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Die 4V Besten Abschluß -er Relchsprüfung -es Iung-KKV. Weinlese un- Weinkelterung Der Herbst 1831 soll wiederum den Weinkellerern die Ge< legenheit bringen, sich an der Weinbauanstalt der Landwirt- wirtsckmftskammer gelegentlich ihres Lehrganges am 8. und 9. Oktober 1931 im Anstaltsgebäude wünschenswerte Hiniveise über den Gan» der Kelterung und die Behandlung der Weine zu holen Den Beteiligten wird das wichtigste über di« Wein lese, Zeitpunkt der Lese, die Berkellerung der Trauben, die Gärführung im Keller, wie die weitere Behandlung der Weine bis zur Flaschenfüllung nach neuesten Erfahrungen auf Grund umfänglici)«r Versuche geboten werden. Auch Fehler, die bei der Weinbehandlung vorkommen können, wie die Unterdrückung von Krankheiten der Traubeniveine und Verhütung solcher Er krankungen finden ihre eingehend« Besprechung, Der Frucht- saftherstellung, sogen, Süssmost, aus Kernobst, wie aus Trauben, wie der Bereitung von Apfelwein aus nicht marktfähigem Obst wird ein breiter Raum gegeben werden. Der Lehrgang beginnt 9 Uhr vormittags und setzt sich am Nachmittag um 2 Uhr fort. Kosten fc Person der Teilnehmer 1 RM. Anmeldungen sind an die Weinbau Versuchs- und -Lehranstalt der Landwirtschafts kammer Sachsen, Schloss Hoflöhnitz. Oberlöhnitz, Post Radebeul, Hoflöhnitzstrass« 69, auch Fernruf Nr. 72778, zu richten. üriprig und Umgebung Äeine Gtühungsmöglichkeit für die „Bahag" Leipzig, 7. Oktober. Die illiquid gewordene Bank für Han del und Gewerbe A.-A. in Leipzig sieht ihr« Hoffnungen auf Stützung verschwinden: der sächsische Staat hat abgelehnt: eine Anlehnung an die Aca kommt ebenfalls nicht in Frage. So bleibt nur noch ein Ruf an die Berliner Hilfe für Mittelstandsbanken: viel Erfolg verspricht man sich aber auch davon nicht. Die Ver waltung glaubt, wenn der Bank ein einjähriger Zahlungsauf schub gewährt werde, könne sie alle Gläubiger voll befriedigen. ) Herabsetzung der Strassenbahnfahrpreise gefordert. Der Gewerkschastsring deutsci)er Arbeiter-, Angestellten- und Be- amtenoerbände Hal an den Rat der Stadt Leipzig ein Gesuch gerichtet, in dem um Ermässigung der Sätze für Strassenbahn fahrten gebeten wird. Begründet wird die Forderung mit der allgemein durchgeführlen Herabsetzung von Löhnen und Ge hältern. ) Keine Auflösung der Max-Kllnger-Schule. Vom Rat der Stadt Leipzig wird mitgeleilt: Auf Grund zahlreick)er Anfragen und im H.inklick auf umlaufende Gerüchte stellen wir ausdrück lich fest, dass keinerlei Absichten vorliegcn, das Sozialpädago gische Frauenseminar und die Max-Klinger-Schule auszulösen. ) Schwarze Chronik. Eine 71 Jahre alte Bahnschlossers- witwe ist nm 1t. September von der Treppe gestürzt und hat durch den Sturz erheblicl-e Verletzungen des Nasenbeins davon getragen. Fetzt ist die Frau an den Folgen dieser Verletzungen gestorben. — Am Dienstagnachmillag stiess in einer Metall warenfabrik in Leipzig-Lindenau der 44 Jahre alte Former Richard Mann beim Metallgiessen an einen Formkasten, aus dem sich infolge des Stosses flüssiges Eisen auf den rechten Fuss des Arbeiters ergoss. Der Mann erlitt gefährliä-e Verbrennungen und musste ins Krankenhaus gebracht iverdcn. ) Ein Gemeindeskandal in Taucha. Die Stadtverordneten in Taucha b. Leipzig haben beschlossen, den früheren Bau inspektor Diehweg haftbar zu machen für einen Schaden in Höhe von 45 000 Mark, den Viehiveg durch grobe Fahrlässigkeit bei Ausführung der ihm anvertrauten Arbeiten verursacht habe. ^liemnitr, Ivicksu, blauen Oie Lhemniher Aoihilfe Schubert u. Salzer A.-G. spendet 39 000 Mark. Chemnitz, 7. Oktober. In der Industrie- und Handelskam mer fand eine Versammlung von Vertretern der Industrie, des Handels, Gewerbes usw. statt, die sich mit der in weiten Kreisen herrschenden Not beschäftigte. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer, Kommerzienrat Vogel, macht« Mitteilung über die Absicht der Stadt, diesen Winter durch die Notqilfe täglich Speisungen zu veranstalten. Da die Finanzen der Stadt Cl)«m- nitz die Finanzierung allein nicht durchführen kann, werden die grossen Wirtschaftsverbände gebeten, durch Beihilfen diese Spei sungen zu ermöglichen. Der Vertreter der Stadt machte Mit teilung über die Art, wie die Hilfsaktion gedacht sei. Von einer grösseren Anzahl Chemnitzer Firmen find bereits Gutscheine auf Fertigwaren in grösserem Umfange zur Verfügung gestellt wor- Das Theater und wir Von Erich Taeschner, Berlin. e»n man den Begriff Theater auf das einengt, was die Berliner Bühnen spielen, sind die weltanschau lichen Brücken von uns zu ihnen schwankend und schmal, wenn nicht der osfene Abgrund klafft. Und doch lehren uns die Historiker, dass unser abe'ad- ländisches Theater sich herleitet von den frommen Ver suchen eifriger Laien, die im Mittelalter markante Szenen der biblischen Geschichte dem Sinn der Gläubigen nahe bringen wollten, indem si« die Gewandung der Gestalten aus der Heiligen Schrift annahmen und in biederer Weise diese Vorgänge nachspieltcn. Die Historiker melden weiter, dass man allmählich die Darstellungen durch komi sche Zutaten aufsüllte, was die Kirche veranlasste, diese Theater-Erstlinge aus dem Gotteshaus zu verbannen und ihnen die öffentlichen Plätze zur Austragung anzuweisen. Wie in den Methoden der Darstellung von jenem plump-derben Bemühen bis zur heutigen Kunst, auch zar teste, verborgenste Herzensregungen durch Stimme, Mimik und Geste offenbar werdcn zu lassen, eine unendliche Ver feinerung eingetretcn ist, so ging Hand in Hand mit ihr der steile Ausstieg von der simpeln Auszeigung der Be gebenheit bis zu den grandiosen dramatischen Seelen- und Zeitgemälden der Weltliteratur. Wo soll aber heute, da die Sorge um das Nötigste an vielen nagt, das Dichterwort, das ein zur Versenkung gestimmtes Gemüt braucht, um ausblühen zu können, ein Fleckchen zur Einkehr finden; wie sollen heute die Poeten in abseitiger Musse warten können, dass der bxnius sie erleuchte und der Rausch des Schassens sie überkomme? Wenige nur, denen Msitz oder zehrende Leidenschaft zum Werke das noch ermöglicht. Wird in diesem dumpfen Aufruhr die Bühne dem gequälten Volk das Brot der grossen Klassiker reichen? Wird das Volk sie sehen wollen? Den Markt beherrscht ein« leickt«. nack bewährten Re« Die Reichsprlisung des Iung-KKV. hat am vergangenen Sonnabend mit der Schlussprüsung in Essen seinen Abschluss ge sunden. Von den 2100 Teilnehmern, die am 19. April d. I. mit der drei-gestuften Prüfung begannen, waren für die Schlussprü- fung die 49 Besten nach Essen eingeladen worden. Am Samstag nachmittag um 15 Uhr eröffnete Generalpräses Albrod feierlich die schriftliche Prüfung, die in den Räumen der Städt. Berufs schule für Verkäufer im Glückaufhaus ftattfand. — Wie in den vorhergehenden Etappen, war den Teilnehmern die Prüfung in 3 Fächern zur Pflicht gemacht, während sie höchstens 5 Fächer wählen durften. Natürlich lieh in diesem Endkampf kein Teil nehmer eine Chance aus. Als der Reichspriisungs-Ausschuss in der Nacht die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung übersah. konnte er nicht nur ein« zufriedenstellend« Durchschnittsleistung, sondern auch hervorragende Spitzenleistungen feststellen. Kauf männische Betriebslehre, deutscher Briefwechsel, Wirtschafts- kunde, Warenkunde. Werbe- und Derkaufskunde, kaufmänni sches Rechnen und Buchhaltung stellten sehr grosse Anforderun gen. Die Mehrzahl der Prüflinge unterzog sich in der Kurz schrift den sehr strammen Prüfungen in den Silbengruppen von 129 aufwärts. Die 15 ersten Stellen in der Rangliste der 2100 Teilnehmer sind nach dem Ergebnis der Prüfung auf folgende Jung KKVer den. Unter dem Beifall der Versammlung machte Kommerzien rat Vogel die Mitteilung, dass die Maschinenfabrik Schildert und Salzer A. G. bereits einen Betrag von 30 009 Mark der Not hilfe zugesagt habe. tz. Di« Zahl der Arbeitsuchenden in Chemnitz und Plauen. Zu Ende September betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Chemni tz gemeldelen Arbeitsuchenden 59 658 (50 703 Ende August). — Beim Arbeitsamt Plauen waren 18603 Arbeit suchende auf Septembcrende gemeldet (etwas weniger als zu Ende August). tz. Aus der SPD. ausgeschlossen. Der erweiterte Bezirks vorstand der Zwickauer SPD. hat den dortigen Stadtver ordneten Böttcher Seidel, aus der Partei ausgeschlossen, weil er sich der Minderheit angeschlossen hat. Sie hat ihn gleich zeitig ausgcfordert, sein Stadlverordnetenmandat niedcrzulegen. tz. Tödlicher Betriebsunfall. In einer Papierfabrik in Schönfeld bei Annabcrg geriet der Arbeiter Oskar M a i> in «ine Maschine. Es wurde ihm der Kopf zerquetscht, so dass der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte hinterlässt Frau und zwei Kinder. tz. Bcrgarbeiterstreik in Oelsnitz I. E. Wie die kommu nistische Presse berichtet, wurde in einer von etwa 500 Berg arbeitern besuchten Versammlung eine Entschliessung angenom men. in der schärsster Protest eingelegt wurde gegen die mit Wirkung vom 8. Oktober 1931 beschlossene Lohnfenknng um 7 Prozent. Es wurde gleichzeitig beschiessen, in eine» Listiin- digcn Proteststreik cinzutreten. 5>UL der Gegen die Auflösung -er Kreiöhaupiniannschast Bautzen Bautzen. In einer am Montag vom Bezirksausschuss der Amtshauplmannschaft Bautzen abgehaltenen Sitzung wurde fol gende Entschliessung einstimmig angenommen: „Ter Bezirks ausschuss der Amlshauptmannschast Bautzen ist auf Grund feiner Kenntnis des Bezirks der Ileberzeugung, dass die Vereinigung der Kreishauptmannschaft Bautzen mit Dresden den Bezirk Bautzen in jeder Beziehung schwer schädigt. Er richtet deshalb an die Regierung die Bitte, von der geplanten Massnahme Ab stand zu nehmen." Ostritzer Allerlei Ostritz. Da der bisherige Pächter des katholischen Vereins Hauses, Herr Hermann Richter, die Pacht mit dem 31. Oktober aufgibt, wird dasselbe neu verpachtet. Interessenten müssen ihre Meldung an den Gcschästssiihrer Herrn Lehrer Müller-Ostritz bis zum 19. Oktober abgeben. Der Ob st- und Gartenbau verein veranstaltete im „Weissen Ross" eine gut gelungene Obskausstellung. Sie liess zwar in der Menge etwas zu wünschen übrig, doch waren die 202 Teller mit fast nur auserlesenstem Obst besetzt. Die beiden Preisrichter Herr Hofmann-Leutersdorf und M. Miihle-Ncutnitz zepten von vranchckundigen Schriftstellern zu Papier ge brachte Unierhaltungsware, die ihre Wirkungen geschäfts tüchtig immer wieder ans erprobtermassen wirkjamen Stoffen und Situationen bezieht. Di« Not der Zeit, die ganz besonders die Not der Theater ist (denn ihnen erwächst neben der aus allen lastenden Geldkalamität noch ein grimmiger Feind in Film und Radio und der modernen Sport- und Körper kultur), lässt manche Direktion im Kampf ums Sein oder Nichtsein sich um des Kassenrapports willen zu ost künst lerisch wie moralisch bedenklichen Konzessionen bereit finden. Allerdings werden wir Katholiken häufig derar tige Verstösse viel lastender empfinden als ihre Urheber, die unserm Glauben und seinen Sitiengcsetzen sernstehen. Dass die Bevölkerung einer Weltstadt diese Ware konsu miert, ist nur zu verständlich, das nervenzerreibende Leben lässt das intensive Einfiihlen, zu dem die wahre Kunst den Geniessenden geradezu zwingt, nicht auskoinmen. Aber einige Wackere halten das Panier des ernst haften Thcaicrs hoch. Aber man wird dabei erkennen, dass kein Direktor sich den Luxus einer ausschliesslich und unentwegi hochkünstlerischen Spielplangestalfung leisten kann. Haben sie zwei oder mehr Häuser zur Verfügung, so muss das eine, in dem sie ihren künstlerischen Idealen nachhängen, sich von dem oder den andern, der leichter ge- fihürzten Muse gewidmeten, durchdringen lassen. Hat der Direktor nur ein Haus, so bindet er sich mal die bedeu tende und mal die übermütige Maske vors Gesicht, und sucht sich dadurch über Wasser zu halten. Zu den ersteren gehören Reinhardt und Varnowsk . gehörten vor nicht langer Zeit Meinhard und Vernauer; zu den andern: Eugen Robert und Dr. Klein. Bei dem häufigen Wechsel der Pachtverhältnisse fällt es auch dem Interessierten nicht leicht, sich jederzeit auszukennen. So haben geschäft liche Rückschläge Varnowsky aus seinen bisherigen Domi zilen vertrieben. Leider hat «r al« Direktionsbeglnn an neuer Stätte ein durchaus unerfreuliche» Ovu» gewählt. Gerade von tbm bätt« man da» nicht erwartet. gefallen: Josef Neitzert, Essen, Hans Wirtz. Dortmund, Peter Basten, Aack;«n, Clemens Gartmann, Osnabrück, Bernhard Hombergs, Hüls, Hermann Rymus, Stolberg, Tlieodor Kiener, Düren, Gerhard Odendahl. Köln-Nippes, Leo Clemens, Stol berg, Kurt Rittenbach, Chemnitz, Otto Sck;erberich. Cleve. Bruno Goldbach, Elbing, Peter Jordans, Freiburg, Ru pert Enderle, Freiburg, Theo Ossermann, Aachen. — Wir freuen uns, dass trotz der zahlenmässigen'Schwäck)« der Jung KKV-Be- wegung in Sachsen auch «in Teilnehmer aus unserer Diözese unter den 15 Besten ist, und spreck-en ihm unsere Glückwünsche aus. Man wird das interessante Material, das diese Prüfungen in mehr als 10 000 Arbeiten ergeben haben, sicherlich noch man ches hören: denn wir erfahren, dass die Bundesleitung die Aus wertung durch sachverständig« Kräfte bereits begonnen hat. Sicherlich werden diese Ergebnisse ein starkes Licht aus den Stand der beruflichen Leistungsfähigkeit des Nachwuchses im Kausmannsstand werfen und allen beteiligten Kreisen vielleicht beachtenswerter Wegweiser sein für die künftige Gestaltung des kaufmännischen Bildungswefens, das. darüber sind sich alle Be teiligten einig, in vielen Punkten der Anpassung an die wirt schaftliche Entwicklung dringend bedarf. verteilten 127 erste und 55 zweite Preise. Ausserdem wurden Ehrenpreise vergeben aus Hammersteinäpsel an Ioh. Schöu- berner-Grunau, Boskop an Neinh. Tzschoppe-Ostritz, Schönheit von Nusdorf an Jos. Ebermann-Altstndt, Clairgeaus Butter birne an Herrn Klaus-Marienthal. Köstliche von Charueu an Thomas-Lcuba und Margarete Mailat an August Hellwig Alt stadt. Für beste Ausmachung (1 Korb Königsnpfcl) erhielt Jos. Schöiibern-Blumkxrg ebenfalls einen Ehrenpreis. Eine» Ehrenpreis auf Gemüse erhielt die Klostergärtnerei M aricnthal. Die Ausstellung erfreute sich eines guten Be suches, auch eine mit ihr verbundene Verlosung ging gut. Die Ostritzer Freiwillige Feuerwehr hatte für Sonnabende abend eine Alärmllbung angesetzt, an welcher sich auch die Weh ren der Iutespinnerci, sowie von Leuba, Grunau und Schönfeld beteiligten. Als 7.45 Uhr abends die Alarmierung eriolgie, waren binnen einer Viertelstunde sämtliche Wehren mit der Bekämpfung des angenommenen Dachstuhlbrandcs der Tischlerei von Lilie und Wcndrich beschäftigt. Da erscholl plötzlich der Ruf „Feuer"! In dem von Feuerwehr entblössten Dors« Leuba war in einer grossen Scheune des Ringlcrschcn Gutes, welches verpachtet ist, ein Brand ausgebrochen, der in den reichen Eruie- vorräten mit rasender Schnelligkeit umsich griff. Als erste Wehr vom Oitritzer Uebungsplatze traf Schönfeld, gefolgt von Grunau ein. Die grosse, vor kurzem erst wieder ausgebaute Scheune, sie war vor zwei Jahren bereits einmal abgebrannt, stand so m in Hellen Flammen und brannte vollständig aus. Höchstmalc- sckeinlich haben Brandstifter sich die Abwesenheit d i Wehr zunutze gemacht. Dieselben treiben schon seit Jahren ' Unwesen in Leuba. — < Aus der Jentrumsparlei Ter Werbe- und Opsermonat der Deutschen Zeutruu partei ist auf die Zeit vom 1. November bis 1. Dezember 19 > verschoben worden. Die Ortsgruppen werden gebeten, ihren W- darf an Brüning-Postkarten möglichst bald dem Sekretariat der DZP., Dresden, Polierstrasse 17, anzugeben, damit gemei n same Bestellung erfolgen kann. Parteikalender. Löbau: Donnerstag, 8. Oktober 1931, abends 8 Uhr: Zwang loser D i s k u s s i o n s a b e n d der Zentrum-pnriei iw lleinen Vcreinszimmer des Restaurants Reichsadler. Schirgiswalde. Sonntag. 11. Oktober, 6.30 Uhr im Elisobeil,- heim. — Redner: Dr. Desczyk (Dresden). Dresden. Mittwoch, 14. Oktober: Aussprache Abend des Ju gend-Ausschusses der Zentrumspartci im Konierenz- zimmer des Kolpinghauses. — Einleitendes Referat: Dr Desczqk. Reichenbach l. B. Mittwoch, 14. Oktober, abends 8 Uhr Ver sammlung im Kath. Vereinshaus. Chemnitz. Sprechabend Sonntag, 18. Oktober, abends8Uhr, Erfenschlager Strasse 27 im Gemeindesaale. Redner Herl Dr. Rode. Thema: Der Weg Brünings Zittau. Sonntag, 18. Oktober, abends 7 Uhr in Hutters Hotel, Bahnhofstrasse, 11. Gründungsfeier des Windlhorstbundes Zittau. Festredner: Dr. Raschke (Görlitz). Diesen Wagefreudlgen treten un Bemühen, der Per- flachung des Publikumsgeschmacks entgegenziitvirken, die Staatstheater an die Seite, ausgerüstet mit dem verpslich- tenden Vorteil des etatmässigen Zuschusses, der häusig noch überschritten wird. Dasür sitzen sie zwischen zwei Stühlen, denn ->on v«r einen Seite wird ihnen in An betracht ihres Charakters als Bühnen des Staates die vornehmliche Pflege unserer Klassiker, von der anderen aus demselben Grunde die weitgehende Förderung junger Talente als Schuldigkeit vorgehalten. Tatsache ist, dass das Resultat ihrer Arbeit bei der sinauziell gesicherten Position ein besseres sein müsste. Die Stellung im Schatten des behördlichen Verwaltungsapparates scheint das Höchste an Initiative, den letzten Aufschwung zu be- bindern. Cs soll gewiss auch dem Katholiken nicht gän lich widerraten werden, im Theater problemlose Unterhal tung zu suchen: im allgemeinen sollte er jedoch vorzüglich das Theater als Mittler dichterischen Geistes beachicn. Gerade weil die Mehrzahl sich von Ihm abgewendet hat, müssten wir es unterstützen. Der tiesere Sinn des dra matischen Genusses ist nicht die bequeme Entgegennahme spannenden oder amüsanten Geschehnisablaufs, sondern, aus der Intuition des Dichters und der szenischen For mung, die der grosse Regisseur und der grosse Schauspieler im Verein ihr geben, zu höchstem Glück, zu innerster Er schütterung zu erfühlen, wie das Herz jauchzen und leiden kann, klaftertief versinken kann in Sünde und Schuld, sich ringend erhebt oder in der Tiefe erstickt. Wenn wir dann hinaustreten aus dieser Stätte heisseren Erlebens, wo in Stunden Schicksale sich türmten und vollendeten, dann steigt in unserm Innern mit erneutem Glanz, strahlender und verheissender als zuvor, der Stern des Glaubens her auf, und an dem Sinnbild des Seins, das wir eben sahen, werden wir inne, wie nur er uns leiten kann auf dieser Erdenbahm gleich dem Stern, der über den drei Königen war, dass sie den Weg fanden nach Bethlehem.