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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.03.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140331018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914033101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914033101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-31
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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vlenstsg, 31. Msrr 1914. Leipziger Tageblatt. Nr. 1S3. Moryen-Nusysbe. Seite 3. ein scharfer Gesetzesantrag auf Aufrecht erhaltung des Friedens, worin strenge Strafen für Versammlungen von Aufrührerischen uno siir Ver hinderung von Arbeitswilligen bei Ausständen vor gesehen sind, zurückgezogen. Juslizminiiler Dewet erklärte, er weide an Stelle der Bill einen -iusatz- antrag zu dein Gesetz betr. aufrührerischen Versamm lungen und deren Auflösung einbringen. Thüringen un-Provinz Sachsen. * Erfurt, 29. Mürz, In einem Wäldchen bei Frienstedt haben zwei Männer nicht weniger als 1.'» stachelige! gefangen, getötet und am Feuer die stacheln abgebrannt und dann die Tiere mit nach Hause genommen, um sic zum Sonntag zu braten. Wenn man aber weiß, das; diese Tiere sich durch Vertilgung von Mäusen, Engerlingen und dergleichen sehr nützlich machen, so kann man diese Fgeljagd nur bedauern. Es wäre zu wünschen, das; solche und ähnliche nützlich)« Trere ebenso »nler gejetz lichen schütz gestellt werden wie die Vögel. Niedereichstädt, 30. Mürz. Zur Pflege der Heimat liebe, der Wurzel der Vaterlandsliebe, findet Hier selbst am 29. und 30. März die Auifiihrung eines Heimatsfestspiels statt. Dasselbe ist vom Ortspfarrer P. Müller auf Grund geschichtlicher Ueberlieferungen gedichtet und wird von Männern, Jünglingen und Jungfrauen der Gemeinde darge iellt Es behandelt in vier Teilen die Geschichte Eichstädts: 1. Ums Jahr 930, 2. Während des 30jährigen Krieges, 3. Wie Eichstädt preunnch wurde, 4. Gegenwart. * Naumburg, .30. März. Im Hause des Professors Holtze hier (Wagnerstraße) erfolg!« gestern atend eine starke Gasexplosion, die erheblia en Sach schaden anrichtete und wobei zwei Damen Braud wunden erlitten, so daß man sic sofort ins Kranken Haus brachte. * Eisenach, 30. März. Nach einer privaten Feier wurde am S o n n t a g das neue Wartburg hotel, das nach den Plänen des Vurgenbauers Prof. Boda Ebharot mit einem Kostenaufwand von etwa 1 Million erbaut wurde, nach ungefähr ein jähriger Bauzeit dem Verkehr übergeben. * Walschleben, 30. März. Am Freitag verbreitete sich in unserem Olle das Gerücht, Kronprinz Wilhelm «ei mit mehreren Generalstabsomzieren auf dem Walchberge eingetroffen. Jung uns alt eilte sofort hinaus auf den Wal choerg. Die Kinder konnten nicht genug erzählen von der Leut seligkeit des Kronprinzen. Unter anderem eroberte ein Schulknabe im Wettlauf ein oom Kronprinzen ausgeworfenes Dreimarkstück, ^neuester Prägung Die Mädchen wurden mit ^Schokolade bedacht. Bei seiner Rückkehr vom Walichberge hatte sich an dessen Fuge eine dicht gedrängte Volksmenge um das kronprinzliche Auto versammelt. Das Trommler- und Pseiferlorps der l. Schulklasse empfing den Kronprinzen mit dem Parademarsch, das Publikum mit brausenden Hoch rufen. Offensichtlich fühlte sich der Kronprinz freudig überrascht von diesen Kundgebungen. * Gräfendorf, 30. März. Ein aufregender Vorfall spielte sich am Sonnabend hier ab. Der Führer eines Geschirrs des Gutsbesitzers W. H. ver lor über die den Wagen ziehenden jungen Pferde die Gewalt. Die Pferde rasten mit dem Ge schirr und Führer in den Laden des Kauf manns E. Michael, der fünf Stufen über dem Erd boden liegt, hinein. Fenster und Türen dabei zer- lrümmernd. Der achtjährige Sohn des Pantoffel machers H. E. hiev, der Ware ablieserre, wurde schwer verletzt. r " Niedevsachswerfen, 30. Akärz. In den Eips- aeinbrüchen stürzte der Steinbrecher Günther aus Salza infolge eines Feh l tritts von einem fünf Meter hohen Felsen ab und blieb schwer verletzt und besinnungslos liegen. Der Tod trat bald darauf infolge eines Schüdelbruchs ein. NscbriÄtten vom Tage. ' Durch einen Militärpakten erschossen. Aus Metz, 30. März, meldet der Draht: Als nm Sonn abend einZivilist von der Feste Lothringen einen Sack mit Kohlen stehlen wollte und trotz drei maligen Anrufs des Postens nicht stehenblieb, londern die Flucht ergriff, zielte der Posten nach den Beinen und schoß. Der Mann brach zusammen, lonnte aber nicht meh^ an der Steile ausgeiunoen werden. Wie sich jetzt herausgestellt hat, stammte er aus dem Orte Feves bei Metz, dort ist er gestern früh gestorben. * Selbstmord im Gefängnis. Aus Zwei brücken, 20. März, meldet der Draht: Der Gc- ichaftsagent Rufting, der am Sonnabend wegen Verleitung zum Meineid zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, hat sich gestern in seiner Zelle im hiesigen Landgcrichtsgefäng- nis erhängt. * Verhaftung wegen Mordverdachtes. Aus Kieß 30. März, meldet der Draht: Die Kriminalpolizei verhaftete die Witwe des vor sechs Jahren er hängt aufgefundenen Glasers Schmidt. Der 17jährige Sohn hatte die Anzeige erstattet, das; seine Mutter ihren Mann umgedracht habe. Die Frau soll bereits ein Eeständnis abgelegt haben. * Der Levantedampfer „Tenedos" ist, wie aus Volo, 30. März, gemeldet wird, gestrandet. * Schiffounfälle werden aus Falmouth, 30. März, gemeldet: Der chilenische Trans portdampfer „Maipo", der Maschinen chrden erlitten und von dem deutschen Dampfer „Sierra Cordoba" und einem englischen Dampfer Hilfe er halten hatte, ist von dem englischen Dampfer „Nord- Ham" hier eingeschleppt worden. — Die Fischer bark „Jeanne d'Arc" ist auf der Fahrt nach Neufund land mit dem englischen Dampfer „Victoria" zu- jammengestotzen und gesunken. Die Mannschaft wurde gerettet. Die „Victoria" ist schwer beschädigt hier eingelaufcn. Letzte Depeschen und Ferrrlprechureldurrge«. Ans dem Landtage. (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redaktion.) D Dresden, 30. März. Die Beschwerde- und Petitionsdeputation berichtete über eine Beschwerde des Realschul-Oberlehrers Professor Dr. Robert Fritz sch in Leipzig betr. mißbräuch- liche Einführung von Lehrbüchern in der 1- Realschule in Leipzig. Die Deputation bcan tragt, lic Beschwerde, soweit sic die Beanstandung der Lehrbücher betrifft, auf sich beruhen zu lasten, so weit sie bestrebt, das; die behaupteten Beleidigungen des Beschwerdeführers durch zwei seiner Kollegen untersucht werden, der Regierung zur Kenntnisnahme W Kberweisen. Die erste und vierte Deputation der Ersten Kammer beantragt, die Petitionen wegen Abänderung des Wajsergejetzes sämtlich in dem Sinne der Regierung zur Erwägung zu überweisen, daß etwaigen Unklarheiten, Unbillig keiten und Härten, die sich bei der Regelung der Pflichten zur Jnstandietzung oder Unterl^rliun i der fliehenden Gewässer ergeben haben, möglichst durch angemessene Aufklärung und entlastende Hand habung des Gesetzes abgeholfen werde, 2. fowcit aber solches nicht ausreicht, dem Land tage einen Gesetzentwurf zur entsprechenden Aendcrung des Wassergesetzcs vom 12. März 1909 vorzulegen. 3. Im übrigen sämtliche Petitionen hierdurch für erledigt zu erklären. Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer hat Bericht erstattet über den Entwurf eines Gesetzes betr. Bewilligung fortlaufender S t a a t s b e i h i l f c n an die Schulgemein den. Die aus den fortschrittlichen und ßzialocmo kratischen Abgeordneten bestehende Minderheit der Deputation beantragt, die Beihil'en des Staates an die Schulgemeinden in folgender Wei'c zu regeln: Jede Schulgemeinde erhält jährlich für jedes Schul kind, das die einfache Volksschule oder, dafern am Orte eine einfache Volksschule nicht besteht, die mitt lere Volksschule besucht, eine Beihilfe nach folgen den Sätzen 4 M, wenn die Schulanlagen nicht mehr als 50 Proz. des S'aatssteuersolls betragen, 5 .tt, wenn die Schulanlagen .',1 bis 7b Proz. des Staatssteuer- folls beiraaen und so weiter steigend um je 1 .lt bis zu 10 M. Diese 10 sollen gezahlt werden, wenn die Schulanlagen 170 bis 200 Proz. des Siacnssteuersolls betragen. Die aus den übrigen Mitgliedern der Deputation bestehende Mchrh.it beantragt: 88 1 und 2 unverändert nach der Vorlage anninehmen. Als 8 3 folgende Bestimmung anzunehmcn: Schul gemeinden, die im Jahre 191H nach dem Gesetze über Gewährung fortlaufender Staatsbeihilfen mit 60 oder weniger ständigen und H'.lfslehrerstellcn beteiligt sind, haben wenigstens 300 für jede ständige und 200 für jede Hilfslehrerstclle zu erhalten. Schul gemeinden, die nach vorstehenden Bcst.mmungen weniger erhalten, als sie auf Grund des erwähnten Gesetzes erhalten haben, wird die Beihilfe in Höhe des 1913 gewährten Betrages mit der Matzgabe ge zahlt, das; dieser Betrag sich nm 30 .tt für jede 1913 oeteiligte Hilfslehrerstelle erhöht. Unbegründete Gerüchte wegen Aufhebung des Jefuitengesetzes. München, 30. März. Die Abendausgabe der „Augsburger Zeitung" meldet zu den angeblichen Anträgen auf Aufhebung des Jesuiten gesetzes, das; von irgendwelchen neuen Anträgen nach dieser Richtung von keinem der Bundesstaaten die Rede sein kann: weder Preußen noch Bayern, noch Württemberg haben einen derartigen Antrag in letzter Zeit gestellt. Gegen die blotzstellende Ermittlung von Vorstrafen. München, 30. März. Das bayrische Justiz ministerium bringt eine Bekanntmachung von 1908 in Erinnerung, die sich gegen die unnötige Blofi ste klung von Angeklagten, insbesondere aber von Zeugen durch die Ermittelung von Vor strasen wendet. Aus der französischen Deputiertenkammer. Paris, 30. Mürz. In der Deputierten kammer brachte Lefövre du Prey (Rechte) eine Interpellation über die chinesische Anleihe ein, di^ am 7. April emittiert werden soll. Redner zeigte Erstaunen darüber, dafi der Prospekt einen Brief des Ministerpräsidenten Doumergue an den Präsidenten der emittierenden Bank enthalte, in dem die Garantien der Anleihe aufgezählt werden. Aufier- dem seien zwei einflufireiche Persönlichkeiten dieser Bank Andrü Berthclot und Charles Victor. Redner verglich zum Schluss diese Angelegenheit mit den Ge schäften Rochettes, die die Sparer ruinierten. Aus der Rochette-Kommission. Paris, 30. Mürz. Die Rochette-Kommission hat heute die Prüfung des Berichts Jaurös be endet. Morgen nachmittag wird sic ihre end gültige Fassung Niederlagen. Paris, 30. Mürz. Die Mitglieder des Nochctte- Ausichusses beobachten zwar strengstes Stillschweigen über die gefafiten Beschlüsse, doch wird in den Wandelgängen gerüchtweise erzählt, dafi der Aussckvß Len ehemaligen ' Ministern Monis und Caillaux wegen ihrer Einmischung in eine ge richtliche Angelegenheit einen Tadel erteilte, dafi er ferner das Vorgehen Bart Hous kriti sierte, weil derselbe ein Schriftstück an sich ge nommen habe, das dem Finannninister hätte ver bleiben müssen, und dafi er schließlich sein Be dauern darüber ausspcach, daß Gerichtsper sonen fremden Einflüsterungen ge horcht hätten. Die Suche nach Rochettr ergebnislos verlaufen. (Eigene Drahtnachricht.) Paris, 30. März. Die Suche nach dem Schwindel bankier Rochette in Luzern ist ergebnislos geblieben. Man hält die Gerüchte überhaupt für unzutreffend und ist der Ansicht, dafi Rochette sich entweder in Luzern nur kurze Zeit aufgehalten hat, oder den Brief durch einen Dritten besorgen ließ. Erklärungen fisquiths un- Seelps im englischen Unterhaus. London, 30. Mürz. Unterhaus. Das erste Anzeichen für den Rücktritt des Kriegsministers Leckt; war der Umstand, das; er bei seinem Eintritt auf den Hinteren Bänken Platz nahm. Premierminister Asquith gab den Rücktritt der Generale French nnd Ewart und die Gründe hierfür bekannt. Er verstehe diese Gründe, sagte Asquith, obgleich er sie bcdaure. Die Offiziere wünschten, es vollkommen klar gestellt zu sehen, das; sie in völliger Uebereinstim- mung mit der Erklärung vom 27. März seien. Asquith zollte sodann der Loyalität, Tüchtig keit und Ergebenheit, mit der die Offiziere dem Staat und der Armee gedient haben, warme Anerkennung und sprach die Hoffnung aus, daß sie fortfahrcn würden, dem Staat und dem Heere zu dienen. Hierauf teilte Asquith mit, dafi Lecly ihn zu seinem Bedauern davon unterrichtet habe, daß er sich verpflichtet fühlte, den gleichen Weg cinzuschlagen. Er, Asquith, habe sich mit großem Mderstreben entschlossen, K r ic g sm i nist e r zu werden. Der König batte aber seine Zustimmung zu erkennen ge geben. Diese Ernennung mache seine Wieder wahl notwendig, und so müsse er das Haus bis zur Nachwahl verlassen. Die Erklärung des Premierministers kam dem House vollkommen überraschend. Für den ersten Augenblick war alles sprachlos; daun brachen bei den Ministeriellen stürmische Eheersrufe aus. Die gleiche Kundgebung wiederholte sich, als Asquilg li. Kammer ver ließ. Sodann gab Seely eine persönliche Erklärung ab, in der er betonte, daß er nicht wegen irgendeiner politischen Meinungsverschie denheit mit seinen Kollegen zurttckgetreten sei. Er sei zurückgetrcten, damit es nicht den An schein habe, als ob ein Minister mit Dienern der Krone einen Handel darüber abgeschlossen habe, was getan werden müsse. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung lenkte der Unionist Smith die Aufmerksamkeit aus die Vorbereitungen der Regierung in Heer und Marine und erklärte, diese seien umfangreicher und bedeutungsvoller als die Regierung zugegeben habe. Die Be wegungen seien voreilig und herausfordernd. Der Plan sei napoleonisch, aber ein Napoleon sei nicht da. Die Neuwahl von Asquith. London, 30. März. Die Neuwahl von As quith, die sich durch die Uebernahme des Kriegsministeriums nötig macht, hat im Wahl kreis East Fise in Schottland zn erfolgen. Bei den letzten Partamentswahten siegte der Minister mit 5149 gegen <>t50 Stimmen, die auf den Unionisten Srpoty entfielen. Die Lage wird immer kritischer. London, 3V. Mürz. Auf beiden Leiten des Unterhauses ist man verwirrt durch den plötz ichen Wechsel in der Lage, und es ist schwer, eine zusammen hängende Ansicht darüber zu hören. Die Unio nisten glauben, dafi die Negierung durch das Wechseln und die Abschiedsgesuche so erschüttert werden muß, dafi sie der K r a f t a n st r e n g u n g nichtgewachsen sein wird, die Hvmcrulc und das Gesetz über die Trennung von Kirche nud Staat durchznfiihrcn. Die Liberalen aber vertrauen darauf, dafi Asquiths kühner Schritt die Schwierig keiten der Lage lösen wird. Sie weisen darauf hin, daß Asquith großen persönlichen Einfluß hat, und glauben, daß er die Dinge rasch ins rechte Gleis bringen wird. Im Kriegsamt wird auch betont, daß der Rücktritt Morleys, wenn er wirklich erfolgt, kein wesentlicher Faktor in der Lage ist, zu mal da Mörlen nur ein Titularamt habe. Die Libe ralen sind auch überzeugt, daß Wahlen erst nach Erledigung der dem Parlament vorliegenden Gesetz entwürfe stattfinden werden. Bevorstehender Rücktritt Morleys. London, 30. März. Im Verlaufe der Debatte im Ober Hause gab der Lordpräsident im Geheimen Rate Viscount Morley, der zusammen nut dem Kriegsminister Seely die zwei Paragraphen der bekannten Denkschrift ausgcatbeitet hat, die dann vom Kabinett nicht gebilligt wurden, eine Erklärung ab, die man dahin auslegt, dafi sie seinen bevorstehen den Rücktritt anzeiqe. Der Gesundheitszustand des schwedischen Königs. Stockholm, 30. März. Anläßlich der Meldung eines deutschen Blattes über den Gesundheitszustanv des Königs wird mitgeteilt, dafi diese Meldung, die nur im Zusammenhang mit der Einstellung der ge wöhnlichen Audienzen, solange der König sich im Schloß Drottningsholm aufhält, erschienen ist, falsch ist. Der Gesundheitszustand des Königs vessertsich. Vie schwedischen Wahlen. Stockholm, 30. März. Die ersten Resultat« der Wahlen zur Zroeiten Kammer sind jetzt be kannt. Bei der heutigen Auszählung der Stimmen in dem einen der beiden Stockholmer Wahlkreise zeigte sich, daß für die Partei der Verteidi gungsfreunde 6220 Stimmen abgegeben wor den sind, während die Liberalen (Anhänger des ehemaligen Ministerpräsidenten Staaf) 3380 Stim men und die Sozialdemokraten 10 331 Stim men erhielten. Die Liberalen haben damit ein Mandat an die Verteidigungsfreunde verloren. Bei den Wahlen im Jahre 1911 erhielten im gleichen Wahlkreise die Moderaten 3291 Stimmen. Die Wiederwahlen des Führers der Rechten, Admirals Lindman, des Führers der Sozialdemokraten, Re daktcurs Branting, und des ehemaligen Kultus Ministers im Ministrerium Staaf. Dr. Berg, sind gesichert. Ver Zwischenfall mit -em Kapitän Poljakow beigelegt. Petersburg, 30. Miicr. Die „Petersburger Telegraphcn-Agentur" verbreitet eine Depesche, wo nach der russische Botschafter in Berlin eine Note der deutschen Negierung er halten hat, in der aus Anlaß des Zwischenfalls mit dem Kapitän Poljakow das Bedauern zum Aus druck gebracht und mitgeteilt wird, daß die Beamten, denen versehen zur Last falle, disziplinarisch bestraft oder zurechtgewiesen seien. Die „Siegesnachrichten" der mexikanischen Rebellen? El Paso, 30. März. Alle Meldungen über einen angeblichen Sieg der Rebellen muffen mit großer Vorsicht ausgenommen werden, denn sie kommen über telegraphische Linien, die sich im B e sitze der Rebellen befinden. Pom Stapel gelaufen. Bremen, 30. März. Heute nachmittag ist in Gegen wart zahlreicher Vertreter der Städte Hamburg und Bremen auf der Werft der Aktiengesellschaft „Weser"- Bremen der Passagierschnelldampfer „William O'Swald" für die Hamburg- Amorika-Linie vom Stapel gelaufen. Unter den Gästen befand sich der frühere Bürgermeister von Hamburg, William OSmald, dessen Tochter Las Schiff taufte. Aufsehenerregender Angriff auf einen Offizier seitens einer Dame. München, 30. März. Auf der Rennbahn in Riem bei München ereignete sich am Sonntag ein aufsehenerregender, tätlicher Angriff auf einen Offizier des Landshuter Schweren Reiter- Regiments. Eine Dame wartete auf den Offizier und versetzte ihm dann mit einer Reich peitsche mehrere Schläge ins Gesicht. Die Personalien der Dame wurden sofort polizeilich festgestellt. Eine geheimnisvolle Bluttat. Wien, 30. März. In Czernowo hat sich Blätter- ,Meldungen aus Sofia zufolge eine mysteriöse Bluttat ereignet, die um o größeres Aufsehen er regt, als man ihr politische Motive unter schiebt. Unter geheimnisvollen Umständen wurde nämlich die Gattin eines russischen Obersten Ba schlcwski erschossen. Beide Gatten saßen abends bei Tisch, als plötzlich im Korridor Stimmen börlar wurden. Der Oberst ging hinaus, uni die Ursache zu erforsche», als plötzlich e,n Schuß fiel und die Gattin tödlich getroffen vom Stuhle sank. Der Oberst ist wegen des dringenden Verdachts der Mittäterschaft an dem Morde verhaftet worden. Letzte Sportnachrichten. * Bierabend des Vereins „Leipziger Sportpreise." Der Verein „Leipziger Sportpreise', der ;icl> die Aufgabe gestellt Hut, die einzelnen Ele mente innerhalb des Sports zusammenzuscylic fien und namentlich ancl; ein einmütiges Zu sammenarbeiten zwischen den verschiedenen Grup pen des Sports nnd des Turnwcscns zu er möglichen, hatte für den gestrigen Abend zn einem Bierabend in die Gesellschuftsrünme deo ,„Z e n t r a l t h e a t e r s" eingeladen. Etwa 70 Herren, unter denen man auch den Amtshaupt- inann v. N o st i tz-W a llwi tz gewahrte, hatten der Einladung Folge geleistet. Der Vorsitzende des Vereins, Redakteur Alfred Pcrls, hieß die Er schienenen herzlich willkommen, nnd entwickelte kurz das Programm, das sich der junge Verein entworfen hat. Dr. Erwin Jäger, der Vor sitzende des Vereins Leipziger Sportplatz und des neugegründeten Sportausschusses, betonte das Zusammenarbeiten aller fportliebenden Kreise zum Besten des Vaterlandes nnd der Volksgesundheit. Bei anregendem Gedankenaus tausch blieb inan noch lange in fördernder Unter haltung zusammen Besondere Abwechselung bo ten tinematographische Sportaufnahmen, die der hiesige Filialleiter der Paihö Fei-res-Filmfabrik, Direktor Halles, gütigst zur Verfügung ge stellt hatte. * Aus Lein Leipziger Fliegerlager. Der gestrige herrlich Frühlingstag brachte auf den heimischen Flugplätzen reges Leben. Der Flieger Herold, einer der jünggen Schüler der Deutschen Flugzeug werke, jtog au; D. F. W.-Doppeldecker im Bewerb um den lleberlanojiugpreis der Nationalflagspende von Leipzig nau; schönberg a. d. Ostsee, Kreis Plön, etwa 300 Kilometer. Die Flugschüler Eurt Reh sc und Panl Weber bestanden auf D. F. W. Doppeldecker ihre Fliegerpriifung. Oberleut nant Bier erprobte eine neue Maschine, mit der er 130-Kilometer-Stunvengeschlvindigkeit erzielte. — Auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau führte der Chefpilot des Prinzen Siegismund von Preußen, Stiefvater, auf Witterstädter Kondoreindeckcr vcuchiedene längere Flüge aus. Erich Schmidt erzielte in Steigübungen gute Ergebnisse. Er konnte einmal in l Minuten 380 Meter Höhe erreichen. — Von dem in Rußland gefangenen Flieger M i - schcwski ist zu berichten, daß jetzt das Verfahren wegen Spionage begonnen hat und ihm ein Ver leidiger gestellt worden ist. * Ein neuer Weltrekord der Flugdauer für Ein Lecker ist gestern von Krumfiek, dem Chefpiloten der Hamburger Zentrale für Aviatik, aufgestellt wor den. Der Flieger stieg früh 3,30 Uhr in Dresden auf, blieb zwölf Stunden in der Luft und landete glatt in Fuhlsbüttel. Krumfiek verbesserte damit den bisherigen Rekord um 1 Stunde 40 Minuten. Schwerer Fliegerunsall. Straßburg, 30. März. Heute nachmittag gegen 3 Uhr hat sich auf dem Flugfeldc Polygon ein schweres t i e g e r n n g l ü ck ereignei. Ein Militärdoppeldecker, in dem sich Leutnant Schulz und Hauptmann Reinhardt vom Infanterie regiment Nr. 17 als Beobachter befanden, stürzte plötz lich aus noch unbekannter Ursache ab und sauste in die Tiefe. Während Leutnant Schulz nur unbe deutende Verletzungen erlitt, trug Hauptmann Rein- lmrdt so schwere innere Verletzungen davon, daß er auf dem Wege nach dem Krankenhause starb. Der Apparat wurde vollständig zer trümmert. Der Ballon „Niederschlesien" bei Pest gelandet. Recseny (Ungarn), 30. März. Der Ballon „ N i e d e r s ch l esi e n ", der am Sonntagnachmittag in Schwiebus unter Führung von Karl Richard Mann aus Krossen a. d. Oder und den Mitfahrern Dr. Mi- chali, Fabrikant Rothe und Referendar Denzky an Bord aufgestiegen war, flog über das Altvatergcbirge und die Karpathen nach Ungarn und landete heute vormittag 10 Uhr 30 Minuten in der Rähe van Baba bei Pest glatt. Der Ballon hat eine Strecke von .'>30 Kilometer zuriickgelegt. Nm die deutsche Fußballmeisterschaft. In der 3. Runde uw die mitteldeutsche Mei sterschaft aw nächsten Sonntag finden folgende drei Spiele statt: . 1. Ha l le s che r Wacker — M agdebnr - ger E r l ck c t - V i k t v r i a in Halle (Hoheu- I zolleruplatz^. Schiedsrichter: Starke (Olyw- pia-Schleuyig). 2. Dresdner Ning — Chemnitzer B a l l s p i c l k l n b in Dresden (Sportklub platz). Schiedsrichter: Kiew eher (Sport freunde Leipzig). 3. Plauener Concordia — V. f. B. - Leipzig in Plauen. (W. F.-C.-Platz). Schiedsrichter: Kretzs ch in a r lSpielausschiltz). Spielfrei blieb Spielveretnigung-Lcipzig. Concordia-Plauen darf noch einmal teilnehineu, da der Zwickauer Sportklub, der Plauen in der ersten Nnnde besiegte, einen nicht spiclberechtig- ten Spieler (Korb, früher Lipsia-Leipzig) teil nehmen ließ. Der Ausgang der ersten beiden Spiele ist durchaus ungewiy, wenn auch Halle nnd Dresden die besseren Aussichten haben. UM- Unsere gestrige Abendauvqabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 18 Seiten, zusammen 26 Leiten. Haiiptschristteiter: Dr. Verutz. »»«ltcgber,«,. Pcrantmorllubc Lchriststittr: s>ir Politik Dr. Arn» Giiattzrr: jur die .haudelä,titumi «saltber Lchindler: siir Leippgrc und sächsische Ängclkgknheilen «r«»l» Aüntr: sür ikunst und SSissen. ickiask Dr. Friedrich-«brecht: sllr Musik »u«e« -rguitz: -Port und :vi<-l -llkred v«rl<: akricht F Haars«!»: für die Reist-, Podcr ui'd -,cil»»,i Ludwig Meder. — ,Zür dcu AmtiqenteU chetnr. v»U«r. Btrlag: Leidliger Tageblatt. ö^skllickxrst mild cu.mllcr Haftung. Druck: Fischer ch ikurste». Sämtlich M Seipp,.
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