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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111118021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911111802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911111802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-18
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Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Sus Leimt- unü Urn-egenü. Leipzig, 18. November. Wetterbericht per König!. Lacht. Lanbeewetterwarle zn Dreedr«. Voraussage für den IS. November. Südwestwinde, wolkig, milde, -ein erheblicher Niederschlag. Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntergang, Him- melsfärbung orange. Fichtelberg: Matter Sonnenuntergang, glän zender Sonnenaufgang. Abend- und Morgenrot. O * Platzwustk. Am Sonntag, den IS. November, findet die militärische Platzmustk auf dem Schmuck platze an der Montboftraße vor den« Dienstwohn- gebaude des kommandierenden Generals durch das Musikkorp» des 8. Jnf.-Rgts. Nr. 1V7 statt. Beginn: 11,30 Uhr vorm. Programm: Marsch vom chur sächsischen Regiment „Prinz Anton" vom Jahre 1788. Ouvertüre z. Oper: „Die Zauberflöte" v. Mozart. Ave Maria. Lied von Schubert. I. Finale a. d. Oper: ..Lohengrin" von Wagner. Tonbilder a. d. Over: ..Hänsel und Gretel" von Humperdinck. Ungarische Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. * Jubiläum. Am 20. November d. 2. wird es dem Drehermeister Herrn Emil Mittenzwey. Leipzig-A., Zweinaundorfer Straße 05, III., vergönnt sein, auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Maschinen fabrik von Karl Krause, Leipzig-A.-Cr., zurück zublicken. * Der Chrislbescherungsausschu- zu L.-Neujchönr- seid richtet auch in diesem Jahr« wieder eine Weih- nachtsbitte an die Freunde seines Liebeswerkes. Möchte er überall opferfreudige Herzen und offene Hände für seine Bestrebungen finden! * Wirtschafts-Lotterie zum Besten der Kindcr- bewahranstalt L.-Schleußig. Die Verlosungskom- mission teilt uns mit, daß bei der am 16. November beendeten Ziehung der 1. Hauptgewinn (die Speise zimmereinrichtung) auf Nr. 14 545 gefallen ist, ferner der 2. Hauptgewinn (ein Franck-Pianino) auf Nr. 13156, der 3. Hauptgewinn (die Wohnstuben einrichtung) auf Nr. 14 651, der 4. Hauptgewinn I Wäschegutschein) auf Nr. 14 493, der 5. Hauptgewinn (ein Rcformbett) auf Nr. 7276, der 6. Hauptgewinn (eine Nähmaschine) auf Nr. 421 und der 7. Haupt gewinn (ein Lpeiseservice) auf Nr. 23S41 gefallen ist. Die Gewinnlisten erscheinen am Dienstag, den 21. November, und sind in allen Losverkaufsstellen zu haben. Die Gewinnausgabe findet im Laden Rittcrstraße Nr. 44/48 (nahe Brühl) statt und be ginnt am 21. November, vormittags 9 Uhr. Um allzu großen Andrang zu vermeiden, wird darauf aufmerk sam gemacht, daß die Abholung der Gewinne bis 15. Dezember erfolgen kann. * Mockauer Wohltätigkeitslotterie. Im Dienste der Wohltätigkeit steht die Lotterie zum Besten der .'tteinkinderbewahranstalt und der Eemeindediakonie in Mockau. An die beiden Liebeswerke werden jeitens der Armen und Kranken große Ansprüche ge stellt, für die die laufenden Beiträge nicht genügen. Darum muß für sie eine Lotterie veranstaltet werden, deren Ziehung bestimmt und unwiderruflich am 7., 8. und 9. Dezember stattsindet. Der 1. Hauptgewinn, ein Hupfeld-Phonola mit Jrmler-Piano im Werte von 1800 ist seit dem 13. November im Schau fenster des Hupfeld-Hauses, Petersstraße, ausgestellt. Lose sind im Hupfeld-Hause und in den meisten Zi- garrengefchäften der Stadt zu haben. — Der Lokalverband Leipziger Kegelklubs feierte Freitag sein 26. Stiftungsfest in den oberen Sälen des Kristallpalastes. Wie immer die Veranstal tungen des Verbandes, dank der umsichtigen und rührigen Arbeit des Vorstandes, von einem besonders vornehmen Geist getragen waren, so erwies sich auch dieses jüngste Vergnügen wiederum in solchem Sinne als eine höchst erfreuliche Tat. Der gewaltige Besuch entsprach der Beliebtheit des Festes. Diesmal war es als Operettenabend mit anschließendem Balliest gedacht. Zwei Operetten von Franz v. Suypv, die flotte lustige „Leichte Kavallerie" und die nicht minder temperamentvollen „Zehn Mädchen und kein Mann", schufen die fröhlichen Stunden und gaben dem Abend Stimmung und Belebung. Roch immer behaupten diese flotten musikalischen Schöpfungen, obwohl sie schon ein halbes Jahrhundert alt ge worden, ihren Wert als ansprechende und in ihrem Melodiengang einschmeichelnde Bestände des gewal- icicn Operettenwerkes der jüngsten Zett. Ihre Auf führung lag Labei, und dies kam vor allem auf das glücklichste zur Geltung, in den Händen von Mit- :-iedcrn des Leipziger Stadtthcaters, die allesamt L in Spiel den ihm gegebenen frischen, flotten Zug verliehen und die musikalischen Schönheiten m wirksamer Weise vermittelten. Mit Fräulein Zichoppe, Frau Retty-Großmüller, den Fräuleins Navarra, Marbach. Fournell, Felden, Felse-ger. Schürer, Polster, Stöckel, Humm, Daniel, Binert trugen die Herren Regisseur R. Haas, Heine, Habit, r- bas Urteil dahin, daß die Staubbekämpfung jetzt zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört. In dieser Auffassung kann man durch den Um- üano nur noch bestärkt werden, daß man vorläufig noch immer nicht weiß oder abschätzen kann, wie viele Krankheiten durch den Staub vermittelt werden. Tah alle Arten von Krankheitskeimen, die durch Ausscherdungen des Menschen in Freiheit gesetzt werden können, in den Straßenstaub gelangen und deshalb möglicherweise durch ihn weiter verbreitet werden, wird nicht mehr bezweifelt. Unter diese Krankheiten zählen aber nicht nur Tuberkulose und die zahlreichen Kinderkrankheiten, sondern gerade die überaus lästiaen und in ihren weiteren Folgen ost bedenklichen Leiden, die gewöhnlich unter dem un bestimmten Begriff der Erkältungen oder Katarrhe zusammengefaßt werden. In der reinen Meeres lust, unter dem klaren Wüstenhimmel und noch mehr in der eisigen Atmosphäre in Polargebieten gibt es keine Erkältungen, was namentlich im letzt genannten Fall besonders seltsam erscheint. Die Erkältung ist eben nicht lediglich eine Krankheit durch starke Temperaturgegensätze und durch den von ihnen veranlaßten Wärmeverlust des Körpers, «andern immer oder fast immer eine eigentliche Ansteckung, die in der Regel nur durch derartige Einflüsse von außen her zur eigentlichen Entwicklung gebracht wird. Wenn man nun aber bedenkt, welche Folgen eine starke Erkältung, die sich in einer Ent zündung der Atmungswege ausdrückl, für den Verlust an Wohlbefinden und Arbeitskraft auf Wochen hinaus bedeutet, jo können diese Er krankungen, so selten sie auch eine wirkliche Lebens gefahr einschließen, gerade wegen ihrer Alltäglichkeit zu den gefährlichsten Feinde» des Menschen gerechnet werden. Daß der Staub namentlich der Großstädte, der fortgesetzt von Tausenden und Abertausenden von Menschen mit.neuen Keimen aller Art angereichert wird, der Hauptträger für alle derartigen Krank heilen ist, kann jetzt bereits als eine feststehende Tatsache bezeichnet werden. Deshalb darf und wird die Gesundheitspflege nicht ruhen, bis ihre Forde rungen einer Staubverhütung in einer wirksamen Form befolgt werden. Die Frage bleibt freilich, ob hinreichende Mittel heute bereit» bekannt find und Plöhn, Wedlich, Schröder, Renner, Dtetzmann unter Herrn Kapellmeister Findeisen zur frischen und flotten Wiedergabe der in ihrem Stoffe so heiteren Operetten bei. So wurde der Operettenabend zu einem wahren Festabend, an dem da» stattliche Auditorium in seiner ve^nügten Stimmung nicht müde wurde, die Dar. steuer mit Beifall zu überschütten. Dem Spiel selbst ging ein kurzer Festaktus auf der Bühne vorau», bei dem zwei treue Mitglieder de» Verbände», die Herren Robert Lederer und Elemen» Kirsten, für ihre zehnjährige Zugehörigkeit zum Verband kostbare Ehrengeschenke überreicht erhielten. Von ihnen feierte Herr Robert Lederer unter Dank für die ihnen gewordene Auszeichnung die Verdienste der „Seele des Verbandes" Herrn Carl Flemming und gelobte mit einem dreifachen „Gut Holz" auf den Verband auch fernerhin ihre Liebe und Treue. * Der Weg in» Elend — „Eine Quell« der Kraft", so betiteln sich zwei Vorträge, die Sonntag, den 19. November, nachm. )H4 Uhr im Vereinshaus Rotz straße 14 (Großer Saal) von -en Herren Dr. med. Korman und k. Buddensi« g gehalten werden. Es find Vorträge über das geichlcchtliäze Leben. Manchen jungen Mann hat die unrichtige Lösung dieses Problems zu unheilbarer Krankheit gebrachr. Wer in dieser wichtigen Frage Rat und Auskunft haben will, besuch« diese Versammlung. Damit jedem jungen Mann der Besuch ermöglicht ist, ist der Ein trittspreis auf nur 10 Pf. festgesetzt, um di« Unkosten einigermaßen zu decken. fi- Ein Stockwerk hoch abgestürzt. Sonnabend vormittag in der 9. Stunde stürzte ein an der Lampe straße in Stellung befindliches. 15 Jahre altes Dienst mädchen beim Fensterputzen in den Hof. Das Mäd chen, das anscheinend einen Schädelbruch erlitt, wurde in das Stadtkrankenhaus gebracht. * Heiratsschwindlerin. Auf eine raffinierte, an scheinend weitgereiste Heiratsschwindlerin wird auf merksam gemacht, di« zurzeit in Leipzig „Geschäfte" macht. Sie nennt sich Lehrerin C. Sioli oder Prioata Mathilde Alesarrder aus Petersburg und erläßt in den Tageszeitungen Inserate ungefähr des Inhalts: „Blondine mit großem Vermögen wünscht sich zu verheiraten" usw. Von den sich meldenden Heiratslustigen läßt sic sich Vermittlungsgebühren zahlen, die zum Teil als recht ansehnlich bezeichnet werden müssen, nach Erlangung des Geldes läßt sie sich dann weder sehen noch hören. Die Betrügerin, die sehr gewandt auftritt, ist etwa Mitte der fünfziger Jahre, mittelgroß, hat rundes Gesicht, graues Haar und trägt schwarzen Rock, dunkelblau« seidene Bluse, grau gestreiftes, langes Jackett, schwarzen Elockenhut mit blauem Band mkd zwei weißen Federn. * Fahrraddiebstahl. Auf dem Naschmarkte wurde Donnerstag abend in der siebenten Stunde ein blau emailliertes Fahrrad, Marke „Drilling", gestohlen. Der Eigentümer setzt auf dessen Wiedererlangung eine Belohnung von 50 <tt aus. * Entkommene Unholde. In der Wettinerftraße hat sich wieder ein unbekannter Mensch im Alter von 3.5-10 Jahren in schamlosester Weise aufgeführt. Er ist 1,70 Meter groß, hat dunklen Schnurrbart und ist mit dunklem Ueberzieher und schwarzem steifen Filz hut bekleidet gewesen. — In gleicher Weise machte sich in der Hardenbergstraße ein 20jähriger Bursche bemerkbar, der volles Gesicht und blondes Haar hat und mit dunkler Hose, grauem Jackett und braunem weichen Filzhut bekleidet gewesen ist. Leider sind beide Unholde entkommen. * Diebesbeute. Auf dem Parkplatz wurde am 9. d. M. ein zerrissener Pfandschein gefunden, worauf eine Partie schwarKgrauer Ueberzieherstoff ver pfändet ist. Vermutlich handelt es sich um Diebes beute. Der Eigentümer kann sich bei der Kriminal polizei melden. * In Haft kamen ein 23 Jahre alter Arbeiter aus L.-Lindenau. der von der hiesigen Behörde wegen Diebstahls verfolgt wird, sowie ein 22 Jahre alter Arbeiter aus Auerbach, der sich in einem Lokal der Hainstraßc des Zechbetrugs schuldig machte. * Gestohlen wurden aus einer Kabine auf dem Sportplatz ein Motorradreifen mit Schlauch. Größe 750/85, ferner zwei neue Continentalrcifen, im Ge samtwert von 350 von einem Wagen, vermutlich während der Fahrt vom Brühl nach Lmdenau, 10 ge färbte Persianerfelle im Werte von 450 .«t; aus einer Wohnung in der Lortzingstraße 2 Bände Brockhaus- Lexikon, auf dem Königsvlatz eine silberne Remon- toir-Uhr. * Schulknabe als Räuber. In letzter Zeit hat sich ein 10 bis 11 Jahre alter Schulkuabe im Wefloicrtel und den Westvororten an Kiuoer herangemachi, die zu Einkäufen ausgeschickt worden sind und hat ihnen das dazu bestimmte Geld abgenommen; eine nähere Be schreibung kann nicht gegeben werden. * Fund au» der Zeit der Völkerschlacht. Bei den Ausschachtungsarbeiten eines Neubaues in der Bor- naischen Straße in Connewitz wurde Sonnabend morgen ein Skelett einer erwachsenen Person dloß- ael^t. Anscheinend handelt es sich um einen in de» Völkerschlacht gefallenen Soldaten. Aschegrubenbrand. Freitag abend S,S6 Uhr wurde vom Grundstück Elsterstr. 14 der Feuerwehr» hauptwach« «in Sschearubenbrand gemeldet; die Mannschaft löschte das Feuer bald ab. N Wer ist die Tote? Jene 60 Jahre alte, ein- fach mit schwarzem Rock, blauer Schürze und grauem Umhang dekletoete Frau, welche Freitag abend im Brühl, Ecke Reichsstraße, plötzlich vom Schlage ge troffen wurde, ist im Krankenhaus« bald nach der Einlieferung gestorben. Name, Wohnung und An- gehöriae der Frau sind noch nicht ermittelt. Sach dienliche Mitteilungen wären im Krankenhause sehr erwünscht. * Pau«»dorf. Am Mittwoch feierte der Frauen verein im Alten Gasthof lein Stiftungsfest. Ein Prolog eröffnete die Festlichkeit, an die sich die Be grüßungsansprache des Vorsitzenden Pfarrers Krickau anschloß. Ein lebendes Bild, gestellt von Damen des Vereins, erläuterte i» malerischer Gruppierung die Arbeit und das Wirken des Frauenvcreins. Be sondere Anziehungskraft übte der Basar von Lebens- Mitteln aus, die, in reichlicher Fülle von Mitgliedern gespendet, dem verwöhntesten Geschmack Rechnung trugen, so daß bei dem lebendigen Jnieresse für die gute Sache die geschmackvoll eingerichteten Verkaufs stände in kurzer Zeit ausoerkaust waren. Ein Theaterstück, „Die Perfekte", flott gespielt, fesselte die Teilnehmer und ein Tänzchen hielt Mitglieder und die zahlreichen Gäste bei fröhlicher Stimmung bis in die Morgenstunoen zusammen. Der sehr er hebliche, alle Erwartungen übertreffende Reinertrag soll der Weihnachtsbescherung würdiger Armen zu gute kommen. * Leutzsch. Der Hofmeister Otto Flemming, der Fabrik-Kontrolleur Max Tangermann und der Sägemüller Ernst Härting blicken auf eine länger als 30jährig« Arbeitszeit bei der Firma H. F. Flemming. Pianomechanikenfabrik in Leutzsch, zurück. Für diese Treue in der Arbeit wurden sie durch Verleihung des tragbaren Ehrenzeichens aus- gezeichuet. * Machern. Dem seit 26 Jahren auf dem hiesigen Rittergut« beschäftigten Brennmeister Johann Fried- rich Karl Engel ist vom Landwirtschaftlichen Kreis verein Leipzig auf Grund des mit Allerhöchster Be willigung vom Ministerium des Innern bestätigten Statuts über di« Erteilung von ÄusZeichnungen an landwirtschaftliche Dienstboten und Arbeiter für lang, jährige treue Dienste bei derselben Herrschaft oder auf demselben Gute die an der Uhrkette oder am schwarzen Uhrbande zu tragende vergoldete sil- berne Medaille zugesprochen worden. * Portitz. Nach abgelegter Lehrprobe wurde Lehrer Golditz, der seit Ostern 1910 an hiesiger Volksschule wirkt, als Lehrer in Leipzig gewählt. — Bei der Filiale der Leipziger Konfirmanden-Aue- steuer wurden im vergangenen Monat von 47 Kindern 67,95 „tt gespart. Sport. Radsport. 2 Die neue Berliner Radrennbahn im Sport- palast wird am Sonntag, den 19. November eröffnet. Das Eröffnungsprogranrm wird von 38 Fahrern be stritten werden. Zum Austrag gelangen ein Eröff- nunas - Prämienfahren, ein Hauptfahren mit acht Vorläufen, einem Hoffnungslauf, drei Zwischenläufen und einem Endlauf über 10 Runden, ein Handikap über 5 Runden, ein amerikanisches Mannschafts fahren über 1 Stunde mit 16 Teilnehmer-Paaren, ferner ein Rekordversuch von Nlltt über3 Runden und ein Trostfahren über 6 Runden. Abendrennen auf der Pariser Winterbahn. Am Mittwochabend war auf der Pariser Winter bahn (250 Meter) ein 100-Kilo Meter- Fahren mit gewöhnlicher Tandemführung veran staltet worden, an dem die bekannten Straßenfahrer Franyois Faber, Gustave Garrigou sowie Leon und Emile Georget teilgenommen haben. Die Chancen der vier ausgezeichneten Fahrer wechselten mehrmals. Sieger wurde Emile Georget in 2 Sidn. 6 Min. 27'.s Sek., was für diese Rcnngattung Rekord ist, 2. Garrigou 6)4 Runden zurück, 3. L«on Georget 17 Runden, 4. F. Faber 19 Runden zurück. In Stunde wurden 24H75 Kilometer zurückgelegt, in der Stunde 48,450 Kilometer, in 2 Stunden 91,875 Kilometer. Athletik. 2 Einen neuen Weltrekord im Gewichtstohen bat der badische Athlet Häßler in München ausaestellt. Häßler gelang es, linksarmig 99,5 kg mit freiem Umsatz zu stoßen. Luftschifffahrt. * Pilotaufstieg in Dresden am 18. November. Erdboden: Südsüdost 7; 500 Meter: Süd 10; ohne große Kosten durchgeführt werden können. Das hängt nicht nur mit einer idealen Art der Straßen reinigung zusammen, sondern auch mit der Ver hinderung einer Stauberzeugung überhaupt. Diese wiederum muß entweder durch eine besondere Her- tellung der Straßenpflasterung oder durch eine be- timmte Behandlung der Straßendümme und Bürger teige erreicht werden. Außerdem kommt die Unter drückung der Rauchplage in Beiracht, die der Luft zwar keine Ansteckungskeime zuiührc, aber schädliche Fremdkörper in Gestalt von Säuren und allerhand Staubteilchen, die auf die Luftwege schädlich em- wirken. Vorläufig ist der Mensch noch nicht so weit ge kommen, das Paradies einer staubfreien Stadt auch nur in einem einziaen Fall geschaffen zu haben. Wird dies einmal geschehen sein, so kann die Probe darauf gemacht werden, ob in einer solchen Stadt nicht die Zahl der Erkrankungen und die Sterblich keit auf eine unerhört niedrige Ziffer sinken wird. Oss Lsrüucci»Oenkmsl für vologns. Das Modell zu dem großen Carducci-Denkmal, Las in Bologna errichtet werden wird, ist nun von dem bekannten Bildhauer Leonardo Bistolfi vollendet. Die Anlage ermangelt nicht der Originalität, denn ein Hauptteil des Monuments wird aus einem großen 3 m hohen und 12 m breiten Relief bestehen, das in seiner Gestaltenfolge die Hauptwerke des «roßen Dichters symbolisch verkörpert. Das Relief ist als Trnpiichon angeordnet, der Mittelteil ist zu beioen Seilen durch zwei weibliche Gestalten von den äußeren Feldern getrennt. Die Figurenfolge beginnt mit der Gestalt des jungen Dichters, der zur leierschlaaenden Göttin der Poesie emporstrebt, die folgenden Geflalten symbolisieren die Wandlungen inCarduccisKunst, und enden in zwei Figuren, die zu den Sternen emporschwe ben. Das Relief wird an der Stadtmauer von Bologna seine Stätte finden, an dem höchstgeiegcnen Teil der Mauer in dem Garten jenes Hames, wo Carducci schuf und starb. Vor dem Relief, 8 u> von ihm eni- sernt. wird ein mächtiger Marmordlock aufgeslellt. aus dessen Formen sich der Kopf und der Oberkörper des in sinnender Haltung dargrstellten Dichter» lo»- zulösen scheinen. Nach dem Vorbild Rodins geht die Gestalt in den unbehauenen Block über. Noch weiter vorn zwischen den Bäumen des Gartens werden zu beiden Seiten zwei weitere Gruppen auftauchen; die rechte Gruppe wird durch zwei, die linke durch vier weibliche Ge stalten gebildet, die die verschiedenen Epochen im Schaffen Carduccis symbolisieren. Das Denkmal wird in drei Jahren vollendet sein. Aufteilung eines Rielenvermügens für üie WiftenlÄult. Der unlängst verstorbene amerikanische Millionär John Kennedy hatte sein ganzes Vermögen für Hochschulen und andere wissenichaftliche Anstalten bestimmt. Jetzt ist nach beträchtlichem Aufwand an Zeit und Mühe die Hinterlassenschaft realisiert worden und hat sich als noch bedeutender heraus gestellt, als man zuvor angenommen hatte. Sechs Hochschulen und Colleges waren von vornherein mit Zuwendungen von je 460600 bedacht worden, die also bereits eine Gesamtsumme von fast 2'/- Mill. Mark umfassen. Diese Erden sind aber noch weitaus am schlechtesten weggckommen. Die Columbia Universität in New Bork erhält einen An teil, der nahezu 10 Millionen Mark beträgt, und steht auch damit nicht an der meifl- bevorzugten Stelle. Die öffentliche Bibliothek in New Pork empfängt nämlich rund 11'/- Millionen, das Kunstmuseum iu der Metropole sogar rund 12 Millionen Mark. Dazu kommen noch das Presbyterianische Hospital mit mehr als 6Millionen, die New Parker Universität mit fast 4 Millionen und das Robert-College in Konstantinopel mit 7'-'. Millionen Mark. Der letztgenannte Ort ist natürlich nicht etwa die türkische Hauptstadt, sondern ein danach benannter Platz im Staat« New pork. Im ganzen ergeben diese Spenden für die Wissen schaft das hübsche Sümmchen von 53 Millionen Mark. Carnegie der Große würde für diesen Betrag zwar nur ein mitleidiges Lächeln haben, aber außer halb der Vereinigten Staaten ist jedenfalls ein der- artiger Segen aus Privatmitteln für die Wissen schaft unerhört. Dort aber find die Millianengab«z 1000 Meter: Stidwesi «; 1500 Meter: Süd west 10; 2000 Meter: Sitdwäst 14. * Zeh» freiwillig« Flieaer sind am Freitag abend von Rom nach Cyrenaika abaereist. Die Bevöl kerung bereitete ihnen herzliche Kundgebungen. * Streit zwischen Flieger«. Auf dem Flugfeld« von Reim» soll es nach Pariser Blättermeldungen zwischen dem Flieger VSdrines und einem deut- schen Flugeleven zu einem heftigen Streit ge kommen sein, der in Tätlichkeiten ausariete. Der Deutsche habe leinen Gegner mit einem Revolver bedroht, sei jedoch durch einen andern Flieger ent waffnet worden. * Ta» Luftschiff „Z. 1" unternahm, wie aus Metz gemeldet wird, am Freitag mittag eine einstlln- dige Probefahrt. Die Fahrt nach Köln wurde noch nicht angetreten, weil der Wind sich verstärkte und auch sonst die Witterung sich verschlechterte. * Eine amerikanische Luftverkehrsgesellschaft. Nach einer New Porker Meldung haben hervorragende Amerikaner ein Syndikat zur Gründung einer Luftverkehrsgesellschaft unter Mitwirkung des Washingtoner Generalstabs gebildet. Die Fahrten sollen mit Parsevalluftschiffen erfolgen ** Kein Urbrrlandslug nach Halle. Infolge des wieder sehr starken Windes konnte auch Sonnabend früh wieder der geplante Ueberlandflug der drei Piloten der Deutscheu Flugzeug Werke nicht statt finden. Es wurden deshalb die Apparate verladen und mit der Bahn nach Halle gesandi. Die Flüge in Halle sind für den Sonnabend abgesagt. Deutscher Reichstag. Berlin, 18. November. Am Lundesratstische: von Breite nbach, Peters. Präsident Graf Schwerin-Löwitz eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Minuten. Zunächst werden mehrere Petitionen deutscher Vereinigungen in China, u. a. die Ausgabe kleiner Aktien im Schutzgebiet Kiauischau betr., auf Antrag der Kom mission dem Reichskanzler zur Berücksichtigung über- wiesen. Sodann wird die zweite Beratung de» Schiffahrtsabgabengesetzes bei Artikel 2 8 8, der die Tarife fest'setzt, und u. a. den Personenverkehr und die Flößerei als abgabenfrei bestimmt, fort, gesetzt. Es liegen hierzu mehrere Anträge vor. U. ä. beantragen die Sozraldemokraien, außer Koh len und Erzen auch die Nabrungs- und Futtermittel in Li« niedrigste Tarifklasse zu setzen. Abg. Pfeiffer (Ztr.): Mit Genugtuung begrüße ich, daß die Flößerei von diesem Gesetz nicht betrof fen wird. Wenn gestern der Aba. Schmidt abge leugnet hat, daß bei dem Wahlkampfe in Kon- stanz die Liberalen gelogen hätten, so Hai er damii eine granitne Stirn bewiesen, die härter ist als die Fels«» seiner Heimat. (Große Unruhe links.) Aba. Haußmann (Fortschr. Dp.): Die Rede des Abg. Pfeiffer war eine fassungslose Aeuße- rung des tiefsten Unmuts über die Niederlage in Konstanz. (Beifall links.) Hier im 8 8 handelt es sich um die Kompetenz der Strombeiräte, und es fragt sich, ob diese nicht in der Lage sind, mehr, als es selbst im Sinne des lfivsetzes liegt, die Tarife zu erhöhen. Ministerialdirektor Peters: Die Strom hei rate würden in praxi bei Festsetzung der Tarife selbstverständlich mit der R e i ch s r e g l e r u n g sich ins Benehmen setzen. Anderseits würde natür lich die Negierung ohne den Strombcirat dem Reichs tage kein Gesetz vorlegen. Ministerialrat Ritter v. Graßmann: Die bay risch« Regierung wird für die Flößerei in Ascbasfen- butg Vorrichtungen zur Erleichterung des Umschlages und überhaupt des ganzen Verkehrs treffen. Ten Interessen der Flößerei wird mau dadurch im größten Umfange gerecht werden. Abg. Dr. David (Soz.): Zum dritten Male ist vom Zentrum in dieser Debatte ganz unmotiviert der Konstanzer Wahlkampf hineingezogen wor den. Das fit ein Beweis von der Größe Ihres (zum Zentrum) Schmerzes. Was die Kompetenzfrage bei Aufstellung des Tarifs anlangt, so hat das Reich nach der Verfassung nach wie vor die Berechtigung, einzu greifen. Tatsächlich wird dadurch, daß die Abgaben auf die Fracht geschlagen werden, «ine Verteuerung der Lebensmittel bedingt. Der Trost, daß es sich hiec um gering« Abgaben handelt, ist sehr schwach. Wir wollen, daß auch die Futtermittel im Jnieresse der Kleinbauern in der untersten Tarifklasse bleiben. Wenn das auch schon zugesranden ist. so ist es doch erwünscht, das im Gesetz ausdrücklich festzulegen. Wir bitten daher, unfern Antrag anzunehmen. Abg. Oeser (Fortschr. Vp.j: Die erstmalige Auf stellung der Tarif« ist allein Len verbündeten für solche Zwecke an der Tagesordnung, und die Wochenschrift „Science" meldet in derselben Nummer eine andere Hinterlassenschaft im Werte von drei Millionen. Krämpfe ües Kinürs. Die junge Mutter kann gewiß durch nichts in der Welt so in Ang-t und Schrecken versetzt werden, als wenn das Kind des Nachts plötzlich von Krämpfen befallen wird. Nicht immer ist ein Arzt sofort zu erreichen, und selbst wenn er in unmittelbarer Nähe wohnt, vergeht doch eine geraume Zeit, bis er ein trifft. Die Geistesgegenwart der Mutter tann aber die rechte Hilfe leisten, und jede Mutter sollte wissen, was sie zu tun hat, wenn das Kind plötzlich von Krämpfen befallen wird. Am häufigsten tritt der Stimmritzenkrampf auf. der meistens Kinder mit englischer Krankheit befällt. Es fetzt eine pfeifende Einatmung ein, die in einen krähenden Ton übergeht. Das Kind wird ganz blau und steif. Auch bei der anderen Krampfform wird das Kino steif, weil ein Stillstand der Atmung eintritt. Sobald das Kind mit der Atmung aussetzt, den Kops nach hinten wirft, muß rücksichtslosestes Ein greifen dem Kinde zu Hilfe kommen. Die Mutter oder Pflegerin hole durch den Finger die Zunge vor, schlage das Kind mit einem nassen Tuch aui die Brust. In der Regel erfolgt alsbald Beruhigung und natürliche Atmung. Bei Krämpfen, die mit Bewußtlosigkeit beginnen, bei denen Zuckungen einsetzen, beruhigt man das Kind am besten durch ein warmes Bad oder durch eine fruchtwarme Ein- hüllung des Rumpfe». Hat ein Kind einen epileptischen Anfall, dann gilt r» auch in «rfier Linie, seihst die Ruhe zu be wahren. Das Kind wird auf rin weiches Lager gelegt, man entferne alles, was da» Kind im Munde hat. da selbst ein kleiner Bitzen eine Erstickungs gefahr mit sich bringt. Fangen die epileptischen Zuckungen an, dann schütze mau Las Kind vor Ver letzungen, indem man es im Fallen aufhält. Die Hauptdedinaung Lei einer s»lchen Erkrankung de» Kinde» üt, dech die Mutter die Ruhe dähÜt. Lodneetar Sell»
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