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I^icktseele Nicht eine Dämmerseele laß mich sein, die stumpf in grauer Wirrnis tastet und nach verzagtem Höhenschritt in dumpfer Dämmerruhe rastet, die wie ein triibes Flackenfener in diistern Gluten lichtlos schwelet, der sonnengoldner, Heller Schein und lebensfrohe Wärme fehlet. Nein, las; hell wie der Flamme Licht mich rein und hoch vor dir erglühen, bis über allen Dunkelheiten erstrahlt des Jenseits Helles Tagen, und ich in deines Wesens Licht kann froh mein Lebensltchtlein tragen! Tlreressbi «8«. mtr auf alle mögliche Weise Rachrichtcn llvcr unsere gruppen, über die Organisation auf unserer Seite usw. Näheres zu er fahren. Meinen Aussragern war es aber bald klar, daß sie im offenen Verhör aus mir nichts herausbckommen würden. Sie haben cs dann unter Anwendung der verschiedensten Mittel versucht. Ob unter den vielen deutschen Gefangenen, mit denen ich in einem engen Hof täglich die frische Luft genießen konnte, mehr als einer oder zwei Spione waren, kann ich natürlich nicht beurteilen. Erkannt habe ich jedenfalls zweimal, daß die mit mir im selben Hof zusammengesperrten deutschen Offiziere nur französische Spione in deutscher Uniform waren. Daß ich diese ebenso gründlich getäuscht und belogen habe wie bei meinen ersten Verhören, bedarf wohl keiner besonderen Er wähnung . . ." Endlich schiebt man ihn in ein Ofsizicrsgesangenenlager ab. Kaum ist die erste Zeit vorüber, in der er sich von den Stra pazen der vergamzenen Zeit erholt, da sinnt er schon auf Flucht- moglichkeiten. Immer wieder versucht er es zusammen mit Kameraden, aber stets mißlingt es. Inzwischen tritt d-r Waffen stillstand ein. Die französischen Gefangenen kommen wieder na<y Haus, aber die deutschen mußten noch hinter Stacheldraht schmachten. Diese sinnlose Tortur dauerte Monat um Monat. Köhl ist allmählich zu der Ueberzeuguna gekommen, daß die Flucht nur glücken kann, wenn er allein ist. und wirklich — an einem Septembcrabcnd 1919 — da schasst er es. An zwei Decken läßt er sich aus seinem Zimmer herab, die Stunden der Ronde und der Kontrollen hat er genau studiert Er muß noch Uber ein Gebäude hinweg: nach Schornstcinfcgerart klettert er mit einem Besenstiel an der Dachrinne hoch und aus der anderen Seite wieder herunter. Nun ist er frei, aber noch tief in Fein desland. Köhl überlegt: seine Verfolgung wird natürlich in Richtung auf die deutsche Grenze vor sich gehen. Also wendet er sich sünd- lich, um auf Umwegen nach der Schweiz zu gelangen. Die Uni form hat er notdürftig mit einem zivilen Phantanckostüm ver rauscht. Vier Tage wandert er zu Fuß, in ständiger Sonnen glut, von furchtbarem Durst gepeinigt. Die letzte Stecke fährt er mit der Bahn, und nun kommt das Schlimmste, die Paßkontrolle am Bahnhof — noch vor der Schweizer Grenze. Tollkühn faltet er eine Zeitung, die er sich vorher gekauft hat, so zusammen, daß ein Inserat, einem Paß nicht ganz unähnlich, zu obcrst liegt. Dort, wo bei den anderen das Bild ist, hält er seine Fahrkarte bin. Nur Ruhe fetzt! Wie durch ein Wunder gelangt er so un behindert an zwei Polizisten vorbei. Zwanzig Kilometer sind es bis zur Grenze. Mit der Bahn konnte er nicht weitersahren, weil er befürchten mußte, ohne Paß nicht in die Schweiz hineingelassen zu werden. So heißt es, bis zur Rhone zu marschieren. In nächtlicher Stunde durch schwimmt er den reißenden Fluß. Mühevoll gelangt er zum an deren Ufer, aus Schweizer Boden, endlich ist er gerettet! Er meldet sich bei der Gendarmeriestation, die ihn zum deutschen Konsulat bringt. „Die Freude, die ich nach der geglückten Fiucht empfand, konnte nicht größer sein als die Freude, die uns be seelte, als wir in Ereenly Island am Morgen nach der Landung nach tiefem Schlummer erwachten." * Freiheit— Frieden — Fliegen! Köhl ist bald in Böblingen Lei der Polizci-Hliegerstasfel. Aber nicht lange dauert diese Herrlichkeit, denn eines Tages wurde Deutschland auf Grund von Versailles auch diese fliegerische Betätigung unmöglich ge macht. Köhl geht jetzt zur Reichswehr und wird in Ludwigs burg Kompagnicchcf bei der Infanterie. Nun beginnt eine ruhige Zeit in diesem Mai 1929, wohlverdient nach den ver gangene» Jahren. Hier heiratet er auch. Seine Frau konnte damals, als sie sich mit dem soliden Infanterie-Häuptling ver band, noch nicht ahnen, daß sie an der Seite ihres Gatten Ehrungen der ganzen Welt teilhastig werden, aber auch in dem selben Maße um ihn zittern würde. — Als das Ludwigsburger Bataillon zwei Jahre später seinen Einzug bei dem Wachtrcgimcnt in Berlin hält, da kommt Köhl, wie ein Jahrzehnt vorher, als er an der Militärtechnischen Hochschule studierte, wieder mit der geliebten Fliegerei zusam men. Nun ist er srcilich kein Grünhorn mehr, sondern der mit dem pour le blSrite ausgezeichnete Nachtbombcn-Flieger. Der Zusall führt ibn zu einem anderen ?our le blLrite-Mann, zu Gotthard Cachsenbcrg, dem wir auch noch in diesem Buche be gegnen werden. Zwar ist dieser ein ehemaliger Marine flieger, aber sofort ist zwischen beiden jenes eigenartige,'nicht zu beschreibende Fluidum, das alle Flieger miteinander verbindet. Sachsenberg, der bei Junkers den Weltslugverkehr in großem Etil organisierte, hatte rechtzeitig erkannt, daß der Nachtslug den Vorteil des Flugzeugs als Verkehrsmittel noch weiter erhöhen würde, da bisher nämlich der große Konkurrent, die Eisenbahn, den Vorsprung ihres lustige» Bruders in der Nacht zu schnell wieder ausholte. Wer war geeigneter, diese schwierige Ausgabe durchznsiihren, als Hermann Köhl? 1924 richtete Kühl — er benutzt dazu seinen Urlaub bei der Reichswehr — die erste deutsche Nachtslngstrecke Berlin—Warne münde ein, die mit Anschluß an die Tageslinien nach Skandi navien sich mustergültig bewährte. Ein Jahr später zieht er endgiilng den bunten Rock ans und siedelt ganz zu Junkers über. Jetzt geht er voll und ganz in dieser neuen Betätigung auf Es konnte ja anch nichts Schöneres sür ihn geben, als das Flugzeug in den Dienst des völkerverbindenden Verkehrs zu stellen. Nach Jahren, wie er schon der berühmte Ozeanslieger Hermann Köhl war, hat er diese Gedanken bei einer Gedächt nisfeier für Boelcke zum Ausdruck gebracht. Er pries Boelcke als Vorbila des dentiiüen Fliegers, dessen ritterlicher Geist auch an den Feind gedacht habe, und fuhr fort: „Jetzt, wo sich die Wun den schließen, die der Krieg geschlagen bat, muß es Boelckcs Geist sein, der den früheren Feinden die Hand reichen läßt. Di« Flieger müssen Uber die niedrigen Grenzen der Länder hinweg der Welt den Frieden bringen. Der Gedenktag soll nicht nur den eigenen Gesallenen, sondern auch den gegnerisckzen Flie gern gellen, die ebenso ritterlich gekämvst haben Nur wenn alle Nationen Zusammenarbeiten, wird di« Lustsahrt das Ver kehrsmittel der Zukunft bringen und di« Opfer verringern." kunk Wnuten Xopkrerkreclien Umsteklrötsel. KreuzwortrStsek. 8 8 8 6 0 e l) 8 f( fr 8 L t8l I I Q L l ! L_ 0 vv v !_ Q v l_ l_ 0. 8 8 6. 6 8 Z w L 8 8 fr 8 l Die vorstehenden 25 Vuchsiabengruppen sind unter sich der gestalt umzusiellcn, daß jede der zehn Horizontalreihcn sowie die erste Vertikalreihe Namen deutscher Städte und Ortschaften ergeben. Die Städte bzw. Ortschaften liegen: 1. im Kreise Osterode (Ostpr.), 2. Württemberg (Schwarz- waldkrcis), 3. Württemberg, 4. Neg.-Vez. Gumbinnen, 5. Reg.- Vez. Potsdam, 6. aus Alfen, 7. Oberamt Geislingen, 8. bei Offenburg, 9. Kreishauptmannschaft Zwickau, 19. Rheinland. — Erste Nertikalreihe: Stadt in Pommern. Loü. Aus Gellerts Fabeln. a a a an dan des di dom e ei eu ga gard ge gen gen gent hei hi irm ju list lob ma ment mer mer mil nar ni ni ni nu on pe pen ra ra re ror rii ry schach se si som te tem the ti u wald was Aus den vorstehenden 53 Silben sind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs, und Endbuchstaben, beides von oben nach unten gelesen, ein beachtliches Wort aus Gellerts Fabeln wieder geben. fch ist ein Buchstabe.) Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. anderer Name für „Vogesen", 2. Oper von Weber, 3. Weinsorte, 4. weiblicher Rufname, 5. Name eines berühmten Wasserfalls, 6. ausländische Währungseinheit, 7. Selbst erhebung, 8. Herrscher, 9. Monatsnanre, 19. Insel vor dem Kleinen Haff, 11. italienische Hafenstadt, 12 männlicher Vor name. 13. Umstürzler. 14. berühmter italienischer Dichter der Vergangenheit, 15. Jahreszeit, 16. Fremdenheim, 17. Keigen- baucrfamilie in Cremona, 18 schweizerische Ortschaft am Bodensee, 19. die Gemütsart eines Menschen. re. Vorsetz-Nätsek. 1. Ohr 6. Abel 2. Range 7. Inge 3. Ahne , 8. Meisen 4. Sprit 9 Adel 5. Orden. 19. Elle Durch Vorsetzen eines neuen Buchstaben erhalten ooige Worte eine andere Bedeutung. Die eingesetzten Buchstaben nennen in gegebener Reihenfolge gelesen eine katholische Gcbets- »eise. ,i>. - r— — H— 7— I »4 V X 7 77— 7? 7? — 7k— er— r kl— >4 k/ r 57 Wagerecht: 1. Wissenschaftliche Betrachtung, 6. Heid, irischer Gott, 7. Ur-Teilchen, 19. Stadt in Thüringen, 12 Stadl in Schlesien, 14. weiblicher Vornahe, 16. Nebenfluß der Elbe 17. Tresterwein, 18. rheinischer Dichter, 22. S>adt in Gatizieir 25. Ostseeinsel, 26. Krcbsticr, 27 Nebenfluß der Havel, 28. Nut- gesäß, 29. weiblicher Vorname, 36. Schlemmer. . .'slrecht: 2. Naturerscheinung, 3. Schmeichelei, 4. biblische Francngestalt. 5. älteste lateinische Bibelübersetzung, 6. kalter Wind, 8. griechische Göttin, 9. Davids Sohn, II. Ruin, 13, römischer Gott li ist als j zu lesen), 15. abtrünniger Apostel ft ist als j zu lesen), 19. Zeitrechnung, 26 Schreibgerät 21. Pflanzenwelt, 22. Grundlage, 23. Nebenfluß der Rhone. 24. Geliebte des Zeus. ib Silbenrätsel. a a af as bau bürg do dod dies ge gen gha l« lin men na nas ni pfähl rum faa se stan fiel wehr za Aus den vorstehenden 26 Silben sind 16 Wörter zu bilde», deren zweite und dritte Buchstaben, beides von oben nach unten gelesen, etwas nennen, was keiner sein möchte, lü gleich u unn e.) Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. Anschrift (Fremdwort), 2. deutscher Fluß, 3. eine der fünf Hauptstädte der Philister, 4. urzeitliche Siedlung, 5. Stadt m der Tschechoslowakei, 6. Wasfe, 7. wohlschmeckende Frucht, 8. ehemaliges asiatisches Emirat, 9. wo befindet sich Hagcnbccks Tierpark?, 19. Wcinort in Argentinien. re. rrr«»iw»-trHtI«l. wag«l«cht: 1 Po, s. Giro. 5. EI 7. PitN'iia. 11. Ananas, 1Z. Hooa», II glich. I«. Löns«. >7. Ailas, 18. Muhme, 20. 21. Blume, 22. leiiia, 2t. Aliar, 2S. Engel, 20. P'gil. 20. Kar-!' ,, so. Egal. — Senkrecht: 1. Pieta, 2. Orion, t. Kraal. 8. Miß. 8 gieren, s. Aaginiert, 1«. Katapult, 12. Lchuller, IS. Star 1ü>. L ':!, 17. glöchenmab, 10. Hu, 22. Tabak. 2Z. Anker. 27 Zange. 28 Isaak «tnlegrötlrk. hu, — Uhr — Mark« — Park — Er, — Aus — r-ch! - Jahr — ?!ot — Edor — Klub lSumperdinekl. P,ramide,rälI«I. 1. e, 2. Ei, r. Els. t Ille, ü vl-ie. 6 Eeil«. 7. KreNel. Silbenrlitiel. I. Gigant. 2. Lindau, S Elefant, l Impuls, 5 E.:: e, 0. Heraldik, 7 rvatdo, 8. Ibrahim, u. Eigentum, 10. Tebet, 11 Ede,! ?, 12, Ratlbor, IS. Sense, 1t. Cachou. IS. Herold, ni Liane, i7 dll. 18. Flöte, IS. Dänholm, 2n. Edinburg. 2l Mülheim, 22. Lenau, 2S e 21. Interpellant, 2S. Byzanz. 28 Mlirau. 27 Orloa. 28, Herisau 20 e. derb — Gleichwie der Schlaf dem Leib wohliut. io kommt Freude dem K i t zugut. tgischart.l Als der Junkers-Luftverkehr in der Deutschen Lufthansa aufging, und die Einrichtung von Nachtstrecken sich nicht in dem von Köhl gewünschten Maße betreiben ließ, da kam ihm der Ge danke einer Ozeaniiberquerung. Er hatte alle die Unternehmen verfolgt, die von Amerika aus in Richtung aus Europa zu gingen, er hatte die Ankunft von Chnmberlin und Levinc m Tcmpelhof voller innerer Spannung miterlcbt, nun begann er sich für den so viel schwierigeren Flug in öst-westlicher Richtung zu interessieren. Sachsenberg war cs, der ihn mit Hünescld, der die gleichen kühnen Ideen hegte, zusammenbrachle. Die Vorbereitungen gingen zwar in aller Stille vor sich, aber da durch, daß der amerikanische Zeitungsverleger Hearst ein zweites Junkers-Flugzeug für denselben Zweck charterte, das mit dem von Köhl-Hüneseld zusammen fliegen sollte, wurde, sehr zum Leidwesen der beiden Deutschen, ihr Plan publik. Die ganze Weltpresse gab sich bei dem Start in Dessau ein Stelldichein. Am 14. August 1927 ziehen die Maschinen, wie ihre Insassen hassen, aus ihre weite Reise. Bald verlieren sie sich bei undurch sichtigem Welter. Die „Europa" landet bei Bremen, während die „Bremen" — Köhls Flugzeug — aus dem Atlantik über Ir land hinaus gelangt. Der Gegenwind ist aber so stark und der Benzinverbrauch dadurch so groß, daß es tollkühn wäre, weiter- zuslicgen. Köhl findet den Blut zur Umkehr und bringt die Ma schine durch alle Fährnisse hindurch wohlbehalten nach Dessau zurück. In völliger Ruh« arbeitet er nach wie vor mit Freund Hüneseld zusammen unverdrossen an dem gigantisck;«n Projekt weiter. Wozu bei dem Flug über den Kontinent so viel Ben zin verbrauchen, das nachher aus dem Atlantik viel notwendi ger ist. Das ist der Ertrag dieser Arbeit. Aus einer heimlichen Urlanbsreise wird der irizche Flugplatz Baldonncl als .Start slughafen zum Ozeanjlug erkundet. 80NN6NgukK2Ng Es mar irgendwo aus der Strecke Genua—Rom. Die Nacht lag hinter uns, eine im Zug aus Bänken oder Polstern verdrückte Nacht. Die Morgendämmerung lag als ein graues Ungeheuer auf der Erde und konnte ihre Saugtatzen nicht lösen. Der Zug stand still. Eine blecherne Stimme schepperte über den Bahnsteig: » „Oaklo eatcko — rakko oaickissimo, eal—ckis—si—ma. . „Mir gongst", sagte ein Münchner neben mir im Abteil, „mir gangst — an kalten Kassee — i sag's ja, d Idaliäner „Beruhigen Sie sich", unterbrach ihn ein Hagerer, „der Kassee ist heiß." „Ja, warum schreit nacha der Depp, er hält an kalten?" Dann standen wir zu sechst oder zu acht aus dem Bahnsteig um ein wackeliges Rollwägelchen herum und tranken eilig aus dampfenden Tassen. Gleich würde es wieder weitergchen. In diesem Augenblick blitzte es vonz Apennin herüber Die Sonne ging aus, die italienische Vcrgsonne. In einem Augen blick stand der goldene Knaus am Himmel und die ungeheure Strahlenklinge fuhr über unsre Köpfe weg ins Mittclmeer. Blut schoß auf, wir konnten es sehen. Gleich da drüben war es, zwanzig Nieter von uns über dem Bahnsteig. Zwanzig Meter weit weg von unser» dampfenden Kasfeetasscn. Zwanzig Meter wokt weg von unser» übernächtigten Gesteifter». Und zwanzigtausend Meter iiberm Alltag von uns Menschen, deren Knie an der durchwachten Nacht klebten und sich nicht lösen konnten. „Lronti", ries der Zugführer, und die Maschine fauchte. Tassenklappern — hastige letzte Schlucke heißen Kassier — verbrannte Gaumen — klimpernde Münzen . . . „Lsrtenrs!" Eilige Hände an Mesjittggrisscn — Stampf» auf Trittbrettern — Türen aus — Türen zu. .. . Der Stations beamte hob den Arm zum Abfahrtszeichen — „Da draußen steht er noch", sagte der noch schaujende Münchner. „Wer — wer — wer. . ." „Der Lange." Da draußen stand er wirklich noch neben dem elenden Roll tischchen, neben dem heißen Kassee, neben dem schreienden Kell ner, neben dem fuchtelnden Beamten, und rührte sich nicht, und sah das all» nicht, und hörte das alles nicht. Sondern sah nur den goldenen Schwertknauf der ausgehen den Sonne iiberm Apennin und die blitzende Sonnenschwertspitze, die das Mittelmeer blutig ritzte. . . Jetzt brüllt der Kellner, der Stationsbeamte heult, der Münchner schrie und winkte wie besessen, die Lokomotive psijs — Da machte der Magere eine Handbewegung, eine kurze Handbcwegung — weiter nichts. Aber mit der Handbcwegung tat er alles um sich ab, wider spruchslos ab. Der Kellner brüllte nicht mehr, der Beamte fuchtelte nicht mehr, der Münchner schrie nicht mehr. Und die Lokomotive faßte die Handbcwegung gehorsam als ein Zeichen auf: Jetzt dürfe sie fahren. Und zog unser» Zug i»s Wüte. Uud jetzt konnte ich auch noch fein Gesicht erfaßen: Das wurde von der Sonne geküßt — Flammen loderten aus um den hageren Sonncnwandcrcr . . . „Da", sagte der Münchner und schaute ins Gepäcknetz, „da droben lictg noch sein, Gepäck — na, naaa, jetzt so was — wie kann man nur sein Gepäck zurücklasscn. meine Herren. . .!" I'ritr KtÜlvr-I'artonkir: den. Der Ungliickstag. „Herr Doktor, bringt es Unglück, wen» man an einem Freitag heiratet?" — „Selbstverständlich. Asis« halb soll denn gerade der Freitag ein« Ausnahme machen?" Un'usrieden. Nun. wie sind Sie mit Ihren beiden »cucn Dienstmädchen zufrieden?" — Gar nicht! Die eine macht nicht» rein und die andere macht — rein nichts."