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ld .r Sparkassenwesen un-Nolveror-nung Dresdner Lichtspiele g an: „Wir ehrling: Es l Tag einige - „Ich "ich«, ilichen Er> lsausschuh sches Völls« >i. Scherer I zahlreicher nrd 18. OK- h und fern ant: Sonn- traße. De- ag, 18. OK- itatis. Von - Um recht )ie Adresst d gebet«« menvereint- ;rer Verlust s. Eickel' 1)inerzooller - sie in de» n des Dio- dsselirelärii, nn Milnlied hule, Georg- für Völ- KM. stnd nn nrium. Im Oktober bis Sondervor- r Vorträgen icbotcn, und ird den Ve- -rschcinnngen tvollen lech- Erster Vor- rungcn 2,50 erndcn Vor- und zwar abgehaltc». 7. Oktober, iillcrin" von z 8, 1., zu ienulwiiden bis L 1L ' Zwei Jahre Festung sür «inen kommunistischen Schrift, leiter. Das Reichsgericht verurteilt« am Dienstag den 3b Jahre alten, in Leipzig geborenen Schriftleiter des „Klassen kampf" in Halle Max Lademann wegen Vorbereitung eines hoch- verräterischen Unternehmens in Tateinheit mit Unterstützung einer staatsfeindlichen Verbindung zu 2 Jahren Festungshaft, nachdem dec Preussisch)« Landtag die Immunität des Angeklag ten als Abgeordneten der KPD. aufgehoben hatte. Die Ver- Verurteilung erfolgte aus Grund von nicht weniger als 57 Ar tikeln, die in der Zeit vom April 1929 bis Mai 1930 unter der redaktionellen Verantwortung Lademanns im „Klassenkamps" erschienen waren. Der N e ch t s a u s s ch u sz des Sächsischen Landtages be schäftigte sich in seiner Sitzung am Mittwochvormittag nur mit den Anträgen aus Aushebung der Immunität einzel ner Abgeordneter. In den Fällen der Abg. Ferkel (SPD.), Sindermann (KPD.), Dr. Vennecke (NSDAP.) wurde die Aus hebung der Immunität abgclehnt, während in dem Falle Kunz NSDAP.) die Immunität zu einer kurzen Haft aufgehoben wurde. Der Fall Meyer wurde zurückgeftcllt. Die Punkte betr. den sozialdemokratifchen Antrag Uber Maßnahmen zur Linde- rung der im kommenden Winter zu erwartenden Not, wurde von der Tagesordnung abgesttzt, da er durch die Notverordnung überholt ist. ses Stadt- die Iu- !uiig beruflichen lt in Dies- rtreler der rteien. der >er Ellern- csaminlung fendcn des i, eröffnet über das vurde ein- l. a. heißt: gen ist eine k a» der en der Not fischen Re- rieser Aus- hen Schul- tung und : besonders Jahr« des hädiguiige» jeden Fall «berg i. E, Sonntag ist wiiil' In soll Fühlung Wissens. r Ministe- e sür iw indnis sm igendlichen . Es wird istailungeu er Beruss- zu ihrem ber Zweck eter Weise n ks e. er es ; sendet als svorsilzende >d sein, und als früher enn es seist erbcrgbaus, n recht viel« Die Lage in Sachsen Anläßlich der für heut« erwartet«» Veröffentlichung der neuen Reichsnotverordnung, deren Inhalt in großen Zügen be reits bekannt ist, hatte der Giroverband Sächsischer Gemeinden am Dienstagmiltag zu einer Besprechung geladen, in der Prä sident der Girozentrale Sachsen Dr. Eberle und Dr. Schar- schmidt Uber die Wirkungen der neuen Notverordnung be züglich der wesentlichsten Unterschiede zwischen der Gestaltung des sächsischen Sparkassenwesens und dem im Reich beachtens werte Ausführungen machten. Ter erste wichtige Unterschied liege insofern vor, als die sächsischen Sparkassen der eigene» Gewährsgemeinde Überhaupt keine Darlehen geben dürfen. Bei der Sachlage sind Vorschriften der Notverordnung sür Sach sen ohne praktische Bedeutung. Bei jeder Kredit gewährung sei di« Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden zwischen geschaltet, die eine scharfe Kontrolle bei jeder Kreditgewährung von Sparkassen an Gemeinden durchgcsührt hat. Die Vorschrift, daß die Sparkassen und Girokassen Anstalten mit eigener Rechtspersönlichkeit werden, sei zu begrüßen. Prä sident Eberle bemerkte, sie schaffe Klarheit Uber die völ- liche rechtliche Trennung der Girokassen und Sparkassen von dein sonstigen Gcmcindevermögen und stelle damit klar, daß die Vermögens,nassen nicht nur tatsächlich, sondern auch rechtlich völlig getrennt vom Gemcindcvermögen sind. Die Vermögensmasscn dieser Kassen waren immer von denen der Gemeinden getrennt geivesen. Dies komme darin zum Ausdruck, daß alle Einlagen der Sparkassen, insbesondere die von ihnen ausgeliehenen Hypotl;eken aus die Gemeinde für Rech nung ihrer Sparkasse gestellt waren. Der Reservefonds der Sparkassen wurde von dem Gemeindcoermögen getrennt ver waltet. Weitere Vorschriften Uber das Verhältnis der langfristi gen Anlagen der Sparkassen und der Flüssigkeitsbestände haben das Ziel, die RUckzahlungsmöglichkeilen der Sparkassen zu stei gern. In Sachsen bringen diese Vorschriften nichts Neues. Für die Girokassen besteht schon von jeher auch die praktisch g« handhabte Vorschrift des Giroverbands, daß 25 bis 30 v. H. als Liquiditätsreserve und nicht nur 20 v. H. bei der Girozentrale Go mußte es kommen! Folgende lehrreiche Kurzgeschichte hat sich in den Krisen lagen des Juli und August nicht bloß einmal tatsächlich abge spielt. Meistens bekommt die Oeffenilichkeit nichts davon zu hören, denn die den Schaden hatten, fürchteten den Spott, für den sie wie das Sprichwort sagt, nicht zu sorgen brauchten, und schwiegen darum lieber. Einer dieser Vorsülle, der sich in Per« vcr bei Salzwcdcl zugetrogen hat. ist aber doch — und mit Recht — an die große Erlöste gekommen: Eine Hausfrau halte in der Zahlungskrisc das gesamte Sparguthaben der Familie in Höhe von 2100 NM. abgehoben — das war natürlich recht unklug von ihr. denn an der Sicher heit der Spareinlagen brauchte sie nicht zu zweifeln. Die über ängstliche Frau tat dies ohne Wissen ihres Mannes sein Fehler, ber sich bitter rächte!) und versteckte das Geld in einem Bries umschlag im Schrank. Als ob ein Briefumschlag eine Stabl- kasielte und c.n Schrank ein seuer- und einbruchssicherer Tresor lviire! Nun kam alles, wie es kommen mußte: Der ahnungslos« Ehemann, der von dem Vorhandensein des Geldes im Hause nichts wußte, räumte den Schrank aus und ließ alles überflüssige Altpapier in den Ofen wandern. So ging auch der Briefum schlag mitsamt Inhalt in Flammen auf. Als die Familie ent deckte, welchen Weg das gehamsterte Geld genommen hatte, war cs zu spät: die Ersparnisse waren unwiderbringlich ver loren. Darum heraus mit den Geldscheinen und -münzen ans allen unzweckmäßigen Verstecken! Nirgendwo ist Geld gciährdeier als zu Hause im Schubfach, im Schrank, im Bettkasten oder in, Osen- loch. Bei der Sparkasse ist das Geld sicher! Das Reich soll Helsen Sachsen hofft auf 20 Millionen RM. zu halten sind. — Da die sächsischen Sparkassen überhaupt kei nen Personalkredit geben, trifft die Vorschrift, daß die Spar kassen beim Personalkredit Uber 20 000 RM. nicht hinausgehe» sollen, für Sachsen nicht zu. Glaaisgarantie für sächsische Sparkassen Infolge der Störungen im Geldvcrkehr im Juli d. I. muß ten die Landerregierungen BUrgjchastcn siir Kredite, die die Sparkassen direkt oder indirekt bei der Reichsbanl ausnahmen, leisten. Für Sachsen tam eine solch« BUrgjchajt in Höh« von -15 Mill. NM. in Betracht. Fernerhin waren 19 Mill. N N. sächsische Schatzanweisungen, die von den Sparkassen und der Girozentrale Sachsen übernommen worden waren und sicb in ihrem Besitze bejinden, zu prolongieren. Demzusolge hat Nr sächsische Staat der Girozentrale Sachsen für diele und die sächfischen Sparkassen zwei Garantieerklä rungen je vom 5. September 1931 Uber 15 Mill, und 19 '.. st. RM. übergeben. Es handelte sich um eine dringliche, wenn a h nur vorsorgliche Maßnahme nach Artikel -10 der Versag: 4 Der Zwischenausschuß des Landtages konnte wegen der beson deren Dringlichkeit der Sache nicht gehört werden. Das Gesa vt- ministerium hat aber um so weniger Bedenken getragen, die Bürgschaft zu übernehmen, als angenommen werden lann, daß sic praktisch überhaupt nicht in Anspruch genommen werden wird. Denn die Girozentrale hat in Verbindung mit dem Sparkassen verband für die Liquidität der Sparkassen mit besonderer Sorg falt Maßnahmen getroffen: sic ist deshalb nicht nur bis jetzt ohne die (Garantie ausgekommen, sondern sie hosst auch ferner auszukommcn, zumal sich die Sparer offenbar mehr und mehr beruhigen. Die Regierung ersucht den Landtag um nachträg liche Genehmigung dieser Biirgschastsübernahme. brachte Scheusal in Menschengestalt. Leidcnschastlich debattiert wird die Todesstrafe: Verdient der Mörder, der die Taten aus krankhafter Veranlagung unter unentrinnbarem, furchtbarem Zwang beging, di« Todesstrafe oder Pnstaltsunlerbringung? Die Beantwortung der Frag« läßt der Film osf«n, scheinbar hatte man nicht den Mut zur Kvnsegucnz einer eindeutigen Be antwortung. — Der Film erinnert in seiner Realistik stark an russisch« Tendenzsilm«, die das Innere bis ins Letzte aufwühlen ob»- zu befriedigen. Dabei sind die ausgezeichneten dar- stUlerischcn Leistungen aller Beteiligten, die sehr guten Regir- Einsälle, interessanten Bild-Einstellungen mit lebendigen Mas senszenen und echter Milieuschilderung voll anzuerkcnnen. Er fragt sich nur, ob derartige entsetzlich« Einzelsälle noch durch den Film unvergessen gemacht werden sollen, wenn damit keine Lösung des Problems erzielt wird. Will der Film aber nur Mahner sein, dann wird er alle, die ihn sehen, ausriiltcln. Ufa-Palast. Lachsalven begleiten den Tonsilmschwank „Kyriß - Pyri tz", der nach dem bekannten Lustspiel von Wil ken und Iustinus gedreht morden ist. Die Regie war daraus l-edachl, die Komik ocr Situationen voll auszuschöpfen, was auch mit Hilfe der durchweg köstlich tnpisierendcn Darsteller gelang. Max Adalbert ist der Kyritzer Bürgermeister, Binder und Hör biger die beiden mit an der verhängnisvollen Fahrt in die Reichshauptstadt Beteiligten, Paul Westermcier, Paul Heide mann und Engen Rex sind die Pyrißer Sangcsbriider, die zum Wettstreit nach Berlin fahren. Aber auch di« drei Frauen der Kyritzer, die natürlich „Lunte gerochen" haben, fahren nach Ber lin, wo es nach tollen Verwechslungsszenen noch zu einem tröst lichen Ende kommt. Vis dahin aber hat man sich krank oder gesund gelacht. UT. In der Reihe der vielen Filme um den Wiener Wal zcr nimmt der neu« „Solang noch ein Walzer von Strauß erklingt" zwar nicht den besten, aber doch einen beachtlichen Platz ein. Er schildert noch einmal die Geschichte von Johann Strauß, dem. Sohne, der sich gegen den Willen des Vaters und Uber alle anderen Schwierigkeiten hinweg mit seinen Walzern die Welt erobert. Wien, wie cs lachte und weinte, in seiner Wstilzerstligkcit ist dabei sehr ansprechend charakterisiert. Hans Jun k ermann als Vater und Gustav Fröhlich als Sohn Strauß sind di« sympathischen Träger der Hauptrollen. .hea Ali- zeigt mit ater ererbte als Diener n. Der Bei- l auch dem Zck. * Gemäldedi«bstahk im Koblenzer Schloß-Museum. — Nus dem Koblenzer Schloß-Muscum wurden nin Sonntagnachmittag drei Oclgemäld« im Werte vom 5000 Mark gest 0 h l e n. Es handelt sich um eine Kopie nach Jakob Duck, die einen Musiker darstcllt und um zwei Gemälde von Januarius Zick „Drei Liebesgötter" und „Christus am Kreuz". Als mutmaßlicher Täter kommt ein Mann, — der gebrochen deutsch aber sließend englisch spricht — im Alter von 45 Jahren in Frage. Er hat »ie Bilder unter dem Rock verborgen vcrschlepvt. Dresden, 7. Oktober. Der Haushaltausschuß A des Sächsischen Landtags befaßte sich am Dienstag mit dem in der vorigen Woche im Landtag selbst beratenen sozialdemokratischen Antrag aus Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise. Man beriet zunächst Uber den An trag, das Wohnungsbauprogramm von 1931 möglichst durchzu führen. vor allem Mittel zur Fertigstellung angesangcner Bau ten sicherzustellen und Maßnahmen zu ergreifen, um Mittel zur Arbeitsbeschaffung auszubringen. Die Regierung erklärte, daß der Rückgang in den Einnahmen und der Mietzinssteuer kata strophal gewesen sei. Auch müsse man damit rechnen, daß noch mehr Mietzinssteuermittcl zu Finanzwcckcn verwendet werden müssen, und aus diesen Gründen sei die Regierung im August verpflichtet gewesen, das Baugewerbe vor der Inangrissnahme neuer Bauten zu bewahren. Abg. Claus sStaatsp.) betonte, es wäre besser gewesen, nicht die Nealsteucrn im April zu senken, sondern Schulden abzutragen. Er fragte auch, ob es nicht mög lich sei, den Ostausgleichsstock auszuhebcn, da ja jetzt größere Mittel vom Reich kämen. Minister Richter sprach sich da gegen aus. Man erfuhr, daß Sachsen vom Reich etwa 20 bis 30 Blill. NM. aus der Reichs- hilse erhalten zu können glaubt. Die von der Reichsversicherung für Angestellte als Ersatz für Mictzlnssteucrmittel zur Verfügung gestellten Mittel in Anspruch zu nehmen und die Zinsdifferenzen von jährlich 58 000 RM. aus Mitteln des Staats zur Verfügung zu stellen, wurde angenommen. Dann besaßt« man sich noch mit dem weiteren Antrag, die Maßnahmen zur zwangsweisen Kürzung der Fürsorge sätze, die Bestimmungen der Verordnung zur Nachpriisnng der Fürsorgesätze und den 20prozentigen Lohnabbau bei den Staats und Forstarbeitern rückgängig zu mache». Hier erklärte Minister Richter, die Negierung habe nur allgemeine Richtlinien heraus gegeben, was man jetzt beschließen wolle, würde eine neue Be ¬ lastung der Gemeinden ergeben, Sachsen sei auf die Hilfe des Reichs angewiesen. Di« Anträg« wurden angenommen. — End lich befaßte man sich noch mit dem Antrag, die Sparanlräge der SPD., die zum Haushaltplan für 1931 gestellt worden waren, durchzusiihren. Hier kam cs zu einer längeren Aussprache. Man einigte sich dahin, daß die Negierung eine Ausstellung vorlegen solle, in der all« bisher getroffenen Sparmaßnahmen dargelcgt werden und worin die Regierung wciter scstlcgt, welche Spar maßnahmen sie noch zu ergreifen gedenkt. — Nach einer Aeuszerung in der Sitzung ist cs nicht unmöglich, daß «in parlamentarischer Untersuchungsausschuß eingesetzt wird, um die Bekanntgabe der Direktorcngehälter der A.-G. Sächsische Werke zu erzwingen. Die Regierung hat bekanntlich in der letzten Landtagssitzung diese Mitteilung verweigert. Im Haushaltausschuß V des sächsischen Landtags wurde ein Antrag angenommen, der sich für sofortige volle Entschä digung der Hochwassergeschädigten ausspricht. Ferner wurde ein Antrag einstimmig angenommen, die Flußrcinigung und -regulier»»« sofort in Angriff zu nehmen, außerdem dem Landtag die Höhe der bisher siir die Geschädigten gesammelten Gelber und deren Verwendung mitzuteilcn. v«e«u Men «unöxsrned -ALLÄL» daß Ich sc» dem cpebruuch Ihrer Zahnpaste „Chlorodom" nicht nur reine, weiße Zahne best'-e, sondern auch den bei mir sonst üblichen Mundgeruch verloren habe. Ich werde Ihr ühlorodon« ouss beste enipsehlen." gez. C. ö>„ Mainz. — Man verlange nur die echlo SHIoro- dont-Zahnpajl«, Tube bl Pf. nnd SV Pf., und weil« jeden Crsuh dajür zurück Notizen Vlantague Normann prophezeit. Das Mitglied des englischen Unterhauses Wilfred Wellock hat im New Leader vom 25. September einen Vries zitiert, de» der Gouverneur der Bank von England. Montagne Norman, an den Direktor der Bank von Frankreich, M. Morel, gerichtet Hal: „Wenn nicht drastische Maßnahmen zu seiner Rettung er misst» werden, wird das kapitalistische System über sie ganze zivilisierte Welt hin binnen einem Jahr zer - stört sein. Ich möchte, daß dies« Noraussage zu den Akten genommen wird, damit in zukünstigcr Zeit aus sie Bezug ge nommen werden kann." Montague Norman ist zweisellos einer der besten Kenner Les modernen Kapitalismus. Seine Voraussage verdient daher neben all den anderen Voraussagen, die das Ende des Kapita lismus ankünden, sehr ernst genommen z» werden. Abd el Krim lebt noch. Von der Intel Reunion im Indischen Ozean kommt die Nachricht, daß Abd el Krim, der bekannte Führer der Nis- Kabylen, aus seinem Exil entflohen ist. Abd el Krim hat be kanntlich jahrelang in Marokko einen siegreichen Kampf gegen die Spanier geführt. Erst nach dem Eingreisen starker sran- zösstchcr Streitkräfte konnten die Riskabylen in zweijährigem Kanipse zurückaedrängt und schließlich Abd el Krim gefangen werden. Die Franzosen entsprachen damals nicht dem Wunsch der Spanier, Abd el Krim hinzurichten, sondern verbannten ihn nach der Insel Reunion. Man vermutet nun, daß Abd el Krim seine Flucht von Licstr Insel nickt ohne Vorwissen der Franzosen hat unterneh men können. Eine Rückkehr Abd el Krims nach Marokko könnt« den Spaniern ernste Schwierigkeiten machen. Frankreichs stiller Wunsch ist es schon lang«, daß Spanien seine Interessensphäre in Marokko räumt und damit dies Land ganz dem französischen Einstich überläßt. Aus dem Slstge direkter Verhandlungen ist Lies Ziel aber nicht zu erreichen, da England und Italien der Besetzung ganz Marokkos durch französische Streitkräfte wider sprechen würden. Aber was auf dem Wege diplomatischen Aus gleichs sür Frankreich nicht zu erreichen ist, könnte vielleicht Lurch das Schwert Abo el Krims erzielt werden. Warum sollte Frankreich nicht versuchen, hinter dem Rücken der europäischen Kabinette sich mit Abd el Krim zu einigen, um durch seine starke Hand den Rückzug der Spanier zu erzwingen und die- Regierungen Englands und Italiens vor eine vollendete Tat sache zu stellen? Man kann auf die weitere Entwicklung der Lage in Marokko gespannt fein. Coll Köhl ins Ausland gehen? Der Ozcanslieger Hauptmann Köhl, dessen schwanzloses Flugzeug anläßlich seiner kürzlich erfolgten ersten össentlichen Vorführung berechtigtes Aussehen erregte, steht im Begriff, Deutschland zu »«rlasscn und leine Arbeiten im Ausland fort- zusetzen. Diese außerordentlich bedauerliche Tatsache hat eine inteiessante Vorgeschichte: Der Ozeanslieger hatte sich bei der Konstruktion seines schwanzlosen Flugzeuges gegenüber dem ur sprünglichen Erbauer dieses Typs, Lippisch, zu einigen Konzes sionen bereitgefunden, die sich hinterher als abträglich siir die Cache «rwiesen. Köhls leitende Absicht ist dabei, mittels des sckwanzloscn Flugzeuges das lang gesuchte und oft geforderte billige Volkssluyzeug zu schassen. Dieser Absicht stehen jedoch Schwierigkeiten gegenüber, denen sich der Ozeansliegcr offenbar nicht gewachsen fühlt. So weit die bisherige Konstruktion des schwanzlosen Flugzeuges noch technische Mängel ausweist, lassen sich diese gewiß beheben. Die Hindernisse, die sich dem Ozcanslieger in den Weg stellen und di« er sür beinahe unüberwindlich hält, sind behördliche Schikanen. Hauptmann Köhl beklagt sich darüber, daß die gel tenden Zulastungsbedingungen für Flugzeuge ihm — und über haupt allen Flugzeugkonstrukteuren — die Arbeit außerordent lich erschweren. Dazu kommt, daß seitens der vorgesehenen In stanzen den Versuchsobjekten eine über die Maßen langwierige und zeitraubende Behandlung zuteil wird, und daß die Kosten sehr groß sind. — Es wäre sehr bedauerlich, wenn diese Schwie rigkeiten, die gewiß nicht durchweg notwendig sind, dazu führen würden, daß Hauptmann Köhl seine Arbeiten rin Ausland sort- fetzt. Prinzeßtheater. „Wer nimmt die Liebe ernst?" Der Titel dieses neuen Films könnte manchem frivol klingen. Aber die Antwort, die der Film auf diese Frage gibt, ist durch aus moralisch: Auch einer, der das ganze Leben nicht ernst zu nehmen geneigt ist, kann von der Lieb« ganz tief und ganz fest und für immer gepackt werden. So geschieht es unserem Freunde Max ssawohl: Max Hansen, der im „Weißen Nösj'l" sich die Herzen der Dresdner erobert hat). Max ist diesmal ein „Ge legenheitsarbeiter", der u. a. davon lebt, daß er Hunde klaut und sie dann den betrübten Besitzerinnen zurückbringt. Bei dieser nicht ganz bürgerlichen Beschäftigung kommt er mit der Polizei in Konflikt, kneift aber dem Hüter des Gesetzes aus und gerät in das Zimmer eines hübschen Mädchens, in das er sich (siehe oben) sofort verliebt. Dieses Mädchen wird nach allerlei höchst ergötzlichen Zwischenfällen im Lunapark zur Schönheits königin gewählt, und mit dem dort gewonnenen Preis werden die zwei jetzt einen Hausstand gründen und Max wird ein ordentliches Leben ansangen. — Jenny Iugo spielt Maxens Partnerin. Willi Schur ist sein Kumpan beim „Hundchandcl", Otto Wallburg sein Leidensgcnoste im Gefängnis. Erich Engel hat die Regie geführt und die Handlung mit lichcrcr Hand so aufaebaut, daß keine Sekunde lang Langeweile ent steht. Wir haben in diesem Herbst noch kein besseres Film- Lustspiel gesehen. Capitol. Verfilmter Kriminalbericht der Kürten-Assäre mit all ihren Begleiterscheinungen ist der Fritz-Lang- Tonfilm „Das geheimnisvolle M", besten Manuskript Thea v. Harbou schrieb. Eine ganze Stadl beteiligt sich an der Cuck-e des Kindermörders, die Polizei ist mit der Ausbietung der äußersten Kräfte bemüht, Licht in das Dunkel der scheuß lichen Taten zu bringen, tägliche Razzien in berüchtigten Loka len, Nachforschungen nach ehemaligen Insassen aus den verschie densten Nerven-Heilanstalten, schärfste Kontrolle in den Um kreisen der Schulen u. a. m. wird deshalb unternommen. Doch nicht der Polizei ist es vergönnt, den Täter zu fasten, sondern Ri'iovcrcin und Bettlerailde „arbeiten erfolgreich". Sie sitze» zu Gericht über das nach abentcueriichcr Jagd zur Strecke gc-