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Kinder wollen keine Ellern Russischer Jeilgeisk Ein russisches Regierungsblatt hat eine ständige Rubrik« mit der Ueberschrift: „Lossagung von den Eltern" Da heißt es: Nachstehende Personen brechen jegliche Verbindung mit ihren Eltern ab: Wladimir Kulangin, Sohn des Peter Noko- laj und der Stepanowa Kcklangin usw. — Außerdem sind in den Tageszeitungen tagtäglich Anzeigen zu lesen, wie: Ich, Sergei N N., habe die Verbindung mit meinen Ellern abg«brocl>en und mich selbständig gemacht. Was veranlaßt diese Mensci>en, sich von ihren Ellern los- zusagen? Diese Eltern sind nach russischer Ausfassung nicht pro letarisch genug. Nicht, das; sie etwa Vermögen besähen oder Titel und Würden, nein, aber sie besahen einmal etwas. Sie waren etwa friil)er einmal Handelsleute oder Hausbesitzer; viel leicht waren sie einmal wohlhabend und angesehen, hatten Ein- sluh oder gar ein Amt in der Zarenzeit. Sie leihen alsdann „Ehemalige", und das ist soviel wie eine Brandmarkung. Es ist in Sowjelruhland eine Schande, jemals etwas besessen zu haben. Vermögen und Einkommen, Amt und Macht zu be sitzen ist nur für die paar Häupter und Ma6>er der russischen Revolution kein Verbrechen; für die revolutionierten Russen ist es entehrend, etivas Aehnlichcs auch nur vor dreihig Jahren ein mal besessen zu haben. Sie gehören darum zur zweiten Klasse des Viirgerstandes und haben kein Stimmrecht; ihre Kinder wer den in keine Lehranstalt ausgenommen und erhalten auch, sobald sie mündig sind, keine Brotkarte mehr. Jeder Schüler, Student, Lehrling und Anwärter auf ein Amt weih also, das; er lxu der Bewerbung über seine Eltern ausgesragt wird und dah er ohne Umstände stets und überall zurückgewiesen wird, ivenn seine Eltern „Ehemalige" sind. Da ist es denn von Vorteil, wenn er bei der Vewcrbung sagen und durch Vorlage von Zei tungsausschnitten belegen Kan», dah er bereits seit Jahren seine Ellern nicht mehr anerkennt und das; er nun selbst einen neuen proletarischen echt sowjetrussischen Stammbaum zu begründen gedenkt. So unmenschlich und geradezu himmelschreiend eine Los ¬ sagung von den Ellern an und für sich schon ist, darf man aber ja nicht glauben, dah die russischen Behörden sich mit der amtlich beurkundeten und in der Zeitung veröffentlichten Lossagung be gnügen. Nein, der Bewerber, also Sohn oder Tochter, wird ;>ein- lich beobachtet, ob er nicht etwa heimlich doch zu seinen Eltern hält, ob er sie nicht etwa besucht, ja jedes Telephongespräch, das er mit ihnen führt, kommt zur Kenntnis der Behörde und kann ihn seine Stelle als Lehrling oder seinen Platz im Gym nasium oder an der Hochschule kosten Er soll es ja nicht wagen, den sterbenden Vater noch mal zu sehen oder der entschlafenen Mutter das Geleite auf den Friedhof Z" geben. — Ja es kommt vor, das; eine als „Ehemalige" gebrandmarkte Mutter ihr Kind anfleht, sich von ihr loszusagen, weil ihre Liebe so groß ist. dah sie lieber ihr Kind nie mehr sehen will, als ihm in seinem Fort« kommen im Wege zu stehen. — Das sind die Zustände, nach denen jeder echte deutsche Kommunist wie nach einem Paradies sich sehnt. Und wie weit es bei uns schon ist, sagt uns eine Aerztin in der Zeitschrift „Das evangelisch« Deutschland". Da I;«iht es: „Schon heute mehren sich in ärztlichen Sprechstunden di« Fälle, in denen mit aller Unbefangenheit vom Arzte die Besei tigung alter, kranker und daher unbequemer Familienange höriger durch eine Spritze oder eine Dosis verlangt wird. „Herr Doktor, es ist das beste, wir gebe» dem Vater eine Spritze, er hat sich nun 70 Jahre geplagt, was soll er sich länger quälen?" — „Es wäre besser. Mutter ginge nun, sie ist zu schwach; mir können sie nicht abwarten, und wir brauchen auch das Bett." „Nein, das; der Mann auch nicht den Mut zum Gashahn findet, gesund wird er doch nie. und die Frau schlägt sich besser allein durch." Das sind Zeugnisse aus einem Sprechzimmer, sie sind erschütternd in ihrer naiven Grausamkeit. Die grösste Nolle spielt hier nicht etwa das Erbarmen mit armen Mensclien. die furchtbare Schmerzen leiden, sondern mahgebend sind rein ivirt, schastliche Gründe. Erst lehnen die Eltern die Kinder ab. dann die Kinder die Ellern." Eine entsetzliche, aber konsequente Ent wicklung! sAus der Elternzeitschrift der Katholischen Schulorgani sation „Elternhaus, Kirche und Schule" ) Die Gesun-Heikssürsorge in Sachsen Neue Richtlinien Dresden, 30. Oktober. Wie wir hören, hat das Arbeits- und Wohlsahrtsministe- lium den Bezirkssürsorgeverbänden Richtlinien über die Durch- siihrung der Gesundheitsfürsorge während der Wirtschaftskrise übersandt. Diese Richtlinien enthalten keinerlei Vesürworlnng neuer Ausgaben, sondern sollen nur verhindern, das; der aus finanziellen Gründen erforderliche Abbau bei Einrichtungen und Mahnahmen der Gesundheitsfürsorge ohne weitschauenden Plan durchgeführt wird, denn nur durch planmäs;i,gc Be- handlung des Einzelfalls können zwecklose Ausgaben vermieden und eine stärkere Belastung der Zukunst verhindert werden. Die Richtlinien wollen dem notwendige» Abbau plan- mäspge Wc;p: iveisen. Alle Mnhnahmen, so heisst es in den Richtlinien, müssen daraufhin geprüft werden, ob und wo Spar- maßnahmen möglich sind, ohne di« vorbeugende Tätigkeit zu schädigen. Die Maßnahmen sind auss Notwendigste zu beschrän ken. Sie sind dort am dringlichsten, ivo befürchtet iverden muh, das; Kranklwitsanlagen oder Kranklieiten eine unmittelbare Ge fahr auch für die Umgebung bilden oder bei Entwicklung und Verschlimmerung, schwierigere, langwierigere und damit kost spieligere Heilmahnahmen erfordern. Dringend nötig Ist, dah sich die BezlrkvsUrsorgeverbände mit den Organisationen der freien Wohlsahrtshllfe, der Aerzteschast, der Schule, den Verslcherungsträgern, den Be rufsorganisationen usw. in Verbindung sehen, damit die vor handenen geringen Mittel zweckmähig eingesetzt und Doppelarbeit und -auswendungcn vermieden werden. Die Richtlinien iveisen aus die ausschlaggebende Bedeutung gut geschulten Personals in der F a m i I i e n s ü r s o r g s »nd auf den Wert sachkundiger Mütterberatung und Säuglingssürsorge hin. Dringlichst nötig vom Standpunkt der K r ü p p e l f ü r s o r ge aus ist die Behandlung aller Fälle von angeborenem Klumpfuß und angeborener Hüftverrenkung, die nur im ersten Lebensjahr kurzfristig mit sicherer Aussicht auf Dauererfolg durchgeführt werden kann. Das gleiche gilt für alle ganz frisäwn Fälle von Tuberkulose der Wirbelsäule und der Knochen und blelenke. Alle schon länger lausenden Fälle der Krüppelfürsorge sind vom Fürsorgeanit daraufhin nachzupriisen. ob an Stelle kostspieliger Anstaltsbehandlung Hauspflege treten kann. Schulkindern können jedoch meistens besser im Krüppelheim untergebracht werden. Neue unifangreiche Grundsätze sind für die Tulvrkulose- fürsorge ausgestellt worden. Gerade jetzt in der durch Arbeits losigkeit und Wohnungsnot gesundheitlich gefährlichen Notzeit ist den ansteckungssähigen Tuberkulosefällen die Hauptausmerk- samkeit, unter Umständen die alleinige Aufmerksamkeit zuzu wenden. An die Feststellung eines jeden Falles soll sich die lln tersuchung der Umgebung des Kranken, der Familie, der Schul Klasse usw. anschliehen. Es ist sestgestellt worden, das; in den Schulen l>ei blohen Reihenuntersuchungen ein Teil der an sich selteneren aber um so verhängnisvolleren Kindertub r Ku losen leider nicht erfasst wird. Die Einweisung von K>r- Das erste Sleuerhalbjahr Dresden, 30. Oktober. Das erste Halbjahr des staatlichen Rechnungsjahres 1931/33 ist am 30. September abgelausen und aus den veröffentlichten Zahlen läht sich daher ein Ueberblick über die Emnahmeenlwick- lung für die erste Jahreshälfte geben Begreiflicherweise ist sie wenig befriedigend verlausen. Dem Staat sind in den sechs Mo naten April bis September an Steuern nur etivas über 9>i Mil lionen NM. zugeflossen bei einem Jahressoll von 233,31 Mill. Reichsmark. Es ist also ein ziemlich erheblicl;er Fehlbetrag entstanden teils durch die rückgängigen Steuereinnahmen über haupt, teils auch durch die zögernden Neichssteuerülierweisun- gcn. Man darf fürs zweite Halbjahr mit einer gewissen Besse rung rechnen, weil die Schlachtsteuer um die Hälfte erhöht und die Fleischausgleichssteuer neu eingeführt worden ist Auch sind stets die Einnahmen gegen Schluß des Rechnungsjahres höher, weil nachträglich eingehende Ueberiveisungen noch mit hinzu gerechnet werden. Unter diesen Umständen ist. wenn auch natür lich mit einem gewissen weiteren Nachlassen von Steuereingün- gen zu rechnen ist, die Lag« in Sachsen noch einigermaßen be friedigend, zumal auf der anderen Seite erhebliche Ersparnisse durch di« Gehaltskürzungen und die Umorganisation in den Schulen und den Behörden einlreten iverden. ganz abgesehen von den löproz. Zuschlägen zu verschiedenen Gebühren. Die Schulden des sächsischen Staates beliefen sich Ende Septem ber einschließlich der Kasscnkredite aus 299.17 gegen 299,1.', Mill. NM. Ende Juni 193l und gegen 207.98 Mill. RM. Ende Sep tember 1930. Die Schulden der vier Großstädte und Zwickaus beliefen sich am 30. Juni auf 029.91 gegen 009,23 Mill RM. Ende März 1931 und gegen .'>90,11 Mill Ende Juni 1930. der» wegen Tuberkulose in eine Heilstätte soll grundsätzlich von einer Reaktionsprobe und sacbärztticlien Rön'aennniersu - - abhängig gemacht iverden. Als Sparmaßnahme wird die N a ch - Prüfung aller Tuberkulosesälle. die in Heimen. An'tatten und Krankenhäusern untergebracht sind, für nötig erachtet. Schließlich wird milgeteilt, daß die Tnberknlosebeilitätten in Sachsen sich zur Ermäßigung ihrer Pflegesätze bereilerklärt haben. Eine der dringlichsten Ausgaben der Bekämpfung der Ge schlechtskrankheiten ist die Ermittelung der Anitek- kungsquelle. Da sich die Mitteilungen aus dein Lands mehren, daß die Fälle schwerer Lunaentubeiknloke gerade bei Jugendlichen, etwa vom 1b. Lebensjahr an häuiige beobachtet iverden. sind hierfür noch besondere Richtlinien ans» >'el!i wor den. Dringend nölig ist die Ausschaltung der Abgabe über flüssiger Genußmittel und Präparate. Abaabe nur wirk samer Desinfektionsmittel. Auswertung von vorhandenen Rönt genaufnahmen, Vermeidung überflüssiger Heilstätten- oder Er holungskuren, Nachprüfung aller Tuberkutosesälte in Heimen, Anstalten und Krankenhäusern daraushin. ob etwa ein Wechsel in der Unterbringung möglich ist oder eine einsacliere Unter bringung die gleichen Erfolgsaussichten bietet Zum Schluß be tonen die Richtlinien, daß bei all diesen Sparmaßnahmen nicht der finanzielle Gesichtspunkt allein ausschlaggebend sein düne, daß vielmehr das Wohl des Kranken und seiner Umgebung an erster Stelle stehe. Die Entscheidung über diese Maßnahmen stehe der Fürsorgestelle zu Präsident Tempel im einstweiligen Ruhestand (Rj Das Gesamtministerium hat in seiner Sitzung vom 29. Oktober 1931 beschlossen, den Präsidenten Tempel der Landes- nersicberungsantlalt Sachsen mit Rücksicht aus die En'.ichcidniig des Disziplinarhoses vom II. Oktober 1931 mit Wirlung vom 1. November 1931 ab in den e i n st w e i l i g e n Ruhestand ;u versetzen. Dr. Koch zehn Jahre Gesandter in Prag. Am Donnerstag konnte der deutscl>e Gesandte in Prag Dr. Waller K o ch . der frühere sächsische Minister des Innern, auf eiue zehnjährige Tätigkeit in der Tschechoslowakei zurückblicken Dr Koch stammt aus Chemnitz, wurde früh ins sächsische Ministerium be rufen und kurz vor der Revolution Minister des Innern Er trat dann in den diplomcttisclp.'» Dienst ül>er und kam 1921 nach Prag. Auf einem sehr heißen Boden hat er immerhin manären Erfolg erzielt und wenigstens äußerlich befriedigende Beziehun gen zwischen den beiden Ländern Herstellen können November-Beginn Hin und wieder rauschen falb« Blätter, Dl« von den Wipfeln der Bäume sinken. Nun blühen die Gräber lm Allerseelenschmuch. Mit grünen Kränzen all die Kreuz« umwunden. Flimmerndes Kerzenlicht über allen Hügeln. Darüber, tränenschwer, di« Zweige der kahlen Bäume. Eine einzige schmerzhafte Erinnerung ist dies« Tag. Wir aber beten, daß Gott gnädig sei Und alle zu sich nehme in sein Reich, Das er bereitet hat von Anbeginn den Seelen, Di« ihn liebten ewiglich. Maria Grote. Allerheiligen — Allerseelen Am Ende des Kirclptnjahres, gerade vor dem verhaltenen, schmmden Aufstieg des neuen Advents, da steht noch ein Fest voll julielnder Höhe. Es ist, als entfalte die Kirck;« den in Jahr tausenden gewachsenen Reichtum ihres Lebens, zu Trost und Kraft derer, die noch wandern: Allerheiligen. Das End ziel alles Erdenwallens türmt sich da in schwindelnder Gotik vor den Gläubigen auf und läht ihre Sehnsucht der Erfüllung Zustiegen. Allerheiligen ist der Einklang aller Orgeln und sin genden Geigen, aller liebevoll menschlichen Stimmen und aller gottsrohen Vögel. Es ist die Vielfalt der Bettler und Könige, der Seher und Denker, Priester und Frauen, Kämpfer nutz Veter, die sich an Händen halten, schimmernde Kronen tragen, und vor Gottes Thron stel-en. Und am nächsten Tage, da nimmt uns die Kirche, die hei lige. kluge, sacht bei der Hand und stellt uns vor schwarzes Schweigen und verhangene Altäre, und es liegt auf ihrem Ant litz die schauernde Ehrfurcht vorn; Tod, als dem Vollender des zeitlichen Lebens. Das ist die Kirck)e in ihrer ewigen Weisheit, die uns erst unendlichen Sieg ausstrahien läßt; ivenn dann aber die Seele auszuck» i-i Erwartung, dann enthüllt sie ihr den geheimnis vollen bangen Weg zur letzten Höhe des Lichtes, so das; der volle Schimmer der Verklärung noch über ihm liegt und die Seele ihn beschreitet, tastend zwar und sck>eu, doch mit den großen dunklen Augen der Kinder, di« hinter Schrecknis und Schmerz noch den Vater wissen. Ihr Schicksal und damit das unsere hat die Kirche in den beiden Festen vor »ns entfaltet. In der innersten Festmitlc von Allerheiligen und Allersee len steht Christus, der Gottmensch. Das ganze Leben des Herrn wird im Kirchenjahre vor uns enlrollt. Und ivir wissen, daß sein Leben das unsre iverden muß: das; wir unt ihm über Weihnacht bis zum Oelbcrg ein Leben lang gehen müssen, gar bis zum Tod. Und unser Tod ist immer ein Mit-ihm-gekreuzigt- Werden, «in Mit-ihm-ganz-einsam-Stehen, vor dein alle Welt versinkt. Aber dies bittere Sterben ist die Gewißheit unserer Auferstehung, ist in der Symbolik des Kirchenjahres das große Urbild unseres Lebens. Nun steht an seinem Ende das Fest Allerheiligen: Wenn der Leib aller Erden vergangen ist. so gehen ivir «in in den lichtvollen Leib Christi, der ewig ist. Die Auferstehung in Christo, das ist das Siegel, das; ivir zu ihm gereift sind aus aller Erdenschwere; wie seine Auserstehung einst die Macht der Finsternis über das Licht brach. — Die Heiligen sind die Menschen, die ihr Leben nach ihrer Kraft, voll guten Willens in Gott bis ans Ende bauten — die Glieder am lichtvollen Leibe. Sie harren unser, damit der Leib Christi zur Zeit der Erfüllung neu stünde und ganz — wie cs der Herr verheißen, das; er niemand verlieren will, der zu ihm kommt. In Christo sind die Heiligen volles, ewiges Lob Gottes, da er Gott von Anbeginn lobt. Allerheiligen ist das Fest seliger Erfüllung Der Weg dahin aber geht über den Sinn von Allerseelen. Und auch hinter die sem Feste steht der Herr; denn er ist der Weg Es ist das Große von den Heiligen der Kirche, daß sie sterben, wie du ein Kleid wechselst; das; sie scheiden, wie ivir von einem Zimmer ins andere gehen; das; sie den klaren Blick noch wahren sür das letzte Ordnen und Glätten der Dinge ihrer Welt, über alles Entrücktsein. Berensein hinaus. Sie sterben lächelnd, als ginge ihre Seele über Land. Im strahlenden Kreis umschwebt die Schar Aller-Heiligen die Stätte des Sterbenden, damit der von Gott im Tod Erkannte eingehe in ihren Kreis; und erkannt wird er daran, daß Gott seines Sohnes Verklä- rungsleuchten schimmern sieht durch die müden Züge des Wan derers zur Heimat. Tod — >vo ist dein Stachel! Wir bleiben im Gedanken des Todes, immer vor ihm stehen, statt uns betrachtend in ihm zu versenken, das; doch in alle Dunkelheit das volle Licht Gottes breche. Ans dunkle Tor des Todes müssen ivir als Kinder Got tes heran, wie uns die Kirche sührl, die das Todeserinnern von Allerseelen mit dem SIrahlenglanze von Allerheiligen überbaut. Dies Schauen verwischt nicht di« tiefe Verantwortung vorin Bereiten, den ganzen schauernden Ernst, der uns den Gott Rich ter vorstellt Aber dennoch: ivir sind Kinder Gottes: wir wollen unser Heil, und sei's noch so schwer, nicht mit Bangen und Furcht wirken; denn er, den ivir drüben als Richter finden, ist im Leben mit uns gewesen als trautester Freund und Führer. So ist unser Tod über alles Richten: Heimkehr aus der rastlosen Sehnsucht und Einkehr ins ewige Licht. Das Oratorium „Die heilige Elisabeth" wird, wie bereits wiederholt milgeleill. am 8. November im Ge werbehaus Dresden aufqesührl. Der Beginn der Auisnhrung, der ursprünglich auf 7 Uhr abends festgesetzt war, ist auf 7.3 0 Uhr verschoben worden wegen anderweitiger Verpflich tung der Dresdner Philharmonie am 'Nachmittag. Als Soli sten wirken 1>ei der Ausführung mit 'Margarethe Thum als Elisabeth, Kammersänger Burg als Landgraf Ludwig, Kam mersänger Zoll mayer als dessen Vater Landgraf Hermann und als Kaiser Friedrich. Helene Jung als Sophie, Günther Baum als ungariscln'r Magnat und Seneschall Die Stimmen der kleinen Elisabeth und des kleinen Ludwig zu Anfang sin gen Kinder. Sämtlick)« Cücilienchöre Dresdens wir ke» bei der Feier mit. Die Ausführung des Oratoriums in Dresden unter Leitung von Karl Maria Pembaur ist im Auftrage der Bischoss- konserenz in Fulda vom Diözesan Caritasverband als eine siie das ganze Bistum r e p r ä s c n I a ! i v e Feier angeregt worden. Es darf erwartet iverden. daß die Dresdner Katholiken durch zahlreiches Erscheinen die Bedeutung dieser Feier windi gen und ihr den gewünschten Erfolg sichern werden.