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Sächsische Volkszeitung : 28.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193110284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311028
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-10
- Tag 1931-10-28
-
Monat
1931-10
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.10.1931
- Autor
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Zenirumsversammlungen in -er Lausitz Grunau. S. November: Landesvorsitzender Pfarrer Kirsch: „Brüning, der Reiter Deutschlands." Krauses Gasthaus. Zittau. ia. November: Landsvorsitzender Pfarrer Kirsch: „Brüning rettet Deutschland vor dem Chaos." Königshain. 1t. November: Landesvorsitzender Pf. Kirsch: „Rettung oder Untergang" Bergschenke. Reichenau. 12. November Landesvorsitzender Pfarrer Kirsch: „Deutschland «nutz leben, Brüning führt." andere Vorschläge zur Besserung leinfache Kündigung des Ver sailler Vertrags! Einführung der Arbeitsdienstpflicht! Lohn- und Preisabbau! Reform der Arbeitslosenversicherung! Binnenwäh rung!) und zeigte deren Gefährlichkeit und Undurchführbarkeit. Brünings einzig richtiger Weg ist nur der Weg Uber Sparsam keit und kluge, besonnene Bearbeitung des Auslandes, um frei zu iverden von Versailles und den Reparationen. Mit einem Appell zu treuer Gefolgschaft dem Kanzler Brüning schlotz der Redner seine IXstündige, mit grobem Beifall aufgenommene Rede. In der Debatte mies Lehrer Klaus eindringlich hin auf den Bürgerentscheid in Seitendorf am kommenden Sonntag und auf die Pflicht der Wähler, nur für Auflösung des Ge meindeparlaments die Stimme abzugeben. Nach einem kurzen Schlutzwort des Landesvorsitzenden, mahnend zu opferfreudiger Treue der Zentrumspartei gegenüber und zu treuer Unterstüt zung unserer Sachs. Volkszeitung, konnte der Leiter, H. Ioh Schwarzbach, die anregende Versammlung schlichen. I. K Eröffnung der ,Deutschen Woche" in Schirgiswalde Schirgiswalde. Der Gedanke, durch Veranstaltung deut scher Wochen bet unserem Volk« wieder das Interesse von frem den Einfuhrwaren abzulenken und dafür den Absatz deutscher Erzeugnisse nach Möglichkeit zu steigern, war auch in Schirgis walde aus fruchtbaren Boden gefallen. Hunderte fleissiger Hände regten sich während der letzten Tage der vergangenen Woche, um hochbedcutfame Meistcrleiftungen unserer heimischen Wirtschaft zu einer glotzen Ausstellung zusammen zu stellen. Der grotzc Erbgerichtssaal samt anschlietzender Vereinsstubc, die ge räumige Turnhalle und der angrenzende Turnplatz weisen eine Fülle heimischer Erzeugnisse und heimischen Können auf, wie sic selbst weit grötzere Mittelstädte nicht schöner aufzuweise» hatten. Mit dieser Ausstellung hat Schirgiswalde leine von der Ilmgcbunjl auch neidlos anerkannte überragende Höhe gewerb licher Tüchtigkeit aufs neue unter Beweis gestellt. — Am letzten Sonntag 1t llhr fand die feierliche Eröffnung durch einen kurzen Festakt statt. Autzer den Inhabern der ausstellen den Firmen, der Sladtoertrelung, der Abordnungen der ver schiedenen Behörden, Innungen und sämtlicher Ortsvcrcine war hierzu auch trotz seiner starken sonstigen Inanspruchnahme Herr Amtehauplmann Dr. Sievert-Bautzen erschienen. Herr Bür germeister Vogt dankte ihm in seinen Begrützungsworten ganz besonders für diese Anerkennung der hiesigen Bestrebungen. Weiterer Dank gebührt autzer den ausstellenden Firmen beson ders Herrn Kaufmann Swoboda für seine umsichtigen Vor arbeiten. In kurzen Ausführungen zeichnete dieser daraus den Zweck der hiesigen Deutschen Woche dahingehend, de» Nachweis zu erbringen über den hohen Stand unserer heimischen, deut- tschen Wirtschaft, die keine Auslandskonkurrenz zu scheuen brauche. Anderseits soll auch unser wirtschaftliches Gewissen aufs neue geschärft und die Vcrbraucherschaft zur nationalen Disziplin erzogen werden, damit auch bei uns wieder die Schorn steine zu rauchen und die Spindeln sich zu drehen beginnen. Ein gemeinsamer Rundgang durch die schöne Ausstellung schlotz sich dem Erösfnungsakt an. Der erste Verein, der im Rahmen der Schirgiswaldcr Deutschen Woche bereits am Eröffnungstage zu einer wertvollen Versammlung zusammentrat, waren die Bienenzüchter von Schirgiswalde, Kirschau, Wilthen, Callenberg, Crostau, Murbis, Sohland und Wehrsdorf. Rach Erledigung verschiedener ge schäftlichen Angelegenheiten, wie Acnderung im Versicherungs wesen, sprach zunächst Herr Lehrer Ianze über die jetzt not wendigen Einwinterungsarbeiten auf den Bienenständen. Hieran reihte Herr Kantor Günther-Wehrsdorf. Aussiih- rungcn über das Thema: Etzt deutschen Honig aus deutscher Blüte! Er wies dann daraus hin, datz die Imker nur etwa des Nutzens eines Bienenvolkes für sich erntet in Gestalt von Honig und Wachs, der übrige Dienst gelte der L a n d w i r t s cha st und dem Obstbau. Für diese beiden hält die Imkerschast das stehende Heer der Bllltenbcfruchtcr. Leider erntet sie dafür oft mals dadurch Undank, datz der manchmal wohl billigere, aber fade Nuslandshonlg unserem wertvollen aramatischcn heimischen Produkt vorgezogen wird. ärind. Schule, Aue l. E. Der Sächsische Lehrerverein hielt am Sonnabend, 24. Oktober, im Bürgergarten zu Aue eine öffentlick)« Kultur tagung ab. Sie stand unter dem Tl>ema: Kind, Schule, Wirt schaftsnot. Die Tagung Ivar gut besucht. Der Vorsitzende des Sächsischen Lehrervereins wies in seinen Einleitungsworten darauf hin, datz sich nach Erfahrungen in Hungerdistrikten die Herzen der M«nscl)en verhärteten, besonders der Jugend gegen über. Der einzelne zieht sich auf sein eigenes Sein zurück und vergitzt, was neben ihm ist. Die Lehrer versäumten den besten Teil ihrer soztalpädagogische^ Aufgaben, wenn sic in Notzeiten, wie den jetzigen, schweigend veiseite stünden und über den eige nen Sorgen die Kinder vergützen. Wie zerstörend die Armut auf Kind und Familie wirkt, zeigte Frau Lenka von Körber aus Leipzig in ihren Aus- ührungen über das Kind in der verarmenden Familie. Hilde- l«rd Hetzer (Wien) hat Ausspriick-e von Kindern gesammelt, die n ergreifender Weise die Not wiedergeben, in der sie leben. Ein zwölfjähriges Mädchen schreibt: „Ich komme wieder in die Ferienkolonie. Da kann ich alle Tage essen, so viel ich will, und nie ohne Abendbrot schlafen gehen, und morgens immer ein Frühstück. Da mutz man nicht den ganzen Tag warten, bis die Mutter abends Geld bringt für den Kaufmann, denn wir Krie gen nur noch, wenn wir bezahlen." Erhebungen im Schwarzen berger Schulbezirk, zu dem Aue gehört, haben ergeben, datz von 5690 Vätern 1168 arbeitslos und 812 Kurzarbeiter sind. Von 5684 Kindern haben 2319 kein eigenes Bett. 2682mal schlafen Kinder zu ziveit, 62mal zu dritt und einmal zu viert in einem Bett. Die Wohnungsnot wird durch folgende Zahlen gekenn zeichnet. Es schliefen in einem Raum 6 Personen in 166 Fa milien, 7 Personen in 86, 8 Personen in 32. 9 Personen in 22 Familien und in einzelnen sogar 13 und 14 Personen. Von 5700 Kindern essen 2055 nie oder selten Butler und 1077 nie oder selten Obst (Erzgebirge!). Biel« Kinder müssen die Schule zeit weise versäumen, weis sie keine Schuhe haben. Datz solche Ver hältnisse die Kinder geistig und körperlich schwer beeinträchtigen, liegt auf der Hand. Die Kinder sind nervös, in der Schule teil nahmslos und gleichgültig. Ihre Leistungen schwanken und ihr Lebensmut sinkt. Lehrer Schüler aus Falkenstein sprach über das Kind in der verarmenden Schule. Die engen Verhältnisse, in die das Kind zu Hause immer mehr gerät, findet es in steigendem Matze Wirkschaftsnot auch In der Schule vor. Die Schule mutz billig werden Di« .Massen müssen sich wieder füllen und die individuellen Unter richtsmethoden fallen. Die Aussprache, die sich an die Vorträge auschlost, klang aus in den Mahnruf an die Oefsentlichkeit. „Latzt unsere Kinder nicht verkommen in der Wirtschaslsuot unserer Tage. Ein Volk, das seine Zukunft will: liebt seine Kin der. Schule und Familie sind die ersten Aktivposten für unseren Wiederaufstieg." Nicht alle Sparmatznahmen im Schulwesen sind abzulehnen... Dresden. In der Oktobersitzung des Bezirk^elternrals Groft-Dresden der christlichen Elternvereine (evang. Konfession) stand erneut die Besprechung der »)on der Landesregierung und der Kreishauptmnnnschast ungeordneten Sparmatznah men auf dem Gebiete des V o l k s sch u l we s« n s im Vordergrund. Es wurde einstimmig beschlossen, die Kreisbaupt- mannschast Dresden in einer Eingabe zu ersuchen, eine grötzere Anzahl der von ihr angeordncten Kürzungen von Mit teln ivegen ihrer für arm« Kinder nnd Ellern untraabaren Härte rückgängig zu machen, so z. B die Herabsetzung der Mittel für die Förderung Begabter, die Kinderspeisungen, die Bäder u. o. m. Dagegen hält der Bezirkselternrat ebenfalls einmütig dar an fest, datz nicht alle Sparmatznahmen im Voltzs schulwesen abzu lehnen sind Es ist vielmehr tathich- lich nach seiner schon früher wiederholt ausgesprockienen Ans fassung dort manckier unnötige Aufwand getrieben worden der, wie vor allem der häufige Wechsel der Lehr- und Lernmittel, nicht etwa der Elternschaft und den Kindern, sondern der welt lichen Lehrerschaft zugute gekommen ist Die christliche Eltern- schäft lehnt es daher auch ab, sich an Entschliessungen zu beteiligen, wie sie in letzter Zeit von weltlicker Seite in grotzer Anzahl den Elternräten und amtlichen E'ternversammlnngcn vorgclegt worden sind, und in denen alle Snarmatznabm u schlechthin verurteilt werden. Abgesehen davon datz solche Tut schlictzungen nach der Verordnung des Ministeriums für V s bildung vom 26. September 1927 unzulässig sind, wei >!,- christliche Elternschaft die Belange der Eltern und Kinder tzc wahrzunehmen, als wie dies durch die oft völlig unsacht- !- gründeten Entschliessungen von weltlicher Seite geschehen nm Bekannimachnnaen -es Bezirks Obeilansitz Nunmehr ist cs möglich, die Mannschaftsaufstellung für das Bezirlsspiel am 1. November bekanntzugeben: Heidrich (KOB.) Kurze (Ostritz) Pazelt KOB.) Semper (Ostritz) Mechel« (Bautzen) Sauer (KOB.) Kahl Titze Ulbert Iaschke Linke Zittau Zittau KOB. Zittau KOB. Kleidung (Dreh) DZK. Zittau. Andere Futzballsachen nnd schwarze Hose hat jeder selbst mitzubringen. — Platzbau, Kass« und Schiedsrichter DJK. Bautzen. — Ersatzleute KOB. Bautzen. Sämtliche Spieler haben gegen 12 Uhr in der Katholischen Oberschule in Bautzen zu erscheinen. Die Vereine hasten dasür, datz die ausgeführten Spieler antretcn. Wünschenslvert wäre es, wenn alle bereits am Kursus teilnchinen. Jugendkraft Heil! Der Bezirkssportwart. DZK. Dresden-Ost gegen Tgmde. Nordwcft 3:2 (3:1) Wie schon gestern kurz berichtet, konnten die Ostleute in diesem Spiel zwei wertvolle Punkte erringen und so weiterhin ihre Spitzenstellung behaupten. Dieser Sieg mutz wohl als ein etwas glücklicher bezeichnet werden, denn der Gegner zeigte okne Zweifel das bessere Feldspiel. DJK. Ost verstand es jedoch besser als jene, die gebotenen Chancen auszuwertcn. Den ersten Ersolg brachte Kaliner auf sein Konto, der einen Eckball direkt cin- schotz. Der Torwächter, von Baron gut abgedrängt, sah keine Möglichkeit, cinzugreisen. Für den zweiten Erfolg sorgte der Mittelstürmer Schäuble, der eine» Elfmeter sicher verwan delte. Die Nordwcstler greifen immer noch unentmutigt an, be sonders erweisen sich der Halblinke und Linksautzen als ganz gefährliche Durchreister. Allerdings hatten sie den Vorteil, un genügend abgedeckt zu werden. Aber DJK. kam auch noch zu einem dritten Tor durch Baron, bevor Nordwest zum erste» Erfolg kam. Hart auf hart ging es weiter. Ein Elsmeterball I für Nordwest wird vom DJK.-Torwart Lorenz, der in diesem Spiele erneut sein gutes Können bewie-, unschädlich gc n-M Mit 3.1 ging cs in die Pause. Zehn Minuten nach derlclbcn kam der Gegner zum zweiten Tore. Die Ostleute wurden iaht- lich nervös. Es wurde mehrfach umgestellt und erst »mb in» nach beruhigten sich die Gemüter. Auf beiden Seiten gab e« noch mehrere Torgelegenhenen, aber nichts gelang mehr. In o.-r lebten Viertelstunde war Ost lediglich daraus bedacht, das Er gebnis zu halten, was auch gelang. Mit folgender Els wn-d« dieses Pilichtiviel durckaekührt: Lorenz: R. Persich, Wrobel: 6. Persich. Schroller, Meitzner: Zahalka, Margane, Schaukle, Baron, Kaliner. Tabelle -er 1. Klasse lm FMall M.1 v « re in sviele L k ß rr 3or« - Punk«, — DJK. DreSden-Ost . . . 5 4 — 1 7: 7 8- 2 Kötzlckenbroda-West . . . 4 2 1 1 9: 7 5: 3 Grotzenbain 5 3 — 2 15: 6 6: « Turngemeinde Nordwest . 5 1 1 3 8 :1S 3: 7 Weinböhla ...... 7 2 — 5 11:17 4.10 «n°»u,»rlUch lür PolttU und geutU.toni ». S. D«,e,,l: Ntr vodai«, um «.John. tvr »ln,«ia«n: F.Bun«ar», «ll, tnDr«»den, p»lt«im>il« II »nur >md Beriaa: ««nnanta gtltal« Dr»»d«n. Zum Allerseelentage. Zu Allerseelen seiner lieben Brr« storbcnen Gräber mit Kerzen zu schmücken ist recht sinnreuh. Um die Kerzen vor Regen und Wind zu schützen, hat die Firma Heinrich Tiriimper, Dresden, Ecke Sporer- und Schösscrgaiie schöne Grab lampen in weitz, grün und rot in Hausrl gebracht, di« ihres billigen Preises (das Stück 1 Mark und i.-.i) Mark) und des seierlichen Eindruckes wegen allgemeinen Bei fall finden. Viktoria und ihr Husar — Die Blume von Haway. Schlietzlich erinnert man sich auch des Weitzen Rössels (als Operette). Nur geht es allhier noch etwas lustiger zu. Die heitzcn, vom Hauch der ungarischen Putzta durchwehten Szenen und Chöre entfalten — bei herrlicher Trachtenschau — noch immer ihre Zugkraft. Durch das Ganz« zieht warme Liel>e am Leben. Die tollen Un gereimtheiten nimmt man gern mit in Kauf... Und das Stück selbst... Das aufbliihende Kind bringt die feindseligen Ellern geschickt und mit seiner Witterung des Seeliscl-en wieder zusam men... Rita Geor g (Elli) Drops"), Irene Zilah („Rops"), Tibor v. Halmay („Andres Fothy") als Tausend sasa und Franz Höbling („Stefan Folh") und alle die an dern — nicht zu vergessen die Zigeuner-Kapelle unter Horwat Sandor — sie sorgten für temperamentvolles Spiel. Die/Men schen aus Budapest sind halt anders als hier zu Haus. Die Mu sik recht ansprechend, wenn auch nicht im gleichen Grade eigen artig. Das gutbesetzte Haus unterhielt sich aufs beste. Dr. Hligo Löbmann. Werbcabcnd der Sächsischen Staatstheater. Um der Dresd ner Bevölkerung eindringlich vor Augen zu führen, datz die Not der Zeit auch an dem Bestand der Staalstheater rüttelt, und zu gleich das künstlerisch interessierte Publikum daran zu erinnern, datz es nur durch lebendigste Anteilnahme und regsten Besuckj diese lieriihmten Institute der Stadt und dem Lande erhalten kann, ist eine öffentliche Kundgebung in Gestalt eines grotzoi Werbeabends geplant, für den die Stadt Dresden den Festsaal des neuen Rathauses zur Verfügung gestellt hat. Die Kundgebung findet am Sonntag, den 1. November, abends 8 Uhr statt. Es werden sprechen: Ministerpräsident Schieck, Oberbürgermeister Dr. Külz, Generalintendant Dr. Rcuckcr und Schauspieldirektor Kiesau. Die Ansprachen sind umrahmt von künstlerischen Darbietungen, bei denen Fritz Busch, Jan D ahmen, Karl Hesse, Will» Janda, Georg Seifert, Antonie Dietrich, Ludwig Ermold, Paul H o s s m a u n, Friedrich Pla schk c, Viorica Ursulcac, Alice Verden mitwirken werden. Der Eintritt ist frei. Karten sind gegen Romenscinzcichnunq in ausliegende Listen an der Schauspielhauslass« vom 2». Oktober ab vormittags 10 bis 2 Uhr zu haben. Vereinigung schassender Künstler Dresdens. Die Ausstel lung der Vereinigung schassender Künstler Dresdens bei Linz, Dresdner Gelehrte den interessanten Gegensatz zwischen den Fest- Prager Strotze, wurde am Sonntag früh durch eine schlichte Morgenfeier eröffnet. Professor Karl W o l f, erster Vorsitzender, begriitzte die Anwesenden, unter anderen Oberbürgermeister Dr. K ll l z - Dresden, der den Ehrenvorsih übernommen hatte. Die Ausstllung, so führte er aus, sei erwachsen aus dem Gedanken der Einheit, der Vereinigung von Farbe, Form, Ton und Tat. Auf dem Zusammenschlutz der Künstler aus allen Kunstgattun gen sei die Ausstellung ausgebaut — dies sei ihre besondere Note, di« auch aus allen geplanten Sonderveranstaltungen hcr- ausklingen solle. Als zweiter Redner sprach Architekt Karl Ernst Lange über die „Ziele und Bestrebungen der Vereinigung". Uebcr „Willen zur Kunst" sprach abschlietzend Kurt Arnold Findeisen. Seine Ausführungen gipfelten darin, datz heute Tausende kein richtiges Berhältnis zur Kunst mehr hätten, weil die Eesamthaltung des Lebens kunstsrcmd und kunstfeind lich geworden sei. Im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier stand ein gehaltreicher musikalischer Vortrag. Marianne-Veythic» spielte mit schönem, klaren Keigenton und kräftigem Bogenstrich Vachs E-Dur-Konzert, von ihrem Gatten, Dr. Kurt Beisthicn, am Flügel feinjllhlig begleitet. Hieraus ergriff Oberbürgermeister Dr. Külz das Wort, dankte allen denen, die durch gehaltvolle Worte diese Morgenfeier bereichert hätten, und erklärte die Ausstellung feierlich siir eröffnet. — Wir kommen auf die Aus stellung noch zurück. Staatliche Kunstgewerbeblbliothek (Dresden, Eliasstr. 34,1.). Die Gedächtnisausstellung Prof. Heinrich Wieynck, die einen Ueberblick über das Lebenswerk des verstorbenen Vorstandes dec Kunstgewerluibibliothelr gibt, ist geöffnet werktäglich 9 bis 19 Uhr, Sonnabends 9 bis 14 Uhr. Der Verein für Völkerkunde Dresden besucht« dieser Tage das alte Orangeriegebäude, in dem b '.nnntlich die Magazin bestände des Museums für Völkerkunde untergebracht sind. Die besondere Pachtung galt der Sonderausstellung „Unbekannte Völker Westasrikas". In ihr findet sich vereinigt, was die bei den Forscher H. A. Bernatzik (Wien) und Professor Dr. V. Stru ck (Dresden) auf ihrer gemeinsamen Reise in Portugie sisch-Guinea 1930/31- ethnographisch gesammelt und, da manche der dortigen Negerstämme teils im Aussterben, teils in fort schreitender Europäisierung begriffen sind, siir die Wissenschaft in letzter Stunde geborgen haben. In seiner Führung zeigte der landsstämmen und dem Inselvolke der Vidyogo auf und erläu terte eine Reih« ethnologisch bedeutsamer Gegenstandsgrupprn und Einzelstiicke. Die hochstehenden Kunstleistungen der Vidyogo- Insulaner fanden lebhafte Beachtung. In dem Vortrage, den se: Verein am 3. November im Rahmen der Kulturabende -er Buchhandlung von Zahn und Iaensch veranstaltet, wird P-o- fessor Struck des näheren über seine Beobachtungen und For schungen unter diesen fast unbekannten Völkern berichten - Anschlietzend zeigte der Vorsitzende des Mreins Dr. Heyd-xh zivei wertvolle Mreicherungen der tslamisci-en Abteilung di« wegen ihrer Grütze leider nicht in den jetzigen viel zu engen Schauräumen im Zwinger ausgestellt werden können. Aus Bag dad stammt eine Guffa, ein grotzes 17 Zentner schweres Rund boot. das aus einem mit Alphalt überzogenen Knrbgeflecht be steht. In diesen Booten iverden nicht nur Mensck)«», sondern auch Kamele und andere Tiere überqcsetzt. Sehr wertvoll ist weitec- hin die reich verziert« Vertäfelung eines vornehmen Zimmers aus Damaskus, datz in späteren Zelten ein prunkvoller Mittel punkt der bereits jetzt beachtlichen Islamsammlung des Dres dener Völkermuseums iverden dürste. Humor Die Predigt. „Meine Andächtigen", sprach der Prediger in jener nordwestamrrikanischen Siedlerstadt, „ihr erinnert euch, datz ich in der heutigen Predigt iil»er die grössten Lügner der Welt sprechen wollte — lind datz ich euch bat, zur Vorbereitung das siebzcstnte Kapitel vom Evangelium Markus uachuilelen Wer das siebzehnte Kapitel gelesen hat. erhelle die Hand ' — Alle Hände gingen einhellig hoch. — „Meine Andächtigen", fuhr der Prediger fort, „das Evangelium Markus hat ülrerhaupt nur sechzehn Kapitel. Ihr seht, wie berechtigt das Thema meiner Predig» Ist." Meier aus Berlin besucht mit seiner Frau Parteukrcbeu Die Hölleuklamm macht auf sie einen starken Eindruck. Meier ist der Anerkennung voll. „Det is doch mal wat andl-et. Eckan-ig, Amalie, ivat? Schaurig!" Mit einem Male kommt ihm ein toller Einfall. „Aber ick sage dir. Amalie, wenn ick mir so in Berlin vor meine fünf Stock Häuser stell und mir die Hypotheken ve> jejenwärtige, die da druff stehen, und mir verjejcnwärtige. wir viel leere Etagenwohnunczen drin sind, die ick nich vamieten kann — ick kann dir sagen: det is womöglich noch schauriger wie hier."
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