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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140328024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914032802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914032802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-28
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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Sette S. Nr. iss. «denü-ttosyavr. Leipziger Tageblatt. Sonnavenü, 28 Mürz 19l4. Letprig unü Umgebung Leipzig, 2k März Zamilienuachrichtea. GeAaeea: tzr». Johannes Wacker n. Fr Berta geb Becher in Leipzig ein tknabe. — Hrn. zkarl Kühne ». Ar. Martha geb. Kirbael) in L ^Uohirs ein Mädchen. — Hrn. Max Schramm n. Awu in L.-Nenstadi ein Mädchen. Gegart«»: Hr. August Lenke. Bei««» von 66, 70/71, Lästoiger Str ü, Beerdigung Ntvnlag >,4O Uhr Südsriedhos. — Jr. Mathilde veno. Mütter ged. Knitsche, 78 Jahre alt, Poetenweg 2, Beerdigung Montag '/>I2 Uhr IohlinniSfriedhos. — Hr. ttart Rolofs, Poslsekretär, L.-Anger, Beerdigung Montag V«3 Uhr ab Breite Str. 32. — Ar. Emma Bener geb. Pantei, Schentrndorsstr. 22, Beerdigung Mvntag 2 Uhr Iohannissricshof. — Hr. Albert Netsch, 85 Jahre all, Bayersche Str. 27, Be erdigung Montag t) Uhr — Ar. Clara Anna Berger geb Hanitzsch, 82 Jahre alt. Mittelstr 28, Beerdigung Montag 10 Uhr Elwtriedhos. Wetterbericht der RSnigl. Sachs. Landeswettenvatte zu Dresden. Voraussage für den 29. März. Lütge Nordwestwinde, wolkig, kühl, zeitweise Nie derschlag, vielfach Schnee. Sonnenaufgang 5 Uhr 51 Minuten, -untergang 6 Uhr 38 Minuten. Mondaufgang lj Uhr 21 Minuten, -Untergang 9 Uhr 54 Minuten. * Wetternachrichteu von, 27/28. März. Bom Pöhlberg: Schwache Schneedecke bis zu den Tälern hinab, glanzender Sonnenunter- und -auf gang, Himmelsfarbung gelb. O Pilvtaufstieg wegen Schneefall« »»»gefallen. * Letzter Schnee? Wir hatten uns schon mit dem Frühling recht vertraut gemacht, wir hatten ihn schon recht gehätschelt, den verwöhnten, frischwangigen Knaben, hatten sein« ersten Gaoen, die zartesten Blu men mit freudigen Händen empfangen. Da hat heute der trotzige, mürrische Alte noch einmal eine Reise von den Bergen, wohin er sich schon lange zurück gezogen hatte, zu uns gemacht und sein weiße» Ge wand noch einmal über Haus und Hof, Fluren und Wäid-r gebreitet. Ob er lange bleiben wird, der unfreundliche Gast, den wir im stillen auf ein Jahr schon fortgewünscht hatten? Ls wird wohl nur ein kurzer Aufenthalt sein, eine Milchiedsvisite, die der Winter — er weiß, was sich schickt — eigentlich in keinem Jahre unterläßt. * Prinz August Wilhelm von Preußen traf in vergangener Nacht mit einem Kraftwagen von Rudolstadt kommend in Leipzig ein und fuhr mit dem V-Zuge 4,20 morgens nach Berlin weiter. * Für Treue in der Arbeit. Vom Königlichen Ministerium des Innern ist Len nachgenannten, seit aber 30 Jahren ununterbrochen in der Maschinen fabrik von Gebrüder Brehmer in L.-Plagwitz, Katl- Heine-Straßc 111, beschäftigten Personen je das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ver liehen worden, nämlich dem Packer Richard Kniesa in L.-Kl«inzschocher, dem Eisendreber Hermann Paul in L.-Kleinzschocher, dem Eisenchobler Johann Karl Hermann Vogelin L.-Lmdenau, dem Schlosser Emil Nägler in L.-Lind«nau, dem Fräser Gustav Herfurth in L.-Kleinzschocher, dem Fräser Fried rich Schlickert in L.-Plagwitz, dem Drehbank arbeiter Constantin Nicolaus in L.-Vollmarsdorf, dein Schraubendreher Friedrich Ernst Lumpisch in L.-Plagwitz. dem Schlosser Karl Moritz Paul Mie se l in L.Lindenau, dem Werkmeister Josef Trentsch in L.-Lindenau, dem Bohrer Max Steinbach in Eroßzschochcr-Windorr und dem Packer Wilhelm Kunze in Bösdorf. Die Auszeich nungen wurden den Jubilaren heute in Gegenwart des Firmeninhabers, Stadtrat Geh. Kommerzienrat Rehwoldt, durch Bürgermeister Roth an Rats stelle ausgehändigt. * Die Stadtverordneten werden in ihrer nächsten Sitzung u. a. beraten über die Gewährung eines weiteren Darlehns von 80 000 (zu den be reits gewährten 200 000 -tt) an den Allgemei nen Turnverein Leipzig, ferner über die Ü übernähme des Bismarckturmes in das Eigentum der Stadtgcmeinde, die Hauptrechnung der Stadt Leipzig auf das Jahr 1912, den Umbau der 8. Bürger schule in L.-Reudnitz, die Anpflanzung von Bäu men in eine: Strecke der Fockestraße usw. * Professor Dr. Robert Lange s. Die ehrwürdige Thomasschule ist schon wieder von einem überaus schmerzlichen Verluste betroffen worden: noch nicht sechs Tage nach dem Hinscheiden von Professor Holtze folgte iym sein Kollege, Altersgenosse und Freund Professor Dr. Robert Lange im Tode nach. Ge boren zu Taucha am 10 Dezember 1850. besuchte August Robert Lange zuerst die Bürgerschule seiner Vaterstadt, dann von Ostern 1873 an die hiesige Nikolaiichule, die er Ostern 1880 mit dem Zeugnis der Reife verließ. Er bezog darauf die Universität Leipzig, um sich dem Studium der klassischen Philo logie und der deutschen Sprachwissenschaft zu widmen, promovierte im Dezember 1881 und bestand am 22. Mai 1880 die Staatsprüfung. Seit Juni 1880 war er Lehrer an der Thomasschule, zunächst als Probelehrer, seit Ostern 1887 als Vikar, dann vom 1. Januar 1889 an als Hilfslehrer, am 1. Juli 1892 wurde er Oberlehrer, am 3. September I9lio Professor. So bat auch er, wie sein Freund Holtze, etwa 28 Jahre lang der Thomasschule treu und mit reichem Erfolge gedient, zuletzt als Klassenlehrer von Oberprima Seit einiger Zeit kampste er heldenhaft gegen schwere körperliche Leiden und erfüllte dabei bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit seine Berufspflichten, dann aber juchte er durch einen Aufenthalt an der Riviera Genesung zu finden und verließ seine geliebte Schule kurz vor der mündlichen Reifeprüfung. In Lugano mußte er wegen Verschlimmerung seines Leidens die Reise unterbrechen, um sich erner schleunigen schweren Operation zu unterziehen. Wahrend dieser entschlief er am 26. d. M. Sein Leichnam ist in Zürich ein geäschert worden. Für sehr viele bedeutet jein früher Tod einen äußerst schmerzlichen Verlust, ihr Dank i nd ihre Liede folgt ihm in die Ewigkeit nach! * Gewerbrgericht vnd Kaufmannsarricht. Noch nie ist die Zahl der beim hiesigen Gewerbe gericht erhobenen Klagen so stark in die Höhe ge gangen, als im vergangenen Jahre. Gellend gemacht wurden 4387 Kla^ nsprüchc, das sind .»43 mehr als im Vorjahre. Dabei ist zu beachten, baß die Zahl der von Len Arbeitgebern erhobenen Klagen von 302 auf 222 zurückgina, dagegen die der von seilen der Arbeit nehmer angestrengten Klagen von 3527 auf 4159 stieg. Der Streitwert betrug in 3622 Fällen bis zu 100 -4t, in 284 Fällen über 10t» .X Der geringste Streitwert belief sich aus 50 Pf., der höchste aus 1392,42 .4t. Von den anhängigen Klagen wurden jeinschl. 50 aus dem Vorjahres erledigt in weni ger als einer Woche 3931, in einer bis zwei Wochen 255, sowie in zwei Wochen und mehr 191. Der A u s- wand für das Gewerbegcricht betrug 27772,45 Zf leinschl. 7100 ^t für Miete, Heizung und Beleuch längs. Rach Abzug der Einnahmen in Höhe von 501,14 F verblieb ein von der Stadt zu leistender Zuschuß von 27271,31 .1'. — Auch beim Kauf mannsgericht war die Zahl der erhobenen Kla gen gestiegen, von 901 im Jahre )<),2 auf 1018 im Jahre 1913. Klaganjprüche wurden geltend gemacht von 72 (7kj Kaufleuten, von 942 (788) Handlungs gehilfen und von 34 (35) Handlungslehrlingen. Der Streitwert betrug in 724 Fällen bis 300 -4t; in 237 Fällen mehr als 300 ,tt. Der geringste Streit wert belief sich auf 1,80 .4t, der höchste auf 11 975 .4t. Von den anhängigen Klagen (einschl. 45 aus den, Vorjahre) wurden erledigt 534 in weniger als einer Woche, 225 in einer bis zwei Wochen und 298 In zwei Wochen und darüber. Der Aufwand für das Kaufmaunsgericht betrug 23 452,23 -4f (einschl. 6070 .4t für Miete, Heizung und Beleuchtung). Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 1132,90 F ver blieb ein von der Stadt zu leistender Zuschuß von 22 319,33 * Für die Bugra. Der Gemeinderat von Parts hat eine Summe von drei Millionen Franken bewilligt für die Ausstellung von Doku menten und Gravüren auf der Leipziger Buch gewerbeausstellung. — Für die italienische Abteilung auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig ist nach einer Drahtnachricht aus Rom Senator Bodio zum Königlichen Generalkommissar ernannt worden. * Die militärische Platzmustt am Sonntag, den 29. März, findet vor dem Wohngebäude des kom mandierenden Generals durch das Trompeterkorps des Ulanen-Regiments Nr. 18 statt. Beginn 11^0 Uhr vormittags. Musikfolge: 1. Mit Schwert und Lanze, Marsch von Stark: 2. Ouvertüre -. Optte. „Pique-Dame" von Supp«; 3. „Die kleinen Solda ten", Charakterstück von Marks: 4. Fantast« a. d. Op. „Stradella" von Flotow; 5. Sinnbild, Walzer von Linck«; 6. Einig und stark, Marsch von Friedemann. Bei ungünstiger Witterung fällt die Platzmusik aus. * Abendmahlsfeier für Angestellte des Gastwirts« Gewerbes. Wie im Vorjahre, so beabsichtigt der Vor stand des Christlichen Kellnerheims auch in diesem Jahre in der Nacht vom Karfreitag zum stillen Sonnabend (10/11. April), 12^L Uhr in der Johan- niskirchc eine Abendmahlsfeier für Anaestellte des Gastwirtsgowerbe» zu veranstalten. Der Verlauf der vorjährigen Feier, an der mehr als 250 Gäste teilgenommen hcroen, hat bewiesen, daß man mit dieser Einrichtung einem vorhandenen Bedürfnis «ntgegengekommen ist. — „Der Humor in der Oper und Operette von Mozart bi» Lehar", am Flügel erläutert, gab das Thema, das Dr. Otto Neitzel-Köln im letzten der Wintervorträge des Kaufmännischen Vereins zum Gegenstand einer geistreichen, von frischem Humor gewürzten Plauderei machte und durch virtuos eingesügte Beispiele musikalischer Art besonders anziehend machte. Den schwer zu defi nierenden Begriff des lebensfrohen Gesellen Humor kurz präzisierend, wies er in seinen Darlegungen darauf hin, daß auch in der Musik an allen Ecken und Enden, selbst bei Heroen in der Welt der Töne, so bei Bach, Mozart und Richard Waaner, der Humor zur Erscheinung kommt. Es folgen dann Nikolast Lortzing, Goetz, Auber. der geniale Offenbach und Strauß, der in seine „Fleder maus" soviel humoristische Elemente hineingebracht hat. Die moderne Operette ist sehr flach geworden, sie finkt auf ein niedrige» Niveau. Man begegnet wobl sehr beachtenswerten Kompositionen eine» Tschaikowsky, wie der „Troikafahrt , der Humoreske von Dvorak und einer Reihe anderer, doch auch dem unfreiwilligen Humor eines Arnold Schönberg. Mit einer eigenen „Austerngavotte" schloß der Vortragende unter dem lauten Beifall des Auditoriums seine seine Charakteristik des Humors in Oper und Operette. * Die größte halbautomatische Kerufi»rechanlage der Welt ist da» neue Fernsprechamt in Dresden, an das dis zu 100000 Teilnehmer angeschloffen werden können. Schon jetzt sind rund 16 000 Teilnehmer angeschlossen. Mit der Montage des neuen Amtes wurde bald nach der im Juli 1912 erfolgten Eröff nung des halbautomatischen Amtes in Posen be gonnen, und im April 1913 konnten die ersten Teil nehmer auf die neue Amtseinrichtuna umge schaltet werden. Die durch die örtlichen Ver hältnisse bedingte allmähliche Ueberleitung von der alten in die neue Betriebsform ließ sich nur unter sehr erheblichen Schwierigkeiten einiger maßen betriebssicher durchführen. Seitdem aber am 29. Januar d I. der letzte Fernsprechteilnehmer auf das neue Amt umgeschaltet wurde, treten die Vorzüge des halbautomatischen Fernsprechsystems immer mehr in Erscheinung. Das Warten auf eine Verbindung füllt fort. Sobald der Teilnehmer seinen Hörer vom Hebel nimmt, wird er selbst tätig mit einer Beamtin verbunden, die den Anruf entgegennimmt, ohne vorher irgendeinen Handgriff ausführen zu müssen. Da ein Anruf selbsttätig immer nur zu einer freien Beamtin ge leitet wird, so kann diese die verlangte Verbindung sofort Herstellen, indem sie durch Drücken von Nummertasten eine Anzahl von Automaten in Tätigkeit setzt, die dem Anrufenden selbsttätig ein Zeichen geben, wenn die verlangte Nummer besetzt ist. Die Schnelligkeit der Verbindung ist also die größtmögliche. Ist das Gespräch beendet, so wird die Verbindung durch Auflegen des Hörers automatisch getrennt: eine vorzeitige Trennung ist nicht möglich, und ZwUchenfragen „Sind Sie fertig?", „Sprechen Sie noch?" usw. fallen fort Da die Beamtin in ein bestehendes Gesoräch nicht eingreifen kann, wird das Geheimnis vollkommen gewahrt. Die einzelnen Be amtinnen werden bei der Herstellung der Verbin dungen entlastet. Das Personal wird gleichmäßiger beschäftigt, und es ist deshalb, um die gleiche Aniahl von Verbindungen herzustellen, sehr viel weniger Personal erforderlich. Weitere halbautomatische Aeinter werden, nachdem sich der Betrieb in Posen und Dresden bewährt hat, zurzeit auch in Liegnitz und in Leipzig eingerichtet. * Bezirkvgruppe Sachsen de» Vereins für Privat« sorstbeamte Deutschlands. Am 23. Marz sand die diesjährige Nevtergehtlseuprüsuua in Bischofs werda statt Von den acht Prüflingen trat einer von der Prüfung zurück, einer vZ'and sie mit „Sehr gut", sechs mit „Gut". * Internationale Ballonfahrt. Am Donnerstag, den 2. April 1914, finden in den Morgenstunden i n- ternationale wissenschaftliche Bal lon aufstiege statt. Es steigen Drachen, be mannte und unbemannte Ballons in k«n meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebcnen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegra- phisch Nachricht sendet. I'. Zwei Schaukastendieb« festgenommen. In der Nacht zum Donnerstag teilte ein Arbeiter der 4. Wache mit, daß in der Nürnberger Straße zwei Männer einen Schaukasten aufzubrechen versuchten. Zwei Schutzleute in Zivil begaben sich sofort an Leu bezeichneten Ort und sahen an der Ecke der Seeburg- und Nürnberger Straße die beiden verdächtigen Leute stehen, die ans den Anruf der Beamten sofort die Flucht zu ergreifen suchten, jedoch der Wache zu geführt wurden, obwohl sie sich auf dem Wege dorthin nochmals loszureißen versuchten. Auf der Wache wurde in den beiden Festgenommeneu em 21 Jahre alter Arbeiter aus Dresden und ein 25jähriger Ar beiter aus Pcrlederg festgestellt. Beide lxuten, wie die Erörterungen ergaben, einen am Grundstücke Nürnberger Straß« 7 angebrachten Schaukasten er brochen und daraus mehrere Herreuwesten gestohlen, die noch in ihrem Besitze vorgefunden wurden. Sie hatten vorher schon versucht, zwei Schaukästen an den Häusern Nürnberger Straße 25 und 30 aufzu brechen, waren hierbei aber durch Paffanten gestört worden. Die Vergleichung der Eindrücke an den Schaukästen ergab, daß sie sich zum Ausbrechen der Kästen ein- und desselben Instruments bedient hatten, und zwar einer Rohrzange, die der eine von ihnen bei sich führte. Nach der Angabe der Diebe sind sie erst am Abend zuvor von Jena nach Leipzig gekommen. Hier wollen sie sich während der Nacht zweck- und ziellos herumgetrteben haben. Um fest- mstellen, ob sie noch bei anderen Schaukastendieb stählen als Täter in Frage kommen, ist es nötig, zu ermitteln, ob sie schon seit längerer Zeit in Leipzig sind. Wer nach dieser Richtung hin über die Burschen Auskunft geben kann, die beide mittelgroß sind und Anflug von Schnurrbart haben, aolle sich auf der Krimminalabteilung die Photographie der Fest genommenen ansehen. In der Verzweiflung. Ein 2Sjäbriges, zurzeit stellen- und wohnungsloses Dienstmädchen kprang in vergangener Nacht in den Johannaparkteicy, um sich zu ertränken. Ein unbekannter Mann zog die Lebensmüde wieder heraus. Eie wurde später mit dem Krankenwagen der Rettungsgesellschaft ins Krankenhaus gebracht. I*. Zusammenstoß. Auf der Dübener Chaussee fuhr gestern nachmittag gegen 2 Uhr in der Nähe der Chemischen Fabrik ein Kraftwagen an ein zwei- spänniges Milchfuhrwerk so heftig an, daß der Milch- waaen in den Straßengraben geschleudert wurde. Die erschreckten Pferde gingen mit der Deichsel, die bei dem Zusammenstoß abgebrochen war, durch, konnten aber in der Nähe des Flugplatzes aufgehalten wer den, ohne daß sie Schaden angerichtet hatten. Der Kraftwagen wurde bei dem Anprall ebenfalls beschä digt. Die Schuld an dem Zusammenstoß, bei dem Menschen glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen find, soll dem Kraftwagenführer beizumeffen sein, der beim Hindurchfahren zwischen einem anderen Auto und dem Milchgeschirr dieses anfuhr. k. Sturz von der Straßenbahn. In der Südstrahe siel gegen Mitternacht ein Architekt von einem rn der Fahrt begriffenen Straßenbahnwagen herab. Da er sich durch den Stur, außer einer stark blutenden Verletzung an der Stirn auch eine leichte Gehirn erschütterung zugezogen hatte, brachte man ihn nach der Wache am Südplatz, wo ein herbeiqerufener Seilgehilfe der 2. Sanitätswache den Verletzten ver band. Der Mann wurde dann nach seiner Wohnung gebracht. Fremdes Verschulden erscheint bei dem Unfall ausgeschloffen, SSGsisebe Nachrichten PS. Reichenbrand bei Chemnitz, 27. März. Sein 75 j 8 hriges Bestehen feiert in festlicher Weise der Kgl. Sachs. Militärverein in den Tagen vom 25. bis 27. Juli. i. Hohndorf, 27. März. Eine erhebliche Lohn- Verkürzung wurde den Bergarbeitern auf dem Steinkohlenwerk .Vereiniatsels« angekündigt. Die Belegschaft will dagegen Maßnahmen ergreifen big;. Scheibenberg, 27. März. Gau Sachsen des Allg. Deutschen Automobilklubs beschloß in seiner gutbesuchten Frühjahrsversammlung, das dies jährige Sommerfest in unserer Stadt abzuhalten und bewilligte dafür 1000 ./<- * Plauen i. B., 27. März. Mit der Herstellung der Lohm ühlenan läge, durch die die innere Stadt einen neuen Schmuck erhält, ist jetzt mit der Auf führung einer Stützmauer längs des Syrabettes begonnen worden. Es sind bisher 18000 dafür bewilligt worden. — Ein Kinderballon, den ein hiesiger Realgymnasiast gelegentlich des Frühjahrs marktes hier aufstiegen ließ und mit einem Briefchen versehen hatte, ist bei Brügge, Kreis Soldin, ge- landet. Er hat also die beträchtliche Entfernung von 330 km zurückgelegt. * Auerbach i. v„ 27. März. Der stellvertretende Direktor unseres Lehrerseminars, Prof. Dr. Ernst Reuther, ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Er stammte aus Annaberg und war zuerst als Seminarlehrer in Plauen tätig. Dann hatte er in Leipzig Mathematik und Naturwissenschaft studiert. Programm üer Woche Sonntag, üen 29. März, vis Montag, üen 6. April. Neues Theater Serie Alte» Theater Operettentheater Schauspielhaus vattenbergtheater o Uhr: dritte «ussüi>rg. Parst,al - -B : B.Larm um Nicht, U : D BeUchenfresser A : !^ie ideal« tvatlin 'a'-U : Sibürrenmanöver ÜU : BorSonnenausgang Deine» Bruv-'S Weib 7»-U AIs i n i.Aiügriklde Deine, «ruvr.s rverv. IN 7 Uhr: Maria Stuart. 4 IV/7S n Uhr: Dir schöne Helena 8 Uhr: Dir ideale tiiattin. 8 Uhr.: «-P. Die Arau Präsidentin Deines Bruders Weib. o i Uhr: Pirrt« Auffüh rung: Parfisal. » Uhr: Der BeUchrnfresler. 8 Uhr: Schurzrnmanöver. 8 Uhr: Ais ich noch im Aliigelkleid». Dein«, Bruder, Weib. IN v 7 Uhr: Hoffmann, Er,ahl,ingen S 1/77 8 Uhr: Die Wild,nie. 8 Uhr: Da« Farmermadchen 8 Uhr: Zeitwende. Deines Bruder» Weib 7 Uhr: Mignon «ZS 8 Uhr: Kabale unt» Lirde n Uhr: Di« Zierpuppen Der «ingebildel» Krank« 8 llhr: Schürrenmonöver 8 Uhr A>» ich noch im Aliigelkleid« Deines Bruders Weib f 7 Uhr: Cavalleria rr'iicana. Der Bajazzo 8 Uhr: Schürzenmanöver 8 Uhr: AI, ich noch im Alllgrlkl.ide Deines Brudcis Weib 8 < Ubr: Die Wildente. IV/SV 8 Uhr: Der Arauenirester 8 Ulr: Der WindeikavaUer 8 U Uiaustührung: Neveille Deines Bruders Weib er > Uhr; Zünfte Ausstih run' Porstla! — > Uhr Di» fünf AranUurtcr -.2 Uhr :i Uhr: « -P Nrvettie Schür,«nmanöoer. 7 Uhr: Rrveille Deines Bruder, Weib W> 7 Ubr Ti« Zierpuppen jker eingebildeteKronk« »htzl UNr Gpges und jein Ning 8 Uhr: Film,auber. i 8 Uhr: NeveiN» Deines Bruders Weib * Treuen t. L., 27. März. Kommerzienrat Albrecht Wolf, Ehrenbürger unserer Stadt, Stadt rat und städtischer Branddirektor, Mitglied des Kreisausschusscs und Aufsichtsrat der Treibriemen fabrik, A-G, ist gestorben. * Großröhrsdorf, 27. März. Ain 23 März feierte einer unserer angesehensten Mitbürger, Fabrikbesitzer F. W. Schurig, seinen 80. Geburtstag bei vollster geistiger und körperlicher Rüstigkeit Der Jubilar, der zurzeit der älteste Industrielle unseres Oites ist, hat sich besondere Verdienste um die Entwicklung der Textil- und Klöppelindustrie erworben Er kennt wohl nur noch als einziger die ersten Anfänge der industriellen Entwicklung unseres Ortes und hat den großen Aufschwung mit erlebt; er selbst kann mit besonderer Befriedigung auf die von ikm vor 54 Jahren gegründete Mechanische Klöppelei, Schnuren-, Kordel- und Spitzenfabrit blicken, die sich weit über Deutschlands Grenzen Linaus eines guten Rufes erfreut und die jetzt von seinen Söhnen in des Jubilars Sinne trefflich wcitergesührt wird. Anläßlich diejes Tages wurden dem Jubilare viele Glück wünsche und Ehrungen zu teil. Thüringen und Provinz Sachsen. " Camburg, 27. Marz. Vor dem hiesigen Schöffen gericht stand der Handarbeiter Otto M. von hier. Seine alte, gebrechliche Mutter hatte ihm Vorwürfe gemacht; als Antwort hatte der „liebevolle" Sohn den Stiefelknecht ergriffen und auf die kranke, im Bett liegende Frau losgeschlagen. Das Gericht be strafte die rohe Tat mit einem Monat Gefängnis.— Spurlos verschwunden ist seit etwa drei Wochen der von hier gebürtige 80jährige Jnvalrdenrentner August Spindler. Er hatte vorgegeben, nach Zeitz zu Verwandten zu reisen. Er ist jedoch dortselbs! nicht angekommen. * Weißenfels, 27. März. Zum Besten des Noten Kreuzes und des Vaterländischen Frauenveretns soll auch hier am 10. Mai ein Kornblumentag stattfinden. Es hat sich ein Komitee gebildet, das ein umfangreiches Programm mit den verschiedensten Veranstaltungen ausgestellt hat, so daß auch der finanzielle Erfolg nicht ausbleiben dürfte. — Die gewerbliche Fortbildungsschule hat unter der Leitung des Rektors Pfeifer seit dem Jahre 1899 eine gedeihliche Entwicklung genommen. Sie wird jetzt von über 700 Schülern besucht, die in zwanzig Grundklassen allgemeinen Unterricht und in .zwanzig Zeichen- und einer Modellierklasse, ferner Fachunter richt in der angogliederten Kellner-, Barbier- und Schmiedefachschule erhalten. — Der Oberpräsident hat genehmigt, daß erhoben werden an Zuschlägen: 200 Prozent der Staatseinkommensteuer, 200 Prozent zu der Grund- und Eebäudesteuer und der besonderen Eemeindegewerbesteuer sowie 150 Prozent der Be triebssteuer auf das Etatsjahr 1914. Hildburghausen, 28. März. Die hiesige Vereins bank wurde von einem Manne, der sich als ein Ein wohner von Crock ausgab, um über 700 Mark be schwindelt. Er zeigte einen Wechsel vor, der angeblich von einem Landwirt aus Bürden ausge stellt und von einem Erocker Handwerksmeister gegengezcichnet war. Der Wechsel lautete auf 860 .K. Als der Schwindler das Geld anstandslos ausge- zahlt erhalten batte, ließ er sich (natürlich unter falschem Namen) als Mitglied erntragen und zahlte auf sein« Mitgliedschaft wieder über 100 >.<4 ein. Die beiden Unterschriften des Wechsels sind gefälscht. Zerbst, 28. März. Das dritte Eroßfeuer innerhalb ganz kurzer Frist wütete am Mittwoch in unserer Stadt. Auf unaufgeklärte Weise kam in den Stallungsgebäuden des Ackerbürgers Max Lange auf der Wolfsbrücke Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit auf di« mit reichen Lupinen-, Roggen, Stroh- und Heuvorräten gefüllte Scheune und andere Nebengebäude ausdebnte und sie Linnen kurzer Zeit gänzlich in Asche legre. Das Wohnhaus konnte ge rettet werden. Der Schaden ist groß, aber in der Hauptsache durch Versicherung gedeckt. * Hummekhain, 27. März. Der Herzog von Sach sen-Altenburg beabsichtigt, die im Hummelhainer Tiergarten seither gepflegte Hirschzucht zum Ab schuß zu bringen und nur noch Wildschweine zu hal ten. Vielleicht wird schon die nächste Saison alle Hirsche beseitigen. Das große Tiergartengehege be steht seit dem Abschuß des Rotwildes im Jahre 1830. * Ranis, 27. März. Das Bahnprojekt Pößne ck— Ranis —Ziegenrück hat in absehbarer Zeit keine Aussicht auf Verwirklichung. Wie in dem so eben erschienenen Bericht des Kreisausschusses des Kreises Ziegenrück ausgekührt wird, hat in Sachen des Bahnbaues nach Ranis der Minister der öffent lichen Arbeiten leider entschieden, daß ein Bedürfnis zum Bau dieser Bahn durch den preußischen Staat nicht anerkannt werden könne und deshalb kein An laß vorhanden sei, d«r Erbauung der Bahn in der nächsten Zeit näherzutreten. * Königsee, 27. März. An der Straße von Rotten bach nach Unterköditz wurde heute morgen ein unbe kannter Mann erhängt aufgefunden. Ueber die Leiche war bis an die Knie ein weißes Tuch gehängt. Wie die „Könipseer Nachrichten" melden, wurde bei dem Toten ein Zettel vorgefünden, des Inhalts, daß er wegen eines unheilbaren Nervenleidens, von welchem ihm kein Arzt erretten könne, aus dem Leben geschieden sei. Der Zettel trug noch das Wort „Marlishausen" oder „Karlshausen". Der Erhängte war gut gekleidet, auch trug er eine goldene Uhr mit Kette bei sich. * Weberstedt, 27. März. Hier stieß sich ein 5jähriger Junge mit einem Federkiel ein Auge aus. * Sangerhausen, 27. März. Die Stadtverordneten beschlossen einen Erweiterungsbau zum dortigen Krankenhause, der einen Kostenanschlag von 105 000 Mark vorsieht. * Osterfeld, 27. Marz. Hier spielte ein 13jähriger Knabe mit einem Tesching. Plötzlich entlud sich die Waffe, und der Junge erlitt dabei eine schwere Verletzung, die seinen Tod zur Folge hatte. vom Srocken, -en 27. März. Am Mittwoch hatten wir früh und abends leichten Nebel, l.O bi» 3 0 Arad Kälte und lebhaften Wind ans südwestlicher bis westlicher Richtung; aber in der übrigen Zeit hatte man großartige Ausblicke in die nähere und fernere Umgebung. In dkr Nacht zum Donnerstag hatten wir 4.0 Grad Kälte und wieder von neuem einig« Stunden starken Schneefall. Auch gestern hielt der ungünstige WitterungSchorakter fortgesetzt an; lagSübcr Nebel, geringe Schneefälle und frisch« veränderliche Winde, dabei liegen die Temperaturen andauernd um 1.0 bis S O Grad unter dem Gefrierpunkt. — Augenblicklich fleht die Wetterlage noch nicht sonderlich vielversprechend aus, und diesen Monat dürste der ungünstige Witterungscharakier (im Gebirge Arostwetter, Nebel und Schneefall) noch anbalten. Bon 700 Meter Vöde aufwärts sind die Schnecverhältnme im Oberhar» für Skilaufen sehr günstig. kirchliche Nachrichten. «m L»«»taa Sntzika pretziOtr «rsormterte »trch«: '/,tO U. Pf. Mühlhausen. Ein segnung der Mädchen Nach der Einsegnung: „Der Herr ist mein getreuer Hirt" für gemischten Lhor von G, Rägeli.
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