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Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-06
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
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Die Oberlausitz als Durchgangsgebiel Geplanle Verkehrsslratzen Die Kreishauptmannschasten Dresden und Bautzen bear beiten gemeinsam die Landesplanung siir Ostsachsen: es gilt in der Hauptsache das Problem des großen durchgehenden Straßenverkehrs zu lösen. Dazu liest man in den „Zittauer Nachrichten und Anzeiger" Nr. 174 u. a. folgende be- achtensmertc Betrachtung: Als eine der wichtigsten Verkehrsstrahen stellt sich ohne weiteres die große Verbindung von Westen und O st en dar, die Staatsstraße, die von Dresden über Bischofswerda und Bautzen nach Löbau und von da nach GSrlitz einerseits und nach Zittau anderseits, hier mit der Fortsetzung über die Neichs- grenzc hinaus nach Reichenberg usw. führt. In Dresden macht cs sich unbedingt nötig, den Verkehr in der Richtung nach Osten so schnell wie möglich aus dem Stadtkern herauszuleilen unter Umgehung des Bebauungsgebietes Weiher Hirsch—Bühlau. Das ist in der Form gedacht, daß man ihm auf «ine kurze Strecke der Staatsstraße Dresden—Kamenz zuweist, in der Dresdner Heide aber eine Verbindung nach der Bautzener Staatsstraße auf Wcihig zu abzweigen läßt. In Bautzen dann, muß der Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum herausgenommcn werden. Dazu ist eine Umgehungsstratz« vorgesehen, die, bet Nattwiß abzweigend, südlich um die Stadt herumführt und bei Auritz wieder auf die große Straße mündet. Dieselbe Auf gabe wie in Bautzen liegt in Löbau vor, auch hier hat man sich bekanntlich mit der Frage schon sehr beschäftigt. Die Staats straße wird da etwa von Rechen aus westlich an der Stadt vor- übcrgeführt werden müssen nach Ebersdorf zu, während der Durchgangsverkehr nach Reichenbach und Görlitz von Rechen aus die Stadt nördlich umgehen muß auf Wendisch-Paulsdorf zu. Schliclich muß auch in Zittau die Stadtmitte aus irgendeine Weise umgangen werden. Aus der direkten Verbindung zwischen Zittau und Neustadt verzeichnet der Plan aus sächsischem Gebiet keine Abänderungen. Dagegen bedarf die Straßensührung Zittau — Görlitz der Korrektur, die dadurch vorgenommen werden soll, daß man den Durchgangsverkehr westlich an K l o st e r M a r i e n t h a l und Ostritz vorbeileitet und kleinere Regulierungen vornimmt, teilweise unter Benutzung von Stücken des bestehenden Straßenzuges. Beachtung verdient es auch, was man für die südlich ver laufende Verbindung zwischen Bischofswerda und Zittau vorhat. Auch hier gedenkt man künftig Bischofswerda zu umgehen, indem man die Staatsstraße hinter Großharthau abzweigen läßt, sie nach dem Wesenitztal führt und dort wiederum die Ortsmille von Neukirch von dem Durchgangsverkehr be freit. Etwa von Oberneukirch an bis Oppach behält die Straße dann ihre jetzige Route. Dann aber plant man eine große Ver änderung. Von hier an verläuft die Straße bekanntlich fast andauernd durch bebautes Gebiet, und zwar beinahe bis nach Zittau heran. Da ist nun an eine große Umgehungs straße gedacht, die das ganze langgestreckte ('Zebiel von Neu- salza-Spremberg, Friedersdors, Ebersbach, Eibau, Oderwitz nicht mehr berührt. Daß aus diese Weise wesentliche Gcfahrguellen ausgeschaltet werden, woran die Straßenbenutzer sowohl nutz auch die Bewohner der betretenden Orte das größte Interesse haben, liegt klar aus der Hand. Die Umgehungsstraße wird nordöstlich an diesem ganzen Siedlungsgebiet vorübergesiibrl und soll etwa bei Oberseifersdors auf die Löbau—Zittauer Straße münden, so daß der Verkehr auf diesen beiden Straßen dann gemeinsam Zittau erreichen würde. Für den Westen und Norden der Oberlausitz sieht der Plan noch folgende Aenderungen vor: Verbesserungen der Stra ßenführung sind vorzunehmen in Radeberg, bei Stolpen und in Neustadt. In Kamenz muß der Verkehr auf der Strecke .zwiscl>en Bautzen und Königsbrück ebenfalls von der dtinitte a'> und um die Stadt herumgeleitet werden. und zwar etiva von Wies« an nach Norden und dann scharf westlich abbiegend wieder nach der jetzigen Straße zu. Zmiscl-en Kamenz und Königs brück macht sich eine Aenderung bei Neukirck nötig, wohftigegen in Königsbrück selbst wiederum die Notivcndigkeit vor liegt, den Durcl)gangsverkehr aus der Stadt herauszuverlegen, indem man ihm neu zu schassende Entlastungsstrecken zuweist. Aus der Strecke Königsbrück — Dresden kommt siir Verbesserungen des Durchgangsweges ein Stück bei Laußnitz in Frage, dann aber vor allem ein solches etwa von Oltendors- Okrilla bis Hermsdorf und Lausa, das auch wieder aus sehr einleuchtenden Gründen etwas westlick der jetziaen St-aßen- führung umgangen werden müßte Des Ausbaues in eine Durch gangsstraße harrt die Verbindung von Königsbrück mit Großen hain. Unberührt dagegen bleiben nach dem erwähnten Plan die Verbindungen von Königsbrück nach Berlin und von Bautzen über Königswartha nach Berlin, wenigstens soweit sächsisches Gebiet in Frage kommt. Das alles mag gewiß in iveitem Umfang noch Zukunfts musik sein, obwohl manche Einzell>eit vielleicht doch schon mehr oder iveniger bei den Erwägungen der zuständigen Stellen ein« Rolle spielt. Und wenn auch die Durchführung, zumal unter heutiaen Verhältnissen, in weite Ferne gerückt erscheint, so zeigt der Plan doch, daß das Problem der Schaffung eines unge hinderten und daher auch gefahrloseren Durchgangsverkehrs aus den Staatsstraßen der Oberlausitz unter wirklich erfolg versprechenden Gesichtspunkten betrachtet wird Notizen Der Schlklftel zum Käsig. Juristische Debatten sind im allgemeinen nicht geeignet, populär zu werden. So werden auch nur wenige aufmerk same Leser den langwierigen Vechandlungen des Internatio nalen Gerichtshofs im Haag folgen, der bekanntlich feststellcn soll, ob die deutsch-österreichische Zollunion gegen den Vertrag van St. Germain verstößt. Im Lauf« dieser Verhandlungen hat der deutsche Vertreter, Professor Kaufmann, die Argumente d«r Gegenseite mit einer Schlagfertigkeit zurückgcwiesen, die augemerkt zu iverden verdient. Der Vertreter Oesterreichs, der Wiener Universitätsprofes- sor Dr. Sperl, hatte bemerkt: wenn die Argumente der Gegen seite richtig seien, so würde die Unabhängigkeit Oester - rcichs in einem Käfig eingeschlossen liegen. Daraus hatte Ecialoja als Vertreter Italiens erwidert, das sei nicht richtig, vielmehr habe den Schlüssel zu diesem Käfig der Völkerbund. — Professor Kaufmann bemerkte nun dazu, daß dieser Schlüssel demnach in den Händen von 14 Staaten liegen würde, die alle andere Interessen hätten. Es würde sich also nicht um einen Schlüssel handeln, mit dem der Käsig geössnet würde, sondern darum, daß sich die Tür zu dem Käsig nur unter dem Druck von 14 Schlüsseln öffnen könnte. Es würde sich dann iveiterhin nicht um ein 14 Mächte» anvertrautes Kollektivvetorecht, sondern im Grunde vielmehr um ein Vetorecht handeln, das jede der 14 Machte unter dem Einfluß ihrer eigenen Interessen würde ausüben können. Diese Tatsacl)« dürfe bei der Aus legung der umstrittenen Texte nicht übersehen iverden. Durch eine Auslegung, wie die von der Gegenseite gefordert«, würde die Unabhängigkeit Oesterreichs nicht nur beeinträchtigt iverden, sondern sie würde sogar der Errichtung eines weitestgehenden Protektorats über Oesterreich Platz machen. Sie würde von der Unabhängigkeit Oesterreichs nur noch die Freiheit zum Sterben übrig lassen. Durch ein solches Protektorat des Völkerbundes würden nicht nur das Recht auf Unabhängigkeit, sondern auch das noch iveit fundamentalere Recht zum Leben aulgehoben werde». Wir geben uns der Hoffnung hin, daß der Internationale Gerichtshof dieser so zwingenden Veiveisfiihrung beitrcten wird. Großmacht Petroleum. Das linksliberale „Berliner Tageblatt- (Nr. 8V2) gibt «inen Ucbeiblick über die bisherigen Leistungen des sowjelrus- si scheu Fllnfjahrcsplans und streift dabei auch die Frage der Finanzierung dieses Planes: „Die Zahlungen für diese ungeheueren Aufwendungen trägt in starkem Maße der mit allen Kräften forcierte Naphtha- ex Port. Dank den unermeßlichen Vorräten, die Baku und Grosny aufweisen, konnte bereits nach Jahren die End produktionszifser des Fünfjahrplans von 57 VON Tonnen täglich erreicht werden. Die Sowjetunion ist damit zum zweitgrößte« Erdölproüuzenten der Welt emporgerückt. 1930 wurden 4,8 Millionen Tonnen von einer Produktion von 18,7 Millionen Tonnen exportiert. Naphtha bedeutet nicht nur Valuta, NaMha bedeutet Macht. Das billige Angebot des russischen Heizmasuts für die französische Marine und der mit Spanien getätigte Ab schluß, sind Geschäfte von politischer Tragweite. Der Kamps um das Oel bestimmt viel mehr in der Welt die Geschicke der Nationen, als es allgemein bekannt ist — ein Gebiet siir poli. tische Feinschmecker, auf dem mit allen Mitteln der Macht, der Politik und der Korruption gearbeitet wird." Wir möchten hinzufiigcn: Neben dem Naphlhaexport ist es die Holz- und Weizenaussiihr Rußlands, die die Durchlührung des Fiinfjahresplans ermöglicl)en. Die kapitalistischen Länder bezahlen selbst die Fertigstellung des Instruments, das sie ver. Nichten soll. tteberall muß gespart werden. . .. „Soweit ich sehe, hat das Land meinem ernsten Appell, das Haus in Ordnung zu bringen, gut entsprochen. Ich vertraue darauf, daß der Geist des Volkes ein solcher ist, daß es wünscht, die Aufgabe sobald als möglich zu vollenden. Ich sehe keine Ursache, weder den Willen des Volkes, die Krise zu überstehen, noch seine Bereitschaft, die notwendige Anstrengung zu voll bringen und jedes notivendige Opfer auf sich zu nehmen, irgend wie zu bezweifeln." Diese Worte, die ebenso gut der deutsche Kanzler hätte aussprechcn können, stammen vom neu- 2m- veslodts-LräimiuiL bet Sonnen bädern verwende man die relzmlldernde und kühlende Lreme Leodor — senket In roter Packung; fetthaltig In blauer Packung, — Tube KO Pf. und 1 Mk. Wirtfam unterkühl durch Leodor-Edecktie Stück b0 Pf. Zu haben tn allen llhIorodont-VerlaufssleNen. Dresdens neue Gemäldegalerie Von Direktor Dr. Posse. Die Staatliche Gemäldegalerie in Dresden leidet, wie schon wirterholt gemeldet, unter Ser stetig ivachscnden Raumnot. Dieser Frage, dl« für Dresden als Kunststadt eine besondere Be deutung besitzt, hat man schon seit Jahrzehnten alle Aufmerk samkeit gewidmet. Ein Neubau für die neuere Sammlung war zivar 1914 von Negierung und Landtag beschlossen, aber der Plan kam nicht zur Durchführung. Stach dem Krieg mußten unter dem Druck der Verhältnisse sogar die bereits fertiggejtell- ten Fundamente wieder zugeschüttet werden. Wollte man neuere Kunst vorläufig nicht nur für das Depot weiter sammeln, so ivar man gezwungen, sich nach Ausstellungsmüglichkeiten, wenn auch bescheideneren Ranges, als sie ein Neubau geboten hätte, umzu sehen. Die Uebcrwcisung zweier Stockwerke des Palais Park straße bot 1925 eine solcl-e Möglichkeit. Aber die für Wohn zwecke erbauten Räume konnten für Galeriezwccke nur bis zu einem gewissen Grad brauchbar gemacht werben. Außerdem lag diese ucue Filialgalerie, wie sich in der Praxis sehr bald zeig:«, zuweit ab vom Zentrum und von der Hauptgalerie, so daß während der 6 Jahre ihres Bestehens der Besuch verhält nismäßig nur gering geblieben ist. Die besonderen räumlichen Verhältnisse in der Filialgalerie Parkstraße und im Zwinger- Erdgeschoß zwangen außerdem zu einer Zweiteilung des Ve- slondes nach rein äußerlichen Gesichtspunkten, nach den hier und dort vorhandenen Wandsläcigni. Fast alle Gemälde größeren Formats konnten nicht im Zwinger sondern nur in der Filial- gaiciie Unterkunft finden. Eine Zerreißung des Zusammen gehörigen und geschlossener Künstlerkollekrionen war die unver meidliche Folge dieser Nolinaßnahme, so daß es dem Besucher schwer fallen mußte, sich eine richtige Vorstellung von der neueren Sammlung Dresdens zu verschaffen. Als im vergangenen Herbst das ehemalige Sekundogenitur- gcbäudc auf der Brühlschen Terrasse srei wurde, hat sich die Galerie mit allen Kräften darum bemüht, dieses Gebäude im Austausch gegen das Palais Parkstraße siir ihre moderne Samm lung zu erhalten. Denn dieses Gebäude ist das einzige im Staatsbesitz, das für Galeriezweckc verwendbar ist und nicht die üblichen Nachteile aller ursprünglich siir Wohnzwecke ge seeländischen Erstminister Forbes. der sich ähnlichen Aus gaben gegenübergcstclll sieh!, wie sie Dr. Brüning in Deutsch land Zu meistern hat. Die Weltwirtschaftskrise Hal auch Neu seeland nicht verschont und sich dort ebenso wie überall auf der Welt in einem Defizit der Staalsjinanzcn ausgewirkt. So sah sich Neuseeland gezwungen, die Beamlengehälter nm 10 v. H zn kürzen, die Lohnlarise ebenfalls um 10 v. H. hcrabzuselzcn. die Ausgaben der Kommunen und der Schulbehörden einer schar fen Nachprü'ung zu unterziehen, die Eisenbahnen zu cnlstoat- lichen und vorhandene Kapitalsonds zeitweilig auszulöscn, darunter auch die Slistung siir Soldatcnsicdlungen. Ucbcrdies hinaus muß Neuseeland die Einkommenstenerzuschläge von 10 auf 30 v. H. erhöhen und eine Reihe Finanzzölle einführen. Noch drastischere Maßnahmen hat, wie die feil'« Ausgabe der Times meldet, die Negierung von Neu-Süd-Wales dem Parlamente Vorschlägen müssen. Die dortige Sparvorlage, die gegenwärtig im Ausschuß beraten wird, sieht eine Begren zung der slaatiiche» Höchstgehälter, eingcscblosscn für Minister, Richter und Eiscnbahnbeamtc, auf 10 000 Mark vor, mit der einzigen Ausnahme für die hohen Beamten, die bisl-er über 18 000 Mark erhalten hatten, daß sie die vorjährige Einkommcn- steuer nur von 10 000 Mark zu zahlen brauchen und von der Arbeiislosensteuer. die 5 v. H. vom Einkommen beträgt, befreit sind. So wütet die Weltwirtschaftskrise rings um den Erdball nnd mach! den Völkern klar, daß ein Weltkrieg, der vier Jahr« lang das Bermögcn der Welt aus den Schlachtfeldern Europas verpulverte, die Menschheit nicht reicher, sondern ärmer gemacht hat. - Der Nachfolger des Abg. Kcrp. Anstelle des verstorbe nen Abgeordneten Peter Kcrp tritt der Kausmann Jacob Astor, Berncastel-Cues (Zentr^imspartei) in den Reichstao rin. schaffenen Bauten besitzt. Die sogenannte Sekundogenitur" ist um 1750 als Bibliothek des sächsischen Premierministers Grasen v. Brüht errichtet morden. Während des 19. Jahrhunderts hat sie als Kunstakademie gedient; schon Ludwig Richter hat dort gelehrt. Nach der Fertigstellung des heutigen Akadcmiegebäu- des hat sie der Bibliothek und der bekannten graphisct-en Samm lung der königlichen Sekundogenitur Unterkunft geboten. Der ursprünglich für Vibliothekszwecke errichtete Bau ist in Grund riß nnd Formen klar und übe>sichtlich. Die Räume sind weit und gut belichtet. Zwei Geschosse entt-aftcn je drei aneinander stoßende Langgalerien die durch den geschickten Umbau durch das Landbauamt um zwei kleinere Säle und vier Kabinette bereichert worden sind. Die günstigen Naumverhältnisse er- möglichen es hier zum ersten Male, den Hauplbestand an Werken der Malerei des 19 Jahrhunderts geschlossen der OessenUichkcit vorzuführen. Die Vereinigung der Hauptwerke des 19. Jahr hunderts auf der Terrasse bietet zugleich den großen Vorteil, daß jetzt auch die moderne Malerei vom Anfang nns« res Ia h r h u n d e r t s a b zum e r st e n Male eine in sich geschlossene Ausstcllung in den Erd- g e sch o ß - N ä u m e » des Zwingers wird finden k ö n n e u. Wenn diese Umgestaltung auch nicht die endgültige Lösi ng der siir die Kunststadt Dresden wichtigen Kaleriesrage ist, so bedeutet sie doch eine crhebliä>e Verbesserung der seil vielen Jahrzehnten bestellenden Verhältnisse, und man wird es der Einsicht der maßgebenden Stellen besonders danken müssen, daß es in heutiger Zeit, in der Dresden so schwer um seinen alten Ruf als Kunststadt kämpsl, ermöglicht worden ist. dem Ein heimisä>en wie dem Fremden vorläufig wenigstens das Wich tigstc des Dresdner Kunstschatfens und der Dresdner Sammel tätigkeit in einer geschlossenen und iibersichtlicl)eren Form als bist-er darzubicten. Das an schönster Stelle Dresdens gelegene ehemalige Sekundogenitiirgcbäude, heute der letzte Nest der einst wunder bar geschlossenen, aber durch das ausgehend« 19. und das be ginnende 20. Jahrhundert säst zugrunde gerichteten archilek tonischen Gestaltung der Brühlschen Terrasse, ist den Zeitver hältnissen entsprechend mit den bcsä)eidenslen Mitteln seinen neuen Zwecken angei'aßt worden. Die hauptsächlichsten Um gestaltungsorbciten habe» sich ans eine einsact-e aber würdige Gestaltung des Eingaugsrauincs und des Treppenhauses be schränkt, die erst vor 40 Jahren dem ursprünglichen Bau ange l-eipiig uncl Umgebung Kür Aufrechterhaltung vou Tittel N Krüger Leipzig, 5. August. In einer am Montag abgehalenen Sitzung des Angestelftenausschusses der bei Tittel k Krüg- r be* schäftigten Angestellten, berichtete Geschäslssiihrer Fritz Mlq- narczyk über eine gemeinsam mit dem parlamentarischen Ver treter des Gewerkschastsrings durchgeführte Besprech««' im sächsiscifen Wirlschaftsministeriuin. Ter Vertreter dieses Mini sleriums erklärte in dieser -Besprechung u. a. daß es nick! nui im Interesse der nahezu 3000 Arbeiter und Angestellte-' des Werkes, sondern auch im Interesse der sächsischen Wirlscha-' di« Aufrechterhaltung von Tittel k Krüger begrüße und das Werb nach den vorhandenen Unterlagen als gut fundiert und rer Kiel anfehe. Die Regierung fei bereit, gemeinfam mit den wirt' '-oft- lichen Vereinigungen alles zu tun, um diesen Betrüb aufrecht zu erhalten. Das sächsisclw Wirtschaftsministerin«! habe auch entsprechende Schritte unternommen. Ei« Sägewerk in Klamme« Elsterwerda, 5. August. Ei« großes Schaken sc «er n>a«c am Montagabend das Holzsägewerk Gebr. Jahre in Elsterwerda heim. Bei dem starke« Wind breitete sich da's Feuer, dessen Ursacl-c noch unbekannt ist. sehr schnell über einen 70 -Meier langen, mit iverwollcn Hölzern bis unters Tack gefüllten Lager schuppen aus. Den Anstrengungen der Feuerwehren ans der gesamten Umgebung gelang es. ein weiteres ilebergreiseii des Feuers aus die angrenzenden Lagergebaude und Bureauräume zu verhindern. Das Hauptlager mit seinem wertvollen Inhalt fügt worden sind. Der strenge und schlichte Charakter der Innenräumc ist gewahrt geblieben. Von dem mii Türen und Supraporten aus der Zeit um 17W geschmückten Eingangsrauin im Erdgeschoß betritt der Besucher die Mineigalerie mit den Werken des sächsischen Meisters Ferdinand v o n R a y ' ki, die hier zum erstenmal geschlossen gezeigt'werden Können -Nach rechts schließen sich die ..-Nazarener" a« ivie Schnorr von Carolsseld, Joseph Anion Koch. Olivier und Ludwig Richter, dann Caspar David Friedrich und sein Kreis Oehmc, Kersting. C a r n ss. links die Deutschrömcr" der zweiten Jahrhunderthälfte: Hans von Mar,-cs und Thoma. Boccklin Feuerbach und Klinger. Das umgestaltete Treppenhaus ichnnickt da: große sreskoartige Gemälde der „Lebensalter" von Puvis de Cha. vannccv In dem der Trep;>e gegen «beiliegenden Raum im Obergeschoß sind Ociskizzen miS Entwürse ansgesleii Die obere Miltelgalene enthält in getrennten Abteilungen die Kollektionen von Liebermann, Corinth und Slevogt -Hechts folgen Fritz v. Uhde und Gotthard Kuehl, Leibl. Trübner . L ch u ch und der späte 'M e n z e l Link» schließt sich ein Saal mit den Franzosen des l!> Jak-hundert» von Courbets „Stcinklopier" bis Manets „Dame in Rosa" an. Dem Entgegenkommen und der Einsicht der anülicizen Stellen ist es zu danken, daß der Plan, den Dresdner Besitz an Merken neuerer -Malere: in wiii^ieerer Form an dem geeig. «eisten Punkte d r Stadt, der Brühticken Terrasse, da--«b eten Verwirklichung finden konn-e. Tie Tnrchnihrnna dieses Plane» wäre aber in dem tatsächlichen -Mane «ick! möglich oeiveien ohne die sremidliche Förderung vo« privanr Seile --urch Ge- heimrat Otto Weißenbcrgcr und Dr Heins-«» v. Manen bürg. Solche Liberalität verdient in de« heuiigen Zeile« besonders anerkannt -« iverden. Die ba-.isictze Umgestal tung und Einrichtung des Get-önd.-s ftir Ga'erie-n-ecke ist in verständnisvollster Meise durch den Leiter -- s L-">o'auanit» O b e r r e g i e r n n g s b a u r a t .d - n . ck " o ck Wrck -e- ihit worden. P > osessor B a u - R ö K ' er hat als ckchv-rslän- dwcr Berater tun der Dnrckftihrnug die v-rtvollsten Dienst« geleistet. Die neue Gemäldegalerie auf der ihllckep Terrasse wird wie schon berichtet, von Sonntag den: 9 Angus! eb der Ocifeiilt lichkeit zugänglich sein.
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