Volltext Seite (XML)
kierron- >r, 8oku l<acbsa kreis»! »rrelsvt icktt obetr.U 8tr»ü» kimgl m rn t«n im -schäft M»; prsMisthe Hausfrau DLLttrrv sLu? U-eLDercHs IrrtV^ssssrL LN« ^üGenbenutzung „Mutter, endlich haben wir etwas gesunden« Eine passende möblierte Wohnung und sogar mit Küchen benutzung!" förmlich glückstrahlend sah Lotte ihre Mutter an. Die aber schien die Freude der Tochter nicht ganz zu teilen. „Aber, Mutter, du scheinst dich ja gar nicht recht zu freuen wo wir doch jetzt endlich heiraten können'" „Kind, du weißt doch gut, wie froh ich bin, daß ihr nun bald am Ziel seid, aber ..." " ' „Ja, was für ein „Aber" soll denn noch dabei sein''" wollte die Tochter wissen. „Das ist die Küchenbenutzung, Lotte, die will mir nicht so recht in den Kopf!" „Und darauf freue ich mich ja gerade so, in einer klei nen Küche zu schalten und zu walten!" „Du scheinst ganz zu vergessen, Kind, daß es mit den, „Schalten und Walten" nicht weit her ist, wenn es sich um Mitbenutzung einer Küche handelt." „Aber du weißt doch selbst, Mutter, wie schwer man eine leere Wohnung findet. Da muß man schon froh sein, wenn man eine möblierte Wohnung mit Küchcnbenutzung antrifft. Warum hast du nur solche Bedenken?" „Weil ich bei Bekannten nur zu oft die Tragödie dieser Kiichenmitbenutzung gesehen habe, Kind." „Ach, Mutter, du stellst dir das sicher schlimmer vor, als es tatsächlich ist!" meinte Lotte. „Wenn man sich nur ge nau an das hält, was man gegenseitig vereinbart hat . . ." „Sieh, Lotte, das ist es ja, die meisten halten sich eben nicht daran und dann sind Streitigkeiten unvermeidlich." „Aber, Mutter, läßt sich denn so etwas nicht ver meiden?" „Gewiß, Lotte, wenn beide Parteien das besitzen, was überhaupt das erste Erfordernis eines jeden menschlichen Zusammenlebens sein müßte . . ." „Und das wäre, Mutter?" „Selbstzucht, Lotte, an dieser so notwendigen Selbst beherrschung aber fehlt es in den meisten Fällen. Doch nur wer sich selbst recht in der Gewalt hat, kann die Unzuträg- lichkeiten vermeiden, die solch gemeinsames Haushaltführen in ein und derselben Küche stets mit sich bringt. Stelle dir nur einmal zwei grundverschieden geartete Frauen vor, die sich in eine Küche zu teilen haben. Man braucht etwa nur an eine ältere und eine jüngere Frau zu denken. Schon das Alter, aber auch soziale Unterschiede bedingen eine ganz verschiedeno Auffassung über Küche und Haushaltführung. Während vielleicht für die eine der Haushalt und was da mit zusammenhängt, ihr ganzes Lebensinteresse umfaßt, stellt er für die andere nur einen Teil ihrer Lebensaufgabe „Aber warum soll ich denn gerade mit meiner Haus wirtin solche Schwierigkeiten haben?" warf Lotte halb ärgerlich, halb ungläubig ein. „Weil es dabei eben viel mehr Schwierigkeiten gibt, ak, du zu ahnen scheinst. Deshalb muß man sich vorher möglichst einen genauen Plan festlegen, wie sich die beiden Parteien am j ' " lWt W, H, . . man so ungefähr in, voraus weiß was man die nächsten Tage kochen will, kann man sich uberhaut viel besser ein richten. Zudem hat diese Methode noch den Vorteil den Haushalt wesentlich zu verbilligen. Denn nichts ist meist so kostspielig, wie gerade der Einkauf in letzter Minute. „Das leuchtet mir ein, Mutter. Doch da ist noch etwas, nämlich die Eeschirrfrage." Gut daß du mich daran erinnerst, Kind. Natürlich muß man'nach Möglichkeit für eigenes Geschirr und Kuchen- gerät sorgen. Denn hier bringt die gemeinsame Benutzung bestimmt viel Aergcr. Doch das Allerwichtigste st sicher: peinlichste Sauberkeit und größte Ordnung! Diese beiden Eigensci-asten sind ja überhaupt grundlegend für rede ordentliche Haushaltführung, besonders aber bei der ge- meinsamen Küchenbcnntzung. Weißt du, Lotte, am besten stellen wir einmal e,n paar Gebote für den Fall der gcmeiilsamen Küchenbenutzung auf. Das ist ebenso interessant wie lehrreich." Das Resultat gemeinsamer Beratung wurde dann fein säuberlich abgeschrieben. Es wird hoffentlich nicht nur Frau Lotte, sondern auch der einen oder anderen ihrer Mit schwestern zugute kommen. Denn nicht jede besitzt ja die ersehnte Eigenküche, noch manche muß sich mit dem Notbe helf der Kiichenmitbenutzung abfinden. Dabei dürften ihr die nachstehenden „zehn Gebote" eine willkommene Hilfe bieten: 1. Gemeinsame Küchcnbenutzung soll nach bestimmtem Plan non beiden Parteien geregelt werden. Ausnahmen lassen sich natürlich nicht vermeiden, aber sollen Ausnahmen bleiben. 2. Man sorge, wo dies nur eben möglich ist, für zwei getrennte Wärmequellen: Kohlen- und Gasherd, oder Gar und elektrischen Kocher. 3. Nie darf benutztes Geschirr ungesäubert herumstehen, die Reinigung der Küche muß ebenfalls vereinbart werden. -1. Bekümmere dich nicht um das, was die andere kocht oder macht. Aus Topsguckerei entsteht stets Streit. 6. Man wolle nicht immer alles besser wissen, auch nicht in bezug auf das Kochen! Jede sott kochen, wie es ihr richtig dünkt. 6. Vermeidet unnötiges Schwatzen und Plaudern, das ist meist Anlaß zu häßlichen Klatschereien. 7. Tunlichst beschränke man den Aufenthalt in der Küche auf das Notwendige. 8. Man sorge stets für eine eigene Gasuhr oder einen eigenen elektrischen Zähler, nur so vermeidet man uner quickliche Zahlungsdifferenzen. l). Man soll bei der anderen Partei weder Lebens mittel noch Geschirr entleihen. „ ^r allem vergesse man nie: man kann liebens würdig sein, auch ohne intim zu werden — man kann gut miteinander auskommen, auch ohne zu schwatzen! Immer aber wird gemeinsame Küchenbenutzung ein „ - n , Problem bleiben, das nur Selbstbeherrschung und Takt ru zweckmäßigsten, einzurichten haben. Auch s lösen imstande sind " fester Küchenzettel gute Dienste. Wenn ,