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Sächsische Volkszeitung : 04.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193107046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-07
- Tag 1931-07-04
-
Monat
1931-07
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.07.1931
- Autor
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Schulung für die Volksvereinsarbeil In Leipzig hielt der Landcssekretär des Volksvereins für das katholische Deutschland, Herr Dr. Wred c-Berlin, einen dreitägigen Schulungskursus ab. Gesprock)en wurde am 27. Juni über das Thema: Gibt es einen Weg aus der Wirtschastsnot? Die Tagung vom 28. Juni brachte Ausführungen über: Die Par teien und ihre Ziele. Am Feste Peter und Paul wurde über „Politisäjer Radikalismus" referiert. Herr Pfarrer Erbtel, L.-Reudnitz, begrühte den be kannten Redner und dankte ihm für sein Erscl)einen. Mit dem Wunsck)«, das; die Tagung für alle Teilnehmer eine erspriehliche sein möge, wurde der Kursus eröffnet. Die beiden ersten Vor träge, die in Engelsdorf bei Leipzig gehalten wurden, bil deten den Auftakt für die grotzangelegte Versammlung, welche am 29. Juni in Reudnitz stattfand. Der Redner dieses Abends, Herr Schisfsky, Sekretär des Volksvereins, zeichnete in ein dringlicher Weise ein Bild des heutigen politischen Radikalis mus. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Reudnitz des Volksver eins für das kath. Deutschland unterstrich die Ausführungen und hob als besonders wohltuend hervor, datz die Einstellung des Volksvereins zu den beiden radikalen Flügelparteien eine durchaus sachliche und in jeder Hinsicht vornehme sei. In der anschlietzenden Debatte sprach der Geschäftsführer der Dolks- vereins-Orlsgruppe L.-Wahren über die Ursachen des Radika lismus und warnte eindringlich vor dem Kommunismus, dessen schlimmste Auswirkungen jeder vernünftig« Mensch in dem ex tremen russischen Bolschewismus täglich sehen könne. Ein Hin weis desselben Redners aus die Forderungen der verschiedensten politischen Parteien und deren kritische Einstellung zu Reichs kanzler Brüning veranlatzten Herrn Dr. Wrede zu einer mit leidenschaftlicher Glut gehaltenen Gegenrede. Gestützt aus rei- cl>es Wissen und begabt mit dem glänzendsten Rednertalent, ge lang es ihm an Hand von Tatsaci-enmaterial allen Zuhörern die Ueberzeugung beizubringen, datz es nicht nur das Gebot der Stunde, sondern auch die heiligste Pflicht sämtlicher Katholiken sei, sich in der Zeit der tiefsten wirtschaftlichen und politischen Depression, in der sich unser Vaterland befindet, geschlossen hinter Reichskanzler Brüning zu stellen, den Mann mit den lautersten Absichten, den Mann, der Deutschland retten will und Deutschland retten wird aus sei ¬ ner ungeheuren Not und Verziveiflung. Der Redner kam auch auf den Hooverplan zu sprecl)en, der ein Beweis dafür sei, datz Deutschlands verzweifelt« finanzielle Lage in der ganzen Welt, besonders aber in Amerika mit Besorgnis verfolgt werde. Nur Frankreich wolle nicht, datz Deutschland wieder genese. Di« Forderung des Tages ist deshalb Kampfansage gegen den Ver sailler Vertrag, für unbedingte Revision des Aoungplans. Herr Dr. Wrede richtete im weiteren an die Versammelten die Bitte, sich jederzeit als deutsche Katholiken zu bekennen, denn der katholische Deutsche sei heute mehr denn je ein Faktor, mit dem ganz Deutschland rechnen müsse. Gewitz sei die Zeit ernst und Jahre könnten vergehen, ehe das Deutsche Reich wirtschaft lich wieder vollkommen genese. Doch wir dürfen deshalb die Ruhe nicht verlieren und nicht das Vertrauen zu Reichskanzler Brüning. Zum Schlutz zog Herr Dr. Wrede eine Parallele zwi schen dem Elend, das für Preutzen aus die Jahre 1806 und 07 folgte, und der jetzigen Zeit, die lediglich eine logische Folge für den von uns verlorenen Weltkrieg sei. Den Preutzen erstand seinerzeit ein Freiherr vom Stein als Heiser und dem ge einigten Deutschland heut ein Brüning. In den letzten Jahren haben wir aus dem Vollen gelebt von geliehenem ausländischem Kapital. Nun Brüning durch die beiden so stark angefeindeten Notverordnungen Ordnung in die zerrütteten deutschen Finan zen hineinzubringen versuche, müsse cs deutsche Ehrenpflicht sein, den Mann zu stützen, der blutenden Herzens das Volk belasten mutzte und der mit drakonischen Mahnahmen einer ungesunden Wirtschaft Einhalt gebot, die über kurz oder lang zu unserem sinanziellen Untergang führen mutzte. — Enthusiastischer Beifall lohnte die temperamentvollen Ausführungen des Herrn Dr. Wrede. * Es wäre zu wünschen, datz in unserem Vaterlande alle Red ner und Kritiker — berufene und unberufene, die ja i^rad« heut wie Pilze aus der Erde wachsen. — so objektiv den Ereignissen ihrer Zeit gegenüberstehc», wie der (Ocneralsekretär des Volks vereins für das katholische Deutschland, Herr Dr. Wrede, dann würde der übelste Radikalismus von selbst schwinden und ganz Deutschland könnte in Ruhe und Frieden an seinem Wiederauf bau arbeiten. Ka. Wiedereinführung der Übergangsabgabe für Fleisch Bekanntlich habe» sich sowohl die sächsischen Fleischer als auch die Gewerbekannnern, Tierärzte und Fleischbeschaucr für die Wiedereinführung der vor einigen Jahren aufgegebenen Uebergangsabgabc aus Fleisch ausgesprochen, weil sich in den letzten Jahren der Mitzsland entwich«!» hat, datz in den Grenz orten sehr viel Dich geschlachtet und dann steuerfrei nach Sach sen eingesührt wurde. Dadurch wurden die sächsischen Fleischer, die die Schlachtstcucr zu bezahlen halten, geschädigt, denn die autzersächsischen Fleischer konnten natürlich das Fleisch etwas billiger abgeben. Wie die Sächsisch-Böhmisch« Korrespondenz von zuständiger Stelle erfährt, haben die berechtigten Wünscl)« der sächsischen Interessenten bei der Regierung Anklang gesun den. Das Finanzministerium hat den Entwurf eines Gesetzes fertiggestellt, durch das «Ine Ausglrlchssteuer für nach Sachsen gebrachtes Fleisch eingesührt werden soll. Dieser Entwurf wird jetzt dem Gesamt ministerium vorgelegt werden und man kann als sicher anneh men. datz es dein Entwurf zuslimmen wird. Auch im Landtag dürfte sich eine große Mehrl)eit dafür finden, zumal dadurch die Staatseinnahmen sich etwas erhöhen würden. schwerden gegen Polizeibeamte äußerte sich der Minister da hin, daß über alle anhängigen Fälle eine eingehende Unter, suchung im Gange sei. Er iverde dem Hause Mitteilung machen, sobald die Untersuchung abgeschlossen sei. Er sichere in allen zur Anzeige kommenden Fällen eine objektive, gerechte Unter suchung zu. Di« Radikalisierung d«s politischen Kampses sei zu bedauern. Wenn das so weiter gehe, werde die Regierung das tun, wozu die Notverordnung sie ermächtige, um Ruhe und Ordnung im Lande zu gewährleisten. Der Minister ging dann im einzelnen auf die verschiedenen Anfragen und Anträge ein. Zur Aufhebung des Verbotes des Rotfrontkämpscrbundes in Sachsen läge keine Veranlassung vor. Zum Schluß erklärte der Minister, die sächsische Negierung habe zu der Polizei volles Ver trauen und sei davon überzeugt, datz sie wie bisher, so auch in Zukunft ihre Pflicht tun werde. Er dankte Ihr für ihre schwie rige und aufopferungsvolle Arbeit. An der Aussprache beteiligten sich noch die Abg. Dr. Ben- nrcke fNatsoz ), Dieckmann <D. Bp), Schreiber sNatsoz.), Sin- bermann sKom.), Kaden <Dn.) und Lasse sVolksnat.). Der Recht saus schütz des Landtags hielt am Don nerstag eine Sitzung ab, in der er sich mit dem Aendcrungs- gesetz über die Schlachtviehversicherung beschäf tigte Die Regierungsvorlage wurde ohne ivesentliche Aende- rungen mit großer Mehrheit vom Ausschuß angenommen. Wahrscheinlich wird die Vorlage vom Landtag noch vor den Sommerferien verabschiedet werden, Oie Geschichte der Sächsischen Verfassung Der Sächsische Landtag wird, wie wir erfahren, des hun dertjährigen Bestehens der sächsischen Verfassung am 4. Sep tember d. I. durch eine Ausstellung im Landtagsgebüude selbst, in den früheren Räumen der Sächsischen Staatsbank, gedenken. Dir Ausstellung soll am -l. September erössnet werden. In den Ansprachen wird der Bedeutung dieses für Sachsen so wichtigen Tages gedacht werden. Die Ausstellung selbst wird ihren Nachdruck auf die Darstellung des Jahres 1831 legen. Sie wird als Einleitung dazu «inen kurzen Ucberblick über die Entwicklung des sächsischen Landtags seit den ältesten Zeilen bis 1831 geben, dann die Anlässe zu den Aufständen von 1830 in Dresden und Leipzig literarisch und illustrativ schildern und als Hauptstück das Original der Verfassungs urkunde zeigen. Im Anschluß daran wird auch das Wirken des ersten konstitionellen Landtags auf den verschiedensten Gebie ten dargestellt iverden. Er ist ja namentlich auf dem Gebiete der Gesetzgebung grundlegend für die folgenden hundert Jahre tätig gewesen. Die Ausstellung wird etwa mit dem Jahre 1839 abschliehcn, da 18-10 die neue Bewegung begann, die zur Revolution von 1848 führte. Auch eine kurze Darstellung der jetzigen Verhältnisse und der neuesten Geschichte des Landtags ist vorgesehen, teils durch Bücher und Gesetzblätter, teils durch die gedruckten Landtagsncrhandlungen und durch Illustrationen. Porträts der leitenden Männer von 18:30 bis 1831 in Regierung und Landtag werden die Ausstellung vervollständigen. Auch verschiedene graphische Darstellungen sind geplant, die einen Ein blick ins Wahlrecht, in die Gescszgebungsarbeit usw. gewähren sollen. Auch wird ein kleiner Führer durch die Ausstellung er scheinen. Di« Landiagsbüchcrei, das Landtagsarchiv, di« Landcs- bibliothek, das Houptstaalsarchiv, die städtischen Museen von Dresden und Leipzig und vielleicht noch ander« staatliche Samm lungen werden geeignetes Material zur Verfügung stellen. Theater und Musik Beginn der „Jedermann'-Festspiele in Haindors. Die Erst ausführung des „Iedermann'-Festspieles von Hossmannsthal nm Donnerstag brachte in jeder Hinsicht einen außerordentlichen Er folg. Der Platz vor der Klosterkirche war von einem von weit und breit zusammengeströmlen Auditorium dich» beseht. Unter den Ehrengästen bemerkte man d«n deutsci)en Konsul (grasen Zeil, den amerikanischen Konsul Elliot aus Reichenberg, die Vertreter des hohen Klerus in Prag und Leitmeritz, Vertre ter der Großindustrie Nordböhmens, die Bürgermeister von Rei chenberg. Gablonz. Friedland und Haindorf. Die Wiedergabe des Werkes war von lies eindrucksvoller künstlerischer Wirkung. Die Titelrolle wurde von Josef Miihlhofer vom Slaalslheater in Berlin mit großem Erfolg« gegeben. Die Sprechkunst von Hedwig Bleibt reu in der van ihr gespielten Figur des „Glaubens" war von weihevoller Wirkung. Auch alle übrigen Nollen lagen in Händen bewährter Künstler. Die musikalische Leitung halte Kapellmeister Karl Au de ritz, die Regie sührle Dr. Theo Mode s. Dresdner Musik-Schul« sDirektor Hans Schneiders. Sonn- tag, den 5. Juli, 11 15 Uhr, Ncnmarkt 2, Ausführung vor dem tstatronalsvercin. Programm: Brahms, Klaviersonat« in F-Moll op. 5; Benot, Valletlszen« in A-Moll, op. 100: Schnmann, Fan- taste und Fantasiestiicke für Klavier und Klarinette. rtarieti- Drei Linden, Leipzig. Naci)dem das Varielü Drei Linden im Westen Leipzigs, das seit längerer Zeit dem Seala- Kon.zern, Berlin, untersteht, einig« Monate geschlossen halte, öffnete ee dieser Tage erneut seine Pforten. Schon immer bot das Varict.'- „Drei Linden" nette Darbietungen artistischer Kunst. Diesmal allerdings ivaren nur zivei Nummern eigentlich»! "Varieb'-numinern: Pa-Loma Taubenzirkus eine staunensiverte Dressur dieser Tierchen Dollys Musikal-Akt — ein Elown mit einer geschickten Partn«rin — zeigte nettes musi kalisches Können aus allerlei Instrumenten. Den -HaupIIeil des Programms bestritt das Ensemble des Berliner Metropol- Thealers mit einem musikalischen Schwank „Ein Mädel mit Tempo" Gewitz, das Spiel ist luftig, man lacht und amüsiert sich, doch ist zu hassen, datz die Direktion sich beim neuen Spiel plan kntschlieh», wieder reine Varielv-Darbirtungcn zu geben —nie— vrrsrlen unrl (Imgrbung Arbeitsgemeinschaft Kinderwohl Dresden Dresden, 3. Juli. Vom Katholischen Iugcmdsckrclariat Dresden werden wir um Veröffentlichung des folgenden Aufrufes gebeten: Die H. H. Pfarrer und alle Helfer und Helferinnen der Kinderwohl-Arbeit iverden daraus aufmerksam gemacht, datz die Versicherung für die Kinder und Helfersinnen) nunmehr umgehend durchgesiihrt lverden mutz, damit die Versicherung noch vor dem Beginn der großen Ferien in Kraft tritt. Zu diesem Ztvecke sind von den Kinderwohl-Arbeitsgemeinschasten in allen Gemeinden bis spätestens zum 5. Juli die Zahl der zu versichernden Kinder und Helfer dem Katholischen In ge ndsekretariat, Dr«sden-A., Taschenberg 3, zu melden. Gleichzeitig ist die Iahresprämie (1. 7. 31—30. 6. 32) in Höhe von 38 Pf. für jedes Kind und jedes») Helfers!») aus das Post scheckkonto 13 653, Kapl. Pfeisfer, Dresden, zu überweisen, da natürlich die Versicherung erst mit dem Tage des Geldeingangs in Kraft tritt. Die Versicherung umfaßt Unfall- und Haftpflicht während aller Veranstaltungen des Kinderwohls sSpieie draußen und im Heim. Wanderungen usw.) sowie aller eintretendrn Unfälle aus dem Weg« von und zur Veranstaltung. Di« Versicherung gewährt bei vorübergehenden Unfallsolgen eine tägliche Entschädigung von 1 M. oder aus Antrag 90 v. H. Ersatz der notivendigen Arzt- und Apothekcrkosten bis zum Betrage von 450 M., Versicherung gegen Todesfall und Invalidität ist ebenfalls eingcschlosscn. Der Eintritt eines Unfalls ist umgehend dem Landesaus schutz Sachsen der deutsch«» Iugendvcrbände, Dresden A. 1, Amalienstraße 9, mitzuteilen, von wo auch «ine ausführliche Schrift über di« Grundlagen und die Handhabung der Versiche rung zum Preise von 30 Pf. zu beziehen ist. Wir bitten die H. H. Pfarrer und die Leiter der Kinder wohl-Arbeit in den einzelnen Gemeinden, die Versickerung so fort in die Wege zu leiten, die Anmeldung zu machen und das Geld zu überweisen Keine Veranstaltung, ob klein oder grotz, ohne Versicherung! „Ein Flug Uber den Nordpol" ist das Iuliprogramm im Dresdner Städtisckien Planetarium betitelt. Und cs hält, was es verspricht. In den Tagen, wo „Gras Zeppelin" sich zu seiner großen Forschungsfahrt in die arktisch« Zone rüstet, ist dieses Thema besonders aktuell und dürste deshalb größere Kreise interessieren, besonders wenn man sich di« Frage vorlegt, wie sich der Sonnen- und Slernenlaus in jenen Gebieten um den Nordpol gestaltet. Dr. Teucher hat mit Hilfe von Icichl- ersatzlichcn Skizzen den Gcdankenslug gut vorbereitet. Er macht zunächst mit dem l>eimallichen Himmel der Jetztzeit vertraut Dann beginnt der Flug zum Pol, entlang der norwegischen Küste über die Grenzen des europäischen Festlandes hinaus bis zu den Spitzbergen. Die ausgebreiteten Gletscher der im ewigen Eis starrenden Inselwelt werden in den Sommermonaten dauernd von der Sonne bestrahlt, die ja auch um Mitternacht in be trächtlicher Höhe über dem nördlichen Horizont bleibt. Dann geht es iveiter zum Pol selbst. Nur wenige Menschen haben dort für ganz kurze Zeit geweilt. Am künstlick)«» Himmelsdom erlebt man den eigenartigen Sonnenlauf in immer gleichbleibender Höhe, hört von den Schwierigkeiten der Feststellung des wirk lichen Polcs, die jeder gewissenhaft« Forsck>er zu überwinden hat. Und was bisher kein menschliches Auge gesehen hat, kann die künstlick»« Sternschau vorzaubern: immer tiescr zieht die Sonne ihr« Kreise, bis sie schließlich zu Herbstbeginn am Hori zont entlang läuft, und nach vieltäaiger Dämmerung die lange Polarnacht anbricht. Nur die Sterne der nördlichen Halb kugel und gelegentlich der Mond leuchten am Firmament. Das wiederansteigende Licht der Sonne im Frühjahr läßt di« Fahrt über den Pol sortsetzen. Eine Skizze klärt ül>«r die dabei ein tretende Umkehr der Himmelsrichtungen auf Ueber Alaska hinweg geht der Flug noch bis in die nördliche Breite von 500. Und da grützen wieder die Sternbilder unserer Heimat in ihren altbekannten Stellungen. Dem Oberregierungsrat Dr. I. Hauben, Mitglied der Bio logischen Neichsanstalt, Verlin-Dohlcm, und ci. o Professor der Chemie an der Universität Berlin, wurde anläßlich der Grün dungsfeier der Technischen Hochschule Dresden am 20. Juni des Jahres auf einstimmigen Antrag der Chemischen Ab teilung der Hochschule die Wirde eine» Doktor-Ingenieurs Ehren halber verliehen. : Johannisseuer d«x Dresdner katholischen Jugend. Altem Brauch folgend, hatte sich alles, was es von organisierter katholischer Jugend in Dresden gibt, zum Iohannlsabend zu- sanunengesunücn um bei Lied und Festansprache das Johannis feuer zum Himmel lodern zu lassen. Auf freiem Plan hinter der Bildungsanstalt in Hellerau sckx>rtcn sich die Gruppen und Grüppchen zu staatlichem Ring um das Feuer, sangen alte Wei. scn hörten wiederum ergrissen de» „Feuerspruch" von Thrasolt und lauschien der eindringlichen und hinreihend«» Feuerred«, die Kaplan Dr. Tilmann von Drcsden-Pieschen hielt. Di« Feier sand daun noch «inen erhebenden Abschluß dadurch, daß Schüler des Landheims Hellerau an der Aussenwand der Kapell« einen Altar errichtet hatten, vor dem sich das ganze junge Volk noch einmal zusammcnfand, um den sakramentalen Segen zu empfangen, den der Leiter des Landheims, Dr. Bau m, spendet«. Mit wehenden Wimpeln und stillem, abendlichem Sang ging'» dann wieder heimwärts nach Dresden. : Gründung eines Aktionsausschusses für Sachsens Indu strie und Handel. Am Mittwoch erfolgte in Dresden unter dem Vorsitz von Dipl-Volkswirt Fiissel di« Gründung eines Aktionsausschusses für Industrie und Handel bei der Landeslei tung der Wirtschaftspartei im Freistaat Sachsen. Aus diesem Anlaß sand abends im Hotel Bristol «in Diskussionsabend statt, an dem außer führenden Persönlichkeiten aus Sachsens Wirt schaft auch Reichsbankpräsident a. D. Dr. Schacht auf beson dere Einladung hin tcilnahm. : Der Verein der Bayern in Dresden «. V. und seine Trach- tengruppe „Almenrausch" beginnt am Sonnabend, 4. Juli, mit seinen Veranstaltungen anläßlich des diesjährigen Bayern Tages aus dem Gelände der Internationale» Hygiene-Ausstellung. Sonnabend nachmittag Umzug der Trachtengruppen durch di« Stadt, im Anschlutz hieran um 17 Uhr Beginn der Ausführungen auf dem Platz zwischen Münchner Haus und Schaubergiverkr Bandelzopstanz, Münchner Reisentanz, Salzburger Knappen tanz mit bengalischer Beleuchtung und Ttollcnsprengungen. so wie kleinem Feuerwerk. Am Sonntag beginnen die Ausführun gen um 3411 Uhr vormittags, um 16 und um 19 Uhr. Bei schlech tem Wetter finden die Ausführungen im Saale des Deutschen Hygiene-Museums statt. Dresdner Lichtspiele Der Film „Im Westen nichts Neues" wird ob Freitag, 3. Juli, in geschlossenen Vorstellungen, die der Allgemeine deutsche Ge>verksck)aftsbttttd veranstaltet, in den Lichtspielen Freiberger Platz gezeigt. Und zivar die „gereinigte" Fassung des Films, die bekanntlich von -er Ftlm-Oberprüsslell« kürzlich iür geschlossene Vorstellungen zngelassen worden ist. Die Stellen, gegen die sich seinerzeit die Kritik vor allem richtete, fehlen also in dieser Fassung des Films. Unter diesem Vorbehalt wird man sagen können, datz der zweite Teil des Films weit besser ist als der erste. Der Hauptmangel des Filmes ist, daß er die Entwicklung der Kriegsireiwilligen vom unerfahrenen Jungen bis zum kampserproblen Soldaten überhaupt nickt lebendig zu zeigen versteht. Zwischen den mit Recht kritisierten Angst szenen des ersten Teils idic jetzt nur als Bruchstücke geboten werdcn) und den Szenen entschlossenen Kampies im zweiten Teil, fehl» eigentlich jeder Uebergang. Einzelne Szenen des zweiten Teils sind von grotzer dramatischer Kraft nnd voll echter Tragik. Alan wird bedauern, datz eine einseitige Tendenz bei der Herstellung dieses Films das Zustandekommen eines wirk lichen Kunstwerkes verhindert hat. zu dem der Stoss und die Mittel der Darstellung an sich gegeben waren. Reichenbach. Am Sonntag sand in dem zwisckg!» katho- lischer Kirche und Pfarrhaus gelegenen schönen Garten de» katholischen Bereinshauses wie alljährlich das große Som in er. und Kinderfest der Psarrgenieinde statt. Fleißige Hände hatten schon tags zuvor den (harten mit Fahnen und Wimmln schön geschmückt. Eine bayrisck)« Bierbude. Glücksrad, sowie -er Schokoladenautomal -es Hochw. Herrn Pfarrers sorgten für leibliche Genüsse aller Art. Auch für Belustigung von jung un alt >var reichlich Sorg« getrauen durch Volkstänze junger Mäd chen lLcitnng Frl. Dieter) Kasperletheater, Vogel- und Schei- benschietzen, die Naditionell« Wiirstl«Polonaise usw. Reichen Beisall sanden auch einige Liede» der „Eäc ilia", wclche unter der Stabführung von Herrn Lehrer Geißinger klangvoll zu Gehör gebracht wurden. Die Gesamtveranstaltung stand unter einem sehr glücklichen Stern. Der Besuch war so groß, datz noch Sitzgelegenheit aus der Psarrwohnung herbeigesckiafst wer- de» mutzte. Der finanziell« Erfolg -«r Veranstaltung, der zur Hauptsache der piarramtlichen Caritaskasse zugute kommt, war deshalb auch recht befriedigend.
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