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kleetcenkeseitLKunA 1. Lus Wäsche. Frische Rostflecke verschwinden bereits, wenn man sie mit Zitronensaft betupft und die betupfte Stelle einige Zeit an die Außenwand eines mit heißem Wasser ge füllten Wasserkochkessels oder Aluminiumtopzes hält. Lei alteren Flecken reicht die Auflösungskraft des Zitronensaftes, an dessen Stelle auch eine verdünnte Auflösung von käuflicher fester Zitronensäure in Wasser treten kann, nicht aus. Diese weichen aber einer Behandlung mit verdünnter Salzsäue («in Teil käufliche konzentrierte Salzsäure und vier Teile Wasser ge mischt). Bei sehr hartnäckigen Flecken betupft man diese mit Ser Säure in heißem Zustande, indem man eine kleine Portion davon in einer Untertasse auf dem Asbesttellcr langsam bis zur Entwicklung riechender Dämpfe erhitzt, worauf man die rostig« Stelle einlraucht und in der Flüssigkeit etwas hin und her bewegt. An die Stelle der Salzsäure kann auch verdünnte Schwefelsäure treten (ein Teil konzentrierte Schwefelsäure und neun Teile Wasser), die man sich aber nicht selbst bereiten sollte, da dies nicht ungefährlich ist wegen der Neigung der kon zentrierten Schwefelsäure, beim Zusammenkommen von Wasser zu spritzen und sich stark zu erhitzen. Der Salzsäure gegenüber bietet die im übrigen etwas reaktionsschwächcre Schwefelsäure den Vorteil, daß sie gänzlich geruchlos ist. Da sowohl Salz- als auch Schwefelsäure Gewebe stark an greifen b'-w. zerstören, müssen sie resrlos wieder entfernt werden. Dies kann dadurch gescheben. daß man die cntrosterc Stelle mit ihrer weiteren Umgebung in Wasser cintaucht. das mehrere Male erneuert wird, oder sie unter der Wasserleitung längere Zeit mit Wasser berieselt, oder endlich so, daß man die Stelle zunächsr in Sodalösung einige Minuten cinlegt, wodurch dis t Säure neutralisiert, also unschädlich gemacht wird, und dann ! mit Wasser gründlich abspült. Der Hausfrau am geläufigsten ist die Rostfleckbeseitigung s aus Wäsche mit dem sogenannten Klccmlz ssaures oralsaurcs j Kali). Vorzüge gegenüber den beiprochenen Säuren besitzt dieses > nicht, isr aber im Gegensatz zu ihnen giftig und sollte besser j vermieden werden. Restloses Auswaschen ist auch bet dem Klee- ' salz erforderlich, und cs gilt hierfür das Gesagte. Schwieriger als bei weißer Wäsche ist die Rostflecken, entfernung bei gefärbten Stoffen, soweit die Farben von den besprochenen Säuren oder dem Klcesalz angegriffen bzw. zer stört oder verändert werden. Der Rostflcäbehandlung muß des halb, wenn man sichergchcn will, in jedem einzelnen Falle eine Vorprobc auf das Verhalten der Farben gegenüber dem anzu wendenden Rosientfcrnungsmiltcl oorausgchcn. Diese führt man so aus. daß man dem Stoff an unauffälliger Stelle eine kleine Probe entnimmt (oder wenigstens ein paar Fasern aus Kette und Schuß), und diese zunächst in etwas kalte, darauf in heiße Säurclösung cinlegt. Findet dabei innerhalb einiger Minuten keine Veränderung der Farbcnnuance statt, so kann Las Ent, rostungsmittcl ohne weiteres benutzt werden. Erfolgt aber «ine Farbenändcrung. so hat man zunächst zu prüfen, ob durch Be tupfen mit einer konzentrierten Sodalösung oder Einlegen in diese die frühere Farbe wicderhergestellt wird. Ist dies der Fall, so kann das Entroslungsmitrel ebenfalls benutzt, die entrostete Stelle muß aber dann sofort mit Sodalösung in be sprochener Weise behandelt werden, worauf man gründlich aus wäscht. Im anderen Falle iit das Entrostungsmittcl nicht be nutzbar. es sei denn, daß man die eintrctende Verfärbung mit in Kauf nehmen will. 2. Von Erscnteilcn. Man reibt die rostigen Stellen zu nächst mit Petroleum gründlich ein und läßt dieses womöglich über Nacht einwirren.'woraus man mit einem petroleum getränkten Lappen nachreibr, Jüngerer Rost läßt sich in dieser Weise leicht beseitigen, während älterer der Behandlung häufig standhält. Mein gelingt cs dann aber, die letzten Rosttcile durch Schlämmkreide oder wenn auch diczc versagt, durch Schmirgel-, Glas- oder Sandpulvcr fortzubringen. Bei den drei letztgenannten Mitteln ist cs unbedingr erforderlich, daß, die enrrostcien Gegenstände oder Stellen mit Sodalaugc abgewaschen oder in solche einige Zeit eingelegt werden, da im andern Falle rasches Nachrostcn cintritt. Das rostfrei Gewordene läßt man trocknen und fettet es dann mit Vaseline schwach ein oder — noch besser — überzieht cs dünn mit käuflichem Zaponlack. l)r. 7. Frühfahrsgcmüsc in besonderer Zubereitung. Vrunnenkresse, gedünstet. Die Brunncnkreise, die meist als Salat bekannt ist, gib: ein gutes Gemüse. Sic wird sauber ! gewaschen, dann in reichlich Wasser mit Salz weich gekocht, abgegosscn, ausgedrückt, klein geschnitten und mir Butter ge dünstet. Geriebene Muskatnuß dient als Gewürz. Will man eine sämig« Tunke haben, so verrührt man Roggcnmchl mit Fleischbrühe, vermischt cs mit der Vrunnenkresse und läßt das Gemüse nochmals aufkochcn. Eierkuchen, Bratwürstchen, Setz eier, Zunge als Beilage. Sauerampfer, geschmort. Sauerampferblättcr ohne Stiele wäscht man gut ab, schneidet oder hackt sie und gibt sie mit wenig Butler in einen Schmortopf, in dem man sie im eigenen Saft weich dünsten läßt. Mit Fleischbrühe angerührtcs Mehl dient zum Sämigmachen des Gemüses. Feiner wird es, wenn dicke saure oder iüszc Sahne angerührl und ein Eidotter daran gcguirli wird. Flcischklöße, Eier oder Hammclkotclettcs als Bei lage für jede Person rechnet man eineinhalb Liter Sauerampfer. Sauerampferkloß. Für jede Person rechnet man eine Ober tasse abgekochtcn Sauerampfer, zu jeder Taue Sauerampfer nimmt man ein Ei, 20 Gramm Butter und für zwei Pfennig Semmel. Die Butter wird zu Sahne gerührt. Eier. Salz, Pfeffer und etwas Muskatblüte beigegcben und zuletzt der Sauerampfer. Diese Masse füllt man in eine mit Butter aus gestrichene Form und läßt sie im Waperbade eineinhalb Stunden kochen. Dieses Gericht wird umgcslürzt zu Tisch gebracht. Von alten Semmeln bereitete Semmelklöße dienen als Beilage. Gefüllter Kopfsalat. Um nichts Verwendbares umkömmen zu lassen, empfiehlt cs sich, zu dem gefüllten Kopfsalat nicht gut ausgebildete Köpfe zu nehmen, die sich zum Salat nicht eignen. Man bricht die inneren Blätter aus und kocht die Salatköpse in Waner ab. Dann füllt man sie nach dem Ab tropfen mit einer Semmclfüllung aus Butter. 'Milch und ge riebenen Semmeln. Nun drückt man die Blätter fest zusammen und legt die Salatköpfe dicht und fest nebeneinander. Fett. Fleischbrühe wird darüber gegossen und das Gemüse darin ge- ! schmort. Geschmorter Kopfsalat. Aus den harten Blättern des Kopfsalates, die als Salat keine Verwendung mehr finden können, läßt sich ein schmackhaftes Gemüse bereuen, wenn man ' l die gut gewaschenen Blätter abkocht, abtropfen läßt, fein, hackt und dann in einer Mehlschwitze mir geriebener Muskatnuß und einem Stich Butter weich schmort. Geschmorter Kopfsalat mit Milch. Kopfsalat, welcher hart geworden ist, läßt sich geschmort gut verwenden. Man wäscht ihn besonders gut. kocht ihn in Wasser, dem eine ganze Wenig keit Natron beigcfügt wurde, weich und schüttet ihn dann auf einen Durchschlag. Eine gute Mehlschwitze, die, jedoch nicht dunkel sein darf, füllt man mit Milch auf und läßt darin den fcingehackten Salat eine Weile durchschmoren. Nach Wunsch würzt man ihn mit etwas geriebener Muskatnuß. Italienischer Spinat. Dazu wird junger Blattsvinat flüchtig abgcwaschen und mil wenig Salzwasscr zum Kochen ange'etzt. Auf einem Sieb ablaufcn gelassen (das Kochwasscr zur Suppe verwendet) wird nun der Spinat in einer Pfanne mit reichlich leichtgebräunter Butter durchgedämpft, mit etwas Sahne ver rührt. auf einr flachen Schüssel ungerichtet und mit in Butter gerösteten Semmelbröscln, sowie geriebenem Parmesan- oder Schweizerkäse überstreut. Blumenkohl auf englische Art. Der zugeputzte. unzerteilt in Salzwasscr gekochte Blumenkohl wird auf flacher heißer Schüssel angcrichtet und mit einer dickcremigen würzigen Tomatensoße übergossen, mit reichlich brauner Butter beträufelt und mit in Butter gerösteter Semmel, sowie geriebenem Parmesan oder Schweizerkäse und seinem Schnittlauch überstreut. Schweizer Cndioiengcmiisc. Von ">0 Gramm und 1 Eßlöffel Mehl bereite man eine l'ichtgclbc Einbrenne, der man 2—2 Köpfe in Strcischen geschnittene Endivien, zuvor gewaschen beifügt, nm das Gemüse bei öfterem Rühren langsam 1.',—20 Minuten ausgucllcn zu lassen. Dann mit Salz, wenig Pfeffer und Zitronensaft nbgeschmcckr, kann man evtl, noch ein Eigelb darunter verrühren. Korbmöbel z« reinigen. Die für behagliche Wohnzimmer ecken gern verwendeten Korbmöbel werden durch ständigen Ge brauch namentlich an der Rücken- und den Seilenarmlehncn icbr schnell schmutzig und dadurch unansehnlich In solchem Falle müssen ne einer gründlichen Naßrcinigung unterzogen werden, bei . r man laue-- Seiienwaner und eine Hand oder Siilbürstc verwenden sollte. Damit das Flechiwerk recht schön weiß wird, bürst« man e- nach dem llcberspülcn mil klarem Wasser mit einer Burmollösuug ab und lasse die Korbmpbel in Zugluft lrocknen Durch dieie Behandlung werden sie auf unsäzädlichc nutz einfachste Weis« aeb'e'cht. praktische Hausfrau IWWMWMWW Gin Sürr-erwesMerr Im folgenden sind kunterbunt Fehler und kurze Begrün dungen erwähnt, die manche von uns an Tinge «rinnen die auch sie nicht richtig macht. Wir wollen den mahnenden Vorsatz „Es ist falsch", nur einmal ooransetzen und ihn bei allen andern dazudenken Es ist falsch. -Gewichte auf der Waage stchcnzulasscn weil sie dadurch ungenau wird. . . . Wass'crhähne so stark zuzudrchcn. daß Las Dichtungs leder locker wird und der Hahn dann tropft. ... die Weckeruhr ständig vor- oder nachzurllckcn, sonst wird sie ganz unpünktlich, dann muß sie zum Uhrmacher. . . . eine Türe stäirdig an ein Möbel anstoßen zu lassen, statt einen Anschlagborken am Boden anzubringcn. . .. Wasser in Vasen oder Krügen cinsricrcn zu lassen, weil sie dadurch springen. . . . Seife in Seifenschalcn weichen zu lassen, statt sic in einem porösen Zelluloid- oder Metallgesäß aufzubewahren. . . . Schubladen streng gehen zu lassen, statt sie mit Seife an den Lauflcistcn einzuschmicrcn. . . . Besen und Bürsten aufs Haar zu stellen. . . . Bindfaden und Schnüre verwirrt aufzuhcbcn, dann hat man bei eiligem Gebrauch erst die Arbeit. . . . Eummizügc in der Wäsche mitzukochen. ... Die Spül- und Putzlappen naß und zusammcngekniillt liegcnzulasscn. weil sic dadurch schlecht liechen und das Ge webe zermürbt. Pelze an der Hitze zu trocknen La sic brechen., ' Dic Kaffeemühle grob mahlen zu lassen, statt sic seiner zu stellen? um den Kaffee'ganz auszunützen. Schirme und Schuhe naß uchcnzulaijcn. ßatt auizu- spanne'n bzw. sie mit Papier auszuswpfcn. .. Messer im heißen Spülwasser liegenzulagen, da uch dic Griffe lösen. . Vom Blumengicßcn feuchte -teilen aus den polierten Möbeln zu lassen, weil das weiße Flecken gibt. ... Die Nähmaschine ungcölt weiter,zubcnutzen, oder vom kalten in einen warmen Raum zu bringen, weil sie sonst roßet. . . Brot im warmen Raum dürr werden zu lagen. . . Brandwunden mit 'Wasser, statt Del zu kühlen. Bügeleisen und Bratpfannen uneingeiettet auz-ube- wahrcn. ... . . Erhaltene Briefe solange nicht zu beantworten, dis die Lust dazu ganz vergeht. Blutflecken nicht sofort aus der Wasche mit kaltem Wasser zu entfernen. .. . . . Zwiebel ganz zu schälen, wenn man nur die Halste davon braucht. , .. Honig in Stcintöpfen oder Glasern frieren zu lafs-n, da er sich dehnt, Blechbüchsen sind das rechte. r . . Konservengläser zu lange nicht nachzusehen, weil sonst viel Schaden entstehen kann. I-.oim llorn. Millehalten Es ist schwer, das Stillehalten, wenn der Boden schwankt. Und in schwankender Zeit gehört viel Lebens mut und Lebensklugheit dazu, nicht auch schwan kender Gesinnung anheimzufallen. Wie der wirt schaftliche Boden schwankt, das spüren m stärk sten di« Hausfrauen. Sie stehen als letzte unter der Auswirkung des Druckes, der , sich automatisch nach unten verstärkt. Ob aber die Hausfrauen das Gleich gewicht halten, wenn immer neue Stöße unvorhergesehen ihren Wirtschaftsbctricb erschüttern, davon hängt in allen Schichten viel, ja alles ab. Darum gilt für dic ^Haus frauen im besonderen Sinne das zum politischen Schlag wort gewordene Gebot: ..Stillehalrcn". Stillchaltcn heißt nicht, sich treiben lassen, dic Hände jammernd um Verlorenes in den Schoß, legen, mutlos kommen lassen, was kommen will. Wer stille hält, will nicht weichen. Das Ltillebalten beißt zunächst fester als sonst auf seinem Posten stehen, nicht willens, den Platz zu räumen ohne Kaumpf. Slillehalten heißt Kraft sammeln für das Schwere, was noch kommen mag. Und wenn cs schwer ist, mit immer wieder gekürzten Mitteln oder mit der Sorge um Abbau und Zusammenbruch den Rahmen des Familienlebens so zu gestalten, daß die, Häuslichkeit bei aller Einfachheit Heimcharakter behält, so ist damit eine Hausfrauenaufgabe gelöst, wie sie zur Zeit größer und bedeutsamer nicht gedacht werden kann. Die Familie muß heut« mehr als je Kraftquelle sein für den zermür benden Kampf um die Existenz. Vorbeugende Gesund heitspflege tut not gegenüber der gefährlichen Krankheit unserer Zeit, der Mut- und Hoffnungslosigkeit. Von den Frauen muß die stille Kraft kommen, die stärker ist als die Verbitterung, der die Männer leicht anheimfallen und die dic Lebenskraft lähmt- Frauen sind von Natur Opti misten. Nicht aus Leichtsinnn oder weil sie den Ernst der Zeit nicht verstünden. Aber weil der Alltag sie zwingt, tausend Widerstände zu überwinden, von denen sie nicht viel Wesens machen können. Sie könnten auch nicht Mütter sein, wenn sie nicht den unverbrüchlichen Glauben hätten an die Zukunft ihrer Kinder. Stillehalten heißt für die Frau auch der Wille zum „Durchhalten". In einer Zeit, da alle Lebcnsverhältnisse aufs schwerste erschüttert sind, heißt cs standhaft sein, ruhig Blut bewahren. Und wenn vielen das Leben der Gegen wart vorkommen mag als ein hoffnungsloses Gleiten durch tägliche Ueberwindung der kleinen Nöte, vermag die Haus frau sich solcher Hoffnungslosigkeit entgegen,zustemmen. ' Es gilt, sich in klarer Erkenntnis der Lag« rechtzeitig um- -ustellcn und sich den veränderten Verhältnissen anzupassen Je lautloser es geschieht, um so leichter wirkt es beispiel gebend. Grade für die am schwersten belasteten Hau»-