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Schwarzenbergs Bergbau im ^.Jahrhundert Aus den waldigen Hängen des sächsischen Erzgebivges wurde schon «m Mittelalter eifrig der Abbau von Erz, Silber, Zinn und Eisenerzen betrieben. Besonders reich waren die Funde «in Freiberger, Schneeberger und Annaberaer Bezirk, denen die mächtigen Erzlager eine reiche Bltite schenkten. Ueber das Bergwesen der Stadt Schwarzenberg ist unsere Kenntnis bis fetzt gering. So viel steht fest, datz es niemals die Bedeu tung der genannten Nachbarstädte erlangt hat. Nur vorüber gehend hat der Bergbau der Stadt seinen Segen beschert: 1600 bis 1650 und dann 1800 bi» etwa 1850. Auch in diesen Zeiten hat er der Stadt sein eigenartiges Gepräge nicht aufdrücken können. Datz das Gebiet der „Herrschaft Schwarzenberg" fündig war, vor allem auf Zinn und Eisen, vermutlich schon in frühe ster Zett, steht nutzer Zweifel. Das Stadtgebiet selber aber trug «ine Fundgruben, und bis 1600 begegnen wir keinem Berg mann unter den Bürgern. Die Kirchenbücher der Stadt zählen nur vereinzelt „Bergknechte" auf. Als Sitz der Herrschaft und des Amtes war die Stadt Berwaltungsmittelpunkt eines Berg reviers. 1533 residierte ein Bergmeister in der Stadt. Für das Schwarzenberger Revier wurde 1534 vom Kurfürsten eine Berg ordnung erlassen. 1556 kam es zu einem Streit zwischen den Bergmeistern der Reviere Schneeberg, Eibenstock und Schwar zenberg über Rainungsfragen, der nur durch das Eingreifen des Kurfürsten deigelegt werden konnte. Ringsum im Amte war der Abbau auf Eisen, Zinn und silberhaltige Erze lebendig, so datz sogar „eine Silbermünze" in der Stadt errichtet wurde, die „Drüer und Groschen" schlug. Um diese Zeit wurde in Schwarzenberg ein Mann geboren, Martin Weigel, der Sprotz einer alteingesessenen Patrizierfami- lie, der es vom einfachen Bergjungen nach erfolgreicher Tätig keit in Schneeberg und Annaberg bis zum Obeä>ergmeister in Freiberg brachte und wegen seiner Kenntnisse sehr berühmt war. Aber es ist doch bezeichnend, datz er in seiner Vaterstadt weder seine Laufbahn begann noch hier tätig war. Es geht daraus hervor, datz der Bergbau der Stockt und auch des Amtes unbedeutend war. Erst Im Jahre 1580 hören ivir von einer Knappschaft zu Schwarzenberg. Im Wetchbilde der Stadt wird der Verbau erst tm 17. Jahrhundert reger. Bekannt sind drei Punkte, baim Pfarr gut, in der Heide, östlich der Stadt, und am Bermsgrüner Ge hänge. Gegraben wurde nach Eisenstein. Der „Oelpsanner", „Neuglücker", und der „Bruderschaftsgang" gaben die meiste Ausbeute, so datz der Erihammer, das heutige Werk der Firma Nestler u. Breitfeld, bisweilen 1000 Fuder Eisenstein aus diesen Gruben verarbeitete. Meist waren es nur Schächte von geringer Tiefe, teils sogar nur Tagebau auf Raseneisenstein. Die Spuren dann man noch heute gut verfolgen und in einzelne Schächte einfahren. Der Bergsegen hielt aber nicht lange an, da die Wirren des Dreitzigjährigen Krieges den Abbau sehr störten. Um 1730 belebte sich der Eisenabbau noch einmal, brachte es aber mit Ausnahme der mächtigen Zeclie „Johannes am Rothen berge" bei Erla zu keiner Blüte. Um 1800 begann der Abbau von Silber und Wismut, der aber auch nicht Hochkain. In der Gegend von Johanngeorgen stadt sind allerdings noch heute einige Gruben im Betrieb, die das für die Stahlerzeugung wichtige Wismut und Wolfram in geringen Mengen fördern. Auch Marmorbrüchc und Bergwerke wurden in Betrieb genommen. Davon ist wohl vielen das be rühmte Bergwerk „Herkules-Frischglück" bei Jürstenberg östlich von Schwarzenberg bekannt. Durch den Erzgebirgsverein wurde es tm Jahre 1025 für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Als Mittelpunkt des Bergrevleres nahm die Stadt an allem Anteil. Das Bergamt, das sie in ihren Mauern beher bergte, verblieb bis in die Milte des 19. Jahrhunderts. Berg meister, Berggeschworene, Bergzehnder und Bergschreiber er scheinen in den Bürgerlisten. Eine Zinnschinelzhütte verarbei tete das im Revier gewonnene Zinn. 1641 wurden 64 Zentner Zinn geschmolzen, 1644 nur 30 Zentner. Seit dem letzten Vier tel des 16. Jahrhunderts ist Schwarzenberg auch als Bergstadt bezeugt, genotz „Bergfreiheit" und trieb noch um 1806 eine .Hommunzeche" bei Breitenbrunn, um die Vorteil«, die sich an dk Bergfreihett Knüpften, nicht zu verlieren. Sine klein« Grube, „am Graul", ist aus dem gleichen Grunde noch heute im Betrieb. von 1830 ab sah die Stadt noch einmal reges bergmänni sches Leben in ihren Mauern. Der Bergschelder Moritz Reichelt, ein Bergmann vom alten Schlag, dichtete seine Balladen aus dem Bergmannsleben, als deren schönste die „Geschichte vom Gnomen Puck" erscheint, die ganz die Schwarzenberger Lokal farbe trägt. Hammerschmiede. Bergleute, Gnomen und Zwerge sind die Träger des bunten Geschehens in leinen Ge dichten und Geschichten, die manch lustiger Scherz würzt . Auch die Weihnachtskrippen des Erzgebirglers zeigen diese Gestalten, und manch Kunstwerk birgt solch eine Krippe. 1865 wird in Schwarzenberg das letzte Bergfest ge feiert. aber die Tragik verblassenden Glanzes liegt darüber. Sitzleder, Schlegel und Eisen find die Symbole vergangener DrStze. Auch die Eisenindustrie, der Zwilling des Bergbaues, ist von altersher für die Stadt von grotzer Bedeutung gewesen. Am Echwarzwasser stand der alte berühmte Kugelhammer. Den Namen trug der Hammer, weil er unter anderem einst Stllckkugeln für die sächsischen Truppen anserttgte. Später wurde er in ein „Fosstlienwerk" umgewandelt, das die Erd farben der benachbarten Gruben aufberettete. 1770 wurde der Hammer in eine Eisendrahtsabrik umgewandelt, die es zu hoher Blüte bracht«. Ende des 10. Jahrhunderts wurde sie stillgelegt. Zwei Zainhämmer und zwei Waffenhämmer klopften bis 1800, dann stellten sich die Hämmer auf Eisendraht- und Blechwaren fabrikatton um. Während der Bergbau schlietzllch zum Erliegen kam, es erinnert noch an di« vergangene Zeit der alte Berg- mannsgrutz „Glück auf", hat die Eisenindustrie nach Aufnahme der Bahnverbindung mit dem Zwickauer Kohlenbecken unserer Zeit und Wirtschaft das Gepräge gegeben. Lin Industriebezirk Schwarzenberg ist entstanden. I. F. Leipziger Sender Darbietungen vom 28. Juni bis 4 Juli. Sonntag: 6.80 Uhr: Funkgymnastik, aus Berlin. — 7.00 Uhr: Frühkonzert der Dresdner Ntodrigal-Vereinigung. — 8.30 Uhr: Orgelkonzert a. d. Frauenkirche Dresden. — 9.00 Uhr: Geistliches Leben im Mittelalter". Ein Querschnitt aus alter Literatur, Dichtung u. Geschichte. — 10.45 Uhr: Menschen in Gefahr! Rettungsvorführungen der Freien Wassersporlver- etnigung Dresden. — 11.30 Uhr: Reichssendung der Bach kantate „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ". Städt. u. Gewand- hausorch., Thomanerchor. — 12.30 Uhr: Mittagskonzert. Leipziger Sinf.-Orchester: „Sommer". — 14.45 Uhr: Zu Josef Joachims 100. Geburtstag: Uraufführung der F.-A.-E.-Sonate von Schumann, Brahms und Dietrich. — 15.15 Uhr: Fan tastische Tänze. Rundfunkorchester. — 16.15 Uhr: Deutsches Derby in Hamburg-Horn. — 16.45 Uhr: 2. Halbzeit d. Schluh- Spicles um die Deutsche Handballmeistersä)ast. — 18.00 Uhr: Hörbericht v. d. Dtsch. Ruder-Regatta in Hannover. — 18.30 Uhr: Das Wiener Volkslied. Musikal. Plauderei von Fort- ner. 18.30 Uhr: Das Wiener Volkslied. Musikal. Plauderei von Fortner. — 21.00 Uhr: Anton Maria To'pitz singt aus den „Müller-Liedern". Montag: 6.30 Uhr: Funkgymnastik und Frühkonzert (Schallpl.) aus Berlin. — 9.10 Uhr: Weltbörsenbericht der Ntirag. — 9.30 Uhr: Stein-Gedenkfeier anl. der 100. Wiederkehr des Todestages des Preutz. Staatsministers Reichsfreiherrn vom Stein. Ucbertragnng aus Frankfurt. — 14.00 Uhr: Er- werbslosenfunk: Der Weg zum Elektromonteur slV.). — 14.15 Uhr: Frauenfunk: I. Künstlerische Arbeitsstunde „Die Epritztechnik".. II. Latein u. Griechisch sür Hausfrauen. — 16.30 Uhr: Die Weintrvub-Syncopators spielen. Dresden. — 18.00 Uhr: Stunde der Neuerscheinungen: „Die Besitzlosen". — 19.00 Uhr: Die Nordpolarexprdition des „Gras Zeppelin". — 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert. Musikkorps 3. Bail. Inf.-Regts. 10. — 20.00 Uhr: Jrh. v. Stein: Dokumente seines Wirkens u. Lebens. Textsolge von Wilsried Göpel. — SIM Uhr: Sinfonie Konzert. Lpzg. Sink-Orchester. Solist; Prof. Gustav Havemann, Berlin, (Violine). Dienstag: 6.30 Uhr: Funkgymnastik und Frühkonzert (Schallpl.) au» Berlin. — 10M Uhr: Schulfunk: Bolksliedgestalten von K. A. Findest«». — 12.06 Uhr: Schallplatten: Ausnahmen Leipziger Künstler. — 14.00 Uhr: Erwerbslosensunk: Ar- beitslosigkeit und Sport. — 14.15 Uhr: Musikalische Neu erscheinungen: Neue Violinstücke. — 15.00 Uhr: Rhythmisch- gymnastischer Unterricht. — 16.30 Uhr: Bläser und Streicher.. Lpzg. Sins.^>rchester. — 19.00 Uhr: Wir stellen vor: „Das frische Mädel". — 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert. Emd/-- Tanzsportorchester. Solist: Franz Baumann (Tenor). — 21.00 Uhr: Wirtschaftoberatung: Der autzergerichtliche Vergleich. — 21.10 Uhr: „Das Meer der Entscheidungen" von Arno Schirm Kauer. (Wiederholung). — 22.20 Uhr: Walter Niemann spiel« aus eigenen Klavierwerken. k Mittwoch: 6.30 Uhr: Funkgymnastik und Frühkonzert (Schallpl.) aus Berlin. — 10.55 Uhr: Dienst der Hausfrau: Kühl« Getränk«. — 14.00 Uhr: Erwerbslosensunk: Einführung in die Gemälde-Galerie Dresden ( zur Führung sür Erwerbslos« am 4. Juli, 14 Uhr). — 14.30 Uhr: Jugendfunk I. Die Ju gend geht auf grohe Fahrt. H. Juhbail-Wettspiele in Stock. Holm und Oslo. — 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert des Kauf. mann-Orchesters, Dreeden. — 10.00 Uhr: Der wirtschaftliche Gehalt der Notverordnungen. — 19.30 Uhr: Oskar Baum Nest eigene Prosa. — 20.00 Uhr: „Der Goldschmied von Toledo^ von Offenbach. Rundfunk-Orchester. Donnerstag: 6.30 Uhr: Funkgymnastik u. Frühkonzert (Schallpl.) aus Bersin. — 12.05 Uhr: Schallplatten: Aus der roman. tischen Oper „Lohengriiw. — 14.00 Uhr: Erwerbslosensunk: Die grundsätzliche Bedeutung der Arbeitslosenversicherung für den Erwerbslosen. — 14.30 Uhr: Spielstunde in Ober- schlema. — 15.00 Uhr: Hörbericht von Oberschlema-Schnee- berg-Aue. — 16.00 Uhr: Felix Mottl, der Wagner-Apostel. — 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert der Kapelle Plietzsch-Marko. — 18.00 Uhr: Hygieuesunk: Radiumbehandlung von Ge schwülsten. — 19.00 Uhr: Der Führer in der Arbeiter, bewegung. — 19.30 Uhr: Walzer. Rundfunkorchester. Solist: Liest Sturmfels (Sopran). — 20.30 Uhr: Wenn ich In mein Gärtchen geh' Deutsche Kinderlieber, -reime, -spiele und Sprüche in Wort und Weise zusammengestellt von Frdr. Wirch. Uebertragung: Breslau. — 21.15 Uhr: In einer kleinen amerikanischen Universitätsstadt. Literar. geformt-» Dreigespräch. — 22.00 Uhr: Kammermusik. Freitag: 6.30 Uhr: Funkgymnastik u. Frühkonzert (Schallpl.) au» Berlin. — 14.00 Uhr: Wissenschafti. Umschau: „Welteislehre". — 14.30 Uhr: Studio des Mitteldeutschen Rundfunks: Werke von Kietzig. — 15.15 Uhr: Dienst der Landfrau: Frühgemiise unter Glas. — 16.00 Uhr: Zu Tee und Tanz. EmdS-Tanz« orchester. — 18.00 Uhr: Photographische Ausnahmetechnik (Is. — 19.00 Uhr: Carlo von Bremen liest seine Novelle „Hamil- cor). — 10.30 Uhr: Lieder zur Laut«, gesungen von Grete Reinicke. — 20.00 Uhr: Uraufführung von Schallplatten (l). — 20.30 Uhr: Der Fachmann. Zwiegespräch. — 21.00 Uhr: Tagesfragen der Wirtschaft: Eine neue Epoche der Zucker erzeugung In -er Welt. — 21.10 Uhr: Ein Abend In Sanssouci. Sonnabend: 6.30 Uhr: Funkgymnastik u. Frühkonzert (SclMpl.) aus Berlin. — 13.10 Uhr: Wunschprogramm auf Schallplat» den. — 14.30 Uhr: Bastelstunde für die Jugend. — 15.15 Uhr: Funkschach: „Selbsimatt-Sä>achaufaaben". — 16.00 Uhr: Was geht in Spanien vor? Bericht eines Augenzeugen. -- 16.30 Uhr: Nachmittagskonzert des Landmann-Orchesters. — 17.30 Uhr: Funkhilfe. — 18.00 Uhr: Funkbastelstunde und Durci)gabe von Metztönen. — 18.15 Uhr: Deutsch: Plauderei über den Bindestrich. — 18.35 Uhr: Zwei Kurzgeschichten von Max Sidow: „Römische Sappho" und „Predigt in Lichten- Hain". — 19.00 Uhr: Sachsen als Grenzland und die särl>- sische Bolksbildungsorbeit. — 19.30 Uhr: Mundharmonika. Konzert. — 20.00 Uhr: Orchesterkonzert. Rundfunkorchester und Emdä-Tanzsportorchester. veranUvartltch lür PotUU und Feuilleton! vr. «. De»c,yk: lllr vo»al«» un> «.John: I»r «n,«I««n! F.vungartz, «0« m Dr«»d«v p»U«stratz» »I Druck und Lertaa: Germania N..G„ glllale Dresden. V/oeken«»ks 4-'««7. '/,9 Ukr, Sonnt»«» 3,5,7. y Ukr vl / x!/ Ma Sonntag, 28. tont Lckstton Kd Montag, 2S. 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