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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140323026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914032302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914032302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-23
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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Jahrgang kki« Inserat« an» Leipzig unS Umgebung Sie /tNAeiaenpreife. ,spa,tt,»p»t>n»«t,ud,.,»>»n»«am.,»tt»,m.. von »n.wsrta IS Pf., Neklamen I.ro m., Rleiae Nnzetgen Siepetitzeii« nur LS ps.d.wieSerdol.Nab.. Inserat» v.n VehSrSen im amtlichen Leit St» Petit zeil» S« Pf. ch»schSft»aaz«ig«n mit platzvorschrifl m Preis« «rkSht. Nadatt »ach Laris. Veitageni »elamtauft.1M. Sa. LausenS on»schl. posigedllhr. Mnzetgen-ftanahme: ^ohanni.gage». bei sämtlichen finalen Se» Leipzig« Tageblatt«. uaS ollen Nnnoncen-TepeSittoaen Se» In» unS itneliinü«^ OeschSst.strU« für Vertin u.Si« pr. vronürndurg: vtrekttonWolterZliegel, Vertin w. >0. Margaretbenstra-, «. Z«rnsprrch»f>nschlu-i Lüv.w S»7>. Nr. 14S. Mamsy. üen 23. März. ldl4. Ver ffomekuiettage lelrter Ml. 2. In den nächsten Monaten muß das Schick sal der Homerulefrage entschieden werden. Nach der englischen Bersassnngsänderung von 1,911 darf das Oberhaus eine vom Unter hause angenommene Vorlage nur zweimal mit hindernder Wirkung ablehnen; nach der dritten unveränderten Annahme durch das llouäö ok Ovmmoas wird sie mit dem Llblaufe eines zweiten Bolliahres Gesetz, auch wenn das UouLs t'k I.or6ü zum dritten Male widerspricht. Selbst verständliche Bedingung ist, das; die drei be jahendell Abstimmungen des Unterhauses durch keine verneinende zeitlich unterbrochen sein dür fen. Sinngemäß sind ja diese Bestimmungen nicht, die das Kabinett Asquith in dem be wegten Sommer von 1911 durch Bedrohung des Oberhauses init einem Peersschub und dessen durch diese Drohung erzwungenes Harakiri durch gedrückt hat. Es hätte hinzugejngt werden müssen, daß der dritten Unlerhausavstiminung eine Befragung der Wählerschaft vorauszugehen habe, daß nicht dieselbe Bolisvertrctunq, deren Zusammensetzung vielleicht auf bloßen Zufällig keiten des Wahlglückes beruht, ganz un noti ger weise dreimal ihr Sprüchlein aufzusagcn hat. Denn vor bloßen Mißverständnissen und Uebereilungen würde schließlich auch eine ein malige Besinnungsfrist, also die Vorschrift einer zweiten Bescbließung genügenden Schutz ge währen. Das müssen auch diejenigen anerlenncn, die sich grundsätzlich mit derartigen Vergewalti gungen eines Teilnehmers an der Gesetzgebung befreunden mögen, wie sie diese Verfassungsneue- rung darstellt. Asquith und seine Getreuen haben aber ganz gedankenlos eine Festsetzung der norwegischen Versagung über die Be schränkung des königlichen Vetos abgeschrie ben: Norwegen aber hat zweijährige Wahl perioden für seine eine Kammer, das englische Unterhaus f ü n f - b i s s e ch s j ä h r i g c! Aber die englische Opposition hat noch durchschlagendere Gründe, wenn sie so leiden schaftlich vor der dritten, entscheidenden Be- schließung eine Berufung ans Volk durch Neu wahlen öder durch ein besonderes Plebiscit über dieses einzelne, für die Zukunft des Reiches doch außerordentlich wichtige Gesetz verlangt. Weder bei den Januarwahlen von 1910 noch bei denen im Dezember desselben Jahres unter dem neuen Könige, ist die Wählerschaft ausdrück lich von feiten der Regierung darauf hingewiescn worden, daß sie abermals mit ihrer Stimm abgabe ein Urteil über die Selbstverwaltung Is lands fällen solle. 1886 war sie ehrlich vor die Frage gestellt, ob sie Homerulc wolle; I89v war die Frage schon Halbwegs dahin verschoben, ob das englische Volk eine Fortdauer des liberalen Parteiregiments wünsche, auch um den Preis einer Verwirklichung von Homerule; 1910 war aber nur die O b c r h a u s r e f o r m und nichts anderes zum Schibolet des Wahllanrpses ge macht worden. Ein ehrliches Spiel hat a.so die Regierung des Herrn Asqnith nicht gespielt: ein Vorwurf, der weder gegen Gladstone noch gegen Noscnberh, noch gegen Campbell Bannermann mit Zug erhoben werden darf. Allein der Widerstand der Unionisten heftet sich noch gar nicht einmal in erster Linie an die Weigerung des Kabinetts, vor der entscheiden den Abstimmung noch einmal das Land um seine Meinung zu befragen. Diese Formfrage, die nach englischen! Verfassungsrechte von reiner Unterhausnlinderheit auf ein ihren Wünschen günstiges Geleis geschoben werden kann, tritt gegenwärtig ganz hinter die sachliche Meinungs verschiedenheit zurück, ob die Provinz Ulster von der künftigen Selbstverwaltung der „grü nen Insel" aüsgeschaltet und entweder eine eigene erhalten oder unmittelbar unter der Londoner Verwaltung verbleiben soll. Die Schaffung einer eigenen Regierung in Bel fast würde natürlich von den Ulsterleuten vor gezogen werden, da in London doch durchschnitt lich nach fünf bis zehn Jahren die mit den Iren verbündeten Liberalen zur Herrschaft zurück- zukchren pflegen. Wenn nun auch Ulster im allgemeinen einen guten Rechtsanspruch auf eine solche Sonder stellung hätte — denn wenn man die Iren für ihre jahrzehntelange revolutionäre und ver brecherische Kampfesweise mit einer Erfüllung ihres Selbstündigkcitswunsches belohnt, w.shatb will man dell Angelsachsen und Protestanten von Ulster ein gleiches Zugeständnis versagen? —, so wird doch eine Bewilligung dieser Forderung dadurch beträchtlich erschwert, daß das ganze Ulster in seinem bisherigen Umfange keineswegs eine nationalreligiöje Einheit darstcllt. Der Teil der Nationaliren, der innerhalb dieser Pro vinz wohnt, würde durch die Neuerung, die ihre Brüder in Leinster, Munster und Con- naught von der englischen Vormundschaft be freite (von einem englischen „Joche" kann schon seit Jahrzehnten nicht mehr geredet werden, da Gut wecken wir sie leise mit Musik Nichts zieht uns schöner in das wache Leben Und schmeichelt uns die Welt mit Schönheit voll. Herbert Eulenberg, Belindc. Münchner Theater. AdolfPaul: DieTenfclskirche. Erstaufführung der Münchner Kammerspiele. Enolich em Werl, von dem man nicht schon an der Tür des Hauses verlassen unrd. Eine Dichtung, die man ablehnen kann (aus künstlerischer und aus privater Ueberceugung), mit der man aber kämpfen muß, die eine Auseinander setzung vermngt. Die Teufelslirche erschien vor sechs Jahren in Berlin auf der Bühne, ist wohl noch hie und da aufgetaucbt, und wird sich trotz des sehr starken und ehrlichen Erfolges nicht lange halten (oder ich werte wieder Theater optimist), denn es sind Schwächen in Vielem Drama. Härten, Unausgeglichenheiten, Längen, die nur durch eine gewisse neidende und anregende Energie des Dialogs verdeckt werden. Die Hauptsache aber: es hat em starker, dramatischer Wille mit Wucht und Ehrlichleit um Ausdruck gerungen. — Eine spuk- hatte Geschichte ist der Untergrund des Dramas. Der Teufel wandert in Gestalt eines Kessel flickers durch ein Dors als Verführer und als Ver künder des Evangeliums vom Menschen in aller Menichlichkeit. Er wächst ganz natürlich aus dem Brodem von Dünkel, Geiz, Aberglaube, Angst und Schcauheit heraus, der aus den harten Seelen der Bauern steigt, die sich um den Bau eines Gotteshauses zanken, ohne an Gott zu denken. Der Teuiel baut die Kirche aus Grund eines kaustischen Paktes mit dem Pfarrer, nach dem sich der Eottesmann ihm verschreibt für den Fall, daß er Gott verleugnet. Und der Pfarrer ver leugnet Gott, weil auch in rhm die Natur er wacht. weil aus ihm die Sehnsucht nach einem Weibe schreit — und Gott, der als Beitler an die Tur seines Hauses tlopft. wird nicht ein gelassen. Der Kamps zwischen Lebenssehniucht und Starrheit das Uebeikommenen ist die Formel vieler Dichtung — soweit sich ein lebendiges Kunstwerk in Formeln fassen läßt. Sehnsucht und Dogmatik (im weitesten sinne) die Formel des Mannes. Sehnsucht und Sitte die Formel der Frau. Die Tiefe der Komödie ist, daß die Sehnsucht der Frau im Willen zum Kinde liegt, um deswillen sie sich sogar dem Kesselschmied-Teufel hingiebt. Ueber aller Sünde steht als Menschlichstes Muttersehnlucht. Sünde gibt es nicht, nur — Menschen. Menschlich keit, die mit aller Narrheit uns Starrheit aus Natur geboren wird. Für Rationalisten hat Paul leider eine Szene ange.ängt. die dos Ganze zum Traum stempelt. Betritt man das Grenzland zwischen Wunich und Wille, zwischen Sehnsucht und Tat wirklich nur im Traum? Ich glaube, der Dichter unterschätzt »,ie Fähigkeit der Romantiker unserer Tage. Wanderer im bunten Land der Seele zu sein — Die Inszenie rung des Werkes war glänzend; es gab Bühnenbilder von starker Eindringlichkeit ler Stilisierung Tie Darstellung stand nicht ganz auf gleicher Höhe. Vor allem vermochte die Dresdner Schauspielerin Julia Serda nicht den vollen Gehalt ihrer Rolle auszu schöpfen. GeorgHirschfeld: RösickesGeist.Komödie Ur aufführung im Münchner Schauspielhaus. Die Münchner Bühnen sind plötzlich „fürs Geistige". Freitag ein Teufetsspuk. Sonnabend ein Stück das beinah eine Spiritisten^mödie — hat werden wollen. Es zeigte sich aber, daß der Spiritismus in Hirsch felds Komödie nur da,u da ist, den ersten Akt zu füllen. 2n den beiden folgenden Akten schrumpft die ganz fruchtbare Idee zu einer Figur zu sammen, die einigen Zuschauern komisch vorkam. Im übrigen handelt es sich um ein Berliner Bürgerstück. Ein tot geglaubter Weltenbummler, der die Folgen seiner Spreewasserrauie in allen Ozeanen nicht avgewafchen hat. kehrt zu seiner Frau zurück, die inzwischen einen anderen Mann und ein Kind bekommen hat. Da aber in Berlin Witz und Optimismus blühen, erhält er seine Frau, die das so beliebte Herz auf dem rechten Fleck hat. mit Zins und Zinseszins ld. i. dem Kind) zurück. — Man hat das Gefühl, als ov der Autor ein feinerer Mensch ist als sein Stück. Die Witze sind so schlimm, daß sie nur von einer etwas zerqualten, sensiblen Natur stammen können. Das Ganze ist auße:ordentlich unnötig, und ich glaube kaum, daß viele Bühnen Nüäckes Geist be.chwören werden, trotzdem das Publikum hier Beifall klatschte und den Autor rief. Aus welchem Grunde einige Leute plötzlich zischten, ist mir nicht ersichtlich. Ob sie über die Darstellung empört waren? Das wäre doch ganz gegen Münchner Tradition! ZV alter voll Uollkuläer Kunst unö Wissenschaft. " Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. Die medizinische Fakultät hat dem Dr. med. Wil helm R i ch t e r in D r e s d e n, der am 23. März 1864 in Leipzig von ihr promoviert worden ist, aus Anlass der 50jährigen Wiederkehr dieses Tages das Doktordiplom erneuert und ihm dieses mit folgendem Glückwunschschreiben übersandt: „Fünfzig Jahre sind am heutigen Tage verflossen, seitdem Sie an unserer Universität die Würde eines Doktors der Medizin. Chirurgie und Geburtshilfe erlangi Haven. Während dieser langen Zeit haben Sie Ihre Kräfte in rühmlichster Weise im Kriege und als praktischer Arzt der leidenden Menschheit gewidmet, wofür Sie auch von allerhöchster Stelle aus mit Aus zeichnungen bedacht worden sind. Die medizinische Fakultät bringt Ihnen, hochverehrter Herr Kollege. ,u diesem Ehrentage ihre herzlichsten Glückwünsche dar. eenen sie durch die Erneuerung des vor einem halben Jahrhundert erworbenen Dottordiploms ini Gegenteile sich die englischen Parteien von heute in Verhätschelung des einst von Cornwall geknechteten Voltes gcgense.tig überbieten) in eine schlechtere Lage als bisher kommen, da es künftig sein Recht bei seinen abgcsetzten Gegnern, den Orangemcn von Belfast, statt bei den wohl wollenden Herren in London zu suchen hätte. Nun bietet die Regierung den Unionisten ein Kompromiß an. Tie einzelnen Grafschaf ten von Ulster sollen jede für sich durch Volks abstimmung entweder für ihren Anschluß an Dublin oder an Belfast entscheiden. Nach sechs Jahren aber soll das Reichsparlament in London eure neue Abstimmung vornehmen, ob es die Sonderstellung des englisch-protestanti schen Teiles der Provinz dauernd erhalten will. Schon diese Befristung ist kein ganz ehrliches Spiel. Nach den Erfahrungen eines Menschen alters ist anzunehinen, daß "die Unterhausmehr heit bei den Neuwahlen von 191ö wieder den Konservativen zufallcn wird, 1920 aber gerade wieder die Liberalen ans Ruder zurück lehren werden. Dann aber nimmt die Oppo sition Anstoß daran, daß die Regierung mit der Bekanntgabe der Einzelheiten ihres neuen Pla nes noch zurückhält. Der Beweggrund liegt freilich auf der Hand. Sie will vorher die Ge wißheit haben, daß die so veränderte Vorlage dann auch vom Ober Hause angenommen wird. Denn legt sie sie jetzt abgeünüert dem Untcrhause vor, und das Oberhaus verwirft sie doch, so har sic ihr Spiel eben verloren. Kommt in den Gesetzentwurf von 1912 die ge ringste Abweichung seines Textes hinein, so hat das Oberhaus abermals zwer auf- schiebende Ablehuungen sreibckommen. Und 1916 dürfte schwerlich noch ein liberales Kabinett in London amten! Aber auch die Unionisten dürfen ihren höchsten Trumpf noch nicht verstechen: das ist die Aufklärung darüber, ob Sir Edward Carsons Revolutionsdrohungen ernsthaft ge meint oder ein — „Bluff" smd. Es wäre ja allerdings ein eigenartiges Paradoxon, wenn die staatserhaltende Partei des Reiches sich veran laßt sähe, die Fahne des Aufruhrs zu ent rollen l Hi An neueren Meldungen über die ernste Bewegung in Ulster liegt folgendes vor: Ueber die Abschiedsgesuche der Offiziere. London, 23. März. Ueber die Abschiedsgesuche der Offiziere in Irland berichtet die Preß-Association aus l Dublin: Am Freitag früh erhielten die Offiziere der I öffentlichen Ausdruck verleiht; sie gibt sich der Hoff nung hin. daß es Ihnen vergönnt sein möge, sich der heute noch bestehenden gottbegnadeten körperlichen Rüstigkeit und geistigen Frische auch weiterhin zu erfreuen, um eine wohlverdiente Muße nach einer gesegneten Lebensart eit noch lange zu genießen." Der Jubilar hat noch bis vor einiger Zett seinen Beruf als Spezialarzt für Dermatologie ausgeüvt. * Friedrich August Nobbe, Superintendent a. D. und Gehe.merKirchenrat, feiert heute jein fünfzig- jäkriges Doktorjubiläum. Er wurde am 23. März 1864 von der hiesigen Philosophischen Fakul tät promoviert. Anläßlich dieser Feier ist ihm teilens der Fakultät sern Diplom erneuert und von dem Dekanat der Philosophischen Fakultät übergeben worden. Er wurde am 23. Mai 1813 in Leipzig ge boren. * Aus den Städtischen Theatern. Wegen Er krankung der Frau Stadtegger findet beule abend statt „Hoffmanns Erzählungen, eine Auf führung von „Alessandro Stradel la" und „Slawische Tänze" statt. * Bortrag im Uunstverein. Zum letzten der sechs Gewanohausvorträge des Kunstoeceins hatte sich ein zahlreiches Publikum versammelt, um das rege Interesse, das man hier den sehr verdienstlichen, eine reichhaltige Summe von gediegenem Stoff des Wissens und Schauens übermittelnden Veranstal tungen entgegenbringt. von neuem offensichtlich zu bekunden. — Auch der Vortrag Dr. K. Lilien felds war insofern dankbar zu begrüßen, als er ein Thema zur Sprache brachte, das zu den dunklen Kapiteln der Kunstgeschichte gehört, dessen literarische Darstellung ein gründliches eigenes «tuoium der Originale voraussetzen muß, das eigene Stellungnahme, eigenes intensiveres Forschen unumgänglich bedingt. Es sollte ein Beitrag zum Verständnis des tunstpsychologisch überaus inter essanten Schauspiels geboten werden, wie der Glanz jener einzigen Erscheinung, die ebenso der Geistes- wie der Kunstgeschichte angehört, auf die sie umgebende Generation überging, wie Rembrandt von seiner Zeit begriffen ward, wie «eine „Schüler", d.h. die Anzahl derer, die sich mehr oder weniger eng an ihn geschloffen baden, das Ewige und Ungeheure, wodurch der Meister das geistige Besitztum bereichert hat, ver werteten und ihrer Wesenssphäre assimilierten. Vielleicht hatte der Vortragende (in Anbetracht der knappen Zeit) den biographischen Abriß von Rem brandts Leden, dessen Kenntnis man wohl voraus setzen ourfre, bester beiseitegelasten. um für eine detailliertere Schilderung einzelner Künstler wie etwa Bols, Könincks, Eeckhouts, A. de Geloers oder Han Lievens' «der aulfallenoerweife gar nicht berührt wurde!), Zeit zu gewinnen, auger denn Namen man ja leider viel zu wenig weiß. So wäre es vielleicht doch möglich geworden, über einige Beispiele hinaus zu einer lieferen Ergründung zu gelangen, die weniger nur mit den üblichen kunsthistorischen al» mit psqcho- logischen Wertmagstäven hatte erreicht werden können. Doch wird auch so es deutlich geworden 3. Kavallerie brigade in Dublin die Mit teilung des Kriegsamts, daß sie. wenn sie nicht bereit wären, unter gewißen Voraussetzungen aktiven Dienst in Ulster zu tun, binnen 12 Stunden ihren Abschied ein ureichen hätten. Nach der Parade fand eine Ofsiziersversamm- lung statt. Brigadegeneral Gough erklärte, er habe bereits seinen Entschluß gefaßt und fordere die Offi ziere auf, die Lage zu überdenken und ihm ihre Ent scheidung mit-utcilen. Offenbar hatten sie sich bereits vorher entschieden, denn so gut wie alle Offi ziere erklärten sofort, sie würden dem Beispiele des Generals folgen und ihre Abschiedsgesuche «inreichen. Dieses Ergebnis ist telephonisch dem 5. Lancier regiment mitgeteilt worden mit dem Resultat, daß 7V von den 7K Offiziere» dem Beispiele folgten. Bis zum Abend wurde der Oberstkommandeur Sir Arthur Paget von diesen Beschlüssen in Kennt nis gesetzt. Dieser setzte sich seinerseits mit dem Kriegsamt in Verbindung und hatte am Sonnabend Besprechungen mit den Offizieren der 4. Husaren und der 5. Lancier?. Sir Arthur Paget erklärte, das Kriegsamt sei bereit, das Abschiedsgesuch des Gene rals Gough und des rangältesten Majors anzunehmen, die anderen Offiziere würden dagegen die Konsequenzen zu tragen haben, das heißt, sie würden wegen Gehorsamsverweige rung arretiert und vor ein Kriegsgericht ge stellt werden. Zugleich wurde den Offizieren mit geteilt, daß die Truppenbewegung in Ulster gegen wärtig nur den Zweck habe, das Staats eigentum zu schützen und de, Polizei in der Aufrechterhaltung der Ordnung beizustehen. Die Offiziere erklärten sich unter diesen Voraus setzungen bereit, nach Ulster zu gehen, erklärten aber weiter definitiv, an Feindseligkeiten gegen die Loyalisten von Ulster nicht teil zunehmen. Diese Erklärung wurde nach London telegraphiert, worauf General Gough und di« Obersten der 16. Lancier» mit denen der 8. irischen Lanciers nach London berufen wurden. Einst weilen sind die Befehle für den Transport der Kavallerie nach Ulster suspendiert worden. In der 13. und 14. Jnfanteriebrigade und in der 3. Artilleriebrigad« herrschen mehr oder weniger zerfahrene Verhältnisse. Dort sind in jedem Regiment mehrere Abschiedsgesuche eingereicht worden. Man erklärt indessen, daß die Offiziere, di« ihr Domizil in Ulster haben, keinen Befehl zum aktiven Dienst erhalten würden, sondern, daß man ihnen die Wahl zwischen Abschied oder längerem Urlaub lasten werde. Alle Infanterie- und Artillerie-Regimenter im Süden sein, daß die Wirkung, die Aneignung des Rem- brandtstiles wohl bei allen seinen Schülern nur eine temporare war, daß die Welle grandiosen geistigen Seins nur zu bald von anderen Strömungen ver drängt, überspült worden ist (vor allem durch flämischen Einfluß), daß sich keiner auch nur entfernt auf einer Höhe zu halten wußte, , die nur den einzigen beschieden ist. — Die Darbietung Dr. Lilienfelds wurde leider durch zwei Faktoren nicht unwesentlich beeinträchtigt: sein Vortrag war weniger „Vortrag", d. h. stilisierte Form der Rede als o elmehr lautes Sprechen, infolge des Tempos nicht immer ganz verständlich; und durch die dauernd mündliche Regulierung der Abfolge oer (wie immer ausgezeichneten) Lichtbilder machte sich eine peinliche Störung geltend, die jedoch nicht auf Rechnung des Vortragenden zu setzen.ist. O«.v»r lieber. * „Bunte Abende der 38". Unter dieser Bezeich ¬ nung versammelte Dir. Rens gestern abend im DresdnerKünstlerhausdie von der Direktion des Albert-Theaters entlassenen fünfunddreißig Schauspieler. Die ungemein vieljei'igen Dar bietungen, in denen Heiteres mit Ernstem wechjeltc. wurden mit starkem Beifall von dem äußerst zahl reich erschienenen Publikum ausgenommen, welches am Ende Rens begeistert feierte. Die künstlerischen Leistungen derSchauspieler bewiesen, daß die Direktion des Albert-Theaters mit die,en Künstlern «ehr gute Kräfte entlassen hat, und es ist schon jetzt gewiß, daß das Interims-Theater, welches unter der Leitung Rems mit dieien entlassenen Schauspielern gebildet und bereits am 1. April hier eröffnet wird, eine starke Konkurrenz sein wird. Ur. F. ^alor. * Cercle de» Annales. Im „Cercle" gab es nach zahlreichen literarischen Darbietungen gestern zur Abwechslung einen der heiteren Muse gewidmeten Abend, für den das rührige Komitee den als guten Conferencier schon bestens bekannten Herausgeber der in Berlin erscheinenden fianzösischen Wochenschrift „Paris — Berlin" — M. Georges Louvrier, gewonnen hatte. Die zahlreiche, vornehme Zuhörer schaft wurde in ihren Erwartungen sicher nicht ent- täuicht uno nahm die meisterhaft vorgetragenen Kabi nettstücke gallischen Humors mit lebhaftem Beifall auf. Dau eis iZoiis-t'retek am eoamp», i-nrielioo. l'etit malaäe, die Untaten des l'ctn Vavasa-», l'vram a mrngus, mit den klassischen Auslegungen von Racines ,.Oui je vivo» Haas «ov remple »torer i'i.r roel". um nur einige zu nennen, werden viele Teilnehmer noch in der Er innerung lachen mache». M. d'Estienne las eine humoristische Skizze von Tristan Bernard; alsdann brachre Mlle. Wirtz, sehr aut disponiert, einige Lieder von Eobard und Deliles zum Vortrag, sie wurde am Klavier mit vollendeter Technik und künstlerischer Auffassung von Mme. He r m sd orf begleitet. L. 6. ' Gerhart Hauptmann» „Bogen de» Odqsteu»* hatte, wie aus Wiesbaden gemeldet wird, bei der i Erstaufführung am dortigen Hoftheater unter der I Regie des Henn Legal einen lebhaften Erfolg.
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