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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111101018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911110101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911110101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-01
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Nr. 303. los. Islrryrmy. LewNyrr TsgeMstt. Mittwoch, l. November lSll. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis ge- Pracht, da« der erstnialia gewählte Kirchenvorstand für dte neue, von 2t. Andreas abgezweigte Kirch gemeinde aus den nachbenanntcn 8 weltlichen Herren Mitgliedern besteht: Baumeister Julius Hoffmann, Schuldirektor Emil Kipping, Gaivanoplastiter Albert Meißner, Landgerichtsrat l)r. üir. August Nickel, Bibliothekar Rudolf Quos, Bankdirektor Max Sauer, Fabrikbesitzer Louis Schopper, Kaufmann Georg Bogel. Bis zur Wahl eines eigenen Pfarrers ist der Unterzeichnete mit dem Borsitz beauftragt worden. Leipzig, den 30. Oktober 1911. n>o« O. 8obum»nv, Pfarrer an St. Andreas. Freitag, den 3. November, vormittags '/.,10 Uhr versteigere ich Matthäikirchhos Rr. 29 div. Äköbel als: Schränke, Trumeaus, Bettstellen mit Matr., Schreibtisch, Nähmaschine, Tische, Stühle, Herren- und Damenpelz, sowie div. Kleidungs stücke u. and. mehr. .?lo lleimanu x^tlivlm, Lokalrichter. ssiriiicllidtfMkilfse Orlrllti. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Zinsfuß: SV-Vo. ll ür:lt< V«r5innnne. »zrl2 Lparlane Wahren. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß links, Zimmer Nr. 4. Zinsfuß für Einlagen /-» /o bei täg licher Berzinsung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends nur 8—2 Uhr. »onr Kus Leimig unü Ilmgegenü. Leipzig, 1. November. Historischer Tageskalender sür Leipzig. 1. November. 1158 Zn den bestehenden zwei Märkten bewilligt Kurfürst Friedrich der Sanftmütige einen dritten sNeujahrsmarktj. 1810 Errichtung eines Polizeiamtes. 1871 Eröffnung der Eisenbahn nach Eilenburg. November. Windmond oder Neifmonat hat Karl der Große den November geheißen, denn in seinen Tagen brausen die Herbststiirme durch Straßen und Fluren und die grauen Nebel brauen über Feld und Wiesen. Darum sind die Novembertage jo recht geeignet für die Spukgestalten des alten Volksglaubens, die als Freunde oder Feiirde der Menschen auftreten. Da ist der dritte Bag, dem heiligen Hubertus geweiht, der Freudeutag der Jägersleute. Er beschert aber nicht nur dem Jäger gut Glück, sondern ist auch Schutzherr der Zagdhunde, seine Reliquien sollen das beste Mittel gegen die Tollwut bilden. Der ll. November erinnert au die altgcrmauischcn Heidenfeste des Spätherbstes, überall in den Län dern deutsch u Stammes wird an diesem Tage die Marti..sgans gegessen. Auch die „Hörnchen", das .bekannte Kasfeegeback, mögen in diesen Tagen entstanden sein als Erinnerungszeichen au die Hörner des Ziegenbockes, der den Wagen des Gewittergottes Donar zog. In Norddeutschland gilt als Glückstag des Weidmanns der 17., der Tag des heiligen Hugo. Eine wichtige Nolle spielt der Andreas tag, der 30. Heirats lustige Mägdlein können an ihm das Bild des künftigen Gatten schauen, wenn sie nachts 12 Uhr in den Brunnen blicken. Auch den Ernst des Winters kündet dieser Tag, rvie ein alter Reim sagt: „St. Andree kündet Schnee." Tie Tage werden immer kürzer, am 1. geht die Sonne 6 Mhr 33 Minuten auf und 4 Uhr 34 Minuten unter, am 30. erscheint sie 7,41 am Ostrande des Himmels und sinkt 3,56 schon wieder unter den Horizont. In der Bogelwelt ist cs still ge worden, vom Sturm zerrissen hängen die Nester in den Zweigen und im kahlen Geäste sind die Wintervögel, die drolligen Meisen, dem Raubzeug besonders ausgesetzt. Ter November bringt manchen Gedenk tag an '.richtige Begebenheiten und große Män ner. 1539 wurde die Reformation in der Mark Brandenburg eiugeführt, 1632 fiel Gustav Adolf qm 6. bei Lützen, 1870 erfolgte am 8. die Uebergabe von Verdun an die siegreichen deutschen Truppen. Ter 21. bringt die hundertste Wiederkehr des Todestages Heinrich von Kleists, am 26. Novembertage 1857 schloß der Dichter Eichendorfs für immer seine Augen, am 13. 1862 Ludwig Uh land und 1898 Konrad Ferdinand Meyer am 28. November kinder sind Hans Sachs, geboren am 5. 1494, Schiller, der am 10. 1759 zur Welt kam, Luther am 10. 1483 und Spinoza am 24. 1632 geboren. Am letzten Novembertage 1817 kam M o m m s e n zur Welt und starb am letzten Novembertage des Jahres 1903. wie schützen wir uns vor Unglücks» lsUen sul üer Strohe. Unter dieser Spitzmarke erhalten wir fol gende Zuschrift: Schon vor längerer Zeit wurde an dieser Stelle aus die Notwendigkeit einer größeren Sicherheit im Verkehr ans unseren Straßen hin gewiesen. Tie bedauerlichen ttnglücksfülle, von denen insbesondere in der letzten Zeit die Zeitun gen zu berichten hatten, beweisen, wie dringend not eine solche Verbesserung auch heute noch tut. Aber die Behörden allein können durch die Auf stellung entsprechender Verkehrsbestimmungen und deren Ueberwachuug durch die Aufsichts beamten nicht erreichen, daß sich der Verkehr trotz der schwierigen Verhältnisse der Großstadt so glatt abwickelt, Ivie dies wünschenswert er scheint. Das Publikum muß seinerseits zur Er reichung dieses Zweckes Mitwirken. Wer die man nigfachen Annehmlichkeiten im öffentlichen Leben der Großstadt genießt, muß andererseits auch die Pflichten erfüllen, die die Großstadt jedem im Interesse der Allgemeinheit auferlegt. Zu diesen Pflichten gehört auch die, daß man auf der Straße richtig, d. h. den gegebenen Vorschriften entsprechend geht und fährt und dazu mitwirkt, daß andere dies ebenso tun. Deshalb präge sich jeder noch einmal fol gende einfache Regeln ein. Zunächst für Fußgänger: Der Straßeudamm ist für den Fähr verkehr da. Deshalb: Auf dem Fußweg gehen! Und zwar rechts gehen! Rechts ausweichen! Tie Fahrbahn nur senkrecht zur Ttraßenrichtung überschreiten, und zwar so schnell als möglich und ohne auf dem Fahr- dämm stehen zu bleiben. Gerade durch das Kreuzen der Straße in schräger Richtung, bei dem man niemals beide Seiten bequem überschauen kann, wer den die meisten Unfälle hervorgerufeu. Nicht blind darauf los lausen! Immer die Augen offen halten und nach rechts und links sehen, ob die Bahn frei ist. Vor allem aber hüte man sich, die Straße zu dicht hinter einem Straßenbahnwagen zu kreuzen. Wer diese einfachen Grundsätze befolgt, der wird nicht nur zur Vermeidung von Verkehrs störungen beitragen, sondern kann auch wegen seiner persönlichen Sicherheit unbesoret sein. Eltern und Erzieher sollten auch insoweit die Schule unterstützen und diese Regeln ihren Kin dern und Schützlingen so fest einprägcn, daß diesen die Befolgung zu etwas Selbstverständ lichem wird. Für den Fährverkehr merke man sich folgende Regeln: Für den Fährverkehr ist nur der Straßendamm da. Fahrzeuge gehören nicht aus den Fußweg, auch die kleinsten Hand wagen und in der Regel auch die Kinder wagen nicht. Scharf rechts fahren, d. h. so nahe an der Bordkante wie nnr irgend möglich. Tie schneller fahrenden Automobile dagegen haben sich mehr nach der Straßeumitte zu zu halten. Nur auf diese Weise kann sich der Fährverkehr auf der Straße glatt ab wickeln, und nur so können die durch das Ueberholen der Geschirre durch die schneller fahrenden Kraftwagen so oft entstehenden Unglücksfälle vermieden werden. Beim Ein biegen aus einer Straße in die andere nach rechts in kurzem, scharfem Bogen, nach links in großem Bogen fahren. So wird man nie in.Gefahr kommen, mit einem anderen Ge schirr zusammenzuprallen. An haltenden Straßenbahnwagen während des Auf- und Absteigens der Fahrgäste nur dann vorüber fahren, wenn sür diese dadurch keine Gefahr entsteht, nötigenfalls überhaupt halten! Ueber Straßenkreuzungen und beim Ein- - biegen aus einer Straße in die andere lang sam fahren! Endlich: Wer auf der Straße halten muß, der rücke sein Fahrzeug so dicht wie möglich an den Fußweg heran. Das nach lässige Stehenlasscu der Fahrzeuge mitten auf dem Fahrdamm ist überaus störend und gefährlich. Wenn unsere Einwohnerschaft diese einfachen Regeln befolgen, und in verständnisvoller Unter stützung der Aufsichtsbcamten Nachlässige und solche, die den Verkehr rücksichtslos stören und gefährden, zurechtwciscn und nötigenfalls der Behörde übergeben würde, dann dürfte es end lich erreicht werden, daß auch in Leipzig die Verkehrsverhältnisse sich so gestalten, wie es in einer Großstadt unbedingt erforderlich ist. * " Für die Steuerzahler. Das Mahnverfahren wegen der auf den 2. Termin fällig gewesenen Ein kommensteuern ist im Gange. ot. Universitätsnachrichten. Die Universität feierte das Gedächtnis der Reformation durch einen Festgottesdienst in der Paulinerktrche. Am Sonntag, dem 5. November, unmittelbar nach Be endigung des Gottesdienstes, wird gleichfalls in der Paulinerktrche der Student der Theologie Johannes Steude aus Reichenau eine kurze lateinische Rede zum Gedächtnis der Reformation halten über das Thema: b,utb^iu8 quick IU 8olu)Ii-> 8W8 UMU8 210XV bt KOXVI ckollauii »6itowauoe epii-tula babitiZ ckoückei uatiouo ot ekkicaaik stutuerit. Das sogenannte Reforma tionsprogramm, das vom designierten Dekan der theologischen Fakultät, Herrn Geh. Kirchenrat Prof, v. Rudolf Kittel verfaßt ist, behandelt auf 38 Druckseiten und 4 Tafeln mit Abbildungen „Die Kultur Palästinas in der Zeit vom 16. bis zum 13. Jahrhundert vor Christi Geburt". " Hochschule für Frauen (Königstraße 18). Die einzelnen Vorlesungen an der neuen Hochschule be ginnen an folgenden Tagen: Privatdozent Dr. Berg mann: „Die großen Denker der Neuzeit", Dienstag srunde am 7. November: Sonnabendstundc am 11. No vember. — Prof. Dr. Biermann: „Einführung in die Hauptprobleme der Volkswirtschaftslehre", am 7. November: Volkswirtschaftliches Konversatorium", am 11. November. — Privatdozent Dr. Brahn: „Pädagogische Neformbestrebungen der Gegenwart", am 2. November. — Prof. Dr. Brandenburg: „Deutsche Geschichte in der Zeit der Reichsgründung, 1848—1871" am 3. November. — Prof. Dr. Ditt- rich: „Einführung in die Philosophie", am 8. No vember. — Prof. Dr. Förster: „Die englische Lite ratur des 19. Jahrhunderts seit 1830", am 3. No vember. — Fräulein Dr. Gosche: „Die Frauenbe wegung in Vergangenheit und G genwart", am 3. No vember. — Privatdozent Dr. Holldack: „Rechts philosophie im Hinblick auf die rechtliche Stellung der Frau in den Hauptkulturländern", am 7. No vember: „Die wichtigsten Probleme der Gesetzgebung", am 7. November. — Dr. Langerhans: „Sozial hygiene, verbunden mit Führungen durch die Wohl- fahrtseinrichtungcn der Stadt", am 6. November. — Prof. Dr. Nathansohn: „Bau und Lebenserschei- nungen der Pflanze", am 6. November. — Dr. P r ü - f e r: „Einführung in das Seelenleben des Kindes", am 8. November: „Friedrich Fröbels Leben und Werke", am 11. November. — Geh. Sanitätsrat Dr. Taube: „Theoretische und praktische Säuglings pflege", am 8. November. — Prof. Dr. Graf Vitz thum von Eckstädt: „Michelangelo", am 1. No vember. — Prof. Dr. Walte reck: „Grundlinien der Ticrbiologie", am 6. November. — Alles Nähere ist am Schwarzen Brett der Hochschule zu ersehen. * 11. 11. 11. Briefmarken, und Ansichtskarten sammler machen wir auf ein sehr seltenes Datum aufmerksam, nämlich auf den 11. 11. 11. Dieses Da tum mit sechs 1 kann erst in 100 Jahren wieder vor kommen! Aus diesem Anlaß hat die Sächsische Der- lagsanstalt in Dresden 19 eine Datumpostkarte her- ausgcgeben, die in allen Ansichtskarten- und Papier handlungen zu haben ist. Wenn man diese Karte noch um 11 Uhr, und auf einem Postamt 11 ab stempeln läßt, jo hat man auf dem Poststempel fünf mal die Zahl 11. * Motette in der Johanniskirche. Am Vorabend des Reformationsfestes veranstaltete der Kirchenchor zu St. Johannis eine Motette, die sich sehr zahlreicher Zuhörerschaft zu erfreuen hatte. Aus der ebenso reichhaltigen wie interessanten Vortragsfolge ver dienen die beiden Chöre „Nur, wer wird wohnen" von Moritz Hauptmann und „Liebe, die du mich zum Bilde" von Peter Cornelius an erster Stelle bervor- geboben zu werden, weil sich hierbei der Kircyenchor unter Musikdirektor Bruno Röthigs Leitung wie der glänzend bewährte. Herr Organist Bernhard Pfannstiehl aus Chemnitz erfreute durch die makellose Wiedergabe des Präludiums und der Fuge A-Moll von Seb. Bach, sowie der Fuge über von Liszt, die Konzertsängerin Fräulein Eva Uhlmann, ebenfalls aus Chemnitz, brachte „Das Christenlierz" aus der Reformations-Kantate von Albert Becker sowie zwei geistliche Lieder „Laßt mich gehen" von Ed. Rößler und „Abendgebet" von Franz Mayerhosf zu tiefer Wirkung, unterstützt von einer wohlklingenden, biegsamen Sopranstimme und von fesselnder Vortragsweise. Endlich offenbarte Herr F. Gaguel in seinen Violinvorträgen Aria F-Moll von Tcnaglia und Air aus dem Violin konzert (Op. 28) von Karl Goldmark, wenn auch keinen großen Ton, so doch sympathische Wärme des Ausdrucks und eine solide, gut durchgebildete Technik. Die von Herrn Bulling geschickt und sauber aus geführte Orgelbegleitung war den Solisten eine sichere Stütze. * Goldenes Geschäftsjubiläum. Die bekannte Möbelhandlung C. F. Gabriel, Ecke Reichsstraße und Goldhahngäßchen, begeht heute ihr 50jähriges Geschäftsjubiläum. Die Firma wurde 1861 von Karl Friedrich Hugo Gabriel in bescheidenem Um fange gegründet, der 41 Jahre lang in dem Geschäft tätig war und durch seinen eisernen Fleiß und seine umfassende Geschäftspraxis die Firma emporbrachte. Bahnbrechend ging die Firma aus dem Gebiete der Bureau-Möbelbranche vor. Nach seinem zu frühen Tode übernahmen die Ehefrau und die Kinder das Geschäft. Der jetzige Leiter und Teilnehmer, Jo hannes Gabriel, hat durch seine bedeutenden Ee- schäftskenntnisse, durch seinen eisernen Fleiß, Energie und rastlose Tätigkeit das Geschäftshaus auf die jetzige Höhe gebracht. Die Firma ist auch auswärts sehr beliebt und gut eingeführt. * Elektrotechnische Ausstellung Leipzig 1012 für Haus, Gewerbe und Landwirtschaft. Die Beteili gung wird voraussichtlich eine starke werden, denn obwohl die Einladungen mit dem ausführlichen Eliederungsplan erst vor kurzem versandt worden sind, sind doch schon umfangreiche Meldungen einge gangen. Um genügend Raum zur Unterbringung zu haben, ist der städtische Meßplatz zur Abhaltung gewählt worden. Als Ausstellungs-Architekt ist Herr Alfred Liebig, hier, gewonnen worden, dessen Pläne auch bei dem Wettbewerb der Internationalen Bauartikel-Ausstellung angekauft worden sind. Als Eröffnungstag ist nunmehr der 6. Juni 1912 fest gelegt worden, während der Schluß der Ausstellung voraussichtlich am 21. Juli erfolgen wird. t Genehmigter Losvertrieb. Das sächsische Mini sterium des Innern hat durch Verordnung den Ver trieb von 10 000 Losen von der zweiten Ziehung der zum Besten der baulichen Erhaltung der Feste Koburg und des Preußischen Lan des-Kri egerverbandes zu veranstaltenden Lotterie innerhalb des Königreiches Sachsen be dingungsweise genehmigt. * Verein der Deutschen Kaufleute, Ortsverein Leipzig. Heute Mittwoch, abends 9 Uhr Mitglieder versammlung im Mariengarten. * Verein selbständiger Kaufleute und Fabrikanten zur Wahrung berechtigter Interessen. Die unter Vor sitz des Herrn Richard Heinze im Restaurant Kitzing L Helbig abgehaltene Mitgliederversamm lung machte Len Schaufenster-Wettbewerb zum Gegenstand einer längeren Diskussion und gab ihre Ansicht dahin kund, daß es angebracht erscheine, wenn dieser Wettbewerb in Intervallen von etwa fünf Jahren veranstaltet würde. Es wurde hierbei an gesichts des jüngst inszenierten Unternehmens dieser Art, mit Rücksicht auf den späten Termin und dem bereits erfolgten Herauskommen der Modelle, der praktische Wert des Wettbewerbs bestritten, wie anderseits der gute Zweck in der Hervorhebung des dekorativen Elements anerkannt wurde. In der Be kämpfung des unlauteren Wettbewerbs ist der Verein aufs neu« einer Anzahl von Fällen, namentlich auf dem Gebiete des Meßmusterverkaufs näher getreten und hat sich mit ihrer Beseitigung beschäftigt. Auch die Bestimmungen über das Ausverkaufswesen selbst haben durch das neue Gesetz die Zustände nicht bester werden lasten. Es werden mit dem Aufgebote großen Scharfsinns und bewundernwerter Er- findungsgcistes alle möglichen Wege einge schlagen, die der Form des Gesetzes zwar genügen, aber gegen seinen Geist doch verstoßen. Daher wird sich der Verein mit einer Eingabe an die Kreishaupt- mannschaft wenden und auf die Notwendigkeit des Erlasses neuer wirkungsvoller Bestimmungen, die vor Gericht nicht umgestoßen werden können, Hin weisen. Es kam hierauf die Frage der Einführung einer feierlichen Lehrlingsaufnahme und ebensolcher Lehrlingsentlastunq. wie sie der Verein in Gemeinschaft mit dem Verein Leipziger Kaufleute ausgenommen hat, zur Beratung. Eine aus den Herren Richard Heinze, Stadtrat Hugo Seifert, Richard Möckel, Felix Reimann und Friedrich Cunow gebildete Kommission wird sich mit den Vorberei tungen zur Einführung dieser Einrichtung zu befassen haben. Weiter wurde beschlossen, zu den Gewerbe gerichtswahlen Stellung zu nehmen und die Abhaltung eines Stiftungsfestes festzusetzen. Der noch auf der Tagesordnung stehende Vortrag des Herrn Georg Eitner über „Verqünstigung-werträge mit Ver sicherungsgesellschaften" wurde auf die nächste Mit- gliederversammlunq verlegt. * Aus dem Leipziger Eastwirtsgewerbe. Für bereits bestehende Gast- und Schankwirtschaften erhielten in Leipzig und den Vororten anderweit Er laubnis : zurEast- und Schon twirtschaft: Otto Hinze, prov. Thüringer Bahnhof: zurSchank- wirtschaft: Hermann Meinhardt, L.-Anger- Crottendorf, Sellerhäuser Straße 7, Hermann Bach mann, Tauchaer Straße 19/21, Amalie verwitwete Hißbach, Pfahlbaurestaurant an der Pleiße, Otto Bose, L.-Volkmarsdorf, Kirchstraße 60, Anna Kaps, Nürnberger Straße 54, und Hermann Vaternahm, Weststraße 82. Die Genehmigung zum Ausschank von nichtgeistigen Getränken wurde erteilt an: Mar garete Echtermeyer, L.-Anger-Crottendorf. Unger- straß« 2. Neue Erlaubnis erhielt: zum Branntweinkleinhandel: Franz Thiele, Hamburger Straße 14. — Leipziger Verein der Kinderfreunde (Kinder- fchutz). Nach der in der jüngsten Generalversamm lung vorgenommenen Vorstandswahl setzt sich nach Wiederwahl der Ausscheidenden der Vorstand av« Frau Franke-Augustin, den Herren Direktor Dr. Alfred Spitzner, Schriftsteller Wilhelm Achilles, Dr. mcd. Friedemann, Dr. mcd. Hans Obermann, Frau Melanie Langheinrich, Frau Margarete Freyer, Herrn Justizrat Dr. Eensel, Frau Gertrud Haunstein, Herren Dr. Siegfried Levinstein, Geh. Rat Professor Dr. Sohm und Geheimrat Dr. Taube zusammen. In erfreulicher Weise konnte dann Herr Dr. med. Hans Obermann in seinem Kassenbericht auf den finanziellen Stand des Vereins, auf die Rückzahlung von 48 000 an die Stadt, auf den Besitz eines schuldenfreien Hauses von 119 587 und auf ein Guthaben von 40 400 bei der Allgemeinen Deutschen Credit-An- stalt Hinweisen. Immerhin ist doch auch damit zu rechnen, daß die Betriebskosten für das Friedrich- August-Kinderschutzhaus ganz erhebliche sein werden. Einem Anträge des Leipziger Jmpfgegnervereins, sich ihm anzuschließen, wurde aus prinzipiellen Gründen nicht stattgegeben. gg. Die Tätigkeit der Feuerwehr! Dienstag vor mittag wurde die Hauptfcuerwachc nach der Ber liner Straße Nr. 24 gerufen. Die Wehr fand dort einen Aschegrubenbrand vor, den sie schnell löschte. * Abhanden gekommen ist in dec Universität?-- strafte ein 6 Monate alter Dobermannpinscher mit verstutzten Ohren und Schwanz. Auf die Herbei- schafftmg des Tieres sind 10 Mark Belohnung aus gesetzt. — Während einer Droschkenfahrt vom Kö- nigsplatz nach der Südvorstadt ist eine SkunkS- b ö a im Werte von 100 Mark abhanden gekommen. * Eigentümer gesucht. Bon einem Diebstahl herrühren dürste eine große gelbtichbraune Leder handtasche, die ein 22 Jahre aller Bäcker aus Wanz leben zu versetzen versuchte. Ter Eigentümer kann sich bei der .>rriminalpolizci melden. * Diebstähle. Bon einem Bauplatz in der Sophienstrafte ward ein Zweispänniger, blau ge strichener Kastenwagen mit der Firmenbezeichnung H. Claus, 12, im Werte von 400 Mark gestohlen — Fahrraddiebe stahlen in der Grimmaischen Strafte ein „Stockenbrodi"-Nad Nr. 319 236 und von einem Neubau in der Grassistraße ein „Brenna- bor-Rad". * An Haft genommen wurden ein 35 Jahre alter Kaufmann aus Wörlitz, ein 30 Jahre alter Arbeiter aus Crossen und ein 26 Jahre alter Flei scher aus Slamikau. Diese batten gemeinsam in einem Lokal am Jvhannispiatz gezecht, ohne im Besitze von Barmitteln zu fein. — In Meuselwitz stahl ein 22 Jahre alter Musiker aus Schönebeck einen Geldbetrag von ca. 50 Mark nnd ein Musik instrument und flüchtete damit. Ec wurde hier auf dem. Bayrischen Bahnhof von einem Kriminal beamten in Empfang genommen. — Wegen Berdachts der Fundunterschlagung erfolgte die Festnahme einer 21 Jahre alten Näherin aus Apolda. Tie soll eine goldene Herrenuhr gefunden und darüber verfügt haben. * 36 Mark Belohnung. Wie bereits gemeldet, sind in der Nacht zum Montag aus einem Schau kasten in der Könneritzstraße gestohlen goldene Schlipsnadeln, Manschcttenknöpfe, Kolliers, Uhrket ten und ein Armband. Der Bestohlene setzt auf die Wiedererlagung 30 Mark Belohnung aus. * Unfälle. Montag nachmittag wurde in der Stötteritzer Straße in Thonberg der 37 Jahre alte Handelsmann Eansauge aus Stötteritz, als er, aus einer Furagehandlung kommend, mit einem Bunde Stroh die Straße überschreiten wollte, von einem Motorwagen angefahren und umgerissen. Er erlitt einen linksseitigen Schlüsselbctnbruch und eine er hebliche Verletzung am Kopfe, so daß er sofort in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. — In der Pegauer Straße in Connewitz wurde der Bierverleger Clemens Schumann, in Connewitz, Pe gauer Strab« 16, wohnhaft, von einem Kraftwagen umgerissen und am Kopfe sowie an den Oberschen keln erheblich verletzt. Ein Verschulden des Chauf feurs erscheint ausgeschlossen, da der Verletzte infolge feiner Kurzsichtigkeit dem Kraftwagen nicht rechtzeitig ausgcwichen war. — Im Thüringer Bahnhofe wurde der 31jährige Hilfsweichensteller Adolf Stephan aus Merseburg beim Signalgeven von einer Lokomotive erfaßt und umgerissen. Er erlitt einen Schädel bruch und wurde ins Krankenhaus geschafft. * Das leidige Abspringen. Am Peterssteinwege kam der 60 Jahre alte Dachdecker Beyer aus Naum burg beim Abspringen vom Vorderperron eines im Gange befindlichen Straßenbahnwagens zu Falle und erlitt dabei Rippenbruche und innere Verletzun gen. Er wurde sofort nach dem Krankenhaus«: ae- vracht. Abgesprungen war er, weil ibm sein Hut vom Winde vom Kopfe gefallen und auf die Straße geflogen war. MLgvN- llLfMKl'LNKS keMMrte ttkcknlmg fiw ge8unöe gekvttehllvh« ia cker LvtMiotlluag raritekgvblisbsas Kinnen. «0»7 virkt bolvdsnck ooä vrdLiteoä Llll ckSV vrKLlll8MII8. »«7
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