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Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-06
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.08.1931
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Pros. Everllng fristlos entlasten Zu der Angelegenheit des Prof. Everllng wird jetzt vom Reichsverkehrsministerium folgendes mitgeteilt: Der Rechtsbei- ftand des Prof. Evcrling, Rechtsanwalt Everling, Hot dem Reichsvcrkehrsminister am Montag, dem 3. August, das An- gestelltenverhältnis des Prof. Everling im Reichsverkehrsmini sterium gekündigt. Diese Kündigung war rechtsunwirk sam, da keine Vollmacht beilag. Pros. Everling hat die Kün digung noch am gleichen Tage durch unterschristliche Vollzie hung genehmigt. Er ist noch dem geltenden Torifrecht für Reichsangestellte nur zur Kündigung unter Einhaltung der tariflichen Kündigungsfrist berechtigt. Nach Vernehmung des Prof. Evcrling und Prüfung der Sach- und Rechtslage hat der Reichsvcrkehrsminister dem Prof. Everling den DienNv-rtraa kristlos gekiindiat. aber vergessen wird, datz eknc Politik gegen dke in der Sozial demokratie und den Gewerkschaften organisierten Arbeiter und Angestellten eine staatspolitische Unmöglichkeit ist. Aus dem Gesagten geht zum mindesten klar hervor^datz der politische Student von heut« «in sehr uneinheitliches Wesen ist, das clntgermatzen schwer zu beschreiben ist. Einige Merkmale lassen sich trotzdem deutlich Hervorheben. Am augenfälligste» ist der Radikalismus überwiegende« Teile der Studentenschaft. Das radikal« Denken auch der Stu denten ist aber stark mechanisiert, das heisst, es werden di« ob jektiven Tatbestände nicht objektiv gewiirdig, sondern man geht bereits mit Vorurteilen, Schlagworten an sie heran. Das wär« nicht möglich, wenn die politische Bildung der Jungakademiker aus der gleichen Höhe stände, wie ihre Fachausbildung. Damit kommen wir aus einen Hauptfehler der Universitätspädagogik: die allgemeine politisch« Ausbildung fehlt. Daran sind teil weise Üehrer und Korporationen schuld „Die Universitäten klagen lauter als alle anderen, wie trostlos das öffentliche Leben in Deutschland aussehe, und sie bedecken dieses recht gern mit d«r vernichtendsten Kritik. . . abek^ die so natürliche Mahnung: nicht zu klagen, sondern die besten Kräfte «inzusctzen, um zu helfen, oder die Erkenntnis, datz die Uni versitäten selbst einen Teil der Schuld an unseren trostlosen Zu ständen haben, das klingt uns aus Universitätskreisen nir gends entgegen." Diele Worte hat schon vor Jahren der kon servative Professor Friedrich v. d. Leyen ausgesprochen. Und das Erundübcl ist eben, wie auch v. d. Leyen meint, die fehlende politisch« Bildung unserer Studenten. Eine Folge davon ist dann, datz der radikale Student immer mehr Allüren eines Parteifunktionärs annimmt. Be weis ist der Geist in den radikalen politischen Studentenbimden. Die politischen Studentenbünde, insbesondere die national- sozolistichen, sind allmählich eine ziemlich starke Konkurrenz für die schlagenden Korporativen geworden. Das Aufkommen und Wachstum der rein politischen Ctudentenvereine ist ein Cha rakteristikum im Leben der heutigen Studentenschaft. Aber gerade bei ihnen ist absolut nichts von einer verantwortungs- bcwutzten, geistvollen Führung zu spüren. Der radikale Student wird eben organisiertes Mitglied, er wird Parteifunktionär, man kann auch sagen, Parteibonze denn solch ein Student kennt nichts anderes als seine Partei und deren Programme und Schlagworte, alle Probleme betrachtet er nur von diesem Gesichtspunkt aus. in andere Eedankengängc kann er sich gar nicht erst hineinarbeiten. kurzum, es fehlt die so notwendige überparteiliche geistige Mitte, die doch eigentlich zum Rüst zeug des Intellektuellen gehörte. Solche Studenten sind trotz ihrer Jugend schon Spieker, und es scheint nur allzu rvahr- scheinlich, datz eine olche Jugend unser Vaterland keinen besse ren Zeiten cntgeaenführcn kann. Der Radikalismus hat noch andere Begleiterscheinungen. Das ist die Zwiespältigkeit, das Widerspruchsvolle in der studentischen Jugend. Der einzelne Student mag im persön lichen, unpolitischen Leben voller charakterlicher Gradlinigkeit, Offenheit, Kameradschaftlichkeit sein, er mag in seinen, wissen- schastlichcn Fachgebiet sed« Frage von allen Seiten prüfen und untersuchen, mehrere Bücher darüber lesen bevor er ein Ur teil abgibt: sobald «r sich aber politisch, besser gesagt partei politisch betätigt, ist «ine Verworrenheit der Begriffe, Ein seitigkeit der Ausfassung, Unbelehrbarkeit, Unbelesenheit oft Naivität sestzustellcn, die zu der charakterlichen Grundein stellung in stärkstem Widerspruch steht. Das kommt daher, das; die Persönlichkeit des einzelnen in der Schlagwortatmosphäre der Massenorganisation notwendigerweise untergehen mutz. Der Geist des Studenten ist dann in zwei Teile getrennt, die sich ihrem Wesen nach; gänzlich fremd gegcniiberstehen. Darin liegt das Widerspruchsvolle begründet, das so ost beim Auftreten des Studenten in die Augen fällt. Die Einseitigkeit führt dann zu solchen Urteilen, wie sie oben aus den akademischen Zeit schriften zitiert wurden. Ohne Beweise, ohne nähere Unter suchung wird eben gesagt, datz eine Westpolitik falsch sei und sogar gefährlich. Ob durch solche Belehrung politische Bildung erreicht wird, ist doch sehr zweifelhaft. Ein weiteres Merkmal des Studenten ist seine Distanzie rung von anderen Volksklassen, insbesondere von der Arbeiter schicht. Man hat zwar immer große Worte im Munde, aber der einzelne vergibt darob seine persönlichen Verpflichtungen, und meint, durch Beitritt zu einer politischen Organisation hätte er diesen schon Genüge getan. Wo bleibt die soziale Hilfs tätigkeit unserer Korporationen? Warum lässt man nicht ein mal im Monat einen Bierabend ausfallen und stellt das so ersparte Geld einigen armen Familien mit erholungsbedürfti gen Kindern zur Verfügung? Hier könnte man Taten voll bringen. Das würde mehr nützen als Sätze, wie diese, datz man zwar Verpflichtungen gegenüber dem Staate habe, aber beim gegenwärtigen Staat müsse man eben Vorbehalte machen. Widerspruch auf Widerspruch häuft sich so. Und das fällt ande ren Volkskreisen auf. Und darum hat es der Akademiker, be sonders der jung«, so schwer, sich in jenen Kreisen durchzu setzen. . Wo liegt die Ursache, wo die Schuld an diesen, man kann ruhig sagen, Ausartungen des studentischen Lebens? Natür lich, wie bei anderen jungen Menschen spielen Krieg, Jn- flationsnöte, vergebliche Hoffnung auf Besserung eine nicht unwichtige Rolle. Beim Studenten kommen aber besondere soziologisch« Gründe dazu. 60,8 Prozent der Studierenden kommen aus dem Mittelstand, nur 32,8 Prozent aus der sog. oberen sozialen Schicht, der Rest besteht aus Arbeiter- und Unterbeamtenkinder. An den Universitäten herrscht also der Nachwuchs des Mittelstandes. Jeder kennt die schlechte Lage »er mittleren Schichten. Der Liberalismus, ihre Melt- «nschauung in früheren Zeiten, ist tot, die liberalen Parteien oerlieren immer mehr an Zahl der Anhänger. Dte Söhne der liberalen Väter wissen nicht mehr wohin, und so kommen sie >um Nationalsozialismus Es kann daher gesagt werden: die radikal« Studentenschaft setzt sich vornehmlich aus Söhnen zu sammen, die aus dem Mittelstände kommen. Auch In den Kor porationen greift der Mittelstand Platz, wenn an-o bei ib"«n aus Traditionsgründen noch die obere soziale Schicht maß gebend ist. Die Arbcitersöhne spielen an den Universitäten fast keine Rolle. Sie befinden sich kaum in Korporationen, gelten vielfach überhaupt noch nicht gesellschaftsfähig, und wenn sie sich politisch organisieren, so geschieht cs vielfach beim Sozialisti schen oder Kommunistischen Studcntenbund. Da weit über die Hälft« all-rr Erwerbstätigen heut« unselbständige Arbeiter sind, entspricht das Eruppenverhiiltnis auf den Universitäten in keiner Beziehung der sozialen Lage des Volkes, ebensowenig, wie dl« politische Einstellung der Studentenschaft der Volks meinung entspricht. Man saär nun nicht, in der studentischen rechtsorientierten Jugend mache sich eben am stärksten die natio nal« Aufbrucksbeweauna bemerkbar, denn es aibt nickst blotz erne arademnche zugenv, ponvern auch ein« erwervstange. unv die macht zu grotzen Teilen, ebenso wi« die katholische Jugend, die nationale Opposition nicht mit. Plan kann es beinahe al» «ine Tragik ansprechen, datz das Universitätsleben und die Studentcnschast heute so wenig mehr im Volke wurzeln und von ihm ihre Krast Herholcn können. Aus all dem Gesagten geht hervor, unsere Stichentenschast ist heute ein ganz uneinheitliches Gebilde, feindlich getrennt in parteiliche Organisationen, ohne Entschlossenbeit und den Willen zur sozialen Tat, voll Zwiespältigkeit. Sie ist Massen, organisation, die eine Minderheit brutal unterdrückt, die im Volk die Mehrheit ist. Wesentliche Teile schwimmen ganz im parteipolitischen Fahrwasser des Nationalsozialismus. Ohne zielvolle Führung sck-aukelt st« von Semester zu Semester, mit sich selbst und dem SGlks uneins, dem Staate abbold und die megierüng schmähend, teilweise sogar die heimliche tlnwr- stiitznng der Prosessorenfchast findend, die vielfach den republi kanischen Staat aus „gesellschaftlichen Gründen" ablehnend gegenübcrsteht. Das Bild, das die Studentenschaft und die Universitäten heute in politischer Beziehung abgeben, mutz mit Sorge siir die künftige Entwicklung erfüllen. Was uns heute nottut. ist die geistige Mitte, der Ausgleich der vieljülli- gen Sonderinleressen, die Rücksichtnahme aus alle, das staaio- politische Denken, die soziale Tat. das persönliche Helsen, die Verpflichtung ohne alle kleinlichen Vorbehalte, und all das futzend auf einer nicht an der Obcrsläch« hastenden, grotzpigi- gcn politischen Bildung. Die deutsche Studentenschast hat da grotze Aufgaben zu ersüllen. Heute wird sie ihnen nicht ge recht. Sie mutz bald sich anders besinnen: sonst wird sie zu einer lächerlichen Bedeutungslosigkeit herabsinken. stuck. Iwstwig blisvnliaickt. DerBesuch -er sSchsischenKochschulen Im Sommersemester 1931 wurden nach der im Statistischen Landcsamt bearbeitete» Hochschulslatistik an sämtliche» vier Hochschulen Sachsens 11854 Studierende gezählt. Davon studier ten an der Universität Leipzig 7118, an der Technischen Hoch schule Dresden 3810, an der Handelshochschule Leipzig 712 und an der Bergakademie Freiberg 181. Im ersten Semester stan den an der Universität Leipzig 1110. an der Technischen Hoch schule Dresden 101, an der Handelshochschule Leipzig 105 und an der Bergakademie Freiberg 2. Unter den 11854 Studieren den befanden sich 1383 (— 12 v. H.) studierende Frauen. An der Universität Leipzig studierten 963, an der Technischen Hoch schule 386 und an der Handelshochschule 34 Frauen. Von den 11854 Studierenden stammen 8131 (— 69 v. H.) aus Sachsen. Die Zahl der Ausländer betrug an sämtlichen sächsischen Hoch schulen 858, darunter an der Universität Leipzig 414, an der Technischen Hochschule Dresden 290, an der Handelshochschule Leipzig 103 und an der Bergakademie Freiberg 51. An der Universität Leipzig studierten 440 Theologie oder Religionslehre, 1S26 Rechts- und Staatswisscnschasten, 265 Wirlsck)aftswissenschasten, 825 allgemeine Medizin, 483 Zahl heilkunde, 202 Tierheilkunde, 1035 Pädagogik siir das Lehramt an Volksschulen, 1218 philologisch-historische Wissenschaften und 970 malhemalisch-naturwissensck)aftliche Disziplinen. An der Technischen Hochschule Dresden studierten 295 Archi tektur, 327 Bauingenieurwesen, 864 Maschineningenieurweien, 273 Chemie, 66 Forstivissensck;ast, 598 inatheniatisch-nalurivisseu. schastliche Disziplinen,' 177 Wirtschastsrvissensck-aften und IW Pädagogik für das Lehramt an Volks- und Berufsschulen Az der Handelshochschule Leipzig widmeten sich 562 dem kaufmännischen Studium und 150 dem Studium siir das Lehr- amt an Handelsschulen. Hinsichtlich der Vorbildung hat die im Statistischen Landesamt vorgenommene Bearbeitung der Hochschulstatistik ergeben, datz an der Universität Leipzig 1675 Studierende gyni. nasiale, 2131 realgymnasiale Vorbildung und 1974 Oberrcalschul- bildung besaßen. Die entsprechenden Zahlen lauien siir die Technische Hochschule Dresden: 586, 1042 und 1133, siir die Han. delshochschule Leipzig: 65, 116, 147 und für die Bergakademie Freiberg: 35, 49, 44. In den Ferien zwischen dem Winter- seincster 1930/31 und dem Sommerlemester 1931 haben von den Studierende» der Universität Leipzig 426, der Technischen Hoch, schule Dresden 254. der Handelshochschule Leipzig 25 und ter Bergakademie Freiberg 8 eine Beschäftigung gegen Entgelt an-> geübt. Hierbei ist die im Rahmen des Studienganges vorge, schrieben« praktische Tätigkeit nicht mit eingerechnet. vr«5ck«n unel Umgebung Einschränkungen bei der Stadtverwaltung Dresden, 5. August. Di« ständig zurückigehenden Steueriiberweifungen von Seiten des Reiches an die Länder und an die Gemeinden haben auch di« Verwaltung der Stadt Dresden zu wesentlichen Ein schränkungen gezwungen. Wie wir erfahren, sind auf Anord nung des Oberbürgermeisters alle nicht unbedingt not wendigen Arbeiten im städtischen Hochbau und Tiefbau eingestellt morden. Auch bei der Gartenverwaltung und in anderen städtischen Betrieben sind zur Erzielung von Erspar nissen Einschränkungen verfügt worden. Erhöhte Einzahlungen bei den Dresdner Banken Die Wiederherstellung des freien Geldverkehrs vollzog sich in Dresden glatt. Zu irgendwelchen Zwischenfällen im Zah lungsverkehr der Banken und Sparkassen ist es nicht gekommen. Sowohl bei den Banken wie bei den Sparkassen ist der Ver kehr durck>nis normal. Bemerkenswert ist, datz bei den meisten Banken und zwar auch bei denen, die in letzter Zeit im Vorder gründe des Interesses gestanden haben, die Einzahlungen durchweg höher sind als die Auszahlungen; auch bei der Darm städter Bank wo im übrigen die Abhebungen an Zahl und Um fang geringer ivaren als vor der Krise. Nur bei der Sparkasse gab es einige Schwierigkeiten aber nicht finanzieller Art. weil hier noch Beschränkungen sortdauern und »»eil die Sparkassen Kunden anders eingestellt sind, als die Bankkunden. Die Spar kasse tat aber ihr möglichstes, um durch Entgegenkommen Schwierigkeiten zu überwinden. D»r Vorstand der Dresdner Börse hat dieselben Be schlüsse gefaht wie per Berliner Börsenvorstand, jedoch mit dem Unterschied, datz die in der Berliner Bekanntmachung am 5. und 6. August ablaufenden Fristen für die an der Dresdner Börse abgeschlossenen Essekten-Kasse-Gesck)äfte erst am 7. und 8. August ablau sen. Lede freie Stelle dem Arbeitsamt melden' Vom Arbeitsamt Dresden wirb uns geschrieben: Wer mit offenen Augen den Verkehr im Innern der Stadt beobachtet, bemerkt bald, wie in dem unaufhörlichen Hin und Her des Grostadtgetriebes Adern in einer bestimmten Richtung fliehen, erst dünn, dann, mit anderen vereinigt, immer stärker werdend, um sich zuletzt in Strömen ihrem Ziele zu nähern: dem Ar beitsamt. 82000 arbeitsuck>ende Mensck)«» gehen den Weg zum Arbeitsamt, in der Hosfnung, auch bald wieder einmal Arbeit zu sind«». 35 Prozent aller Dresdner Erwerbstätige» und 16 Prozent der Dresdner Einwohner sind zurzeit ohne Be schäftigrng! Zahlen von erschütternder Wucht und erschütternder Tragik. Das Arbeitsamt ist unermüdlich tätig und bemüht, den Arbeitsuchenden zu Helsen, soiveit es irgendwie in seiner Macht liegt. Ein Stab ausgesuchter Kräfte ist als Austendienst tätig und versucht, jede zu besetzend« Stelle siir das Arbeitsamt zu gewinnen. Tausendfache Beziehungen verbinden das Arbeits amt mit der Wirtschaft rind dock, sind es immer noch zu wenige um den Arbeitsuchenden die Hilfe bringen zu können, derer sie bedürfen. Es ist ein Irrtum, ivenn angenommen wird, datz beim Arbeitsamt nur Kräfte zweiter Qualität gemeldet seien. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Di« anhaltend ungünstige Wirtschaftslage zwingt allererste Kräfte, sich der Vermittlung des Arbeitsamtes zu bedienen. Jeder Arbeitgeber Hilst daher der allgemeinen Not steuern, wenn er jede Stelle, die er zu besetzen hat, dein Arbeitsamt anmeldet. Bei Meldung der osfencn Stelle beim Arbeitsamt erhält der Arbeitgeber schnell stens jede gewünschte Zahl von sorgfältig ausgewählten Bewer bern vorgeschlagen, unter denen er freie Ausivahl behält. Es ergeht daher an die Arb«itgebersck>aft die erneute und dringende Bitte, sich l^i Bedarf von Personal jeder Art des Arbeits amtes zu bedienen. Anruf: 24101.) Keine Einstellung«» von der Strotze, dadurch wird nur Schwarzarbeit und Doppelverdienst, sowie Mitzbrauch der Arbeitslosenunterstützung gefördert. : Katholischer Gesellenverein Dresden-Zentral. Das Som merfell -as der Gesellenverein Dresden-Zentral am 9. August 1931 im Garten und in sämtlichen Räumen des Kolpingkzauseo, Käusserstratze 4, veranstaltet, ist ein christlicksts Wohltätigkeits fest im wahrsten Sinne des Wortes. Kommt doch der Rein gewinn ausschliehltch den wandernden Gesellen, die durch die grotze Arbeitslosigkeit Immer mehr den Wanderstab ergreifen, zugute. Weit über 1300 Durchwandernde wurden in diesem Jahre schon verpflegt und beherbergt, ohne datz dem Bcieii finanzielle Unterstützung zuteil wurde. — Tas Fest beginnt nachmittags 1L4 Uhr. Kinder in Begleitung Erwachsener hoben freien Eintritt. Für Untcühaltung wird durch Gartenkontert, dramatische Darbietungen. Kinderb«lnlligungen, Preisschiehen usiv. bestens gesorgt. Autzerdem sindet ein Preis-Kegeln und Preis-Billard statt. Wertvolle Preise stehen zur Bersügung. Ab 7 Uhr findet in beiden Sälen ein Sommerseslball statt. In Anbetracht des guten Zweckes ladet der Verein die gesamte Kolpingfamilie sowie Freund« und Gönner der Beivcgung herz lichst ein. 8 Dresden-Iohannstadt (Herz-Iesu-Kon seren z des V i n z e n t i u s - V e r e i n s). Freitag, den 7. August, abends 8 Uhr Sitzung im Gemeindehause „Union", Huttenstratze 7. §. Dresden-Ost (Katholischer Arbeiterverein). In der Mo- nalsversammlung am 16. August ist Vortrag: „Die verfolgte Katholisch^ Kirche". : Notspende. Aus Anlatz des Gildehof-Flugtages hat Haus Bergmann, Zigarettenfabrik A.-G. dem Lber- biirgcrmcister einen Betrag von 2500 RM. überwiesen. Tie Summe ist in voller Höhe zu Unterftützungszwecken in Ireson- der«n Notsällen verwendet worden. : Der Posträuber leugnet hartnäckig. Wie zum Postraub bei Wendischcarsdorf gemeldet wird, ist der verhaftete Krast- Wagenführer, der an dem Raub beteiligt ist, der Staatsanwalt- schäft zugesiihrt worden. Er leugnet immer noch hartnäckig, an der Fahrt und dem Uebersall beteiligt gewesen zu sein Es war bisher auch nicht möglich, seine Helfershelfer sestznstellen und zu ermitteln. : Opfer einer Unsitte. Am Montagabend verunglückte auf der Leipziger Stratze ein 23 Jahre alter Gärtner aus Meitze», der als blinder Passagier auf einem Lieserkrastwagen mitgc- fahren war. dadurch schwer, datz er beim Abspringen von dem fahrenden Wagen etwa 15 Meter mitgeschleift wurde Er er litt einen Schädelbruch und muhte dem Friedrichstädter Kranken haus zuaefiibrt werden -. Die Schwimmende Jugendherberge Sachsen hak im Em. vernehinen mit der Amtshauptmannschaft Pirna und der Gemeinde Pötzscha einen neuen Ankerplatz am Pötzsckmer llfer erhalten, etwa 5 Minuten stromabwärts vom Bahnhof Pötzscha-Wehlen. Die Herbergsleitung liegt weiter in den Hän de» des Herrn Oberlehrer Grundmann in Stadt Wehlen. ^99. Sächsische Landeslotierie 4. Klasse — Ziehung vom 4. August — S. Tag. (Ohne Gewähr) 60 000 Mark: 104492 10 000 Mark: 7936 5000 Mark: 24963 95259 3090 Mark: 81124 89681 114178 103954 1462oc> 2000 Mark: 14884 75281 1000 Mark: 31010 32862 86410 97684 114920 134149 147795 750 Mark: 7574 53171 60564 66659 71133 91323 101294 15341 116516 116520 126798 128983 146244 151599 155760 156980 57112 159073 159280 500 Mark: 1420 3214 5789 11523 19464 30954 43944 41862 16687 47265 50163 52519 52857 55753 58874 64170 68138 74044 76189 92163 92604 93543 100703 105387 105638 105820 108619 112809 124564 128078 130192 132126 135043 138336 140699 145313 I16640 150291 156460 Der Weg zu Besitz und Entschuldung. Deutschland wird leider mit Recht das Land der klassischen Mielskasernen ge nannt. In Frankreich wohnen 67 Prozent der Gesamtbevöl- kerung in Eigenheimen, in England und Amerika sind es sogar 87 Prozent, die dieses Glück haben. Einen günstigen Ausweg bietet die Deutsche Bausparkasse Berlin Durch di« Deutsche Bausparkasse Berlin kann jeder in den Besitz eines Eigenheims kommen. Erst am 23. Juni 1931 teilte die Deutsche Bausparkasse Berlin wieder fast 3 Millionen RM. zu, so datz nunmehr Innerhalb 14 Monaten über 7,5 Millionen Reichsmark erreicht sind Schon mit 10 RM monatlich kann man einen Sparvertrag über 10 000 RM. abschliehen, zum Neu-, Um- oder Anbau, Ankauf, zur Hypothekenablösung oder für sonstig« Zwecke. Grösste Sicherheit wird geboten, denn die Deutsche Bausparkasse Berlin untersteht der ständigen Kontrolle eines staatlich anerkannten Revisionsvekbandes Der gesamte Geld verkehr wird von einer Treuhandgesellschaft täglich überwacht Die Ausführung der Bauten unterliegt keinen besonderen Be stimmungen, d. h. seder kann durch die Deutsche Bausparkasse 'Berlin bauen wo. wie, und durch wen er will. Prämicnsreie Lebensversicherung bis zu 25 000 RM. ist bet Zuteilung mitein geschlossen. 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