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Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-06
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
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Zenlrumsarbeil in Sachsen Partelkakender. Lenaenftld «. v. S. August im „Hammer" (Pfarrer Kirsch. Reichenbach). Werdau. Sonntag, S. August, abends Vereinsheim (Pfarrer Kirsch-Reichenbach). Plauen i. B. 19 August, abends 8 Uhr im Lesezimmer des Kath Vereinshauses: Politischer Instruktionsabend der Zentrums- jugendgruppe Plauen. Leiter: Bezirksvors. Dipl.-Ing Liell Oelsnltz i. L. Die geehrten Mitglieder, Freunde und Gönner unserer Partei werden gebeten, zur Gründungsversammlung am 23 August in Lugau i. E. recht zahlreich sich zu beteiligen. Als Redner ist der Landesvorsitzende Herr Pfarrer Kirsch (Reichenbach t. V.) gewonnen worden und einer Reihe von Holzbearbeitungsmaschinen wurde völlig zerstört. Ein Wohnhaus wurde erheblich in Mitleidenschaft ge zogen. Der Schaden ist sehr grotz. ) Ein Klempner tödlich verunglückt. Im Gerätehof der Städtischen Diingerabfuhr, Lötzniger Straße 7 in Leipzig, ist am Dienstag gegen 14 Uhr der 53 Jahre alte Klempner Richard Max Stopp vom Dache gestürzt. Er wurde mit schiveren Rippen- und Armbrüchen und schweren inneren Verletzungen aufgehoben. Kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ist Stopp gestorben. Oie Wirtschaftslage der sächsischen Oberlausih Zittau, 5. August. Nach einem Bericht der Industrie- und Handelskammer Zittau über die Wirtschaftslage in der säch sischen Oberlausitz im ersten Halbjahr 1931 haben sich die Er wartungen auf eine Besserung der Wirtschaftslage nicht erfüllt. Eine im zeitigen Frühjahr eingelretene leichte Belebung hatte nur saisonmätzigen Charakter. Infolgedessen arbeiten die meisten Betriebe in allen Industriezweigen, insbesondere auch in der Textilindustrie und in der Metall- und Maschinenindustrie, mit stark eingeschränkter Belegschaft oder in Kurzarbeit. Das Bau gewerbe lag beinahe still und infolgedessen hatten auch die vom Baugewerbe abhängigen Industrien unter starkem Auftrags mangel zu leiden. Die Steinindustrie war nur mangelhaft be schäftigt. Grotz- und Kleinhandel mutzten sich mit bescheidenen Umsätzen begnügen. Im allgemeinen haben sich also die Wirt schaftsverhältnisse weiter verschlechtert, ohne datz eine Aussicht besteht, datz bald eine Besserung eintritt. tz. Ermätzigung von Fiirsorgesätzen. Die Kreishauptmann- schäft Zwickau hat für den Bezirkssürsorgeverband der Aints- hauptmannschast Plauen sowie für die Städte Mylau und Netzschkau, Herabsetzungen der Richtsätze sür die allgemeine und die gehobene Fürsorge angeordnet. 4. August 49Z4 Ich freue mich des heiteren Sonnenscheines und des tief blauen Himmelszeltes und sehe auf die schmale Stratze hinunter. Im Schutze des Schattens hinkt ein Mann heran mit einem Rucksack auf dem Rücken. Sein linkes Bein ist verkürzt und steif: es klingt wie Protese-Quietschen. Er geht ins Nachbar haus, ich trete vom Fenster in einen Wohnraum zurück. Da wird hart an meiner verschlossenen Haustür geklinkt, einmal — noch einmal. Ich gehe wieder ans Fenster und frage ärgerlich hinunter: „Was wollen Sie?" „Ach, kaufen Sie mir doch was Sees« ab." Nun gehe ich hinunter und schlietze auf. Da ich ganz allein bin, will ick) ihm etwas geben. Der Mann schwitzt, atmet schwer und kann nur beschwerlich stehen. „Ach nee, ich will will nischt, will kee Almosen, ich darf nischt nehmen, sonst verliere ich meine Konzession. Kausen Sie mir doch was ab, datz cs etwas leichter wird." Ich lad« ihn ins Haus und biete ihm nochmals eine Gabe an. Da überwältigt ihn die Erinnerung und er spricht: „Ach Gott, heute vor 17 Jahren, da rückt'n mer aus. Da war ich noch gesund." Zur Abwickelung unseres kleinen Handels und ! wegen seiner Müdigkeit biete ich ihm einen Stuhl und eine Tasse ! Buttermilch sür den Durst an. Während der Ruhepause erzählt er auf meine Fragen nach seinem Kriegsdienst: Marine-Divi sion — Flandern — Gasgranatensplilter — englische Gefangen schaft — schlecht geheilte Wunde — viele Spritzen — daher sein " Elendszustand. Zum Schluss noch — seine Heimat Koä)em au der Mosel — an der französischen Grenze. Ci» schlesisches Mädel (dort im Dienst) seine Braut — jetzt seine Frau: jetzt hier in der Nähe. Mit einem Gottesdankmort verläßt er das Haus mit den wehmütigen Worten: Ja, vor 17 Jahren, da war ich noch gesund. Dann tritt er wieder auf die heiße Stratze hinaus. Bg. Turnen . Sport - Spiel 1Z Aalionen in Varis Bei den Europameisterschaften im Rudern. Das Meldeergebnis für die diesjährigen Europameister« chasten im Rudern ist ganz ausgezeichnet ausgefallen, insge- amt haben 13 Länder 56 Boote mit 229 Ruderern und Steuer- euten sür die am 15. und 16. August in Suresnes bei Paris tattfindenden Wettkämpfe genannt. Unvertreten bei der Europameisterschafts-Regatta bleiben u. a. Deutschland und England, da bekanntlich beide Länder nicht dem Internatio nalen Ruder-Verband (Fisa) angehören. Die Melduiwen ver teilen sich auf die einzelnen Konkurrenzen wie folgt: Einer: Belgien. Dänemark, Spanien, Frankreich, Ungarn. Italien, Norwegen, Schweiz, Tschechoslowakei, Jugoslawien. Doppel zweier: Belgien, Frankreich, Ungarn. Italien, Schweiz, Jugoslawien: Riemen. Zweier o. St.: Belgien. Däne mark. Frankreich. Holland, Ungarn, Italien, Polen. Zweier m. St.: Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Schweiz; Vierer m. St.: Belgien, Dänemark, Spanien Frankreich, HoNand, Ungarn, Italien, Polen. Schweden, Schweiz, Tschechoslowakei; Vierer o. St.« Belgien, Frankreich, Holland, Italien, Polen, Schweiz; Achter: Belgien, Dänemark, Frankreich, Holland, Ungarn, Italien, Norwegen. Polen, Schweiz, Tschechoslowakei, Jugoslawien. Deutsche Teunls-Meislerschaflen Der zweite Turnierlag in Hamburg war wiederum von chönstem Wetter begünstigt und die zahlreich erschienenen Zu- chauer bekamen manch schönen Kainps zu sehen. Leider gab es rinige neue Absagen, so von Froitzheim, dem Argentinier Del Lastillo, d-n Berlinern Henkel und Tüscher. Den besten Kampf lieferten sich Pietzner und der Tscheche Vodicka, wobei der junge, talentierte Danziger in fünf Sätzen knapp die Oberhand schielt. Der Engländer Sharpe hielt den Berliner Hartz tets sicher und auch Remmert hatte gegen den Franzosen >« Buzslet keine Chancen. Auch in den anderen Spielen tab es Favoritensiege. Berliner Tennlssleg in St. Moritz Zu einem hübschen Erfolge kam der Berliner W. Menzel sein« internationalen Tennisturnier in St. Moritz. Im End- piel um die Meisterschaft von Graubünden siegte Menzel gegen »en spielstarken Dänen Worm mit 6:4, 8:16, 6:2, 6:2. Mit khrenreich als Partner mußte Menzel sich dagegen im Finale >es Herrendoppelspiels von Worm-de Mvrtino mit 6:1, 1:2, 6:1 geschlagen bekennen. Einen Doppelerfolg errang die kranzösin Frl. Metaxa, die das Einzelspiel der Damen 6:4, 1:1 gegen Frau Golding und mit Worm als Partner auch das kemischte Doppelspiel 6:3, 6:1 gegen Frau Golding-de Martino m sich brachte. " Helen Will» in großer Form. Amerikas Ranglistenerste seien Wills-Moody ist für die bevorstehenden Meisterschaften «estens gerüstet. Beim Seabright-Tennisturnier in Neuqork ras sie mit der gewid nickt schleckten Kaliforuieriu Selen sacobs zusammen, die sie förmlich deklassierte. 6:6, 6:6 lautesi a» Ergebnis für Helen Will». Wanderer führt im Alpenpokal Bei der Nachprüfung der Bergprüfungsergebnissc vom Stilfier Joch war die Rennleitung der Internationalen Ao fahrt gezwungen, einige Aenderungen vorzunehmen, so daß du Liste der Strafpunktfrcien ein etwas anderes Gesicht erhielt Sie verzeichnete nunmehr folgende 14 Bewerber: Frau Rochrs v. Raffay, Pollich. Vuthenut (sämtl. Hanomag), v. Bitzy, Gras Spiegel, W. Schockier (sämtlich Am r-, Daimler), W Delmai (Mercedes-Benz), D. Healey (Invicta) H.E. Symons (Clement- Talbot), E. Scholten (Lancia), L. Adorno (O. M.) R. Folign, (Alfa Romeo), und C. Riley (Riley). Im Wettbewerb um de, Internationalen Alpenpokal sür Fabrik-Mannschaften steht dar deutsche Wanderer-Team (A Graumüller, B. Blau Hinterleit- ner) mit neun Punkten weitaus in Front. Es folgen Prags, Alsa mit 28. Praga-Piccolo mit 56, F. N. mit 89 und Riley mit 119 Punkten. Wie wir bereits erwähnten waren di« Mindestgeschwindig, -eiten für die 18 Kilometer lange Bergprüfungssirecke ziu, Stilfser Joch zu hoch bemessen, so datz deren Innehaltung nur solchen Fahrern möglich war, deren Wagen mit einer eigen« für derartig schwierige Steigungen berechneten Untersetzung i, Getriebe und Hinterachse ausgerüstet waren. Lediglich aus -»esem Grunde war es beispielsweise Len Wanderer- und StS- wer-Wagen nicht möglich gewesen, di« geforderten Leistung«, restlos zu erfüllen. Zur 4. Etappe von Turin nach Nizza über 332,4 Kilo- Meter starteten am Montag früh 5 Uhr also noch 55 Vewe» ber. Ueberraschcnd hatte es sich während der Nacht aufgeklärt gegen mittag brannte die Sonne vom Himmel so heiß, daß ä kaum auszuhalten war. Di« Route führte u. a. üb«r den Lei di Tenda (1321 Meter) und am Schluß über die bekannte Ss Turbie-Rennstrecke. bot aber keine nennenswerten Schwierig keiten. Trotzdem gab es aber wieder einen Ausfall und mehre«, Strafpunkte. F. Rosenthal (Skoda) schied wegen Krankheit a^ und weitere sieben Bewerber mußten wegen unpünktlichen Ei», treffens in der Schlutzkontrolle Strafpunkte Hinnahmen, im ein, zcln-en LH. Charlier (FN.), R. Foligno (Alfa Romeo), V. Km« pera (Blatter) und I. Stoewer (Stoewer) je einen, die F. N-e Mannschaft ebenfalls einen. Zur 569,4 Kilometer langen Nacht fahrt von Nizza nach Genf, bei der u. a. auch die zweite Berg«! Prüfung aus dem 2556 Meter hohen Lol du Galibier erledigt, werden muß, stehen also noch 54 Teilnehmer, darunter 13 straft vunktkreie. bereit. Futzball DIK. Nord 1. gegen Turnverein Pillnitz 1. 8: L Anläßlich des Spiel- und Sportfestes des Turnverein» Pillnitz, begegneten sich am Sonntag obige Mannsckzasten iq llrkiindenspiel. Die in der 1. Klasse spielenden Pillniher zeigt ten ein schnelles Spiel. DIK. Nord Ivar technisch übcrlegeis und dem Spieltempo gewachsen, und errang dadurch die Ur« Kunde verdient. Die Torschützen bei Nord waren Reinich (11 Franke (1) und 1 Eigentor. Der Schiedsrichter vom Turnverei» Stetzsch konnte mit seinen Entscheidungen nicht immer besries digcn. Talsperren ber Antike Bei dem regen Interesse, das heute dcni Dau non Talsper ren entgegcngcbracht wird, dürfte ein kurzer Rückblick auf der artige Bauten des klassischen Altertums geboten erscheinen. Interessant ist zunächst die Feststellung, daß Talsperren keines wegs Errungenschaften moderner Technik sind, sondern bereits im Altertum zur Regulierung des Wasserhaushaltes ganzer Flußgebiete a-usgefllhrt wurden. Im alten Babylon befand sich wohl der älteste Stau damm der Welt. Er war dem Gott Marduk, dem Nimrod der Bibel, geweiht und ist bereits in vorgeschichtlicher Zeit Uber den Tigris angelegt. Jene Talsperre überlebte die Herrschaft der Chaldäer, Assyrer, Perser, Griechen, Römer und Sassani- den. Erst im l3. Jahrhundert siel sie den Mongoleneinbrüchen zum Opfer. Nach alten Aufzeichnungen war der Tigris einst ein reißender Gebirgssluß und richtete in Mesopotamien durch seine Ueberschwemmungen großen Schaden an. Oberhalb Opis befinden sich noch heute Ueberreste des alten Staudammes. Sie werden von der Bevölkerung als ,/vamm Marduks" oder .Nimrodsdamm" bezeichnet. Eine andere uralte Talsperre wurde dem König« Mene», dem ersten Könige der ersten ägyptischen Dynastie gebaut Menes soll vor mehr als 4666 Jahren gelebt haben. Jene Tal sperre lag zwölf Meilen südlich von Memphis bei Koshcish und war ein über einem Pfahlrost aufgeschütteter Erddamm. Mene» leitete damals das Wasser des Nils ab, um trockenes Land für den Bau seiner Hauptstadt Memphis zu gewinnen. Nach den noch vorhandenen Ueberresten und topographischen Aufzeich nungen mußt« der Staudamm von Menes mindestens 566 Nie ter lang und eine Höh« von 17 Meter gehabt haben. Die Tal sperre wurde mehr als 4566 Jahre von den Aegyptern, Persern, Griechen und Römern erhalten. Vernachlässigt wurde sic erst unter der Herrschaft der Kalifen derart, daß schließlich der Ver fall und damit durch die verheerenden Ueberschwemmungen die Vernichtung der einst blühenden Stadt Memphis einktzte. Später wULdcn sowohl von den Arabern, als auch von den Römern Talsperren gebaut. Erwähnt sei die Sperre, die Kaiser Nero bei Subiaco erbaute. Sie bestand etwas mehr als 1366 Jahre und diente ausschließlich Vewässerungszwecken. Das Material aus dem sie hcrgestellt wurde, war Lehm, Asphalt und Kalkmörtel. Dresdner Lichlsplele Capitol. Als historiscl)« Reportage, nicht als Drama, will der Tonsilm „Elisabeth von Oesterreich" ausgesatzt lein. Es bleibt aber doch immer ein Wagnis, historisck)« Tat. lachen und Personen sür die Leineivand zu rekonstruieren, beson ders aber, wenn der Stoss, wie in diesem Falle, viel zu breit angelegt ist, so daß di« notivendige Geschlossenheit fehlt. Di« aneinandcrgereihtcn Episoden — bisweilen zeitlich allzuweit auscinanderliegcnd — zeigen die junge lebenslustige, aber eigen- willige Elisabeth, die sich der steifen Hofetikette mcht beugen will, die Geburt des Kronprinzen Rudolf, die Tragödie von Meyerlink, das Attentat von Lucckzeni am Genfer See. Also die Hauptmomcnte, di« den Leidensweg der Kaiserin kennzeich neten. Sillcchtcs Milieu im Hof- und Volksleben, zahlreiche sehr gute Landschastsbiloer lassen «ine sorgfältig arbeitende Regie erkennen. Nur die Tonwiedergabe Könnte besser sein, manche Dialoge bleiben völlig unverständlich. Die tragenden Künstler erfüllen mit Hingabe die ihnen gestellte Aufgabe: Paul Otto als Franz Joseph in Maske und Spiel echt, von jeder Effekthascherei hält er sich fern. Stark und äußerst wirksam, vor allem im letzten Teil, Lil Dagover als leidgeprüfte Kaiserin. U.-T.-Lichtspiele. In dem Tonfilm „Nie wieder Liebe", der seit Dienstag hier läuft, werden die Dresdner einen alten Bekannten wiedererkennen: das Lustspiel „Dover- Calais" von Berstl, der in der Zeit des Kanalschiviinmcr-Fiminels in der Komödie so großen Erfolg gehabt hat. Nun ist es zwar nicht mehr modern, den Kanal zu durchschwimmen — aber die Geschichte von dem Weiberfeind wider Willen, der auf fünf Jahre eine Pacht gechartert hat und keine Frau hinaufläßt, schließlich aber doch durch eine Frau von seinem Vorsatz „Nie wieder Liebe" abgebracht wird — diese Geschichte ist auch heute noch amüsant. Und es wäre garnicht »ölig gewesen, daß der Regisseur Litwak sie mit Bildern vom Karneval zu Nizza, mit Apaclzen-Szencn und ähnlichen schöne» Dingen ausgeschmückt hat. Besser lassen sich schon die eingefügten Liedertexte der Fabel des Lustspiels an. Der Ersolg des Films ist allein schon dadurch gesichert, daß Harry Liedtke den besagten Weiberfeind verkörpert, Felix Bressart seinen jeder Lebenslage gewachsenen Diener und Lilian Harvey die kühne Schwimmerin, die die Attacke auf die frauenfeindliche Pacht „Odysseus" unternimmt. Ufa-Palast. Hinter dem neutralen Titel „Die grüne Kugel" verbirgt sich ein Thema, das sür den Film zwar kein Neuland ist, auf das aber hin und wieder von neuem zurückge- kommen iverden muß. Der internationale Mädchen handel ist «rotz schärfster Bekämpfung immer noch eine sittliche Gefahr für die weiße Rasse. „Die grüne Kugel" ist der Titel einer Hafenspelunke der Hauptstadt Brasiliens, in der sich das Schicksal eines aus Hamburg verschleppten Mädchens vollzieht. So will der Film, der sich zum Teil auf amtliches Material stützt, nicht nur vor dem Mädchenhandel, sondern auch vor un überlegtem Auswandern warnen. Die Regie Manfred Noas und die durchweg guten Darsteller mit Maria Solveg, Oskar Marion und Oskar Homolka an der Spitze, erheben den Film, trotz aller Realistik, die das heikle Thema in sich schließt, über den Durchschnitt ähnlicher Filme. Kammer-Lichtspiele. Der Kriminalschwank „Das Ge heimnis der roten Katze" ist spannend und lustig ausge zogen. Kunterbunt geht es zu in der Fabel, die natürlich gut Gid mit einer Verlobung endet, in der Pseudoverbrecher, wirk liche Verbrecher und ein falscher Halifax-Smaragd eine Rolle spielen. Die Darsteller mit Hans Iunkermann, Ernst Verebes, Siegfried Arno, Kurt Lilien und Rosa Valetti an der Spitze, tragen zwar etwas dick auf, doch tut das der sommerlichen Unterhaltung keinen Abbruch. Ll-Mu. In dem Film „Der Mann, der den Mord beging", geht es nm die Frage der Schuld oder der Nicht schuld des Mannes, der zum Mörder wurde. Der Beweis soll erbracht werden, daß zwingende Notwendigkeit ihn zu der Tat trieb, daß er eine Frau lwfreien wollte von ihrem brutalen, lreulgsen Ehegatten, der sie bespitzelt und guält, kurz ihr das Leben zur Hölle macht. Der Täter gesteht den Mord, weil er ihn für eine „gerechte Tat" hält. Eine Auffassung, die gerade in unserer verantwortungslosen Zeit in unreifen Köpfen noch mehr Verwirrung anrichten kann: der Täter, sympathisch ge zeichnet, wird glorifiziert und geht straffrei aus; der Mord bleibt ungesühnt. Die Geschichte spiel in Konstantinopel um 1912 und wurde nach dem gleichnamigen Roman von Claude Farr,'-re in Szene gesetzt. Nur die erstklassige Darstellung mit Tonrad Veidt, Heinrich George, Trude v. Molo und Friedl Haerlin, die gute Ton- und Bildausnahme mildern die großen Schwächen des Manuskripts. Das 8. Orgelkonzert im Lingnerschloß, veranstaltet voin Reichsverband deutsckzer Tonkünstler und Musiklehrer, findet Donnerstag, den C. August, nachmittags 5 Uhr statt: Wieder holung bei Bedarf 6.15 Uhr. Mitwirkung Annelies -Heß iS'- pran) Eintritt einschl Programm 36 Psg. Die Salzburger Hochschulwochen sind am Montagmorgen 7.36 Uhr durch ein« von Fürslerzbischos Dr. Ignatius Rieder zelebrierte Missa recitata in der Abtcikirche St. Peter eröffnet Der greise Bischof sprach in ergreifender Weise über den pri mären, enlscheidenden und leider so verhängnisvoll verkannten Wert eines voll katholischen Denkens. Nur ivenn Christus auch vom Denkakt ganz Besitz ergrissen habe, werde eine katholische Aktion ihr Ziel erreichen. Seine liesrcligiöse» Gedankcngänge waren eine geistvolle Interpretation des Psalmenivorlcs: In lumine luo vidcbimus lumen. Fast alle 460 Teilnehmer empfin gen ans der Hand des Fürstcrzbtschoss die heilige Kommunion. — Um 956 Uhr begann der erste Kursus der Hochschnlwochen mit dem Vortrag von Univcrsilätsprosessor Dr. Dietrich von Hildebrand. Der edle Raum der alten Universitätsaula war voll besetzt. Rian hatte mit einer Teilnehmcrzahl von 100 lsler, sone» gerechnet. Statt dessen ist die Zahl heut« morgen bereits auf 550 gestiegen: unter diesen überwiegen bei weitem die Studenten der deutschen Hochschu len. Noch stündlich melden sich weitere Teilnehmer. Auf 5 Uhr ist der erste Vortrag von ilniversitätsprosessor Dr. Karl Adam festgesetzt. Humor Schmeick^thast. Onkel: „Magst du auf meinem Knie reiten, Willi?" — Willi: „Ich möchte lieber aus einem wirklichen Esel reiten." Erinnerung. Ter Bohemien Waggi fragte Im Romanischen Cast- einen Maler: „Eduardo, kannst du mir lünszig Pfennig pumpen?" „Ich kann nicht. Waggi." — „Aber du hast doch «ine große Erbschaft gemacht!" — „Gewiß. Mein armer Onkel hat mir nur Geld hinterlassen, das ist die einzige Erinnerung, dis ich an ihn habe. Und von dieser letzten Erinnerung trenne ich mich nicht gern."
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