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Sächsische Volkszeitung : 04.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193106044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310604
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Rückseite zu Seite 9 in der Vorlage nicht vorhanden. - Enth. Sonderbeilage: Papst Pius XI. Weltrundschreiben über die Gesellschaftliche Ordnung (16 Seiten)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-06
- Tag 1931-06-04
-
Monat
1931-06
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.06.1931
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Ienlrumsarbeit in Sachsen Parteikalender. Radeberg. Freitag, den 5. Juni, abends 8 Uhr im Vereins- zimmer Sprechabend „Staat und Verfassung". Redner: Herr Schenk. Ostritz. Dienstag, 9. Juni, abends Punkt 8 Uhr in der Kloster schenke Versammlung mit Vortrag: Warum bekämpfen die Rechtskreise das Zentrum. Zwickau. Sonntag, den 14. Juni, abends 7 Uhr in der Saxonia. Redner: Landesvorsitzender Pfarrer Kirsch, Reichenbach. Plauen I. V. 24 Juni, abends 8 Uhr im Lesezimmer des Kath ittereinshauses: Politischer Instruktionsabend der Zentrums- jugendgruppe Plauen. Leiter: Bezirksvors. Dipl.-Ing. Liest Dresden. Donnerstag, 25. Juni, abends 8 Uhr, Kolpingshaus: Sprech abend, veranstaltet vom Iugendausschuß der Zentrumspartei. Plauen I. V. 22. Juli, abends 8 Uhr im Lesezimmer des Kath. Vereinshauses: Politischer Instruktionsabend der Zentrums- sugendgruppe Plauen Leiter: Bezirksvors. Dipl.-Ing. Liest Plauen l. B. 19 August, abends 8 Uhr lm Lesezimmer des Kath. Vereinshauses: Politischer Instruktionsabend der Zentrums- jugendgruppe Plauen. Leiter: Bezirksvors. Dipl.-Ing. Liest Or. Vockel in Dresden und Schirgiswalde Der Vertreter d«r Zentrumsdiaspora im Reichstag, Reichs- tagoabgeordneter Dr. Vockel (Berlin) spricht am Dienstag, 16. und Mittwoch, 17. Juni In Sachsen. Diesen Reseraten wird eine besondere Bedeutung zukommen, da sie unmittelbar aus die wichtig« Tagung des Reichsparteivorstandes der Zentrums partei solgen, die am 14. Juni in Hildesheim statlsindet. In Dresden spricht Dr. Vockel am Dienstag, 1 6. Iuni, abends 8 Uhr im Saal« d«s Kolpinghauses. Käusserstratze. In Schirgiswalde finde« die Versammlung am Mitt woch, 17. Juni, abends 8.86 Uhr Im Saale des Elisabeth- Heims statt. An beiden Abenden wird auch Stadtverordneter R. M it l - 1 e r (Dresden), das Wort ergreifen. Leipzig von unbekannter Hand eingeworfen morden. Ein zur Tat verwendeter eliva faustgrosser Ziegelstein wurde in dem Raum aekunoen. Auch «ine Hängelampe wurde mit zertrümmert. Oie Hauptversammlung der sächsischen Stenographen Der Sächsische Stenographenr'erbanü. der 335 Vereine nut mehr als 29 099 Mitgliedern umfasst, hielt am Sonnabend und Sonntag in Leipzig seine 71. Hauptversammlung ab. In der Verlrcterversammlung am Sonnabend wurden, um der durch die große Arbeitslosigkeit hervorgeruscncn Notlage der Vereine Rechnung zu tragen, verschiedene Sparmaßnahmen beschlossen. Zum Zwecke der Eintragung in das Vereinsrcgister wurde eine neue Fassung der Beibandssatzung beschlossen. Dabei Kam die einmütige Auffassung dahin Zinn Ausdruck, dass in der Schrei bung der Worte Stenograph und Stenographie, die vollkommen in den deutschen Sprachschatz übcrgegangen sind, das dem Deutschen fremde „pH'' durch „f" ersetzt werden müsse, wie dies in anderen Wörtern schon allgemein durchgcsührt worden ist. Die Ver sammlung beschloß schließlich noch, bei den Vcrbcindswettschrei- ben künftig auch Diktate in fremden Sprachen zu geben. Den Höhepunkt der Veranstaltung der Veranstaltung biloele am Sonnlagmiltag die Festversammlung in der Aula der Unirxnsität, die gleichzeitig dem 85jährigen Bestehen des ältesten Stenographcnvereins Deutschlands, des „Gabel-beiger" Cienogra>chenvereins von 1840, galt. Den Festvortrag über „Der Kurzschristunterrich! an der sächsischen höheren Schule und die Kurzschristlehrerprüfung bei der Universität Leipzig" hielt Uniocrsitätsprokessor Dr. Böhm, stellv. Vorsitzender der wis- senschaflliclien Priisungskommission und des Priisnngsausschus- ses für Kurzichriftlehrer an der Universität Leipzig. Er machte dabei Mitteilung von einem Plan des Volksbildungsministe riums, für solche Abiturienten, die Kurzschrift in Pslichtunler- rich: erlernt haben, eine Abschlußprüfung in Kurzschrift und die Ausnahme ihres Ergebn-sscs in die Reifezeugnisse einzusühren. — Im Anschluß au den Vortrag wurde eine Entschlie ß u n g an die sächsische Slaatsregienmg angenommen, in der die Bitte ausgesprochen wird, möglichst bald die erforderlichen Anord nungen zu erlassen, um die Erreichung der in der Denkschrift des sächsischen Volksbildtingsminifterinms zur Neuordnung des höheren Schulivcsens in Sachsen im Jahre 1926 ausgestellten kurzschriftlichcn Ziele ficherzusiellen. Hieraus sprach Uninersi- tälsleklor Weinmeister über „Der Babelsberger Sieuographcu- verein von 1846 in Vergangenheit und Gegenwart". 'Mit Ehrun gen sand der Festani sein End« — Das allgemeine Wenschrei- ben, das mit der Tagung verbunden ivar. zeitigt« schön« Er folg« in den Geschwindigkeit«» 180 ZOO Silben. Irviclrsu, plsurn Unwetter-Verwüstungen Meerane, 3. Juni. Das schwer« Unwetter, das am Sonn tag sich über Meerane und seiner weiteren Umgebung entlud und das starken Hagelschlag im Gefolge hatte, hat großen Scha den an,gerichtet. Nicht nur, daß viele Gärten, Schreber-Anlagen und weit« Wiesen- und Feldslächen verwüstet wurden, sondern auch sonst wurde an Gebäuden Schaden verursacht. Besonders heimgesucht wurde der Meeraner Stadtteil Crotenlaide, eine sriil-er« Landgemeinde, in der das Unwetter verlseerend gewütet hat. Seit mehreren Wochen sind dort großzügige Bauarbeiten der Stadt im ('lange. Das 'Meerstsenbachbett soll ausgebaut wer den, da die häufigen Ueberschivenrmungen wiederholt große Schädigungen verübt hatten. Aus diesem Grunde war jetzt der Vach in seinem Lauf provisorisch reguliert und in ein anderes in Holz verkleidetes Bett geleitet worden. Das Unwetter, das etwa eine Viertelstunde ivütete, hat die ganze Anlage nahezu zerstört. Die Holzverkleidung wurde auf weite Strecken weggerissen, das Wasser flutete in die noch unfertige neue Bachanlage und als diese die Wassermenge nicht mehr fassen konnte, auf die angren zenden Wiesen und Hausgrundstücke. Der Schaden dürfte sich bei vorsichtiger Schätzung auf etwa 10—>0 090 'Mark belaufen. Er ist um so bedauerlicher, als erst vor einiger Zeit ein Unwetter die Bauarbeiten verzögert hatte. Groß soll auch der Schaden sein,-der der Landwirtschaft entstanden ist. Große Schadenfeuer Seissen. Auf noch unaufgeklärte Weise brach vermutlich in dem 'Maschinenraum der Spielwarensabrik Gebrüder Hübsch ein schweres Schadenfeuer aus, das auf den danebenstehenden Lagerschuppen Übergriff, in dem sich große Vorräte von Lack be fanden, so daß das Feuer sich mit unheimlicher Geschwindigkeit ausbreitete und schließlich auch auf das Wohnhaus übergriss. Trotz zäher Arbeit von nicht weniger als sieben Wehren brannte der Lagerschuppen ganz und das Wohnhaus zum Teil aus, wobei auch viele fertige Spielwaren vernichtet wurden. Zwickau. In Ntülsen-St. Jakob brannte eine mit Vor räten und Maschinen gefüllte Scheune bis auf die Grundmauern nieder: zahlreiche Hühner fielen den Flammen zum Opfer. Auch in Lößnitz wurde am Mittwoch eine mit Heu und Stroh ge füllte Scheune durch ein Schadenfeuer, das auf mit Streichhöl zern spielende Kinder zurückgesührl wird, völlig eingeäschert — In K re t s ch a m - R o t e h se m a am Fichtelberge brach nachts aus unbekannter Ursache Feuer aus, dem zwei Wohnhäuser zum Opfer fielen. tz. Ehcenmaliveihe in Aue. Unter Teilnahme der gesamten Bevölkerung wurde am Sonntag das vom Miliiärvereinsbund in Alberoda errichtete Ehrenmal für die Gefallenen des Well Krieges mit einer schlichten Feier eingeweihl. Der erste Bür germeister Hoffmann übernahm das Denkmal in die Obhut der Stadt Aue. Kur rler 1.su5iir Ostriher Schulfragen Aus der Stadtverordneten-Sitzung, Ostritz. Di« Satzungen des Schulverbandes der eo. Schule bedürfen noch der Genehmigung der Verbanüsgemeinden. Von seilen der Freidenker lag ein Protest hiergegen vor. Er ist in zwischen zurückgezogen worden, weil sich bereits der Versas- sungsausschuß auf den Standpunkt gestellt hat, daß die Stadt gemeinde hierfür nicht zuständig sei. Die Freidenker wollen ^hren Protest nun beim Bezirksschulanu anbringen. Gegen 3 Stim men der Linken werden die Verbandssatzungen genehmigt unter der von Zenlrumsseite gewünschten Bedingung, daß in der Ber bandssatzung bzw. Ortsschulorünung der Passus enthalten sein muß, daß Dissidentenkindern die Wahl der Schule freisleht, also auch in die ev. Schule ausgenommen werden müssen. Die gleiche Bestimmung enthüll auch die Ortsschulordnung der katholischen Schule. Bon Zentrumsseite wurde bei der Erklärung, für die Verbandssatzung zu stimmen, die Erwartung ausgesprochen, daß die protestantischen Mitglieder des Kollegiums jederzeit sür Eigenleben und Entwicklungsmöglichkeil auch der kath. Schule einlreten möchten. Der 2. Nachtrag zur Zparkassenordnung wurde ohne Aus sprache einstimmig genehmigt. Neu ist die Bestimmung, daß die Sparkasse zur Behebung eines vorübergehenden Mangels an flüssigen Mitteln kurzfristige Kredite gegen Lombardierung von Wertpapieren bei der Neichsbank oder anderen mündelsicheren Banken ausnehmen kann. Hie Ueberschüste der Sparkasse, die nicht der Sicherheitsrücklage zugefiihrt werden, müssen „unmit telbar und ausschließlich" sür Wohlsahrtszwecke verwendet wer den, die nicht zu den Pflichlausgaben der Gemeinde gehören — Der Anteil an der Mietzinssteuer hat sich auf 16367 M erhöht Davon gehen 10 v. H. sür Hauserhaltung ab Di« t Gesuche, die hierfür vorliegen, werden genehmigt. Die Bezirkssiedelung er hält 8000 M. zur Schaffung von zwei Wohnungen Der Rest von etwa 6090 M kommt ebenfalls der Bezirkssiedelung zu gute, die für die beiden letzten Wohnungen im Postbeamlenhaus noch nichts ausgezahlt erhallen konnte — Eine längere Aus- sprasts« wurde herbeigesührt durch die Anweisung der Amts hauptmannschaft, 100 v. H. Zuschlag zur Biersteuer und 100 v H. Zuschlag zur Bürgersteuer zu erheben, ('legen die bisherige Bier steuer stimmte nur der Nazi, der di« Auffassung vertrat, tüchtig mitzuhelfen, daß das jetzige System so bald wie möglich zusam menbreche Auch die bisherige Bürgersteuer versiel mit 6 gegen 6 Stimmen der Ablehnung, dagegen stimmten die 3 Sozi, 1 Nazi, 1 Slahlhelmer, 1 Volksparteiler Die Erhöhung der Bier- und Bürgersteuer wurde einstimmig abgelehnt. l. Die Begräbniskasse der Gemeinde Bautzen hielt seine van 70 Mitgliedern besuchte (sauntversammlun r im Gesellen haus ab. Zunächst erstattete Direktor Zimmermann, zu gleich im Namen des zweiten Rechnunasprüsers Bergmann, in etwa einstündigem Referat Bericht über die Lage der Kasse Eine Reil>e von Erinnerungen der Rechnungsprüfer, die in einer Borstandssitzung schon geklärt worden waren, betrafen die tech nisch-praktische Seite der Kassenführuna. Nach längerer Debatte fand der Schlußantrag der Prüfer einstimmige Annahme Die Rechnung für >930 ist richtigzusprechen. soweit entsprechende Be- lege vorgelegen haben." Dadurch wurde dem vorläufigen Kassie rer Z e i l> i g Entlastung erteilt. Seit dem > Januar >931 ist die Kassenführung nach praktischen Erfahrungen so gemeinoerständ- lich eingerichtet, daß volle Sicherheit gewährleistet ist Längere Zeil nahmen die Neuwahlen in Anspruch. Satzungsgemäß schie den aus der erste Borsitzende und drei Beisitzer Ans mehreren Borschlägen wurde im zweite» Wahlgange mit über 60 Stim men Lehrer Rehde gewählt. In ihm erhält die Kasse einen Führer, der 'ckon im Vorstände der alten GrabekaG> kaß und der aus seiner Tätigkeit in verschiedencv.andere» Organisationen reiclie Verwaltungserfahrung mitbringt. Beisitzer blieben oder wurden hinzugewählt die Herren Thomas. Kühn und Zimmer mann. Rechnungsprüfer sind die Herren Studienrat Bruger und Bergmann Herr Zeibig wurde durch 66 Stimmabgaben im Kassiereramte vertrauensvoll bestätigt. Gemeinde- und VefeinLv/ezen tz Diözesanverband der katholischen Iuugsrauenvereinigun- gen Die diesjährige Diözesantagung naht. Allen Vereinen, die zum Verband« gehören, ist von der Diözesanleitung initgcieilt worden, daß sic am 27. und 28. Juni aus der Jugend bürg H o h n st e i n (Sachs. Schweiz! staitsindct Jeder Verein hat die Ehrenpsticht, die Tagung möglichst zahlreich zu beschicken. Jedes 'Mitglied, das erfüllt ist von unfern Idealen, wird gern sich Mähe geben, die Schwierigkeiten die vielleicht seiner Teil nahme entgegenstehen zu überwinden! Denn es will dabei sein, wenn so viele Gleichgesinnte siel, treffen, um einander gegenseitig zu stärken und zu erfreuen. Uebernachlung und Be köstigung sind ganz billig. Beginn Sonnabend abend 7 Uhr. Für die Morgengymnastik am Sonntag sriih sind noch Turn- anzüge miiznbringrii. Außer dem, n»a-'- bereits milgeteilt, findet nachmittags ein WeItsingen der Vereine stall Schön« Preise liegen bereit! — Die Zahl der Teilnehmerinnen ist bi» zum 17 Juni zu melden nach Bischofswerda, katholisches Pfarr amt, an Dr. Kurze, Tiözesanpräses. § Kath. Arbeiterverein Dresden-Altstadt. Sonntag, den 7. Juni, 8 Uhr abends Monalsversammlung Vortrag des H. H. Präses über „Italiens Wunder". Bericht des Delegierten über den Verbandstag. ts Dresden-Iohannstadt. 'M arianische I u n g f r a u e n - Kongregation. Festesfreude herrschte am letzten Mai sonntag, denn wir feierten Ausnahme von 8 Mitgliedern. Unser Präses, Kaplan D ä n h a r d t. forderte sie in seiner Ansprache ans, immer nach christlichen Grundsätzen zu leben und frohe Menschen zu sein. Daun empfntzzen sie die 'Medaille der Gottesmutter, unter derem besonderen Schutze sie nun stehen Eine Segensandacht beschloß die kirchliche Feier. — Im Ge meindehaus hatten wir ihnen einen Festabend bereitet, zu dem sich eine große Zahl Marienkinder, einige Eltern und liebe Gäste eingesunden hatten Sang nnd Klang wechselten ab mit Begrü ßung im Gedicht und durch den Präses. Den Mittelpunkt bil dete ein ernstes Spiel „Am Scheideweg des Lebens" Später folgte auch ein heileres Stück „Arme Alma". Das 'Bundeslieb beschloß den schönen Abend. 8 Sebnitz i. Sa. Fronleichnamsfest: 6 Uhr Frühmesss, 8 Uhr deutsche Singmesse mit Ansprache. 18.30 Uhr Sakraments« andeicht. Oer Monat -er Lebenskraft Der Mai, der uns so viele Wetterüberraschungen gebracht hat, bescherte uns plötzlich eine wahr« Hitzewelle. Tag für Tag halten wir Temperaturen, die selbst im Schatten die 30-Grad- Grenz« überschritten, und das Wetter nahm einen hochsommer lichen Charakter an Dazu will es schlecht passen, daß erst jetzt der Juni, der erste typische Sommermonat beginnt. Wenn man bedenkt, daß die Durchschnittstemperatur im Mai sür ge wöhnlich 18.7 Grad beträgt, so ist schon allein daraus eine starke Welteranomalie zu erkennen. Kalendermäßig bringt erst der Juni den Sommeranfang. Denn erst in diesem Monat erreicht die Sonne ihre größte nörd liche Deklination Der Tag der Sommersonnenwende, der längste Tag, ist der 2l. Juni. Von diesem Datum ab währt der Som mer bis zum 22 /23. September, dem Herbstansang. Die größere Wärme in den Sommermonaten wird dadurch verursacht, daß der höhere Stand der Sonne ein mehr senkrechtes Austressen der Strahlen hervorrust und daß außerdem die Tonne längere Zeil über dem Horizont verweilt. Dabei ist es interessant, daß an sich die Sonne im Sommer weiter von uns entfernt ist. als im Winter. Jedoch spielt die Entfernung der Sonne im Vergleich zu der durch sie bewirkten Erwärmung nur eine unbedeutende Nolle. Sie tritt erst dann in Erscheinung, wenn man den Som mer aus den beiden Hemisphären miteinander vergleicht. Aber wie wir gerade jetzt erlebt haben, ist die Entwicklung großer Hitze noch von einer Reihe anderer meteorologischer Faktoren abhängig, die uns in diesem Jahre so überaus sriih die Hnnds- tagshitze gebracht haben. Der Monat Juni ist der erste offizielle Sommermonat. Zu ihnen gehören noch der Juli und der August Biele glauben, daß infolge der großen Hitze zu Ende 'Mai der Sommer kühl wer den wird. Dies« Vermutung beruht auf keinerlei positiven Grund lagen. Tatsächlich ist es so, daß die höchsten Temperaturen sich nicht in der Zeil oinstellen, wo wir die längsten Tage haben, sonder» erst einen Monat später, im Juli, nämlich dann, wen» die Erwärmung durch die Sonnenstrahlen gleich der Abkühlung durch die wärmere Ausstrahlung geworden ist. Also, wir brau chen nicht die Hoffnung aufzugeben, noch einen schönen und warmen Sommer zu bekommen, obwohl es im Auenblick so aussieht, als wenn das Beste vorweggenommen wäre. Der 'Monat Inni hat seinen Namen entweder von der Göttin Juno bekom men, aber er wurde — was auch möglich ist — nach dem ersten Konsul Roms — Junius Brutus lrenannt. Im altdeutschen Ka lcnder hieß der Monat Brachmonat. Das kam daher, weil man es zu dieser Zeit unternahm, jene Felder umzubrechen, die bis dahin brachgelegen hatten. Es gibt übrigens auch eine andere Theorie, nach der der Name Juni im Zusammenhang mit dem Worte Jugend steht. Junius ist dasselbe Wort wie das gleich- »laulende lateinische juvenis (der Jugendliches. Der sechste Monat des Jahres ist von entscheidender Bedeu tung für den Ausfall der Ernte. Außerdem symbolisiert er die Lebenskraft, die sich jetzt am meisten zeigt. Was lehrt die deutsche Auswanderung 1930? Im Jahre 1930 haben 37 080 — einschließlich Antwerpen rund 37 300 — Deulsä>e das Deutsche Reich mit überseeischem Reiseziel über deutsä-e und fremde Häsen verlassen. Das sind rund tt 430 2 3,5 Prozent weniger als im Bor ¬ jahre. Seil 1926 ist somit die deutsche Auswanderung ständig gefallen, und zwar in steigenden Hundertsätzen Die sinkende Äuswanderungsknrve 1926—1930 ist durch die Zahlen 65 280, 61 37!>, 57 241, 48 734, 37 300 gekennzeichnet. Die Abnahme gegen das Vorjahr stieg im gleichen Zeiträume von 6 Prozent (1926 27s über 6,7, 14,9 aus 23,5 Prozent (1929 30, Aus diesen sinkenden Auswanderungszisfern aus ein Nach lassen des Auswanderungsüranges zu schließen, wäre verfehlt. Das beweist die steigende Ueberland-Auswanderung, die leider in Deutschland statistisch noch nicht ersaßt wird. Aus den Vor merkungen bei den amerikanischen Konsulaten zu schließen, war schon 1929 der 2 iswanderungsdrang auch nach den iiberseeiscl)«» Ländern sünfeinhalbmal so groß wie die Auswanderungsmög- lichkei». Der gesteigerte Auswanderungsdrang und die vermin derte Auswanderungsmöglichkeit wirkt sich auch in gesteigertem Maße durch innere Spannungen aus. Hauptursachen der ver minderten Auswanderung sind nach wie vor die verschürsten Einreisebestimmungen der Haupteinwanderungsländer sowie die fehlenden Barmittel, die zu jeder Auswanderung nötig sind. Von der (Oesamtzahl der Auswanderer waren 19 816 53,4 Prozent männlichen und 17 269 46,6 Prozent weib- listen Geschlechts. Die einzigen Länder in Deutschland, in denen etwas mehr weibliche als männliche Personen auswanderlcn, sind Württemberg, Bremen und Lippe. Angesichts der Tatsache, daß es immer noch zwei 'Millionen mehr weibliche als männ liche Einwohner im Deutschen Reiche gibt, uns daß in vielen auslanddeulschen Gebieten, besonders in Uebersee, ein Mangel an deutschen Frauen bestehl, ist eine gesteigerte weibliche Aus wanderung zu l>egrüßen. Sie läßt sich in einiger Pflege der per- sönliclsen Mziehung«" Z« vorher Ausgewanderten noch steigern, was der Erhaltung deutschen Volkstums in Uebersee förderlich sein wird Die deutschen Auslandssiedlungen «rscl>einen durch den verhältnismäßig geringen Nachschub aus der Heimat und die gesteigerten Assimilierungsbestrebungen der Gastländer stark ge fährdet. bedürfen daher eines sorgfältig ausgewähllen Nach schubs aus der alten Heimat mehr denn je. Bon den reichsdeutschen Auswanderern des Jahres 1930 gingen 21526 über Bremen und 14 295 über Hamburg. Die Disserenz zwischen beiden Häfen, die im Vorjahre 6170 Aus wanderer betrug, ist somit 1930 auf 7231 zugunsten Bremens ge wachsen 1479 deutsche Auswanderer gingen, soweit sie stattstisch ersaßt wurden, noch über fremde Häfen, gegen 1177 im Vorjahr also 302 mehr. Was die Herkunft der Auswanderer betrifft, so stehen nach Bremen (mit 250,4 Auswanderern aus 100 009 Einwohner) und Hamburg (148,2) wieder Baden (126 9), Württemberg (121,9) und Oldenburg >121.7) an der Spitze Aus Preußen wanderten 41,1 aus 109 000 Einwohner aus. aus Bayern 84,1 Der Reichs durchschnitt betrug 56,8 aus 106 000 Einwohner. Die Entwicklung der Auswanderung, besonders die gestei gerte Spannung zwischen Auswanderungsdrang und Auswande- rungsmöglichkeit, erfordert gesteigerte Auttnerksamkeil der ver antwortlichen öffentlichen und gemeinnützigen Veralungsstelley gegenüber schwindelhafter Banernsängerei, aber auch erhöhte Bemühunaen. die noch vorhandenen Möglichkeiten der Auswan derung soweit als möglich zu nutzen und durst' sorgfältige Aus. wohl unp Boi(x?reilung der Auswandeter dajiir zu sorgen, datz 'Mißerfolge vermieden werden. DAI.
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