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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140325029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914032502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914032502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-25
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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Seite 8. Nr. 153. NvenL-Nusysd. Leipziger Tageblatt. Mittwoch, 25. März 1914. Leipzig «na Umgebung Leipzig. 25. Marz Zamiliennachrichten. Beeledt: Krau Theodora veno Landger chiSrot Standinger aeb. Limmer in Probstdeuben mit Hern Lehrer. Tand thevl., ,>n«dnck Aretschmar in Leipzig. Vermählt: Hr AZalier Rolbe II Gertrud geb Roüberg. Leipzig-Alotzirl»c — Hr Zohanne» LSirbe u. Frieda geb Harbera in Leipzig. tilrftorden: Fr Fnederikr »rrw Hsiibrr geb Kirchner, 76 Zahrc alt, Heinrichsir. 47, Einäicherung Freitag 1l llbr. — Hr. Eduard Emil Hpsmann. Lagerist. .'>6 Jab re alt. L-Tkonberg, Beerdigung Freitag ><8 llbr ab Wasaiir. >0. — Hr. Gustav Heinrich Robert Popick-. Linabeihallee 4», Linasch.iuiig Freitag 4 Uhr. — Fr. Pauline venu. Erkclmann. geb. -eidel Meper Strahc 1, Beerdigung Freitag >,l Uhr iilnblcker Friedb's Nbena-Zpieipian aer Leipziger Lbeater Erlläruug: t> --- Lper, Op " Lpcveli«. 8od -- Lchanspiel, I, --- i!uult'tel, Dr Trancripiel üaMwoch Ans. Enoe Toiux-raio.i Ans. Lüde Itz. Der Viildschiiv. 7 IN Die Zierpuppen D einped Kranke 7 1,IN «It«, LH. ii« Zierpuppen Dercinaebildele krönte 6. 8 8.« D. alte Dessauer <»0- b 'kN Lpeertt.-Th. Entaussichrung -chlirzenmanön 11 D ideale Gattin. Ov — 1.ll Lchauspielh. Al, ich . och Im Alügelkleide 8 Zeitwende. 8 Wetterbericht der König!. Luchs. Landeswetterwarte zu Dresden. Bo raus jage für den 26. März. Wechselnde Winde, veränderliche Bewölkung kühl, kein erheblicher Niederschlag. Sonnenaufgang 5 !lör 3d Minuten, -Untergang 6 Uhr 25 Minuten. Mondaufgang 5 llbr !>» Minuten, -Untergang 6 Uhr 22 Minuten. Wetternachrichten vom 24. 25. März. Bom Pöhlberg: Schwacher, rasch verschwindender Reif, glänzender Sonnennnter- und aufgang, Him- inclssärbung gelb. * Pilotausstieg in Dresden. Erdboden: Süd 2: 500 Meter: Sükwesl 1: 1000 Meter: Westsiidwesr 11; Meter: Westsüd west 7: 1700 ?1leter: Wolkengren'c. * Besichtigung der Leipziger Feuerwehr. Heute vormittag traf eine F e u e r w e b r t o w m i s j i o n aus Halle a. S. zu einer Besichtigung der hiesigen Feuerwehr-Einrichtungen hier ein Die Käste nahmen zunächst die Hauptwache unter Führung des Brand direktors Dr. Neddemann in Augenschein. Die anderen Wachen wurden durch Probealarm nach der Hauprwache gerufen, wo eine Vorführung der Automobile für den Löschgebrauch stattiand Diese leitete Branddirektor Reddemann nebst den Brand inspektoren der Hauptwache und der einzelnen Wachen. An diese Vorführung schloss sich eine eingehende Be sichtigung der Geräte usw. an. * Auszeichnungen. Don der königlichen Kreis hauptmannschaft Leipzig ist dem seit 21. März 188g ununterbrochen in der Rauchwarenhandlung von L.opold Apfel in Leipzig. Brühl 62, beschäftigten Markthelfer Julius S ch n c : d e r h e i n z c in L.- Kleinzschocher und dem seit 25. März 1889 ununter brochen in dem Bctnebe der Kronen Leipziger Straßenbahn in Leipzig beschäftigten Wagenmcistcr Otto Breitschuh in Leutzsch je eine Belobigungs urkunde ausgestellt worden. Die Auszeichnungen wurden den Jubilaren beute in Kcgenwart von Ver tretern ihrer Arbeitgeberinnen an Ratsstcllc ausgc- händigt. * Jubiläum. Die Firma C. Wcdtstein, Liniieranstalt und Buchbinderei, Querstraße 14, kann heute, am 25. März, auf ein 25jähriges Bestehen zurückblickcn. * Zur Erleichterung des Besuches der Schlacht felder von 1864 hat der preußische Eiscnbahnminister bestimmt, daß die Veteranen aus dem Feldzüge 1864, die diese Schlachtfelder aufsuchen wollen, während der Monate April bis Oktober alle Züge auf M i l i t ci r f a h r ka r t e n in der 8. Klasse be nutzen können. Für die Benutzung der 2. Wagenklassc ist der doppelte Preis einer Militärfahrlarte zu ent richten, Schnellzugzuschlag wir- nicht erhoben. Die Karten werden gegen eine Bescheinigung des Be zirkskommandos ausgehändigt, durch die bestätigt wird, daß der Reisende Teilnehmer des Feldzuges 1864 gewesen ist. * Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Kraphik Leipzig 1814. Der Verein für das Deutschtum im Ausland (Allgemeiner Deut scher Schulvereins wird am .1. und 4. Juni im Kleinen Kongreß-Saal der Leipziger Buchgewerbe ausstellung seine diesjährige Versammlung abhalten. Der Haupttagung geht am Rachmittag des 2. Juni eine Tagung der Fraucnortsgruppen des Vereins voran. — Auch Ungarn, dessen Schmcsternland Oesterreich an der „Völkcrstraße" der Bngra ein eigenes Gebäude errichtet, wird in Leipzig vertreten sein: und zwar sind es die Frauen, die es ermöglichen wollen, daß Ungarn aus dieser Kulturschau, die von allen zivilisierten Staaten beschickt wird, nicht kehlt. Eine Anzahl ungarischer Schriftstelle rinnen hat sich zu dem Zweck in Pest unter dem Vorsitz der Kräsin 5 e l ck i zusammengetan und sich zur Aufgabe gesetzt, Werke, di- das ungarische Kuust- und Buchgewerbe würdig zu vertreten vermögen, in Leipzig auszustellcn. Diese unggrisclu? Abteilung wird im „Haus der Frau" unteracbracht. das die Sondcrausstclluna „Die Frau im Buchgewerbe" enthält. * Unterricht für hochgradig schwerhörige Kinder. Der „Scbutzvcrband der Schwerhörigen" hat sich neben der allseitigen Fürsorge für die Erwachsenen auch die Aufgabe gestellt, die jungen Schicksalsgenossen vor den schweren Folgen ihres Hörmangcls zu schützen. Er macht deshalb alle Eltern und Erzieher hochgradig schwerhöriger Kinder, die in der Volks schule mit ihren Leistungen hinter den Altersgenossen zuriickblciben, darauf aufmerksam, daß in der hiesigen Taubstummenanstalt Unterrichts möglichkeiten für Schwerhörige geboten sind. di« allen Anforderungen in bezug aus entiprechende Unterrichts ziele und Unterrichtsmethoden, besonders vorgebildcte Lehrkräfte und geeignete Lehrmittel Keniige leisten. Irgendwelciw Bedenken der Eltern, ihre Kinder mit Taubstummen in Berührung zu bringen, sind grund los, da der Unterricht der Schwerhörigen von dem der Taubstummen räumlich getrennt erfolgt und außerdem die Unterrichtsarbeit an taubstummen Kindern nicht, wie irriger Weise angenommen wird, in einem thcbärdenspiel, sondern vorzüglich in Sprech-, Abseh- und grundlegendem Svracbunter- richt besteht. Da der Beginn des neuen Schuljahres bereits sehr nahe ist, sei den Eltern geraten, ihre Kinder sobald als möglich dem Direktor der Taub stummenanstalt vorzustellen, um ein Urteil über die Aufnahmemöglichkeit herbenzusühren. V. Fremdenverkehr. Nach dem beim Polizeiamt geführten Fremdenregister sind vom 15. bis zum 21. März aus Leipziger Hotels 3735 Fremde, darunter 142 Ausländer, gemeldet worden. Schneller Tod. Im Wartesaal 2. Klasse des hiesigen Hauptbahnhofcs erkrankte gestern nachmittag in der dritten Stunde ein auswärts wohnhafter Herr plötzlich so schwer an Herzkrämpfen, daß er auf ärzt liche Anordnung alsbald ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Hier ist er gegen 9 Uhr abends gestorben I*. Tödlicher Unfall. Heute morgen kurz nach 6 Uhr verunglückte beim Transport eines Baum stammes auf dem Abbruche des alten Leih hauses am Tröirdlinring, der Töpferstraße 3 wohn haft« Arbeiter Hermann Robert Wildeck. Er war mit noch anderen Arbeitern mit dem Wegtragen eines schworen Baumstammes beschäftigt und trug diesen als Erster in der Reihe auf der linken Schulter. Als der Ruf „Abwerfen" ertönte, versuchte er sich noch schnell hcrumzudrchen. Infolgedessen verspätete er sich bei dem Abwerfcn der Last und der schwere Stamm traf ihn so unglücklich gegen die linke Kops hälfte. daß der Tod den bedauernswerten Mann wenige Minuten darauf hinwegraffte. I'. Unter den Straßenbahnwagen geraten. In der Dieskauftrafze lies gestern mittag ein dreijähriger Knabe an einen Motorwagen der Linie 3 an. Der Kleine wurde umgcrissen und geriet dabei unter die Schutzvorrichtung. Leider wurde er so schwer verletzt, daß er sogleich mit dem Krankenwagen dem Kinder- krankenhaufe zugesührt werden mußte. Wie Zeugen des Unfalles angeben, ist der Knabe von der Leite aus direkt in den Wagen hineingclaufen, so daß man dem Wagenführer keine Schuld an dem Unfälle bei messen kann. Das bedauernswerte Kind hat einen Schlüsfelbeinbruch, einen Bruch des linlen Armes, außerdem aber auch innere und Kopfverletzungen erlitten. s». Ein unbekannter Lebensretter. Beim Spielen siel gestern nachmittag in der 4. Stunde der 3jährige Knabe Erich Thal heim in der Mühlholzgassc in die Mühl plciße. Die Strömung trug das Kind etwa 760 Meter weit flußabwärts bis zum Filtcrsteg im Connemitzcr Holze, wo cs von einem unbekannten Mann noch lebend ans dem Wasser gezogen wurde. Ein in der Mühlholzgassc wohnhafter Gescküists- sührcr brachte den Kleinen dann in die elterliche Wohnung. I>. Schon wieder ein Unfall infolge Abspringens von der Straßenbahn! Beim Abspringen von einem noch in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen kam gestern nachmittag auf dem Markt zu L.- Lindenau unmittelbar vor dem „Deutschen Haus" eine Frau so unglücklich zu Falle, daß sic einen linksseitigen doppelten Knöchclbruch davontrug. Sie wurde durch die Sanitätswackre nach dem Dialonissen- hause gebracht. ?. Unfall eines Radfahrers. Ein Radfahrer wollte gestern nachmittag in der Frankfurter Straße zu L.-Lindenau einen Straßenbahnwagen überholen. Als er zu dem Zwecke nach links bog, fuhr er einen Straßenbahnwagen an, der aus entgegengesetzter Richtung kam. Der Radfahrer, ein 29jährigcr, in der Marktstraszc zu L.-Lindenau wohnhafter Zahn techniker, stieß dabei mit der linken Hand eine Klas- sckjeibe des Vorderperrons ein und zerschnitt sich hierbei die Pulsader. Feuerbericht. Auf dem Althoffschen Neu bau an der Ecke Petersstvaße unv Preußergäßchen geriet gestern nachmittag gegen i/,5 Uhr ein Kessel mit Teer, der beim Kochen übergclaufen war, in Brand. Der brennende Teer verbreitete große Rauch wolken, so daß man im Publikum zunächst an ein größeres Feuer glaubte. Die herbcigeruscne Feuer wehr erstickte in kurzer Zeit das Feuer. * Schönefeld, 25. März. Im hiesigen Orte ist bis her vor der hiesigen Baupolrzeibchördc die Einrich tuna von Dachwohnungen nur in den drei geschossigen Häusern zugelassen, dagegen in den vier- gejchozsigen Häusern abgclehnt worden. Eine An zahl von Grundstückseigentümern l>at nun neuer dings um Genehmigung zur Einrichtung der Dach- geschoj,Wohnungen in den viergeschossigen Häusern nachgejucht und die Bewilligung einer Ausnahme von den entgegenstehenden Bestimmungen des all gemeinen Baugesetzes mit der Begründung beantragt, daß die Wohnungen nur als Hausmanns wohnungen benutzt werden sollten und in ge- jundhcitliklxr Beziehung allen Anforderungen de- niigten. Weiter war hcrvorgehoben worden, baß ein Hausmann eine Wohnung in den in Frage kommen den Grundstücken nicht beziehen könne, weil die Woh nungen darin sich des hohen Preises wegen an Haus mannsleute nicht vermieten ließen. Es sei daher ein dringendes Bedürfnis, die im Dachgeschosse gelegenen Räume als Hausmannswohnung vermieten zu dür fen. Die Gemeinde hatte diese Gesuche befürwortet. Die Kgl. A m t s h a u p t m a n ns cha f t hat jedoch die Dezuchc grundsätzlich abflelehnt und u. a. ausgesührt, daß in der Gemeinde Schönefeld, die von den Vororten Leipzigs verhältnismäß g die meisten Kleinwohnungen aufzüweifen habe, die Wohn dichtigkeit außerordentlich groß sei. Die in Frage kommenden Gebäude cntyielten säst sämtlich Klein Wohnungen, fo daß eine besondere Hausmannswoh- nuttg nicht vorhanden zu sein brauche. Die Bau unternehmer hätten von vornherein gewußt, daß Dachwohnungen nicht genehmigt werden würden. Wenn sie die Dachgeschosse trotzdem entsprechend aus gebaut hätten, so hätten sie dies auf eigene Gefahr getan. Endlich werde auch durch Vermehrung der Zahl der unter einem Dache wohnenden Familien die Gefahr der größeren Verbreitung ansteckender Krank heiten unter diesen Familien erhöht. — Die Bran d- Versicherungssumme der bei der Landee- bcandvelsicherungsanstalt versicherten Gebäude usw. in der Gemeinde Schönefeld bat Ende Dezember 1913 25 904 190 gegen 24 290 440 Ende Juni 1913 lxttragen. SSÄisiscfte Nscbriclilen Dresden, 25. März. * Die verfchwundene Generalstochter. Am Sonn tag verschwand plötzlich, wie schon von uns gemeldet, unter volliq rätselhaften Umständen die 26jährige Tochter eines Generalleutnants z. D. in Kemnitz bei Dresden. Die polizeilichen Nachforschungen waren ergebnislos, dagegen sanden Spaziergänger an einer einsamen stelle des Tännigsgrundes bei Oberwartha die junge Dame bewußtlos auf. Sie wurde am Montagabend wieder ins elterliche Haus gebracht. Ucbcr die Ursache der Bewußtlosigkeit war Näheres noch nicht zu erfahren. * (*) Wurz«», 24. März. Die Loge Friedrich August zum treuen Bunlk kleidete 12 Konfirmanden ein (7 Mädchen und 5 Knaben). — Das 2H Jahre alte Söhnchen des Maurers Robert Petzold in Kapsdorf ging der von der Arbeit heimkehrenden Mutter entgegen. Am Stegübergang des Lossabache» ist das Kind in die viel Wasser führende Lossa ge fallen und ertrunken. Als Passanten den Kleinen sanden, war das Leben bereits entflohen. Alle an gestellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. — Unser vor zwei Jahren neuerbautes Stadl- krankenhaus hat jetzt schon eine bedeutende Er- weitcruna erfahren müssen, da es wiederholt an Platz mangelte, die um Ausnahme nachsuchcnden Kranken unterzubringen. Die Zahl der Betten ist von 56 aus 72 erhöht worden. i. Frcmtenberg, 24. März. In der hiesigen, der Großcinkaussgesellschaft deutscher Kon sumvereine gehörigen Zigarrenfabrik ist der Ge schäftsgang sehr flau, so daß wogen Mangels an Absatz die Geschäftsleitung di« wöchentliche Arbeits zeit um 17 Stunden herabsetzen mußte. Die Ge nossenschaft besitzt bekanntlich drei solcher Fabriken. * Oschatz, 24. März. Der Bürgermeister Hert- wig erklärte in der heutigen Sitzung der Stadtver ordneten, daß er am 1. Juli aus dem Amte jcheiden werde. Auch der Stadtrat Kutzsch hat seinen Abschied eingereicht. j. Eersdors bei Lugau, 24. März. Das sozialdemo kratische GemeinderaGinitglied Petzold konnte jetzt se:n 25jähriges Jubiläum oer Zugehörigkeit zum Ge- mcindcrate feiern. In der letzten EeineindLrats- sitzung wurde der Jubilar geehrt. — Im benachbarten Oberlungwitz wurde die für gestern angejetzte Be erdigung der 60 Jahre alten Ehefrau des Ein wohners Köhler, die an Brusrlrebs srarb, seitens der Behörde beanstandet, da man vermutete, daß di« Frau einem Kurpfuscher zum Opfer gefallen sei. In Gegenwart einer Gerich.skommiijion aus Hohcnstern- Ernstthal nahm der Dezirksurzt Dr. Wengler- Glauchau die Untersuchung vor. Gegen Abend konnte dann die Leiche beerdigt werden. * Jöhstadt, 25. März. Zur A b sch ied sf e^i e r des Herrn Pfarrers Haustein hatte sich in „Stadt Prag" der Stadtgemeiirderat, der Kirchcnvorstand, das Schulkollegium und eine große Anzahl Gemeinde mitglieder eingcfunden. Alle Redner hoben die erfolg reiche Tätigkeit des nach Crimmitschau versetzten Geistlichen hervor und wünschten ihm das beste in seinem neuen Wirkungskreise. Bärenstein (Bez. Chemnitz), 25. März. Am 1. Juli steht die Verstaatlichung der Auto- omni b u s l i n i c Chemnitz — Annaberg — Bärenstein bevor. Diese Tatsache ist ein Beweis, daß sie für das obere Erzgebirge eine unbedingte Notwendigkeit ist. Thüringen und Provinz Sachsen. * Sömmerda, 24. März. Der in der Rheinischen Metallwarcn- und Maschinenfabrik in Sömmerda beschäftigte Büchsenmacher F. aus Suhl ver unglückt« dadurch, daß ihm ein Schuß in die Hüften gegend drang, als er mit dem Nachsehen einer schuß fertigen Pistole beschäftigt war. Der Verletzte wurde in das Erfurter Krankenhaus übergeführt. * Wasungen, 24. März. Der Gemeinderat zu Wasungen ermächtigte die städtische Sparkasse mit der Landesversichcrungsanstalt zu Weimar wegen Förderung des Klcinwohnungsbaues in Verbindung zu treten und gemäß den festgelegten Be stimmungen sogenannte Arbciterdarlehen zu ver- willigcn. - Burgau, 24. März. Der Gastwirt Förster aus Burgau bei Jena, in dessen Lokal der Tumult mit ausländischen Arbeitern stattfand, wurde verhaftet, unter dein Verdachte, den auf dem Kampfplatz ge bliebenen Ruthencn erschossen zu haben. Necbl uns Seriekt. Reichsgericht. Leipzig, 23. März. rr:. Wegen vorsätzlicher Gefangenenbesreiung hat das Landgericht Dessau am 4. November v. I. den Gefängniswärter Friedrich Br. zu einem Jahre Ge fängnis verurteilt. De: Angeklagte war seit dem 17. August 1912 zunächst nur aushilfsweise und seit dem 1. Mai v. I. nach Leistung Les Diensteides fest angestellter zweiter Gefängniswärter am Gerichts gefängnis in Dessau. Im Mai v. I. befand sich unter den Gefangenen «in gvwisserB. aus Forst, ein schwerer Junge, det eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen hatte. Dieser hatte dem Angeklagten gegenüber schon öfters zu verstehen gegeben, daß er entfliehen möchte, und dabei geäußert, daß er, wenn er erst wieder auf freiem Fuße sei, einen großen Diebstahl begehen werde, durch den er mindestens 40 000 erbeuten werde. Bei diesen Worten ließ er durchblicken, daß er den, Angeklagten, wenn dieser ihm zur Flucht ver helfen würde, von der Beute auch einen Teil abgeben werde. Dieses war verlockend für den Angeklagten, der auch wirklich eines Tages zu B. sagte, er soll« machen, daß er fortkomme, die Gelegenheit sei günstig. An jenem Tage jedoch führte B. seinen Plan noch nicht aus. Als am 15. Juli o. Z. die Gefangenen ge legentlich einer Freistunde wieder auf dem Hof spa zieren gingen, rief der Angeklagte non einem Keller fenster aus dein B. zu: „Machen Sie doch, jetzt ist es Zeit." Darauf kletterte B. mittels eines Drahtes, den er einmal im Hofe gefunden und sich schon seit langer Zeit für die Flucht bcrcitgclegt hatte, auf die Mauer des Gefängnishsfes, von wo aus er ins Freie entkam. Der Angeklagte, der also dem Gefangenen zur Flucht verhalfen hatte, ist daraufhin einer vor sätzlichen Gefangenenbesreiung, eines Vergehens gegen F 347 Abs. 1 StrGB. für schuldig befunden wor den. Gegen das Urteil hatte der Angeklagte Revi sion eingelegt, in der er zur Begründung ausführte, cs sei nicht erwiesen, daß er den Gefangenen B. vor sätzlich habe entweichen lassen, oder daß er ihm gar bei der Flucht behilflich gewesen sei. Vielmehr komme nur eine Fahrlässigkeit, also ein Vergehen nach ß 347 Abs. 2 StrGB. in Frag«. Das Reichsgericht war je doch der Ansicht, daß der Vorderrichter auf Grund der tatsächlichen Feststellungen ein vorsätzliches Vergehen ohne Rechtsirrtum als erwiesen angesehen hab«, und verwarf deshalb die Revision des Angeklagten als unbegründet. (23 v. 1248/13.) Königliches Schöffengericht. Leipzig, 25. März. ; Der Spielautomat Diamant beschäftigte heute das Schöffengericht in der Strafsache gegen die Gast wirtin St. und den Kaufmann Sch-, die angeschuldigt waren, sich gegen die Bestimmungen des Paragraphen 286 des Reichsstrafgeietzbuchs, Veranstaltung von Lotterien ohne vorherige obrigkeitliche Erlaubnis, vergangen zu haben. Der erwähnte Apparat beruht auf dem Prinzip, daß, indem der Spieler einen Hebel niederdrückt und ihn dann wieder fahren läßt, eine Feder in Tätigkeit gesetzt wird, die eine Kugel über das Spietteld ichleudert. Auf vielem Felde befinden sich eine Anzahl Gewinnlöcher. Fällt die Kugel in ein solches Loch, dann hat der Spieler gewonnen, er bekommt für das in den Apparat binoingestecktc Fün psennigstück eine auf zehn Pfennige lautende Gewinnmark^ aus dem Apparat verabfolgt, wofür er entsprechend Speisen, Getränke oder Zigarren von dem Wirt erhält. Der Anaeklagle Sch., der sich mit den» Aufstellen und dem Vertriebe von solchen Spielautomaten befaßt, hat den „Diamant" an die Frau St geliefert, und zwar gegen 20 Prozent von dem Ueberschuß. In der Verhandlung entschuldigte sich der Angeklagte Sch. damit, dasz er von der Aufstellung des Automalen in dem Lokale der Frau St. nichts ge wußt habe, das habe seine Kontoristin aemacht. ohne ihm, der viei auf Reisen sei, davon Mitteilung zu geben. Frau St. behauptete, daß sie sich um den „Diamant" gar nicht bekümmert habe. Sie habe auch nicht beachtet, daß ein East an dem Apparat gespielt habe. Das Schöffengericht kam zu der Mei nung. daß der Automat „Diamant" nicht ein Spiel apparat sei, bei dem der Erfolg auf einer Geschicklichkeit des Spielers beruhe, der Gewinn und der Verlust beruhe vielmehr lediglich auf dem Zufalle; es verstoße also gegen die Bestimmungen des oben angeiührlen Paragraphen 286 des Strafgesetzbuchs, wenn jemand öffentlich in einem Restaurant dem Publikum Gelegen heit bietet, auf dem Automaten zu spielen. Der Angeklagten Frau St. könne geglaubt werden, daß sie sich des Charakters des „Diamant" nicht bewußt gewesen sei, dagegen sei der Angeklagte Sch sich voll bewußt gewesen, daß der „Diamant" zu den ver botenen Spielautomaten gerechnet werden müsse. Sein Einwand, daß seine Kontoristin die Aufstellung des „Diamant" ohne sein Vorwissen veranlaßt habe, könne ihn nicht straffrei machen, denn er selbst trage für die Ausstellung seiner Automaten als Inhaber des Geschäfts die Verantwortung. Er habe auch aus dem Automaten 40 Pfennige heraus genommen, also sei ihm der Gebrauch des Apparates nicht unbekannt geblieben, überdies habe er ihn nach der polizeilichen Revision nicht sofort abholen, son dern ihn noch acht Tage in dein Lokale stehen lassen. Auf Grund dieser Erwägungen kam das Schöffen gericht zu einer Freisprechung der Angeklagten St., dagegen wurde der Angeklagte Sch. zu einer Geldstrafe von zehn Mar! verurteilt. * Stolp, 25. März. Ein falscher Kriminalbeamter. Das Urteil gegen den Charlottenburger Detektiv Schwarz, das gestern gefällt wurde, lautete auf 6 Monate Gefängnis wegen Beleidigung. Im übrigen wurde der Angeklagte frcigcsprochen und aus der Haft entlassen. » Düffeldorf, 25. März. Das Wiederaufnahmeverfahren im Prozeß gegen die Witwe Hamm. Der Strafsenat des Ober- landcsgerichts entschied gestern über die Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Anordnung der Wiederaufnahme der Verfahrens gegen die Witwe Hamm aus Flandersbach und ihre Haftentlassung. Die Beschwerde der Staatsanwalt schaft wurde, entsprechend dem Anträge der Ver teidigung der Frau Hamm, verworfen. Die Flan- dersbachcr Mordangclegenheit wird demnächst vor dem Elberfelder Schwurgericht erneut verhandelt werden. * Lüttich, 25. März. (Drahtnachr.) Eiscubahndicbstiihle. Die umfangreichen Eisenbahndicb stähle in Belgien führten zu einer mehrwöchigen Verhandlung vor der Straf kammer. Es waren 28 Personen angcklagt, meist Eisenbahnbeamte. Von den Angerlaoten wurde nur einer freigesprochen, 27 wurden zu Gefängnisstrafen von mehreren Wochen bis zu 4 Jahren verurteilt. Der Gesamtwert d«r gestohlenen Gegenstände beläuft sich auf mehrere 100 000 .tt. * Paris, 25. März. (Drahtnachricht.) Freigesprochen. Die Geschworenen von Ni ort (Dep. Deux-Sevre) sprachen den der Ermordung seiner Gattin augcklagten Gutsbesitzer Phölipon frei. PhEpon Hatto zu seiner Verteidigung an geführt, daß seine Gattin, die ihn- auf die Jagd begleitet hatte, durch einen unglücklichen Zu fall erschoßen worden sei. Hauptschristlciter: Er. Brenh. Wcktrnbcrgcr. Vcratttwyrtli.be «christlc-ter: für Politik Le. Arno Günther: siir die Landelsjeitunz ".dalthre Lchiirdler; für Leipziger und sächsische Angelegenheiten Wilh. V. Buttlar: für Kunst ui^> Wisscn- schast Dr. Kricdrtch gebrecht i. V.: siir Musil Eugen Legniv: Sport nnd Spiel Alirr» Perl»; Gericht A. Haarfcld: siir die Reise-, Biwer- und Vcrkcbcezcitung LuVwig Nlrhcr. — sZiir den Anzeigenteil Heinr. Balser. Verlag: Leipziger Tageblatt. Gcselpctsast init deschränkrcr Haftung. Trink: Fischer L Knrsten. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht periZnIich zu adressieren, sondern au den .erlag, die Redaktion ober die Geschäftsstelle des Leivziacr Tageblattes, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zu richten. Unverlangten Manuskripten ist üetS daS Rück porto beizusügen. 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