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Die Fuldaer Dtschofskonferenz beendet Fulda, 8. August. Die Bischofskonferenz, die am Montag, morgen begonnen hatte, fand Mittwoch abend durch eine feier liche Schlußandacht vor dem Grabe des hl. Bonifatius in der Krypta des Domes ihr Ende. Die Andacht wurde von Kardi nal Bertram gehalten. Nach dem Tedeum und dem Tantum ergo erdlang die altehrwürdige Weise des Bonifatius Liedes, woraus den Bischöfen die Reliquie des Hf. Bonifatius zur Verehrung gereicht wurde. An der Bischofskonferenz haben teilgenommen: Die Kar- dinäl« von Breslau, München und Köln, die Erzbischöfe von Paderborn, Freiburg und Münster, die Bischöfe von Fulda, Osnabrück, Berlin, Mainz, Trier, Rottenburg, Hildesheim, Mei den, Ermland, Limburg und Aachen, die Prälaten von Schnewe- mühl, Mittenwald und Kranitz. — Einige Teilnehmer der Kon ferenz haben Mittwocl)abcn-, die übrigen am Donnerstag die Rückreise angetreten. nicht et. Der Hagelsturm, der 1v Minuten andauert«, hat einen Schaden von 15 bis 2V Millionen Frank angerichtet. Moskau süber Kowno), 5. August. Im Tschitchatschewski-Bezirk in Mittelrußland richtete ein furchtbares Unwetter schweren Schaden an. Ein in das Un- glücksgebict entsandter Rcgierungsausschuß stellte fest, daß bei dem Unwetter 58 Personen getötet worden sind. 2t Häuser wurden vom Wirbelsturm völlig zerstört, lieber 1200 Menschen sind obdachlos geworden. Niel Bieh ist »mgekommen. Sehr groß ist auch der Schaden in den Wäldern. Die Obdachlose» find vorläufig in Kasernen untergebracht worden. London, 8. August. Nach Meldungen aus Hankau soll die Zahl der bei den un geheuren Ueberschwemmungen des Jangtseeflusses in China Er trunkenen mehr als 1000 betragen. In Hankau selbst find über 50 000 Menschen obdachlos geworden. Die Fluten find noch im Steigen begriffen. Einzelne Telle der Stadt stehen bis zu sieben Metern unter Master. Infolge der plötzlich einsetzenden Hitze befürchtet man den Aus bruch von Epidemien Dresden und Umgebung Ium Raubüberfall auf den Postautobus Der Stand d«r Suche nach den Tätern. Dresden, 7. Juli. Zu dem am Sonnabend, den 1. August auf einen Güter- kraflivagen der Reichspost verübten Raubübcrfall wird von der Polizei »ort) mitgeleilt, daß der zu der Tat benutzte Kraft wagen von dem 32 Jahre allen Kvaftivagenführcr und früheren Kohlenhändler Alfred Bergmann gefahren worden ist. Bergmann will von einem ihm unbekannten Müdck-en veranlaßt worden sein, den Wagen am 1. August zur Verfügung zu stellen. Er könne dadurch 500 Mark verdienen. Bergmann will nun in der Nacht zum 1. August zusammen mit dem Mäd chen den Wagen geholt und über Kesselsdorf nach Wurgwitz gefahren kein. Am Friedhof in Freital-Potschappel seien drei ihm unbenannte Männer an ihn herangelreten. Diesen habe er den Wagen übergeben und dafür 500 Mark erhalten. Gegen Achs Uhr seien die Männer mit dem Wagen zurückgekomme». Er habe sie dann nach Wurgwitz gefahren, wo der Betriebs stoff ausgcgangen sei. Darauf seien die drei Unbekannten weg gegangen. Inzwischen habe er getankt. Da der Motor nicht angesprungen sei, sei einer der Unbekannten zurückgekommcn und habe ihm geholfen. Dieser sei dann mit ihm bis kurz vor Kessclsdorf gefahren. Er selbst habe dann den Wagen allein nach Cotta zurückgebracht. — Bergmann behauptet nach wie vor, mit der Tat nichts zu tun zu haben. Die Kriminalpolizei hat jedoch bei Durchsuchung der Garage zwei lang« Armee pistolen und zw«i schwarze Tücher gefunden, wie sie nach An gabe des Mbersallrnen bei der Tat benutzt worden find. Wei terhin hat die Kriminalpolizei bisher insgesamt 2080 Mark sichergestellt, die Bergmann teils versteckt, teils anderen Per sonen übergeben hatte. Bergmann will das Geld im Auto gefunden habe». Ferner habe er einen Postsack und Briefe gefunden, die er aber inzwischen verbrannt habe. Die Polizei vermutet, daß «in gewisser Gustav Slawtk an der Tat be- keillgt ist. Unter Hinweis auf die 500 Mark Belohnung für Ergrei fung der Täter und 5 Prozent für Herbeischosfung der geraub- ien Postgelder und Deldbriefe werden sachdienliche Mitteilun- Volkshilfe für -en Winter Vorbereitungen der freien Wohlfahrtspflege Die In der Deutsck)en Liga der freien Wohlfahrtspflege zu- sammengeschlossenen Spitzenverbände: Innere Mission, Cari- tasverband. Jüdische Wohlfahrt, Deutsches Roles Kreuz. Fünfter Wohlsahrtsverband un- Christliche Arbeiterhilfe haben sich mit der Reichsreglerung eins in der Ueberzeugung erklärt, daß der gesteigerte» Not im kommenden Winter durch ei» um fassendes Hilfswerk Rechnung getragen werden muß. Es sind bereits jetzt Richtlinien für die Vorbereitung einer V o I k s sa m m l u n g aufgestellt worden, die unter dem Namen „Volkshiise" und dem Motto „Wir wollen Helsen" Geld, Nahrnngsmittel, Kleidungsstücke usw. für die Notleiden de» herluüschafsen soll. Die Durchführung des Sammelwerkes bleibt den Organisationen der Verbände in den Ländern und Provinzen überlassen; der Ertrag verbleibt grundsätzlich in dem sammelnden Bezirk. Die Gcsckpistssührung allgemeiner Natur übernimmt die Deutsche Liga in Verbindung mit den ihr ange hörigen Spitzenverbänden. Art und Weise der Sammlung, die Äerteilung der Spenden und Lebensmittel, die Errichtung von Speisungen usw. sollen so rechtzeitig vorbereitet iverden, daß beim Eintritt des Winters die Hilfsmaßnahmen sofort geord net einsetzen können. Nach den Erfahrungen im vergangenen Winter hat sich gezeigt, daß der Wille zum Geben in der Be völkerung noch vorhanden ist und bei der inzwischen verschärf ten Notlage erst recht iveiterhin vorhanden sein dürste. Auch die selbst notleidende landwirtschaftliche Bevölkerung wird heute noch bereit sein, sich an den Sammlungen von Lebens mitteln in erheblichem Umfang zu beteiligen. Oie Wohlfahrtserwerbslosen in (Sachsen Im Gegensatz zum Rückgang der Zahl der Arbeitlosen in der Arbeitslosenversiä-erung und der Krisenunterstützten, ist in Sachsen die Anzahl der Wohlfahrtseriverbslosen in den letzten Monaten weiter gestiegen. Im Monat Mai beträgt die Stei gerung 1,81 Prozent und im Monat Juni 2,48 Prozent. Die erhöhte Steigerung der Wohlsahrtserwerbslosen wird vor allein durch die Steigerung in den bezirksangehörigen Gemeinden be wirkt, während sie in den bezirksfreien Städten geringer ge stiegen ist als im Vormonat. Die Gesamtzahl der Wohlfahrts erwerbslosen betrug in Sachsen Ende Juni 154 528. Auf 1000 Einwohner entfielen Anfang Juni in Sachsen 30,1, im Reick) 17,3 Wohlfahrtserwerbslose. Die monatlichen Aufwendungen für die Wohlfahrtseriverbslosen betrugen in Sachsen im Mai 7 483 381 RM. Davon entfielen auf die bezirksfreien Städte 4 678 041, auf die Bezirksgemeinden seinschließlich des Gemeinde drittels) 2 805 340 RM. Die gesamten Aufwendung«, für die Wohlfahrtseriverbslosen seit dem 30. April 1830 betragen 87 087 587 NN!. Im Gegensatz zu dem Steigen der Aufivendungen für die Wohlfahrtseriverbslosen find die monatlichen Auswendnn-en für die Krisenunterstützten im Monat Mai zurückge-'angen. Der Rückgang beträgt 170 880 RM. — 10,1 Prozent. Die Aufwen dungen für die Krisenunterstützten betrugen im Mai insgesamt 1514 001 RM., wovon auf die bezirksfreien Städte 694 975 RM. und auf die Bezirksgemeinden 818 026 RM. entfielen. Die ge samten Aufwendungen für die Krisenunterstützten betrage» seit dem 1. Mai 1830 18 443123 RM. Um das Krisenfünstel Nach der Reichsnotverordnung vom 5. Juni ist der Reichs- finanzminister berechtigt, rückständige Leistungen der Gemein den zur Krisenfürsorge auf die Anteile anzurechnen, die das Land, zu dem die Gemeinde gehört, aus den Ueberwcisungen an Nelchssteuern zu erhalten hat. Die sächsische Regierung hat sich in einer ausführlichen Denkschrift an die Reichsregiernng mit allem Nachdruck dagegen gewandt, daß die Äezirkssiir- sorgeverbände Porschüsse auf das Krisenfünstel leisten sollen, und daß die unvenneidlicherweise eingetreteneu Rückstände in der Abführung des Krisensiinftels auf dem Wege der Kürzung der Ueberweisungssteuern beigetrieben werden. Heimarbeiter in der Arbeitslosenversicherung Nach der Reichsnotverordnung vom 5. Juni scheiden an 1. November dieses Jahres die Hausgewerbetreibenden und Heimarbeiter aus der Arbeitslosenversicherung aus, soweit nicht durch den Verwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitslosen versicherung mit Zustimmung des Reichsarbeitsministeriums eine andere Anordnung getroffen wird. In Sachsen sind bekanntlich besonders viel Heimarbeiter tätig, in einigen Gemeinden bis z» 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Würden sie aus dcr Ar- beitslosenversickierunn hcrausgenommen. so würden auch sie de« gemeindlichen Wohlfahrtspflege zur Last fallen. Daher hat der sächsische Gemeindetag die gemeindlick>en Spitzenverbände de» Aroeits- und Wohlfahrtsministeriums und das Landesarbeilsamt Sachsen ersucht, bei der Reick>sanstalt darauf HInzuwirkcn, daß die Herausnahme der Heimarbeiter und Hausgeiverbetreibenden aus der Arbeitslosenversicherung unterbleibt oder für Sachsen wieder rückgängig gemacht wird. gen. die auf Wunsch streng vertraulich behandelt iverden, an die nächste Kriminal- oder Polizeidienststelle erbeten. Die geraub ten Postgelder und Wertbriefe ivaren in 5 Postbeuteln und einer Kiste verpackt. Die Beutel sind dunkelgrau mit einem in der Milte angebrachten schwarz-rot-goldenen Streifen. Die Kiste ist dunkelbraun gebeizt. Benzolgas-Explosion Folgenschwere Verbrennungen der Wohnungsinhaberin. Am Donnerotagmittag kurz nach 12 Uhr wurde die Feuer wehr nach der Iordanstraße gerufen, wo im 2. Obergeschoß eines Hintergebäudes ein Brand ausgebrochen war. Es brannten im Vorsaal und in einer Kammer ein Strohsack, verschiedene Möbel- und Kleidungsstücke sowie Türen und Fenster. Die Feuerwehr löschte den Brand mit einer Schlauchleitung. Die Wohnungsinhaberin, eine 42 Jahre alte Frau, mußte mit Ver brennungen 3. Grades an Kopf, Armen und Beinen ins Dlako- nissenhaus gebracht werden. An Ihrem Auskommen wird ge zweifelt. Ihr 4 Monate altes Kind wurde von der Feuerwehr noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die Frau hatte zivecks Vertilgung von Ungeziefer eine Bettstelle und einen Strohsack mit Benzol bespritzt. Die Gase entzündeten sich ansckminend an der Flamme eines Küchenherdes und bildeten so die Ursache zu dem Unfall. Vom Gerüst eines Neubaues an der Barbarossastraße stürzte ein Bauarbeiter aus der Höhe des zweiten Stocks ab. Mit einem Schädelbruch und anderen schiveren Verletzungen blieb er liegen. Er wurde dem Krankenhaus zugcsührt. — Auf dem Bahnhof Freital-Potschappel wurde der Zug führer Ernst Schulze aus Dresden von der Lokomotive eines von Dresden kommenden Personenzuges ergriffen und über fahren. Er wurde in schwer verletztem Zustand in ein Dresdner Krankenhaus überführt. Schulze ist seinen Verletzungen innz nach der Einlieferung erlegen. : Große Briesmarkenunterschlagung ln Dresden. M-m Postamt 48 in -er Oslhalle des Dresdner Hauptbahnhosz hat ein Postsekretär nach nnd nach Briefmarken im Gesamtwert vcg etwa 4800 RM. unterschlagen. Er hat ein Geständnis abgelegt. Er hat aas ganze Geld bei Pferderennen verwettet. : Abschaltung von Kabeln. Arbeiten im Kabelneh erfor dern Sonntag, den 9. August 1031. von 4 bis 8 Uhr folgende Abschaltungen. Teile der Jchann-Meyer-Straße, Hecht-, Erle»-, Fichten-, Windmühlen-, Schanzen- und Kiescrnstraße. Auskunft; Am See 2, 3., Zimmer 101, Fernsprecher 25 661 und 25 071. Das Zeltlager -er Sturmfchar im Iungmännerverband hat am Sonntag in Schmock; litz be gonnen. Tas Lager wurde vom Lagcrhcrzog eröffnet, zugleich stieg das große Christenbanner am Lagermast hoch. Tie Lager- sührersck-ast nahm daraus von ihren Acmtern Besitz. Das Lager ist beschickt aus allen Teilen Sachsens, besonders Mittel, und O st s a ch s e n. Die Sturmsck)ar der Diözese wird ausgernfen, am 8/9. August zun: Tressen nach Schmochlitz zu kommen. Am Sonnabend wird ein Feuer sein. Am Sonntag ergeht im großen Thing ein „Ruf an tue Sturmsck-ar", anschließend ist Führerverpflich- tung. Mit Spielen und Lagerzirkus soll der übrige Tag noch ausgefüllt sein von oven iah. Der Anblick ihrer im Winde sich wiegenden Wipfel hatte etwas ungemein Beruhigendes und Melodisches. Am Abend schimmerte der Fluß wir lauteres Gold durch die -Iten Bäume. Ein Nebel begann zu steigen, und sobald die Sonn« Hinterm Berge verschwunden war, sank die Landschaft in «arte», schleierhaftes Violett. Man erwartete den Dampfer. Dann die Fahrt: stromab, harmonisch, getragen. Bild an Bild i»»reibt. wie es durch die zabllolen Windmwe» d« Mulles be dingt «st. Der ausgehende Mond. Die mehr und mehr werdende Dämmerung der Sommernacht. M« wir kn Wehlen anlegten, erklangen die Abend glocken. ' In der Kajüte sangen zwei Stimmen. Leise und so. daß man ost kaum noch vernahm, was sie sangen. Und hin und wieder klang etwas von dem Liede über die Master: „Uns sondert von lästiger Menge die Flut, die den Nachen um schmiegt . . Und: „So gleiten im Raume vereint wir auf der Vergänglichkeit Menen . . ." Und verklingend, erlöschend: ,,Verhallen mag unser Gesang, wie Flötenhauch schwinden das Leben . . ." Dl« Nacht, durch die wir fuhren, war so schön, daß sie sogar da» trübselige Pirna freundlich erscheinen ließ: unter dunklen Steinbögen glänzten ein paar zuversichtliche gelbe Lichter. Der Dampfer rauschte durch die Brücke. Die Nacht wuchs. ' Ich saß am Bug und blickte hinauf zu dem Kapitän. Gol dene Funken stoben zu den Sternen, und der dicke schwarze Rauch mischte sich mit der Dunkelheit. Osear Aigner kam am Donnerstagabend auf der Durch reise vom Süden zum Norden „auf einen Sprung" zu den Drednern und hatte die Große Wirtschaft im Großen Garten zum Beängstigen gefüllt. Hunderte mußten sich mit Stehplätzen begnügen. Mit seinem gepflegten hohen und ausgiebigen Tenor kann Aigner wahrlich Fouror machen. Mühelos dringt er bis in die entfernten Winkel des Gartens. Der Künstler sang neben neuen Schlagern wiederum einige der besten älteren Operetten lieder. aus denen er ja bekanntlich kleine Solo Operetten zu machen pflegt. Der Haupterfolg war entschieden auf Seite dieser „Klassiker". Sollte man nicht glauben, daß die tosenden Bravorufe, die gewiß — und verdientermaßen! — an erster Stelle dem beliebten Sänger galten, auch durch die Musik der Aelteren mit ausgelöst wurden? Und wie wäre es, wenn der Dresdner Sender sich einmal einen solchen Almud des Jubels cinsinge? — Uebrigens wird es interessieren, daß Oscar Aigner am Sonntag bei der im Rahmen der städtischen Waldspiele Braunsberg stattsindenden Premiere des Zigennerbarans als Zsupan gastiert. Der Königsberger Sender überträgt diese Ausführung. " Zck Erinnerung an Da- Elster Bon Ernst Friedrich. Auf einer Wochenendfahrt war ich vor einigen Jahren zum ersten Male in Bad Elster, um bald zu längerem Besuch wiederzukehren. Immer wieder verfalle ich den Reizen dieses schönen Fleckchens deutscher Erde. Laßt mich erzählen, wie ich zu dieser Liebe kam: Der Sonntag unseres Besuches war ein Sonnentag in des Wortes wahrster Bedeutung. Doch wieviel erträglicher ist die Hitze einer Iulitages hier in den Wäldern des Vogtlandes als zwischen den Steinpalästen der Großstadt. Allerdings der Kur hausplatz. sonst an den Sonntagvormittagcn Treffpunkt des ge selligen Verkehrs, lag wie ausgestorben da. Im Schatten der allen Bäume sammelten sich die Kurgäste, die ihrer Kapelle treu bleiben wollten. Aller was hier versammelt war, konnten doch nicht alle Knrgäste sein? Wir erkundigten uns. Ja, auf den Tennis plätzen, die rings von Wald umgeben, im Grunde des Elster tales liegen, gab der Tennisklub sein Turnier. Das Interesse für diesen edlen Sport sanden wir in reger Beteiligung auch der Zuschauer dokumentiert. Nun ja. Kurkonzert und Tennisturnier, aber wo waren die übrigen Kurgäste, von denen doch damals fast 4000 anwesend sein sollten? Ein Kundiger übernahm die Führung und zeig!« nus den Südpark, wo wir den Gondelteich mit Ruderbooten bevölkert, und hinter dem wundervolle» Stadion versteckt in Wald. Park und Wiese eingebettet die drei prächtigen Schwimm- teick>e des Herren-, Damen- und Familienbades fanden. Große Plakate lockten zur Maldbühne, wo man nachmittags Altdcutsck>e Schwänke" spielte. Das Plauener Ensemble zeigte sich von seiner tüchtigsten Seite. Für den Abend war eine Fülle von Veranstaltungen an- gekündigt, so daß uns die Auswahl einige Sorge bereitete. Sollten wir in das Kurlheater gehen, das mit seiner imposanten Fassade als das Muster eines Sommerthcatcrs erschien, die Pracht eines Feucriverkes am Gondcltcich schauen oder dem allmächtigen Gott Tanz huldigen, der in den Sälen des Kur hauses, der Hotels und im Garten des Badekasfees scinr Tempel hat? Was soll Ich sonst noch von den Eindrücken dieses schönen Tages wiedergeben, was von Elster berichten? Daß die Bade« und Brunnenmädel in ihrer schmucken Tracht nirgends so nett sind wie hier, daß die vogtländische Landschaft — charakteristisch durch den Wechsel von frisck^n Birken und dunkelernsten Tannen — in Bad Elster ihren Hök>epunkt hat. daß die Berge überall in die Straßen schauen, daß die gärtnerischen Anlagen ihresgleichen suckmn und andere Köstlichkeiten mehr. Bad Elster ist Heilbad. .Heilbad für Herz und Nerven. Rheuma. Frauen- nnd Stoffwechselkrankheiten. Seinen großen Ruf verdankt cs den Erfolgen der Kur mit seinen Quellen und Bädern. Aber es ist nicht Heilbad in dem Sinne, daß man nur Kranke dort sieht. Mit Freuden sahen wir auch viel frohe Jugend, deren Augen Lebensfreude blitzten und die Sonne widerspiegelten, die vom Himmel strahlte. Humor Die Betlage tut es. ..Gewiß, Herr Zinnober, ich habe an sich absolut nichts gegen Vegetarier und Rohköstler. Nur bin ich der Ansicht, daß dcr Geschmack von Zwiebeln zum Beispiel durch Zugabe eines Stücks Rnmsteak entschieden gewinnt." Der Rekord-Mann. Mr. Gogetler: „Sehen Sie den Mann da drüben? — Mr. Greenhorn: „Ja. Was ist los mit ihm?" — Mr. Gogesier: „Das ist der berühmteste Bandit au» Detroit. 23 Morde. Nock; drei, dann hat er die Bezirksmeisterschast gegen Chikago in der Tafche!" Zwei Generationen. „Ihr Mädchen von heute wißt ja nicht mal, ivozu die Nadeln da sind!" — „Natürlich — fürs Grammo phon!" In der Sommerfrische. „Ist es nicht merkwürdig, Mama, wie rasch sich l^ute die Mode ausbreitet? Jetzt laufen die Mäd chen auf dein Dorf« auch schon ohne Strümpfe herum ."