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Plaudereien aus Reichenbach i. v. Von Ferd. Olbertz in ReIÄ)enbach i. V. Der Reisende, der von Leipzig oder Dresden kommend, ins Ba«)«rland oder nach Böhmen fährt, berührt dort, ivo sich die Eisenlmhnlinien von Leipzig und Dresden vereinigen, eine Stadt, Reicizenbach im Vogtland. Es ist eine Stadt von zirka 30 000 Einwohnern und zirka 800 Katholiken. Seinen Namen verdankt Reichenbach, wie di« Sage berichtet, dem in seinem Bach angeblich vorhanden gewesenen Goldreichtum. Die Wisscn- scl>aft jedoch erklärt den Nomen so, daß Reichenlmch aus einer sorbischen Siedlung Rika-Lkrch entstanden sei. Aus Rika sei dann Rikabach und stmier Reichenbach geworden. Die ragenden Fabrikschlote zeigen dem Fremden, das; hier ein regsames Völkchen wohnt. Reichenbach ist eine ausgespro- chen« Industriestadt Seine Einwohner ernähren sich in einer ganzen Anzahl von Klein-, Mittel- u«ch Großbetrieben der Textilindustrie, wo Damenmantel- und Kleiderstoffe her gestellt iverden, die Weltruf geniehen und nach aller Herren Länder ausgeführt »»erden. Wir finden Kammgarn- undStreich- garnspinnereien, Mechanische Webereien sowie Fäibrerei- und Appreturanstalten. Außerdem besitzt Reichenbach Betrieb« der Metallindustrie, Fabriken für Metziverkzeugc, der Parfüm branche und des graphischen Geiverbes. Aus kleinsten Anfängen hat sich dl« Industrie Reichenbachs entwickelt. Noch vor unge fähr 30 Jahren konnte man aus vielen Häusern da« Geklapper des allen Handmebstuhlcs hören. Für den industriellen Nachwuchs der Textilindustrie besitzt Reichenbach eine der größ ten und modernsten eingerichtete Fachschule für Textil industrie, ivelche im Jahre 1027 errichtet wurde und von Schülern aus allen Herren Ländern besucht wird. Außerdem besitzt Reichenbach eine moderne Gewerbeschule, eine Berufs- schnie, «in Realgymnasium mit Realschule, sowie eine Höhere Handelsschule. Reichenbach kann auf eine beachtliche religiöse Vergangen heit zurückblicken. Schon im Jahre 1080 wurde von Bischof Günther von Naumburg eine Holzkirche geweiht, womit der Grund zu der heutigen ev.-luih. Peter Pauls-Kirche gelegt wurde. Im Jahre 1260 zog der deutsci)« Ritterorden in Reichen bach ein und übernahm die Seelsorge an der Peter 2)K«nI-Kirche. Das Grundstück der Deutschherren am heutigen Aibrcchlsplatz gelegen, ist noch erhallen. Während der Reformation zogen zwei protestantische Prediger in die Pcler-Paul-Kirche ein, wogegen die Deutschhcrren katholisch blieben. 1531 wurden di« Rechte und Pflichten der Komturei und der protestantischen Kirchge meinde vertraglich geregelt, jedoch schon kurze Zeit nach diesem Vertrag wurden die Güler und Grundstücke der Deulschherrcn säkularisiert. Damit war das katholische Leben in Reichenbach zunächst erloschen. . Die sonstige Entwicklung von Reichenbach ist keineswegs immer ruhig vor sich gegangen. Häufig wurde es von Krieg. Mord, Feuer, Hagelschlag und Ueberschwemmnngen hcimge- sucht, so das; heule von alten Baulichkeiten, abgesehen von einem Stück Stadtmauer, sehr wenig erhalten ist. Die Kirche „Trini tatis" am Postplatz stammt nicht mehr aus der katholischen Zeit, sie ist erst nach der Reformation errichtet morden, jedoch wurde in ihr von 1858 bis 1877 ein- bezw. ziveimal jährlich katholischer Mijsionsgotlesdienst von Zwickau aus abgchalten. Erst von 1877 an zeigen sich in Reichenbach wieder An fänge eines katholischen Lebens, welches durch Zuzug aus ka tholischen Gegenden entstanden mar. In diesem Jahre murde auch eine katholiscl-e Seelsorgestation errichtet und am 25. No vember 1877 in einem umgebauten Hausgrundstiick, Amtmanns gasse 1. durch Bischof Bernert eine NotkchX'Ile geweiht. Im Jahre 1806 wurde dann das katholische Vereinshans Amalien- straße 6 erworben. 1807,08 wurde die Nolkach'lle durch Pfarrer Ja sch Ke durch einen Anbau vergrößert. Wenn -er Fremde vom Bahnhof und Anusgencht her die Amtmannegasse entlang Kommt, grüßt ihn heule an Siclle der Nr. 147 - rs.Iuni lyZl Sächsische Volkszeitung w kMÜ tlM pssllite sspienter 40 Jahre (Läcilia Plauen i. v. Das 40. Stiftungsfest des Pfarrcäcilienvereins in einer Diasporagemeinde, di« selbst wieder in der Diaspora einen Außenposten darstellt, das ist ein Fest, das auch in unserer schnellebigen Zeit von Bedeutung ist. 40 Jahre zur Ehre Gottes, zur Erbauung einer Gemeinde zu singen, das verdient wohl wirklich, bekannt gemacht zu iverden, nicht um äußerer Ehre und Anerkennung willen, sondern als ein Beispiel, das Mut «inflößt, wenn einmal die Kräfte erlahmen sollten! Was an Opscrbercitsämft, an Mühen, an Sorgen, aber auch an stiller Freude sich hinter dem Worte 40. Stiftungsfest verbirgt, das missen wohl wirklich nur Dirigent und Sänger zu schätzen! 40 Jahre Cacilia, das lpftßt mindestens IVOOmal in die Singstunde gehen, das heißt mindestens 2000mal die l)«ilige Blesse verschönt durch festlichen Gesang! Ist das nicht ein Werk zur Ehre Gottes, ein« Tat, die manchen Sänger ancifcrn und begeistern kann und wird? Ist es also ein Wunder, wenn die Täcilia Plauen mit Stolz und heiliger Freude ihren Festtag — und das sei lobend hervorgehoben — unter lebhafter Betei ligung der Gemeinde, ja weiter Kreise der ganzen Stadt, be ging? Das 25. Stiftungsfest wurde viel stiller gefeiert, sein stummer Jubel ging unter im Brausen des damals tobenden Weltkrieges, darum sollte das 40. Stiftungsfest Cäcilianer und Gemeinde zu einer größeren Jubelfeier «inen! Und so geschah es! Festlich geschmückt das Gotteshaus, in dem seit 20 Jahren die Cäcilia zur Ehre Gottes singt. Virkengrün und Girlanden schmuck umrahmen die aus weißen Blumen gebildete 40, die ins Schiff der Kirche leuchtet. Welche Messe wird die Cäcilia an ihrem Ehrentage bieten? Engler? Ouadflieg? Rheinberger? Pembaur? Griesbacher? Ach nein, pietätvoll bringt sie die Messe zu Gehör, die von der damals junge», kleinen Cäcilia zuerst zur Ausführung gebracht wurde: die Preismesse von Stehl«. Zum Offertorium erklingt — was wäre wohl angebrachter: Jubilate (Griesbacher) und beim Segen ein Tantum ergo von Bruckner. Und di« Predigt des hochwür- digen Herrn P. Iustinus, di« das Evangelium vom 4. Sonn tage nach Pfingsten behandelte, war sie nicht ein Lobgesang auf das den meisten unbekannte Wirken der Cäcilia In den Singstunden, ein Lobgesang auf den Segen der Arbeit? Nach dem Hochamte begaben sich der Vorstand der Cäcilia und die benachrichtigten Angehörigen der verstorbenen, auf den Plaue ner Friedhöfen rul)«nden Cäcilianer an die Gräber und legten zum Zeichen des stillen Gedenkens je einen Kranz aus die Grabstätten, darunter die des ersten Dirigenten, Oberlehrers Ne » tzsch, der — damals gab es noch keine katholischen Lehrer in Plauen — als erster mit Geschick und Liebe die Cäcilia leitete. Dem Andenken ihrer lielxm Verstorbenen mar auch die Abendfeier gewidmet, di« die Cäcilia in Form eines Kirchen konzertes abhielt. Unser schönes Gotteshaus ist regelmäßig gut besucht, sogar bei den Wochentagsgottesdiensten ist eine ziem liche Anzahl gläubiger Beter vorhanden, bei feierlichen An lässen mar das Haus Gottes schon sehr, fehr gut gefüllt, aber so — wie bei der Aufführung der Cäcilia am 21. Juni 1031 — so war die Herz-Iesu-Pfarrkirche in Plauen noch nie gefüllt. Mensel-e», Menschen an jedem nur verfügbaren Platze. Der Altar schwarz verhangen, die Tumba mit Kreuz und sechs dun- kelgelben Wachskerzen ausgestellt — was sollte hier vorgehen? War morgen ein Totenamt? Nein, es war der stilvolle, feierliche Rahmen für die Aufführung von W. A. Mozarts Re quiem! In den 40 Jahren stieg die Cäcilia in stiller, aber beharrlicher, steter Arbeit von der Stehlerschen Preismesse zu Mozarts Requiem! Freilich hat der Chorleiter, Herr Oberlehrer Kantor R. Nitzsche, der Cäcilia etwas viel zugemutet, aber das Band des Vertrauens, das Dirigenten und Verein um ¬ schließt. machte aus der Vielgestaltigkeit ein Ganzes, das alles auf sich nahm, dem Werke das Gelingen zu ermöglichen. Ein halbes Jahr strammes Studium, in der letzten Woche allein vier Proben, brachten denn zuivege, was der Verein sich zum Ziele gesetzt, die Ausführung von Mozarts Requiem. Ein Wort über dieses herrliche Werk zu sagen, ist unnötig. Wie manchmal wird beim Ueben der Sänger eines Werkes überdrüssig: hier lernt er Mozarts Genius mit jeder Stunde mehr kennen und — lieben! Und so schritten Dirigent und Chor mit Lust und Liebe zur Aufführung. Die Kritik äußert sich über die Ausführung in der Lokalpresse wie folgt: ..... Es war eine sinnige Iubiläums- fpende, die Kantor Nitzsche mit seinen Getreuen bot... Der Chor hielt sich wacker: er war sicher in den Einsätzen und in dem manchmal gar nicht leichten Fugensake: mit Aufmerksamkeit ging er aus alle Winke des Dirigenten hinsichtlich des geschmack vollen Vortrags ein. Kantor R. Nitzsche hielt alles mit straffer Hand zusammen und verhalf dem herrlicl)«» Werke zu einer eindrucksvollen Ausführung..." (Vogtl. Anzeiger.) In der „Neuen Vogtlündischen Zeitung" lesen ivir: Man muß es Kantor Nitzfche danken, daß er sich des herriichen Werkes wie der angenommen und es mit Fleiß und Verständnis vorbereitet hatte... Für die Aufführung stand ihm ein in allen Stimmen trefflich besetzter Chor zur Seite, ... der vor allem in der Fülle des Klanges an den großen Höhepunkten kaum einen Wunsch offen ließ. Mitglieder des 'Vereins, Flr. Kästner und Frl. Witz . Emil Richter und Hilmar Siegmund, machten sich nm die Soli verdient, die im Ensemble teilweise von guter Wirkung waren ... Kantor Nitzsche leitete das Ganze mit Umsicht und Hingabe." Im festlich geschmückten Saale der Zentralhalle trafen sich am Montage Cäcilia und Gemeinde zur weltlichen Feier. Die Fahnen der Gemeindevereine grüßten von der Bühne, und holde Kinder Floras erfreuten das Auge des Gastes Mit dem wuchtigen Tedeum von Creutzberg eröffnete der Ver ein unter Herrn Kantor Nitzsches Leitung den Abend. Der Verein sang nrit Freude und Hingabe den Lobgesang, den Herr Lehrer Indlekofer in gewohnter Meisterschaft aus dem Flügel begleitete. Herr Pfarrer Kurze begrüßte mit warmen Worten die Erschienenen, den Verein, den Dirigenten, die drei Jubilar«, den Festredner und gab einen kurzen Bericht über die Geschichte des Iubelvereins. Cäcilianer bleiben ihrem heiii gen Dienste treu: Herr Gushurst, der um unsere (Gemeinde Ireuverdiente, ist 38 Jahre Kassierer, Herr Schulleiter V rauer 28 Jahr« Schriftführer, Herr Kantor Nitzsche 27 Jahre Diri gent des Vereins, viele Mitglieder sind schon 25 Jahre und darüber Vereinsangehörige. Die Tlegrüßung rief großen Beifall hervor. Großen Beifall errang sich aber auch Herr G. Sams tag (Halle), der mit wohllautender Stimme Solokleder von Mozart, Brahms, Löive, Schumann zum Vortrag brachte. Die Zuhörer erbaten noch ein« Zugabe, ein Zeichen, daß Herr Samstag sich ihnen ins Herz gesungen hatte. In seiner Festrede führte der hochwürdige Herr Erz Priester Plewka (Gera) aus: Untrennbar verbunden sind seit ihrem Entstehen katholische Kircl)« und katholische Kirchen musik. Auf Bethlehems Fluren fand der erste Gottesdienst statt, die Engel sangen das erste Gloria. Der religiöse Gesang ist die erste und bestgepslegle Kunst im Dienste des Allerhöchsten. Der katholische Kirchenchor ist darum der gottgewollte Gesangver ein. Und der religiöse Gesang wird zur Spraclze des gläubigen Herzens. Unsere kirchliche Gesangskunst ist katholisch, ist heilig, ist rein und wunderschön. Aber, das Mahnwort lantet: psallite sapienter: das gilt dem Pfarrherrn, dem Chorleiter, dem Orga nisten. dem Sänger, dem Ordinariate. Leider fehlt noch ein Einheits-Gesang- und Gebetbuch fürs Reichsgebiet. Auch dem Volkslied gönnt die Cäcilia einen Ehrenplatz: der edle Sang des deutschen Volksliedes ist sa ein Krastguell der Reinheit. Pfarrer und Chorleiter müssen gestützt werden durch Vertrauen, Gehorsam, Pünktlichkeit Der Plauener Cäcilia sind alle Vorbedingungen sür crsprieß liche Arbeit gegeben. Jede Singstunde sei den, Sänger ein Gol tesdienst: denn auch der Kirchengesang ist ein Apostolat. Zum Schlüsse brachte der Herr Redner Herrn Kantor Nitzsche seine persönlichen Wünsche zum Ausdruck, ihn an die Feldgottesdicnsle in Frankreich erinnernd. Die Plauener Cäcilia möge noch lange Weiterarbeiten zum Wohle von Kirche und Vaterland Reicher Beifall folgte den herzhaft kernigen Worten des hochwürdigen Herrn Redners. Darauf verlas Herr Pfarrer Kurze drei Handschreiben Sr. Exzellenz des hochwürdig- sten Herrn Bi schoss D r. Gröber an die drei Jubilar«: Herren Gushurst, NI. Friedrich. Singer, in denen der Verdienste der drei Herren gedacht und der Dank des Oberhirten zum Aus druck gebracht wurde. Der Dank des Psarrherrn und ein drei- saches Hoch aus die Jubilar« schloß sich an. Die Cäcilia ehrte die drei Herren durch prachtvolle Rosenbukells, ihren verehrten Dirigenten — Herrn Kantor Nitzsche, der sich als gewandter Begleiter am Klavier gezeigt hatte — aber ehrte die Cäcilia durch ein wundervolles Bukett Iris, das allgemeine Aufmerk samkeit erregte. Herr Singer dankte gerührten Herzens sür die Ehrung und brachte ein dreifacln's Hoch auf die Cacilia aus. Mit dem feierlichen Halleluja von Händel schloß der ossizielle Teil des 'Abends! Mögen alle guten Wünsct)« in Er füllung gehen, möge die Cäcilia Plauen, die durch ihr Kircl)«»- Konzert an« Sonntag in dem musikalischen Plauen sich «ine Stelle errungen hat. die sie der 'Pachtung aller darstellt, mit ihrem bewährten Dirigenten zielsicher der goldenen 50 zuschrei- ten. 'Möge die Arbeit in den schwierigen Verhältnissen der Dia spora weiterhin von Segen begleitet sein. E W Aus dein Plauener Gemeindeleden Die Feier des hohen Fronleichnamsfestes hat die katho lische Gemeinde auch Heuer so festlich begangen, wie es eben i« einer Diasporagroßstadt möglich ist. Fleißige Hände waren wie der tätig, Kircl)«, Kirchplatz und anliegende Straßen mit Gir landen und Fahnen zu schmücken. Die vier Prozessionsaltär« waren wie schon seit Jahren auf dem Kirchplatz«, bei den ehr würdigen Grauen Schwestern und am Pfarrhaus ausgebaut. Das Hochamt war überaus gut besticht, die Teilnahme an der Prozession sehr stark. Da nur noch zwei geistliche Herren für die Gemeinde vorhanden sind, trug Herr Erzpriester Sch «Il ling (Oelsnitz), assistiert von H. H. Pfarrer Kurz« und Kaplan Ess«l das Allerhc-iligst« ans der via triumphafts Erst malig bewegte sich unter Glockenklang und dem Gesang« der bekannten Fronleichnamslieder die Prozession in muslerhasler Ordnung durch die Straßen um das Kirchenviereck, io daß diesmal Engel- und Breite Straße mit einbezogen wurden Dadurch kam der Zug zur besseren Entfaltung. Zahlreiche Zu schauer säumten die Straßenseiten ein. Nach zirka saus Viertel stunden kehrte der eucharistische Heiland, während die Gemeinde das Tedeum anstimmte, ins Gotteshaus zurück Di« Gesang« d«r Cäcilia begleitete «in Blüserchor. Danksrohen Herzens «>er ließen di« Teilnehmer nach dem sakramentalen Segen das Got teshaus. Am Nachmittage lrasen sich viele Gemeindemilglieder im Katholischen 'Vereinshaus und erstellten sicb an der schönen Kartenanlage, die dort geschaffen worden ist Die Ingend tum melte sich in Frohsinn aus dem Spielplatz. Am Oklavlage sand in der Kirche die Schlußprozession stall, Neudeutschland beteiligte sich in seine« ..neuen Kluft" erst malig daran. Auch diese Andacht war gut besucht Um wenig stens in etwas die geistlichen Herren zu entlasten, ist jeden zwei ten 'Monatssonntag ein Pater aus St. Anna aushilfsweise hier tätig. Am Patrozinium unserer Herz Jesu Psarrkirche führte die Cäcilia" die Missa brems von 'Mozart mit Orchesterbeglei tung auf. Nolkapelle ein schmuckes Kirchlein mit einem schwanken Turin, und herrlicher Glocke »dreck lang lädt ihn «um Besuche des Got tesdienstes ein. Es ist die katholische Kirche 2 l. Maria. Himmelfahrt. Zum goldenen Gemeinde Jubiläum 1027 wurde sie von Pfarre« Ludwig Kirsch errichtet und von Bi schof Dr. Christian Schreiber konsekriert Dieses Gotteshaus verdanken die Reichenbacher Katholiken nächst dem Segen Got tes den reichen Spenden aus allen Teilen Deutschlands, dein eigencn Opfersinn (15 littst NU«, brachten die Reichenbacher inner, halb zweier Jahre aus eigener Kraft aus) und nicht zuletzt der Tatkraft ihres vorlresslichen Piarrers. Heute blüht in Reichen- 1>ach ein eifriges Gemeinde- n. Pereinsleben. Crwähni sei nur ger Mütterrerein. Männerverein, Marienverein, Gesellenverein und IuiWniannschast. sowie der eifrige Kircheiichor „Cäcilia". wel- cher unter der Stabftihrnng des Herrn Lehrer Ioh Gei hin- ger auf beachtlicher Höhe steht. Jeden Monat einmal verschönt er den Gottesdienst durch eine mehrstimmige 'Messe und «ivei- mal durch eine Chvtalmesse. Sehr gut ausgeslallet ist auch das schöne Vereinshaus. Von Reichenbach aus lassen sich schöne Spaziergänge un ternehmen. So übe, Herrlasgrün nach Iockeba in die wild- romantische vogtlnndische Schweiz mit Elstertalbrücke, oder nach Ntyland mit Kaiserickloß und dcr sehenswerten Göltzsch- talb rucke, der größten Sleinbrücke von Europa. Sehr lohnend ist auch ein Besuch des Reichenbacher Stadt. t«arkes mit seinen romantischen Schwanenteichen oder der „Schönen Aussicht" aus der Huihleite. Dort hat man vom Aus- sichtslurm einen herrlichen Rundblick in die Umgebung bis >ne Böhmerland 'Hoch zu erwähnen ist ein Spaziergang nach dein Kilchberg b-'i Netzschkau, von dessen Bismarcklurm sich cbemalls eine gute Fernsicht bietet. Den politisch inleressieUen Katholiken ist Reichenbach be- kannt geworden als Sitz des Landesvorsitzenden der Sächsischen Zenirumspartel. —z.—