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Sächsische Volkszeitung : 05.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193206056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-05
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.06.1932
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Notizen Wenn die Ehe lösbar ist... Wir kennen die Strömungen, dl« in Deutschland daraus hinzielen. die Lösbarkeit der El)« mehr und mehr zu erleich tern. Anstatt des so gepriesenen Fortschritts könnten wir nur zu leicht einen Rückschritt erleben, wie ihn viele Verfechter einer Reform des geltenden Elwrechles wirklich nicht erträumen. Wo hin die Lösbarkeit der Ehe schliehlich führt, das zeigt ein Be richt in der „Schöneren Zukunft" über einen Amerikaner, der tnslier vier zehnmal geheiratet hatte. Es zeigt einen er schreckenden Tiefstand der amerikanisck)en Presse, einen solchen Rinn noch zu tn-fragen und das Ergebnis zu veröffentlichen. Dieser Amerikaner weih nicht mehr die einzelnen Frauen, mit denen er verlieiratct war. zu untersck;eiden. Besonder« Gründe für seine vielen Ehesciieidungen vermag er nicht anzu geben. „Es geht da", so erklärt er, „eben wie überall aus der Welt; man ist nie mit dem zufrieden, was man hat. und man erkennt das erst, wenn man es besitzt." Genug davon! Möge dieses Beispiel zeigen, wie stark nicht nur religiöse, sondern auch v o l k s p o l t t i s ch e und kul turelle Gründe für di« Unlösbarkeit der Ehe sprechen. Pflicht jeder Gesetzgebung ist es. hier keine Dämme cinzureihen, die derartige unwürdige Zustände in Deutschland noch verhindern. Wir haben eben die Wahl, ob die El)« zu einer Art registrierten „freien Liebe" wie im kommunistisch;«« Ruh- land erniedrigt werden soll, oder ob mir an dem katholischen Grundsatz der Unlösbarkeit sesthalten. „...auf ein wichtiges Aktlvum verzichtet...." Das Verdienst Dr. Brünings um die vernünftige Gestal tung der deutsch;«» Politik in den vergangenen Jahren ist nicht von allen Sellen während der letzten Tage gewürdigt worden. Vor allem nicht in Sachsen! In einer an sich begreiflichen Sen sationslust hat man sich dem zugewandt, was kommen wird. Nichts aber wäre verkehrter, als anzunehmcn, dah Dr. Brü ning künftig in der deutschen Politik nichts zu bedeuten haben iverde. Wir sind der Meinung, dah dieser Mann noch lange nicht zum letzten Male genannt morden ist. Neben dem sehr l)erzlichen Handschreiben des Reichspräsidenten kann vor allem aus die zahlreichen anerkennenden Aeuherungen verwiesen iverden, die auch auherhalb des Zentrums stehende Blätter in den letzten Tagen der Leistung Brünings gewidmet haben. So schrieb die Russische Zeitung: „Der Reichspräsident hat, als er Brüning zur Demission zwang, aufein w i ch t i gc s A k t i v u m verzichtet, über das Deutschland bisher verfügte: der Schatz an Vertrauen, den sich der scheidende Kanzler durch seine ;>ersöiilick)eii Beziehungen zu den führenden Staatsmännern des Auslandes allmählich er worben hatte, kann nicht mehr zu Deutschlands Gunsten in die Waagschale geworfen werden. Sind wir wirklich so reich an Männern, die den Mut zur Verantwortung mit einer fundier- teu Kenntnis der grohen Zusammenhänge und dem politischen Instinkt für das Notwendige und das Erreichbare verbinden, dah wir uns Brünings Ausscheiden aus der deutschen Politik in diesem Augenblick der Gefahr leisten können?" Die oppositionelle Presse freilich spricht anders über Dr. Brüning. Wir halten es für unter unserer Würde, aus die Ar tikel — die zum Teil in einer unter anständigen Mensch;«» nicht üblich»«» Form geschrieben sind, cinzugehen. Nicht diese Teudenzpresse, sondern die Geschichte wird das Urteil über die Leistung Dr. Brünings spreck>en! : Schirgiswalder Landsmannschaft in Dresden. Am 11. und 12. Juni findet in Dresden d«r diesjährige Bundestag sächs.- thiiringischcr Lands,nannschasten statt. Mit diesem 'grohen Landsmannschaststrcsfcn ist das 20jährige Gründungsfest des Hcimalbundcs Dresden verbunden. Auch die Schirgiswalder Landsmannschaft gehört diesem Bunde an und ist an dem Feste beteiligt. Schon manchesmal l;at unser« liebe alte Heimat, nn- scrc Vaterstadt, zu Heimatfesten usw. eingeladen und wir sind gern gekommen und werden auch immer gern kommen. Diesmal nun laden wir die Heimat, alle Freunde, Bekannte und Heimat freunde ein, einmal für einige Stunden nach Dresden zu kom men und mit uns, befreit von den alltäglichen Sorgen, zu ver leben. Unsere Veranstaltung bietet bei wenig Kosten so viel an heimatlicher Art und Sitte, dah sich auch unser« Heimat dar über freuen kann und jeder vollbcfricdigt heimkchrcn wird. — Nähere Auskunst erteilt gern der 1. Vörsitjend« der Schirgis- wolder Landsmannschaft. Herr Alfred Liepke, Dresdcn-A. 18, Zöllnerplatz 1-1, 3. Das Standguanier, wo uns alle Käste aus der Heimat treffen können, ist Gaststätte Zwingcrschlöhchen, am Zwingertcich. Allen Freunden aus der Heimat rufen wir ein herzliches Willkommen in unserer Mitte in Dresden zu. : Freitaler Kreditbank A.-G. in Freital. Auch bei diesem Institut, das eine Hasinngsgenossenschast ist, sind wie bei allen Banken, »rohe Verluste entstanden. Die Hauptversammlung hat daher nach langer, zum Teil lebhafter Aussprache beschlossen, die Aliien im Verhältnis von 5:2 zusammcnzulcgcn, so dah sich das Kapital von 500 006 auf 200 600 NM. verringert. Die Bank macht selbst keine Bankgeschäfte, sondern übernimmt nur zu 50 Prozent die Haftung gegenüber der Girozentrale. Es ist eine gründliche Vereinigung vorgenommcn worden, so dah wei tere Verluste nicht mehr zu erwarten sein sollen. ; Bädervcrwaltung. Das Licht- und Lustbad „Antons" ist trotz des Elbhochwaskers für den össcntlicl)«n Badeverkehr geöff net. Das Baden in der Elbe ist noch nicht möglich. : Radfahrer gegen Motorrad. Am Freitagvormittag er eignete sich auf der Kcsselsdorfcr Strahe ein Zusammenstoh zwi- s<hen einem Radfahrer und einem Kraftrad. Der Radfahrer siiirzle und zog sich so schwere Verletzungen zu, dah er dem Fried richstadter Krankenhaus zugeführt werden muhte. : „Neustadt ln Flammen." Unter diesem Motto soll am kommenden Freitag (10. Junis zum Abschluss« des RingGrei- ling-Iubilciums «in Riesen-Prachtfeuerwerk steigen, wie Dres den noch keines sah. : Stimmzetteloernichtung. Das Sächstsck)« Verwaltungs blatt veröffentlicht folgende Mitteilung der Staatskanzlei. Nach dem das Wahlprüfungsgericht in seiner Sitzung vom 3. vorigen Monats dis Reichspräsidentcnwahl für gültig erklärt hat, kön nen die bei den Gemeinden lagernden Stimmzettel für den ersten und zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl ver nichtet iverden. : Zementnormen. Die vom Reichsverkehrsminister aner kannten deutschen Normen für Portlandzement. Eisenportland- ,'.«ment und Hochofenzement sind nach einer Verordnung des Ministeriums des Innern vom 30. dieses Monats auch in Sach ten anzuwenden. Da in Sachsen Normenzementiverke fehlen, beziehen sich die Zementnormen in erster Linie daraus, dah bei Bauten, die einer baupolizeilicl)en Genehmigung bedürfen, nur Zement von vorschristsmähig überwachten Werken zugelas- ten ist. , , s. Die Verusungsverhandlung im Diszlpllnarprozetz Maier- Böhme brachte gegenüber der Verhandlung der ersten Instanz Kaum etwas Neues. Die Beweisaufnahme war nur sehr kurz, lie beiden Angeschuldigten gaben Auskunft auf verschiedene Zro^n wegen der Kassenführung und der Verwaltung der Lüstling. Dann begründeten die beiden Anwälte. Dr. Hille für Tc. Maler und Dr. Breit für Dr. Böhme, den Antrag auf Frei sprechung. Der Anklagevertreter Ministerialdirektor Dr. Schrei ber hielt die Anklage in allen Punkten aufrecht. Dao Urteil wird erst In der nächsten Woche verkündet werden. Unerfreuliche Zeichen -er Zeil Lleble Zustände im Leipziger Wohnungsamt Vor der Sächsisclien Disziplinarkammer hatte sich der Stadtobersekretür Willy Hientzsch (Leipzig) ivegen übler Vorkommnisse im dortigen Wohnungsamt, an dem er lange Zeit tätig mar. zu verantworten. Die Anklage warf ihm vor, mit Personen, mit denen er amtlich zu tun hatte, öffentlicl)« Lokale besucht zu haben. Er soll sich von ihnen haben sreihalten lassen. Auch lieh er sich Tl>eaterkart«n sci;enken. Zum Dank hat er die Erledigung von Saä)en gegen seine „Freunde" ver schleppt oder aber sie günstig beurteilt. Er soll von verschiede nen Seiten Geld und Cognac für Wohnungsnachmeise erhalten hal>en. Genüsse Akten über Wohnungsrüumungen sind ver- schmunden, und es liegt der Verdacht nahe, dah Hientzsch auch hier unlautere Ding« getrieben hat. Endlich marf ihm die An klage vor. dah er unwahr« Auskünfte gegeben habe. Nach 'än- geren Verhandlung verurteilte die Disziplinarkammer Hientzsch zur Dienstentlassung, besteh ihm aber auf 3 Jahr« 75 Prozent seines Nulxgehalts. Es sei nicht erwiesen worden, so heiht es in der Urteilsbegründung, dah er sich der passiven Be stechung schuldig gemacht habe, wohl aber sei erwiesen, dah er mit Vermittlern und Wohnungsinteressenten in Weinstuben und Wirtsckmsten gezecht hab«. Erwiesen sei, dah er «ine Wohnungs suche verschleppt habe, nicht dagegen, dah er es wegen einer ge schenkten Aktentasche getan habe. Sein Verhalten sei als grobe Pflichtverletzung anzuselpm, zumal es sich nicht um einen Ein- zelsall gehandcll habe. Er habe sich in einem Mähe der Würde, des Vertrauens und Ansel)«ns, die «in Beamter genießen müsste, unwürdig gezeigt, dah er nicht mehr als Beamter geduldet werden könne. Gerade in einem Wohnungsamt müsse auf pcin- 'ichste Reinlichkeit gesehen werden. Nur mit Rücksicht auf seine sonstige dienstliche Tätigkeit habe man ihm «inen Teil des Ruliegehaltes zuerkannt. Zehntausend NM. unterschlagen VN» IN Potenz woynyaster srüherer Krankenkassenkas» sierer hat In der Zeit von 1924 bis 1930 rund 10 000 RM, die ihm zum Ankauf von Jnvalidenmarken anvertraut wor den waren, für sich verbraucht. Ferner sind ftir etwa 23 000 Reichsmark Marken nicht geklebt worden. Ein Arbeitgeber wcir mit über 4000 RM Markenschulden Im Rückstand. Das Schöffengericht Neustadt verurteilte den Kassierer zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Wegen Fluchtverdachts wurd« der Verurteilte sofort in Haft genommen. Unterschlagungen bei einer Darlehnstaffe Bei einer un S-ommer vorigen Jahres tn der Spar- und Darlehensvereinskasse in Räckelwitz vorgenommenen Revi sion stellte sich heraus, datz in der Kasse ein Fehlbetrag von 23 000 RM vorhanden war. Jetzt hatte sich vor dem Baut zener Gemeinsamen Schöffengericht der Lekrer Paul Josef Kockert, der bei der Kasse als Rechner beschäftigt war, wegen Unterschlagung zu verantworten. Es wurde ihm zur Last ge legt, von den fehlenden Geldern etwa 18 000 RM für sich verbraucht zu haben, was Kockert aber bestritt. Wie die Be weisaufnahme ergab, waren in der Kasse bereits seit 1928 Fehlbeträge zu verzeichnen. Um diese zu decken, wurden Kockert vom Aufsichtsrat der Kasse nach und nach Kredite bewilligt, die zuletzt nahezu eine Höhe von 13 000 RM er reichten. Ueber den Verbleib der restlichen Gelder konnte Kockert keine befriedigende Auskunft geben. Das Gericht ver urteilte ihn wegen Unterschlagung zu acht Monaten Gefäng nis. «Zdelpelziiere im Dresdner Zoo In der letzten Zeit sind mehrere ZuchtpärckM von wert vollen Pelztieren angesckmsst worden, nämlich ein Paar nord amerikanische Waschbären, deren Fell als „Schupp" dem Pelz warenhändler bekannt ist und ferner ein Pärchen Sumpf- oder Schweifbiber, eine Nagetierart Südamerikas von ansehnliä)«r Gröhe, deren Fell das sehr geschätzte Nutrlapelzwerk ergibt. Diese letzteren haben sich bereits fortgepjlanzt und bewohnen mit ihren vier Jungen das eingegittert« Kanalstück mit der ge räumigen Insel, wo im vorigen Jahre di« Hyäne mit ihrem Jungen hauste. Wer gegen Abend an dieser Stelle vorbeikommt, wird die Familie, die während der Hitze sich gern in ihre Gelasse zurückzicht. sick;er zu Gesicht liekommcn, sowohl die Alten als auch die Kleinen durchsurck)«n daun das Wasser oder sie hocken um die Fulterschüsseln, denen sie genau wie die Waschbären das Futter mit den Vorderpfoten entnehmen und nach Eichhörn- ckpmart verzehren. — Wenn beide Tierarten gutes Pelzwerk liefern, so ist die Lebensweise im und am Wasser daran Schuld, ast« solcl)« Tiere wie zum Beispiel auch Biber, Bisam ratten, Fischotter bedürfen ein sehr dichtes Wall- oder Unter haar. um gegen die Abkühlung im Wasser genügend geschützt zu sein. Dresden. Hochstapler s e st g e n o m m e n. Wie aus Berlin berichtet wirk», ist es der Berliner Kriminalpolizei ge lungen, den von etwa vierzig Gerichts- und Polizeibehörden des In- und Auslandes seit langem gesuchten internationa len Hochstapler Armand Schnurpfeil aus Radeberg bei Dres den festzunehmen. Er hat es verstanden, seit etwa fünf Jah ren unter hochklingendem Namen zahlreiche Geldleute um große Sumemn zu schädigen. Zuletzt hatte er, wie kürzlich gemeldet, als angeblicher Rittergutsbesitzer von Flemming einen jungen Dresdner Gutsbeamten, der eine Stellung suchte, um die geforderte Kaution von 3000 RM betrogen. Mütterschule ln der Hygiene-Ausstellung. Lehrgang „Säuglingspflege und Gesundhcülspfle^ der Frau". Leiterin Frau Funke-Peißker, beginnt Montag. 6. Juni, 18.30 Uhr, im Dcutscl)«n Hygiene-Museum, wöckxnstlich 2 Doppelstunden bis Ende Juni. Meldungen erbeten: Telephonisch unter 25201 oder bei Kursbeginn. Staatliches Kunstgewerbemuseum (Eliasstr. 34). Die Son- derausstellung „Dresden und die Volkskunde" enthält Keramik, Gebrauchszinn, Amulette und Stickereien aus Dresd ner Privatsammlung«n und Museumsbesitz, sowie Abteilungen der Sächsischen Flurnamenstelle, d«r Landesbildstelle, des Semi nars siir Volkskunde und des Pädagogischen Seminars au der Technischen Hochschule. Geöffnet: Sonntags 10—1 Uhr, Diens tags und Donnerstags 12—7 Uhr, an den übrigen Wochentagen 0—2 Uhr. Eintritt frei. Verein für Völkerkunde. Dienstag, 7. Juni, 16 Uhr: Füh rung durch di« orientalische Abteilung des Historisck)«» Mu seums. Gäste willkommen. Staatliche Kunstgewerbebibliothek, Dresden, Eliasstraße 31, 1. Ausstellung: Unterrichtsergebnisse der Fachklasse für Gebrauchsqraphik sProf. Dresc^r) an der S'aatl. Aka demie für Kunstgewerbe. Geöffnet werktags 8—18 Uhr, Sonn abends 8—14 Uhr. l-riprm unck Umgebung Großrundsunlsender im August in Betrieb Wie die Oberpostdirektion Leipzig mitteilt, geht der Auf bau der neuen Grotzrundfunksender in Leipzig und Frankfurt a. M. programmützig weiter. Während die eigentlici)« Montage des Senders Leipzig etwa Mitte Juni lceendet sein wird, wird dies sür Frankfurt Ende Juni der Fall sein. An die Ausbau arbeiten schlichen sich die «rforderlicl;«» Durchprüfungen und Messungen der einzelnen Sonderteile usw. an. die nur nach be endetem Aufbau der Anlage an Ort und Sielle möglich sind. Mit der Inbetriebnahme diese? beiden Sender, die bekanntlich ihre Welle tauscl)en, ist somit im Lause des Monats August zu rechnen. Der Bau des Breslauer Grohsenders und die umfangrei chen Abnahmemessungen sind so weit fortgeschritten, dah die neue Sendeanlage etwa Mitt« Juli sür betriebsmäßige Ver- gleichsversuche über die Wirkung der neuen erstmalig in dieser Form ausgesührten senkrechten, im Innern des 140 Meter hohen Turmes befestigten Antenne zur Verfügung steht. Für die Dauer dieser Versuche bleibt der alte Scnoer im Betrieb. Die endgültige Inbetriebnahme des Breslauer Grohsenders ist hiernach ebenfalls im Laufe des Monats August zu erwarten. 01s dllllgstv iroisv IW vsi'iekünsn Kumsra ^orngio« von ) Senkung der Leihhauszinsen. In der Ratssitzung wurde beschlossen, den Leihhauszinssatz von 2 auf 1.7ö vom Hundert monatlich zu senken. Die Herabsetzung des Leihhauszinssatzcs soll, vorbehaltlich der Genehmigung der Stadtverordneten, mit Wirkung vom 1. Iu!i 1032 eintreten. ) Ein ungetreuer Geschirrsiihrer. Nach Ausführung eines Diebstahls von 1250 Mark zum Nachteile seines Arbeitsgebers in Vorsdors ist seit dem 2. Juni der 23jährige Geschirrführer Curt Bothendorf flüchtig. Der Geschädigte hatte die Summe in einem verschlossenen Schrank im Schlafzimmer aufbewahrt. ) Bachs Hohe Messe. Ter Rat der Stadt Leipzig veran staltet am 11. und 12. Juni, 20 Uhr, unter Leitung von Pro fessor Dr. Karl Straube in der Thomaskirche eine Ausführung von Bachs Hoher Messe. ) Die Revision des Reichenbacher Lustmörders Gerber ver worfen. Der erste Strafsenat des Reichsgerichts hat am Frei tag die Revision des 27jährigen Handluugsgehilsen Fritz Willy Gerber aus Neick>enbach i. V. verworfen und damit das Todes urteil des Schwurgerichts Plauen vom 12. April dieses Jahres bestätigt. Firmung in Wurzen Am Dreisaltigkcitssonntage. den 22. Mai. hatte die Herz- Iesu-Gemeind« Wurzen zum ersten Male die grohe Freude, den seitherigen Diözesanbischof, den jetzt ernannten Erzbischof von Freiburg. Exzellenz Dr. C. Gröber in ihrer Milte be- grühen zu können. In 2)Lstündiger Kraftwagensahrt van sei ner Residenz Bautzen kämmend, traf Bisch»? Gröber in Beglei tung von Ordinariaisrat Professor Dr. Soppa pünktlich 1.0 Uhr am Pfarrhaus« ein, das mit Guirlanden und Birken ge schmückt und mit den Reichs-, Landes- und Stadtfarben l>s- flaggt mar, während vom Turme der Herz-Icsu-Pfarrkirck)« das feierlicl)« Ehrenqsläut erklang. Im grohen Klassenzimmer k fand Begrühuug durch den vereinigten Kirchen- und Kinder chor statt. Ter Pfarrer hieß den verehrten Oberhirtcn zur hl. Firmung in Wurzen, der 5. in seiner Psarramtssührung, eben falls herzlichst willkommen, erinnerte an die historisck;« Bedeu tung Wurzens, wo die Meissner Bischöfe einst als Territorial herren selbständiger und machtvoller walteten als zu Meißen selbst und dis grössten auch heute noch in dankbarer Erinnerung ' fortlebenden Wohltäter von Stadt und Land (Johann V I. von Saalhausen) geworden sind. Auch die geschichtlick;« Entwicklung der jetzigen katholischen Gemeinde als der ersten dem heiligsten Herzen Jesu geweihten im.ehemaligen Apostolisck)en Vikariat, lieh der Ortspfarrer vor des' heiligen Benno Amtsnachfolgers Auge vorüberziehen Nun erfolgte die Vorstellung des Kirchen vorstandes und der Vereinsvorstände. Auf dem Roitzscher Wege giugs nach dem schönen Gebets hause unter Voranlritt der oier Kirchenfahnen sowie des kirch lich geweihten Banners des Vereins l)eiinattreuer Oberschlesier und der schönen Christuskönigsfahne des katholisck)en Männer vereins. Nach Darbietung von Asperges und Weihrauch durch den Rector ecclesiae stimmte der Kirchen- und Gemeiudechor Cantate verstärkt, wie schon manchmal, in dankenswerter Wei se durch einige wackere Sänger des ebenfalls von Kantor Con rad dirigierten „Frohsinn" das „Ecce sacerdos" an, daraus folgte der Einzug auf dem schönen geräumigen Altarplatz. Noch liturgisck)er Begrühuug des Oberhirteu unter Wechselgesang von Psarrer, Chor und Bischof las der Hochwürdigsle Herr «ine stille listige M«sse, zu der die Damen des Chores eine einstim mige deutsck;« Herz-Iesu-Messe sangen. Nach Gemeindegesang des Heilig Geist-Liedes bestieg der Ortspsarrer den Predigt stuhl, um ein letztes, kurzes, kerniges Kanzelwort über „Strei ten, Meiden, Leiden" als des Christen Lebensweg aus Erden an die 38 Firmling« einschlichlich 4 Convertiten 24 männlick;«, 14 weibliche) zu richten, dabei die tiefe Bedeutung des Ocles, des Balsams, des Chrysam-Kreuzes und Backenstreick)es erklä rend. An der Kommunionbank, wo srüh schon 50 und von dem Hochwürdigslen Herrn C« leb ran immer noch 13 hl. Kom munionen ausgestiendet wurden, erfolgte unter Assistenz von Ordinariatsrat Dr. Soppa und Ortspsarrer Riedel die Hand auflegung und Salbung der jungen Christusstreiler, wobei Kü ster Vatl>« das Salbgefüh darbot und zwei Iungmänner Stab und Mitra hielten. Eine reichlich halbstündige aus tiefster Herzensbesorgnis kommende Predigt des Bischofs des ersten und eigent lichen Lehrers der Diözese mahnte die Firmlinge zur Charak terbildung. die Gemeinde zur Pslege des Gemeinsinns, sür den uns die hl. Dreifaltigkeit Vorbild ist. Mit Tcdeum und sakra mentalem Segen schloh die erhebende Feier. Rührend war cs und manches Auge der Alten wurde nah, als Bischof Conrad beim Hinausziehen aus dem Gotteshause noch jedem einzelnen Firmling, zumal den Konvertiten, deren guten Eindruck er nachlier besonders lobend erwähnte, wie ein guter Vater die Hand drückte Nach nochmaliger Besprechung mit den Kirch.m- vorständcn. indessen der Psarrer ein Silber- und eln grünes Paar einzusegnen hatte, und bc-sck-eidenem Mahle in enastem Kreise sowie kurzer Siesta setzt« Erzellcnz mit Begleitung um 2 Uhr die Autofahrt über Grimma und Bad Lausick nach Bor na fort, zu dem gleichen kobpriesterlick;«» Dienst-. — Wir Wur- zener aber wollen das Andenken des zu uns gütigen Pfarrers und Vaters auf St. Bennos Stuhle in treuem Herzen hüten und seine Mahnworte befolgen in christ katholischer Ta«, el.
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