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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111115010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911111501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911111501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-15
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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o«mber 1911 im Vetrirbe de» Geschäfte» dearün- deten Verbindltchk«iten der bisherig« Inhaberin, e» gehen auch nicht Vie bi» zu dr«fem Tage in dem Betrieb» begründeten Forderungen aus ihn Über Di» an O»waid Theodor Ramm erteilte Prokura ist erloichen; st) aus Blatt 6548, betr. di« Firma Leipziger Abend- zeituna Waldemar Szpttlrr in Leipzig: Walde mar Johannes Szpitrer ist al» Inhaber aus- aesebteden. Der Zectungsverleger Wolfgang Huck rn Frankfurt a/Main ist Inhaber. Prokura ist eneUt dem Verlagsdirektor Oscar Ernst Paul Frenkel >n Halle a s. Die Firma lautet künftig: Leipziger Abendzeitung Wolfgang Huck; S) aus Btatl 6685, betr. die Firma Franz Robert Martin Nachf. in Leipzig: Louise Helene verehel. Deubel ged. Müller »st als Inhaberin ausge- ichieden. (SeseUschafter sind die Kaufleute Gustav Arthur Schneider und Gustav Otto Schneider, deid« in Leipzig. Di« Gesellschaft ist am 1. No vember 1911 errichtet worden. Sie haftet nicht für oi« im Betrieb« d«» Geschäft» begründeten Verbindlichkeiten der bisheriaen Inhaberin, es gehen auch nicht die in dem Betriebe begründeten Forderungen auf sie über. Die an Franz Paul Deubel erteilte Prokura ist erloschen: 10) auf Blatt 12036 detr. di« Firma Richard Ernst in Leip-.ig: Wilvelm Tiemens Bernhardt ist als Inhaber ausgejchieden. Der Kaufmann Ludwig JuUu» Hermann Edenhoser in Leipzig ist In haber Seine Prokura ist erloichen; 11) aus Blatt 12650, betr. die Firma ^Revision- Treuhand Vctien-Gesrllschaft Leipzig in Leipzig: Richard Pestel ist al, stellvertretendes Vorstands mitglied ausaeschieden; 12) aui Blatt 13884, betr. di« Firma Tbiemig L To. in Leipzig: In de» Handelsgeschäft ist eingetreten der Kaufmann Ernst Gustav Paul Stachel in Leipzig. Die Gesellschaft ist am 1. November 1911 errichtet worden; 13) aus Biart 14933. betr. die Firma Bamberger L Hertz in Leipzig, Zweigniederlassung: Prokura ist erteilt den Kauileuien Jacob Bamberger in Frankfurt a M.. Ludwig Bamberger in Leipzig und Fritz Bamberger daielbst; 14) aui den Blättern 7507 und 10959. betr. die Firmen Frled. Sag. Wels« und Hvtel L Restau rant Maad tznege, Bahnhof Hermann Malsch, betd« ln Leipzig, Di« Firma ist «»loschen. Leipzig, den 1t. November 1911. r «» Königliches Amtegericht, ALt. UV. Gri!irl!lök!psr!ra!ie Grüsch. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Leschajlszeit l>—1 uns 3—Sonnabends 9—2 Uhr. ^INösutz: it'/e Vo. Lparknne Wal-rerr. Geschäft»,'»eil«: Ratha«, Erdgeschoß link», Zimmer Nr. 4. Zinofutz fLr Einlage« /-O/g bei tilg» liche, Verzinsung. E«lchäst»z«Ur st—L und 3—6. Sonnabend» nur st—2 Uhr. E« rws Leipzig rmü Lmgegenü. Leipzig, ist. November. Historischer Tageskalend«, sR» Leipzig. IS. N»v«mb«r. 1962 Die Handel«hochfchul« bezieht da» neuer« richtet« Handelsichulaebäude. 1862 Der Vürgerschuldirektor Dr. Karl Vogel f. 1885 Nektar Eckstein f. Roch statisttk. Entschluß wird noch nicht im vubliziert, man l./U 'i,.. 7, 7- , durch Änzeige im Lokalblättchen oder per Drucksache mit. Infolgedessen ist e< schwer, einen umfassenden lieberblick über die kür den Bestand und die Fort pflanzung des deutschen Volkes so wichtige Be ilegung der Nerlobungen zu geben. Da tevoch ev- ltsatz >ung rätst- Hohenzoliern 6,7 Eheschließungen. Hohe scbnittSziffern weisen die thüringischen Sta In Reust L. L, entfielen auf 1000 Einwohner 8,7 urrd in Rrutz s. L, dem Lande der Jung gesellen- und Jungiernsteuec, 8,8 Öeii._7- niust schon auk da» Jahr 18Ä zurücraeben, eine ebenso geringe HeiratSlust zu stoßen Jalive 1909. Tast daS Ergebnis für da» Jahr 1911 noch wesentlich ungünstiger auSsallen wird, unter» liegt angesichts der diesjährigen Teuerung wohl keinem Zweifel. Parallel mit dar Abnahme der Eheschließungen geht der Rückgang der Geburten. Im Jayve 1872 kamen auf 1000 Einwohner 10,8 Eheschließun gen urcd 41,1 Geburten. Dabei muß allerdings be rücksichtigt werden, daß bter di« Einführung der Zivilehe einen starken Einfluß auSübte. Im Jahre 1909 entfielen auf 1000 Einwohner nur noch 7,7 betraten und 31,9 Geburten. Im Iah« 1903 waren 8,3, im Iah« 1906 8,S und 1909 sogar 9,0 Prozent aller Geborenen unehelich In den einzelnen Lan des teilen war der Prozentsatz der unehelichen Ge burten sehr verschieden. Auf 100 Geburten kamen nämlich tm Königreich Gachsen 14,8, Hamburg 13,9, in Westfalen aber nur 8,1 uneheliche. »AIS der Grostvaler die Großmutter nahm", war die Zahl der unehelichen Geburten allerdings verhältnis mäßig bedeutend größer. Go kamen im Iah« 1859 aus je 100 Geburten 12,4 uneheliche. Mit der Ein führung der Ztvtleh, trat ein weiblicher Rückgang der unehelichen Geburten ein. Die stark die Ehebande sich lockern, da» geht recht deutlich au» der Zunahme der Eheschei dungen hervor. Obwohl da» geltende bürgerliche Recht darauf zugeschnitten ist, die Ehescheidung mög- vlnkrnür Lelrrrtsluv. Haden «tr kein« amtlich« VerlvbungD- Dce aus Eingehung einer Sh« zielende t „RetcAanzeiger" iert, man teilt ihn Freunden und Verwandten n Lokalblatt Infolgedessen ist e» schwer, einen blick über die kür den Bestand u ;nng des deutschen Volkes so U " „ zu neben. Da'jedoch fahrung-gemäß ein großer, feststehender Prozen aller Verlobungen auch wirklich ein« Eheschlietz zur Folge hat, so läßt sich die Intensität tust an der Bewegung der Eheschließungen verfolgen. Hiernach sind aber tue Aussichten gegen wärtig nicht sonderlich günstig. Tie allgemeine Lebenshaltung hat sich in den letzten Jahren ständig verteuert; OlehaltS- und Lohnerhöhungen vermochten damit nicht mehr Gcl>ritt zu halten. Da- hat die HeiratSlust merklich gedämpft. Im Jahre 1906 kamen auf 100 Eimovhner im Deutschen Reich durch schnittlich 3,8 Ehefchltetzmgen. Bi» zum Iah« 1909 halte sich die Zahl der Heiraten auf 7,7 pro Mill« verringert. Im allgemeinen war di« HeiratSlust tn den vorwiegend industriellen Landesteilen größer als tn den ländlichen Bezirken. Go kamen auf !000 Einwohner tm Königreich Sachsen 8,1, Ham burg 8,5, Ost- und Destpreußen 7,0, Posen 7,0 und Hohenüillern 6,7 Eheschließungen. Hohe Durch- schnittszisfern weisen die thüringischen Staaten auf. thüringischen len auf 100 raten. Man ' en, um auf ; wie tm ltchst zu erschweren, obwohl des Prozeßrecht sogar dem Staatsanwalt weitaHende Befugnisse gibt, rür Aufrecht erhalten der Ehe tn hast Scheideverfahren einzugreife«, steigt dock die Zahl der aus Scheidung lautend« Urteil« do« Jahr dir Jahr. In d« Jahr« 1906 bi» ISO? kam« auf lÖOOlÄ Einwohner 13^ Ehescheidung«. Im Iah« 1908 stieg di» Durch- schnitkSziffer auf 21,8 und im folgenden Jahve sogar auf 23,1. In den einzelnen Bundesstaat« differierte die Häufigkeit der Ehescheidungen ziemlich stark. Während in Preußen auf 100 000 Einwohner durch schnittlich 23,0 Scheidung« kamen, ergab« sich für Hamburg 104,5, für da» Königreich Sachsen 32,4, für Schaumburg-Lippe aber nur 4,3 Scheidungsfälle. * ot. Unt»erst1St»nachrichte«. Mit Genehmigung de» Königs hat das Kultusministerium Dresden den bisherigen Prtvatdozenten Dr. phil. Karl Drucker in Leipzig zum außeretatmäßigen außer ordentlichen Professor in der phllosopbnch« Fakultät hiesiger Universität ernannt. Prof. Dr, Drucker ist am 24. November 1876 tn Leipzig al» Sohn des Rechtsanwalt» Justizrats Dr. Drucker ge boren. Nachdem er das Dhomasgymnasium absol viert halte, studierte er an den Universitäten Liehen, Göttingen und Leipzig, wo er 1901 den philosophischen Doktorgrad erwarb. Nach kurzer Tätigkeit als Assistent des Prof. Nernst- Döttingen siedelte er dauernd nach Leipzig über al» AMenl am Physikalisch-chemischen Institut und arbeitete hier zunächst unter Prof. Ostwald. Am 4. August 1905 habilitiert« er sich an hiesiger Univer sität als Privatdozent für allgemeine physikalische Chemie. Seine Arbeiten bewegen sich auf dem Ge biete der Elektrotechnik. Er veröffentlichte mehrere Aussätze in Fachzeitschriften, so in der Zeitschrift für Elektrochemie und der Zeitschrift für physikalische Chemie. Auch schrieb er Band III. Kap. 3—6 des Lehrbuchs der Physik von Müller - Poillet- Pfanndler. — Der Erfolg der Preis aufgaben der U n i v e r si t ä t L e i p z ig für das Jahr 1911/12 wird vom Akademischen Senat bekanntgegeben. Danach wurde je der erste Preis zuerkannt: von der theologischen Fakultät dem Stud. theol. Carl Friedrich Straube aus Chemnitz, von der Juristenfakultät dem Stud. jur. Karl Berger aus Leipzig, von der medizinischen Fakultät dem Tanv. m«d. Paul Domann au» Wied nitz und von der philosophischen Fakultät den Stud. philos. Victor Taru» aus Leipzig und Stud. rer. nat. Erich Schobert aus Dresden. Den zweiten Preis erhielten stud. paed. Kurt Busch mann aus Werdau i. Sa. und Stud. math. Johannes Süh aus Schlettau. Einer lobenden Erwähnung und Gratifikation von IM wurde Stud. jur. Jo hannes Mrose aus Ebersbach für würdig erachtet. i. Wahlverband vaterländischer Bereine für den 23. ländlichen Landtagswahlkrei». Da durch die Zersplitterung der nationalen Parteien bei der Wahl eine» Landtagsabgeordneten für den verstorbenen Buchhändler Joh. Dürr im 23. sächsischen ländlichen, die Landgemeinden um Leipzig umfaßenden Land- tagswahlkretse der Wahlkreis in die Hände der Sozialdemokratie fiel, hat eine Anzahl national gesinnter Männer dieses Kreises den Plan gefaßt, einen festen Verband aller natio nalen Vereine und Körperschaften de» Kreises, die sich mit öffentlichen Angelegen heiten befassen, zu gründen, um auf diesem Wege den Wahlkreis einem bürgerlichen Vertreter zurückzuer» obern und einem solchen dauernd zu erhalten. Zur Besprechung dieser Angelegenheit fand im Hotel „Sachjenhof" zu Leipzig eine Versammlung von Vertretern nationaler Vereine des 23. länd lichen Landtagswahlkreise», Unterzeichner der zur letzt«» Landtagswahl im Kreis« v«rbr«iteten nativ- nal«n Wahlaufrufe und sonstiger Interessenten statt. Nach einer regen Aussprache, die erkennen ließ, daß allseitig im Prinzip der Plan gebilligt wurde, ernannte die Versammlung ein Komitee, da» den bereits ausgearbeiteten Eatzungsentwurf für den zu gründenden Verband nochmals einer Durch sicht unterziehen und einer vielleicht im Februar a. I. einzuberufenden Gründung» - Versammlung unterbreiten soll. Die Zusage von etwa 20 Vereinen zum Anschluß an den Verband lag bereits vor. Der Verband soll auch die Aufgabe haben, die Interessen de» Wahlkreises, solange dieser im Landtage keine bürgerliche Vertretung hat, dem Landtage gegenüber zu vertreten, und zwar soweit allgemeine Gesetzes, vorlagen in Betracht kommen, wie auch in bezug auf dringende Wünsche einzelner Orte oder Körperschaften. Auch die finanzielle Vorbereitung der kommenden Wahlen soll durch den Verband in die Wege geleitet werden. * Kirchennachricht. Heute Mittwoch, abends */,S Uhr, halt Herr Pastor Scherffig in der Süd- kapelle der Peterskircke einen Missionsvortrag. Sein Thema ist „Missionsbilder aus den deutschen Kolonien". * Lutherscier. Der evang.-luth. Jünglings- verein zu Leipzig-Eutritzsch veranstaltete am 10. November im Eosenschlößchen einen Luther abend. Damit trat er seit seinem 1' »jährigen Be stehen zum zweiten Male vor die Oeffentlichleit und legte zugleich ein beredtes Zeugnis ob von seiner eifrigen und erfolgreichen Arbeit. Durch die reich haltigen, gewählten Darbietungen gestaltete sich dteier Abend zu einer erhebenden kirchlichen Feier für die ganze Gemeinde. Der Posaunenchor der Petersgemeinve und der Eutritz,cher Kirchcnchor unter der bewährten Leitung des Herrn Kantors Kemnitz verschönten die Feier durch ihre Glanz leistungen. Einem sinnreichen Prologe über „Gottes Wort", wirkungsvoll vorgetragen von Herrn Walter Türpe, und der Begrüßung durch den 2. Vor sitzenden, Herrn Pastor Pohonö, folgte die markige Festansprache des Herrn Pastors Eckardt. Er führte die andächtig lauschende Gemeinde im Geiste nach der Wartburg und schöpfte aus ihrer Grnndungsgeschichtc und ihren einzelnen historischen Stätten Wartburagedanken für evan gelische Jünglingsveretnler", indem er in lehrreichen Gleichnissen ihre Bedeutung für unser Leden und insbesondere ,ür die Ausgaben der im evangelisch lutherischen Geiste wirkenden Jünglings- und Männervereine kennzeichnete. Charakterbilder aus Luthers Leben im Kloster, vor dem Reichstage zu Worms und auf der Wartburg, von Mitgliedern mit Fleiß und Geschick dargestellt. umrahmten diese eindrucksvolle, mit großem Beifall ausgenommen« Festrede. Nach dem allgemeinen Gesänge des Luthcr- lirves: „Tin feste Burg ist unser Gott", vervoll ständigten noch zwei Rezitation«« des Lern, walt«r Türpe die Vortragsreihe, deren Schluß da» Dankes, wort de» 1. Vorsitzenden. Herrn Ernst». Wolffers dorff. bildete. * 2« der «hei«« Sitz»»» de» B«zirk»au»lch»ss»» am 13. November wurde« folgende Schankkonzession», aesnch« genebmtat: Ludwig in Kotzschdar (Gastwirt- schäft einschl. des Branntweinschank» in den erweiterten Schankräumen „Zum goldenen Löwen"). Schneider in Beucha (Schankwirtfchaft einschl. de» Branntwein- fchank» und Branntweinkleinhanvel im Laden des Grundstücks Nr. 3 in Holzhaus«, llebertraguna), Schliemann in Leipzig (Schankwirtfchaft einschl. de» Branntweinschank» im Grundstück Nr. 230 in Mölkau, llebertragnng), Glaser in L-Kleinzschocher (Schankwirtfchaft einschl. des Branntweinschants, llebertragung, in Schönefeld). Hohmann in Oetzsch (Schankwirtschaft einschl. de» Dranntweinschanks in dem Grundstücke »Zum Mittelpunkt" in Oetzsch, llebertragung), Muller in Oetzsch (Schankwirt- lchaft «infchl. de» Branntweinschants im Grund stücke „Zur Post" in Oetzsch, Ueberlraguna). — Dagegen wurden folgende Gesuche abgelehnt: Schu- macher in Großzschocher-Wmdorf (neu): Laux in Quesitz (neu); Kunze in Schönefeld (Kleinhandel mit Kognak); Gröllmann in Schönefeld (Handel mit Likören und Spirituosen); verehel. Walter in Schladitz (in Schönefeld, llebertragung): Kühn in Schönefeld (Branntweinhandel). * Bersamml»«« »>tto«ol«r Reichstaaswähler. Aus Veranlassung des Wahlausschusses für die Kandidatur Wanaemann spricht in öffentlicher Wählerverlamm- lung Freitag, den 17. November, abends V,9 Uhr im Eaalede»„Sanssouci", Elsterstrahe, Herr Reichstags, abaeordneter Amtsgeruht»rat Lattmann über: „Ziele und Grundlagen einer gesunden Wirtschaft», und Sozialpolitik. Herr Reichstagskandidat Marine, pfarrer a. D. Wangemann wird im Anschluß daran zu seinen Wählern sprechen. * Einfuhr von Schlachtvieh aus Oesterreich- Ungarn. Das Ministerium des Innern gibt bekannt: 1. Das mit Bekanntmachung vom 20. Oktober 1910 (^.Dresdner Journal" und „Leipziger Zeituna" Nr. 249) erlassene Verbot der Einfuhr und Durch- fuhr von Schlachtrindern und Schlacht- schüfen, sowie von Heu und Stroh, soweit es nicht zu Packzwecken dient, wird auch auf die österreichischen Sperrgebiete XXVI und XU aus- gedehnt. 2. Aufgehoben wird da» Verbot für die ungarischen Sperrgebiete 5, 9, 20, 24 bi» mit 27, 35, 36, 40. 41, 55 bis mit 58, 67 und 69. * Internationale Baufachansstellung mit Sonder ausstellungen Leipzig 1913. Eines überaus regen Besuches erfreut sich die Ausstellung der etwa 600 Entwürfe für ein Ausstellunasplakat in der Aula der Kal. Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe, Wächterstraße 11. Eine bedeutende Arbeit ist von der deutschen Künstlerschatt geleistet worden, und es ist außerordentlich interessant, zu studieren, welche erfinderischen Motiv« oft gewählt worden sind, um das Baufach auszudrücken. Die Ausstellung bleibt bis einschließlich Sonntag, den 19. d. M. ge öffnet, die Besichtigung ist völlig kostenlos und kann Wochentag» von 10—3 und am Sonntag von 11—3 erfolgen. Og. Was muß bee Kaufmann von der Kunst wissen? Ueber dieses Thema sprach in der letzten Monatsverfammlung des Kreisverein» Leipzig im Verband Deutscher Handlungsgehlllfen Herr Dr. Selle- Leioztg. Nach einem kurzen historischen Rückblick ver breitete er sich ausführlich über die moderne Kunst, insbesondere über die Malerei. Von der Freilicht malerei, ihren künstlerischen Möglichkeiten und ihren auch heute noch nicht völlig gelosten Problemen von Licht, Luft und Farbe ausgehend, führte der Vor- tragende seine Hörer zu Menzel, Laibl, Liebermann, Klinger und zu den neuesten Vertretern dieser Rich- lung, die er auch zu den übrigen Schulrichtungen in Beziehung stellt. Es war ihm darum zu tun, klar- zustellen, was der Kaufmann von der Kunst seiner Zeit, der Zeit, in der er steht, der er dient und von der er mit seiner Persönlichkeit abhängt, wissen muß und auf die heute wirkenden Kräfte hinzuwetsen, die aus der Freude an der Farbe das Bedürfnis derart gesteigert haben, daß die Farbe im täglichen Leben mehr und mehr Besitz nimmt. Es steht fest, daß heutzutage sich eine gesteigerte Farbenfreude entwickelt hat, selbst auf Gebieten, auf denen man sie früher nicht für möglich hielt. Tapeten, Schlipse, Schuhe, Wäsche und Papierwaren und fast alle Gebrauchsgegenstände sind von der Invasion der Farbe ergriffen. Das Wissen von der Kunst liegt in dem Verständnis für das Farbige. Die moderne Kunst bat ihren Stil in der Souveränität der Farbe, wenigstens strebt sie diesem Ziel zu. Der moderne Kaufmann ist genötigt, sich über die Bewegungen in der Kunst und über die Motive der bei ihrer Umgestaltung heimlich wir kenden Kräfte klar zu werden. Die Aufgabe, für diese Anschauungen dem Laien die Augen zu öffnen, hat der Redner glänzend gelöst. Seine geistreiche, oft sarkastische Art de» Vortrag» machte besonderen Eindruck. Reicher Beifall lohnte seine lichtvollen Ausführungen. Im Anschluß an diesen Vortrag fand am vorigen Sonntag die erste Mufeumsbesich- tiaung unter Führung des Herrn Dr. Selle statt, der der die in dem Vortrage gezeichneten Gesichts punkte an den Bildern anschaulich erläutert wurden. Die nächste Museumsführung, die der plastischen Kunst gilt, wird am Sonntag, den 26. November, stattfinden. * vom Hanfabund. Am Montag, den 13. No vember, fand im Restaurant „Kaiser Friedrich" eine Versammlung des Hansabundes für die im Norden der Stadt Leipzig wohnhaften Mitglieder statt. Der stellvertretende Vorsitzende Herr Rechts- anwalt Dr. C. Seyferth eröffnete die Versammlung und gab einen kurzen Ueberblick über die Organi sation des Bundes in Leipzig. Es wurde hierauf die Bezirksgrupve „Norden" gegründet und ein neun- gliedriger Vorstand, umfassend die Vertreter der Industrie, des Handels, des Handwerks, der Ange- stellten und der Freunde des Hansabundes, gewählt. Zum Vorsitzenden der B^irksgruppe wurde Herr Rechtsanwalt Dr. Rudolf Beier von der Versamm lung bestimmt. Unter dem Vorsitz desselben hielt alsdann Herr Sekretär Emil Bera «inen Vortrag über den Mittelstandskonareß de» Hansabundes, der von der Versammlung sehr beifällig ausgenommen wurde und an dem sich eine anregende Dis kussion schloß. * Elektrisch »o« Leipzi« n«ch Schkeuditz uud Ummendorf. Wie von uns schon vor einiger Zeit in Nr. 246 unserer Zeitung berichtet wurde, ist geplant, zahlreiche Ortschaften der Elsteraue durch eine Badn- Verbindung zu erschließen. Neuerdings ist hierfür eine normalspuri-e Kleinbahn mit Personen- und Güterbeförderung vorgesehen, die voraussichtlich höchstwahrscheinlich «lektrischen Betrieb erhalten wird. Der Weg dieser Bahnlinie ist gegenüber dem ur sprünglich« Projekt etwa» verändert worden. Sie soll von Schkeuditz über Wehlitz, Rübs«, Ermlitz, Oberthau, RSglitz, Weßmar, Raßnitz, Priß' schena, Wesenitz, Locha», Döllntd, Osendorf, Burg in der Aue, Radewell nach Ammen- darf führen. w«nn auch «iniar wenig« Anlieger Schwierigkeiten Bereit«», so ist doch dl« Stimmung, Dank der Rührigkeit des Gemeindevor steher» zu Ammendorf, Her« Bürgermeister Hahn welcher sich diese Sache sehr angelegen lein läßt, im allgemein« der neu« Bahnlinie lehr günstig. Zahl-, reiche an der Strecke lieaende Kohlengruoengelell- schäften soll« schon beträchtliche Summen gezeichnet haben, ebenso auch Mühlendesttzer. Diese wie ien« beabsichtigen, sich Anschlußgleise legen zu lassen. Für reiche an der Strecke lieaende Kohlengrubengelell- schäften soll« schon beträchtliche Summen gezeichnet haben, ebenso auch Mühlendesttzer. ' beabsichtigen, sich Anschlußgleise legen zu lassen. die Stadt Leipzig wäre die Erschließung der Elfter aue ohne Zweifel von großem Vorteil. ** Da» Wohltiitigkeitsfesi zum Bestem eine» Walderholungsheime» verspricht nach den getroffenen Vorbereitungen einen glänzenden Verlauf zu nehm«. Wie wir schon mitteilt«, werden das Winderstetn- Orchester unter Leitung de» Kamponist« Dr. v. M o s s t- so wies, der Thomanerchor unter der Leitung Pro fessor Schrecks mitwirken und zwar werden letztere drei altitalienilche Madrigale zum Vortrag bringen. Als Solisten sind die Dam« Färber, Rüsche- Endorf, Ilse Helling und Herr Jacoues Urlus gewonnen worden. Herr und Frau Pemoaur werden an zwei Klavieren spielen. In dem Kabarett werden zwei Schwänke von Hans Sachs und zwar „Heiß Eyssen" und „Der tote Mann" aufgeführt. Auch hier werd« eine ganze Anzahl Leipziger Künstler und zwar Gustav Tolmar, Gaston Demme, Walter Brügmann, Albert Kunze, Frl. Dalldorf. Fr. Kuntzschmann, Frl. Etelka Weinhold, sowie Oberlehrer Borchers, Frl. Borchers und Damen und Herren der Gesellschaft Mitwirken. Billetts zum Preise von 40^ bis 15^! sind bei August Pölich zu haben — Im Kaufmännisch« Verein spricht am kom mend« Freitag Herr Postrat Richard Liebernickel. Leipzig über „Die geschichtliche Entwickelung des Postwesens ". Bei den eng« Beziehungen der Handelswelt zur Post von alters her dürfte der Vor trag, zu dem auch Damen geladen sind, wohlgeeignet sein, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln. * Der Leipziger Lehreraefangxrei« begibt sich nächsten Sonnabend, den 18. November, in seiner Gesamtheit nach Altenburg, um im dortigen Hof- theater in Gemeinschaft mit der Hofkapell, ein Konzert zu geben, dessen Reinertrag oem Orchester- pensionsfonds zugute kommt. Der Verein wird Chöre von Schubert, Schwartz, Neumann, Otbegraven. Sitt u. a. singen. Den Abend wird ein Kommers beschließen, d« der Altenburger Männergesang verein dem besreundelen Lehrergeiangvereine zu Ehren veranstaltet. g. Die i« den Fifchhaudlungeu Leipzig» befchäf- tigt« Arbeiter (Marktoelfer und Fahrpersonal) be- schlossen tn einer Versammlung rur Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeit-Verhältnisse tn «in« Be wegung etnzutreten und beauftragten die Leitung de» Transportarbeiter-Verbandes, d« Arbeitgebern dazu eine Reih« Forderung« zu unterbreit«. * verband Leipziger Schr«ber»er«iue. Rach den uns vom Vorstand« des Verbandes Leipziger Schreker- vereine gemacht« Mitteilungen wendete dieser Ver band im vergangen« Jahre 48 000 Mk. für Jugend- pflege auf, gewiß «in segensreiche» Opfer für unser« Jugend, das von Jahr zu Jabr wächst. So betrug 1906 die für genannten Zweck verwendete Summe, die wir irrtümlich als jetzig« Betrag anaaben, 15000 Mk. Innerhalb 7 Jahren zeigt sich also ein Wachstum von 33000 Mark. * Studentischer Glcha»-A-»lf-ver«i>. An dem heut« abend 8 Uhr im Auditorium 19 der Universität vom Studentischen Gustav-Adolf-Verein veranstalteten Vortragsabend wird Herr Professor U. Guthe über den «rften österreichisch« Pro- teftantentag tn Wien, Juul 1911, reden. gg. Gurdlueubruud. Dienstag nachmittag wurde die Mannschaft der Ost-Feuerwehr nach der Bauhof, strahe Nr. 3 gerufen. In einer Wohnung im Hinter- aedäud« hatten Kinder mit Streichhölzern ge spielt und dadurch ein« Gardinenbrand verursacht. Die Wehr beseitigte sofort di« weitere Gefahr. ff Sprung au» dem Fenster. In der Blumengasse sprang Dienstag früh eine 18 Jahre alte Näherin aus Furcht vor einer eventuellen Bestrafung au» einem Fenster in d« Hof hinab. Da» Mädchen, da» außer Verstauchung der Hände und de» Rückens an scheinend kein« ernst« Verletzung« davongetragen hatte, wurde in das Etadtkrankenhaus gebracht. fj Unfälle. In einer Kunstanstalt an der Koch- straße siel einem 29 Jahre alten Steinschleifer aus der Wurzner Straße in L.-Neusellerhausen ein ichwe- rer Lithographenstein auf den rechten Fuß. Dein Manne wurden hierbei 2 Zehen abgequerscht. — Von schweren Krämpfen befall« wurde in einer Fabrik an der Görlttzer Straße in Eutritzsch ein 21 Jahre alter Arbeiter au» der Delitzscher Straß« daselbst. * Engelsdorf. Der Echulerweiterungsbau erfordert die Aufnahme «ine» Darlebn» in Höhe von 120000 Die Verhandlung« über Zinsfuß und Tilgung de» Kapital» schweben noch. Ein Gesuch über einen Straßenbau im Teilbebauungs- plane ü wurde befürwortend an dte Aufsichtsbehörde abgegeben. Der geplante Straßenzug wird 250 m lang und 13 m breit. ff Markranstädt. Eine schwer« Verbrennung durch 10 000 Volt Hochspannung ereignete sich Dienstag vormittag im nahegelegen« Dorfe Thronitz. Monteure der sächsisch« Baugesellschaft für elek trische Anlagen in Leipzig sind dort mit dem Verlegen der Leitung für den Ort beschäftigt. Der 21 Jahre alte Elektromonteur Franz Tajpar au» Zwenkau sah nun, in der Nähe der Tran»formatorhauses auf einer Leiter stehend, ein Geschirr kommen, welche» ihm einen auf der Erd« liegende» Draht überfahr« würde. Er hob den Draht auf, stieg aber dabei gleichzeittg einige Sprossen höher und stieß mit dem Kopfe gegen einen Draht, der über 10000 Volt Hochspannung führte. Tafpar erlitt «ine furchtbar« und umfang- reiche Verbrennung d«r Schädeldecke, sowie schwere Brandwunden an beiden Händen. Er konnte, da Hilf« in unmittelbarer Näh« nicht vorhanden war, auch «rst nach einiger Zeit au» seiner Lage befreit werden. Mit Rettungswag« de» Samariter verein» erfolgt« sein« sofortig« Ueb«rführung in da» Leipziger Krankenhaus, woselbst «r '/,8 Uhr abend» gestorben ist. von d«eorr»ge»äem Voblg«ekm»elc t^siieiivs LcirLvI r>r. K,jeütä: <ie» Leieer» «ä stSoig«. 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