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Seidenstoffe zu waschen. Helle Stoffe wäscht man am besten in Seifenflocken, denn gewöhnliche Seife gibt den Stoffen leicht einen gelben Schimmer, Man wringt sie nicht aus. sondern hängt sie ganz nag zum übertrocknen auf, und zwar nicht in die Sonne, nur in den Schalten, Die Seide wird noch sehr feucht gebügelt und zwar auf der linken Seite. Um Zitronen, die ganz oder angeschnitten sind, frisch zu er halten, lege man sie auf einen flachen Teller und decke sic mit einem Glase zu. Erst beim Gebrauch entferne man diesen Schutz. Um ausgctrocknetc und verschrumpstc Zitronen frisch zu be kommen, legt man sic einige Stunden in talles Wasser, was man einige Male erneuert. Von roten Kirschen Mit Kirschen kann man unzählige süße Speisen zusammen stellen. Man breitet entsteinte, geschmorte Kirschen in eine Elasschüssel. drückt klein« Biskuits hinein füllt eine Schicht Danillecreme darüber und stellt die Speise recht kalt. Die Oberfläche überbröckelt man mit bitteren Makronen, die man mit Sternen von Kirschen gebildet, bemustert. Die Zusammen setzung von kaltem Milchreis und geschmorten Kirschen be- brredigt Auge und Zunge. Auch kann man eine kalte Kirschen suppe auftragen und eine Reisspeise zur Einlage in die Suppe bestimmen. Man kocht 200 Gramm Reis mit Milch, Vanille und wenig Salz weich und körnig, fügt ihn mit Zucker oder Süsistofflösung und mischt sechs Blatt im lauwarmen Wäger «löste Gelatine dazu. An Festtagen versagt man es sich nicht X Liter Schlagsahne vorsichtig unter die erkaltete, noch nicht erstarrte Masse zu mengen und stellt den Reis in der kalt gespülten Form in viel eisiges Wäger. Je kälter Reis und Supve sind, desto wärmer werden sic empfangen. Schneeweißchen und Rosenrot ist ein hübsches Märchen, das uns in unseren Kindertooen entzückte Als Nachspeise hat «ine Mischung von weißem Käse und sauren Kir'chen diesen klangvollen Namen angenommen, um auch Erwachsene zu er freuen Man rührt 250 Gramm weißen Käs« mit süßer Sahne o'att süßt mit Zucker und Vanillezucker und häuft auf kleine Glasteller zuckerbutspitze Berae Eine Perlenkette rote- Kir schen umring- den schneeigen Berg, und der Sait dieser Kirschen wir^ nebenbei in einem Glaskännchen gereicht. In vielen Familien stehen Satten mit dicker Milch für das abendliche Getränk bereit Schlägt man ein Liter recht dicke saure Milch mit der Sahne gut gezuckert, zu Schaum, so b-ff man eine rarte llnterlaoe für rohe einige Stunden vorher ein gezuckerte entsteinte Kirschen. Der Sahneschaum muß aber vor her noch lech- Bloss rer'chnittene rote und meine Golatine, die man in warmem Wäger auflöste löffelweise cinlchlucken und wird wcitergelchlagen er beginnt starr zu werden. Dann mff»t man die abgetropften Kirschen, eine nach der anderen, hinein und läßt die Speise in einer Elasschüssel in kaltem Wasser erstarren. Der Kreis der Frischkostler erweitert sich im Sommer, ohne daß «s den einzelnen zum Bewußtsein kommt, wie gern sie Anhänger der bisher gemiedenen neuartigen Ernährung find. Ein ungebackener Beerenkuchen wird mit gerösteten Weizen flocken oder Haferflocken zubereitet. Man zerdrückt 305 Gramm Erdbeeren und 125 Gramm Himbeeren mit einer Gabel und vermengt den Fruchtbrei mit frisch ausgepreßtem Johannis beersaft. Sollte nach dem Zuckern zu reichlich Saft unter den Früchten stehen, so gießt- man ihn ab. um ihn vor dem Auf trägen des Kuchens mit dreizehntel Liter Schlagsahe zu ver mischen. Auf eine flache Glasplatte werden 10—12 Eßlöffel geröstete Flocken ausgebreitet. Der Fruchtbrei verteilt sich darüber, und wenn der Ruf: ..Zu Mittag!" ertönt wird die sehr kalte Schlagsahne über diese Rohkosttortc gelöffelt. Einen anderen Tortenboden für Früchteauflage kocht man aus 10 Gramm Maispuder — niemals aus Kartoffelmehr. seines Nebengeschmackes willen — 2 Eiern. 70 Gramm Zucker, !-« Liter Milch, drei Blatt weißer Gelatine und Vanillezucker. Man rührt die Eier mit Zucker schaumig, gibt die Milch dazu und rührt den mit weiterer Milch angerührten Maispuder darunter. Mit dem Vanillezucker gewürzt, kocht die Mage auf kleinem Feuer oder bekundet vielmehr die Neigung zu kochen dadurch daß sie am Rande in der flachen Kasserolle aufwallende Bestrebungen zeigt. Dann nimmt man die Masse vom Feuer, mischt die gelöste Gelatine darunter und rührt sie. bis sie glatl ist. Sie wird, noch warm, auf eine flache Glasplatte gestrichen, und bildet einen begucm zu schneidenden Tortenboden für alle Beerenfrüchte die frisch gezuckert oder kurz mit Zucker gekocht und abaetropit sind. Wenn man über die üpvige Früchtedecke noch Schlagsahne zieht, so ist die Wirkung noch eindrucksvoller VIl- vllrick. ..Worum nur immer Salzkartoffeln?" Diesen Stoß seuizer mag gar mancher Ehemann schon angesichts des täglichen Mittagstiiches ausgestoßen haben. Dabei hat er die Hausfrau in d»r Hand dieses Einerlei zu unterbrechen, wenn sic die Kar toffeln bald in die>er bald in jener Form auf den Tisch bringt Wie köstlich schmecken z P geröstete rohe Kartoffelschcibcn. wo zu die nicht -u dünn geschnittenen Scheiben, auf sauberem Tuck- . bgetrocknck. in schwimmendem Fett goldbraun gebacken woraui sie mit etwa-- Salz und eventl. etwas geriebenem Käse bestreu: sofort zu Tffch gegeben werden Auch die auf gleiche Weise be reiteten gerösteten Kartoffelschnilze zu denen sie Kartoffeln -cd->ch nudelartig geschnitten werden, ernten den c-teichen Beifall Ferner auch die Petersilien-Butter kar-öiselchen wozu in der Schale gekochte nußaroße Kar löffeln abgecnnen in beiger Pfanne mit gebräunter Bultcr de- man xs-nn Enlössel ieingewiegte Petersilie beifügte aeschwenkl werde- Auch ein Kartoffelpüree mit Petersilie das ---cht schaun-sg geschlagen mit reichlich frischer Butter und wenig P-'effer aut aboeschmeckt wird, paßt sehr gut für gebratenes > Fobannts" eerqriitze. Ein Pfund entstielte Johannisbeeren rrerne - gekocht oder das Fruchtmark vom Gelee oder Marmelade «inkocben verdünnt man nach Bedarf mit Wasser, rührt so viel Hafer- oder Buchweizengrütze darunter, daß die Masse steif wird, fügt zwei bis drei Eßlöffel SüßstofflLiung bei und als Gewürz etwas abaeriebenc Zitronenschale. Füllt die Grütze in kalt aus gespülte Formen und stürzt sie am anderen Tage, um sie mit Mandelmilch-, Vanille- oder Pfirsichblättcrmilchsoße zu reichen. L>!ör von schwarzen Johannisbeeren. Die schwarze Johan nisbeere. die seltener als Kompott verwendet, jedoch zur Wein bereitung ganz ausgezeichnet ist. liefert auch einen, dem Sherry Brandy ähnlichen Likör. Nachstehend das Rezept: Ein Pfund von den Stielen mit einer Gabel befreite schwarze Johannis beeren zerdrücke man mit einer sauberen Holzkcule und füge 2 Gramm Koriander. 3 Gramm Zimtpulver und 2 Gramm zer- '-oßene Gewürznelken bei. Fülle das Ganze mit KOO Gramm Weingeist und -100 Gramm Wasser aus und lasse es 9—10 Tage ugedeckt stehen. Durch ein sauberes Mulltuch abgelaufen, löse man darin X—1 Pfund Einmachzucker vollständig aus. woraus man den Likör auf saubere Flaschen füllt, die man etikettiert, fest verkorkt entweder mit Flaschenlack oder Stearin luftdicht ver schließt. Kopfsalat auf Fcinschmcckerart. Den gut verlesenen, gründ sich gewaschenen Kopfsalat schneide man Huf dem Brette fein streifig. worauf man ihn mit wenig Salz überstreut, mit reich lich Del übergießt, mit gutem Weinessig nach Geschmack und zwez geriebenen harten Eigelb und einem Eßlöffel feingewiegten Dill mischt. Um ungebrannter Milch oder Mehlspeisen Len häßlichen Brandgeruch zu nehmen, lege man eine angeschnittene Zitrone hinein Gekochte Kartoffeln, die noch etwas stehen müssen, deckt man mit einem sauberen Küchentuch zu. Der Wasserdampf zieht in dieses ein und die Kartoffel bleibt trocken und mehlig. D'e Haut eines gekochten Eies ist ein sehr wirksames Heil mittel bei Geschwüren. Man zieht sie sorgsam ab und Icgl sie auf das Geschwür. Sie zieht den Eiter heraus und beseitigt die Entzündung in ein paar Srunden. Srs -Zs Ickartka vrorm». Und ich wußte, daß ich durchgefunden Zu der eigenen Seele letzter Helle Da, wo schweigend sie mit Eott verbunden. Durstend neigt' ich mich zur ewigen Quelle. Für die Lebenskunst in der Familie ist natürlich die Hausfrau allein richtunggebend. In ihre Hand ist es gelegt, das Familieneinkommen, sei es groß, sei es klein, s o zu verwalten, daß sie möglichst allen Anforderungen damit gerecht werden kann. Das setzt aber wieder voraus, daß sie die nicht hoch genug zu schätzende Fähigkeit besitzt, sich ein mal einen Ueberblick über den gesamten Bedarf ihrer Familie zu verschaffen, zum anderen immer zu wissen, wann hier, wann dort Anschaffungen notwendig werden, die allen anderen oorgehcn müssen. Wichtigstes Erfordernis in jetziger schwerer Zeit ist dabei, daß die Hausfrau mit beschränkten oder beschnittenen Mitteln es versucht und versteht, den gesamten Bestand ihrer Familie, wie ihres Haushaltes, so pflegerisch zu be handeln. so schonungsvoll zu verwahren und so weitgehend wie möglich immer wieder instandzusetzen, daß die gefurch tsten Anforderungen an ihre Wirtschastskasse: Neu anschaffungen an Wäsche, Kleidern, Schuhwerk u. a. not wendigen Gebrauchsgegenständen, nur ganz selten an sie herantreten. Weiter gehört dazu, daß sie als Mutter und rhefrau, ihre kleinen und großen Kinder, wie auch ihren ühemann, zu schonungsvollstem Umgang mit derem eigenen besitz zu erziehen und anzuhalten lernt, wenn sie das bisher versäumte. Ihr eigenes Vorgehen wird dabei immer das beste und einleuchtendste Beispiel sein, wenn gleich vernachlässigte Pflege c^ler Gebrauchsgegcnstände immer wieder auch erneute Belehrungen ihrerseits not wendig machen werden, ehe ihnen zur festen Lebensgewohn heit wird, was sie mit dieser Erziehung anstrcbt. Zur Lebcnskunst in Mhwerer Zeit gehört ferner, daß die Hausfrau als Gattin und Mutter auch in der Ent- Durch das Dunkel dichtverwachsencr Pfade Fand ich stumm vor Glück und frohem Staunen, Zu des Waldes stillster, letzter Gnade, Wo die Tannen beten, wenn sic raunen. Z ? s-: Lebenskunst in schwerer Zeit , sagung, im Verzicht aus Augenblicksgenüsse vorangeht. Das wird ihr um so leichter werden, wenn sie einmal ganz schonungslos und aufrichtig sich selbst gegenüber, festzustellen versucht (wobei ihr ein gut geführtes Haushaltsbuch vor treffliche Dienste leisten kann) wie oft unüberlegte und zu rasch getätigte Käufe ein empfindliches Loch in ihre Haus haltskasse rissen, das ihr vielfach tage-, ja wochenlang immer wieder fühlbar wurde. Verglichen mit der Annehmlichkeit eines erstandenen Gaumenreizes, einer modischen Vervoll ständigung der Kleidung oder eines anderen angenehmen Gegenstandes, je nachdem, was sie kaufte, wird sie bei einer derartigen kühl-sachlichen Prüfung in zahlreichen Fällen feststellen können, daß sie nach der damaligen Anschaffung keineswegs zufriedener und glücklicher war, ja, nicht selten bei einzelnen Dingen später selbst fand, daß sie eigentlich gar nicht so notwendig waren, wie sie im Augenblick des Begehrens, beim Aufrauchen des Wunsches nach ihrem Besitz, geglaubt. Ging erst einmal die Hausfrau derart schonungslos mit sich selbst ins Gericht, dann wird sie auch dem verlockendsten Angebot, dem stärksten Anreiz verführerischer Gaumen genüsse, die. ihr bei ihren Einkäufen täglich in mannig- iachster Aufmachung vor Augen kommen, so gleichmütig widerstehen, als würden sie ihr gleichsam nur gemalt und nicht in ihrer Natürlichkeit greifbar nahegerückt. Man wende uns von selten der Hausfrau nicht ein, daß der Körper von Zeit zu Zeit auch nach selteneren Genüssen ver lange, und verschiedene Eeschmacksrcize für das körperliche Wohlbefinden direkt notwendig seien, sondern vergegen- ! wcirtige sich dafür lieber einmal, daß z. B unzählige Lecke- i reien, Delikatessen, Süßigkeiten und seltene Früchte den Be- Wo der Blumen lichte Triiumcrseelen Einsam blühen und im Schweigen reifen, Wo die Tiere fromm von Eott erzählen, Und die Wipfel in den Himmel greisen. § A'ZsZ-Z sO praktische Osusfrsu VLLWrv stü? wswcLctzs ilvUzL-M?