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vrrrrirn un«i Umgrdung I^atsbefchlüffe zu Baufragen Dresden, 18. Juni. Für das seinerzeit ausgestellte Schulbauprogramm Halle» di« Stadtverordneten. eine erneute Ausstellung mit Kostenangaben und einen Zeitplan für die Durchsiihrung ver langt und in mehreren Ersuchen eine Anzahl von Schulbauten als vordringlich bezeichnet. Tas Schulamt hat hierzu einen Be richt vorgelcgt, ivie sich hie Sachlage unter Berücksichtigung der gegcmvärtigen Finanzlage darstellt. Der Rat nahm in seiner letzten Sitzung davon Kenntnis und beschlotz Mitteilung an die Stadtverordnete». Für das Rechnungsjahr 1981 wurde die Straßen- re i n i g un g sgeb ii h r aus 17 Martz, die Schleusen« gebühr auf 1V Martz aus je 1000 Mark der aus den OrtL- gesctzen sich ergebenden Grundbeträge festgesetzt. Die bereits 32 Jahre bestehende hölzerne Straßen brücke zum Vieh- und Schlachthof -ist stark iiberaltert. Der seit langem geplante Ersatz bau ist dringend geworden und soll nun beschleunigt in einfachster Konstruktion ausgeführt werden. Der auf -170 000 Mark veranschlagte Bauauslvand wird aus dem hierfür vorgesehenen Schlachthosbrückensonds gedeckt. Zur Teilbeschleusung der Wormser Straße und Umlvandlung von Gangbahnflächcn in gepflasterte Fahr- bahn ist die Bewilligung eines weiteren Zuschusses von rund 10 000 Mark aus dem Fonds zur Durchsiihrung des Bebauungs planes erforderlich. Bor einem Streik der Verkehrsbetriebe? Zn einer von der Ortsverwaltung Dresden des Gesamt verbandes der Arbeitnehmer öffentlicl-er Betriebe und des Per sonen- und Warenverkehrs «inberuscnen Mitgliederversamm lung wurde zur Notverordnung Stellung genommen. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt, die Verord- nung stelle eine» brutalen Eingriff in die bestehenden Tarif verträge und die Mißachtung der verfassungsmäßig gewähr- leisteten Vcrtragsrechte dar. Falls die Forderungen und Maß nahmen des Bcrbandsvorstandes erfolglos bleiben sollten, so sei die Dresdner Kollegenschast gewillt, auch das letzte gewerk schaftliche Kampsmittel anzuwendc». — An der Aussprache be- teiligien sich Vertreter der Straßenbahn, der städtischen Albei. ter, des Gesundheitswesens, der Kraflwagensiihrcr usw. : Die Stadtverordneten werden am heutigen Donnerstag. 20 Uhr, wie schon mitgeteilt, die Einzclberatung des Ha u s ha l t p la n e s fortsetzen. Außerdem umsaht die Tages ordnung die Wahl von acht Stadtverordneten und zivei Stell vertretern in den Einigungsauöschuß ivcgen der Meinungs verschiedenheiten iibcr den Haushaltplan und zahlreiche Anträge. : Eine Kegel-Sporthalle für Dresden. Der Verband Dresdner Kegelklubs hat das gesamte Grundstück von Hammers Hotel, Augsburger Straße, erworben und wird dort eine Kegel-Sporthalle sri)asscn. Mit den Umbauarbeiten wird im Herbst begonnen. Im Lause des Jahres 1932 soll die neu« Halle eröffnet werden. : Moorbad A.-G. Weißer Hirsch in Liquidation. Unter Vorsitz von Stadtrat Kirchhof sand am Mittwo<l>vormitlag in Dreien eine außerordentliche Aktionärversammlung der Moor- und Kurbad-A.-G. Dresden-Weißer Hirsch stall, in der ein stimmig die Liquidation der Gesellschaft beschlossen wurde. Wie der Vorsitzende mitteiltc, blieb kein anderer Ausweg übrig, da der vor einigen Wochen gestellte Konkursantrag mangels Masse abgelehnt worden sei. Es sei daran gedacht, das Unternehmen, dessen Hauptgläubiger die Stadl Dresden ist, aus anderer Basis writcrzuführen. : Im Städtischen Planetarium läust noch bis zum 1. Juli täglich um 17.30 Uhr die mit Beifall ausgenommene Vorführung ..Der Himmrl der Heimat" mit erläuterndem Vortrag. Das neue Programm wird später noch bekannlgegebcn tverden. — Das Planetarium befindet sich an der Stübelallee am Ende des Aus stellungsgeländes neben dem Eingang zum Botaniscl)en Garten und ist mit den Straßenbahnlinien 2, 4, 10, 12, 20, 21, 26 sHaltestelle Slübclplatz) zu erreichen. : Unterschlagungen von Fahrgeldern. Rach Pressemeldun gen haben sich auf den von der Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G. betriebenen Krastwagrnlinien Dresden—Possendors und Dresden-Altenberg größere Unterschlagungen von Fahrgeldern hcrausgestcllt. Zahlreiche Beamte sollen in die Angelegenheit verwickelt sein. Galerie Joses Sandel, Dresden. Die Ausstellung „Das geistige Dresden im Bildnis" ist bis einschließlich Sonntag, den Ä. Juni, verlängert. Geöffnet von 9—6 Uhr. Deutscher Liedertag Ter diesjährig« Deutsche Liederlag des Deutschen Sänger bundes findet am 2 8. Juni statt. An diesem Tage um 11 Uhr wird an alle» Orten Deutschlands aus geeigneten öffentlichen Plätzen von Männerchören gesungen, und zivar soll besonders das Volkslied zum Vortrag kommen. In Dresden werden größere Chorgruppcn der drcl Dresdner Sängerbünde — Elbgausängerbuud, Julius-OIto-Bujid und Sängerbund Dresden — ans nachstehenden Plätzen singen: Rathausplatz, Bismarckplatz, Alaunplatz. Biirgerwicse. Schloßhos, Wilhelmplatz, Zwinger Nostitz-Wallmitz-Platz, Barbarosfaplatz, Westcnopark und Altlrachau. Ter Deutsci)« Sängerbund verfolgt damit den Ziveck, daß das deutsch« Lied bei der großen Oelsentlichkcit noch mehr als bisher Eingang rinde, daß es richtig verstanden und ass Mittel zur Erbauung und Versöhnung gerade in der jetzigen Zeil Iststimnicr Zerrissenheit gewürdigt iverde. Schülerkonzert. Von der ausgezeichnete,, und mustergül tigen Lehrarbcil Johannes Strieglers gaben einig« Schüler der Otchcstcrjchule der sächsischen Siaatskapelle im Festsaale der höheren Modä-enbildungsanslalt (Marschncrstraße) in Werken von Bruch. Paganini, Wieniawsky und Bruckner eindrucksvolle Proben. Alle Forderungen, die an den zeitgenössischen Geiger gestellt werden, sind nicht nur berücksichtigt, sonder» auch erfüllt worden. So Konnten die drei Solisten von einer künstlerischen Durci)albcitung Eindrücke verschassen, die jeden Zuhörer in höchstem Maße befriedigen und erfreuen mußte». Bogensüh- rung und Slrichtechuik sind so sicher und gefestigt, daß die vir tuose» Kunststücke des Flageoletts, des Stakkatos, der Doppel griffe und der chromaliscl-en Oktavengängc mit Leichtigkeit ge meistert werden. Dabei steht alles im Zeichen größter Sauber keit, Durchsichtigkeit und Klarheit. Die satte und klangvolle Tongebung gibt anderseits wieder dem Legato Glanz und Wärme. Ein besonderer Vorzug spricht aber aus der mnsika- lischeii Auffassung. Themalik, Liniensührung und Ausbau der einzelnen Werke sind mit größter Gründlichkeit und Vertiefung von der lehrende» .Hand nahe gebracht worden, so daß die Wie- Proteste gegen die Notverordnung Sofort bei Erlaß der neuen Notverordnung der Reichs regierung hatten wir vorausgesagt, daß diese Notverordnung einen Hagel von Protesten im Lande auslösen würde. Die Reichsregicrung hatte sich bemüht, die neuen Lasten so zu vertei len, daß alle Stände in gleicher Weise betroffen werden. Daß dieses Ziel selbstverständlich nicht hat erreicht werden können, ivar jedem denkenden Beurteiler von vornherein klar; eine schematische Steuergerechtigkeit ist ja bei dem herrschenden Wirtschaftssystem <und vielleicht in jedem Wirtschaftssystem) un möglich. — Die Neichsregierung hat inzwischen mit größtem Nachdruck die Gründe dargelegt, die die harten Maßnahmen der Notverordnung erzwungen haben und ihren Willen bekun det, die größten Härten sobald als möglich zu mildern. Die Börsenkrise der letzten Tage hat gezeigt, daß eine Schädigung der gesamten Wirtschaft und noch viel größere Härten für die gesamte Bevölkerung unvermeidlich wären, wenn die Notver ordnung aufgehoben würde. Die Mehrheit des Reichstages hat sich diesen zwingenden Gründen nicht verschlossen und hat dar auf verzichtet, auf parlamentarischem Wege Abänderungen der Notverordnung lierbeizusühren. Wir sind daher der Meinung, daß alle Proteste, die in die sen Tagen von den Organisationen der betroffenen Schichten ge soßt iverden, lediglich Bedeutung haben als Material sür die Neichsregierung. Die Neichsregierung wird zweifel los diese Proteste, soweit sie in sachlichem Ton gehalten sind und mit sachlichen Gründen arbeiten, beachten und jeden brauch baren Vorschlag, der in diesen Entschließungen enthalten ist, zu der für den Herbst geplanten Aenderung der Notverordnung verwerten. Wie wir cs vorausgesagt haben, sind die Proteste viel zu zahlreich und meist auch viel zu ausführlich, als daß wir sie im Wortlaut wiedergeben könnten. Wir würdigen die von den Organisationen vorgetragenen Gründe wohl, müssen aber mit Rücksicht aus den uns zur Verfügung stehenden Raum uns darauf beschränken, die einzelnen Kundgebungen lediglich aus zuzählen. Der Vorstand des Bundes Höherer Beamten Sach sens bezeichnet in einer Erklärung die Behandlung der höhe ren Beamtenschaft als der Würde und Ausgabe des Amtes nicht angemessen. An Stelle vierteljährlicher Notverordnungen müsse ein auf weite Sicht eingestellter Plan treten. — Das Ortskarlell Dresden des Deutschen B e a m t e n b u n de s hat am 16. Juni im Gcwerbehaus eine Protestkundgebung gegen die Not verordnung abgehallen. Es wurde eine Entschließung gefaßt, in der Aushebung, zum mindesten aber baldige Abänderung der Notverordnung verlangt wird. Der Lohn- und Gchaltssenkung müsse eine radikale Preissenkung folgen. — Der Verband der Sächsischen Schutzpolizei veröffentlicht eine Erklärung, in der er die Behandlung der Beamtenschaft durch di« Not verordnung als ungerecht und unsozial bezeichnet. Der Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter hat am 1b. Juni sofortig« Einberufung des Reichstages zur Ab änderung der Notverordnung gefordert. — Der Neichsverband der B ü r o a n ge st e l l t e n und Beamte n. Landesgcschasts- stelle für Sachsen, verlangt in einer Entschließung, daß die Be amten und Angestellten der öffentlichen Verwaltung nicht an ders behandelt werden sollen als die Angestellten der freien Wirtschaft. Der Hauptvorstand des Zentralverbandes der Ar beitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltun gen vertritt in einer Willenskundgebung die Auffassung, daß die Notverordnung einen Eingriff in das bestehende Tarifver- tragsrecht und «in Ausnahmegesetz sür die Arbeiter der öffent lichen Verwaltungen bedeute. Der Verband Sächsischer I n d u st r le l l e r hat an die Reichsregierung ein Telegramm gerichtet, in der di« Einstel lung der Tributzahlungen verlangt wird. — Die Dresdner Kaufmannschaft verlangt von der Landesregierung, daß an den Staatsgerichtshof eine Klage gegen die Notverordnung gerichtet werden soll. — Der Reichsvcrband für das Kraft» droschkengc werbe protestiert gegen die Erhölping der Mincralölzöll«. — Der Deutsche B r a u n k o h l e n - I n dü st rieve re in protestiert gegen die in der Notverordnung vor gesehenen Hilfsmaßnahmen für die Steinkohlenindustrie. — Der Verband der weiblichen Handels- und Büro- angestellten bezeichnet die Belastung der weiblichen Ange stellten durch die Notverordnung als unbillig. — Der Landes verband Sachsen im Bund deutscher Mietervereine ver langt eine neue Notverordnung, die sür restlose Einhebung der Hauszinssteuer sorgt, damit „Liebesgaben an den Großhaus- bcsitz" unterbleiben. Diese Fülle von Entschließungen, die wir nur in aller Kürze verzeichnet haben, enthält zweifellos eine ganze Reihe be- - achtlicher Anregungen. Die Verfasser dieser Entschließungen werden aber, wenn sie die Verschiedenartigkeit der geäußerten Wünsche vergleichen, sich zweifellos sagen, daß keine Reichs regierung, ivelchen politischen Charakter sie. auch immer haben möge, allen diesen Wünschen gerecht iverden kann. Es ist selbstverständlich, daß jede Organisation ihre Wünsche sür die wichtigsten hält und dicWünsche der anderen sür weniger berech tigt. Der verantwortliche Staatsmann aber muß danach streben, einen Ausgleich zwischen den widerstreitenden Interessen zu sin- den. Das hat die Regierung Brüning bislier getan und wird es bei ihrem Streben nach Verbesserung der Notverordnung weiter hin tun. 4 99. Sächsische Landesloiterie 19S. Sächsische Landeslotterie. 2. Klasse — Ziehung vom 17. Juni — 3. Tag (Ohne Gewähr) 10 900 Mark: 135,840 5000 Mark: 77820 3000 Mark: 28351 36586 97062 2000 Mark: 19195 38074 86988 97072 157767 1000 Mark: 18973 23981 32401 39326 52924 86930 95813 103229 119728 500 Mark: 17772 31052 37488 42031 6088 t 66550 67491 73713 74172 84103 107062 122561 125593 131229 132462 140654 141654 148178 -misch öoch mal Bohncnkffee E kLtkreiner? Zasiftgefiiricr—unLnur halb so teuer... Exerzitien Exerzitlenkurs« siir Frauen finden bei den Schwestern von! Jesus und Maria, Hosterwitz, Dresdner Straße 23, von, 22.-26. Juni und vom 22—26. September, statt. — In Hoheneichen in Hosterwitz werden vom 13. —17. Iul> Exerzitien sür Schüler höherer Lehr« n st allen ab gehalten. Ehevorberettungsexerzitien für junge Männer von 20—3K Jahren finden von Sonnabend, den 20. Juni, 18.30 Uhr, bis Mittwoch, den 24. Juni, 8 Uhr in Berlin« Biesdorf statt. — Das Exerziticnhaus liegt in Berlin« Biesdorf-Süd, Fortunaallee 27, Stadtbahn« station Eöpenick oder Kaulsdorf. Von beiden Bahn-, höscn jährt (alle halben Stunden!) Omnibus 27 in die Nähe des Exerzitienhauses. Haltestelle Heerstraße aussteigenl Dann gehl man aus der Heerstraße nach Biesdorf-Süd bis über die Wühle. Hinter der Wühle ist die erste linke Nebenstraße die Fortunaallc«. — Anmeldungen bald erbeten an den geist. lichcn Leiter des Exerzitienhauses (Fersprrcher: Kaulsdorf 45). Reich« Exerzitiengelegrnheit zur Zeit d«s Sommerurlaubs ist ans dem neuen Exerzitienplan von Berlin-Biesdorf zu er. sehen. Derselbe wird Interessenten kostenlos vom Exerzitien- sekretariat Berlin-Biesdorf. Fortunaallre 27, zugesandt. In diesem Jahr haben bereits über 950 Personen Exerzitien gemacht. Der 3. Orden des heiligen Franziskus Dresden-Altstadt ladet alle Mitglieder und Freunde sür Sonntag, den 21. Juni, zu einer Wanderung nach Goppeln ein. Die Teilnehmer wer den gebeten, 2.30 Uhr nachmittags an der Endstation der Linie 9 (Leubnitz Neuostra) zu erscheinen. Vergabe der Werke durch beseelten Ausdruck und scininusikaliscl-e Gestaltung eine stark fesselnde Note bekam. Ta Johannes Stricgler selbst als feinsinniger und stilkundiger Kammer- musikspicler und Quartettsührcr bekannt ist, so saßt es nicht wunder, daß Bruckners Streichquartett in F Dur von seinen Schülern prachtvoll interpretiert wurde. Daß Lehrer und Schü ler einen außerordentlichen Erfolg hatten, bezeugte der starke Beifall. —Ist— Die Robert-Schuniann-Gesellschast hielt in Zwickau i. Sa., wo sie ihren Sitz hat, ihre Jahresversammlung unter dem Vor sitz von Oberbürgermeister Holz (Zwickau) ab. Die Gesell schaft verzeichnet in der Reihe ihrer etwa 300 Mitglieder eine Anzahl namhafte deutsche Musiker. Die Schumannsreunde, die sich in der Gesellschaft zusammengefunden haben, sind iibcr ganz Deutschland zerstreut, z. T. auch im Ausland. Nach dem Tiericht des Direktors Kreisig, des Leiters des Zwickauer Schu- luannmuscums, hat die Schumanngesellschast auch im letzten Jahre Konzerte veranstaltet bzw. durch ihre Beteiligung unter stützt. Die im Lause der Jahre angekausten Musikhandschristen und Briese stellen erhebliche Werte dar; auch Schenkungen sind der Gesellschaft wieder zugcgangen. Als drille Veröffentlichung der Schumanngesellschast ist der zehn Generationen umfassende Stammbaum Robert Schumanns erschienen. — Ehrend wurde des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Kommer zienrat Dr. Wolf (Zwickau) gedacht. Musikalisä;« Darbietungen, die der Versammlung folgten, berücksichtigten außer Robert und Klara Schumann und Brahms besonders Joses Joachim, jenes hervorragende Mitglied des Schumannkreises, dessen 100. Ge burtstag die Musikwelt am 28. Juni d. I. begeht. Ein rassiger Satz aus dem Ungarischen Konzert von I. Joachim, durch die ungarische Geigerin Erzsl Laßlo glänzend gespielt und durch Musikdirektor I. Schanze (Zwickau) trefflich begleitet, bil dete den Höhepunkt der Musikvorlräge. Finnisch« Buchkunst in Leipzig. In der Deutschen Bücherei findet zur Zeil eine finnische Buchkunstausstellung statt, die von Tr. Rodenberg in Gemeinschaft mit der Nordischen Gesellschast, Lübeck, ausgebaut worden ist. Großartige bibliophile Leistungen sind die illustrierten Ausgaben des sinnischcn Nationalcpos und einige Kunstbüchcr. Die Ausstellung, die bis 27. Juni dauert, bildet eine Ergänzung der vor einigen Monaten in der Deut schen Bücherei vorgesührten Spitzenleistungen englischer und amerikanischer Buchkunst. 1927 sand in Leipzig eine schwedische Buchkunstausstellung statt. Von Schweden ist das finnische Buchgewerbe stark befruchtet worden. Humor Ein Ochse wird gesucht. Mit der Inbrunst, mit der Richard III. vor der Schlacht bei Bosworth nach einem Pferde verlangte und ein Königreich sür ein Pscrd geben wollte, ver langte man kürzlich in Chikago zu einem freilich weit fried licheren Zweck nach einem Ochsen. Tenn zur Erinnerung daran, daß die ersten Ansiedler an der Stelle des heutigen Chikago auf einem Ochsenjuhriverk angekommen waren, wollt« man den Festzug zur hundertjährigen Jubelfeier der Stadt mit einem Ochscnwagen eröffnen, dem dann die modernen Verkehrsmittel folgen sollten. Der Plan war vortrcislich ausgedacht, und es wäre auch alles'aut gewesen, wenn sich nur in Chikago ein Zug ochse gesunden hatte. Aber in der Stadt selbst, wie in der ganzen Umgebung ivar kein solches Tier auszutreiben; alle Felder und Prärien wurden vergeblich durchsucht — Maschinen, mit denen man das Feld bestellte, waren überall zu sinken, aber „schlepp, süßig« Rinder" sah man nirgends. Rach allen Richtungen wurden Boten und schnell zusammengesetzt« Kommissionen ent- sandl und endlich glückte es, im Staate Michigan, weit ent fernt von jeder menschliäien Ansiedlung, eine» betagten Bauern auszusinden, der nach VätersiUc seinen Acker noch mit einem Ochsengeszionn durchpflügte und der di« Freude nicht recht ver- stand, die der Anblick seiner allen Ochsen bei -en Herren aus der Stadt hcrvorrirs. Rach einigem Hin und Her überließ er dann seine beiden Ochsen — selbst ihren Namen Dsde und Dandy hat die glücklich« Lokalvressc sür kommende Geschlechter scsi- gehalten — der Stadt Chikago siir ihren Festzug. Niemals dürsten Ochsen mit einem so freudigen Jubel begrüßt worden je n. wie Dadc und Tandy am Weichbild von Chikago. Nun brachen gute Tage siir beide an, wie sie ihre Vorfahren, die einst die schweren Frachtwagen der Ansiedler an den Michigansee schleppten, wohl niemals erlebt hallen. „Wohlgenährt, mit glänzendem Fell und trefflich gerundet" eröffneten sie mit wiir. digem Schritt dcn Fcstzug der Stadt, der nach den jetzt gemach ten Erfahrungen bei einer etwaigen Wiederholung in weiteren hundert Jahren woyl endgültig aus ein Ochsenfuhrwerk verzich ten muß.