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Ausgabe L und S Lonvsrnumm«» Nummer 178 — 31. Jahrgang erscheint Vmnt wvchll. mit tllnslr.GrallSvetlgaen.Heimat und Weit- und der Ninderdeiiagf uni» NelnenÄM»?. loivte den Ücrtbcilagcn »Uiilerhalliing und Wissen'. .Die vraltWe Hauk» >an». .Tas nute tvuch». Monatlicher ^rzugkpHtk klukgabe N mit St.-Benno-Biatt 2,70 Ausgabe 0 ohne St.-Venno-Vlatt 2,20 kinzelnuinnicr IO Sonnabend, u. Sonntagnummer HO 4» Hauptschrisiteiter: Dr. B. ide-czhk, Dresden. M Montag, -en 1. August 1932 ilöü McrlaoSor«, Dresden WW MM IWD^DM MS Inelnaltene pe,U>eUe W^^MMMWM WM WW WW MW WM MW WM DM AW Wt^ «»<«! ».» tt. ^iu-narluchr 2V -I rie p.nUi<'Uamr<eUe.nun. WW s^W ^W ^W WM MW ^W MD ^W WW lac». I .X. x>lr eu,,eiaeu n,iherhalb de» t!kit>reNunaSael> kiel WW WW W8 WS WM MI MW MM >W 4" ^d,epeliliet,ame,eilel.:rl».x. Vrieiaei .^m^aite ^W ^W ^W wnue WW tkrsütlung v. »Njeinen.ktustiltgen v. Echadeneriad EeschksMchcr Leid («, Wtnfel. Dresden, oolkssettuna SHWMSK- Mr chrUIIIche PoUIIK und KuNur INedakNou der Sächsische» volkSzettiina vreSden-SUIsladi 1 Poiierstraiie >7. xerurm Mit und 2101.'. Das Zentrum behiiU die Schlüsselstellung Ergebnis des ZI. Juli: Der «echten ist der Durchbruch zur Macht mißlungen In Sachsen Ausstieg -er Zentrumsstimmen von 28K9K aus 4216Z Sieg in Sachfen Die grosse Durchbruchsschlacht für die nach der Macht strebenden Rechtsparteien sollte die Neichstagswahl vom öl. Juli sein. Nach dieser großen Gelegenheit, dem, wie die Herren hofften, in ihrem Sinne erneuerten Volkswilleu zum Ausdruck zu verhelfen, hatte die Rechte seit Monaten gerufen. Der Reichskanzler von Papen hat der Rechten viefd Chance gegeben. Und der Erfolg? — Schon in der Stunde, in der diese Zeilen in Druck gehen müssen, kann vor Feststellung des Endergebnisses gesagt werden: Der Durchbrnch der Nechten zur Macht i st m i ß - lange n. Die Rechtsparteien werden auch im neuen Reichstag leine Mehrheit haben. Das Zentrum behält seine ,S ch l ü s s e l st e l l u n g. Ohne das Zentrum wird auch im neuen Reichstag keine Mehrheit gebildet werden können. Den Herren im Braunen Hause mag diese Wahl Ge genstand ernsten Nachdenkens sein. Gewiß mögen und wer den sie sich an dem Fortschritt erfreuen, den ihre Stimmen ziffern gegenüber 1930 ausweisen. Seitdem hat die NSDAP, den bekannten organisatorisch bedingten Ausschwung ge nommen. Aber, den Bestand, den die NSDAP, bei den Laudtagswahlen dieses Jahres auszuweisen hatte, hat sie nicht überschritten. In vielen Wahlkreisen ist sogar ein seichter Rückgang der Hitlerstimmen gegenüber den letzten Landtagswahlen sestzustellen. Daß die Deutschnationalen wiederum erheblich ver loren haben, war unter der Führung Hugcnbergs nicht anders zu erwarten. Ebenso zu erwarten war der völlige Zusammenbruch der liberalen Mittelpartcien. Ueberraschend gut haben sich die marxistischen Parteien gehalten, für die einige Massnahmen der Regierung Papen eine ausge zeichnete Wahlhilfe bedeutet haben. Die Zentrumspartei in Sachsen hat sich ganz glän zend geschlagen. Sie verzeichnet diesmal Nekordzifsern in allen drei sächsischen Wahlkreisen, wie sie hier siir die Zcn- trumspartet noch nie abgegeben worden sind. 4 2 163 Zettt rums st im men in Sachsen gegenüber bisher 26 696! Wenn man bedenkt, das; in der Stadt Dres den die Stimmenziffer von 6720 aus 7980, in Leipzig von 6769 auf 6556, in Chemnitz von 1378 auf 2014, in Schir- tziswalde von rund 1000 auf rund 1100 gewachsen ist, dann erkennt man die ganze Bedeutung dieses Erfolges. Aus diesen Erfolg gestützt, wird die Zentrumspartei mit ruhi ger Siegeszuversicht in die Eemeindewahlcn im Herbst yehcn und an einem etwa künftigen Landtagswahlkamps in Sachsen sich selbständig beteiligen können. Das Verdienst an diesem Erfolg ist in erster Linie der unermüdlichen Kleinarbeit zuzuschreiben, die Hunderte unserer Parteifreunde in allen Teilen des Lan des unter persönlichen Opfern an Kraft, Zeit und Geld ge leistet haben. Insbesondere die Mitarbeit der Jugend, die diesmal mit der grössten Begeisterung bei der Sache war, verdient hier erwähnt zu werden. Allen Helfern und Helferinnen auch an dieser Stelle herzlichen Dank! Das; diese Kleinarbeit aber in solchem Umfange geleistet und zu einheitlicher Aktion erfolgreich zusammengefaßt worden ist, ist in erster Linie das Verdienst des Landesvorsitzcnden der Sächsischen Zentrumspartei, Pfarrer Kirsch, der in den letzten Wochen bis zur völligen Erschöpfung seiner Kräfte für die Partei gearbeitet hat. Rückhaltlos verdient auch anerkannt zu werden, daß die Wahlhilfe, die die poli tische Organisation der katholischen Wenden dies mal dem Zentrum zugesagt hatte, loyal erfüllt worden ist: ihr ist es zu danken, das; die Zentrumsstimmen in der Amtshauptmannschaft Bautzen von 1704 auf 3389 und in der Amtshauptmannschaft Kamenz von 1531 auf 2878 an gewachsen sind. Der stärkste Werber für die Zentrumspar- lci ist aber diesmal in Sachsen der Name Brüning ge wesen, der der Partei zahlreiche Stimmen auch nichtkatho lischer Wähler zugeführt hat. Das vorläufige Gesamtergebnis Nach dem gegen 2.55 Uhr vorliegenden vorläufigen amtlichen Wahlergebnis sind bei der Neichstagswahl vom 31. Juli abgegeben worden nnd haben erhalten: SPD. 7 951 245 l133), NSDAP. 13 732 797 (229), KPD. 5 278 019 (89), Zentrum 4586501 (76), Dual." 2 172911 (15), Nndik. Mittelstand" 8733 (—), DBP. 431518 (—), Wirt- schaftsp." 146 061 (-), Claatsp. 3 71 378 (2), Bayer. Volks;,. 1 190 455 (22), Landvolk" 91281 (—), Christsoz. 361719 (4), Polksrecht 40 887 (—), Deutsche Bauernpartei 137 081 (2), Landbund 96 859 (2), Deutsch. Hann. 46 872 (—), SAP.s 72 569 (-). Die mit bezeichneten Parteien sind mit den Dual, und die mit f bezeichneten mit der KPD. verbunden. In Klammern die Zahl der Abgeordneten. Bei der Neichtags w a h l v o m 1 4. Septe m - ber 1 930 waren 31956 171 gültige Stimmen abgegeben worden. Davon entfielen auf die SPD. 8 575 241, die NSDAP. 6 406 379, die KPD. 4 590 160, Z e n t r n in 4 127 000, Deutschnationale 2 157 686, Deutsche Bolkspar- tei 1 577 365, Wirtschastspartei 1 361 762, Staatspartei 1 322 034, Bayerische Bolkspartei 1 058 637, s Landvolk 1 108 013. Christlich-Soziale 869.595. Der Reichstag von 1930 bestand demgemäß aus 577 Abgeordneten. Davon gehörten an der SPD. 143, t der NSDAP. 107, der KPD. 77, dem Zentru m 69, den Deutschnationalen 41, der Deutschen Bolkspartei 28, der Wirtschastspartei 23, der Staatspartci 22, der Bayri schen Bolkspartei 18, dem Landvolk 26 (zus. mit Kons. Bolkspartei und Dtsch. Hannov), den Christlich-So zialen 14. Außerdem gehörten dem letzten Reichstag 6 Ab geordnete der Deutschen Bauernpartei und 3 des Land bundes an; diese Parteien haben diesmal keine eigenen Listen aufgestellt. Das Ge amlergebnis im Freistaat Sachsen (In Klammern die Ergebnisse der Reichstagswahl 11. September 1930) 1 SPD 28. Wahlkreis Dresden-Bantzen 361 001 (389 526) 29. Wahlkreis Leipzig 275 138 (288 370) 30. Wahlkreis Gesamtergebnis Chemnitz-Zmichan Freistaat Sachsen 2<i 1 814 (314 517) 897 953 ('. >92 413) 2 NSDAP 456 964 <180 530) 300 006 (115 987) 549 565 (264 854) 1 306 535 (561 371) 3 KPD 4 Zentrum 165 628 (1 19 556) 155 220 (142251) 228 656 (204 95!') 549 504 (486 766) 24 663 ( 15 906) 9 302( 5 277) 8 198 ( 5 513) 42 163 ( 26 696) 6 Dual. 64 193 ( 55 786) 37 068 ( 30 727) 44 356 ( 19 716) 145 617 (136 22!») 6 DVP 34 017 ( 72 206) 18 279 ( 77 654) 9 395 ( 45 906) 61 691 (195 766) 7 Wirtichp. 10 712 ( 80 227) 6 431 ( 57 964) 13 673 ( 89 745) 30 816 (227 936) 8 Staatsp. 19 614 ( 81 653) 14 368 ( 26 222) 7 823 ( 22 681) 41 805 <130 556) 10 Landvolk 2 988 < 58 138) 889 ( 34 134) 1 355 ( 30 626) 5 232 (122 898) 11 Christ!. Soz. 10 88» ( 20 862) 6 076 ( 10 008) >>6 978l 46 347) 52 290 ( 77 217) ( 17 219) 13 734 ( ) 2 357 llaVolksrechtp. 17 SAP Sonstige 2 495( 7 318) 6 332 ( ) 1 870 5 852 ( 21 752) 1 476 ( ) 1 101 Dieser Wahlerfolg gibt angesichts des Zusammen bruches der anderen Mittelparteien dem Zentrum auch in Sachsen eine große Chance. Es wird von der poli tischen Einsicht aller ausbauwilligen Kräfte der Mitte ab hängen, ob das Zentrum auch in Sachsen bei künftigen Wahlkämpfen zu dem Sammelpunkt der politischen Mitte werden kann, der cs in anderen Teilen Deutschlands schon in diesem Wahlkampf gewesen ist. Die Reichsregierung hat am Tage vor der Wahl er klären lassen, sic wünsche einen Reichstag, der mit einer starken Regierung zusammenarbeiten könnte. Sic selbst hält sich ganz gewiß für eine solche starke Negierung. Aber in diesem Reichstag wird keine Mehrheit für die Negierung Papen vorhanden sein. Welche Folge rungen die Ncichsregierung aus dieser Tatsache ziehen wird, darüber möchten wir uns in dieser Stunde noch keine Vermutungen erlauben. Dyk. 50 Prozent Gewinn für -as Zentrum in (Schirgiswalde Schirgiswalde. SPD 152 <197) NSDAP 350 <160) KPD 152 <68) Zentrum 1483 (1071) Duat. 62 <53) DVP. 16 <6I) Wirt- schaflsparlei 6 <62) Staatsp. 19 <69) Laudvolb 5 <43) Christfoz 13 Polbsrecht 4 <277) SAP. 5. Polen v Kampfgemeinschaft 1 Freiwirtsch. 0 Gerechligkeitsbew. 0 Kleinrentner 1 Volbsbund 0 Arbeiter 89 * Das Wahlergebnis von Schirgiswalde, das eine Erhö hung der Ze n t r u m s st i m me n um fast 56 Prozent nufweist, ist ganz besonders erfreulich. Es zeigt, das; die eifrige Kleinarlieil der Ortsgruppe und der flammende Appell der gro ßen Erbgerichlsversamnilung am Freitag vor der Wahl Früchte getragen halnui. Die Sondcrgrnppe. die lwi der lehlen Reichs tagswahl Volksrechtspartei gewählt halte, darf nunmehr bis auf einen kleinen Rest als beseitigt gellen Den eifrhpm Partei freunden in Schirgiswalde unseren ganz besonderen Klnchwunsch