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Zum Diözesan Eäctltentag in Lhemnth Die Cäcilianer, welche am Sonnabend, den 3. Oktober, an der Vertreterversammlung teilnehmcn und Freiquartier haben möchten, werden nochmals dringend gebeten, sich sofort bei Herrn Ludwig Kinmeyer, Chemnitz, Lesfing- platz 2, 4., anzumelden, möglichst unter Angabe des Berufes oder Stanades. Sver sich rechtzeitig, allerspätestens bis Dienstag, den 29. September, anmeldet, kann mit Bestimmtheit rechnen, daß er freie, freundliche Ausnahme finden wird. Die Chemnitzer Cäcilianer erwarten starken Besuch aus dem ganzen Lande. gen z. T. 59 v. H. höher als die vergleichbaren Durchschnitts zahlen des Vorjahres. In der ersten Septemberwoche ist zwar der sprunghafte Anstieg der Arbeitsuct)«ndenzisfer allmählich wieder zurückgegangen, doch bestehen bei einer ganzen Anzahl von Betrieben Stillegungsabsichten oder -besürchtungen. Er- werbslosenunterstiitzung beziehen 10 682 Personen, hierzu treten ea. 5000 Wohlfahrtserwerbslase. An 20 Betriebe wird sür etwa 1100 Kurzarbeiter Unterstützung gezahlt. tz Ausstellung „Das Tier". Der Präsident des Landesver bandes Sächsischer Tierschutzvereine, Albert Gaul (Dresden), wohnte mit Vertretern der Behörden der Eröffnung der in Chemnitz veranstalteten Ausstellung „Das Tier" im Städt. Museum bei, die bis 4. Oktober geöffnet ist und eine Fülle des Interessanten bietet. Nach Begrüßungsansprachen fand unter Führung des dortigen Vorsitzenden Hempel ein Rundgang durch die Ausstellung statt, an deren Zustandekommen auch eine Reih« tierfreundlicher Vereine mitgewirkt haben. Kur 6er l.surik Oie Durchführung der Zittauer Nothilfe Zittau, 25. September. Der Arbeitsausschuß für die Durch führung der Zittauer Wintcrnothilse ist nunmehr beschlossen. Die Verteilung der Unterstützungen wird allein durch das Wohl fahrtsamt erfolgen, da eine Verzettelung der Hilfe unbe dingt vermieden werden muß. In erster Linie wird die Winter nothilfe den Wohlfahrtserwcrbsloscn und den Klein- und So zialrentnern zugute kommen, aber sie wird sich nicht auf diese Gruppen beschränken, sondern alle Einwohner berücksichtigen, deren Bedürftigkeit vom Wohlfahrtsamt nachgcpriift ist. Das Hilfswcrk der Bürgerschaft wird die städtischen Maßnahmen durch Geldspenden, durch eine N a t u r a l ie n s a m m - lung in Fotin von Gutscheinen, durch eine Kleidersammlung und endlich auch durch scclische Auflockerung und Aufheiterung der Notleidenden unterstützen Ehrenamtlich tätige Heiser sollen versuchen, jeden Bürger der Stadt Zittau, der selber noch nicht hilfsbedürftig ist, zur Zeichnung einer wöchentlichen Beihilfe zu gewinnen, wofür Gutscheine im Betrag von 80 Pfennig, 1 Mark und 5 Mark ausgegcben werden. Wer zu keiner geldlichen Beihilfe bereit ist, kann sich zur Zeichnung von Gutscheinen für Lebensmittel verpflichten oder aber auch Kleidungsstücke beisteuern. l. Der älteste Einwohner von Panschwltz, der Auszügler Nikolaus Noack, ist im Alter von beinahe 88 Jahren ge storben Noch am Sterbetage ging er seiner gewohnten täglichen Beschäftigung in der Hauswirtschaft nach und entschlief sanft nach gehaltener Mittagsruhe. An ihm war die Neuzeit mit ihren Fortschritten auf allen Gebieten so ziemlich spurlos vor- übergcgangen. Dies erlxült schon daraus, daß er in seinem lan gen Leben nur dreimal mit der Eisenbahn gefahren war, und zwar je einmal nach Dresden. Schandau und Mariascl)ein. Dies ist um so verwunderlicher, da er 6 Jahre bei der reitenden Artillerie in Dresden gedient und zwei Kriege — 1866 und 1870/71 — mitgemacht hat und unverwundet nach Hause kam, wie er überh-iunt bei Lebzeiten niemals krank gewesen ist. * Die Beisetzung der Troitschendorser Opfer erfolgte, wie aus Görlitz gemeldet wird, am Donnerstag unter starker Anteilnahme aller Bevölkcrungskreise. An der Spitze des rie sigen Traucrzuges schritten die Kinder der Dorfschule mit Kan tor und Lehrer sowie die katholische Geistlichkeit. Den drei Särgen, von denen die der Kinder weiß waren, folgten die näch sten Angehörigen. Die Grabrede hielt Kaplan Buchali- Törlitz. — Im Görlitzcr Gerichtsgefängnis erfolgte am Mitt woch in Anwesenheit des Kriminalkommissars «in« Aussprache zwischen dem Mühlenbcsitzer Klein, Troitschendorf, und seinem 18 Jahre alten Sohn Georg, der die Mutter und zwei Ee- Turnen - Spork - Spiel KandbaN DJK. Ost 1. gegen DIK. Mitt« 1. 0 :2 lO : 1). Im ersten Spiel der Rundenspiele bracht« mitte zwei wich tige Punkte an sich. Das Spiel sah zwei gleichwertige Mann schaften. nur setzte Okt etwas zuviel seine Körperkräft« ins Feld. Alles in allem ein flottes Spiel, welches zur Werbung bestimmt beigetragen hat. IMB. Radebeul 1. gegen DJK. Mitte 2. 3 :1. Mitte mit 10 Spielern, und doch ein besserer Gegner, wo wiederum der Sturm di« Schwerkraft war. IMV. Erlöser 1. gegen DI«. Mitt« 3. 2 :2 (1 : 1). Das Ergebnis entspricht nicht ganz dem Spielverlauf. Mitte traf aus einen Gegner, dem es an Spielerfahrung fehlte, dafür aber mit ungeheurem Eifer bei der Sache war. KutzbaN DJK. Ost 1. gegen DJK. Mitt« 1. 4 :1 lO : 0). Die frischgebackene Mitte-Elf errang einen Achtungserfolg gegen den Gaumeister. Ost zeigte fein gewohntes flüssiges Spiel. Mitte hatte seinen besten Mann im Torwart, der präch tig« Paraden zeigte. Es läßt sich noch manches aus der Mann schaft herausholcn. DJK. Dresden Ost 3. gegen DJK. Döbeln 5:4 (3:3). Noch vor wenigen Monaten wäre an diese Begegnung nicht zu denken gewesen. Jetzt gibt es in.Döbeln schon einen Eesellenverein, der mit seinen 0 Mitgliedern tüchtig für die DJK. wirbt. Der Katholische Jünglingsverein Dresden-Ost, aus dem sich die 3. Futzballmannschaft zusammensetzt, besuchte am Sonntag seinen alten Präses, Pfarrer D y b u l. Bei dieser Gelegenheit lieferte die Döbelner Els ihren erste» Kampf. Die Dresdner traten in folgender Ausstellung an: Kraus; So- mieski, Krellmanu I; Hermann, Roßkopf. Erellmann II; Jugl, Lorz, Götz, Damm, Machoi. 3 Spieler gehören der Schüler mannschaft an. Vis kurz vor der Pause führte Döbeln 3:1. Nur dem Torwächter Kraus ist cs zu danken, daß Ost nicht mn- loren hat, denn er konnte zwei Elfmeter halten. Die DöbelttSe' Torschützen heißen: Thicrad (2), Walzak und Wochniak je 1 Tor. — Das Rückspiel findet in Dresden statt. —z. Bezirk Oberlausitz DJK. Ostrih 1. gegen DJK. Lauban 1. 3:1 s1:1). Am Sonntag weilten die Laubaner als Gäfter in Ostritz, um das Rückspiel auszutragcn. Konnte Lauban aus eigenem Platze einen 2:0-Sieg erringen, so drehte Ostritz diesmal den Spieß um. Die erste Halbzeit zeigte gleichmäßig verteiltes Spiel. Erst in der 30. Minute schoß Lauban den ersten Treffer, der aber kurz darauf ausgeglichen wurde. Nach dem Wechsel hatte Ostrih «in kleines Uebergewicht, das sich durch zwei Tore aus drückt. Ein 11-Meterball für die Gäste wurde gehalten und dann rvegcn eines Mißverständnisses nicht durch Nachschuß ver wertet. — Ostrih 2. trat der 2. Mannschaft von Lauban nur mit 7 Mann entgegen, die sich später aus 8 ergänzten. Sie lei steten aber der vollen Gästeels starken Widerstand, mnkten sich aber schließlich mit 1:4 geschlagen bekennen. — In einem Fanft- ballkampf Ostrih—Lauban siegte Ostritz ebenfalls sicher mit 56:31 Punkten. ZBK. Jugend schlägt DJK. Jugend 39 :21. Im leichtathletischen Iugendzwcikampf siegte die Mann- schäft des Zittauer Vallspielklubs. Ergebnisse: 100-Meter-Lauf: 1. Richter. ZBK., 12,4 Sek.-, 2. Blorak DJK., 12,6 Sek.; 3. Friillich, ZBK., 13 Sek.; 4. Eitrich, DJK., 13,1 Sek. — Sperrw.: 1. Reng«r, ZBK., 40.75 Meter; 2. Thiele, ZBK., 35,08 Meter; 3. Schlcq, DJK.. 29,80 Meter; 4. Eitrich, DJK., —. — 800-Meter-Laus: 1. Meyer, ZBK.. 2,24 Minuten; 2. Dvorak, DJK., 2,25,1 Min — 3. Mühl, DJK., 2.S7 Min.; 4 Thiele, ZBK., —. — Sveitsprung: 1. Richter, DJK. 5.3g Meter; 2. Renger. ZBK., 5,15 Meter; 3. Pflug, DJK.. 5.vz Meter; 4. Eitrich, DJK., —. —4mal-100-Mcter-Lauf: 1. ZBK. »2 Sekunden; 2. DJK. 55 Sekunden. — Tngendkraft-Stasfel! 1. ZBK. 4,25,8 Minuten; 2. DJK. 4,27.6 Minuten. Fußball im St.-Benno-ckymnasium Dresden Am Sonnabend, 26. September, nachm. 3.30 Uhr stehen sich auf der Meißner Kampfbahn lZi«g«>wiese) folgend« Mannschaften im Gesellschaftsspiele gegenüber: Fürstenschule St. Afra Meißen 1. und StBG. Gesa. Die Gesa, des StBG. steht in diesem Spiele vor einer fast unlös baren Aufgabe. St. Afra erzielte in letzter Zeit ganz beachtliche Erfolge. Gegen DJK. Meißen gewann sie 4 :2, gegen Landes schule Dresden 1. wurde in Meißen 3 :5 und in Dresden gar 1:1 gespielt. Das allein spricht schon sür die außerordentliche Spielstärke der Meißner, die außerdem den Vorteil des eigenen Platzes und der Zuschauer haben. Nach dein 10 :0 Siege über ORT. Gesa aber sollte es den Dresdnern gelingen, ehrenvoll abzuschneiden, obgleich einige neue Gesichter, wie nachfolgende Aufstellung zeigt, die rotnveißen Farben der StBG Gesa ver treten: Iehmlich: Völliger, Haubrich: Rothe, Herzog, Greszitza; Gnilka, Heinrich, Hamann, Schön, Beyer. — Abfahrt der Mann schaft 14.17 ab Dresden-Hbf., Bahnsteig 12. Alje. Abendrcnncn in Leipzig. Die Radrennen am Mittwoch abend waren trotz kalten Wetters sehr gut besucht, da auch nach langer Zeit wieder einmal die Kanonen — unter ihnen auch Weltmeister Sawall — an den Start gingen. Zunächst be stritten die Leipziger Nachwuchssahrcr ein Rennen nm den Kleinen Herbstpreis in zwei Läusen Uber 20 und 30 Kilometer. Hier sah man zum Teil guten Sport. Im Gesamtergebnis siegte Meier s50 Kilometer). Die erstklassigen Fahrer beflrit'.en sodann den Preis der Stadt Leipzig in einem Lauf über tag Kilometer. Der Rennverlauf bis zum Schluß war außerordent lich monoton; auch wenn Sawall keinen Motordefekt gehabt hätte, hätte er zweifellos bei seinen jetzigen schwachen Leistun gen im Nennen keine überragende Nolle gespielt. Sieger. Hille 1,28,47.4. — Die Leipziger Amateure maßen sich in einem Zweisiherpaarfahren über 5000 Meter. Es siegte die Paarung Troitzsch—Gleye mit 16 Punkten vor Lindau—Weiser mit 15 Punkten. schwistcr erschlagen hat. Der Mörder hat in Gegenwart seines Vaters ein umfassendes Geständnis abgelegt, aus dem Hervor geht, daß er die Tat vorbereitet hatte. Es liegt also vollendeter Mord und kein Totschlag vor. l. I» Ebersbach stieß ein Landwirt, der mit seinem Pferd «inen beladenen Wagen in die Remise fahren wollte, gegen einen Leitungsmast und wurde von der Deichsel an den Leib geschlagen. 24 Stunden blieb der Verunglückte bewußtlos und liegt jetzt an schweren inneren Verletzungen darnieder. s. Keine Kurtaxe in Bad Elfter. Die Badedirektion des sächsisclien Staatsbades hat soeben beschlossen, vom 15. Oktober dieses Jahres ab für die Dauer der Wintcrkurzeit bis zum 15. April kein« Kurtaxe zu erheben. Bad Elster hat bekanntlich ganzjährigen Badebetrieb; die neuen heizbaren Quell- und Wandelhallen ermöglichen auch eine ungestörte Durchführung der Trinkkur. Semeinöe- un6 Verringeren Bautzen. (Domkirche.) Sonntag. 27. September. 9 Uh« vormittags: Missa in hon. B. M. V de Loreto von V. Koller für vierstimmigen gemischten Chor mit Orgelbegleitung. Of fertorium: Ave verum von Mozart für vierstimmigen gemisch ten Chor mit Orgelbegleitung. Alle andern Meßteile vatika nischer Choral. 8 Katholischer Arbeiterverein Dresden-Altstadt hält am Sonntag, den 27. September, abends 8 Uhr. Monatsversammlung im Gesellenhaus, Käufferstraße 4, ab. Einführung des neuen Herr» Präses. Zu dieser Feierstunde erscheine» alle Mitglie der. Nach Möglichkeit kommen auch die Familienmitglieder. Die Versnmmlungcik finden jetzt immer am 4. Sonntag im Monat statt. deckt. Das Land ist unfruchtbar und kaum bewohnt. Drohend ragen aus dem öden Hochland die Vulkane, die alles Leben ersticken, das vom Eis noch verschont wurde. Die bekanntesten dieser Vulkane sind der Hekla und der Krabla. Dem vul kanischen Ursprung des Landes ist cs auch zuzuschreiben, daß sich dort zahlreiche heiße Quellen befinden, die zum Teil mit ungeheurer Gewalt aus dem Boden schießen und als Eryfer eine Höhe bis zu 60 Metern erreichen. Erdbeben sind auf Island nicht selten; sie formen in ständigem Wechsel weite Strecken des Landes um, die kaum jemals zur Ruhe kommen werden. Ein freundlicher Lichtblick in dieser Einöde ist der Süd- ' Westrand der Insel, der sich eines nur wenig unter dem Mitel liegenden Klimas erfreut. Das Land verdankt diese Be günstigung dem Golfstrom, der es hier berührt. Co konnte sich in einer freundlichen Bucht ein frisches Leben entfalten. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, liegt hier in dieser Bucht eingebettet, ein idyllisches Städtchen, mit sauberen Eicbclhäuschen, wie wir sie etwa in einer norddeutschen Klein stadt finden, mit Vlumengärtchen und sauberen Straßen. Reykjavik hat auch ein Parlament, das Storting, das sich in mitten der niedrigen Häuser recht imponierend ausnimmt. Neuerdings hat es einen Rundfunksender erhalten, der die Ver bindung der in den abgelegenen Buchten und Schluchten des Hinterlandes versteckten Fischcrdörschen mit der Landeshaupt stadt Herstellen und ihnen den Anschluß an die große Welt ver mitteln soll Da, große Hinterland ist feiner Bodenbeschafsenheit nach durchaus nicht unsruchtbar. Es fehlt eben nur ein wärmeres Klima, — die Kälte ertötet jedes Leben. Diese fehlende Wärme aber ist in reichem Maße in den Vulkanen und Gcysern des Landes vorhanden. Minütlich schießen Tausende und aber Tausende Kubikmeter heißen Wassers aus der Erde, stündlich gehen ungeheure Wärmemengen nutzlos verloren, die — wenn st« geschickt und verständig geleitet und ausgewertet würden — dem Lande zu ungeheurem Vorteil gereichen könnten. So ent- stand denn dieses vhantasliiche Projekt, durch eine Art Fernheizwerk die Wärmemengen zu sammeln und damit riesige Treibhäuser zu Heizen. Der Plan liegt durchaus nicht mehr irgendwo Uber den Wolken, sondern er ist fertig ausgearbcitet. Er wurde der dänischen Regierung vor gelegt, wurde von den Wissenschaftlern und Technikern geprüft und nicht nur für theoretisch richtig, sondern auch sür praktisch durchführbar befunden. Die dänische Re gierung zeigt größtes Interesse für die Gedanken. Man ver steht, daß die Negierung hier ungeahnte Möglichkeiten sieht. Die Insel Island ist fast dreimal jo groß wie das Mutterland Dänemark. Bei Durchführung des Planes würde Dänemark hier eine riesige fruchtbare Gemüse- und Ob st ka in nrer erhalten, die kür die Wirtschaft des Landes von aus schlaggebender Bedeutung werden könnte. Es handelt sich hier um Ausdehnungen, die imstande wären, ganz Nordcuropa mit landwirtsck-aftlichcn und gärtnerischen Produkten zu versorgen. Die technische Seite des Planes stellt sich etwa so dar: Die Wasser der heißen Quellen sollen in riesigen Staubassins auf- gcjangen und von hier aus zentral wcuergeleuet werden. Ein Rohrsystcm etwa in der Art und nach den Erfahrungen gebaut, die wir in Europa mit den Fernheizungs-Leitungen gemacht haben, soll die heißen Wasser zunächst nach Reykjavik führen. Hier soll die ganze Stadt bis in den letzten Hauswinkel durch diese Fernheizung beheizt werden. An und sür sich bietet eine solche Anlage keine unüberwindlichen Schwierigkeiten; es ist durchaus möglich, selbst solche riesigen Rohrleitungen zu kon struieren, in denen die Wasser nur einen geringen Prozentsatz an Wärme verlieren. Damit wäre jedoch die Ausgabe des Heizwerkes nur erst zu einem kleinen Teil erfüllt. Die H uptsache beginnt erst, wenn die heißen Wasser in Reykjavik sind. Die Wärmeleitung ist so gedacht, daß ein Zentralwerk in Reykjavik liegt, wo alle heißen Wasser zusammenslicßen. In der Umgegend verstreut liegen die riesigen Treibhäuser, die nun durch ein umfang reiches Leitungssystem mit Heißlwasfer sür die Heizanlagen ver sorgt werden sollen. Aian könnte die Treibhäuser aus eine für das Wachstum günstigste Temperatur bringen und so in diesen riesigen Hallen Gemüse- und Obstplantagen schaffen, die in der Welt nicht, ihresgleichen hätten. Das ist im großen der Plan, wie ihn die Wissenschaftler ausarbeitetcn. Er ist beim ersten Zusehen ebenso bestechlich wie derjenige, der die trockene Sahara bewässern wollte. Es sragt sich nur, was die Finanzleute dazu sagen wer den. Es fragt sich, ob sich für ein solch kostspieliges Projekt Kapitalien in der erforderlichen Höhe ausbringen lassen, die sich dann durch den Ertrag der Anlagen auch entsprechend ver zinsen würden. Schon bevor dieses Projekt ausgearbeitet war, hatte man in Italien nach einem ähnlichen System Versuche in der gleichen Richtung unternommen. Diese Versuche verliefen zur vollsten Zufriedenheir. Daß jetzt die dänische Regierung sür den Plan der von den Eeysern fernbeheizten Treibknus- plantagcn reges Interesse zeigt, ist auf die günstig«» Meldung-» über die italienischen Versuche zurUckzuführen. Uebrigens ist der Gedanke, in den kälteren Regionen di« fehlende Sonnenwärme künstlich zu ersetzen, durchaus nicht mehr neu. Es lag nahe, gerade in den nordischen Ländern, die durchweg stärker elektrifiziert sind als Mitteleuropa, die Elektrizität in den Dienst der künstlichen Bodenbeheizung zu stellen. Mit elektrischen Rohrheizkörperchen machte man die ersten Versuche, die dann auch von Erfolg gekrönt waren. Das wesentlich Neue an dem Projekt in Island ist darin zu sehen, daß man hier nicht künstlich erzeugte, d. h. also teuer bezahlte Wärmeenergien zur Bodenbeheizung verwenden will, sondern solche, die von der Natur in reichstem Maße ver schwendet werden. Es käme also nur die einmalige — aller dings große — Auslage der Anlage des Rohr- und Vertei- lungssystems in Frage. Die Wärme an sich würde die Natu« dann in reichstem Maße gratis und für alle Zeiten liefern. Dadurch wäre die Möglichkeit gegeben, Anlagen von so riesi gen Ausdehnungen zu schassen, wie sie denn in Wirklichkeit auch geplant klnd.