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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111021011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911102101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911102101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-21
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Sonnavenü, 21. Oktober 1911. Leipziger Tagedirm. Nr. 292. 10S. 3attrysnp. schaftsvertrag vom 21. Juni 1898 ist durch den gleickxn Beschluß laut Notariatsprotokolls vom 18. September 1911 im tz 5 abgeändert worden; 101 auf Blatt 14597. betr. die Firma Leipziger Viel,- nährmittrl-Fabrik Kaiser L Eo. in Leipzig: Das Handelsgeschäft ist Zweigniederlaffung des nach Niedersedlitz verlegten Hauptgeschäft geworden; 11) auf den Blättern 10915 und 13203. betr. die Fir men Deutjche Maschinen, und Werkzeugsabrik Gesellschaft mit beschräutter Haftung und Max Hofmann c< La. «siesellschost mit beschränkter Haftung, beide in Leipzig: Die Firma ist — nach beendeter Liquidation — erloschen. Leipzig, den 20. Oktober 1911. Königliche» Amtsgericht. Abt. UV. " Rnililiniarkn-NerftttSklnilg. Dienstag, den 24. Okt. 1911. vorm. 10 Uhr ver steigere ich Nikolaistr. 28 32, Treppe n IV., Zöli slilk sii!»kgks«rdte Nallidi für Nechnung den es angeht. Besichtigung am Auttionstage norm, von 9 Uhr an. Lokalrichter 5l. 8el>nmann. Iic kMiK- Tsilii kiissc HMsch — expediert jeden Werktag von 8—1 und 3—5 Ubr. Sonnabends von 8-2 Uhr und gewährt bei täglicher Verzinsung der Einlagen AV//o »o-nc «US Leipzig unü Umgegend. Leipzig. 21. Oktober. Gin GelchichtHen vom Bsyril-en Bstintlol. Ich habe zwei Onkels, beides riesig nette Leute, beides schwerreiche Herren, und der eine auch noch freigebig dazu. Ich wcw erst wenige Wochen in Leipzig, als mir dieser mein Lieblingsohin schrieb: „Lieber Neffe! Morgen vormittag 10 Uhr läuft mein O-Zug im Bayrischen Bahnhof ein. Ich benutze von da aus die Droschke, weil ich sonst auf dem Berliner keinen Anschluß bekomme. Erwarte mich, bitte, aber pünktlich — ja? Versieh Dich mit einer festen Vrief- tasihe! Du verstehst! — Dein Goldonkel." Ja, ich verstand. Solch «in Muster von Onkel! Die Erwartung des üblichen „Blauen" ließ es mir angemessen erscheinen, mich bis auf den Bayerschen Platz gleichfalls von einer Droschke bringen zu lassen. Und nun schritt ich die Halle auf und ab, würdig, im Sonntagswichs, und machte mir mancherlei Ge danken, wenn man von einem Studenten überhaupt jagen kann, daß er sich Gedanken mache. Züge brausten heran — Züge brausten ab. Ich sah und hörte nichts und dachte nur an das gütige Antlitz meines Onkels. Mittlerweile war es 10 Uhr ge worden. Der Zug hätte bereits da sein müssen. Ich trat zu einem mit blauer Kulte und Fliigelradinütze: „Verzeihung, der Zug hat wohl Verspätung?" Er besah mich mißtrauisch, schnauzte mich aber hernach an: „Ja!" Ich mußte etwas Dummes gesagt haben. Indessen wartete ich bis halb elf Uhr. Da ward mir's unheimlich, vor allen Dingen, da die Halle merklich leer geworden war. Ich wandte mich also ver trauensvoll an die rote Mütze. „Ja. lieber Herr", zuckte der Herr Vorsteher die Achseln, „dies ist die Ab- fahrtshallc." VV. O. * vt. Universitätsnachrichten. Die Zinsen der Iacob-Plaut-Stiftung, die der 1901 in Nizza verslbrbene Privatmann Jacob Plaut mit einem Kapital von 15000^-. der Universität Leipzig hinter laßen hat. sind anderweit an zwei bis drei Studie rende mosaischen Glaubens, die in Leipzig Natur wissenschaften studieren und dem Deutschen Reiche angehören, zu vergeben. Gesuche sind mit Reife zeugnis und Bedürftigkeitszeugnis bis 15. November d. 2. in der Universitätskanzlei einzureichen mit der Adresse: „An den Akademischen Senat der Univer sität Leipzig." — Der Allgemeine Akademische Turn abend an der Universität Leipzig «Turnhalle und Sportraum Dorotheenstraße 6), der im Winter semester 1910/11 494 Teilnehmer mit rund 7000 Mann Turnbejuch hatte, veranstaltet auch im Winter semester 1911/12 Uebungen im Turnen, Fechten, Ringen und Jiu-Jitsu, Boxen und Sandow-Uebungen, Fußball, Hocker,. Schwimmen und Springen, einen Samariterturfus und praktische Lehrübungen der Wissenschaftlichen Turnlehrer-Vereinigung. — Am Schwarzen Brett der Universität zeigt der Univer- ! itätskirchenchor für Sonnabend, den 21. Oktober, 5 Uhr den Wiederbeginn seiner Uebungen in der Universitätskirche an. * Hochschule für Frauen. Wie wir bereits kurz meldeten, besteht an der neuen Hochschule die Absicht, eine Reihe von Vortrügen über die wichtigsten Probleme der Gesetzgebung stattfinden zu lassen. Heute können wir unsern Lesern mitteilen, daß Herr Privatdozent Dr. jur. et phil. Felir Holldark diese Vorleiungen in dankenswerter Weise übernommen hat. Bekanntlich liest Herr Dr. Holldark an der Hoch schule für Frauen bereits ein zweistündiges Kolleg über „Die rechtliche Stellung der Frau in den Haupt kulturländern", und zwar Dienstags von 4—5 und Donnerstags von 11—12. Der neu ««gekündigte Zyklus über die wichtigsten Probleme der Gesetzgebung findet auf vielfachen Wunsch in den Abendstunden statt und beginnt Dienstag, den 7. November, abends 8'/, Uhr. Er wird nicht, wie ursprünglich gemeldet, drei Vorträge umfassen, sondern fünf. Alle Stu dierende und Hörerinnen der Hochschule haben dazu freien Zutritt. Belegbogen liegen während der üblichen Eejchäftsstunden in der Kanzlei (König straße 18) aus. * Der neue rusfisHe Generalkonsul. Der russische Konsul in Leiozig. «taatsrat Ludwig v. Zeidler, ist in das Ministerium des Aeußern berufen worden. An seine Stelle tritt der bisherige russische General konsul in Algier, Kammerjunker Gras Mussin- Pyschkin. * Bei dem H. Schaufenster-Wettbewerbe hat das Preisrichterkollegium die Fenster nach folgenden Ge sichtspunkten gewertet: 1) Gelamteindruck, 2) Zweck mäßigkeit, 3) Technische Sauoerkeit, 4) Künstlerische Leistung. Das Urteil über jedes Fenster ist in der Auskunftsstelle de» Verkehrsvereins niedergelegt und wird dem Beteiligten dort auf Wunsch mündlich mitgeteilt. * Die An- und Abfahrt bei den Rennen am Sonntag regelt eine amtliche Bekanntmachung, die Rat und Polizeiamt der Stadt Leipzig in der Vor liegenden Nummer erlassen. * FUr die Leipziger Mission in Deutsch-Ostafrika soll in nächster Zett In Marangu bet Madschame ein Seminar zur Ausbildung eingeborener Lehrgehilfen errichtet werden. Missionar Raum, der schon einmal in Moschi eine größere Anzahl solcher Gehilfen aus gebildet hat, und der vor wenigen Monaten aus gesandte Lehrer Knittel werden den Unterricht in die Hand nehmen. Für den vom Missions kollegium bewilligten Bau de» Seminars, eines Wohnhauses und mehrerer Nebenhäuser ist ein Aufwand von über N>000 Mark nötig. Die Missionsleitung rechnet darauf, daß für dielen Zweck und zur Beschaffung der notwendigen Lehrmittel auch von feiten der Kolonialsreunde Zuwendungen gemacht werden, da des Schreibens und Lesens kun dige Eingeborene immer mehr auch aus Negierungs stationen, den Eisenbahnen und Ansiedlungen der Europäer gefucht werden, und somit den Interessen der Kolonien durch die Schularbeit der Missionare in hervorragender Weise gedient wird. * Extrawagen der Großen Leipziger Straßenbahn (Blaue). Aus Anlaß der Fluglage wird aus den Linien der Großen Leipziger Straßenbahn und der Schkeuditzer Linie der Außenbahn für entsprechend verstärkte Fahrgelegenheit von etwa 1 Uhr mittags ab Blücher platz Sorge getragen werden. Aus Anlaß des Pferderennens am 22. d. M. weroen wie bisher Einsatzwagen ab Blücherplatz über Augustuoplatz und Fleischerplatz von etwa 1 Uhr mittags ab verkehren. " Zu einem Füns-Uhr-Tee halte gestern nach mittag derRichard -Wagncr-Verband deutscher Frauen leine Mitglieder und Freunde nach dem Hotel dc Pologne eingeladcn. Es war eine reizende Veranstaltung, die geboten wurde, die sicher der öfteren Nachahmung wert ist und eine zwanglose Geselligkeit in intimem Kreise zu fördern geeignet erscheint. Die sehr hübsch mit Blumen geschmückten Tafeln machten einen anheimelnden Eindruck. Fräulein Anna Held, die Vorsitzende der Leipziger Ortsgruppe, begrüßte die zahlreich Erschienenen herz lichst und bat um Unterstützung der Bestrebungen des Verbandes. Zur Unterhaltung der Gäste war ein kleines musikalisches Programm ausgestellt. Herr Dr. Georg Voigt sang unter Begleitung von Frl. v. Schebnlsky „Am stillen Herd" aus den Meister fingern und dann noch drei Lieder: „Wieder macht' ich dir begegnen" von Liszt, „Wie bist du, meine Königin" von Brahms und „Selig sind, die Verfolgung leiden", aus dem Evangelimann von Kienzl. Der Sänger verfügt über einen gutgeschulten lnrischen Tenor, der in allen Lagen von ausgiebiger Fülle ist. Eine sehr talentierte junge Künstlerin, die ein herrliches Organ und viel Empfinden ihr eigen nennt, lernten wir in Fräulein Vera Schm l dt-K al is che r kennen, die von Fräulein Bauermeister am Flügel begleitet wurde. Die von ihr vorgetragencn kleinen Lieder: „Untreu" von Cornelius, „Der Fischerknabe" und „Wie singt die Lerche schön" von Liszt, sowie „Mutter, o sing' mich zur Ruh" von Franz, „Sie blasen zum Abmarsch" von Wolf und „Frühlingsnacht ' von Jensen gaben der Sängerin Gelegenheit, ihr schönes Organ voll zur Geltung zu bringen. Den beiden Künstlerinnen wurde reicher Beifall zuteil. * In der Elek.rotechnischen Bereinigung hielt Herr Dr.-Ing. Fischer aus Hamburg einen Vortrag über die Technologie der Isolationen für elektrische Maschinen und Apparate. Der Vortragende führte aus, daß man. seitdem dis Formen der Maschinen im wesentlichen festliegen, mehr und mehr darauf bedacht gewesen ist. die zum Aufbau nötigen Mate rialien in ihren Eigenschaften zu erkennen und sie zweckmäßig zu verwerten. Be/onders wichtig ist seit der Einführung der Hochspannungstechnik die Frage der Isolationen geworden. Es wurden zunächst die theoretischen Grundlagen für diesen Zweig der Elektrotcchnologie besprochen. Darauf wurden die Materialien, die Natur und Menschenkunst zur Verfügung stellen, in ihren be sonderen Eigenheiten beschrieben; dazu gehören die natürlichen und künstlichen Gesteine, die natürlichen Harze und Pflanzenmilcharten sowie ihre synthe tischen Nachahmungen, ferner die Erden, die Faser stoffe und manche Produkte der Teerindustrie. Schließlich wurde gezeigt, wie man den theoretischen Forderungen mit den vorhandenen Materialien am besten gerecht werden kann. Zahlreiche sehr inter essante Isolationen waren von den beteiligten Firmen zur Erläuterung des mit reichem Beifall aufgenommenen Vortrages zur Verfügung gestellt worden. * Neuer Verband. Am 15. Oktober wurde in Leipzig der Allgemeine Deutsche Verband der Pensions- und Logierhausbesitzer und Be sitzerinnen gegründet. Aus den verschiedensten Teilen Deutschlands waren Vertreter zur konsti tuierenden Versammlung erschienen, die von Ver- la^sbuchhändler Möschte-Leipzig mit einer Be grüßungsansprache eröffnet wurde. Er betonte das immer mehr empfundene und immer allgemeiner anerkannte Bedürfnis nach einem Samnrelpunkte der beteiligten Kreise zur Vertretung und Förderung gemeinsamer Interessen. Nach längerer Aussprache, an der sich hauptsächlich Pensions- und Logicrhaus- besitzcr aus Bad Harzburg, Braunlage, Elgersburg, Friedrichroda. Bad Elster, Bad Kiffen, Kipsdorf, Oberhof, Weißer Hirsch bei Dresden, Lauterberg, Su- derode, Hirschberg in Schlesien, Schmiedebera <Bez. Hallet sowie Stadt - Vertehrsinspektor M. Weber- Kassel u. a. beteiligten, beschloß die Versammlung mit Einstimmigkeit die Begründung des Verbandes. Der vorliegende Entwurf der „Satzung" wurde durch beraten und mir einigen Aenderungen genehmigt. Hiernach erfolate die Wahl des Gelamtoorstandes, zu dessen Vorsitzenden Pensionsbausbcsitzer Albrecht in Bad Elster bestimmt wurde. Auf eine Anregung aus der Versammlung wurde als Ehrenvorsitzender des Verbandes der Erste Bürgermeister a. D. Ober bürgermeister am Ende in Dresden erwählt in An erkennung seines langjährigen erfolgreichen Wirkens auf dem Gebiete des Kurwcjens und der praktischen Hygiene, wodurch auch dem Pensions- und Logier Hauswesen Förderung gegeben worden ist. Zum Verbandsorgan bestimmte man das in Leipzig er scheinende „Lentralblatt für Kurverwaltungen, Pensions- und Logierhäuser". Der Verband wird durch seine Eintragung in das Vereinsregister die Rechtsfähigkeit erlangen. Die Geschäftsstelle des Verbandes befindet sich in Leipzig-R„ Göschenstr. 1. * Tie „Kirche für Heimat- und Obdachlose", die vom Verein Blaues Kreuz I, Dorotheenstraße 7. nach dem Borbilde der Berliner „Schrippenkirche ein gerichtet worden ist. hat am 1. Oktober ihre dies jährige Winterarbeit wieder begonnen. Sie hat den Zweck, den Wandernden und den Obdachlosen zur Rückkehr in geordnete Verhältnisse zu verhelfen. Zu dem Zwecke finden während des Winterhalbjahres jeden Sonntag früh 8 Uhr im Saale des Blaukreuz heims, Dorotheenstraße 7, für sie besondere Versamm lungen statt, in der nach einer ihnen gereichten leib lichen Stärkung — aus Kaffee und Brötchen be stehend — durch passende Ansprachen ihr Gewissen und der Vorsatz zur Besserung geweckt werden soll. Weitere Hilfe wird ihnen gern durch Vermittelung von Arbeit und Unterkommen und durch Darreichung von Bekleidung gewährt. * Der Zirkus Sarrasani ist mit einer Dampf heizungsanlage versehen worden, so daß nunmehr der Aufenthalt in ihm auch bei der kühlsten Witte rung sich denkbar angenehm gestalten wird. Di« Temperatur innerhalo d«r Zirkungsanlagen wird dauernd auf einer Höhe von 18 Krad gehalten wer den. Am Sonnabend und Sonntag wird der Zirkus das Ziel von vielen Tausenden jein. An jedem der beiden Tage finden bekanntlich zwei Vorstellungen statt, des Nachmittags um 3 Ubr und des Abends um 7>-, Uhr. Die Nachmittagsvorstellungen liefern ein vollkommen komplettes und ungekürztes Abend programm. Trotzdem zahlen nachmittags Kinder aus allen Plätzen. Militärs bis zum Feldweb.'lgrade auf allen Sitzplätzen nur halbe Preise. Eine eigen artige Veranstaltung ist für den Sonntagoormittag anaesetzt. Von 11—12 Uhr öffnen sich die Zirkus anlagen für eine mit Doppelkonzert verbundene Tier schau. u. Pom Ardeitsmartt im Baugewerbe. Nach den Erhebungen der Leitung des Bauarbeiterverdandes war die Zunahme des Andranges am Ardeitsmarkt des Baugewerbes, die alljährlich vom Monat Juli dis Monat August einzutreten pflegt, in diesem Jahre nicht so stark, wie in den vorvergangenen Jahren. Auf je 100 angemeldete offene Stellen entfiele» im August 1911 durchschnittlich 125,38 Arbeitsuchende gegen 117,75 im Juli 1911. Im Jahre 1910 stieg die Andrangsziffer von IN,57 im Iulc auf 145,29 im August. Im Vergleich zu den drei vorangegangenen Jahren hat sich die Lage des Arbeitsmarktes wesentlich verbessert. In den ersten acht Monaten des Jahres 1911 ist der Andrang um 271,20 Arbeitsuchende zurückgegangen. Das heißt auf 100 offene Stellen entfielen im Durch schnitt im Januar 1911 390,58 Arbeitsuchende, im August 1911 125,38 Arbeitsuchende. * Neberraschtcr Einbrecher. Donnerstag abend in der 9. Stunde bemerkte ein aus dem Areal des neuen Hauptbahnhofs l>ejchäftiqter Wachmann der Wach und Schließgescllschaft. daß eine Baubude geöffnet und ein Eindringling damit beschäftigt war, die Sachen zusammenzupacken und sie mitzunehmeii. Der Wächter nahm dkn Eindringling fest und übergab ihn der Polizei. K. Tätigkeit der Feuerwehr. Freitag nachmittag 3 Uhr 5 Min. wurde die Mannschaft der Südfcuer wache nach dem Grundstück Hohe Straße 3 gerufen. In einer Wohnung in der 4. Etage war beim Aus- ichwefeln ein Brand entstanden, wobei Möbel, Betten sowie verschiedeneWirtsHaftsgeaenständeverbrannten. Die Mann chaft der Südwache mußte mit einer Schlauchleitung das Feuer angrcifen und unterdrückte es nach fast einstündiger Tätigkeit. o. Beschlagnahmte Druckschriften. Durch Gerichts beschluß sind folgende Schriften beschlagnahmt worden: „Der Mann im Purpur und Anderes" von Pierre Louis. „Pimprenettevon Willi, „Die Lehren Lis beth Lottins" von Pierre Valdagne, „Zwei Frauen freunde" von Tristan Bernard. „Ein alter Mords kerl" von Charles Henri Hirsch, „Chainc anglaise", 6 Dialoge von Hans Hoya. „Witzpctarde , eine Sammlung von ergötzlichen Witzen und Anekdoten von Jean Quirit. Die Schriften sind sämtlich im Verlage von G. Grimm in Pest erschienen. * Zwei jugendliche Taschendiebe wurden Freitag abend in der Petersstraße auf frischer Tat er wischt und festgenommcn. Die Verhaftung erregte natürlich eine nicht geringe Verkehrsstörung. Wahren. Der Geschäftsverkehr bei der kiesige» Gemeinde-Sparkasse war in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1911 folgender: Eingezahlt wur den 3 583 079 -<t in 19 343 Posten. Rücknahmen er folgten 1887 582 in 8278 Posten. Neue Bücher wurden 3054 ausgefertigt. Erloschen sind 783 Bücher. Das Guthaben der Einleger betrug am Schlüsse des Monats September 11270 263 «tt. Sus Sslhlen. Dresden, 20. Oktober. (!) Hofnachrichten. Der König hat sich gestern abend nach Wien begeben und ist heute früh wohl behalten dort eingetroffen. Auch Prinzessin Mathilde, sowie Prinz und Prinzessin Jo hann Georg befinden sich in Wien. Die Mitglieder unseres Königshauses nehmen an der Vermählungs feier des Erzherzogs Karl Franz Josef mit der Prinzessin Zita von Parma teil. — Das Groß- herzogspaar von Mecklenburg-Strelitz trifft am Montag nachmittag 2 Uhr in Dresden zum Besuche des Königs ein. Auf dem Bahnhofe findet militärischer Empfang statt, und zwar wird die Ehrenkompanie vom Schützenregiment Nr. 108 ge stellt. Zum militärischen Ehrendienst des Groß herzogs sind der Kommandeur der 1. Division Nr. 23 Se. Exzellenz Herr Generalleutnant v. Ehren thal und Herr Major Neichardt vom Gencralstabe des Generalkommandos bestimmt worden. * Von den Stadtverordneten. Die Ratsvorlage betreffend dieGewährung von Mietszuschüsscn an die städtischen Arbeiter wurde in der gest rigen Stadtverordnetensitzung nach kurier Debatte angenommen. Die Einzelheiten der Vorlage sind bereits von uns mitgeteilt worden. Die Stadtver ordneten beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung gemäß dem Vorschkage des Rates, von der weiteren Er hebung einer städtischen Eingangsabgabe auf Wild, Geflügel und Fische Abstand zu nehmen. * Chemnitz, 20. Oktober. (Schwerer Unfall bei einer Fuchsjagd.) Die Offiziere der Chemnitzer Garnison hielten am Donnerstag im Chemnitztal eine Fuchsjagd ab. In der Nähe der Hermsdorfschen Fabrik kam einer der Herren zu Fall, wobei ein anderer Herr, Leutnant Freiherr v. Branden stein, in den Sturz mit verwickelt wurde. Herr v. Brandenstein wurde im bewußtlosen Zustande in das Chemnitzer Krankenhaus gebracht, wo eine schwere Gehirnerschütterung festgestellt wurde. * Wüstenbrand, 20. Okt. (Schwindler.) Hier und in der Umgegend trieb sich vorige Woche ein recht raifinierter Schwindler herum Er gab an, von einer Berliner Brauerei zu kommen, um Schankwirt- schasten anzukaufen, und stellte auch gleich Pächter ein, um von ihnen Geld zu «richwindeln Er kaufte auch hier eine Schankwirtschast. Einem Ortsein- wohner, der diese Wirtschaft vachtweise übernehmen sollte, schwindelte er einen Geldbetrag ab. >V<1, Meißen, 19. Oktober. (In der hiesigen landwirtschaftlichen Schule) wurde heute vor mittag der neue Direktor Dr. Höfer in Gegenwart des Verwaltungsrates feierlich in sein Amt eing^ wiesen. Pirna, 20. Oktober. (Le ichenfund.) Ein Waldarbeiter fand gestern im Walddickicht an der Dittrichgrundstraß« den Leichnam eines Mannes, der sich mit einer Browningpistole ins Herz geschossen harte. Nach der behördlichen Aufhebung fand man bei dem Toten eine Legitimation. Es handelt sich um einen Polizeiwachtmeister aus Teolitz. Der Tote wurde der Lichtenhainer Friedhofshalle zugesührl. Wsl.. Großdobritz. 20. Oktober. (Schwerer W a g e n u n s a l l.) Der Fleijchermeister Lindner wollte am Mittwoch mit seinem Geschirr nach Großen hain fahren uiid beim Gutsbesitzer Mißbach vorher noch etwas mitnehmen Bei einer schnellen Biegung im Mißbachschen Gehöft stürzte der Wagen um und das Pferd ging durch. Die Frau des Wirtschafts besitzers E. Nieie, die den Wagen bereits mit dem Kutscher bestiegen hatte, kam c nter den Wagen zu liegen und wurde eine Strecke geschleift. Schwer verletzt und ohne Besinnung wurde die Frau aus gehoben; auch der Kutscher hat einen Ärmbruch davongerragen. Kunltkalenüer. Theater. Veipjifter ^»«bl-thestci. >,m Neue» Lhcaier g«»> heule Lessinas bramaiifäics tttcdiätt „Nattnru der AKise" tu Lzcne. Moiaeu pclauai in öe. bckointtcu ucueu Olisjenierunp „Tci slicacnbc Holländir" ,ur Aussihiune,. Monia» findet bvs ciiimaliac nNnlspiel dr»' »louipi Nomnicuällners ,Zrip ,Zeinh<iIS <ila Heils 2,ich» in dr» „Meislessingeeu von Nittubeea" statt. — ,)»! Alten Theater wird likiitr „BZienri Blni- acacbe». Morgen serln nachmittags '»2 Ndr Nir da» Albeiier-Nildling»- intritttt iohnc Billrttverkaus) „Nikin iLnols" ans drin Lpieiplau, abends die Novttät „Ter limtcrblichc Lump" Leipziger Lchanspielhäu». »euie gastiert Agne» Lorina al.» blatte in Ohnei» „Huttenbenver". Am Louniag tritt die dc liebte Kuttsilerin alb (rva in dem gleichnamigen Lchauspici von Richard Äon ans. Bielfachen Knnichc» cuisprechrnd. da. sich ?rran Lorina bereit erklärt, ihr "iasispicl, da» sic eigen! lich am Tiendtag al» .Zrancinc in TvmaS' „.Zraneillou" bc- schlickltn wollte, noM um einen lag zn verlängern nnd am Mittwoch, den 25. Oktober, al» lr-iita in iNrillparzer» Lnn spiel „rVeli" dem, der lägt" ausziltteien Kn dielen Gastspiel abcnde» gellen ttlastipielpreise. Tttpendlarten gaben kerne ttttiliigteit. Morgen vormittag geht als Borsiellnng siir den herein SSanderbnrschen „LSallensleins Lager" nnd hieraus „Ter Nachttvuch.er" in -jene. Nachmittag» .1 Uhr gelangt siir da» Arbeiter Biidiingslilsiiiut „Wallensteins Lager" nnd „Die Picco lomini" zur Ausführung. Ein Billcltvcrkans zu diesen beiden Borstellungeu sindet nicht statt. Neue» Operettentheater, -cnte Ailsang 7's, Uhr. Erit- anssiihrnng der dreiaktigen Operette „Tie lustige» Nibelungen" von Nidcanins, Musik von Oskar LirauS. Tic neuen NvsiuM» Tekorationen, Meguistten, Beleuchtungskörper usw. lind im -otatelier Hag» Baruch L c5o. in Berlin eigen» snr diese Operette entworse» und augesertigi. Tonntag sindet die erbe Äiederbolung diese» Werkes statt. Battendcrg-rhcatcr. »beule „Tic Haubenlerche", Lchanlpicl von v. ANIdenbrnch Morgen „'.'enttiant der üteservc". Konzerte. ANllii Burmester, der grob« VKiger, gib» heute abend '^8 Uhr ttn städtischen Naujhanse «in einmalige» Konzert mit folgendem Programm: Beethoven, Kreuher-Zonale. Bach, .Nonzert c»-Tnr. Burmesier: Ltiicke aller Mttsttr: sülnck, ttmvotte: Mozart, Tenlscher Tanz: Havdn, b'apriccictto: Titter»- dors, Alter Tanz, Bcellwvcu, ülondv. sSlene Serie! ^jum ersten Male! Tschaikowskn-Burmesrer: Tränmrrei. Vicd de»- Veierkastenmanne». Spukgeschichte. Tie Verchc. Neapolitanisch. «Neu! .",um erste» Male!» «vlostncle sitr Klavier. Am Klavier wird der bekannte Pianist Alfred Tchmidt-Badcloiv tätig sei». - Uarten bei v. A. N l c m in , ,Zr. I o si nnd abend» an der Nasse. sLich« Anzeige.) Morgen Lonntag findet die l.t^ewandhaits- Kammermusik statt. An Instrumentale»! kommt zum Bortrag da» Triv D-Dnr, Opus 7» Nr. > von Beethoven, „Angelns", für Ttreichqnartett von Uiszt, sowie das Ltrcim auartett itis Moll Opus u» von Iracseke. »ammcrsdliger ,>ra>iz L t e l n c r an» L'ien singt wieder von Lchubert und Liszt. Teil Klavierpart im Trio, sowie die Begleitung der Wieder hat Hosrak Pros. Dr. M ax Neger übernommen. Morgen Tonniag findet im städtischen Naufhanse der ei», malige Viedcrabcnd von ?sulia ttnlp kiatl. Ta» Programm lautet: Brahms: LNe bist du, meine tkonigin. -sicht mehr zu dir zu geh n. Nuhe, Liihliebchen. Bon ewiger Liebe. Liszt: Tie drei .zigeuner. ÜS muh ein Wunderbares sein. Anglole». dal biondo crin. iLnglein hold im Lockcngold.) tsshvpin: Meine Freuden. Tas Ringlein. Litftanische» Lied. Lchubert: ,Zin Abendrot. Der Uüngling und der Tod. Die Post. 3>>r Bild. Ständchen. — ttarlcn bei C. A. tk l e in m, Ar. Jost nnd Kastellan M c i s e I. tSiehe Anzeige.) Tie Philharmonischen Konzerte sLcitung: Professor Han» W i n d e r st e i n), deren erste» am Freitag, den 27. Oktober, in der Alberthalle unter solistischer Mitwirkung der bekannten einheimischen Biolinvirtuosin Katharina Bosch und des Wiener BaritonsängcrS Bictor Heim stattfindel, nehmen in dieser Saison ihren Anfang Zhguhr. — Tic bestellten Abonnement.» sind in den nächsten Tagen bei P. Pabst, Hosmusikalienyanblung, Neumark», abzuholen. TslieskLlenüer. Aiiedhoss-Vrpedition n. -Katz« f. d. 2üd-, Nord u. Neuen ?so- hannissricdh., sow. f. d. /iricdh. in L.-Neudn. u. L >2ellerh„ weorgenhallc, l. ikt. r., .iimm. Nr. 20 ftZing. Ritterslr. 28). Vergeb, d. «Hrabstell. aus vorgcüacht. ,>riedh„ Vcreinnah mung -. KonzessionSgeld. u. Erledig, d. sonst, auf d. Betrieb bcziigl. Angelegenheit, cveösfn. wochent. !)—>^l n. »—5 U., Lonnab, 8—K2 u. Bei zwei od. drei auseinandersolg. ,">«si tag. vom 2. Tage ab, jedoch nur f. dringt. Fälle, v. N—12 U. Lchluhzeit siir den Besuch des Neuen IohannisfriedhofeS. de» Liid- nnd Nordfricdhofes »ll Nhr. Ltädt. Museum d. bildenden Künste und Leipziger Snnhvere!n tam AugusttiSpl.). iyeossnet an Tonn- u. stetertagen l^ll bis 1 Uhr, Mont. l2—3 U„ an d. übr. Wochentag. lv- S lt. vinir. in d. Museum Tonnt., Mittw. u. Hrctt. frei, Mont, l Dienet., Donnerst., Lonnab. M Pf. ,Zür d. Besichtigung d. Klingerschen Beethoven wird ein besond. Eintrittog. v. l.« ci- hobe». Der iLintr. in d. Kunstvcrein beträgt f. Nichtmitgl. I Mitteilungen Oes SätiflMen Gaitmirtsverdanües. Flöha. Am 11 Oktober fand die General vrrs rmlulllttp des hiesigen Gastwirtsvereins statt, ii. der der bisherige Vorsitzende Bruno Kühn als solcher einstimmig rviedergewählt wurde. Derselben wohnte auch der Kreisvertreter Böger aus Chemnitz bei. Dresde«. Richard Richter hat Kreuzstrape 11 ein Konzerthaus errichtet. — Tie Firma A. Leschke, Schankwirtschaft, hat am 17. Oktober die Zah lungen eingestellt. Mittweida. G. Ncubert übernahm da4 Theater- EafS. Großenhain. Friedrich G Lehmann hat d.n Gasthof „Stadt Leipzig" gekauft. Sörnewitz bet Oschatz. Tie hiesige VereinS- brauerei, G. m. b. H., hat am 16. Oktober die Zah. lungen eingestellt. Letznitz. Ter hiesige Gastwirtsverein nahm in seiner Sitzung vom 12. Oktober davon Krnntnis, datz das hiesige Elektrizitätswerk den Mitgliedern eine Preisermänigung für den Bezug von elektrischen! Lichte in Aussicht stellte, indem diese den Doppel- tarif einzuführen aedenkt. Es wurde weiter daraus aufmerksam gemacht, die „Weinbücher" in Ordnung zu bringen, da seitens der Polizei eine energische Kontrolle ausgeübt werden wird. 7k>", 8leonwr»p»evl, kruacl ?el» »ea««l Ouerd lUe »nä IiWt»II»tIu»i- ,u iM»i»N„. - UurtzAt», >«ptt»tz.tr
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