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FUr christliche Politik und Kultur NedaUwu »er S.icki,nck«u Wolke Drt«dcn-N!I!!«dt L rin.icrlUos;« »7. gevkuw ^»7tl >m» »lvie. (»tkckUikItftell», Druck und veelaqr vicrnmiUo. <cr«I >ni!> Serlaii l>re»deii-?l. l. pul-erlic N. germiU 2lvle, vslv yekkoiUo vrorde i wr->. B—k< koiUo «tavet-ank D.»«»e>i Ar.M7iir. Nummer 46 — 31. Jahrgang HkH Miliwort», -en 24. Februar 1K32 c rlckiklnl Nnml wvckill. mü «liipr. v>ratt»beU<ioen.r>cim,u und i ;e,Ii-ii>,r>>>krNiich«>btIIa<>e.^arimN«<IcIiirn(!e:v-.luwIt0.-. W ,!«<»>«,nprr.s«: DI -I glINI' pe''^0 :eick>e!I.i,ikii .Et. 'i'tNUO-»:,»!'. ,UlU.!:n>!I>n!., und -In. - WU 'MW^VS HW^M zU MH HM MM W» W Ws MV au^r,!--. tt.-Nllenoe'u«. en ». D>. n» .5» ri.MI'ckie Saiittr.,-.,- .tlcittli.li.r-II.n,>.«<>-, .Dn5 MWMWs W W HM « W HH W W «8 HM W !-.n" I »ül a».,<,un..>!.!:«b.>Ib de» t'uch» MoiiaMcker -r,«,>ia->vrtli> eil!'.'.:. <>tt!vl!,ik:d. ^^^WH MH W HM HM «» t. du-peli!re«.,m„ctt< SmS»«« »In.'.eliiuimntt IN ,z Sdttnab-nk-. 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Dr. Goebbels Hal die Genugtuung gehabt, als erster die Kandidatur Hitlers belia-nilg- ueu zu diirien. irr I>al am Hst an lngabenb in einer Mitgliedermrsaninilunst der 'NTDAP. in Ber stn erlilärl: „Herne, Parteigeiiajien, bin ich vielleichi der erste a'-lnUitirl-e. der Ihnen sagen darf: Hiller wirb unser Reichdprä iident! Iä, > ne ist mahl, das; Ihr mich versteig, wenn ich sage. Hitler wird unser stleichegrasidenl" und nicht voransschiclic: Unser.Kandidat. Denn wenn ich sage, er wird unser Kandidat, daun weist ich auch, das; er unser stteichsgrasideul wird " Hitler selbst war in der Versammlung nicht anwesend Db demonstrativ zu- Schau getragene 2iegeog<.wistheil her Nationalsozialisten bann freilich nicht darüber binivcgläu scheu, dost d ! e R e rt> i s o g posili an sich ihres Erfol z e c- n o Ui g a r nicht r e ch l g e >r> i st ist. Laust hatten doch die Deulschnalionalen gemeinsam mit den Nalionulfoziatisien vor gehen massen. 2», wie es Hugenbeeg in Harzburg stolz erblärt halte: „Ans diesem Lager wird der gemeinsame »ondidal jür die Präsidentenwahl benannt irrerden." Statt dessen haben die Deulschnalionalen Duellersterg arisgestell! Oiienbar in der Ab sicht, durch diese Londerlraudiüatur recht viele Ltimmeu von Stahlhelm Mitgliedern von der Kandidatur Hindrubnlg abzu- ziehen. Jur bas Vorgehen der Deulschnalionalen ist mastgebend offenbar das Ziel, Hindenburgs Sieg rm ersten Wahlgang unter allen Umständen zu verhindern. Hinsichtlich der Kandidatur Hillers wird noch die Irage zu lilaeen sein, wie Hiller die deuttche Etaalsangehbrigbeil er wer ben will. Man hält es sitr wahrscheinlich, das; er von der braun schweigischen Negierung zum :>teichsralsi»evollmächiiglen er nauut ivird Es lsl aber ebenso möglich, das; er noch einen regu lären Antrag auf Einbürgerung stellt, der bis zur Wahl erledigt sein musste, ivenn die Kandidatur Hitler zugelanen werden soll Die staatsrechtlichen Veden tun, die aus (gründ des von Hitler geleiteten I>ochverrä!ertsä>e>i Unternehmens vorn November INA! gegen dte Einbürgerung des Führer» der NLDAP bestehen, sind bestaunt. Die Präsideulenwchst wird jedenfalls durch diese Kandida teuaussielluug zu einer sehr interessanten Kraftprobe werden. Es wird sirr Deutschland eine schicstsalhasle Entscheidung sein, ob die Mehrheit der Staatsbürger sich uir die Vernunft oder >ur die Agitation entscheidet. Durch :hr Vorgehen in ge trennten Gruppen zeigt die Reckte deutlich, das; iür sie die Prä sideutenivahl nicht eine graste nationale Ausgabe, sondern eine Parteisache ist. Alle Deutschen, die eine stöbere Austastung von den Ausgaben des Reichspräsidenten haben, werden diesen uuenlivegten Parteitasttilrern bet der Präsidentenwahl die rechte Antwort erteilen. Ihre Parole ivird lauten: „Hindenburg! Wieder Leben im Reichslag Vor Beginn -er Sitzung Vertin, 2 >. Februar. »such mehrmonatiger Pause nnrd heute nachmittag d Mjk O» Reichstag wieder zu einer Vollsistung zusammentreten Wahrscheinlich wird in dieser Sitzung Reisttsiuneuminijter Oroener die Vorlage Uber den Termin für di« Reiche -riisidentenwahl begründen. Daran wird sich eine proste poli tische Debatte anfchliesten, in d«r voraussichtlich am Wktttwöch Reichskanzler Dr. Brüning sprechen »Kkd. Die Nationalsozialisten uird Deulschnalionalen werden, n»it st« bereits augetündigt haben, an den Sistungen wieder peilnehmen und Misttraurnsanträge ttegen die Reichsregieruttg j«nd einzelne Minister, ferner Anträge auf A gbebung von Rot- Verordnungen und Retchstagsauslösung einbt sagen. Lin kom- fnunistisch«, Antrag ist bereits eingeganqen d.r d»e dortig« U«»lös«na des Reichstages verlangt. Die Nachfrage nach Eintrittsstarleu siir die heutige Lil ging war wieder ansterordenllist grast, denn die politisch Inter nierten erwarlen einen grasten Tag. Schon seit dem frühen Morgen steht vor dem Portal V stet der Karteuausgabe wieder eine Schlange von Besuchern au. die geduldig bis lt Uhr warten, io, dann vielleicht doch Heine Einlaststarte zu bestommcn Vor dem Portal N, durch das die Abgeordneten und Re merungsverlreter das Hohe Haus betreten, haben sich gleich- inlls schon am frühen Vormittag Hunderte von Neugierigen an- zesammelt Es bleibt jedoch alles ruhig und Polizisten sind n>eit und breit nicht zu sehen. Die polizeilichen Lirlh-ruugs- mas,nahmen sind jedoch, wie sonst an grasten Tagen, getrosten, mir werden die P o l i ze i st r ü s Ie inne r h a I b des Hauses geholten. Pliolographen and Tonfilmomratrurv versuchen, die lb,^.'ordneten siir die Bildreportage und die Tonende Wochen schau festzuhntien. Die meisten Volstsvertreter eilen jedoch rasch on ihnen vorbei. Die meisten Abgeordneten waren um tl Uhr bereits ein aetrofsen. Die Irasttionen halten zum grössten Teil schon vor alltags Sistungeu ab, um die Reichstagssilzung uorzubereiten. Das Bild der Wandelhalle wird von den zahlreichen Rational sozialtsten lwherrlcht, die diesmal nur in Zivil erschienen sind und nur ihr stleines Parteiabzeichen tragen. Zum Zusammentritt des Reichstages schreibt die national sozialistisch Parteistorrespondenz, die Nationalsozialisten wär den am Dienstag oder Mittwoch durch Dr. (Kae'obels als erstem Redner den „Standpunsti des deutschen Volkes" in einer umfassenden Rede begründen. Die Rechtsopposition, msbeson dere die NSDAP., iverde die Reichstagssitzuugen dazu benut ;en, um ihre Forderung nach Rücktritt des Kabinetts Brüning zum Ausdruck zu bringen. Die Fraktion der Nationalsozialisten hielt im Reichstag eine Sistung ab, in der Dr. Frick Stellung zur politischen Lage und zur Reichspräsidentenwahl nahm. Er berichtete über die Aufstellung Hitlers als Kandidat für die Retchspräftdenten- »dhl, Für die Einbürgerung Hillers würden demnächst posi tive Vorschläge ,zemacht werden. Auch die Deutschnationaleu. das Zentrum, das Landvolk, die Christlich Sozialen und die Kommunisten hielten Fraklionssistungen ab Die Fraktlonsgemciuschaft des C h r i st l i M »->-o z i a l e n V o l k s d i e n st e s und der V o l k s I o n s e r v a i i v e u er örterte am Montag im Anschlust an einen ausführlichen Bericht des Abg. S i m p f e n d ö r s s e r die gesamte politische Lage und die Rückwirkungen, die der gegenwärtige Stand der Austen- und Innenpolitik nicht nur aus die nächste Zeit, sondern über haupt auf die weitere Entwicklung Deutschlands haben kann. Dabei wurde insbesondere die Frage besprochen, wie der inner politische Systemwechsel, der durch die Tätigkeit des Kabinetts Brüning, insbesondere durch dir Anwendung des Artikels IS der Verfassung, eingeleilet sei, verfassungsrechtlich verankert werden könnte. Darüber hinaus beschäftigte man sich auch mit den Auswirkungen dieser Probleme aus die Wirrschafts- und di« Sozialpolitik. In Ausschüssen der Partei und in der Aus sprache mit den Mitgliedern ioll insbesondere die schwierige Frag« weitergekkärt werden, aus welchem Wege die erstrebten V e r s a s s u n g s r e s v r m e n durchqesiihn werden können. Für die unmittelbar bevorstehende Reichslagstagung werden dies« Dinge zwar noch nicht unmittelbar in Ericheinung treten, sie werden aber in dem Wahlkamps und namentlich bei den späteren Arbeiten des Parlaments eine Rolle spielen. Ent- ivrecheude Anträge bereitet die Fraktionsgeineinichast vor. Schwere Kämpfe bei Schanghai Hohe Verlust« beider Parteie« Schanghai, 28. gebrua». Vach dreitägigen schweren Kämpfen ist diejapani s ch« Offensive überall zum Stehen gekommen. Der rechte Iiügei befindet sich in vorgeschobener Stellung bei Klangwan, da» die Lhinesen hartnäckig halten. An der Front bei Schapei haben die Lhinesen die 0 f f e n s i v e e r. griffen und versuchen, die japnischeu Linien >u durch brechen, doch scheitert ihr Vorgehen an den dicken Sandsack wällen nnd Stacheldrahtverhauen der Japaner. Die Kämpfe waren sehr verlustreich aus beiden Selten, sogar die Japaner geben 300 lote und verwundete zu, doch meint man, das) sie noch grössere Verlust« erlitten haben. Die Lhinesen ollen SOO lote und 1500 Verwundete verloren haben. Man erwarte», dah die japanischen Verstärkungen, die innerhalb der nächsten Stnnden «intreffen sollen, zwei Divisionen umfassen. , , , « Aus zuverlässiger üuelle veriuulel, dah sich -ie -latio- nalregierung auf eine .mindesten» einjährig« krieg»dauep vorbereitet. Si« kauft Munitiog und Flugzeug, für grofz« Summen auf. Klare Entscheidung Berti», 23. Februar e. s. Di« Regierung Brüning wird am heutigen Dienstag vor ven Reichstag treten. Sie wird sich, wie das im demokratisch-parlamentarischen System üblich ist, »ach einer längeren Arbcitsperiode von neuem wieder dte politische Bescheinigung einholcn. die ihr dte Fortführung ihrer Tätigkeit gestatten soll. Auszerordentlich« und ungewöhnlich grosse Notstände haben es zu einer au» der Verantwortung geborenen, selbstverständlichen Not wendigkeit gemacht, dast die Legislative fast ganz allein in den Händen der Regierung liegt. An diesem Zustand wird auch für die nächsten Zeiten nickt» ;u ändern jein. Aber es ist auch für die Regierung ein Gebot nicht nur der Klug heit, sondern auch ein solches, das sich aus der Verfassung ergibt, ihre Handlung von Zeit zu Zeit durch das Parla ment überprüfen zu lassen, und die Arbeit durch das Parla mentsvotum zn untermauern. Manchmal häuft sich auch in einer längeren parlamenkstosen Zeil so mancher Zünd stoff an. der durck ein- kurze, groste öffentliche Ausfprach« gewöhnlich am allerehesten beseitigt werden kann — und vor allen Dingen Kat auch eine mit einer so schweren Ver antwortung belastete Regierung Gelegenheit, ihre Maß nahmen und Absichten vor dem verinnungsmüstigen Forum in geeigneter Weise zu interpretieren. Dieses Rial wird sich das Haus der 'Abgeordneten in der Hauptsache mit dem T e r m i n der R eichspräjid e n t e n w a h l und der jm Dezember erlassenen vierten Rotverord n u n g zu beschäftigen haben, und noch andere politisckre Creigntsf« werden Gelegenheit und Grundlage ,ur eine zusammen fassende politische Aussprache geben Da wir fast unmittel bar vor der Reichspräsidentenwahl stehen, wird das Parlament in seinem eigenen Interesse handeln, sich auch dieses Mal wieder mit einer ganz kurzen Tagung zu begnügen. Natürlich marken die elngeschworenen Gegner »er Regierung Brüning immer nur aus den Augenblick d«s Reichstagszujammentritks, um dem Kabinett eine Nieder lage zu bereiten und irgendwie ihre eigene Parteimacht zu etablieren. Ls ist nicht ahne Pikanterie, zu sehen, wie di« Perachter des Parlaments rechts und links sich an das Parlament klammern, und aus das Parlament berufen, ja sich des von ihnen so masstos und heftig bekämpften .Systems" bedienen, uin sich mit Hilfe dieses Snstecks in den Sattel zu sehen. Die Logit ist so groh, das, man, wi« man seinen Anlstingern sagt, aus antiparlamentarischem Assekt und Instinkt dann das Parlament verlässt, wen« ernste Arbeit geleistet werden must, dast mau aber nur zu dem Behus wiederkehrt, um den Versuch zu mackren chaotische Krisen zu erzeugen. Die Blätter der nationalen Opposition kündigen schon seit einiger Zeit mit lautem Lärmen eine neue groste Ossensiv« an. Wieder oll die ganze Maschinerie in Bewegung gesetzt werden, um ras Kabinett Brüning durch einen parlamentarischen An chlag zu beseitigen. Wir erlebe» damit nur eine Neuauf- age des letzten Kampfes, und das war nach dem Verlauf der vorbereitenden Verhandlungen zur Reichspräsidenteir« wähl nicht ander» zu erwarten. Die nationale Opposition (ihr Führer ist beileibe nicht Hitler, sonder« H u g e n b e r g) hat ihre politischen Abüchten — das muh mau jagen — durchaus nicht in den Nebel der Unkenntlich keit gehüllt. Im Gegenteil: unter Hugenbergs Führung hat jie mit einer geradezu zynischen Offenheit gezeigt, wohin ihr Stost gerichtet ist. Schon die Frage um den Reichs präsidenten hat sie mit einer erstaunlicken Kühnheit zu einer Frage um die politische Führung der Reirhsregierung um gebogen, und sie har ansck)«inettd damit ganz besonders augenfällig erkennen lassen wollen, dast für sir auch die Reichspräsidentenwahl nur ein Mittel für ihren partei- «goistijchen Zweck sein soll, rin Mittel, um Ihr» eigene alleinige Macht auch von diesem höchsten Staatsamt her zu etablieren. Dies« Kreise sind es also, die das deuksckx Volk dazu veranlassen wollen, die höchste Würde der Nation auszurichten aus den Fundamenten ihrer Parteimeinnng und ihres Parteiavparates. Daraus erklärt sich der mistbräuch- liche Versuch der nationalen Opposition, von Herrn von Hindenburg für ihre zmrteigebundenen Stimmen einen Garantieschein cinzuhandeln, der ihr zugleich mit dem Reichspräsidenten die sichere Anwartschaft auf ole von ihr begehrte und erstrebte politische Führnng gab. Deshalb must ihr Kandidat von vornherein aus eine bestimmte Bin- düng festgclegt und verpflichtet jein — und deshalb >var es jchliestlich auch nur konsequent in der Verfolgung de» einseitigen Parteizieles, den Kops Dr. Brünings zu ver langen. Und warum Brüuings? Weil dieser nationale Mann mit seiner furchtlosen Politik, seinem Kampf um die innere Aufrichtung der Nation und um die Ttefreiung von den üusteren Ketten d«» Vertrage» von Tkrsalllcs, der Kriegsschuld, d«r Reparationen und der Rüstang-gleichheit ivK» mit leiin« absolutem itiro«h»cktba«.lOjll d«q.