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Sächsische Volkszeitung : 06.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193207069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320706
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-06
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.07.1932
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Aus -er Lausitz vrrrckrn un«i Umgebung Schuh -er Ernte Die Nmtshauptmcmnscksaft Dresden hat zur Bekämpfung der immer mehr überhandnehmenden Felddiebslähle bis zur Beendigung der Ernte für ihren Bezirk jedes nichtberechtigte BetretenderFluren außerhalb der öffentlichen Wege und Straßen, also auch das unbefugte Begehen der soge nannten Feldwege, in den Zeiten zwischen 18 und 8 Uhr, ferner zwischen 12 und 14 Uhr verboten. Die Po lizeiorgane und die etwa von den einzelnen Gemeinden be stellten Feldhüter sind angewiesen worden, bei Zuwider handlungen gegen dieses Verbot an Ort und Stelle rücksichts los einzuschrelten. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden — soweit nicht der Tatbestand einer durch die Gesetze unter Strafe gestellten Handlung erfüllt ist — mit Geldstrafe bis zu ISO NM oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Dresden. Der Relchsarbeitswinister hat den Bezirks tarifvertrag sowie den Schiedsspruch über die Löhne im sächsischen Baugewerbe mit Wirkung vom 1. Juli 1932 für allgemeinverbindlich erklärt. — Nach einer am 27. Juni im sächsischen Baugewerbe voracnoinme- n enErhebung, die sich aus 51 248 Personen erstreckte, waren 78,3 Prozent der ermittelten Personen arbeitslos. Die Ar beitslosigkeit ist damit gegenüber Mitte Juni nur um etwa 1,5 Prozent zurückgegangen. — Im ostsächsischen Zimmerer gewerbe waren am 25. Juni 79,63 Prozent der ermittelten Personen arbeitslos. Gegen den Vormonat bedeutet das eine Abnahme nm mir 0.9 Prozent : Schuljublläum. Das Wettiner-Gymnasium In Dresden bann morgen seine Fünszigjahrfeier begehen. Am 5. Juli 1882 wurde der Grundstein des Gebäudes am Svettiner-Plat; gelegt. d. Melhen. Sturz aus dem Fe n ste r. Auf bislzer un geklärt« Weise stürzte am Sonnabend eine in einer auf der Tal- strasze gelegenen Fabrik beschäftigte Arbeiterin aus einem Fen ster des Fabrikgebäudes in den Fabrikhof hinab, wo sie schwer verlebt liegen blieb. Sie wurde dem Krankenhaus zugesührt. d. Heidenau. Gefasster Dieb. Der Gendarmerie ge lang es. einen aus Niedersedlitz stammenden Einwohner beim Stehlen von Erdbeeren zu ertappen und sestzunehmen. Seine Vernehmung führte zur Klärung einer ganzen Reihe von Dieb stählen und Einbrüchen, die der Festgenommene teils allein, teils gemeinsam mit einigen Grotzlugaer Einwohnern verübt hat und bei denen den Tätern Geflügel, Fahrräder. Lebensmittel. Bri ketts usw. in die Hände gefallen sind. Neustadt i. Sa. Nachts ereignete sich im benachbarten Langburkersdorf ein M o t o r r o d u n g l ü ck, dem ein Men- schenleben zum Opfer fiel. Gegen 1 Uhr früh fuhr ein Lang- burkersdorser Malermeister, von dem böhmischen Grenzgast hof »Zum Raupenberg" kommend, niit seinem Motorrad auf der linken Straßenseite unweit des Zollamtes in hoher Ge schwindigkeit gegen einen Baum. Der Verunglückte wurde später von Straßenpassanten mit furchtbaren Verletzungen tot aufaefundcn. Das Motorrad war vollständig zertrümmert. Triprig unck Umgebung Zentrumsversammlung in Leipzig-Böhlen Am 3. d. M. veranstaltete der Gemeinde- und Volksverein für Bohlen und Umgegend einen Familienabend ,der sehr gut besucht war und im Zeick>en der bevorstclpmden Reichstagswah- len stand. Der Referent des Abends, Herr Direktor Fritsch (Leipzig) schilderte in seinem Vortrage die Tätigkeit und Erfolge Brünings während seiner Kanzlerschaft und erklärte den Her gang. der zum Sturze des Kabinetts geführt habe. In seinen weiteren Ausführungen Kan, er aus die Programme des Natio nalsozialismus und Bolsckzewismus zu sprech» und beleuchtet« alsdann das jetzige Kabinett Papon. Der Vortrag sand eine ein gehende Aussprache. Zum Schlutz richtete Herr Pfarrer Rönsch innige Werlxnvorte für die Sächsische Volkszeitung an die Ver sammelten. H. W. Eine neue Verkehrsordnung Leipzig. Das Polizeipräsidium hat im Einvernehmen mit dem Stadtrat zu Leipzig unter dem 1. Juli 1932 eine neue Ver- kehroordnung erlassen, die am 15. Juli 1932 in Kraft tritt und zu der die Zustimmung der Stadtverordneten vom Rat erbeten wird. Di« neu« Verkehrsordnung hat sich lediglich auf die Auf nahme Verkehrs- und fick>er!>eitspalizeilick>er Bestimmungen über di« Hund«haltung beschränkt. Jnsoiveit hat der Rai eine mil der« Regelung Platz greisen lassen, als sich das Verbot des Frei- umlierlaufenlassens der Hunde nicht mehr auf das Rofcntal mit Ausnahme der großen Wies« erstrecken soll. Zugleich ist aller dings die Schonzeit, die bisher aus die Monate Mai und Juni abgestellt war. auf die Zeit vom 15. April bis 31. Juli eriveilert worden. Weiter« neue Bestimmungen beziehen sich auf bissige Hunde, die an jedermann zugängigen Orten gehalten werden. Oer Roman -er modernen Frau Di« Emanzipation der Frau ist vollendet. Frauenwahl recht. Frauenstudium. Gleichberechtigung der Frau im Berufs leben und in der Gesellschaft. Alles Dinge, dl« modernen Men schen heute selbstverständlich erscheinen. Gewiß, manches ist gut. Meles ist wünschenswert und kunn als Fortschitt verzeichnet werden. Aber... Es muß «in einschränkender Nachsatz folgen: Uebcr all diesen Errungenschaften der Neuzeit läuft die Frau Ge fahr. ihr« wichtigst«, wesentlichste, gottgewollte Sendung zu ver lieren: ihr« Weihe und Bestimmung zur Mutter schaf«. Ueber dieses Tlzcina schreibt Josesin« Widmar zwei wun dervolle Dück>er. Als das erste, „Die Kameradin" 1931 sim Tyrolia-Verlag. Innsbruck) erschien, horchte man auf. Hier waren brennende Fragen der Gegenwart mit Freimut, mit echter Liebe zu den Menschen angeschnitten. Hier sprach außer dem ein« Dichterin, eine Frau, di«, selbst allem Mütterlichen nahe, das Leben bewußt erlebt hatte und seinen Pulsschlag fühlt«. Hier lprtte ein« Frau Wesentliches zu sagen. Wesentliches über das Gebiet des rein Literarisclzen. Künstlerischen hinaus. Dichtung ist eine wunderbare Sache, — wenn sie im Leben wurzelt. L'art pour l'art: eine bloße Fiktion. Hier war Le bensdichtung. ineinetivegen — um den abgenutzten Ausdruck hier erneut zu gebrauchen: — Zcitdichtung. Denn ein Buch, das sich wie ..Die Kanwradin" um solch wichtige Zeitfragen mit Er folg bemüht, darf als Muster einer ivcsentlickren Zeitdichtung an gesprochen werden. Man mar auf die Fortsetzung gespannt. Nun liegt dieser ziveit« Band vor: „Die Eheprobe" (1932, Tyrolia-Verlag. Inns bruck). Wohlbemerkt: die Eheprobe, nicht die Probcehe, wie sich modern aufgemachte „Zeit"bücher so gern nennen. Hier liegt die Lösung, der Abschluß der angeschnittenen Gedanken vor. Hier wird dem Werk die Reife zuteil, di« man ihm nach der Lektüre des ersten Bandes wünscht. Hier liegen zugleich Lösungsmög- 1. Schirgiswalde. Zum ersten politischen Schu lungsabend für die katholische Jugend hatte die hiesige Zcntrumsorlsaruppe ausgerusen. Am Freitag, dem 1. Juli, sprach Herr Pätzold aus Dresden. Vorsitzender des Landcsaus- schusses der Zentrumsjugend, über „Volksstaat oder Klassen staat?" Der Redner stellte an Hand von Beispielen die Aus wirkungen beider Staatsbegrisfe gegenüber und ließ die außer ordentliche Bedeutung des 81. Juli klar hcrvortrcten. Es geht wirklich ums Ganze! Das haben alle Teilnehmer und Teil nehmerinnen erkannt. Eine Aussprache schloß sich an, in der eine Reihe zeitgemäßer Fragen aufgeworfen und erläutert wurden. — Am Freitag, den 15. Juli, abends 8 Uhr findet im Elisabclhheim unsere zrveite Jugendkundgebung zur Reichstags wahl statt. Herr Hagemaier, Dresden, wird sprechen. Schon jetzt wird herzlich und dringend dazu eingeladen. l. Panschwitz. Bei der Unsitte der Kinder, aus Holz- oder Eiscnzäunen herumzuklettern, ist ein kleiner Knabe schwer ver unglückt. Anscheinend ist er, aus der Steinsäule stehend, ab gerutscht und in die spitzen eisernen Enden des Zaunes gesotten. Dabei drang ihm eine Stakete in den Unterleib. Glücklicher weise ist ihm nur eine 6—8 Zentiineter lange, aber immerhin tiefe Fleischwunde ausgerissen worden, die der Arzt vernähen Sechs Monate Gefängnis wegen Fahnenflucht Leipzig, 4. Juli. Vor den Schranken des Gemeinsamen Schössengerichls stand am Montag der 20 Jahre alte Schütze .Heinz Hensel aus Crimmitschau ivegen Fahnenflucht. Hensel, der am 1. April 19:10 beim Reichsivehrregiment Nr. 11 in Leipzig «ingetreten war. hatte sich am 28. Mai d. I. von seiner Truppe entfernt und später seine Uniform mit Zivilkleidern vertauscht. Am 4. Juni d. I. war der Deserteur verhaftet worden. Er er hielt wegen Fahnenflucht sechs Monate Gefängnis. ) Die katholisckze Gemeinde von Leipzig-Reudnitz veranstal- tete am letzten Sonnlagnachmittag in dein großen Garten des katholischen Kinderheimes in Engelsdors ihr jährliches Kinder fest. Das Fest, aus das sich die Kinder seit langem schon freuten, sollte auch in diejem Jahre trotz der großen Not, die hier wie überall lwsteht, nicht aussallen. Waren so alle die äußeren Be dingungen durch eifrige Vorarbeit einzelner Gemeindemitgliedec erfüllt, um ein gutes Gelingen zu garantieren, so machte doch das Wetter einen derben Strich durch die Rechnung. Obwohl der Boden stellenweise stark aufgeweicht, das Gras naß war, die Kinder ließen sich nicht entmutigen. War die Rutschbahn auch nicht mehr ganz sauber, gerutscht mußte doch werden, trotz der lwtten Strümpfe und des ivcißen Kleides und des neuen An zuges. Die Mutter sah es ja nicht gleich. Stolz trugen auch die kleinen Schützen ihre Siegeszeichen von der Scheite im Garcen Iwrum. Und Kaffee und Kuckum und nicht zuletzt die riesenlange Wurst schmeckten wie immer gut. Am Alxmd fuhr die gesamte Festgesellschast wie zu Mittag in Sondermagen der Straßenbahn zur Stadt zurück. Lauchhammer. Zwei Verkehrstote. Nachts durchfuhr der 28 Jahre alte Motorradfahrer Kurt Haenel aus Petersberg bei Meißen die Schranke der Kohtcnbahii der Vubiag an der Straße Bockmist—Mückenberg. Haenel. wurde bei dem Zusammenprall gelötet, der aus dem Rad mitfahrende Bergarbeiter Frist Mueka schwer verlest«. Mueka starb später im Krankenhaus in Lauchhammer, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Er war verheiratete und Vater mehrerer Kinder. Eilenburg. Auf der Leipziger Landstraße stießen zwei Leipziger Motorradfahrer zusammen. Dabei wurde die Im Beiwagen des einen Fahrzeuges fistende 20 Jahre alte Verkäuferin Elfriede Schutze aus Leipzig so schwer verletzt, das sie im Eilenburger Krankenhaus ver starb. Schuld an dem Unglück trägt der Bäcker Walther Wiesner aus Leipzig, der stark betrunken war und außerdem ohne Licht die linke Straßenseite befahren hatte. Wiesner wurde verhaftet. ckemnllr, Izvictzsu, k>lsuen Lim den Posten des Chemnitzer Amtöhauptmanns Der bisherige Chemnitzer Amtsh ruptmann Jungnickel ist bekanntlich am 1. Juli in den Ruhestand getreten. Ueber die Neubesetzung des Ppslens ist von der Regierung noch kein Beschluß gefaßt worden. Nunmehr ist, wie wir von zu ständiger Stelle erfahren, der bisher beim Dresdner Poli zeipräsidium tätig gewesene Negierungsrat Dr. Ringel als Stellvertreter des Amtshauptmanns nach Chemnitz ver setzt worden. lichkeiten, die für unsere Gegenwart praktische Bedeutung zu gewinnen verwögen. Die beiden Frauen des ersten Bandes stehen im Vordergrund: di« beiden Berufstätigen: die Chemikerin Dr. Hedwig von Rossi und die Aerztin Dr. Rita Grabsky. Die Gcne- ralstochter Hedwig heiratet ohne rechte Zuneigung den Fabrik besitzer Richter. Die Aerztin Rita verbringt nach sckpveren Fehl tritten und bitteren Erlebnissen sechs einsame Jahre in dem Krankenhaus«, dem sie ihre Arbeit widmet. Dann heiratet sie den Mann ihrer Liebe, den Bruder der schönen Hedwig, und geht einer glücklickzen Mutterschaft entzzegen. Wundervoll ist geschil dert, wie sich alles Verkrampfte und Verbitterte langsam in die ser Frau löst. Wie es hell und lzeiter in ihr wird. Wie sie unter ein paar lieben, spärlickzen Worten des alten Landpsarrers sich plötzlich wieder aus ihren Glaulren besinnt. Wie sic selbst vor der unendlich schweren Frage der Abtreibung steht, die sie bei ande ren Frauen so oft rasch und mit keidenschastlickzer Anklage gegen „Schicksal" oder „Versklavung der Frau" entschieden hatte. Nun. da es sich um ihr eigen Fleisch und Blut handel«, besinnt sie sich aus ihre Sendung und bringt tapfer, ivenn auch unter furcht baren Schmerzen, ihr Kind zur Welt. Hedwig aber bleibt zur Kinderlosigkeit verurteilt. Sie findet jedoch schließlich nach sckpveren inneren Kämpfen einen guten Ausgleich, indem sie an dern blulsremden Kindern Mutier wird. So scheint eine „Welt mutterschaft" Ausweg für die ungezählten Frauen, denen das Leben nicht die echte Mutterschaft schenkte. Sehr sein geselzen auch die sozialen Unterschiede, besonders ihre Angleichung und Verschmelzung zwischen Rita und Hedwig, auch wohl noch zwi- sckzen Richter und den beiden Frauen. Alle Figuren des Buches sind vorzüglich geschildert. Alle seelischen Lösungen als durch aus gelungen zu bezeichnen. Eine kraftvolle und lelumdiae Ge stalt der alte Landpfarrer. Eine äußerst sympathische Erscheinung die alte Generalin. Schade, daß der Verlag das Buch nicht lm gleichen Gewand« herausgab wie „Die Kaineradin". Aber auch in der vorliegenden Form verdient es Lob, — r«in äußerlich gesprochen. mußte. Die Eltern sollten in der Tat ans ihre Kinder nach dieser Richtung besonders achten. l. Löbau. Feuerweh rverbandstag. Der am Sonn abend und Sonntag im benachbarten Dors Lawalde abgehaltcne gut besuchte Verbandslag der Feuerwehren beschloß in seiner Abgeordnetensitz»»!; »»ter dem Vorsitz des Rcichsiagsabgeordue- ken Domsch, Großhennersdorf, säst einstimmig die Errichtung einer auf dem Umlageveriaheen beruhenden Sterbekassc. Der Beitritt des Löbauer Bezirksvcrbnndcs zum Landcssamaritcr- verband wurde abaelchnt. Im Jahre PM3 soll der Verbands tag in Großhennersdorf abqcbalten werden. Man war allge mein der Ansicht, daß der in Vorbereitung befindliche Luilschut- durch Gasmasken »sm. bester durch die Feuerwehren als durch die Technische Nothilfe organisiert werden sollte. Der Vcr- bandsausschuß wurde einstimmig wiodcrgcwählt. Mit einer Feuerwehrübnng, bei dem die alte Schule ais Vrandobjekt diente, und einem imposanten Festzuge schloß die Veranstaltung, der auch Amtshauptmann Dr. v. Burgsdorfs beiwohnte. Löbau. Blitzschlag. Bei einem lchweren Gewitter schlug der Blitz in die dein Landwirt Ernst Schönselder in Heusct-eune bei Großhennersdorf gelegene Wirtschaft, die Sächsische»- Kleinhandelstag Die Vereinigung Sächsischer Kleinhandelsverbände e. A. hielt in Chemnitz ihre Iahreslagung ab. Den Hauploorlrag hielt Syndikus Dr. Hornburg über das Thema „Wirtschasls- sreiheit und Kleinhandel". Cs wurde beschlossen, im Land tag einen Antrag gegen das Sonderrabattwesen einzubrin gen. — Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in dec die Forderungen der zehntausend sächsischen Klein händler den maßgebenden Regierungsstellen mit eindring lichen Worten vorgestellr werden. Der mittelständische Klein handel stehe vor der Gefahr, von den kapitalistischen Groß- unternehmungcn, den sozialistischen Bestrebungen und dem Wettbewerb der Oesfentlichen Hand erdrückt zu werden. Un bedingt notwendig sei als Uebergangsregelung ein Mittel- stands-Schustgesetz auf Grund von Art. 164 der Reichsver fassung. — Die nächste Landesverbandstagung des sächsischen Kleinhandels lall in Freital abgehalte» werden. Hochbetrieb bei der Kriminalpolizei Plaue». In den letzten Tagen gelang es der hiesigen Po lizei, nicht weuiger als 30 Personen wegen verschiedener Delikte sestzunehmen. Die Verhafteten werden zum Teil von auswär tigen Staatsanwalischaften gejucht. Nunmehr konnte auch der zweite dcr Einbrecher ermittelt werden, die in einem Grund stück in dcr vorderen Melauckphonstraße eingcbrocken waren. Es handelt sich um einen 25 jährigen Bauarbeiter, der. wie sein Komplize, bereits erlzebl-ch vorbestraft ist. Aus das Konto bei der kommen noch eine Reihe anderer Einbrüche. t.z. Reichenbach i. V. 75jährigcs Bestehen einer Spinnerei. Die Streichgarnipinnerei F. A. Neidhardt konnte am 1 Juli die Feier ihres 75 jährigen Bestellens be gehen. Die Industrie- und Handelskammer Plauen ließ aus diesem Anlaß eine Glückwunickadreste überreichen. Auch sonst wurden der Firma zahlreiche Ehrungen durch Verbände und Korporationen zuteil. Bund der Deutsche« in Böhmen Aussig, 4. Juli. Vom 1. bis 3. Juli sand hier die diesjäh rige Hauptversammlung des Bundes der Deutschen iu Böhmen statt. Dcr Bund umfaßt in 1322 Ortsgruppen ü!>er 150 000 Mit glieder und ist damit der größte stidetcudeutsche Schutzverein. Die Stadt hatte aus Anlaß der Tagung reichen Flaagenschmuck angelegt. An einem am Sonnal>cnd auf der Aussiger Kampshahn abgehaltenen Begrüßungsalwnd beteiligten sich trotz ungünstiger Witterung etwa 4000 Bundesmilglieder. Die 2K-griißungsredc hielt der Vorsitzende der Aussiger Ortsgruppe des Bundes. Dr Heinrich Schöppe. Pros. Gierach von der Deutschen Universität in Prag wies aus di« innige Verbundenheit von deutscher Wis senschaft und deutschein Volkstum hin Die Grüße des Vereins für das Deutschtum im Auslande überbrachte Prof. Mentz Die eigentliche Hauptversammlung begann am Sonnlag vormittag. Frau Direktor Sterne erstattete den Jahresbericht, Direktor Wcinwurm den iltericht über die Geschäftsführung des Bundes. Zum neuen Bundesobmanu wurde Pfarrer Wehren- pfennig Turn gewählt. Eine anläßlich der Tagung veranstaltete „Treuspende" erbrachte 97 000 Kranen Am Sonnlagmitlacz wurde ein riesiger Festzug durchgesuhrt. an den sich aus dem Festplatz ein großes Volksfest anschloß Sommerkonzert des Mannergesangvereins „Tannhäuser". Am Donnerstag abend vereinigte sich der „Tannhäuser" mit dem „Händclvercin" zu einem Sommerkonzert im Gatten des „Linkeschen Bades". Aus dem Programm, das SIranßky ganz auf Licdrrvorträge deutschen Empfindens gestellt hatte, seien die Chöre von Hugo Kaun und die mit kleinem Orchester be arbeiteten Soldatenlieder besonders erwähnt. Dcr stattliche Chor sang unter der anseuernden Leitung Mar Slranßkys klangschön und rhythmisch diszipliniert und zeigte sich aus künst lerisch leistungsfähiger Höhe. — Das Orchester des ,.Handel vereins" erspielte sich durch die Aufführung eines „Sinfonischen Prologes" von seinem Dirigenten Paul Engler einen sehr beachtlichen Sonderersolg. Paul Englers Atcrk ist musikalischer Ausdruck. Ein groß angelegter Satz in klassifckier Form mit gu ten plastischen Themen. Ein Sehnen und Ringen nach Freiheit und Lickt! Engler trifft im musikalischen und instrumentalen diesen Ausdruck ausgezeichnet. Aus dem stark dissonierenden k. Teil des Sverles steigert dcr Komponist bis zu dem befreien den glanzvollen Schluß und reißt so leine Hörer zur Begeisterung mit fort. Engler dirigierte sein Llx-rk mit erstaunlicher lleber- legenheil und das Orchester folgte seinem Führer mit Hingabe und Freude. —gl— m KIM MN Können Sie gewinnen bei cksr 1. Söckaiaeken Lelck- InNerke Mr l.ekde»iibungen rur Lrkak n g deckroktee Ueöungsrtötlen. — Aiebunß am 11. unck 12. juii. — To8« kn allen Erbest er>purtvereinen, bei (äeverkscbolts- lunktioniiren, in a»en einscbläxi^en Totteriegenckälten vcker ckiivkt von cken Söekaisekea UkokNnbe1»Iotteeken, Veevöen-tt. 1, 28. To«;prei8 1^— KT vollstandia nied-'rbr-'nnt-.
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