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Nummer IS! Sächsische Volkszeitung ». «ugus« 1»» Sachsens Kamps gegen die Finanznok Scharfe Maßnahmen gegen steuersäumige Gemeinden Dresden, 7. August. Die Finanzlage des sächsischen Staats ist ebenso wie die des Reichs und der Gemeinden durch die ungünstige Entwick lung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den letzten Wocl-en stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Reich selbst bat infolge dessen die Anteile der Länder an den Ueberiveisungssteuern nur zu einem Teil an die Länder abgefiihrt. Gleichwohl hat der sächsische Staat den Gemeinden unter Berücksichtigung der be sonderen Notlage der Gemeinden einen nicht unerheblichen Vor schutz auf den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer über wiesen. Bei dieser Sachlage muh der Staat, so erklärt das Finanzministerium In einer amtlichen Bekanntmachung, seiner seits unter allen Umständen darauf bestehen, datz di« Gemeinden, die von ihnen für den Staat vereinnahmten staatlichen Steuern pünktlich innerhalb der vorgeschriebenen Frist abliefcrn. Dies trifft leider für eine Reihe von Gemeinden nicht zu: in letzter Zeit haben sich vielmehr di« Fälle gemehrt, in denen die Gemeinden die von ihnen für den Staat vereinnahmten staatlichen Steuern (Gewerbe-, Grund- und Aufwertungsstcuer) nicht abgeliefert, sondern widerrechtlich für sich verwendet haben. Hierdurch sind dem Staat die Mittel zur Erfüllung seiner eigenen Aufgaben in nicht länger erträglichem Umfang ent- zogen worden. Das Finanzministerium sieht sich daher genötigt, mit allen verfügbaren Mitteln gegen die mit der Ablieferung der Staatssteuern säumigen Gemeinden einzuschreitcn. Soweit die Gemeinden bei der Grund- und Auswcrtungssteuer die Staatssteuerbeträge an die Amtshauptmannschaften abzuliefern haben, werden diese angewiesen, die pünktliche Ablieferung bei den Gemeinden ihres Bezirks streng zu iiberwaä)«» und ge gebenenfalls von sich aus unverzüglich die erforderlichen Matz nahmen zur Sickpirstellung der Steucrablieserung zu ergrcisen. Insbesondere ist gegen die säumigen (Gemeinden un nach sichtlich mit den vorgesehenen Säumntsstrasen vorzugehen, wie auch das Finanzministerium seinerseits von der ihm zu stehenden Befugnis zur Verhängung von Säumnisstrascn un nachsichtlich Gebrauch machen ivird. Das Finanzministerium behalt sich weiter vor, den säumigen Gemeinden erforderlichen falls die Veranlagungs-, beziehungsweise die Einhebungsbesug- nis überhaupt zu entziehen und gegen die verantwortlickzen Gemeindeleiter eine disziplinelle Bestrafung herbeizuführen. Unbeschadet dieser Matznahmen werden künftig in Fällen der genannten Art ausnahmslos die den Gemeinden zustehen den Anteile an den Ueberiveisungssteuern bis zur Höhe der widerrechtlich einbehaltenen Staatssteuern vom Finanzmini sterium sür den Staat zurückbehalten werden. Es müssen recht schlimme Verhältnisse eingerissen sein, ehe sich das Finanzministerium zu einer solchen Bekannt machung bewogen gefühlt hat. (Sondemachweisungen für Einnahmen und Ausgaben der Gemeinden Das Ministerium des Innern hat seine Verordnung vom 21. Juni 1931 dahin ergänzt, datz die Sondernachweisungen auch von gemeindlichen Betrieben (Werken) mit eigener Rechts persönlichkeit und von solä>en Zwcckverbändcn aufzustcllen sind, deren Aufgabengebiet an und sür sich nicht mit der Wahlfahrts- psiege in Zusammenhang steht, z. B. Gasvcrsorgnungsverbande, Wnsscrwerksverbände. Die Zweckverbände haben die Erspar nisse aus der vorgeschriebenen Gehaltskürzung bei ihren Beamten und Angestellten monatlich unverzüglich an ihre Mitgliedsge- meinden zu verteilcn. Es wird sich im allgemeinen empfehlen, diese Verteilung nach dem Schlüssel sür dfe Verteilung des Ge winns des letzten Wirtschaftsjahres vorzunehmen. Wo die Mittel zur Gehaltszahlung im Wege der Umlage cingehoben werden, ist die Umlage entsprecliend zu kürzen. Das Ministerium behält sich vor, in besonderen Fällen eine andere Regelung zu zulassen. Aber auch Hilfsmittel Keine Aussetzung des Tilgungsdienstes. Der sächsisch« Gemeindetag hatte vor längerer Zeit die Regierung gebeten, sich für eine allgemeine Stundung der Til gungsraten für Darlehen einzusetzen, die aus Reichs- oder Staatsmitteln an sächsische Gemeinden gegeben worden sind. Das Ministerium des Innern hat aber dieses Ersuchen abge lehnt, da sonst die Ordnung des Staatshaushaltplans zerstört werden würde. Es sollen jedoch begründete Stundungsgesuche möglichst berücksichtigt werden. Voraussetzung hierfür sei aber, datz die Regelung des Haushalts der betreffenden Gemeinden auf der Einnahmen- wie auf der Ausgabenseite nicht zu beanstanden sei. Das Finanzministerium will auch in diesem Punkt, soweit es mit den Belangen des Staatsfiskus vereinbar ist, den Ge meinden helfen. Auf ein Schreiben des Sächsischen Gemeindetages hat das Ministerium für Volksbildung mitgeteilt, datz das Finanzmini sterium bis auf weiteres bei Zinslierechnungen für die autzen- stel>«nden Darlehns- und Vorschutzbeträg« — es handelt sich dabei um Gelder für Schulbauten usiv. — die am 16. Juli 1931 eingetretene Erhöhung des Reichsbankdiskonts auf 10 v. H. nutzer Betracht lassen will. Das Finanzministerium behalte sich aber die endgültige Entschlietzung über die Höhe der in soläwn Fällen vom 16. Juni 1981 ab zu fordernden Zinsbeträge vor, bis sich die weitere Entwicklung auf dem Geldmarkt übersehen lasse. Nachdem die Reichsregierung die fällige» Reichssteuer überweisungen gegenüber denjenigen Ländern, die Notenbanken besitzen, zurückgehalten und sie auf die Ausnutzung des er weiterten Notenkontigents verwiese» hat, hat die sächsische Re gierung demgegenüber bei den zuständigen Reichsstellen nach- Berwttstungen im Rheinland Remagen (Rhein). 7. August. Am Mittwoch, gegen 18 Uhr ging In der Gegend von Meh lem, Rolandseck, Oberwinter und Remagen ein furchtbarer Wol kenbruch nieder, der über drei Biertelstunden dauerte und mit schwerem Hagel sch lag verbunden war. Bei Mehlem ist auf der Eisenbahnstrecke ein Damm rutsch entstanden. Alle Züge mutzten zwei Stunden ans freier Strecke liegen. Die Gemeinde Mehlem ivar vollständig ohne Licht, wodurch die Rettnngs- und Bergungsackeiten sehr er- chwerl werden. In Unke Ibach (Kreis Ahrweiler) sind ieben Wohnhäuser undSch « unen von den Wa s- er massen fortgerissen worden. Viel Vieh wurde ab getrieben. Die Menschen konnten sich nur mit knapper Nol retten. Besonders das sogenannte Drachenfclser Ländchen >st arg verwüstet worden. Das aus elf Gemeinden bestehende Amt Villip ivird wohl Jahre brauchen, um den durch die Unwetterkatastrophe hervorgerufenen Schaden wieder einiger matzen gutzumachcn. Stratzen und Brücken wurden zerstört, Gürten vernichtet, Häuser unterspült und schwer mitgenommen. Ebenso schlimm hat das Unwetter auch im Vorgebirge, der Gemüsekammer von Köln und Bonn, und im Bergischen Lande gehaust. Die E i se n ba h n u n t e r s üh r u n g e n stehen fast sämtlich unter Wasser, und zivar stellenweise vierbis fünfMeter. Die Hoffnung, datz die Wassermassen sich bald verlaufen iverden, hat sich nicht erfüllt, da am Don ner s t a g n a ch m i t t a g ein neues schweres Gewit - ter nicderging. das von heftigen Regcnfällen begleitet war. Sturm und Wolkenbrüche München, 6. August. Während eines mit heftigem Stur m verbundenen schwe ren Gewitters stürzte der Turm der ans dem 16. Jahr hundert stammenden allen Neuhauser Pfarrkirche in Ermächtigung für Spar- un- (Strokaffen (N.) In Ausführung der Reichspräsidentenverordnung von 5. August 1931 hat das Sächsische Innenministerium eine Beo ordnung erlassen, in der die Spar- und Girokassen ermächtig werden, soweit es zur Beschassung flüssiger Mittel ersorderlicf sein sollte, Wechselverbindlichkelten gegenüber der Garantie- und Akzeptbank A.-G. «Inzugehen. Die Staatsregierung hat tm übrigen durch Vereinbarungen mit der Reichsbank und der Garantie- und Akzeptbank A.-G. in Berlin Vorsorge getroffen, datz die Sparkassen — durch Ver mittlung der sächsisä-en Girozentrale — nach Aushebung der für Barauszahlungen noch bestellenden Beschränkungen den Ansprü chen der Sparer auf Rückzahlung ihrer Einlagen Genüge leisten können. Eine Garantieleistung des Sächsisä)«n Staates gegenüber der Garantie- und Akzeptbank A.-G. sür die den Sparkassen zur Verfügung zu stellenden Kredite ist nicht notwendig ge worden. drücklich die Freigabe der dem Lande Sachsen vorenthaltenen Neichssteuerüberweisungen gefordert. Der Erfolg der Verhand lungen war, datz di« sächsische Regierung 4 Millionen Reichs mark flüssig machen konnte zur Verteilung a conto der Reichs steuerüberweisungen. und zwar w>rd dieser „ack dem sür den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer bestehenden Schlüssel verteilt werden. Dadurch werden den oz.-.,..-!. ---. di« Aeträge wenigstens auf direktem Wege, d. h. sür ^-ks- angehörigen Gemeinden, nicht auf dem Umweg über die Bezirks verbände. zuflietzen. der Winthirslratze ein. Die Trümmer fielen in den neben den» Kirchlein liegenden Friedhof. Innsbruck, 6. August. Am Mittwoch spät abends ging über das Gebiet des Achen« sees ein Wolkenbruch nieder, der grotze Verheerungen auricläet«. Die St ratze nach Ienbach ist aii weheren Stellen durch grotz» Erdmassen verschüttet. Ganze Hänge und Waldstreifen wurdet» durch die grotzen Wassermassen zu Tal gerissen. Die Erd- und Sch la m massen erreichen aus der Straße teilweise ein« Höhe von vier bis sünf Nieter. Auch in Ienbach selbst richtet«! das Unwetter vielfach grotzen Schaden an. Schäden in England, Frankreich und Nußland London, 6. August. London wurde am Mittwoch von schweren Gewitter« heimgesucht, die zeitweise mit luftigen, tropenartige« Rege nsäl len verbunden waren. Die Londoner Untergrund« bahn, die Straßenbahnen und die Tclephonleitungen wurde« stark in Mitleidenschaft gezogen. In Southampton wurden vier Straßenbahnwagen vom Blitzschlag getroffen und einer in Brau» gesetzt. Ein Wirbelsturm richtete in Christchurch bei Bornmouth großen Schaden auf einer Farm an, wobei Hundert« von Kleinvieh umkamen. In Wimburn (Derby) setzt« d« Blitz mehrer« Häuser in Brand Paris, 6. August. Ueber Tours ging heute ein außerordentlich schwere« Gewitter nieder, tms von einem heftigen Hagel schaue» begleitet war. Die Hagelkörner erreichten eine außerordentlich« Grütze. Tausend« von Fensterscheiben wurden zerschlagen. Als« Ge m ü se k u l t u re n in der Umgebung von Tours sind ver« Auswirkungen -er Kitzewelle Schwere Unwetter über Europa Elbsahrl Von Ossip Kalente« Der Morgen beglänzte golden die freundliche Stadt mit den schlanken Türmen und den zeierlichcn Kuppeln, spiegelnd schien das Wasser fast zu ruhen, so langsam, hold verweilend flog es zu Tal, und am Kai lagen die elfenbeinfarbenen Schisse, aus denen lachend und schwatzend die Passagiere die Abfahrt erwar teten. Es war ein glücklicher Einfall, der mich bewog, einen der Dampfer zu betreten, und das gewünschte Gefühl einer ge rissen Einsamkeit, eines Entgleitens und Eclöstseins stellte sich «uch schon ein, sobald nur das Schiss ein wenig gefahren war. Die Dinge, die sich in der Ferne bewegten, bewegten mich nicht mehr. Ich hörte nicht mehr ihre Stimmen, und ihre Bewegun gen erschienen mir unwirklich, blatz und leblos wie ein Film. Ich löste mich sogar von den Landschaften, die in stetem Wechsel vorüberzogen, von den vielen kleinen Bildern der Welt. Und ich beruhte zum ersten Male seit langer Zeit ganz in nsir selber. Ich glitt auf dem Strom des Lebens, die Wellen trugen mein Herz. Später gingen mir die kleinen Geschehnisse an Bord ein. Ein Hund lief bellend und winselnd hin und her. Ein Schiffsjunge, der die Glocke bediente und an den Haltepunkten das Lchisf antaute, lag quer über eine Kiste und blinzelte braun und schläfrig in die Sonne, Ein Mädchen, vierzehnjährig, satz in einem Kreise ernster Bürgerinnen. Eine Matrone mit einem dünnen Gesicht wie aus Wachs und Pergament, die viel leicht ihre letzte Dampferfahrt tat, erzählte, wie alles zu ihrer Zeit war. Gegen einen kleinen Bau von Kisten und Obstkörbcn stan den drei junge Engländer, glatte, unregbare Gesichter. Co, genau so-batten sie in Rom, Kairo und Athen gestanden, so erinnere ick) mich, sie auf den (wenigen . . .) im Kriege gekaper ten Schissen als Gefangene in die deutschen Häsen einsahren gesehen zu haben, so standen sie heute auf dem kleinen Fluh- dampser, der von Dresden aus die Elbe stromauf fuhr: die !urze Pfeife im breiten Mund, mit kalten und unbeteiligten stücken und den Händen fest in den Hosentaschen. Wie ihr tlnblick auf den empfindsamen Reisenden wirkt, bat keiner besser Klagt als der ältere Graf Tolstoj, der in Deutschland vergessene (lezej Konstantinowitsch, der als Knabe nock dem alten Goetk« aus dem Schatze gesessen hat; er schließt eine süße und schwüle Schilderung der Krim mit den Versen: „Doch verkümmern mir ein bißchen Diese herrliche Natur Skorpione. Tausendsüßchen Und der Engländer Figur/ In R a t h e n — es sei nicht verschwiegen — gab ich mich mit Fleiß der Zusammenstellung eines gediegenen Mittagmahlcs hin, dem es einzig am Kompott gebrach: ich wählte Pfirsich, ohne zu bedenken, daß sie gekocht sein könnten. Und sie waren ge kocht. Falter, denen man den Staub von den Flügeln streicht, sind etwas Aehnliches wie Pfirsiche, die man kocht. Ich saß unter schönen alten Bäumen auf einer kühlen Terrasse. Der Fluß zog schimmernd vorüber. Neben niir lag ein großer Bernhardiner. Er hieß Hektor. Wie Berlioz und der unglückliche Held von Troia. Ein paar Tische entfernt nahm eine schöne blonde Frau mit ihrem Töchterchen Platz. Die Kleine aß etwas Zitronencrcine, und die schöne Frau blickte lächelnd auf den Fluß. Es war ein Bilderbogen von Peter Altenberg. Rach Tische brach ich auf und ging die schmalen, mit aus getretenen Sandsleinfliesen belegten Wege zwischen den Villen dem Am sein runde zu. Armselig wie sein Name ist dieses Tal. Aus Fichtenwäldern ragen ein paar morsche Felsen. Allgemach wird der Weg steiler, das Tal enger und das darin rieselnde Gewässer reißender Zu Anfang des Tales, wo noch Wiesen zwilchen Weg und Bach Vorkommen, sah ich auf einer Wiese Schulkinder mit Lehrer und Lehrerin und etmelchen dazu gehörenden Müttern im Sonntagsputz rastend gelagert. In mitten dieses bürgerlichen Feldlagers stand ein kleines Mädchen nud sang, ohne daß auch nur ein einziges, noch so bescheidenes Musikinstrument die schüchtern verslaltcrude Stimme beschützt hätte, ein Lied, das, wie man aus dem Text erfuhr, einer Puppe von Meißener Porzellan in den 'Mund gelegt war. Die Kleine schien aus nichts weniger hcrznkommcn als aus der Meißener Manufaktur und drehte sich denn recht ernsthaft und einstudiert zu ihrem Refrain im Kreise herum. Es war sehr traurig. Und die Knaben, denen man ossenbar zu diesem Kunstgenuß befohlen hatte, von dem Abhang, an welchem sie kletterten, herabzukommen, standen mit blöden Gesichtern da und trieben Possen. Kaum war das Lied beendet, als sie laut und annlaudierend van dannen stoben. Nur ein->r nickt. Er blieb stehen und blickte groß und verwundert das Mädchen an, das sich wieder still zu der Lehrerin gesetzt hatte. Er war ein Träumer und wird vielleicht einmal der Heid eines Romans. Ein anderes Ereignis meines Weges war die Rcitanratioo zum Amsels all. Man betrachte das Wort „Amselsatt" ge nau, man laste es aus der Zunge zergehen. Gedachten Ort hat man sich vorzustetten als ein in offensichtlich sehr wildes Felsen geklüft eingebautes, meist sehr niedriges Gehäus aus Eisen beton und unbestimmter Ausdehnung, das an den Stellen, die es am wenigsten zulassen, durch ein Dach entzückt. Hierzu kom men noch Fenster, Tische und Stühle, und das Ganze läßt sich zur Not eintcilen in Wirtschaftsgebäude, Terrasse und — kühn gesagt — Loggia. Fels und Beton sind hier kaum auseinander- zuhalten. Wozu auch! Es sieht ja dieses ganze Miniaturgebirge, das man skurrill genug die 2 ächsische Schweiz nennt, nicht anders aus, als hätte es einmal ein milder sächsischer König zur Erquickung seiner Untertanen aus Beton errichten lassen . . . Den Hintergrund unserer Terrasse bildet eine verblüffend na türlich mit Moos und Farn bewachsene Grotte, in welcher der Amselfall statisindet. Gegen eine gewisse Summe wird das Wehr, das den Bach, vermutlich die Amsel, staut, hochgezogen und die Wasser brechen funkelnd hernieder. Sehr hübsch macht sich das. lebr natürlich, nur ein bincken kv>^. Tie? veeinvruckt von den Wundern ver Natur nahm ich weiter den Weg zur Höhe und kam glücklich zur Teesiunde in Rathewalde an. N athewalde ist etwas weiter hinten Dorf, da aber, wo man es vom Amsclgrund aus betritt, nur ein Vorort von Dres den Es liegen da die Landhäuser des Konsuls B., des Fabrik besitzers Soundso, der Familien X. und P. und Z., und es ist hier fast so schön wie in der Stadt. Schließlich und so sand ich doch noch das Haus, in dem ich zu Gaste sein sollte, ordnete Anzug und Gesicht, räusperte mich und zog an der wild und mild umrankten Gartenpforte die Glocke. Der junge Hausherr kam von seiner Dogge umbellt den grünen Garlenpsad mir entgegen. Wir setzten uns in einem kühlen, sommerlich eingerichteten Zimmer zum Tee, zu welchem es weißes Landbrot, goldgelbe Butter und blonden Honig gab. und sprachen von der geschäftigen Welt, die „da draußen stets betrogen" irrt, lärmt oder, wenn ich mich recht entsinne: rennt. Das Rührendste an der kleinen Besitzung war, daß man di« Fichten, die wie rieliae erstarrte Fontänen in dem Tale standen.