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Sächsische Volkszeitung : 08.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310808
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-08
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.08.1931
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wir diesen Mann belächeln, wie srül>er den tapferen Kasper mit der großen Keule: Weil er ein politischer Leichnam ist . . „Angriss" Nr. 65, vein 14. 8. 1V30. Dr. Go«bb«ls an die Landvolkpartel. „Eine der widerlichsten Sumpfpflanzen der spießerhaften °Landvolkspartei ist die berüchtigte Dreckschleuder Willy Ganger, M. d L Er bann nicht ableugnen, -aß er in Fulda mit den Bolschewisten am Tisch saß und mit dem Kommunismus unter einer Decke kriecht. Dort suhlt sich die Revolverschnauze mit seinem finsteren Frcimaurergesindel wohl. . . . Die Land- volkpartei entschied sich für den Bolschewismus gegen den Nationalsozialismus. Die „Rote Fahne" triumphiert. . . „Angriss" vom 1. 8. 1931 Nr. 1k>1. » » Zum Slbschluß dieses ebenso traurigen, wie aucy grotesk unflätigen Gemäldes sei noch auf einen Ausspruch des reak tionären Abgeordneten von Oldenburg-Ian u schau Uber die Deutsche Volkspartei hingewiesen. Er erklärte, daß die D. Dp. vor einem Zusammengehen mit den Deutsch nationalen erst enlaust werden müßte. . . . Eine ähnliche Prozedur müßten wohl alle diese Parteien durchmachen, eh« sie Anteil an der verantwortlichen Leitung des deutschen Staates haben könnten. l_rlpriy un«I Umgebung Ab Montag Brotpreisermäßigung in Leipzig Leipzig, 7. August. Wie die Bäckerinnung mitteilt, wird in Leipzig voin Montag, den 10. August, ab der Brotpreis um 2 Pfg. für ein Kilogramm, also von 36 aus 34 Pfg. für das Zweipfundbrot, ermäßigt. Der Preis für das verbilligte Brot für Fürsorgeempfänger wird von 32 auf 30 Pfg. für das Zwei pfundbrot gesenkt. Die Preisermäßigung ist auf die gesunkenen Getreidepreise zurückzuführen. ) Die neuen Fürsorgesähe treten am 18. August in Kraft. Die neuen, von der Kreishauplmannschaft auf Antrag des Rates verfügten Fürsorgesähe, werden vom 12. August ab bei laufenden Unterstützungen in Kraft treten. Die Fürsorgeempfänger, die also am Mittwoch, Donnerstag und Freitag nächster Woche ihre Unterstühung im voraus erhalte», werden zum ersten Male die ermäßigten Sähe ausgezahlt bekommen. Für neu hin- zutretcnde Unterstützungsempfänger ist indessen die Neuregelung bereits in dieser Woche in Kraft getreten. ) In der Leipziger Wirtschaftspakte! hat sich unter Füh rung des Reichstagsabgeordneten Lauterbach und des Stadt verordneten Tribulowski eine Oppositionegruppe gebildet, die zrt dem Vorsitzenden der „Reichspartei des Mittelstandes". Dre- wih-Verlin steht und den Beschluß der sächsischen Wahlkreis instanzen. aus der Reichspartei auszuscheidcn, mit der Begrün dung ablchnt, dieser Beschluß sei ungültig, er müsse erst durch eine Milglieder-Versammlung bestätigt werden. — Die Wirt schaftspartei wir- also scheinbar immer „einiger"! ) Der Reichspräsident als Ehrenpate. Reichspräsident von Hindenburg hat die Ehrenpatenschaft über das siebente Kind des Kaufmanns Arthur Iohannemann, Schenkendorfstraße 4S in Leipzig, übernommen. ) Für über 1000 RM. Schmucksachen gestohlen. Kürzlich wurde in Leipzig am hellichten Tage in eine im ersten Stockwerk eines Grundstücks in der Scharnhorststraße gelegene Wohnung eingebrochen. Die Diebe öffneten alle Zimmertüren, erbrachen zwei Schreibtische und fast sämtliche Schränke und Behältnisse. Gestohlen wurde eine Reihe Gold- und Silberfarben im Gesamt wert von etwa 1150 RM. Von den Spitzbuben fehlt jede Spur ) Ein empfindlicher Verlust. Vor einiger Zeit verlor eine Kraftwagenführersehesrau aus Zuckclhausen in Leipzig auf dem küege von der Hauptpost durch den (Oeorgiring bis zur Tau chaer Straße aus ihrer Handtasck)« 1000 RM. in zwanzig Fünf- stg-Mark-Scheinen. Sie hatte das Geld für ihre Ellern auf riner Leipziger Sparkasse einzahlen wollen. Da die Frau aus »em Wege zweimal das Taschentuch aus der Handtasche ge logen hat. nimmt sie an, daß das Geld dabei herausgefallen ist. illle Erörterungen sind bisher ergebnislos verlaufen. * Zur Verordnung Uber die Förderuig des freiwilligen Arbeitsdienste». Zur Verordnung des Reichsarbeitsministers über die Förderung des freiwilligen Arbeitsdienstes vom 23. Juli 193t hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits losenversicherung und Arbeitslosenvcrmittlung. Dr. Syrup, umfangreiche „Gesichtspunkte" herausgegeben, auf die er in einer Anweisung an die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter besonders hinweist. Diese Gesichtspunkte er scheinen als Beilage zum Reichs-Arbeitsmarkt-Anzetger Nr. 16 vom 10. Auaust 1931. Prozetz gegen -ie Brüder Kecken-orf Ote Kunstdlebstähle vor dem Schöffengericht Potsdam Potsdam, 7. August. Den Prozeß gegen oen Maler szcanz Heckendors und seinen Bruder Waller, denen drei Fülle gemeinsamen Einbruch diebstahls und iveiter in zwei Fällen Hehlerei zur Last gelegt wurde, sand am Donnerstag vor dem eriveiterten Schös- sengericht Potsdam unter dem Vorsitz von Land- ger-chtsrat v. Horn statt. Die V«r4)astung des bekannten Berliner Malers, der Vorstandsmitglied der Berliner Sezession war, hatte Anfang des vorigen Monats sensationelles Aussehen erregt. Franz Heckendorf überreichte seinem Verteidiger, als er aus der Untersuchungshaft in den Eerichtssaal geführt wurde, einen großen Zeichenblock mit Pastetten die er während der Untersuchungshaft in der Zelle gemalt hat. Als Zeugen sind etwa 20 Personen geladen, darunter die Billenbesitzer. die durch die Einbrüche betroffen waren und eine große Anzahl bekannter Berliner Künstler, u. a. der Bildhauer Professor Kolbe, der Maler Eugen Spiro der Bildhauer Pros Thorack und der Maler Freiherr v. König, di« alle der Sezession angehören. Der Vorsitzende stellte dann aus den Akten fest, daß Franz Heckendorf nicht einschlägig bestraft ist, daß aber sein im Jahre 1891 geborener jüngerer Bruder, der Händler Walter Hecken« darf, von 1919 bis 1929 fünfmal wegen schweren Diebstahl, mit Gefängnis bis Uber ein Jahr und mit Ehrverlust bestraft worden ist. Auf Veranlassung des Vorsitzenden äußerte sich dann der Angeklagte Franz Heckendors über seinen Werdegang und seine Jamilienverhältnisse. Bekannte hätten ihm auch geraten, sich von seinem Bruder zu trennen, er habe oas aber nicht getan, weil er ihm habe helfen wollen. Walter Heckendorf, der im Gegensatz zu dem Kunst maler Franz H. einen weniger guten Eindruck macht, erklärte, daß er gleichfalls in Steglitz die höhere Schule besucht und seinen Baugewerksmeister gemacht und sich eine Zeitlang als Innen architekt betätigt habe. Während des Krieges, wo er sich frei- willig gemeldet habe, sei er als Flieger mehrmals abgestürzt und auch einmal verschüttet worden. -U) re » » r t v u ri» o o , vor »in z« vrrn maler Franz H. einen weniger guten Eindruck macht, erklärte, daß er gleichfalls in Steglitz die höhere Schule besucht und seinen Baugewcrksmeister gemacht und sich eine Zeitlang als Innen architekt betätigt haoe. Während des Krsrges, wo er sich frei willig gemeldet habe, sei er als Flieger mehrmals abgestürzi und auch einmal verschüttet worden. Der Vorsitzende ging dann auf den ersten Tinbruchssall ein, der sich in der Billa des Vankdirektors Zeidel» in Wannsee ereignet hat, wo eine ein Meter hohe Bronzestatue, „Mädchen" von Prof. Kolbe, abmontiert und gestohlen worden war. Franz Heckendorf erklärte, daß er mit einem Kunstsammler Dr. Krüger in Verbindung gestanden habe, der von ihm sehr viel Bilder gekauft und dem er auch die Werke anderer Künstler vermittelt habe. Dieser habe einmal von ihm eine Arbeit von Prof Kolbe haben wollen und habe ihm daraus etwa 1790 Mk. gegeben. Heckendorf stellte die Angelegenheit heute so dar daß Krüger ihn gedrängt habe, endlich eine Plastik von Prof. Kolbe zu liefern. Sie fuhren mit dem Auto nach Wannsee raus, Franz wartete in einem Restaurant in der Nähe, und sein Bruder schraubte die Plastik ab. Heckendors betonte dann wei ter, daß er die Absicht gehabt habe, einen Abguß von dieser Statue machen zu lassen, und sie dann wieder auszustellen. Die weiteren Einbrüche, die Walter Heckendors in der Anklage zur Last gelegt wurden, bestritt dieser ganz entschieden und meinte, daß sie von einem alten Zuchthäusler namens Bertel verübt worden seien. Der Vertreter der Anklage machte darauf aufmerksam, daß sich dieser „Bertel" feit drei Jahren im Zuchthaus befinde und wohl kaum als Täter in Frage kommen könne. Franz Heckendorf bestritt, von den Dieb stählen und von der Herkunft der Bilder, einer Radierung von Liebermann, einer Rembrandt-Radierung und mehreren Teppichen etwas gewußt zu haben, er habe sie gutgläubig von seinem Bruder Walter gekauft. Zur Erörterung kam noch die Tatsache, daß Dr. Krüger, dem Heckendorf auch einige dieser Sachen angeboten hatte und der durch den Vorfall mit der Plastik mißtrauisch geworden war. eine Bescheinigung über die Herkunft der Sachen verlangte Ein gewisser Funk, der ein früherer Komplize Walter Hecken, dorfs bei einem der Einbrüche gewesen ist, gab dann auch eine Bescheinigung^ daß er die Kunstiverke aus Belgien eingeschmug. gelt habe. Später hat er aber Heckendorf angezeigt und er klärt. daß die Sachen aus einem Diebstahl stammen. Hieraus begann die Zeugenvernehmung, die nicht allzuviel Neues brachte. Der Bankier Dr. Jeidels, bei dem die Kolbelche Plastik ge« 'toblen wurde bezeichnete Fran« Heckendork als «Ine lebr aut- nunge. etwas leichtsinnige Natur. Dr Kruger, ver di« Plastik von Heckendors erivorben hatte, schilderte die bekannte -Entdeckung des Diebstahls, die durch den Bildhauer Thorack riolgte. Der Zeuge meinte, daß bei Franz Heckendorf irgendein leistiger Defekt rorliegen müsse, und auch er bezeichnete ihn al, iberaus leichtsinnig, denn er habe ihm mehrmol» o»--. m :^n«r- legenheiten Heranshelscn — Dao Urteil das der Vorsitzende nach kurzer Beratung verkündete, lautest Franz Heckendors wird wegen Unterschlagung und Untreue,m 5 Monate» Gefängnis bei einer Beivährungssrist von drei Iah. ren verurteilt. Der Haftbefehl wird aufgehoben. Waller Heckenoors erhält wegen Unterschlagung in einem Fall und Hehlerei in zwei Fällen 1 Jahr 6 Monate Gejängnis. Der Hast- befehl bleibt ausrechterhallen. In der B eg r ii n d u ng des Urieils führte der Vorsitzende aus, das Gericht habe den Angeklagten geglaubt, daß sie im Falle der Plastik von Professor Kostre keine Diebstahlsabsicht gehabt hätten. Die Angaben der Angeklagten, daß sie lediglich die dlbsicht gehabt hätten, von der Plastik einen vorübergehc«. den Gebrauch zu machen mit der Absicht, einen Abguß davon Herstellen zu lassen, habe das Gericht nicht widerlegen können. Wenn die Tat auch moralisch verwerflich sei, so handele cs sich hierbei um einen sog. Gebrauchsdiebstahl, der nicht strafbar sei. Die Tatsache, daß die Angeklagten die Plastik zu dem Eamni- ler Dr. Krüger gebracht hätten, müsse als Unterschlagung ge wertet werden. Dadurch,-aß Franr Heckendors den Dr Krüger über den ivahren Sachverhalt, daß er die Plastik nur „cm. liehen" habe, täuschte, habe er sich des Betruges schuldig gemacht. Wie der Vorsitzende weiter betonte, hat das Gericht als strasverschärsend die Tatsache gewürdigt, -aß Franz Hocken dorf sich ausgerechnet jemand aus seinem Bekanntenkreise sitz' diese Angelegenheit ausgesucht und einen guten Bekannten dn Blamage ausgesetzt habe. (Hemmir, Iwicstsu, PIsuen Oer Arbeitsmarkt in Chemnitz und Plauen Im Bezirk des Arbeitsamtes Che in n i tz nimmt die Zahl der in der Industrie und den anderen wichtigen Berusgruppen besetzten Arbeitsstellen von neuem erheblich ab. Ende Juni waren 53 398 Arbeitsuü>ende gemeldet, Ende Juli 54 779 und bereits zwei Tage später waren die 55 000 überschritten ?ie Metallindustrie ist an der Steigerung der Arbeitsuchendenzahl iv'cder in erster Linie beteiligt. Die Trikotagenbranche. die Webwarenfabrikation und die Sportstrickerei entließen über wiegend Arbeitnehmer. Stark rüchgängig ist auch der Beschäl- tigungsgrad im Handelsgeiverbc und bei den Handwerkern Die Arbeitsmarktlage des Ptauener Bezirks hat sich uuler dem Einfluß der Schwierigkeiten aus dem Geldmarkt im allge meinen etwas verschlechtert. Ain 31. Juli umren 'm Bezirk de» Arbeitsamts 12 219 männliche und 5363 weibliche Arbeitsuchende vorhanden. Arbeitslosenunterstützung bezogen 3566 und Krisen unterstützung 4110 Personen. 1z. Kommunistische Unruhestifter. In Plauen i V halxn die Kommunisten in den letzten Tagen, vor allem am 1. August Unruhen provoziert, die aber -ie Pojizei rasch im Keime ersticken konnte. Am Dienstag Kain es erneut vor dem Rathaus und aus dem Altmarkt zu größeren Zusammenrottungen, so daß die Polizei die Plätze räumen mußte, z. T. unter Anwendung ge» Gummiknüpswls. Aus der Oelsnitzer Straße halten die Kam. munislcn einen Wagen quer über die Straße gestellt. Ini Stadt, teil Haselbrunn sammelten sich etiva 200 Kommuniston an und mußten zerstreut werden. Weiler hatten die Kommunisten am Markuskirckplatz und i» der Langestraße die Straßen- laternen ausgelöscht. Arif polizeilichen Motorradstreisen wurde mir Steinen geworfen. Es wurden zahlreiche Personen Mort. h. Bei Abbruchsarbeiten tödlich verunglückt. Der 28 Jahre alte verheiratete Arbeiter Paul Vogel aus Plauen i. V ver unglückte am Dienstag aus dem Flugplatz, wo Abbruchsarbeiten vorgenommen werden, tödlich. Ei» schwerer Balken traf Borges, so daß er schwere Bruslguetschungen erlitt, die seinen Tod zur Folge hatten. h. Zu den Unterschlagungen In Bad Eister. Die Unter- schlagunhen des Steucrsekretärs Biedermann, dem die Verwaltung und Einnahme der Gemeindesteuern in Bad Elster oblag, sind bedeutend größer als man zuerst angenommen Halle. Bidermann hat mindestens 65 000 RM. verurtreut. Die Er hebungen sind aber noch nicht abgeschlossen, so daß sich die Summe noch erhöhen kann. Zur sächsischen Keimakgeschichke Dr. W. Ebert: Das Wurzener Land. Verl. Beltz. Langen salza. 6.60 RM. sHeft 1 der Schriften für Heimatforschung, herausgegsben von Dr. R. Kötzschkes.) „Die Heimatsorschung, getragen von dem in deutsck,«» Landen erstarkenden Heimat bewußtsein, verlangt heute einen Platz im Aufbau der gesam ten wissenschaftlichen Arbeit." Dabei müssen alle Forschungs ergebnisse zusammengeschlossen werden: Landesnatur und Land schaftsbild. Volkstum und Stammesart, gesellschaftliche Ord nung, Sprache. Denkweise, Sitte. Schicksale. Das Wurzener Land auf dieser Grundlage in seinen historischen Beziehungen, geographischen Elementen und in den Problemen der Besiede lung, zu erfassen, ist dem Verfasser trefflich gelungen. Die kirch lichen Verhältnisse sind leider nur insoweit berührt, als sie für die Klärung der Zusammenhänge der historischen Beziehungen nolivendig sind. Eine eingehende zeitgemäße kirchengeschichtliche Darstellung des Wurzener Landes, insbesondere des Wurzener Kollegiatstiftes, dürfte im Rahmen der Schriftenreihe wohl auch möglich sein und Interessenten finden. — Als nächste Hefte sind »orgesekzen: Die Vorgeschichte der Lausitz und die Geschichte des Wcndentums in der Niederlausitz. Ob der Verlag einen niedrigeren Preis ermöglichen könnte? Er würde zu einein größeren Absatz lieitragcn. I. M. Dr. W. Flach: Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Greiz 1930. Diese historisch-diplomatische Untersuchung ist wieder einmal ein typisches Beispiel dafür, daß die gesamte Wissenschaft — im Gegensatz zum Mittelaller — nicht mehr universal, sondern in ein Spezialistentum zerfallen ist. Was der Verfasser auf 27si Seiten von diesen Urkunden nach äußeren und inneren Merk malen l)«rausgefunden hat, ist nur für den kleinen Kreis der Diplomatiker und Paläographen berechnet — und vielleicht auch notwendig. I. M. Dr.-Ing. A. Sandner: Das Venediktinerkloster und seine Kirche in Chemnitz sDiss.) Verlag Bern hard, Bautzen. 8 RM. Just zur rechten Zeit erschien die ein gehende Darstellung der Baugeschichte des Chemnitzer OSB - Klosters. Die Herstellung der Gebäude zu Räumen für ein Ge schichtsmuseum ermöglichte baugeschichtliche Studien, wie sie bisher noch keinem vergönnt waren. Man kann sich nur freuen, daß sich endlich eine Kraft gefunden hat, die durch eigene Forschungen bereits ausgewertete Urkunden und Literatur er gänzt. Die Studien des Archivrates Ermisch finden nun ganz andere Beleuchtung. S. zeigt u. a., daß die Kirche des Berg klosters einzureihen ist in die Gotteshäuser der Benediktiner und Zisterzienser, die von Hirsau aus eine Reform in ganz Deutschland veranlaßten. Prächtige Lichtbilder erhöhen die Aus stattung. verursachen wohl auch den hohen Preis. I. M. Aus Schönburgiscl)«» Landen. Heft 5: Vom Verkehr in alter und neuer Zeit. Verlag Herzog. Meerane. 0.50 RM. Die Reihe der kinderlümlichen Schriften für die Schulen des Glauchauer Bezirks erfährt durch dieses Heft eine ergänzende Anreihung. Von Verkehr i» alter und neuer Zeit plaudert das Heft: vom Fuhrwerk, von der ersten Eisenbahn Chemnitz— Zwickau, von der ersten Benzine und vom Flugzeug. „Bei läufig Beigebrachtes haftet ost besser als das. was die Kinder im Unterricht systematisch lernen müssen." Rudolf Hildebrand würde mit diesen Worten diese Iugendlektüre, die von der Lehrerschaft des Schulbezikes Glauchau herausgegeben wird, allen sächsischen Volksschulen empfohlen haben. I. M. VIeweg: Das lenkbare Luftschiff des Oberförsters Baum garten in Griinn Mittelbach Sa. 1930. 0.60 NM. Ein an spruchlos geschriebenes Heimatheftchen, das wegen seines ge- schichtliciwn Wertes gar wohl Beachtung verdient. Der Ober förster Baumgarten beschäftigte sich in den Jahren 1871—82 eingehend mit dem Problem des lenkbaren Luftschiffes und er zielte staunenswerte Erfolge. In Chemnitz, Leipzig, Dresden und Charloltenburg unternahm er gelungene Schauslüge, auch vor Vertretern der Heeresverwaltung. Trotzdem sanden sich keine prominenten Geldgeber, die sein Werk finanziert hätten. Ja, seine Dienstbehörde untersagte ihn, alle weiteren Versuch „im Interesse des Dienstes". In Cl>emnitz-Alte»dorf setzte er im ge heimen seine Versuche fort, für die sich auch Zeppelin interessiert hat. Nachdem er sein ganzes Vermögen feinen Ideen geopfert hatte — mußte er in die Heilanstalt Eolditz übergesührt werden, wo er 1884 starb. Erfinderschicksal! I. M. 5>U5 «ier l-surilr k. Wassermangel In Wilthen. Infolge der anhaltenden Trockenheit macht sich in Wilthen starker Wassermangel bemerk, bar Die Einwohnerschas, ist vom Gemeinderat gebeten worden, mit dem Leitungswasser strarsam umzugehen. l. 1200 Jnfanterlepatronen gefunden. In Menaels- dorf bei Reichenberg lO.-L.) wurden von Pilzsuchern aus dein Kämpfenberge 1200 Stück Infanteriepatronen gefunden, die in einem Rucksack vergraben worden waren. l. Ein« lebende Fackel. Als die 70 jährige Händlerin Liebsch in Niederschönau alwnds Feuer mackren wollte, siel ein brennender Span heraus und steckte die Kleider der Greisin in Brand. Obwohl auf ihre Hilkerufe sofort Leute her beieilten, erlitt die alte Frau so schwere Verbrennungen, daß sie hosfnuna--los ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte l. Einbrecher an» Werk. In Neugersdorf wurde in einer der letzten Nächte bei dein Uhrmachermeister lltzat ein- gebrochcn. Die Diebe entwendeten Gold- und Siibcrwaren im Werte von etiva 3500 Mark. Darunter befanden sich 89 Herren- und Damenringe. 57 Tasclwn- und Armbanduhren, 52 Uhr ketten. 56 Paar Ohrringe und 76 Brosckrennadeln. Von Sen Tätern hat man noch keine Spur. — Auch in der Gegend von Hochkirch treiben Einbrecher ihr Umvesen. Allein in Rach, lau wurde an 5 Siellcn eingcbrochcn. in Drchsa und Ncn-Kupn- ritz je einmal. In der Nacht zum Mittwoch wurde in das Gast. Haus „Zum weißen Cchivan" in Platzen ein Einbruch verübt. De» Tälern sielen Bargeld. Zigaretten usw. in die Hände Es handelt sich ivahrscheinlich in sämtlichen Fällen um die a!Men Täler. Dresdner Schiachtviehmarkt Dresden, den 6 August. Austrieb: Ochsen: 11, Bullen: 8L, Kühe: 13, — Färsen, — Fresser. 465 Kälber, 97 Scimse. 568 Schweine. Preise. Rinder und Schase belanglos. Kälber: as —, b) 60-65 flOI), d) 52-58 l92>, d) 45 -50 s87), es —. Schiveine: a) 53- 54 st!7>. b) 53-55 <70), cs 54-55 f73s, d> 52-53 ,7.3s, es 50^-51 ,72). s). g) — Uebcrstand: 11 Ochsen, 68 Bullen, 11 Kühe. 36 Sckafe. 6 Schiveine. Geschäslsgang: Kälber: millel, 1 Schweine: langsam.
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