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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111223025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-23
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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doppelt erfreuliche und bemerkenswerte Leistung be- grüflt wurde. Dühlquist telegraphierte: Nordland, Berlin. „Augenblicklich befindet sich eine Expedition von Advent Bai) hier lGreen Harbour). Expedition wetterfest. Rempp Wagner befinden sich gut. Wissen schaftliche Arbeiten gehen ausgezeichnet Assistent Meteorologisch Dahlquist". Die Schwierigkeiten der Expedition Dahlquist rührten von den furchtbaren Stürmen her, die seit einigen Wochen auf Spitzbergen wüten und die ein Dorwärtskommen infolgedessen fast unmöglich machten. Auch die Temperatur war großen Schwankungen unterworfen. Innerhalb weniger Tage war das Thermvme>er non — 27' dis 4' gestiegen. Durch diesen plötzlichen Temperaturwechsel sind die gewul- tigen Schneemassen, die seit 16. September au) Spitz bergen niedergegangen waren, zum Schmelzen ge bracht worden. Die Depesche Dahlquists an „Nord land" stellt die erste drahtlos telegraphische Mittei lung aus Spitzbergen dar. LultWttstzrt unü Sertzlche Wellen. Auf die Nachricht, das; es dem deutschen Ingenieur Bode gelungen sei. einen viereinhalb Meter langen Aluminiumballon durch Hertz-Wellen zu lenken, wurde gestern in Paris der bekannte Physiker Professor de Branly über den Wert dieser neuen Entdeckung interviewt. Der Gelehrte äußerle sich folgendermaßen: Die Hertzschen Westen haben für uns nichts Unbekanntes. Das Brodeln, betrifft nicht nur die Ballons, sondern auch die Unterseeboote. Beide sind selbst auf ziemlich bedeutende Distanzen leicht zu lenken. Das Malheur ist nur, daß der Gegner diese Wellen sehr leicht ablenken kann. Darin liegt die Schwierigkeit, und aus diesem Grunde werden die Deutschen vorläufig wenig von ihrer Er findung baden. Außerdem und die Versuck»« nur au einem tteiuen Modell gemacht worden. Reagiert auch der große Ballon? Wenn wir nur wollen (!), wird es uns eine Kleinigkeit sein, binnen kürzester Zeit auf diesem Gebiete den Deutschen den Ran- abzulaufen. Die Hauptsache ist, ein Mittel ausfindig zu machen, das den Gegner verhindert, die Wellen zu beeinflussen oder nach seinem Gutdünken abzulenken. Oie angeborene Abneigung gegen Speisen. Ein gut Teil der erzieherischen Bemühungen mancher Eltern richtet sich darauf, den Kindern die gute Sitte beibringen zu wollen, daß sie alles essen, was ihnen vorgesetzt wird Obgleich zuweilen, wenn es sich um offenbare Unmanieren der Kinder handelt, diese Behandlung zu Recht besteht, so verdient sie doch kein Lob, wenn sie rücksichtslos ausaeüdt wird, mag auch vielleicht die Mehrzahl der Menschen so veranlagt jein, das; nur Ge chi.racksunterichiede bei den eimclnen Speisen süv sie bemerkbar werden. Gibt es doch genug Leute, die von Kindheit an gegen manche Nadrungsmittet oder vielleicht auch gegen bestimmte Arten der Zubereitung einen unüber windlichen Abscheu haben. Es ist damit ähnlich bestellt wie mit dem Ver halten der verschiedenen Patienten gegen gewisse Arzneien, die vielleicht bei Hunderten wohltätig wirken und dann einmal durchaus nicht ver tragen werden, vielmehr zu unangenehmen folgen führen. Es 'st durchaus nicht immer der Ge schmack. der die Abneigung gegen eine Speiie be dingt, viel häufiger deren Konsistenz. Ein Beispiel dafür ist der Widerwillen gegen schleimige Gerichte wie gekochten Aal oder Sagosuppe, die ein sonst ganz gesundes Kind schlechlhinzum Erbrechen bringen können, wenn es zu ihrer Äerspeilung gezwungen wird. Andere Nahrungsmittel fördern die Nerven wiederum durch ihren Geruch in feindseliger Weise heraus. Die überaus häufige Abneigung von Kindern gegen gekochte fische feder Art beruht wenigstens m killen: leit daraus, zum anoeru »reii.ch in der Umständlichkeit und vermeintlichen Gefährlichkeit der Gräten. Das sind aber immer noch harmlose Halle, bet denen die schlimmste Folge eine« derartigen Widerwillen» in Erbrechen besteht. Auw ist die Erscheinung durchaus nicht aui Speisen beschränkt, deren Geschmack, Geruch oder Kon sistenz dein betreffenden Menschen nicht zusagt. Am bekanntesten ist die sonderbare und zuweilen nicht unbedenkliche Wirkung von Krebsen, auch von Erdbeeren auf Leute, die an ihnen zunächst den grössten Genuss haben und nur sehr ungern auf sie verzichten. Dabei kommt es denn außerdem zu fieberhaflen Erscheinungen und zu neffelartigen Aus schlägen am ganzen Körper. Die Beschwerden können bis zu zwei Tagen anhalten und verschwinden voll ständig, um aber sofort wieder sich zu erneuern, wenn die betreffende Speise nicht vermieden wird. Seltener ist die Unbekömmlichkeit bei Eiern, die zuweilen trotz frischester Beschaffenheit recht peinliche Erkrankungen herbeilühren können. Besonders merlwüidig daran ist noch der Umstand, dass der Betreffende bis zu einem bestimmten Zeitpunkt Eier ober Eierspeisen sehr gern gegessen hoben kann und dann plötzlich den heftigsten Widerwillen gegen ihren Genun empfindet und durch einen Versuch, ihn zu überwinden, tn eine wirkliche Erkrankung verfällt. Man kann au« den Erfahrungen, die über diesen Punkt gemacht worden find, nur die Lehre ziehen, dah man in feinen Erziehungsmahregeln beim Essen den Kindern gegenüber eine große Aufmerk« jamkeit beobachten must und ihnen nur bis zu einem gewissen Grade e»nen Zwang zum Genu« von Sveiien auferlegen darf. Wenn sich der Widerwillen zu körperlichen Folgen steigert, so wäre es nicht nur grausam, sondern auch gegen jedes Gebot gesundheit licher Rücksicht, wenn ein Kind dann noch weiter mit einer solchen Speise gequält werden sollte. * Auszeichnung. Der Professor der Physiologie an der Wiener Tierärztlichen Hochschule Dr. Armin Tichermat Edler von Sensenegg. welcher aus der Schule de» Leipziger Physiologen Ewald Hering bervorgcganqen ist und 1896—itzch» in Leipzig tätig war. wurde durch die Verleihung des Titel» und Charakters eines Hof rate» ausgezeichnet. " » 2LN2ÄE-?"ichted.!« «ter »an öO Jahren der Schriftsteller Mara-all. Sonnsveuü, 2Z. Dezember 191 l. und Buchhandlung» Gehilfen eine Stiftung unter dem Namen Wolfgang Valentiner-Stiftung von 30000 überwiesen, dessen Zinsen zur Unterstützung kranker, unbemittelter Buchhändler und Buchhandlung», gehilfen, und zwar vorzugsweise solcher, die weniger als vierzig Jahre alt und unverheiratet sind, ver- wendet werden sollen. Meldungen zu Unterstützungen aus dieser Stiftung sind an den Borstand des ge nannten Vereins zu richten. * Aus der Kirchgemeinde Dölitz. Am ersten Weih nachtsfeiertag. abends 6 Uhr, findet in dem weih nachtlich geschmückten Betsaal zu Leipzig-Dölitz Predigtgottesdienst mit heiligem Abendmahl statt. Der Schulkirchenchor singt unter Leitung seines Diri genten, des Kirchschullehrers Hase, das altdöhmisch« Weihnachtslicd „Freu dich. Erd' und Sternenzelt". — Der Frauenhilfsverein hat auch in diesem Jahre 32 bedürftigen Gemeindegliedertt in aller Stille in ihren Wohnungen den Weihnachtstisch gedeckt. Aller hand nützliche Geschenke trugen die Borstandsdamen in die Wohnungen der Bedürftigen. * Südsriedhos. Am 1. Weihnachts'eiercage nachm. 3 Uhr wird Herr Pastor Krug für Trauernde etne Andacht in der Hauptkapelle des Südfriedhofes halten. Die Andacht wird von musikalischen Darbietungen des Frl. Marie Schlesinger und des Herrn v. Ber lepsch umrahmt sein. * Weihuachtsmotette. In der Kirche zum heil. Kreuz zu L.-Neustadt wird zum ersten Male in diesem Jahre zur Zeit des Abendgottesdienjles des ersten Weihnachtsfeiertages 6 Uhr eine Weihuachtsmotette staltfinden. Neben dem Kirchenchor, der unter Lei tung des Kantors Blechschmidt ein« Reihe non Weih nachtsliedern singen wird, werden Mitwirken Frau Seminarlehrer Petz old sowie Organist Max Petzold. — Eintrittsgeld wird nicht erhoben. - Wir machen die Glieder der Kreuzkirchenfiemeinde auf diese Wcihnachtsmotte besonders aufmerksam. * Ordensauszeichnung. Der König hat Herrn Robert Hermann Möbius in L.-Reudnitz in An erkennung seiner langjährigen erspriestlichen Tätig keit als erster Prokurist der Firma Sieler äe Bogel, Papierfabrik und -großhandlung in Leipzig, das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts, ordens verliehen. Die Ordcnsauszeichnung wurde ihm heute in Gegenwart des Firmeninhabers Martin Schrocder durch Oberbürgermeister Dr. Dittrich an Ratsstelle überreicht. * Der Kirchliche Familienverband der Nathanael- parochie veranstaltet seine Weihnachtsfeier am Don- :cerstag, den 28. Dezember, abends 8 Uhr, im Drosten Saale des „Deutschen Hauses" zu L.-Lindenau. Ihre Mitwirkung haben zugesaat Frau Pastor Martha Mermann (Gesang), die Musiklehrerinnen Fräulein Margarete und Gertrud Eichhorn (Klavier), Herr E. Haqenow (Flöte), Herr Earl Schmidt (Violine) und die unter Leitutzg des Herrn R. Scl'öbel stehende Sängerabteilung des Verbandes. Das Programm ist im guten Sinne volkstümlich gehalten. Im letzten Teile kommt das Weihnachtsspiel: „Friede auf Erden!" von W. O. von Werte zur Aufführung. Programme zu 25 Pf. sind in der Kirchenerpedition uns Rietschelstraße 5, pl., zu haben. * Berufung^ Herr Kurt Eorn, Schüler des Pro zessors Karl Straube, wurde als Hof- uns Dom organist nach Braunschweig berufen. * Vermißt wird seit 1. Dezember aus ihrer Woh nung in der Löstniger Straße die Kurschersehe rau Emma Elsa Frauendorf geb. Brandt, geboren am 3. Dezember 1887 in Bolkmarsdon. Sie ist mittel groß. schlank, har schwarzes Haar, volles Gesicht, dunkle Augen und spitze Na»e. Bekleidet war sie u. a. mir schwarzem KleiD, graubraunem Ulstermontei mit grünen; Besatz, schwarzen Schuhen, grauer Stola. 1^7 8 gezeichneter Wäsche. — Ferner wird seit 18. De- zenrber der Schulknabc Ernst Richard R ost. 13 Jahr: alt, aus seiner elterlichen Wohnung in der Mariannen struße in L.-Neustadt vermißt. Der Knabe ist klein, schmächtig, hat Lunk lblondes Haar, längliches Gesicht und blaue Augen. Er trug duukelgrau« Jacke. dunkel grüne Hose und schwarze Schnürschuhe. * Unehrlicher Finder. Zu unserer Notiz, wonach am 20. Dezember 5000 bestehend in fast neuen Hundertmarkscheinen, verloren worden sind, wird uns noch mitackeilt, daß ein Unbekannter einen Teil der Scheine in einem Geschärt der Hauptstraße zu L.-S:ötteriy in Gold- und Silbcrmünzen einge wechselt hat. Der junge Mann, de: den Eindruck eines MarktbUsrrs gemacht hat, dessen Feststellung auch in Aussicht steht, wird gut tun, das gefundene Gels, auch wenn dieses bereits angegriffen sein sollte, im Fundbureau des Polizeiamtes abzulicfern, wo ihm auch eine angemessene Belohnung in Aus sicht steht. * Schamloser Patron. Im Lause der letzten Wochen ist in den Straßen vom inneren Westviertel, hauptsächlich von der Waldstraß« bis in das Rosen tal, ein Mann ausgetreten, der sich in ärgernis erregender Weise bemerkbar macht«. Der Mann, besten Persönlichkeit inzwischen sestgestellt ist, lnüpft auf der Straße Gespräche mit größeren Schulmädchen. Dienstmädchen und jungen Mädchen an, faßt diese an die Arme oder Oberkörper und sucht sie zum Mit. gehen zum überreden. Es wäre sehr erwünscht, wenn Leipziger Tageblatt. Nr. SSS. ISS. Jabryany. Seite 5. sich di« jungen Mädchen die von dem besser gekleideten Manne in der beschrieoenen Weil« belästigt wurden, in der Erpedition der Kriminalabteilung oder der nächsten Polizeiwache melden würden. * Sprengung eiue» „Blindgänger,-. Auf den Lin denauer Wielen wurde am Freitag durch einen Feuer werker des Artilleriedepots ein vor einigen Tagen im Keller eines Grundstücks der Gustav-Aools-Straß« ge fundenes Schrapnell (sogenannter Blindgänger) unter Aufsicht eines Feuerwerksoffiziers gesprengt. * Diebstahl. Aus einer Wohnung in der Könne ritzstraße in L.-Schleußig wurden «0 ,<l Bargeld und eine silberne Herren-Remontoiruhr mit Sprungdeckel gestohlen. * Festgenommen wurden: ein 31 Jahre alter Buch Halter aus Dresden, der zum Nachteil einer größeren Firma etwa 17'10 -K unterschlug: ein 20 Jahre alter Reisender aus Dresden, der bei einem Gutsbesitzer in Atesnalen 250 M stahl und damit flüchtete: ein ^jäh riger Reisender aus Kolomea, der von mehreren Ge- richrsbehörden wegen verschiedener Straftaten ver folgt wird: ein 20 Jahre alter Filmsahrer aus Balg städt der bei einer hiesigen Firma in Stellung war und dort anvertraute Gelder unterschlug, sowie ein 60 Jahre alter Arbeiter von hier, der in der Nähe der Markthalle beim Kollidiebsiahl abgesaßr wurde. * Liedertwolkwitz. Die im Jahre 1900 eröffnete öffentliche Badeanstalt, die mir allen der Neuzeit cnt- jpr-' enden Einrichturlgen ausgestaltet ist und in der außer Lust- und Sonnenbädern. Brause und Wannenbädern, Dampf- und medizinischen Bädern auch Massagen durch geprüfte Masseure für beiderlei Geschlecht verabreicht werden, ist in letzter Zeit noch durch die Einrichtung zur Abgabe elektrischer Bäder erweitert worden. * Schöuefeld. In die Wählerliste für die Reichstagswahl sind zusammen 4013 Wähler inge tragen. Diese verteilen sich auf die einzelnen Lezirke wie folgt: 788 auf den 1. Bezirk (Wahllokal: Rats keller), 755 auf den 2. Bezirk (Wahllokal Sächsischer Hof), 936 auf den 3. Bezirk lWahllokal Mariannen- hof), 758 auf den 4. Bezirk (Wahllokal: Zur gol denen Krone) und 776 auf den 5. Bezirk (Wahllokal: Zum Mittelpunkt). - Eroßzschocher-Windorf. Die Gemeinde hat mit dem Nachbarort Knautkleedcra einen Bertrag wegen Wasserlieferunq abgeschlossen, der auch die Genehmigung der Amtshauptmannschaft gefunden hat. Trotz des heißen Sommers und der sehr niedri gen Grundwasserstände zeigte sich, daß das Wasser werk Eroßzschocher in der Lage ist. auch noch weit höhere Ansprüche an Wasserbedarf zu befriedigen. Für die Erweiterung des Werkes zum Anschluß von Knautkleeberg bedient« sich di« Gemeinde des fach männischen Rates des Zivilingenieurs Dr.-Ing. G. Thiem in Leipzig. Die Prüfung des erweiterten Leitungsnetzes fand vor seiner Inbetriebnahme am 20. Dezember statt, ohne daß sich Beanstandungen er gaben. * Großzjchscher - Windorf. Der Schulvorstand gründete sür Ostern 1912 di« 17. und 18. ständige Lebrerstellc. Die 17. Stelle soll mit dem Organisten amt verbunden und demnächst ausgeschrieben wer den. Für die 18. Stelle wurde der seit Juni 1909 an hiesiger Schule amtierende Hilfslehrer Johannis Schröter mit zu erhoffender Zustimmung des Gc- l.ieinderales gewählt. — Wegen Abbruch der alten Schule werden die darin befindlichen Hilfslehrer- wohnnngen Ostern iV12 einqehen und die Hilfslehrer erhalten von da ab ein Wohnunas- und Heiznngs- geld von 200 ,U. Ferner wird beschlossen, an die Fortbildungsschüler Flottcnkalender zu verteilen, sür den Schuldirektor von Ostern ab eine Schreibhilsc an zustellen und den neuen Haushaltplan der Schule mit >9 00o Bedarf, 28 000 Dsckungsmittel und einem Fehlbetrag von 61 000 M zu genehmigen. — In der am Freitag stattgefundencn Lhristfeier der Schule sprach Lehrer Herschel über weihnachtliche Sitten und Gebräuche. Nach dem Vortrag festlicher Lieder und Gedichte folgte die Bescherung von 80 armen bedürftigen Schulkindern mit allerhand nützlichen Geschenken. - Markkleeberg. Der Iungfrauenverein der Kirch gemeinde begeht am 28. Dezember, abends 8 Uhr, »einen ersten Familienabenv im Saale des Mocker- schen Gasthofs ^u Markkleebera. Allgemeine Gesänge wechsel,; mit «ologciängen, Deklamationen in ver schiedenen Mundarten, Deklamatorien und Chor gesängen des Freiwilligen gemischten Kirchenchors ab. rvEnachtslelern. * Weihnachten in der Kinderbewahranstalt zu L.-Lindenan. „Ihr Kinderlcin, kommet, o kommet doch all", so sangen am Freitagnachmittag die kleinen Pfleglinge der Kinoerbewahranstalt an der Aurelien- straße, als sie, geführt von der guten Tanre Fräulein Bauling, im Festgewnnd leuchtenden Auges in den von einem prächtigen Tannenbaum hellerleuchteten neuen Anstaltssaal einzogen, wo der Frauen oer «i n für ein jedes von ihnen etwas Hübsches auf langen, weißqedeckten Tafeln niedergelegt hatte: neben Spielsachen wärmende Kleidungsstücke. Pfeffer kuchen und Stollen. Doch bevor die Kinder die vielen schönen Dinge «inheimsen durften, musnen sie erst «in Berschen aufsagen, die Weihnachtsqeschicht« erzählen und Lieder singen, was alles recht brav geschah. Dann hielt der Vorsitzende des Frauenvereins Herr Geh. Sanitätsrat Dr. med. Goetz eine kurze Ansprache. Nack einigen herzlichen, a»; die Kinder gerichteten Worten wende»« er sich an die zur Feier erschienenen Mütter und Väter. Wenn der Frauenoerein auch nur in bescheidener 2Ueise ti« Bescherung habe Her richten können, io sei es doch mit viel Liebe geschehen, mit derselben Liebe, di« die unermüdlich um das Wohl der Kinder besorgte Anstaltslcuerin den Kleinen tagaus, rgein entgcgcnbringe. Pflicht der Eltern sei es, dafür zu sorgen, daß der gute Sam«, der in der Anstalt gelegt werde. >aheim nicht ersticke, damit die Kinserberzcn von Liebe und Dankbarkeit, fröhlichem und zufriedenem Sinne für'« ganze Leben erfüllt bleiben möchten. Nur dann würden sie rech: oUicklich werden. Als die Kinder dann den lieben Vorstandsdamen herzlichst aedankl Harrer,, ging es fröhlich heimwärts. GrosiFchocher-Windatff. Der diesige Frauenorr»la 0'.can»cal;ete auch in diesem bastle §ine Be,ch.>.-ii lg ! von allen Leuten. An; geschmückter; Lichrerbaum , nahmen 1-> Personen Platz, welche mit praktischen Ge i schenken bedacht wurden. Herr Piarrer Gmsr dielt der , Feier entsprechend ein« Ansprache au oie Alrcn. — Auch in der Kinde, bewahrannalt sand eine Bescherung statt. Zirka 50 Kinder wurden von der Schwester Anna zum strahlenden Lichterbaum geführt. Ge sänge und Deklamationen wurden von oen Kleine»; dargeboren. Herr Viarre: Gast dankte den Geschenk gedern, namentlich der Frau Gräfin Wedel, welche die Anstalt seit vielen Jahre»; unrerüalt. — Eine größere Bescherung fand wiederum in der hiesigen Schule start. Etwa 80 Kinder wurden durch gütige Gaben von Wohltätern und Gönne:n erfreut. Die festlich geschmückte Aula konnte die Beteiligten und Freunds der schönen Feier kaum fassen. Herr Lehrer Herschel hielt die Festansprache. während nach abwechselnder Darbietung von Deklamationen und Gesonnen, sowie Aufführung eines Weihnachrsstückes Herr Schuldirektor Kleine allen Gebern berzlickist dankte und die Feier mit Gebet schloß. — Auch die Gmeinde hat wiederum 200 Zentner Briketten und aus Stiftungen ca. 200 <t an Arme verteilt. Beim Pfarramt wurden aus Stiftungen anch verschiedene Arm cht. Tsseschrmilr. Aeur Goldlundr in Alaska. New Bork, 23. Dezember. Ein Telegramm au« Dawson Cttn besagt, wie schon im Morgenblatt kurz gemeldet, daß ein Prospektor (Gosdsucher) berichtet hat, an der Quelle des „60 Meilcn-Flusses". der 20 (engl.) Meilen vo»; der Grenze von Alaska ent fernt ist, reiche Goldminen entdeckt zu haben. Ai; Wert und Menge sollen die neuen Goldfunde mit den von der Bonanza-Bucht zu vergleichen sein. Weiter wird berichtet, daß Dawson City bereits fast entvölkert ist, da Hunderte von Einwohnern die neue 130 Meilen lange Spur verfolgen. Für Hunde und Äusrüstnngsn werden enorme Preise gefordert und bezahlt. Die Situation soll in der Tat der bei dem großen Ansturm auf die Gold felder von K ! ondy! e außerordentlich ähnlich sein. Neue Diamanlensrlder in Südafrika. Capttadt, 23. Dez. sNeue Diamanten« kclder in Südafrika.) Brr Bloemhof, einen; Ackerbaugebiet am Vaaffiune, ungefähr hundert Meilen nördlich oom Kimberley, ist, wie schon im Morgenblatt kurz gemeldet, ein neues Diaman tenfeld entdeckt worden, das in London hervor ragendes Interesse erregt hat. Die englischen Diaman tenhändler haben allerdings noch keine Stein« von dem neuen Feld erhalten, und in offiziellen Kreisen ist noch wenig davon bekannt. Die Tatsache vo»; der Auffindung des neuen Diamantenfeldes wurde zuerst sehr geheim gehalten, als Vie Nachricht aber allmählich durchsickerte. strömten lausende von Diamantensuchern nach dem neuen ' Dorado. Bloemhof hat direkte Bahnverbindung mit Capstadt, Johannesburg und Pretoria. 12 000 Diamantensucher befinden sich bereits a»; Ort und Stelle und haben 20 000 Diamantenfelder ab gesteckt. Wenn sich die auf die neue Diamarnenquelle ge setzten Erwartungen erfüllen, werden bis zum Früh jahr schätzungsweise 350 000 Felder abgestcckt sein. Die Preise für Lager in Bloemhof sind bereits jetzt außergewöhnlich hoch. Der Lagerhalter, der sich als Unternehmer dort niedergelassen hat, nimmt täglich ca. 2000 ein, wovon der größte Teil reinen Verdienst darslellt. Lin lob deutscher SchiTskankuntt. »Oe Luen»» Aire«, 22. Dezember. <E>g Drahrm.) An Bord des neuen Dampfers der Hamburg Amerika Linie „Cap Fiuistcrre", dessen erste Reise einen Schnelligkeilsrskord ergab, fand heute zu Ehren des Präsidenten Saenz Pefia ein glänzendes Bankett statt, an dem die Sraatsminister und Senatoren rcilnahmen und bei den; mehrere Reden zum Lobe der deutschen S ch i ff s h a n k u n si gehalten wurden. 9 ». Lindau i. Antz., 23. Dezember. «Schwerer !lnia 1 l.» Der Holzhauer Zähle verunglückte beim Fällen ein«5 Baumes so schwer, daß er bald daraus »einen Verlegungen erlag Berlin, 23. Dez. (Besteuerung der Kine - :n a t o g r a p h c n - T h e a t e r.) In einer außer ordentlichen Sitzung der Schöi.G'i'ger Stadtverord netenversammlung wurde gestern die Besteuerung der Kincma;ogra»henrhealer mit 2i gegen 17 Stim men angenommen. Stettin. 23. Dez. (V erm ' ßtec Dampfe r.) In Schiifabrts!reisen herricknu Peiorgnisie ii!>er den Verbleib des Dampfers „O l a h a n. d j a»er der Neeter.i Netzlasf gibö-i nne mir einer Gctrcideloduna an; 2»'. November Cherson verlaße'» hatte. Am 5. Dezember kiel der Danrp'or Oren au, nm Kahlen einzunebmcn; seitdem fehlr von dem Schisse jede Nachricht. Es wird als wabrlcheinlich angenommen, daß es mir der an, 25 Mann bestehenden Besatzung «ntergegongen ist. Zurich, ?3. Dezember. »Von oer Lawine « i sagt.) Zwei Herren aus Basel wurden oberhalb der Stiigakp von einer Lawine ersaßt und in die Tiefe gerissen. Der eiue vermocht« »ich aus dem Schnee herauszuurberreu. der andere konnte von einer Hilfskolonne nur als Leiche geborgen werden. Wien, 23. Dezember. (Racheakt.) Der ehe malige Angestellte des Sanatoriums Loew, Haupt mann und R«chnungsführer im Ruhestände Riesen bach, schoß auf d.'ir stellvertretenden Direktor des Sanatoriums D'. Hoetzl unv verletzte ihn schwer. Der Beweggrund zur Tat ist Rache. Der Täter würd' verhaftet. Paris, 23. Dezember. lU n g l ü ck s f ä l l«.) Durch die ,eit vorgestern herrschenden heftigen Stürme sind im Aermelkana! uiid an der atlantischen Küste zahlreich« Unglückssälle verursacht worden. Nach den aus verschiedenen Orten eingetroffenen Nachrickuen siiro daoei an 60 Fischer und Mar rosen er trunken. — Aus Lorrent wird gemeldet. da»z ein Drei master etwa drei Seemeilen vom Hafen an «inen F«l»en geschleudert wurde, entzwelgerissen »«ch u u t c r ge g a n g e n ist. Nach den aurgelun denen Trümmern ist das verunalückre Schis' der iior lvegische Dreimaster „Lill Sw'nger" vom Hafen Arendt»!. Die Le ckren von vier Matrosen d< s Schiffes wurden an dr« Küste gespült. Pari», 23. Dczembcr. (Au dem Raub iiberfall an» Montmartre.) Das Auto »nobil. rn dem dre Apachen nach dem Ueb erfüll auf den Boten der „Soci-'r ' G- »Gräle" flüchteten, ist im Laufe des Vormittags im Osten der Stadt aui gesanoe.r worden. Im Innern des Wagens, der ver wcrhrlost in einem Vorgarten stand, befand sich ein Schafspelz und eine Menge E i n b r e ch e r w c r k zeuge. Die Kriminaloolizei rst der Ansicht, daß die Räuber 'sin noch in Paris verborgen halten und die Ge:egmrl>eil suchen, nach Amerika ^r enttvuimen. Nach Aussagen der Bewohner eines Dauses in der Nähe des Vorgartens, in dein der Kraftwagen ge funden wurde, ist das Automobil um !-?7 Uhr mi! -uns Insaüen anorkonr,»en. Die Pgsiogisre seien dem Wagen in aller Erie e> rsiiegen und in der Dunkelheit entkommen. Paris, 23. Dezember. »Der Fall Ringler.) Auch d r Var er des vorgestern verhafteten frühe ren Lankier--. Ringler ist auf die Anklage Carpen- tiers hin f e st ge n o in m e n worden. Es wurde fest gestellt, daß der Vater in seinem Besitze 500 000 Fran ken hatte, die in einer Bank ans den Namen Ear- pentiers deponiert waren. Loricnt, 23. Dezember. (Ein großer aus länd i s ch e r D r c i m a st e r) ist drei Kilometer von Onibe'-on on Klippen gescheitert und mit Bemannung »osort gesunken. Vier Leichen wurden ans Land gespült. Angeichmemnltc Gegechtände trogen die Aufschrift: Lill Swingen-Arendal. New Port, 23. Dezember. «R i ch t i g fte l l u n g.) Entgegen anderslautenden Meldungen ist festzustel len, das; an Bord des Panzerschiffes „Alabama" am Mittwoch lediglich ein kleiner Brand entstanden ist. der keinen Schaden angerichtet hat. New Bork, 23. Dezember. (Zusammenstoß.) Bei dem Zusammenstoß zweier Perionenzüge bei Kil- dare (Texas) wurden vierzig Personen verletzt, dar. unter vier schwer. donnerndes Hurra aus. das wir von Herzen er widerten. Raich vergrößerte sich der Abstand zwischen Schiff und Festland, immer kleiner wurden die Menichen, man konnte sie nur mehr als eine ge schaffene Mauer erkennen, doch sie wich nicht, die Leute winkten und blickten uns unentwegt nach, bis auch Buenos Aires unseren Blicken entschwand. Damit war die letzte Brücke gebrech n, die uns mit dem Festlande verbunden hatte. Möge ein gütiges Geschick der Deutschen Antarktischen Expedition ge statten, nach Jahre»; erfolgreich wieder diesen Kon tinent und das gastfreie Argentinien zu betreten. Das erve Telegramm von Spitzbergen. Am 10. d. M. ist, wie berichtet, Spitzbergen in telegraphische Verbindung mit der Welt getreten. Die Zeitschrift „Nordland' richtete bei Eröffnung des telegraphischen Verkehrs an die Deutsche Meteora- looiiche Station in Spitzbergen ein am 9. d. M. nachts 12 Uhr auigegebencs Telegramm, in dein den Leitern der Station, Dr. Rempo und Dr. Wagner, lands mannschaftliche Grüße gesandt und gleichzeitig draht los Mitteilu'g erdete»; wurde über den Stand der wisjenjchcntlichen Forschungen, über dicWitterung und das persönliche Befinden der Herren. Die Antwort wurde am 21. Dezember 5 Uhr nachmittags von dein Assistenten der Meteorologischen Station, Dahlquist, von Green Harbour aus ausge- gebrn und kam an demielbcn Abend um 10 Uhr an. Dahlquist ist vor einigen Tagen von der Deut chen Meteorologi'chen Station in Advent Bay nach der Telefunkenstation Green Harbour im westlichen Spitzbergen entsand: worden, um telegraphische Nach richten von den verichiedenen in Advent Bay über winternden Expeditionen weiterzubefördern. Die an sich ve chältnismäßig kurze Entfernung von Advent Bay nack, Grcen Harbour oier^t ein so »chwicriges, hochgcbirgiges Lerrain dar, daß die glückliche An kunft Dahlquists und seiner Begleiter in Green Harbour in den norwegischen und schwedischen Blattern al» eine in Anbetracht der Jahreszeit
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