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Blfchofsbesuch ip Königstein Königstein. An, Nachmittag des Mittwoch traf der hoch- Würdigste Herr Diözesanbischof Exzellenz Dr. Tonrad Grö ber mit dem hochmürdigsten Herrn Bischof von Würzburg Dr. theol. Mathias Ehrenfried zu einem kurzen Besuch der Marienkirche von Königstein ein l.eiprig unck Umgebung Kleinwohnungen für Räumungspflichtige Leipzig, 27. Juni Der Rat hat ln seiner Freitagsitzung der Errichtung von 95 Klelnstwohnungen für Räumungspsllchtige im Stadtteil Stötteritz zugestlmmt. ) Die Ehrlftlichen Gewerkschaften Leipzigs veranstalteten am 23. Juni eine allgemeine Vorstandsmitglieder- und Ver- traueiismänneroersammlui<, Landesgeschäftsführer Mager, Dresden, berichtete über die Abwehriuaßnahmen der sächsischen Gewerkschaften gegen die Lohnabbauaktion und sprach über die Notverordnung und die Stellung der christlich-nationalen Ge werkschaften. Die Notverordnung der Regierung wurde einer sachlichen Kritik unterzogen. Die Versammlung nahm einstim mig eine Entschließung an, in der des u. a. heißt: Die Borstands- und Vertrauensmänner der christlich-nationalen Ge werkschaften in Leipzig stehen einmütig hinter der Entschlietzung des Gesamtverbandes der Christlichen Gewerkschaften zur Not verordnung der Reichsregierung vom k. 5. 1931. Sie beglichen die Absicht des Gesamtverbandes, der Regierung geeignete Ab änderungsvorschläge in Form einer Denkschrift zu überreichen «md haben das Vertrauen, dah die Leitung der christlich-natio nalen Geiverkschaften nichts unversucht läßt, um zu erreichen, datz alle Härten der Notverordnung, die die Lebensmöglichkeit der Arbeitnehmerschaft beeinträchtigen, baldigst beseitigt wer den. — Der Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Be triebe und Verwaltungen (christlich-nationale Gewerkschaft der Etratzcnbahner, Reichs- und Staatsarbeiter) Leipzig veranstaltet am Dienstag, 39. Juni, abends 7M Uhr im Geiverkschafts- heim, Iohannisgasse 2., eine allgemeine Mitgliederversamm lung niit der Tagesordnung: Die neue Notverordnung und ihre Auswirkungen für die Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und Verwaltungen und die Stellung unseres Verbandes. ) Nicht alltäglicher Besuch. Gelegentlich eines kurzen Auf enthaltes in Leipzig besuchte die Maharani von Ba- roda (die Gemahlin eines Maharadschas von Indien) den gra phischen Betrieb der Firma Giesecke u. Devrient. Daran schlotz sich ein Besuch Im Leipziger Rathaus. Hier wurde die Fürstin in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Goerdeler vom Bür germeister Schulze begrüßt. Ueber die Eindrücke in Leipzig und den Blick über die Stadt vom Rathausturm aus äutzerte sie sich autzerordentlich befriedigt. ) Sie können es nicht lassen. Am Freitagabend gegen 19 Uhr ist in Leipzig an der Eisenbahnüberführung Kirchstraße ein EA.-Mann durch fünf unisormierte Kommunisten überfallen und durch Schläge und Tritte in den Leib mißhandelt worden. Der Ueberfakkene wurde einem Arzt zugeführt. Tagungen katholischer Vereine Sie WilStlmstagung des S1. Raphaelsverelns Stuttgart, 2S. Juni. Soeben glng hier die wichtig« Arbeitstagung zu Ende, die der St. Raphaelsverein zum Schutze kath. deutscher Auswanderer aus Anlaß seines sechzigjährigen Bestehens im Herzen des zur Auswanderung neigenden Schwabenvolkes ab hielt. Zu der unter dem Vorsitz des Präsidenten des Vereins, Bischof Dr. Berning von Osnabrück, tagenden Konferenz waren nicht nur die Körperschaften des Vereins und die Leiter der 69 Nebenstellen desselben in Deutschland und den Grenz ländern zusammengekommen, sondern man sah auch den Lan desbischof Dr. Sproll von Rottenburg, Vertreter des Mini steriums des Aeußern und Innern, der Reichsstelle für das Auswanderungswesen, der Deutschtumsorganisationen, der großen deutschen Reedereien, der katholischen Raphaeisvereine und sonstigen Äuswanderungsorganisationen des Auslandes in beachtlicher Zahl. Zentrumsabgeordnete des Reichstages und des württembergischen Landtages, der Herr Staatspräsident Dr. Bolz von Württemberg, der Iustizminister Bey er le und Vertreter anderer württsmbergischer Behörden waren zu gegen. Gesandtschaften und Konsulate der Einwanderungs und Auswanderungsländer hatten Glückwünsche und Grüße ge sandt. Die Tagung stand durchaus unter dem ernsten Eindruck der augenblicklichen tragischen Behinderung der Auswanderung in die großen Aufnahmegebiete Nordamerikas und suchte in ein dringlichen Referaten und Diskussionen die Möglichkeiten einer aktiven Auswanderungsvolitik und Auswandererlenkung, vor allem mit bezug auf Südamerika konkret und realisierbar zu machen. Das ist denn auch in erfreulichem Maße in einem gewissen Rahmen erreicht worden. Es handelt sich vor allem um die Auswanderung kleiner Landwirtssöhne, die hier nicht vorankommen, nach gewissen Gebieten von Südamerika. Die Referate, die von Bischof Dr. Berning, General sekretär Dr. Größer PSM, Pfarrer Grisebach vom Deutschen Ausland-Institut, gehalten wurden, die Musterbe ratungen durch die Fachleute Generalsekretär Schmid, Ver trauensmann Friedrich, Pastor Fischer, Schwester Rita und Dr. M a yer, die im Angesicht der Versammlung vor sich gingen, nicht zuletzt di« Führungen durch die Einrichtungen des Deutschen Ausland-Jnstituts, und die Ausstellung des Katholischen Aus« land-Sekreiariats, Berlin, waren eine starke Beleuchtung der heutigen Lage und Probleme der Ausrvandererbetreuung. Andere Referenten besprachen Grenzfragen (Kirche», und Schulsragen in den Siedlungen. Geschäftsführer Dr. Kopp vom Reichsvervand f. d. kath. Ausianvdeusichen; Innenstedlung, Msgr. Dr. Straubinger; Seemannsmission, Seemanns pastor Reinbolnv Nachklänge zur Iungmännertaguna Trier, den 22. Juni 1931. Im Rahmen oer großen Netchstaguna des Katholischen Iungmännerverbandes in Trier fand am Montag unter dem Beisein führendster Vertreter verschiedener Jugendverbände der Landwirtschaft, dem hochmürdigsten Herrn Bischof Dr. Vorne wasser und dem Domkapitel di« erst« Junglandtagung des Katholischen Iungmännerverbandes statt. Generalpräses Msgr. Äolker wies in seiner Er öffnungsansprache auf die Wichtigkeit und di« Notwendigkeit solcher Sonderveranstaltungen im Rahmen des großen Ver bandes hin. Gerade in der Jetztzeit, wo die Landnot groß, di« Gefahr der Liberalisierung. Verhetzung und Radikalistrruna^der Landjugend von allen Seiten droht, müßen verschirdendste Weg« zur Rettung der katholischen Jugend und des katholischen Volke» gegangen werden. Das vorliegend- vorläufige Programm wurde der Reichs führerschaft des Iungmännerverbandes und der Reichsfllhrer« schäft des Junalands zur letzten Ueberarbeituna übergeben. Nachdem die Reichsfiihrerfchast gewählt, ergriff der hoch würdigste Herr Bischof Dr. Bornewasser noch einmal das Wort, und dankte allen Präsides und Jungsilhrern für ihre aul- opsernde, schwierige Pionierarbeit in der Landjugend, und weihte alsdann in feierlicher Weise das Iiunglandoanner. D«n Abschluß der Reichstagung bildete am Sonntag der Aufmarsch der Jungmänner und eine Kundgebung auf dem Domfriedhof. Hier hielten die Führer des Verbandes, Monsig nore Walker, und Reichsobmann Steines Ansprachen, von denen die eine in einen Treueschwur zu Gott, die ander« im Deutschlandlied ausklang. Schließlich fand die Uraufführung des Spiels „Der Retchssucher" von Ludwig Hugin statt. Nach der Beendigung des Spiels zogen die Jungscharen unter de« Geläut der Glocken in den Dom ein, wo ihnen nach einer An sprache Bischof Bornewasser in einem feierlichen Tedeu« den Schlußsegen erteilte. In den abschließenden Beratungen am Sonntag morgen, a» denen u. a. Bischof Bornewasser und Regierungspräsidenß Sa ass en-Trier teilnahmen, sprach der Generaldirektor d«O Katholischen Volkevereins in München-Gladbach, Bänder« velde, über das Thema „Deutsche Jugend und Deutsch«» Reich". Nach der Beschlußfassung über da, Grundgesetz, da» a« Antrag des Reichsvorstandes angenommen wurde, erfolgt« d« Verpflichtung der gesamten Führerschaft aus diese, GrundgesH des Katholischen Iungmännerverbandes St» Sprechchor «off ein Orgelvortrag schlossen di« F«tm» (krmmtr, Iviclcsu, KIsurn Neues Llnwetter im Erzgebirge «nnaberg, 27. Juni. Am DonnerAtagnachmittag ging abermals ein überaus heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigen Regen und Hagelschlag über die hiesige Gegend nieder, wodurch großer Schaden angcrichiet worden ist. Durch die Wassermassen wurden die Schleusen und Strotzen aufgerissen und viele Keller überschwemmt. In Feldern und Wäldern sind durch das Unwet ter große Verheerungen angerjchtet worden, so in Buchholz, Frohnau, Rückerswalde und im ganzen oberen Erz gebirge. Die Feuerwehr war stundenlang angestrengt tätig, um an gefährdeten Stellen Hilfe zu leisten. Tschechische Flieger über Sachsen Themnitz, 27. Juni. Wie der Allgemeinen Zeitung Chem nitz aus Schwarzenberg gemeldet wird, ist in letzter Zeit ein auffallend häufiges Uebersliegen der sächsischen Grenze durch tschechische Militärflieger sestzustellen. In der vergangenen Woche wurden Uber Vaü Elster drei und am 23. Juni vormit tags in der Gegend Schivarzenbcrg-Rasckjau vier tschechische Militärflieger gesichtet. Diese Flüge haben anscheinend den Zweck Flugzeugausnahmen vom jäcl-sisä-en Grenzgebiet zu machen. Kur cker I.su5itr Herabsetzung der Fürsorge-Richtsätze Bautzen, 27. Juni. Eine Herabsetzung der Fürsorge-Nicht, sähe hat der Rat der Stadt für den 1. Juli beschlossen. Da durch sollen sie denen der übrigen Bezirkssürsorgeverbände der Oberlausitz angeglichen werden, wie es der Absicht der Negie rung entspricht, in einheitlichen Wirtschaftsgebieten eine ein heitliche Höhe der Fürsorge zu beschossen. Die Stadtverord neten nahmen gegen drei bürgerliche Stimmen einen sozial demokratischen Dinglichkeitsantrag an, gegen diese Herab setzung Einspruch zu erheben und es bei der bisherigen Hohe der Sätze zu belassen. Aus -em Zittauer Gtadtparlament Zittau, 27. Juni. Das Stadtverordnetenkollegium hielt gestern seine letzte Sitzung vor den Sommerfericn ab. Für Aus- bcsserungsarbeitcn am Schnürboden des Stadttheaters, das be< kanntlich auf ein Jahr verpachtet worden ist, wurden einstimmig 4999 NM. bewilligt. Ueber die Freigabe des in Böhmen gele genen städtischen Forstreviers Ludwigshausen durch das tschco- sloivokische Bodenamt berichtet der Stadtverordnete Pflug. Das Kollegium nahm den Bericht über die nunmehr endgültige Rege lung der Angelegenheit zur Kenntnis. Die Wahl des aus sieben Mitgliedern bestehenden Ferienausschusses erfolgte durch Zuruf. die höchste Erhebung der Sächs.-Böhw. Schweiz mit einer groß artigen Umschau. In einer Stunde wird man künftig in Aus - s i g sein können. Eine iveitere viel zu ivenig frequentierte Kraflwagenlinie ist die Reichspost - Strecke durchs Müglitztal nach Zinn wald. Diese Route versprach einmal die begehrteste aller Fahr ten ins östliche Erzgebirge zu werden. Man war vor 4 Jahren gerade mit neuen Ausbauplänen beschäftigt, als die entsetzliche Wetterkatastrophe eintrat und mit einem Schlag alle Hoffnun gen der Touristen vernichtete. Nun ist aber das Müglitztal ins neue Gewand eingekleidet und dieses steht ihm sehr zu Gesicht. NIan hat allenthalben auf die Anforderungen der Landschaft Rücksicht genommen und wer die tragische Vergangenheit dieses entzückenden Gebirgstals nicht kennt, wird keine Spur mehr finden von der grausamen Tat der Elemente... Die Kraftpost fährt über Gruna, Zschachwitz, Heidenau nach Dohna. Hier folgt sie dem Müglitzfluß bis hinter Lauenstein, also mehr als 39 Kilometer iveit. An den heruntergrüßenden Resten der alten Feste Dohna vorbei gelangt man bald nach Weesenstein. Einen Augenblick bietet sich die Burg von ihrer zauberischen Nord seite, wie sie im Bilde so oft festgehalten wurde, dann geht's in großer Kurve an ihr scharf vorbei nach Burkhardswalde, Schlott- witz und ansteigend über Dittersdorf nach dem Uhrenstädtchen Glashütte. Nun ist man schon im höheren Erzgebirge. Die Bergztige nehmen die breit ausladende Form an, die Nadel bäume werden größer, die bekannten Sommerfrischenidylle tau chen auf: Schüllermühle, Bärcnhecke, Hirschsprung. Bärenstein und Lauenstein. Schon sieht man die gewaltige Kuppe des Gei singberges und bald ist man in dem als Wintersporiplatz wohl bekannten Städtchen Geising, das aber auch als Sommerfrische nicht zu verachten ist. Wenig« Minuten und wir sind auf dem Kamm, in Zinnwald und damit wieder an der tsck;«choslowa- kischen Grenze. Von hier fährt man mit der Autobusgesellschaft Fousek u. Lo in 49 Minuten nach Te plitz. Dah das obere Erzgebirge für Höhenluftkuren mindestens ebenso geeignet ist wie der Thüringer Wald, dem es übrigens an landschaftlicher Schönl)«tt nicht nachsteht, das spürt schon der, der nur für ein paar Stunden der Großstadt entflohen ist, um hier freier und froher zu atmen. Diese und noch viele Herrlichkeiten vermitteln unsere Auto busse in kürzester Verbindung und auf die denkbar bequemste Weile und beiden Verkehrsanstalten muß man es rühmend nach ¬ sagen, daß ihr Personal wirklich den „Dienst am Kunde n" in exaktester Weise betreibt. Von ihnen könnten manche Stra ßenbahnschaffner lernen.... Jean GIraudoux, „Amphitryon 38", Komödie. (Drei-Masken-Verlag, Berlin.) Das neue Stück war ein großer Erfolg der Bergner in der verflossenen Berliner Spielzeit. Wie man hört, wird die große Künstlerin demnächst auch in Dresden die Titelrolle spielen. Es will in philosophisck-en Gedankengän gen über Erotik, für die als Unterlage Vater Jupiters Alkmene- Abenteuer dient, travestierend die „selbstgemachten" Götter bloß stellen und daneben natürlich die Schwächen der Menschen. Die Uebersetzung stammt von Hans Feist, der sich auch der Müh« einer deutsckzen Bühnenbearbeitung unterzogen hat. Aus das Stück selbst wird wahrscheinlich noch zurUckzukommen sein. 3ck. Earl Zuckmayer, „Der Hauptmann von Köpe nick". (Im Propyläenverlag, Berlin.) Dieses vom Autor al« „deutsches Märchen" bezeichnete Stück wird in einigen Wochen die neue Spielzeit -es Dresdner Alberttheaters eröffnen. Wir können uns daher Näheres heute ersparen. Es ist nicht un interessant, das Buch vorher zu lesen. Man lernt Zuckmayer besser (nicht immer zu seinem Vorteil!) kennen. Das Buch er- sck-eint in sehr vornehmer Aufmachung. Zck. Sächsischer Kunstverein, Dresden, Vrühlsche Terrasse. Die große Sommerveranstaltung, Das Kunstwerk im Ra u m, wird Mittwoch, den 8. Juli, eröffnet werden. Humor „Wissen Sie auch", sagt« der gelehrte sunge Mann zu der reizenden, süßen Dame, die bei Tisch neben ihm saß, „daß Lhnstoph Columbus auf einer Galione 2000 Meilen zuriickgelegt "3« -sagte das reizende, süße Ding, „aber ich glaube nicht alle Geschichten, die man mir über amerikanische Krastwagen er,zählt." „Warum sind Sie so betrübt?" „An dieser Stelle ist meine Frau ertrunken." „dlber Sie haben dock) inzwischen eine ander«, junge und liebenswürdige Frau geheiratet." „Ja, sie will aber nicht baden." Zenlrumsarbeil ln Sachsen Parteikakende^ Leipzig. Dienstag, 39. Juni, abends 8 Uhr im Thüringer HH Frcyhaus-Saal, Versammlung der Ortsgruppe Leipzig. Vor trag des Herrn Dr. Willkofer über „Pan-Europa", — Erscheinen der Mitglieder und Gäste Ehrensache. Freiberg. 1. Juli, abends 8 Uhr: Politischer Sprcck>abcnd laß Gemeindezimmer des PsarrhoseS. Politische Gegenwart« fragen; Deutschnationale Katholikenfeindsck)aft in Freiberg. Oelsnitz i. E. Sonntag, l>. Juli, nach dem Hauptgottesdicnst werden die Mitglieder ins „Deutsche Herz" gebeten, um Herrn Stadtverordneten Müller (Dresden) zu begrüßen. Ostritz. Montag, den 13. Juli, abends 8 Uhr im Bergfrieden (Siegfriedstube) Marienthal erweiterte Vorstands sitzung: Wichtige Organisationsfragen und Gemeinde angelegenheiten. Plauen i. V. 22. Juli, abends 8 Uhr Im Lesezimmer des Kaih. Vereinshauses: Politischer Instruktionsabend der Zentrums- sugendgruppe Plauen. Leiter: Bezirksvors. Dipl.-Ing Liell. Wochenende möglichst ohne Politik Ein« vernünftig« Verfügung. Köln, 24. Juni. Der Regierungspräsident von Köln hat eine bemerkens werte Verfügung erlassen, die sich mit der Einschränkung politischer Kundgebungen in Erholung«, und Ausflugsgebieten zum Wochenende befaßt. Danach sind dis zuständigen Bürgermeister angewiesen, bis aus weitere» während der Sommermonate an den Sonn- und Feiertagen und am Vortage ab 12 Uhr politische Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel nicht zuzulassen. Begründet wird dies« Maßnahme u. a. damit, daß politische Aufzüge und Versamm lungen unter freiem Himmel in den Erholung»- und Ausflugs gebieten vielfach eine besondere Gefahr für die öffentliche Sicher heit und Ordnung bedeuten, weil dort zum Wochenende Ange hörige aller politischen Parteien zusammenströmen, so daß Strei tigkeiten zwischen den Kundgebern und ihren politischen Geg nern angesichts der politischen Hochspanung kaum zu vermeiden seien. Von den polizeilichen Gesichtspunkten abgesehen, hätten die Bürger andererseits einen Anspruch darauf, nach der harten Arbeit und Sorge der Woche sich ungestört durch politich« Aus schreitungen in der freien Natur zu erholen Hamburg Suber» bar Hochschulgesetz Hamburg, 24. Juni. In der heutigen letzten Sitzung der Hamburgischen Bürger schaft vor den Ferien wurde die Vorlage des Senats auf Aenderung des Hochschulgesetzes endgültig mit großer Mehrheit angenommen, Die Hauptänderung besteht darin, daß dem 8 36 «ine Fassung gegeben wird, di« in den Fällen, in denen die Satzung dem Gesetz nicht entspricht, die Aufsichtsbehörde ermäch tigt, auch gegen den Willen der Studentenschaft dl« Satzung dem Gesetz anzupassen. Außerdem werden neue Bestimmungen über die Vermögensverwaltung «ingesührt. In der Debatte richtete der staatsparteiliche Abgeordnete Landahl scharfe Angriffe gegen den jetzigen Rektor der Hamburger Universität. Es sei bisher nichts geschehen, daß di« Studentenschaft die Autorität des Staates anerkenn«. Di» Staatspartei verlange, daß die auf demokratischer Grundlage geschaffenen Gesetze auch von der Studentenschaft tnnegehalten werden. Senator Dr. d« Ehapeaurouge, d«r Präses d«r Hochschulb«hörd«, nahm den Rektor gegen di« Angriff« Landahl«, in Schutz.