ausgekocht und mit seckzs Eigelb verrührt, dann stelle man die Sosse in einen Topf heisses Wasser, rühre sic dick und giesse sie über die weichgclochtcn Spargelstangen. Einfaches Spargelqemüse. Die zweimal zerschnittenen Spargel koche man in Fleischbrühe mit reichlich frischer Butter, etwas Muskat und Salz weich, gebe geriebenen Zwieback dazu und ziehe mit Eigelb ab. Man kann Scmmelklötzchcn dazu servieren. Sehr feines Spargelgcmüsc. Der zerschnittene Spargel wird in etwas Butter weichgekocht. Dann schwitze man zerschnittenen rohen Schinken, eine Zwiebel und zwei Esslöffel Mehl in Butter hellgelb, verkoche mit Sahne oder Milch, würze mit wenig weißem Pfeffer, rühre den Spargel auf dem Feuer tüchtig darin um und richte das Gemüse mit Salzkartoffeln an. Spargel-Omelette. Von einem dicken Eierkuchcnteig backe man nicht zu dicke, goldgelbe Eierkuchen, die man vie folgt füllt: Ein Pfund geschälten und in kleine Stückchen geschnittenen Spargel koche man in Salzwasser weich, worauf man das Koch wasser mit Ei und Mehl verquirlt, langsam dick ausquirlen lässt. Dann mit wenig Salz, Pfeffer, einer Messerspitze Zucker und frischer Butter abgeschmeckt, mische man darunter noch einen bis zwei Esslöffel feingewiegten gekochten Schinken. Spargel überbacken. Man bricht zwei Pfund geschälten Spargel in kleine Stücke, kocht ihn halb gar und füllt ihn schicht weise mit dicker Bechamelsosse, zu der man die Spargelbrühc ver wendet, in eine gut ausgescttcte Form, streut Zwiebackkrumen und geriebenen Parmesankäse darüber, gibt Butterflöckchen oben- auf und bäckt im Ofen lichtbraun. Spargelsuppe. Man kocht in dem Spargelwasser eine Zwiebel mit durchstochener Nelke und einigen Pfefferkörnern mit und lässt dieses Wasser, nachdem die Spargel gekocht und heraus»?« nommcn sind, nochmals auskochen. Jetzt gibt man Reis. Grieß oder was man sonst als Einlage verwenden will, dazu, lässt gut durchkochcn und zieht die Suppe von der Herdplatte. Erst jetzt wird sie mit frischer Butter verfeinert und mit zwei in süsser Sahne gequirlten Dottern abgezogen. Brech- oder Bruchspargel. Der Spargel wird in etwa vier Zentimeter lange Stücke gebrochen, geschält und gewaschen, in Wasser mit Salz und ein wenig Butter weichgekocht und auf ein Sieb zum Abtropfqn gegeben. Zur Sosse bereitet man eine Helle Mehlschwitze, löscht diese mit dem Spargelwasscr ab. gibt Zucker dazu und, wenn nötig, noch Salz, zieht mit ein bis zwei Ei dottern ab und fügt eventuell feingehackte Petersilie dazu. Der Spargel wird mit der Sosse vermischt ungerichtet. Um Eier für eine Creme zu sparen, kann man aus einem Viertelliter Milch, 15 Gramm Weizenpuder und einem Esslöffel Zucker eine Maste auf dem Feuer rühren, die man abgekühlt der Creme löffelweise hinzusügt. Alte Semmeln befeuchtet man vor dem Aufbacken mit klarem Wasser und stülpt — ehe man die Semmeln in den Back ofen oder die Röhre oder den Herd leqt — ein gleichfalls mit Wasser ausgcspültes „abschliessendes" Gefäss über die Brötchen. i Die Semmel von tags zuvor schmeckt, auf diese Weise auf- ! gebacken, wie ganz frisch uist> wird genau so locker und knusperig wie sie war. Reis für Siitzspciscn darf nicht sofort mit Zucker gesüsst werden, sondern erst, wenn der Reis gar ist, da ßch sonst der Prozess des Weichwerdcns verzögert und infolgedessen mehr Feuerung bzw. Gas benötigt wird. VLLttsv für WsLbercHs InterEsrr WWWMMIMMW wie ich deine« Wie ich deinen leisen Schlummer hüte, Mutter, in der einsam-tiefen Nacht, Grützen fern und seltsam mich die Stunden, Die einst du bei deinem Kind verwacht, Tief verwoben war dein sorgend Leben Meinem Leben hingegcben ganz. Und die Blüten deiner jungen Träume Schlangen still um meines sich zum Kranz. Doch wenn weich des Schlummers sanfte Arme Hüteten, was wachend dir vertraut. Lauschtest sinnend dann in Nacht und Ferne Wieder du des eignen Lebens Laut? Schlummer hüte Folgtest wieder mit verträumter Seele Du dem eignen Pfad, um still zu sehn, Wie er sich so ganz verlor in jenen. Den zwei kleine Kinderfütze gehn? Wenn ich sorgend deinen Schlummer hüte. Mutter, in der einsam-tiefen Nacht, Grützen fern und seltsam mich die Stunden, Die einst du bei deinem Kind verbracht. Und mit tieferschrocknem Herzen fühl' ich. Fühl' ich, wie dein Fuh von meiner Bahn Leise nun sich wieder löst, zu wandern Jenen Weg, dem keiner folgen kann. Llsrtba vrosso. Reisevorbereitmigeil auf lange Sicht Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit rückt auch jenes Er eignis immer näher heran, das uns fchon lange vorher viel Freude und Aufregung bereitet, nämlich die Sommerreise, die uns für einige Wochen dem Gewühl und dem Haften der Grossstadt entführen soll. Sonnenschein. Waldesweben, Gletschcrpracht und würzige Seeluft sollen uns jenachdem im Gebirge, auf dem Lande und an der See die nötige und heiss ersehnte Erholung bringen. Nun sind aber Reisen auf alle Fälle mit Anstrengungen verknüpft, wenn nicht alles wie am Schnürchen läuft, und wenn nicht alles vorher wohl beredet und bedacht ist. Daher ist es nötig, so früh als möglich mit den Reisevocbereitungen zu be ginnen. die uns Unruhe im letzten Augenblick ersparen. Die wichtigste Frage der Reisevorbereitung ist die Frage nach dem Reisegeld. Wieviel Reisegeld ist vorhanden? Da nach können wir die Dauer sowie die Größe der Reis« bem«st«n. Wer während des ganzen Jahres Monat für Monat etwas für seine Reisekasse zurücklegte, wird jetzt nicht traurig vor seinem dünnen (steldbeutel st-'hcn müssen, sondern er wird froh und munter mit einer gefüllten Kaste kühne Pläne verwirklichen können. Ist wenig Geld vorhanden, so begnüge man sich mit einer billigen Sommerfrische auf dem Lande. Je größer die zur Verfügung stehende Geldsumme, desto länger und weiter wird man fahren können — wenn es der Gesundheit zuträglich ist. Denn bei der Abfassung des Reiseplanes nehme man auch auf die Gesundheit weitgehend Rücksicht. Ob man nicht doch lieber in irgendein Bad gehen muss, oder ob das Gebirge oder die Se« besser vorzuziehen sei. überlege man sich, eventuell unter Zuziehung des Arztes, eingehend. Manch einer verträgt nicht die See, und der andere wiederum nicht das Gebirge. Hat man sich für einen bestimmten Ort entschlossen, so sehe man sich dort rechtzeitig nach Wohnung oder Pension um. Fällt di« Reise in die Hauptsaison, so werden oft genug die Unter- kunftsmöglichkeitcn knapp, und cs kann geschehen, dass man schlechte oder sogar keine Unterkunft erhält, wenn man erst bei seiner Ankunft zu mieten gedenkt. Ist der Fericnort. die Pension oder dos Hotel, festgeleqt, hat man vielleicht sogar das Glück, einen Feriensonderzüg he- nutzen zu können, so gehe man daran, seinen Reisekoffer i« Ordnung bringen zu lagen. Schon der Koffer muss tadellos in Stand sein. Es ist oft zum Verzweifeln. wenn man seinen Koffer im letzten Augenblick Hervorholt, und das Schloss schließt nicht mehr, oder ein Griff ist abgerissen usw Sehr wohl muss auch überlegt sein, was man sich an Kleidungsstücken und sonstigen Dingen mitschleppen will. Möglichst wenig, sei die Devise. Aber was mitkommt, mutz seinen Zweck erfüllen, und gebraucht werden. Eine Dame, die in ein elegantes Hotel m irgendeinem vornehmen Badeort fährt, wird natürlich andere Kleider mitnehmen müssen, al« eine Studentin, die ins Hochgebirge fährt. Besonders wo Familien reisen, heisst es für die Mutter, alles sorgfältig vorzubereiten. Die Kleider für die Kinder müssen in Ordnung sein. Kinderspielzeug und einige Bücher müssen für die Regentage mitgenommen werden. Kinder wollen in den Ferien möglichst herumtobcn. Also vergess« man nicht alte Sachen. Auch warme Kleider müssen mitgenommen werden. Es kann schnell kälter werden, und dann ist man in den ungeheizten Räumen der Sommerwohnung zu sehr Er kältungsgefahren ausgesetzt. Aber nicht nur für das leibliche und körperliche Wohl der Reis« sei man vorher bedacht, sondern auch für das geistig«. Reisen können den geistigen Horizont sehr erweitern, wenn man ein bissel seine Augen aufmacht und die fremde Welt auf sich cinwirkcn lässt. Man beschäftige sich daher schon vorher etwas mit dem Badeort, wohin man in den Sommerferien fährt. Aus der Eisenbahnfahrt kommt man durch viele Städte und Länder, die einem viel sagen, wenn man sich vorher etwas über ihre Geschichte, ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung orien tiert. Man nehme den Atlas zur Hand und beschaue einmal seine Reisestrecke. Auch das Kursbuch nehm« man zur Hand und notiere sich gute Reiseanschlüste aus der Eisenbahn. So geistig und wirtschaftlich vorbereitet, wird ein« Reisc ohne Hast und Unruhe ablausen. Man wird nicht die Hälfte vergessen, und wird auch nickst den Zuganschluss versäumen Man wird die ersehnte Ruhe. Abwechslung und Freude finden, und gestärkt in den Alltag zurückkchren. 6. Lckultre.