Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 26.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193109263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-26
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.09.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zweite totale Mondfinsternis itSAI Am Sonnabend, 26. September, haben wir die zweite totale Mondfinsternis in diesem Jahre. Die erste sahen wir bei schönem Wetter am Gründonnerstag, 2. April, in den späten Abendstunden, und eigentümlicherweise wird die jetzige Finster nis wieder zu derselben Zeit zu beobachten sein. Von der nörd lichen Halbkugel aus betrachtet, findet der Beginn der Finster nis am linken Mondrande statt, wo sich ein schwarzer, kreissör- miger Fleck langsam" über die Scheibe zieht, bis sie völlig ver finstert ist. Vergleichen wir sür unseren Fall den Mond mit einer Uhr, so berührt am Sonnabend der Kernschalten der Erde bei seinem Eintritt di« Mondscheibe dort, wo man aus einer Uhr 10.30 abliest, und verläßt sie an der Stelle, wo auf der Uhr etwa 3.17 steht. Der Eintritt des Mondes in den Halb schatten der Erde erfolgt um 17.41 Uhr nach unserer Zeit, der in den Kernschatten um 18.45 Uhr. Der Halbscl-atten ist zu schwach, um eine merkliche Lichtschwächung des Mondes hervor zubringen. Die totale Verfinsterung beginnt um 20.00 und endet um 21.31 Uhr. Erfolgt bis dahin freilich keine Auf klärung des Himmels, wird das Naturschausplel sür uns unsicht bar bleiben. Der Mond tritt aus dem Kernschatten um 22.42, aus dem Halbschatten um 23.55 Uhr. Die Zeitdauer zwischrn den einzelnen Momenten ist ähnlich wie bei der Mondfinsternis am 2. April. Nach einem halben Umlaufe des Mondes um die Erde, also am Sonntag, 11. Oktober, folgt als letzte Finsternis dieses Jahres «ine teilweise Sonnenfinsternis, di« aber für un sere Gegenden unsichtbar bleibt. Vrerrirn unrl Umgebung Probleme der Kinderheilkunde Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde. Die 42. ordentliä)« Tagung der Deutsä)«n Gesellschaft für Kinderheilkunde, die in Dresden vom 23. bis 26. September im Deutschen Hygiene-Museum stattfindet, wurde am Mittwoch eingeleitet durch einen Empfang, den die Stadt Dresden in den Räumen des Rathauses gab. Nach herzlichen Worten der Be grüßung durch Oberbürgermeister Külz brachte der Vorsitzende Prof. Stoeltzner (Königsberg) den Dank der Gesellschaft sür die Gastfreundschaft der Stadt Dresden zum Ausdruck. — Wenn auch der Besuch der Tagung durch die Not der Zeit, die unter den Aerzten der Kinderarzt besonders stark zu spüren hat, sicht lich gelitten hat, so sind doch zahlreiche Teilnehmer fast aus der ganzen Welt erschienen: aus den Vereinigten Staaten, aus den skandinavischen Ländern und Holland, aus den Ostseestaaten, Polen, Rumänien, Ungarn, Oesterreich, der Schweiz u. a. m. Die wissenschaftlichen Sitzungen der Dcutsck)«n Gesellschaft für Kinderheilkunde begannen am Donnerstag im Hygiene- Museum unter dem Vorsitz von Prof. Stoeltzner (Königsberg). Zum Thema „Physiologie und Pathologie der kindlichen Sexualität" sprachen als Referenten Professor Goett (Bonn) und Privatdozent Dr. Friedjung (Wien). Am Donnerstagnachmittag nahmen Erörterungen über Stoffwechsel und Ernährung des Säuglings einen breiten Raum ein. Dr. Fasold (Göttingen) betrachtet im Gegensatz zur bisl-erigen Lehrmeinung den Stoffwechsel des Brustkindes als nicht alkalotisch, sondern als azidolisch gelagert. — Prof. Catel (Leipzig) berichtet über interessante langfristige Ernährungsversuck)e an Ziegen mit rolzer und mit hoch erhitzter Ziegenmilch, bei denen die erhitzte Milch zu schweren Störun gen von Wachstum und Stosfivechsel führte, die durch Zulage von Vitaminen ausgeglickze» iverden konnten. — Dr. Mai (München) hat in Frauen-, in Kuh- und Ziegenmilch Phosphor säure und zuckerhaltige Substanzen gefunden, die vermutlich bei der Entstehung des Milchzuckers eine Rolle spielen. Dr. Kerpel-Fronius (Budapest) sieht in einer Funktions tüchtigkeit der Nieren eine der Ursachen für den schiveren Ver lauf sommerlickzer Durchfälle des Säuglings. Dr. Käle Freund (Dresden) berichtet über außerordentlich günstige Er gebnisse in der Aufzucht von Frühgeburten an der neuen städ tischen Kinderklinik in Dresden. Dr. Pfafsrath und Dr. Massarl (Düsseldorf) konnten an Frühgeburten nachiveisen, daß der Salz- und Wasserstoffwechsel beim jungen wachsenden Organis mus den gleichen Gesehen gehorcht wie beim Erwachsenen. In einem Aufruf an die Ocffentlichkeit betont die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde die schweren ge sundheitlichen Schädigungen der Kinder durch die jetzige Notzeit. Infolge wirtschaftlicher Verelendung sei die Zahl unseres Nach wuchses erheblich zurückgegangen. Sogar diese geringe Zahl ist in ihrer Entwicklung ernstlich gefährdet. Deshalb erheben die Aerzte Einspruch gegen jede Einschränkung der Fürsorge für das Kind. Unfruchtbare Kritik Wettere Aeußerungen zur sächsischen Notverordnung Gegen die Notverordnung der sächsischen Negie rung kommen immer neue Protestkundgebungen heraus. Wir begnügen uns, diese Kundgebungen hier kurz zu verzeichnen. Eine berechtigte ernste Mahnung enthält die Entschlie ßung, die der Vorstand der Erziehungswissenschaft- lichen Fachschaft an der Technische» Hochschule Dresden gefaßt hat. Es heißt darin: „Die Fachschaft befürchtet als Folge der vorgesehenen Maßnahmen «ine gewaltige Stel lungslosigkeit der Junglehrer, wie sie Sachsen bisher nicht gekannt hat. Die Studentenschaft erinnert die Regierung an ihr Versprechen, alles zu tun, um keinen Junglehrer in einer Zeit, die an sich schon Millionen Erwerbslose auswcist, brotlos werden zu lassen. Sie gibt der bestimmten Erwartung Ausdruck, daß das gegebene Versprechen auch wirklich eingelöst wird. — Der Neue sächsische Lehrerverein sagt in einer Erklärung u. a.: „Die sächsische Volksschule wird durch wesentlich« Bestim mungen der Notverordnung in ihrem Bestände und in ihrer Leistungsfähigkeit derart eingeengt, daß die Volksschullehrer schaft es ablehnen muß, für die Folgen des kulturellen Abbaues die Verantwortung zu übernehmen." Aus dem Bezirk der A in t s h a u p t in a n n f ch a s t Dip poldiswalde wird eine Abordnung bei der Regierung gegen den geplanten Abbau der Amtshauptmannschast vorstellig werden. Auch die Parteien nehmen setzt zu der Notverordnung Stellung. Vor dem Aktionsausschuß für Industrie und Handel innerhalb der Sächsischen W i r t s ch a s t s p a r t e i hielt am Dienstag der Vorsitzende Füsiel ein Referat, in dem er auch die Sächsische Notverordnung behandelte. Er glaubte behaupten zu können, daß die in der Verordnung vorgesehenen Steucrcrhöhun. gen nicht nötig gewesen wären, wenn die Regierung ihre Spar maßnahmen durch Aufgabenabbau der öffentlichen Hand sowie durch eine gründliche Nachprüfung des Zinsendienstcs des Lan des ergänzt hätte. Der Ausschuß erwarte von der Negierung sehr bald noch viel durchgreifendere Maßnahmen, vor allen aus den Gebieten des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums. (!) Für die D e u t s ch n a t i o n a l c n übte Landtagsabgeord- netcr Tögel (Coßmannsdorf) in einer Pressebesprechung Kritik an der Notverordnung. Er gab zu, daß die Regierung mit der Verordnung Mut zur Verantwortung und zur Unpopularität gezeigt hab;. Die Verordnung sehe aber die Not rein finanziell und suche sie rein mechanisch zu beseitigen. Sie verlagere di« Verantwortlichkeit aus den Selbstverwaltungskörpern in die Negierungsämter. Den Gchaltsabbau bezeichnet« Tögel al« zwangsläufig, da die Verwaltung ungeheuer aufgebläht sei. Be dauerlich fei, daß die Regierung die akademische Bildung der Volksschullehrer nicht beseitigt habe: auf die Art hätten sich be trächtliche Ersparnisse erzielen lassen. Die Notverordnung bringe keine neue Grundlagen des Aufbaues, sondern nur schüch terne Ansätze einer Reform. Das vernünftigste was bisher in den Kundgebungen zur Notverordnung gesagt worden ist. scheint un^in einer Entschlie ßung der E h r i st l i che n E l t e r n o e r e i n e des Bezirks Meißen zu stehen. In dieser Entschließung wird gesagt, daß die christliche Elternschaft es ablehne in gleicher Weise zu pro testieren, wie es von weltlichen Schulen und Lehrerkrciscn bereits geschehen sei. In Zeiten der Not habe nur jene Krüll «ine Berechtigung, die bessere Vorschläge zu machen wisse. Dresdner amtliche Bekanntmachungen Straßenbahnnachrichten. In der Nacht zum 26. September von 1 bis 5 Uhr werden wegen Gleisbauarbeiten in der Bors berg- und Pillniher Straße um geleitet: Linien 10, 17, 10 und 22: zivisäzen Fürstenplatz und Altenberger Straße land wärts über Fürsten-, Dürer-, Wartburg-, Augsburger/Vogler- straße, Linie 17: in der Richtung nack; Mickten zwischen Fürsten platz und Albertplatz über Nicolai-, Canalcttostraße, Stübel- platz, Eliasstraße, Sachsenplatz, Glacisstraße, Linien 19 und 22: zwischen Fürstenplatz und Pirnaischen Platz stadiwärts über Ni colai-. Canaletto-, Grunaer Straße. Abbruch der alten Schlachthosbriicke. Am 29. Scvtember wird mit dem Abbruch der von der Magdeburger Straße nach dem Schlachthof führenden Schlachthofbrücke begonnen. Die Brücke wird von diesem Zeitpunkte ab sür sämtlichen Verkehr gesperrt. — Die Umleitung des Verkehrs ist kenntlich gemacht. : Landesforstmeister Roth wurde am Donnerstag von Fi nanzminister Dr Hedrich in Gegenwart zahlreicher Beamter und Angestellter des Ministeriums aus dem Amte verabschiedet. In einer längeren Anspraäze widmete ihm der Minister Worte der Anerkennung und des Dankes für die ausgezeichneten Ver dienste, die sich dieser Forstmann und Verwallungsbeamte um das sächsische Land, seine Forsten und Finanzen in vierzigjähri ger erfolgreick-er Tätigkeit erworben hat. Landesforstmeister Roth verabschiedete sich mit Dankesworlen von der Regierung und seinen Mitarluütern. Laudsforstmeister Nolh wurde am 22. Januar 1865 in Oelsnitz i. V. geboren und studierte auf der Forstakademie Tharandt. 1891 bestand er die Assessorpriisung, war dann sechs Jahre beurlaubt im Dienste des Herzogtums Braunschweig und wurde 1906 als Hilfsarbeiter in das Finanz ministerium berufen. 1911 bis 1919 verwaltete er das Staats forstrevier Lohmen und wurde am 1. 10. 1919 erneut als Ober forstrat in das Finanzministerium berufen, dem er seit dem 1. 4. 1924 als Landesforstmeister angehört. : Ortsausschuß Dresden der deutschen Iugcndverbände. Montag, 28. September, 19 Uhr im Heim, Seidnitzer Str 12., 1.: Führeraussprache. Vorbereitung der Vertreterversammlung am Sonnabend, 3. Oktober! — Vollvorstellung am Montag, 28. Sep tember, im Opernhaus: Tosca. Karten täglich von 4 bis 6 Uhr Schiihenplatz 14, Zimmer 8 (Sonnabends von 11—2 Uhr). : Ehristliche Gewerkschaften. Sonnabend, 26. September, 19.30 Uhr, Mitgliederversammlung des Zentralverbandcs christ licher Bauarbeiter Deutschlands im evangelischen Kesellenhaus, Dresden-A. 1, Plauenscher Platz 1. — Christliche Gewerk schaftsjugend. Montag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Filmooi- trag im DHV.-Haus, Canalettostraße 12. Es läuft der Gewerk- schastsfilm: „Am sausenden Rad". Deutsche Markenkartoffeln Der an die Landwirtschnstskammcr angcschlossene Lan desverband sür Markenkartoffeln im Freistaat Sachsen Hail« vor zwei Jahren damit begonnen, Speiscknrtosseln von bestimm ten hochwertigen Sorten nach besonders sorgfältiger Sortierung und Verlesung als Qualitätsware unter der Bezeichnung „Mar- kenspeisekartoffeln" durch den Kartosfelhandel in den Verkehr zu bringen und zwar ausschließlich in Säcken zu 1 Zentner. Um jedoch dem Bedürfnis der Verbraucherschast, ihren Bedarf an diesem täglichen Nahrungsmittel auf bequeme Weise in kleinen Mengen zu decken, entgegenzukommen, ist der Landes verband jetzt dazu, iibergcgangcn, auch fertige und verschlossen« Packungen in 10 Pfund-Tüten herzustellen. Die Herrichtung der Markenkartoffeln erfolgt unter lleberwachung seitens der Landwirtschaftskammcr durch die Großhandelsfirma H. u. G. Vittdorf in Dresden-N., Louisenstraße, die sie den einschlägigen Lebensmittelgeschäften zum Verkauf zusührt. Die Tüten sind von grüner Farbe und tragen als Schutzmarke einen Adler mit' dem Wappen des Landesverbandes und der Umschrift „Deutsch« Markenkartoffeln". Es kommen vorwiegend gelbfleischige, m geringerem Umsang auch weißsleischige und rotschalige Sorte» von anerkanntem Svohlgeschmack zur Verwendung; di« Kenn zeichnung ist auf dem Verschluß ersichtlich. Die Markenkar- tofcln bictcn Gewähr für Sortcnreinheit und damit für gleich mäßiges Kochen, infolge ihrer strengen Auslese verursachen sie keinerlei Abfall und sind somit trotz ihres vielleicht cliva» höheren Preises im Verbrauch billig. Die Hausfrauen iverden sich hoffentlich bald hiervon überzeugen; möchten sie auch be herzigen, daß sie durch Bezug deutscher Markenkartoffeln daz» beitragen, den heimischen Absatz zu fördern und die auslän dische Einfuhr zu unterbinden. Ick bin gleiek »rr> «eekk« aul cler Ausstellung Oie krsu von ksute 2b. 8ept.—S. Okt. /ukannstroüe Ccke bloritrsk 8. Ostdeutsche Kochschulwoche Um auch etwas zur inneren Klärung drängender Zeit fragen in recht vielen aufgeschlossenen Menschen beizutragen, hat sich trotz der schweren wirtschaftlichen Zeit auch in diesem Jahre der Heimgarten zur Abhaltung der 8. Ostdeutschen Hoch schulwoche entschlossen. Sie findet in der Zeit vom 1.—4. Ok tober mit folgenden Dozenten und Themen statt. Der bekannte Univcrsitiilsprofcssor und Rcichstagsabgeordnete Dr. Des sauer, Frankfurt-Berlin, wird über das Thema „Koopera tive Wirtschaft" sprechen; Dr. Meßner, der Heraus geber der Zeitschrift Das Neue Reich", Wien, spricht über das' Thema „Soziale Frage, Ordnung, Gerechtig keit"; Dr. Röhr, der Leiter des Bildungswesens der Christ lichen Gewerkschaften, Berlin, hat sich das Thema „Wirt schaftliche Erziehung und Bildung" gewählt. Als vierter Dozent spricht dieses Jahr zum ersten Male auf der Hochschulwoche eine Frau und zwar die praktisch« Aerztin Frau Dr. Süßmann, Berlin, über das Thema „Soziale Wer tung der Familie in Kirche und ärztlicher Wis senschaft". Ferner ist für jeden Tag eine musikalische Feierstunde festgesetzt, die alte und neue Musik (Cembalo bis Saxophon) bringt. Auch die in allen Gegenden Oberschlcsiens und weit darüber hinaus bekannte Hcimgarten-Spielschar wird einen Abend der Ostdeutschen Hochschulwoche durch ein Laien spiel ausfüllen. An einem Abend ist für die Besucher der Hoch- jchulwoche im Ncißer Stadtlheatcr die Aufführung von Kleists „Käthchen von Heilbronn" angesetzt. — Die Teilnehmerkarte sür sämtliche Veranstaltungen (außer Kleist „Käthchen von Heilbronn") kostet 6 RM., auf begründeten Antrag für Perso nen in Berufsausbildung 4 RM. und sür Schülcrfinnen) 2,50 RM.). Wir bitten all« Freunde des Heimgartens und seiner Hochschulwochen, sich rege an derselben zu beteiligen und auch in anderen Kreisen aus dieselbe aufmerksam zu machen. Genaue Programme versendet auf Wunsch kostenlos der Heim garten, Neiße-Neuland (O.-S.). DI« Ausstellung „DI« Frau von heut«- der Dresdner Frauenerwerbshilfe, di« am Sonnabend, 26. September, 11 Uhr im Städtischen Ausstellungspalast Dresden eröffnet wird, um faßt alle Gebiete, in der die Frau schöpferisch tätig ist, u. a. kommt auch die Frau als Dichterin und Komponistin zu Wort. In dem Konzert mit Werken von Dichterinnen und Kompo nistinnen kommen Dichtungen von Gertrud Busch, Gerda Koch, Edith Maria Nissen, Kompositionen von Dora Pejacewitsch, Gerda Koch. Ingeborg Hartmann-Bäuerle, Eleonore Pfund, Ilda von Wolf zum Vortrag. Gertrud Busch wird selbst spre- ä>en, für die anderen Dichtungen werden Nora Kußmann und Wally Scnsf-Georgi eintreten. Die Lieder rverdcn gesungen von Charlotte Schrader, Irma Schröder-von der Linde, Doris Walde. Außer dem Damenchor der Liedertafel und dem Frauenchor des Sinfoniechores wirken noch mit Kammervirtuos Eduard Seifert und ein Damenorchester, in der ersten Violine geführt von Grethe Redlich. An den Begleitungen beteiligen sich, außer den Komponistinnen, Lotte Bötlger und Hedwig Wuissius. Das Konzert ist am Montag, 28. September, 8 Uhr abends im Kon zertsaal des Ausstcllungspalasles. Der Eintritt ist frei gegen Entiiahme eines Programmes zu 0.50 M. — Die Ortsfrauen- grupzie Dresden des Reichsverbandes Deutsci)er Tonkünstler und Musiklehrer beteiligt sich an der Ausstellung mit Werbe material und einer Notenausstellung „Die Frau als Kom- ponisti n" und außerdem mit musikalischen Darbietungen am 2. Oktober. Mitwirkende sind Marie Höfer (Violine). Barbara Hellbauer (Gesang), Hertha Leonhardt und Käthe Pöpel (Klav.). Im Oskar-Seyssert-Museum (Landcsmuseum sür sächsische Volkskunst). Dresden-N.. Asterstraße 1 (beim Zirkus), ist jetzt eine der Ehrengaben ausgestellt, die das Präsidium der „Iah- resschau" seinem ersten Vorsitzenden Stadtrat Dr. Krüger nm letzten Tage der Ausstellung überreichte. In lustiger Weise sind durch kleine Werke der Volkskunst die vergangenen zehn Aus stellungen gekennzeichnet. Die Besichtigung des originellen Kunstwerkes wird viel Freude auslösen. — Erwähnt sei noch, daß von Oktober an die Nachmittags-Besuchsstunden Mittwochs und Sonnabends wegfallen. Rainer Maria Rilkes Mutter s. Frau Phia Rilke geb. Enh, die Mutter des Dichters Rainer Maria Rilke, ist im Alter von 81 Jahren in Weimar gestorben Frau Rilke, die seit 20 Jahren Witwe war, hielt sich besuchsweise bei ihrer Enkelin auf. Sie hat im letzten Jahre in München gelebt, nachdem sie vorher in der Nähe der Grabstätte Rainer Maria Rilkes in Sierr« in d«r Schiveiz mehren« Jahre ihren Wohnsitz gehabt hatte. Beherrschte Technik Von Frank Lloyd Wright. Der berühmte amerikanische Architekt, der In der ersten Reihe oer Pioniere des neuen Bauens stand, äußert sich hier zu einem der dringendsten Probleme unserer Zeit, zur Frage nach dem Sinn und Wert der Mechanisierung. Wir entnehmen diese Abschnitte einem programmatischen Aussatz aus seiner Feder, den das Seplemberhest der Werkbundzeitsiurift „Die Form" (Verlag Hermann Reckendorf, Berkin) soeben vcc- ossentlicht. John Ruskin und William Morris wandten sich ab von der Maschine und von all dem, was in der modernen Kunst und im Handwerk von der Maschine dargcstellt wurde. In ihr sahen sie den Todfeind all dessen, was sie liebten, und. stemmten sich gegen sie, um sie bis zum Tode, bis zu ihrem eigenen Tode, zu bekämpfen. Heute ist das schon Geschichte. Ruskin und Morris konnten die durch die Maschine hervorgerufene Zerstörung nicht verhindern. Trotzdem aber machten sie uns auf das aufmerksam, was wir durch den Gebrauch der Maschine verlieren mußten. Jede Wiederholung, die eine gewisse Grenze überschreitet, muß immer das Leben aus dem nehmen, was dem lebendigen Geist gewidmet ist. Monotonie tötet. Das menschliche Eejühl liebt die Kraft der Freiwilligkeit, die Frisck)« und den Reiz des Unerwarteten, mit anderen Worten, es liebt das Leben und fürchtet das Tote. Ruskin und Morris sahen in der Maschine den Todfeind alles Lebenden. So war cs allerdings, und auch heute ist es noch so Aber doch nur deshalb, weil der Künstler die Maschine als sein Werkzeug verachtet und weil er sie verdammt. Nun aber ist der Künstler von der Maschine verdammt. Die Mechanisie rung ist ein Prinzip, das aus allen Gebieten mit einer größeren Aktivität als je zuvor in Geltung tritt Es ist das funda mentalste Element in der Zivilisation selbst. Da» Prinzip der Mcct-anisierung bat als Werkzeug di«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)