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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111009016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911100901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911100901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-09
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Leipziger Tageblatt Nr. 280. los. Jahrgang. Montag, s. Oktober I9ll - ktte Ltoffe, Nobel, Vöcien, lin6 LeLcki^was eben, sckmutLt, allem mit 3unlicktselfe klmoan6fkei,wie neu gspu'Ä! mit dem Stern verliehen worden. Der Bremer Brauereiarbeiterstrcik. Bremen, 8. Oktober. (Eig. Drahtnield.) Die abend wieder aufgenommenen Einigungs- Letzte Depelihen unü Mrnlprechmelüuugen 1. Deutscher Kongretz Mr Jugenübiiüung unü Hugenükunüe. Dresden, den 7. Oktober 1911. vereinsnschrichren. * Die Bereinigung fiir das gesamte Kranken, pflege, und Badepersonal, sowie verw. Zweige Deutschlands, Sih Leipzig (Geschäftsstelle Seeburg- straße 96), die am 21. September ihren Dolegierten tag in Leipzig abgehalteu hat. teilt mit, daß heute abend 8)X Uhr im Hotel „Höchstem", Karolinen straße 5, Mitgliederversammlung stattfindct. Tödlicher —k. Berlin, abend gegen 7 Mielecke beim Kreutzigerstraße so unglücklich zu Boden, daß er sich das Genick brach und sofort t o t war. Ueberschwemmung in Wisconsin. <D L a Crosse (Wisconsins, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Eine Ueberschwemmung hat etwa IVO Ortschaften und Dörfer im Westen des Staates Wisconsin hcimgesucht. Ungefähr 4» Per- fonen sind ertrunken, viele Ortschaften bilden nur noch TrUmmerhaufen; der angerichtete Schaden wird auf viele Millionen geschätzt. uniickl SM eife M.LLÄ gestern ... ... Verhandlungen im Brauereiarbeiter streik haben zu einem greifbaren Resultat nicht geführt und sollen diese Woche fortgesetzt werden. Dem Be schluß des Streikausschusses, über die Produkte der Bremer Sozietätsbrauerei den Boykott zu ver- hängen, wurde von den Ausständigen sofort statt- geg eben. Er soll mit aller Schürfe durch- geführt werden. Die spanischen Operationen in Marokko. O Madrid, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Wie die Blätter melden, haben sich gestern früh drei spa nische Kolonnen nach dem Ued Kert in Bewegung gesetzt. Eine Kolonne überschritt den Fluß und griff die Befestigungen der dahinter verschanzten Harka heftig an. Die Harka ergriff die Flucht. Zwei spanische Kriegsschiffe unterstützten die Opera tionen mit ihrer Artillerie. Hs Melilla, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Die Verhüt unter Oberst Rivera wurde aus dem linken User des Kcrt angegrisseir und verlor zwanzig Mann. Oberst Rivera und zwei Offiziere wurden verwundet. Daraus über schritt die Division Orozeo den Fluß und besetzte eine Stellung elf Kilometer landeinwärts. Oie monsrHittilÄe Leuregung in porttrgal. H Lporto, 8. Oktober. (Eig. Drahtm.) Marine truppen sind vorgestern abend hier eingetroffen und nach Villa Real und Mirandella weitergegangen. Das Küftenpanzerschisf „Vasco da Gama" hat heute auf der Reede von Leixoes Anker geworfen. Republikanische Truppen halten die wichtigen strategischen Punkte be setzt. Einzelne Abteilungen verfolgen die Banden der Monarchisten. Lissabon, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Aus Braganza wird unter dem 7. d. M. nach mittags 3 Uhr 2V Min. gemeldet: Die Royalisten sind geschlagen worden und haben sich aus spa nisches Gebiet zurückgezogen. Der Breslauer Luftschiffertag. Breslau, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Auf dem heute hier tagenden 9. ordentlichen Lustschisfer- tage wurden in den Vorstand des Deutschen Luft- schiffernerbandes gewählt zum 1. Vorsitzenden Gene ralleutnant z. D. v. N i e b e r - Berlin, zum 2. Vor sitzenden Geheimrat Miethe - Berlin mit 171 Stimmen. Prof. Dr. B a m l e r - Rellinghausen er hielt 113 Stimmen. Im übrigen wurden die aus scheidenden Vorstandsmitglieder wiedergewählt mit Ausnahme des Herrn Ley-Nürnberg, fiir den Herr Berlin-Nürnberg gewählt wurde. Als Ort fiir die nächste Tagung wurde Stuttgart bestimmt. Die 1vl>. Fahrt des Luftschiffes „Schwaden". Vaden-Oos, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeldung.) Das Luftschiff „Schwaben", das heute vormittag eine Fahrt nach Stuttgart mit Landung auf dem Cannstatter Wasen gemacht hatte, stieg nach mittags mit zwölf Personen an Bord zu seiner hundertsten Passagierfahrt auf. Aus diesem Anlaß war das Schiff mit Flaggen und die vordere Gondel mit einem Lorbeerkranz geschmückt. Unfall beim Nollschnhlauf. 8. Oktober. (Priv.-Tel.) Gestern Uhr stürzte der elfjährige Ernst Rollschuhlaufen in der Äuslsnü. Desterreich-Ungarn. * Bom Attentäter Njegus. Der Bürgermeister von SebenicoIeilt der „Neuen Fr. Pr." über die Persön lichkeit des verhafteten Njegus mit: Sein Vater war Gastwirt. Njegus zeigte sich immer unruhig und ge- walttätig. Nach der Wahlkampagne bedrohte er den Bürgermeister von Sebenico, weshalb er vom Gericht bestraft wurde. Auch sonst geriet er wiederholt mit den Behörden in Konflikt und wurde wiederholt be straft. Während seiner Miliiärzeit hatte er ebenfalls Strafen zu verbüßen. An Sebenico war er Korrespon dent mehrerer sozialistischer Zeitungen. Die Nach richt von dem Anschlag traf gestern abend in Se benico ein. In seiner früheren Wohnung und bei seinen Freunden wurden Haussuchungen vorgenom men und dabei mehrere tÄgenstände beschlagnahmt. Verhaftungen sind bisher nicht erfolgt. Portugal. * Die Urheber des monarchistischen Aufstandes. Der Aufstand der portugiesischen Royalisten gegen die republikanische Negierung in Lissabon ist von langer Hand von der Familie Braganza vorbereitet. Bei den portugiesisch-royalistischen Truppen in Nordportugal stehen nicht nur die Söhne des Herzogs von Braga nza Dom Miguel und Fra uz Josef, sowie deren Vetter Herzog von Parma, sondern auch französische und österreichische Offi ziere aus den höchsten adligen Schichten, die unter angenommenem Namen Kriegs dienste leisten. Kö nig Manuel wurde eben falls eingeladen, sich zu den Truppen zu begeben und in ihrer Mitte für Portugal zu kämvfen. Er hat aber bis zur Stunde dem Rufe seiner Anhänger nicht Folge geleistet. Die Geldmittel für den Aufstand der Royalisten haben zum größten Teile zwei Nordameri ka n i s ch e Milliardäre vorgeschossen. Sämt liche Waffen und Gewehre, welche verwendet wur den, sind amerikanischen Fabrikats. bisherige Beförderung, die teilweise auf dem See- wege erfolgte, rund 1v Tage betrug, nimmt die Be- föroerung der Post von Deutschland nach Kiautschau von jetzt an nur noch 13^ bis 14 Taye in Anspruch. Es ist dadurch also eine Zeitersparnis von 2—214 Tagen zu verzeichnen, die im geschäftlichen Interesse sehr zu begrüßen ist. Diese Zeitersparnis wurde da durch erzielt, daß fetzt die Möglichkeit gegeben ist, die ganze Postbeförderung auf dem Landwege zu erledigen. Die Post geht jetzt über Mukden über Tientsin nach Tsinanfu, von hier aus benutzt sie bis Tsingtau die Schantung-Bahn. Durch Fertigstellung des nördlichen Teiles der Eisenbahnlinie Tsinanfu— Pukau kann die deutsche Post nach Süd-Schantung nun auch von Tsinanfu aus zu den deutschen. Missionaren in Kusu auf schnellstem Landwege ge langen. Die Postbestellung ist nun in dem ganzen Pawtqebiet von Kiautschau erheblich verbessert. * Die Manenguba-Eisenbahn. Auf der 160 Kilo meter langen Strecke der Kameruner Nord bahn, die von Bamenba langsam bis 880 Meter ansteigt, verkehren wöchentlich in jeder Richtung drei Züge. Montag, Mittwoch, Freitag land einwärts, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend von der Endstation Nkongsamba zur Küste; außerdem lau fen jeweilig an den Zwischentagen noch Züge bis Mundeck oder Njombe. Die sämtlichen Züge dienen zur Personen- wie Güterbeförderung und führen 1., 2. und 3. Klaffe. An Sonntagen verkehren keine Züge. tig ist jeder sprachliche Ausdruck, der das Auszu druckende unmißverständlich wiedergibt. ^Beifall.) Dr. Rühlmann-Leipzig sprach über den historischen Unterricht in der Ar beitsschule: Ter Versuch einer objektiven Wertung des modernen Begriffes der Arbeitsschule sür den historischen Unterricht muß ausgehen von der idealen Zielsetzung des Geschichtsunterrichtes, von der gleich wertigen Bewertung sowohl stofflichen wie formalen Zieles. Bisher hat praktisch das Stosfprinzip die methodische Gestaltung des Geschichtsunterrichtes im wefentlicl-en bestimmt. Gegenwärtig sind Bewegun gen im Gange, die fick» mit der tbcorctischen An erkennung des Formalprinzips im lveschichtsunter- richt nicht begnügen, sondern praktische Durchsetzung desselben fordern. Es ist nickst aedächtnismäßrgss, sondern verarbeitetes Lernen, nicht fertige, sondern sebstgewonnen« Urteile, historische Sinn und histo risches Denken zu fordern. Daher ist der ganze Unterricht demgemäß umzugestalten. Insbesondere nruß die Privatlektüre hierbei herangezogen wer den. Auch die Tätigkeit der Hand ist heranzuzichen. Zunächst soll man z. B. die Cäsarbrücke oder die Saalburg und derartiges modellieren lassen, dann aber soll man auch die zeichnende Tätigkeit berück sichtigen, indem man z. B. den Grundriß einer Ritterfigur, eines Patrizierhauses zeichnen läßt. Diese Arbeiten der Hand müssen aber freiwillige und individuelle bleiben. Ueberreste der heimatlichen Ver gangenheit sollen von den Kindern systematisch ge sammelt und geordnet werden. Ties kann alles schon auf der Unterstufe geschehen. Auf der Mittel stufe sind daun diese Einricbtnngcn entsprechend aus- zubaueu und selbständige Ausarbeitungen, Vorträge usw. einzureihen. Am der Oberstufe hat der Vor trag des Lehrers start' zurückzutreten zugunsten des arbcitsuuterrichtlichen Verfahrens. (Beifall.) Auszeichnung Bremen, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Dem Vorsitzenden des Vorstandes vom Norddeutschen Llovd Direktor Heineken ist vom Kaiser von Oesterreich das Komturkreuz des Franz-Joses- Ordens Ueber das ' Prinzip der Arbeitsschule, angetvendct auf den Gesamtunterricht der Unter stufe, sprach Direktor Prof. W e t e k a m p - Zchöne- berg. Er faßte seine Ausführungen in folgende Leitsätze zusammen: Ter Arbeitsunterricht setzt sich zum Ziel, die eigene Betätigung des Schülers^ Ter körperlichen Tätigkeit muß insbesondere auf der Un terstufe weitester Raum gewährt werden. Zeichnen rind Formen bilden die beste Grundlage für die Pflege wirklicher Anschauung und Begriffbildung. Beim Rechenunterricht fördert die Selbsttütigkeit des Schüler-) insbesondere das Rechnen mit Stäbchen und Münzen. Auch beim Lesen sind Buchstaben täfelchen zu verwenden. Der eigentliche Lese- und Schreibunterricht kann ohne Schaden längere Zeit zurückgestcllt werden. Tie dadurch freiwerdende Zeit ist der mündlichen Uebung im Gebrauch der Mutter sprache dienstbar zu machen. — Der Korreferent Lehrer Vogel-Leipzig fordert, daß der Unterricht auf der Unterstufe auf der inneren Entwickelung des Kindes sich gründen müsse. Daher sind dem Kinds nur Anschauungsstoff« zu bieten, die seinem Ge sichtskreis entsprechen. Der heutige Unterrichtsbe trieb in der Unterstufe muß ein auf heimatlicher Grundlage, breit angelegter Gesamtunterricht sein. Eine solche Umgestaltung des Unterrichtes verlangt selbstverständlich die größte Freiheit für Lehrer in bezug auf Lehr- und Stundenplan. l Ueber Sprachunterricht in der Arbeitsschule sprach Prof. Otto AntheS-Lübeck. Er stellte folgende Leitsätze auf: Der Schüler muß ein fertiges Werkzeug durch den deutschen Sprach unterricht in die Hand bekommen, so daß er jeglich« verkommende sprachliche Arbeit zu leisten imstande ist. Tas Prinzip der Lern schule bedeutet eine Ver gewaltigung der Sprache und ein TenkbinderniS. Die Arbeitsschule wird daraus ausgehen, die jedem Kinde eingeborenen sprachlichen Kräfte zu entwickeln, daß es sim seinen erzenen sprachlichen Ausdruck zu schaffen befähigt wird. Sie tut daS, indem sie zu- nächst dem mißhandelten Grundsatz der sprachlichen Richtigkeit seine vernünftige Gestalt zurückgibt. Rich» Beunruhigung in Bulgarien. Sofia, 8. Oktober. (Meldung der Aaence Bul gare.) Die letzten Nachrichten über große mili tärisch« Vorbereitungen in Mlajet Adria- novel haben hier große Beunruhigung bervorgerufen und die Regierrurz veranlaßt, die Gesandten Bul gariens bei den Großmächten anzuweisen, die Auf merksamkeit der Regierungen darauf hin- znlenke», daß die unerwarteten und ungerechtfertig ten militärischen Maßnahmen geeignet seien, dre Ruhe an der Grenze und den Frieden auf denk Balkan zu gefährden. Tie Gesandten sollen an die Regierungen das Ersuchen richten, bei der Pforte zur Vermeidung etwa daraus entstehender gefähr licher Folgen Vorstellungen zu erheben. . Die Maßnahmen Frankreich». Toulon, 8. Oktober. (Eig. Drahtm.) Der Panzerkreuzer „Jules Ferry" ist heute vormittag in See gegangen. Der Panzerkreuzer „Leon Gambetta" mit Mmiral d'A rtige wird in eini gen Tagen abfahren. Beide Schiffe werden sich in den türkischen Gewässern mit dem Panzer kreuzer „Ernest Rsnan" vereinigen, um gemein sam den Schutz der französischen Inter essen während des italienisch-türiischen Krieges wahrzunehmen. Paris, 8. Oktober. (Eig. Drahtm.) Gestern abend fand unter dem Vorsitz von Francis Prcs- senfs eine große P r o te st v e r s a in in l n u g ge gen den italienischen Feldzug gegen Tripolis statt. Es wurde eine Tagesordnung angenommen, in der den konstitutionellen Ottomanen, die allein, fähig seien, ein Land zu retten, dessen Be stehen für den Frieden und das europäische Gleich gewicht notwendig sei, die Sympathie der Versammlung ausgesprochen und au die an dem Streitfall nicht beteiligten Großmächte der Appell gerichtet, den Frieden durch Aufrechterhaltung des Rechts wicderherzustellen. — Der ehemalige Minister Haladjian wohnte der Versamm lung bei. Eetrcide-Kriegskontrebandr? — Petersburg, 8. Oktober. (Eig. Drahtm.) Die russische Regierung verhandelt mit der Tür kei, weil diese dir Absicht hat, Getreide für Kriegskontreban'oe zu erklären, eine Maß nahme, die den russischen Getreideexport bedrohen würde. Weiter wird gemeldet: (D Konstantinopel, 8. Oktober. (Eig. Drahtm.) Auf eine Anfrage des türlischen Geschäftsträgers in Cetinje wegen montenegrinischer militärischer Maßnahmen hat Montenegro erwidert, daß es kerne kriegerischen Absichten Habs, es handle sich uni gewöhnliche Garnisonveränderungen. Monte negro werde seine Neutralität wahren. — Auch der bulgarische Gesandte hat dem Großwesir die Er klärung abgegeben, Bulgarien werde strenge Neu tralität veöbäcyten. — Wie verlautet, hat die Pforte, infolge von Schritten einiger Botschaften, das Ver bot der Kohlenver>orgung fremdländischer Schiffe an den türkischen Küsten aufgehoben. — Wie die Blätter melden, haben drei in Benghasi ansä''--- Stämme eine Schar von Freiwilligen zum Kampfe gegen Italien ausgerüstet. Die Einweihung des christlichen Coldatenheims zu Dresden. (:) Dresden, 8. Oktober. (Eigene Drahtmcldung.) Das 3. christliche Soldatenheim in Sachsen wurde heute mittag 12 Uhr in feierlicher Weife eingeweiht. Der König, der dazu erschien, wurde von dem zahl reich versammelten Publikum lebhaft begrüßt. In der Begleitung des Königs befanden sich Exzellenz Generalleutnant von Müller und Flügeladiutant Oberstleutnant Meister. Nach einer einleitenden Ehoralmusik hielt Hofprediger Dr. Friedrich die Weih rede. Er wies darauf hin, daß heute das 3. christliche Soldatenheim in Sachsen eröffnet werde. Im Jahre 1903 habe die Arbeit hierfür begonnen und seitdem sei es möglich gewesen, die 3 Häuser in Leipzig, Chemnitz und Dresdenzu eröffnen. Er gebe aus diesem Anlässe den Gefühlen der Freude und des Dankes Ausdruk. Dank gebühre Seiner Majestät dem König, der von Anfang an die Heims-ache kräftig gefördert und die Heime in Leipzig und Chem nitz persönlich besucht habe. Durch sein heutiges Er scheinen habe er der festlichen Stunde eine besondere Weihe verliehen und außerdem dem Heim ein kost bares Geschenk in Gestalt seines Bildes gewidmet. Sein Dank gelte ferner dem ganzen Königshaus« und namentlich Sr. Kal. Hoheit dem Prinzen Johann Georg, der schon bei der Grundsteinlegung mit an wesend gewesen sei. Weiter dankte der Redner den Behörden, die dem Verein „Soldatenheim" di« manch- inal schwierigen Wege ebneten, um das Ziel zu er reichen, ferner dem Kriegsminister Freiberrn von Hausen, dem Kgl. Krieasministerium, dem Kgl. (Generalkommando, der Kgl. Kommandantur und der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. Auch an die zahlreichen anderen Förderer der Heimsachs, die ihr Interesse durch reiche Zuwendungen betätigt haben, richtete der Redner herzliche Dankeeworte. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß das Dresdner Soldatenheim jederzeit ein Mittelpunkt von Gottes furcht, Königstreuc und Vaterlandsliebe sein möge! Mit dem Niederländischen Dankgebet, das von einem auf der Galerie postierten Orchester gespielt wurde, schloß die Feier, worauf die Mitglieder des Königs hauses und die übrigen Festgäste einen Rundgang durch das Heim antraten. Jagow — Breslauer Regiernngspristdent? 0-i. Breslau, 8. Oktober. (Priv.-Tel.) In hiesigen Beamenkreisen verlautet, zum Nachfolger des verstorbenen Breslauer Regierungspräsidenten v. Baumbach werde der Berliner Polizeipräsident v. Iagow ernannt werden. c> Das Völkerschlacht-Dcnttnal. Eine hübsche kurze Beschreibung des Denkmals mit Abbildungen über die Entstehung und Ausführung des Denkmals kann zum Preise von 30 Pf., bei Zusendung 3 Pf. Porto extra, in der Haupterpedition des Leipziger Tage blattes zu Leipzig, Äohannisgaffe 8, entnommen werden. «sn Chefredakteur: Johannes Schul,. Verantwortliche Redakteure: Für Politik Dr. A. Günther, lokale u. sächsische Angelegenheiten, TagcSchronik u. Vermischtes W. ». Buttlar» das Fenillcton Paul Schaumburg, Musik S. Segnitz, Sport und Kerichtssaal I. Haarfeld. Für die HandelSzeiruug «. Nirchrath. Für den Inseratenteil Mai; Ihle. Sämtlich tu Leipzig. Oer Krieg um TripsUs. Die Einnahme von Tripolis. Rom, 8. Oktober. (Meldung der „Agenzia Stefani".) Nachrichten, die Schiffe aus TripoliLwach Augusta überbracht haben, besagen: Die Beschie ßung von Tripolis erfolgte am Dienstag. Am folgenden Tage fuhr man mit der Zer störung der Forts Hamidie und Sul- tania fort. Am selben Tage durchsuchte man die Batterie Hamidie und machte die Geschütze un brauchbar. Am Donnerstag erfolgte westlich non Tripolis die Ausschiffung von Matrosen, die die Forts Sultania und Hamidie besetzten. Die italie nische Flagge wurde auf dem Fort Sultania gehißt. Zur selben Zeit wurden auf der Batterie Hamidie die Munitions- und Pulverlager in die Luft gesprengt, da sie für die Türken einen Grund, die Rückkehr zu versuchen, und ein Rüttel zur Verteidigung bilden konnten. Unterdessen schritt man zur Durchsuchung der Leuchtturmbntterie, die alle anderen Batterien ebenso wie die Stadt be herrscht. Nachdem man die Möglichkeit der Be setzung fcstgestellt hatte, wurde auch diese Batterie von Matrosen besetzt. Inzwischen erschienen an Bord des Panzerschiffes „Benedetio Brin" drei Arabcrhäuptl inge. um ihre Unterwerfung anzuzeigen, und als Vertreter des Konjularkorps der deutsche Konsul, der den Kommandanten bat, die Stadt zu besetzen. Dies geschah. Nachmitlags wurde das türkische Transportschiff „Dsrna" im inneren Hafen in geringer Tiefe zum Sinken ge bracht; man glaubt, daß es in wenigen Tagen wieder flott gemacht werden kann, da es nur durch Oeffnen des Bodenventils zum Sinken kam. Auf Aufforderung des Kommandanten Cagni liefert die Bevölkerung ihre Gewehre ab. Konstantinopel, 8. Oktober. (Eig. Drahtmeld.) Das iungtürkische Komitee hat die Nachricht er halten, daß bei der Beschießung von Tripo lis der Konak von einem Geschoß getroffen worden sei. Der Wali soll schwer verwundet sein. Rom, 8. Oktober. (Eigene Drahtmeld.) Wie dem „Messaggero" aus Augusta gemeldet wird, er zählen dort aus Tripolis einaetrofsene Flüchtlinge, die Türken hätten sich aus Mutlosigkeit oder aus Mangel an Lebensmitteln in das Innere zurückgezogen. Die Araber ließen sie vollständig im Stich und hätten dem Kommandanten Cagni für wenige Franken vorzügliche Flin ten verkauft. Aus Derna wird gemeldet, daß die Türken sich insbesondere wegen Mangels an Lebensmitteln ergeben müßten. Bittgebet für Italiens Sieg. (D Florenz, 8. Oktober. (Eigene Drahtmeld.) Wie „Nuovo Giornale" aus Pisa meldet, hat der dortige Erzbischof, Kardinal Maffi, einen Aufruf an das Volk und di« Geistlichkeit gerichtet, in dem er zu Bittgebeten für den Sieg Italiens auf fordert. Das türkische Kabinett. OS Konstantinopel, 8. Oktober. (Eigene Draht- meldüng.) Durch die Demission des Ministers des Aeußern Reschid-Pascha, die peinlich über raschte, wird die Stellung des Kabinetts in ver schiedenen politischen Kreisen als erschüttert be trachtet. Reschid-Pascha, der morgen hier erwartet wird, soll auch nicht nach Wien zurückkehren. Der zum Botschafter in Rom ernannte frühere Gesandte in Belgrad Ali Fuad-Hikmet-Vei soll zum Botschafter in Wien ausersehen sein. Es verlautet, daß das Portefeuille des Ministeriums des Aeußern dem Gesandten in Sofia Mustapha Assim-Bei angeboten worden sei. Der Ministerrat dauerte dis 1 Uhr früh. Wie es heißt, wurde beschlossen, durch Vermittlung der türkischen Botschafter den Groß mächten eine neue Note zu überreichen, in der um Vermittlung zugunsten des Friedens und der sofortigen Einstellung der Feind seligkeiten gebeten wird.
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