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nach Potsdam und fuhr non dort über Spandau, Tegel und vankow »«rück nach Berlin und weiter. Beim Ueberfliegen des großen Müggelsees lieh der Führer Dr. Ecken « r da» Schiff auf Vie Wasserfläche herabgehen, so das, die beiden Gondeln auf dem See schwammen. Nachdem auch Köntgswusterhausen und Grünau überflogen waren, beendete da» Luftschiff seine 2»/>stündig« Fahrt, bei Kilometer zurückgelegt hatte, in Johannisthal. p« Flugunfall. Au» Trier wird vom 14. No vember berichtet: Der Flieger Weil, der heute morgen 7'/. Uhr in Aachen zu einem Fluge nach Frankfurt a. M. aufgestiegen war, verirrte sich in folge de» dichten Nebels und blieb, al» er gegen 1". Uh*, bei dem Dorfe Greimerath landen wollte, mit seinem Zweidecker an den Telegraphendrähten hängen. Werl stürzte ab und blieb schwerverletzt liegen. Seine Verletzungen sind aber zum Glück nicht lebensgefährlich. ) Der Flug von Wiener-Reustadt nach verliu, den dirr Ettrich-Pilot Hold, ein Flugschüler de» bekann- ten Ettrich Piloten Jllner, unternehmen wollte, fand in Hohenau ein vorzeitiges Ende. Hokd war am Sonntag mit einem Passagier an Bord tn Wiener- Neustadt gestartet. Infolge Nebel» muht« er sich bereits in Hohenau an der Nordbahn entschließen, «in« Zwischenlandung vorzunehmen. Al» der Pilot am Montag zum Weiterfluge nach Berlin startete, >tietz seine Flugmaschine gegen einen Baum. Bet der Kollision wurde eine Tragfläche zertrümmert, so daß der Weiterflug aufgegeben werLen mußt«. Radsport. ) Da» New Yorker Eech»«Tage.N«uuen wird ein» Woche später wie vorgesehen seinen Anfang nehmen, und zwar soll das große Rennen am 11. Dezember, in der Nacht vom Sonntag zum Montag, beginnen. Futzballspvrt. * Der Leipziger Fußball-Klub „Wettin 1- schlug trotz unvollständiger Mannschaft in Elsterberg die dortigen „Sportfreunde I" mit 2:0. winlrrsport. g<nStauer Skiklub. In Zittau wurde am 11. November auf Anregung des Ski-Verbandes wachsen der Zittauer Ski-Klub mit dem Bestand von 47 Mitgliedern gegründet. Hoffentlich gelingt es diesem Klub, den Skilauf im schönen Lau- sitzer Gebirge weiter zu verbreiten und auch gün. snge Zugverbindung mit jenem Gebiet zu schaffen. Vorsitzender des Klubs ist Dr. med. Koch, Schrift, führer Rechtsanwalt Grimm in Zittau. TageschraM. .verliu, IS. Nov. (Schwerer Automobil unfall.) Gestern nachmittag wurden in Thar, lottenbura ein Radfahrer und eine Frau von einem militärischen Dienstautomobil, in dem sich der kom- mandierende General des 3. Armeekorps v. Bülow befand, überfahren. Die Frau «rlagihren Ver wundungen. Der Radfahrer trug außer einer Gehirnerschütterung innere und äußere Verletzungen davon. B-rlin. 15. Noo. «Raubanfall im Postamt.) In Schöneberg wurde gestern an einem jungen Mädchen, das mehrere Postanweisungen einzahlen wollte, ein Raubanfall verübt. Der Räuber entriß dem Mädchen 140 .zt, wurde aber nach kurzer Ver folgung auf der Straße ergriffen und der Polizei übergeben. Es handelt sich um einen wohnungslosen Former Georg Treptow, der den Raub mit einem Komplicen ausfiihrcn wollte. Schönebeck, lö. Nov. (Tödlicher Unfall.) Beim Bau des Bassins der Kläranlagen für das städtische Kanalnctz verunglückten drei der am Bau beschäftigten Leute, indem sie etwa 10 Nieter tief ab stürzten. Der Maurer Kossack aus Frohsc erlitt dabei so schwere innere Verletzungen, daß er nach kurzem Krankenlager starb. Grabow, 15. Noo. (Tödlicher Unfall.) «Sestern verunglückte der auf dem Rittergute be schäftigt« Arbeiter Mahlow. Er siel vom Wagen, brach das Genick und starb auf der Stelle. Wegeleben, 15. Nov. (Von Wilderern überfallen.) B«i dem Jagdessen, das abends zu Ehren des auf eine 50jährige Dienstzeit aus dem Rittergute zuriickblickenden Jagdaufsehers Rießwurzer veranstaltet wurde, ries man diesen plötzlich ab. La sich im Jagdbezirk Frettierer zeigten. Er brach sofort in Begleitung des Feldpolizcisergeanten auf. wurde aber unterwegs von einem der Frettierer überfallen und durch Stockhiebe derart zugerichtet, daß er de wußtlos zu Boden sank. Wien, 15. Nov. (In einem Lnzeu m) haben sich jnoei 16jährige Mädchen, Wilhelmine Prckesch, die Tochter eines bekannten Advokaten, und Elise Dilnat, die Tochter eines Kaffecexporteurs, wäh rend des Unterrichts gleichzeitig aus den Fenstern des oberen Stockwerks in den Hof h i n a b g e st ü r z t, wo sie mit schweren Ge hirnerschütterungen und schweren Verletzungen liegen blieben. Der einen der beiden Freundinnen war, da sie in der Schule keine Fortschritte machte, nahegelegt worden, die Anstalt zu verlassen. Sie teilte dies nicht ihren Eltern mit, sondern vertraute sich ihrer Freundin an und äußerte die Absicht, ihrem Leben ein Ende zu machen. Daraufhin teilte das andere Mädchen freiwillig das Schicksal ihrer Freundin. An dem Aufkommen der beiden Unglücklichen wird ge zweifelt. Brünn, 14. Nov. (Raubmord.) Im Walde der Polehraditz wurd gestern die Leiche eines un bekannten Mannes schrecklich verstümmelt aulgefun- den. Der Kopf war mit einem Lack verhüllt. Alle Anzeichen sorachen für einen Raubmord. Dem Er gebnis der Nachforschungen zufolge ist der Ermordete der Hausbesitzer Josef Lubac aus Polehraditz, der auf der Rückkehr von Brünn in sein Heimatsdorf überfallen, ermordet und beraubt wurde. Des Mordes dringend verdächtig ist der Tagelöhner Johann Parlik, der seit einigen Tagen verschwunden ist. Paris, 15. November. (E i s e n b a h n u n f a l l.) Gestern vormittag 11 Uhr ereignete sich auf der Eisen bahnstrecke Becon-les Bruj. res-Versailles ein Zug Unfall. Ein in der Richtung nach Versailles fahren der Pcrsonenzug entgleiste in der 'Nähe des Sta- nonsaebäudes von Becon-les Brujeres, wobei eine Anzahl Wagen zertrümmert wurden. Fünf Rei- sende erlitten s ch w e r e V e r l e tz u n g e n, der Ma terialschaden rst sehr bedeutend. London, 15. Nov. (Im Maschinenraum) d— vor Dover liegenden englischen Dampfer» „Wert- worth" brach Feuer aus. Der Brand konnte, bevor er weiter um sich griff, durch die Mannschaft de» Schiffe» gelöscht werden. Der Schaden ist ziemlich beträchtlich. Drei Matrosen haben sich bei den Lösch- arbeiten Rauchvergiftungen zugezogen nnd liegen in bedenklichem Zustande danieder. New York, 14. Nov. (DasTestamentIosef Pulitzers.) Heute erfolgte die Eröffnung des Testamentes des jüngst verstorbenen Zeitungskrösus Josef Pulitzer. Pulitzer hinterläßt den größten Teil seines Vermögens und seine in New Hork und St. Louis erscheinenden Zeitungen seinen drei Söh nen. Zirka 8 Millionen Mark erhält die von ihm begründete I o u r n a l i st e n h o ch s ch u l e in Co lumbia. 4 Millionen Mark sind zur Gründung eines Instituts für Musik und Literatur be stimmt. Außerdem hat er eine Journalisten stiftung begründet, deren Zinsen in Höhe von 1600 jährlich zu zwei gleichen Teilen jenen Jour nalisten zukallen sollen, die im Laufe des Jahres den besten Leitartikel und die beste Re- porterarbeit geleistet haben. Kunst unü Mllenlchast. * Vom Dresdner Hoftheater. Die jugendliche Liebhaberin am Dresdner Hofjchauspielhaus, Manja Lichtenegg, hat sich mit dem Rechtsanwalt Walter Behrens vermählt. Die Künstlerin wird nach Ab lauf der Spielzeit die Bühne verlassen. * Lttomar Enking wurde nach einer in Kiel statt- gefundenen Vorstellung seiner dreiaktigen Koggen, steoter Komödie „Das Kind", der die Kaiserin mit den Prinzessinnen Heinrich und Viktoria Luise sowie den Prinzen Adalbert und Waldemar im Stadt theater beiwohnten, von der Kaiserin empfangen. " Musikchronik. Unter allen äußeren Zeichen eines großen musikalischen Ereignisses fand in der Königlichen Oper die Berliner Erstaufführung des „Rosenkavaliers" statt. Es waren die Spitzen der literarischen und künstlerischen Welt der Reichshaupt, stadt, außerdem viele markante Persönlichkeiten der deutschen Opern- und Theaterwelt anwesend Die Mitwirkenden, an ihrer Spitze Frieda Hempel als Feldmarschallin, Knüpfer als Ochs auf Lerchenau, Hräulein Artot de Padilla als Oktavian, Hoffmann als von Faninal, Fräulein Dux als Sophie verhalfen zusammen mit dem unter Leitung des Generalmusik, dircktors Muck stehenden Orchester dem Werke zu vollem, rauschendem Erfolge. Die Zuhörer riefen nach den Aktschlüßen die mitwirkenden Künstler und Richard Strauß. * Theaterchronik. „Monsieur Bonaparte", Bogu- mrl Zeplers komische Oper, die im April diese, Jahres erfolgreich in Leipzig aufgeführt wurde, ist von Dr. Hans Löwenfeld, dem neuen Direktor de« Hamburger Stadttheatcrs, zur Aufführung ange nommen worden. Gerichtslssl. —k. Magdeburg, 14. November. Naubmordprozeß. Vor dem hiesigen Schwurgericht begannen heute die Verhandlungen gegen die Arbeiter Ulrich und lörupe, die angeklagt find, ur der Nacht vom 1». zum 20. Mai 1908 den allein- stehenden Rentner Schwamrecke in Warsleben er mordet nnd beraubt zu haben. Der Anklage liegen folgende Vorgänge zugrunde. Am 20. Mai 1908 wurde der damals ungefähr 50 Jahre alte Rentner Schwannecke in seiner Wohnung am Bettpfosten erhäng t aufgefunden. In der Wohnung war zwar alle« durchstöbert, da aber Sch. keine äußeren Der- letzungen aufwies, sich außerdem seit einiger Zeit in schlechten Gcldverhältnissen befand, nahm man Selbst mord an. In der Bevölkerung aber liefen damal» schon Gerüchte um, daß der auf demselben Flur wohnende Arbeiter Ulrich zusammen mit Grupe ten Sch. ermordet habe. Auf einen anonymen Brief an di« Staatsanwaltschaft hin wurde die Frau de» Ulrich vorgeladen. Sie sagt, au», ihr Mann und Grupe hätten am Abend de» 19. Mai 1908, als sie saben, daß Sch. betrunken war, beschloßen, ihn im Schlaf zu berauben. Einen Strick und ein Messer hätten sie mitgenommen, um Sch. umzubringen, wenn er erwachen würde. Auf diese Aussage hin wurden Ulrich und Grupe verhaftet. In der Voruntersuchung ist G. zum Teil geständig gewesen, während U. die Angaben seiner Frau als unwahr und nur aus Rache geschehen hinstellt. — Wir werden das Ergebnis der Verhandlungen, die mehrere Tage dauern werden, mitteilen. Spart. Tvüesltun eines Meyers. Aus Johannisthal erhalten wir folgende Meldung: Auf dem Flugplätze Johannisthal kam heute früh kurz vor 9 Uhr der Aviatiker Pietzsch- ker bei Probeflügcn mit einer neuen von ihm selbst konstruierten Flugmaschine aus einer ge ringen Höhe von etwa 15 Meter zu Fall und zog sich dabei «ine so schwere Schädelverletzung zu, daß er bald nach dem Unfall starb. Diese Trauernachricht berührt uin so schmerzlicher, als auch diesmal wieder einer der Besten im Flieger lager seinem Schicksal verfiel. Wie der Unfall, der den Tod des jungen Fliegers im Gefolge hatte, ge schah, darüber ist Näheres noch nicht bekannt ge worden. Typisch ist aber, daß auch hier wieder der Absturz aus einer so geringen Höhe so schwere Folgen hatte. — Pietzschker war am 14. Januar 1877 in Barnstädt bei Berlin geboren und ist ein Neffe des bekannten Großindustriellen Siemens in Firma Siemens L Halske. Er hatte seinen Studien auf der Technischen Hochschule in Charlottenburg obgelegen und sich aus Neigung iin Frühjahr der Aviatik zu- gewendet. Pietzschker war zusammen mit dem jetzt in Leipzig ansässigen Flieger Schirrmeister ein Schüler der Albatroswerke in Johannisthal und hat am 19. September 1911 dort auch seine Piloten. Prüfung abgelegt. Schon vom 24. September ab be- teiligte er sich an der Herbstflugwoche in Johannis thal und zog dort die Augen aller Fachleute auf sich, da er stets mit Suvelak in heigcm Kampfe um den Sieg focht. Er blieb schließlich aber doch Sieger und erhielt die ersten Preise für die längste Flug, dauer und auch im Fliegerwettbewcrb. Im ganzen ist er damals 826 Minuten geflogen und erhielt an Preisen 9106,78 .1t zuerkannt. Erst vorgestern noch hat der unglückliche Flieger von sich reden gemacht, als er den 240 Kilometer langen Flug über Berlin in 2 Stunden 4 Minuten zuriicklegte. Der Ver unglückte war im Fliegerlager sehr geschätzt als ein aufrichtiger Mensch und ausgezeichneter Kollege, der für jeden und zu jeder Zeit ein freundliches Wort hatte. Er galt als ein kühner, aber dennoch vor- sichtiger Flieger, der sich nie unnütz in Gefahr begab Um so bedauerlicher ist es, daß ihn dieser tödliche Unfall betraf, denn er beschäftigte sich seit einiger Zeit mit der Konstruktion eines Apparates, auf den man viele Hoffnungen setzte. Auch diese sind nun mit ihm begraben worden. H. * Der Reichskanzler im Luftschiff „Schwaben-. Ueber di« bereits gemeldete Fahrt LesReichs - kan^ler» im Luftschiff „Schwaben" wird uns aus Berlin noch folgendes berichtet: Die Fahrt war vom Wetter außerordentlich begünstigt. Vor allem hatte man ein« ausgezeichnete Fernsicht. Das Schiff folgte von Johannisthal aus zunächst dem Laufe der Spree Küchenzettel für Donnerst««: Zerfahrene Suppe, Rumpsteak mit Selleriesalat, Omeletts. Einfacher Speisezettel für Donnerstag. (Für 4 Personen.) Rindsgulasch, dicker Reis. La schieres Fleisch 1,00 .4l Knochenmark .... »10 Salz, Pfeffer, Zwiebel, Mehl, I Wasser .' O,'O2 ," V, Pfund Reis 0.18 Salz, 40 g Butter, 1 I Waßer 0.12 " 1,42 iVl« lrlnvi-er, dlUbeucker I-Uecker galtet l-okLe'L l^eueLler ^liederparjüm L.ati8v. 8erttu. Lüwglicker Uottivkersul. r?k, LrüLltlie > in allen eivsolMgigea OesedLktsn. klasedv L.SV, ßgösseiv 7.— uuck LV — ; 5auderlle NuEhrung von vrmktaHen aller Art Mr NanNel, - j lnaultrle, vevSrüen, verelne, krlvare. LperlalltLt: lllullrlene l - ttaraloye una krolpekle. für Masseuaullagen NolattonLüruL - UV»»—' - - - 8MherckUürstm vuchüruckerelnMpZlgW lohannlLgLffe 8 r: fernlprecher Nr. 32- una ZS- — - »»n Qr