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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111025026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911102502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911102502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-25
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Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Nr. 2S6. lös. ^LttrysnL. Leipziger Tageblatt Mttwoaz, 2S. Gbrober lSii z» de» Nachwahl«» i« da» Neich»lande». Berli», 25. Oktober. sEig. Drahtmeld.) Nach richten au» Straßburg zufolge ist der Groh, block für die Na ch w ahlen gestern zustande ge kommen. Auf der Grundlage viele» Abkommen» ziebt die sozialdemokratische Partei in 17 Wahlkreisen ihre Kandidaten zurück, darun ter zwei, in denen die Ltimmenzahl bei der ersten Wahl größer war als bei den Liberalen. Die Libe ralen und Demokraten ziehen in acht Wahl kreisen ihre Kandidaten zurück, darunter befinden sich zwei städtische Straßburger Kreise. In zwei Wahlkreisen, Mülhausen und Vigny, werden die Sozialdemokraten Enthaltung der stimmen prokla mieren: in aNen übrigen treten sic für die Lide» ralen ein. Graf Oppersdorfs preisgcgeben. Breslau, 25. Oktober. sEig. Drahtmeld.) Da« Zentrumskreiswahlkomitee für den Reichstagswahl- kreis G l a tz - H a b c l s ch w e r d 1 beschlag, den bis herigen Abgeordneten Grafen non Oppersdorf nicht wieder auszustellen. Ein deutscher Spion in Frankreich verhaftet. Paris, 25. Oktober. sEig. Drabtm.) Gestern wurde in Ieümont ein junger Deutscher unter dem Verdacht der Spionage von der dor tigen Gendarmerie verhaftet. Ec st. hl im Bei dacht, wichtige Handelsmitteilungen, die im Interesse Frankreichs geheim gehalten werden sollten, nach Deutschland weitergegeben zu haben, s?) Di« Nach« des Generals lout.'e? Paris, 25. Oktober. sEig. Drahtm.) hiesige Plätter melden aus Tanger Der Kolonial- skandal von lldida scheint seine Aufklärung gefunden zu Haden. Die Gerüchte, die besagen, das; der General To u t e n u s p e r s ö n l i ch e r F e i n d schäft gehandelt habe, gewinnen mehr und mehr an Boden. Asquith bleibt. London, 25. Oktober. sEig. Drahlm.j Blätter, die der Regierung nahestehen, versichern, das,, ent gegen anders lautenden Meldungen, Asquith an der spitze der Negierung — zu mindest bis zum Ende der gegenwärtigen Parlaments-Session — bleiben werde. Die Regierung rechne auf seine Hilfe bei der Erledigung der Versicherungs-Bill und der Hoinc-Rule. s Ifllarre lbs.fl.Z.Lancierlottene Gezogen am t'ü. Oktober l9>1. — 19. fsiehungstag. (Ohne Gewähr der Richtigkeit.) lAachkruck »erboten.) Alle Nummern, hinter welchen kein Gewinn ter,zeichnet ist, sind mit 3Ii<> ./z ge-oge» worLrn. US65 659 «an 252 183 873 73a 75 76t WOOO) N08 901 702 969 (2000) 387 583 337 787 376 304 «33« 318 llvvO) 6«O 718 (500) 884 817 MS 738 418 506 373 ,500) 38 362 74S 406 333 ,500) 305 >27 346 006 2804 035 «85 9 401 768 <1000, 81 868 tt »83 <560, 85 «41 451 653 74» 655 <»244 380 «68 428 388 461 413 517 110 832 SSO 758 874 188 435 ISN 332 803 358 »1 307 4884 553 rss 728 374 581 467 201 83u 30 580 ,2000, 185 848 845 »1» 750 544 820 755 L2S« 177 100 118 735 81« «13 «85 100 958 003 111 H31 (5001 484 81« 188 804 448 825 457 ,1304 400 18 4S4 SÄ 638 314 <5000) 23 403 43 ,30001 752 855 ,1000» 127 <S00) 377 04 760 7023 ,500) 802 723 223 081 343 35» 815 848 78« 485 415 478 ««« 442 280 87 «00 51« »200 858 637 367 32« 540 048 522 «25 116 831 ,I000> »71 204 ,3000) 36« 82 063 58 <5001 772 ,500) 532 <»356 «74 (500) 14 808 146 807 506 654 «53 758 34 156 15 «27 (200Ü) IO1S5 434 642 32 352 500 740 «74 411 887 128 »4 1500) 773 565 11000, 162 087 20i. 225 1,051 823 6 220 77 712 547 783 700 OOS 980 780 (3000) 682 170 >231« »27 811 ,500) 228 585 178 400 333 35« 308 00 281 ver- ab in ihrem scher Bauern, Die Eroberung üer Lull von Tripolis. „Hauptmann Piazza hat als Erster den Himmel von Tripolis in Besitz genommen", so erklärt voll stolz Luigi Barziui ui seinen, Berichte über die erste glückliche Leistung eines italienischen Militärfliegers aus dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz. „Ein dumpies fernes Nollen und Knattern, das aus den Hohen herniedertam, trieb uns heute morgen aus den Betten, und wir sprangen auf, wie bei dem Rufe einer Freundesstimme. Im Nu hatte sich eine schar von Gästen auf der Terrasse des Hotels sammelt, und Rufe oer Begeisterung und der Freude stiegen zum Aether empor. Fern aus dem Meere sehen wir die italienischen schisse, aber heute ist das erste geflügelte Schiff unserer Luftflotte pfeilschnell über den fleckcnloien blauen Himmel dahingeglitten, Es war ein Bttriot, der in geringer Höhe dahinsaustc: cs war, als berührte er die spitzen grünen Gipfel der Minarets, und he'.l hoben sich die weil ausgebreitetcn Flügel gegen den azurblauen Himmel ab. In dieser klassisch-orientalischen Land schaft wurde der Menschenflug zu einem Wunder, als erschiene plötzlich ein Geist aus Tausend und einer Nacht. Der schöne Wunderschmetterling Italiens wird im Geiste der Araber noch auf lange Zeit hinaus sagen und Legenden stiften. Da unten standen sie, die braunen Söbne des Landes und starrten unbeweglich, in wortloser Verblüffung zum Himmel empor. ..Allah ja arsulha!" scholl cs dann durch die Lust, „Gott, mein Gott", und andere riefen „Scim ada, scim ada!" „Was ist das?" Ratloses Staunen malte sich in den zum Himmel gekehrten Gesichtern, und ihr sinn mochte vielleicht wähnen, die,er Rätselvogel sei ein durch die Lüste schwirrendes Niesengeschoß, das fern inmitten der Feinde donnernd zerspringt. Außerhalb der Casts bewahrten die Eingeborenen schweigen, und ihre Gesichter nahmen die undurchdringliche Maske der Gleichgiltigkeit an Aber das Auge irrte unruhig und fragend doch umher, staunen und Verwunde rung war in ihnen zu lesen. Nnr die herbeieilenden Juden entladen ihre Uebcrraschung in lauten Rufen. Das Flugzeug ist über das Meer hingeglitten, von den Bemtzungen der Schiffe schallt ihm em jubelndes Hurrah nach, und am Lande applaudieren die Sol daten. Ich habe dann den Hauptmann Piazza in seinem schuppen gesprochen. Stolz und Glück lag in seinen Zügen. „Ganz weis;, seltsam und doch in allen Einzelheiten deutlich erkennbar sah ich Tripolis unter mir, und ich war fasr geblendet von all dieser Helle und dieser Unschuld, ^ch beobachtete die Menschen unten am Strande und auf dem Markte: alle Köpfe waren zu mir herauf gewandt, aber während in Europa das Weitz der Gesichter aus dem dunklen Körper hervorleuchtet, sah ich hier dunkle Gesichter zwischen weitzen arabischen Gewändern. Die Soldaten liefen und gestikulierten mit den Händen, und al» ich die Stadt überstogen und auf« Meer hinauskam, sah ich die Aufregung an Bord der Schiffe. Viele waren auf die Maste emporgeklettert in der Illusion, mir dadurch näher zu kommen. Dann wandte ich mich zu der Oase von Zanzur, wo jetzt unsere Vorposten ausgestellt sind, ich sah das Lager arau in den Geländefalten schimmern und die Menschen wie graue Ameisen über die Hügel klimmen. Ich palnerte die Oase von Tripolis, nach dem ich st« umkreist hatte. Ich flog n edrig, bewun dert« di« herrlichen Palmen und ab m ihrem arunen Schatten die Gruvpen arab scher Bauern, di» mich wie versteinert anstarrten. Nun möchte ich aufsteigen und in die Ferne 518 <2000) 641 288 211 261 173 834 235 SO» 554 »44 «4 1888« 880 812 462 278 671 227 557 >500) 241 753 301 (500) 177 253 «62 825 704 588 757 88 783 l t»4» 383 365 726 (»000> 241 188 (500) 716 38 179 42S 31 171 (500) 81» 861 78» »4« IL888 llÜOO, 35 824 452 347 771 664 »7» »04 56 3SS (2000) 46» 445 140 584 864 580 844 «52 128 >6219 (2000) 450 «80 43« (500> «15 «13 710 114 »17 »08 283 2« «88 320 «03 430 17773 81 «03 755 «30 48« 404 585 «80 28« (IOOOI 4«7 851 758 564 438 «>»500 ,500) 251 768 57» 437 15» SM 151 535 48 807 85 429 «48 803 353 168 328 217 >»432 375 125 I«4 (3000) 71 291 »30 184 340 272 23» 127 ,3000, 585 55« 020 198 20352 805 086 467 442 682 803 «4« 142 26 «V7 «37 4«» 7 960 20« 830 540 258 »1868 757 403 «24 87« 759 387 728 708 71« 463 20 751 151 732 352 680 15 (1000) 244 598 430 380 781 945 305 2:!362 877 069 745 534 839 827 »12 <2000) 255 748 68 632 <3000, 462 ^3091 450 279 551 481 04» 549 (3000/ 404 34 564 342 74» ««5 233 403 24272 705 70« 841 223 54 20« 43 560 144 674 308 455 788 (1000) 1» 63« 054 (1000) SOO 710 107 «54 «500, 3L006 501 303 783 2M «10 705 (2000) 417 240 812 097 376 167 27 78S «87 502 :«i«88 89» 237 >500) 504 30 751 577 576 049 876 254 385 483 520 «22 183 375 «39 27650 36« 750 0 240 713 13 044 920 (500) 101 ,500) 518 1500) 27» »80 »35 412 792 <3000) 242 »22 1«« 2->5!>2 81 834 23 561 803 929 138 127 335 181 182 721 441 793 -28509 «91 125 701 234 09 »49 329 I I» 140 !«2 803 »5 304 53« I50 »32 .»<>818 6 645 415 (500) 075 617 666 ,3000) 511 887 603 410 «04 «49 <500, 43« 907 930 204 »1505 51« 423 154 543 308 5>2 879 82« 804 759 736 906 22« «'-7 <20001 306 34 514 905 »04 50 90 «»4 437 3-2710 103 527 982 753 582 885 <500, 855 448 51 «04 106 630 601 «82 425 «07 767 793 809 172 33845 40» 22» »«3 738 738 73 402 951 117 3-752 258 (2000) 39 330 279 406 609 75 503 234 I«5 724 447 «26 84» 3.»930 «0 »14 )4 »28 184 527 974 009 233 501 ,3000) «53 488 36552 «69 «3« 180 5« 363 325 470 80 «29 «32 »59 424 544 »04 19« 950 MI 485 .»7792 22 438 ,500) 784 89 970 251 565 209 119 < 2000! 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Die /urkabsbn. Mit der Romantik der Furkastratze wird es für denjenigen, der eine Eilenoahn unter allen Um stünden als eine Schädigung der natürlichen Land schaft empfindet, nun auch bald vorbei sein, da die Eisenbahn über den Patz ihrer Vollendung ent gegengeht. Sie führt von dem bisherigen Endpunkt der Bahnlinie im oberen Rhonetal. von der stadt Brieq, die gleichzeitig den Eingang zum simplon- tunncl beherrscht, auswärts unv wird dann auf der anderen Seite der Iurka ins grotzc Urserental hin absteigen. um weiter von Andermatt aus über den Oberalppatz das Vorderrheintal zu gewinnen, und sich so von Dissentis hinab bis Reichenau und Chur an das östliche Bahnnetz der Schweiz anzu- jchlietzen. Die neue Linie wird jedenfalls auch als Bau werk von grotzem Interesse sein. Sie übersetzt bei Brica sofort die Rhone, weiter oberhalb bei Mörel die Mossa, den Hauptabflutz des Aletschgletschers. Bald darauf mutz die Steigung bereits durch einen Kehrtunnel überwunden werden, um die Höhe des Schienenwegs, der bei Brieg in 682 in liegt, bei Ficsch auf 1071 Meter zu bringen. Die nächsten 300 Meier dis Oberwald werden in mäßiger Steigung gewonnen. Nun aber beginnt ein starkes Eesällc bis zur Station Gletsch, dem durch seine Lage mit Recht berühmten Punkt, bis zu dem noch vor einigen Jahrzehnten die Zunge des Rhonegletschers sich er götz. Ein weiterer Kehrtunnel von 4 Kilometer Länge führt die Bahn bis zum Eingang des eigent lichen Fultatunnels, der in einer Höhe von 2120 Meter ansctzt und die Verbindung zwischen dem Gebiet der Rhone und dem der Reutz und im wei teren Sinne dem des Rheins herstellt. Zunächst wird also hier der Nhonegletscher. der bisher für Nichtfuhgänger nur mit der Post zu er reichen war, durch eine Bahnlinie erichlossen. Das Urserental auf der anderen Seite der Furka bietet dann einen fast völlig ebenen Boden dis Andermatt, wo der Anstieg zum Oderalppatz beginnt. Dieser kann bis zu einer Höhe von 2040 Meter ohne Tunnel überwunden werden. Hier überschreitet die neue Linie die Gotthardbahn, die in den Eingeweide» der Erde selbst durch den berühmten Tunnel von der Schweiz nach Italien gelangt, und zwar befindet sich die Furkabahn rund 350 Meter über der Sohle des Gotthardtunnels. Dem bisher verhältnismäßig wenig besuchten Oberalppoß wird die Bahn gewiß am meisten zustatten kommen. Der stattliche, 1'/, Kilo meter lange Oberalpsee bildet die Grenze zwischen den Kantonen llri und Graubünden. Von der Pahhöhe eröffnet sich ein prächtiger Blick über die Schneegivfel der Glarner Alpen, unter denen namentlich der Tödi und der Klaridenstock her vorragen. Auf dem östlichen Teil der Patzstrahe trifft man das Dorf Tschamut in 1640 Meter, das wahrscheinlich die höchstgelcgenen Getreidefelder in Europa besitzt. Von hier an geht der Abstieg nach Dissentis in 1150 Mccer Meereshöhe allmählich von statten. Von der Endstation Reichenau wird man dann die Baku nach dem Bodensee und weiter nach Lsicn hin die Albulabahn ins Engadin benutzen können. Außerdem besteht bereit» der Plan, an die Furla- linie eine weitere von Gletsch über die Grimsel in» Haslital und weiter hinab nachMeiringen anjuschlictzen, so datz man dann aufs schnellste über den Brünig -um Vierwaldstätter See gelangen kann. i d. »4 (1000) «67 152 74065 855 ,500) «33 999 992 545 427 (500) 404 776 304 742 402 353 45 (2000) 281 75136 (1000) 221 114 936 867 181 167 «44 893 526 932 534 174 601 378 139 650 LIO 475 78206 855 778 575 2 527 ,500) 6 747 811 <1000, 758 734 242 332 412 77278 599 511 414 526 371 409 iSl 307 (500) «09 (3000) 40S 171 283 109 703 141 878 612 7896« 875 537 «72 363 300 88 95« 919 80« 82» 179 937 917 70784 535 759 943 469 ,500) 122 950 «5 280 984 997 309 353 884 829 777 225 222 »,<»98« 178 80» 701 125 390 »3« 179 «52 170 147 597 383 508 4V 585 «SS 453 «4 22« 1500) »4113« 247 789 111 438 432 359 30« 2'34 «07 480 20 45S 733 587 »4 -098 112 462 119 334 154 474 545 »60 342 21 765 279 (2000> 887 997 748 156 »»3119 484 «02 18» S64 539 158 «81 972 720 204 213 84 758 757 572 92 401 »44082 136 226 723 369 37« ««« <500) 790 821 (500) 959 575 301 383 ,500) «I« 760 175 830 »45358 <2000, 315 602 29« 543 143 <500) 439 <1000 290 23« 6S2 «33 748 739 515 «6842 78« 474 (1000) «20 363 810 808 (2000) 120 995 16« 781 >500) 436 557 210 46 87659 «99 «81 801 279 962 385 258 700 (500) 253 I« 674 769 883 218 323 304 271 914 888 88476 562 229 990 305 881 »87 375 >500) 458 340 410 <500) II 643 105 994 144 233 195 <500) 716 61 283 1500) 7ö9 »74 ».9357 184 559 «78 ,1000) 181 401 533 122 «I SO« 2S0 2» 899 «36 197 99734 785 225 (1000) 524 827 986 787 8«s «08 945 786 >1000) 98« 824 175 316 389 >»>342 713 277 76 70« «17 533 233 204 252 5«9 250 .>.'4 86« 362 572 >500) 240 <»0088 .841 «54 458 163 «96 98 795 ,cO)O) «23 57« <1000) 308 773 4*2 71« 20« 546 123 322 «v9 443 «97 534 238 «50 967 (3000) 237 229 22/ «52 59 52« 9»126 320 243 532 921 79 «68 <1000) 4« 319 635 303 545 267 770 91445 9 943 131 3« 76 888 904 565 854 267 574 479 163 595 ,5000) 200 948 254 17 514 22« «82 853 353 792 93L87 64« (10 000) 177 871 360 670 947 654 613 273 922 59 937 9 6673 914 «I« 34 »»2 1« 104 «51 411 564 925 883 78« 567 52« 161 55« 357 173 552 482 97979 360 ,500) 57« 149 «I0-XN 369 92« 107 »38 770 630 984 735 33« 548 213 787 734 370 328 832 537 980 406 148 470 98535 582 138 405 730 842 99« 873 90« 597 80 9« 894 4«4 99578 531 175 ,500) 385 322 9«5 430 ,1000) 299 306 558 77 1500) 658 77 (500) 658 233 356 (ÜLO) >7'8495 4Ü4 249 534 401 185 517 «78 737 645 969 «82 »27 70, 90 81« 665 ,500) 417 544 21» 454 >01488 76« 71« 310 2'2« 387 «30 289 447 132 921 496 454 «59 99 i34 793 >0-2179 460 351 «12 409 «51 538 27' <500) 4S 54k. 92 2 909 710 «75 (500) 97« 284 V79 728 592 >.»3090 871 094 9/8 936 14« 33 809 995 503 103 785 558 2.38 197 825 35« 780 104330 36S 455 36« 25« 882 47 493 812 803 87 >500) 753 663 388 551 123 ltt.,889 32 971 309 239 26 580 127 28S 975 404 925 758 ,500) 785 104 23 583 976 «02 «51 (500) »o«000 14 3«4 73 53« 140 892 753 571 282 408 700 489 575 53 4» 457 (1000) 941 983 «38 9 607 > 0-345 149 879 705 148 558 «95 583 123 889 507 93 880 448 108847 «46 «90 942 80 «79 54« 405 559 859 24 570 289 175 504 475 100 171 20 1OOI7I 83) 920 385 81« 211 30» 19« 852 675 88« 805 502 365 463 486 1000-t auf Nr. 95646 bei Hrn. Adolph Linke. Leipzig. 5000 auf Nr. 6314 bei Hrn Edm. Löbel. Lammogsch i. Sa, u. Pank Starke. Dresden. 500» auf Nr. 94595 bei Hrn.L. Melzer, Jöhstadt i. So. Im Glücksrads verbleiben nach heute beendigter Ziehung an größeren Gewinnen: 1 Präqiie zu 300'00. Gewinne: 1 -u 30600, 4 zu lOOOO, 3 zu 5000, 10 zu 3000, 23 zu 2000, 35 zu 10M. Morgen letzter Ziehungstag. Turnwelen. D?r Allgemeine Akademische Turnadrnd an dec Universität Leipzig dlictt auf ein überaus ereignis volles Jahr ungeahnten Aufschwunges zi rück, der ein mal. der außerordentlich tatkräftigen Unterstützung der akademischen Turnsache seitens der Universtlärs- und Ministerialbehärdcn sowie zahlreicher Gönner und Freunde des A. T. A., sodann aber auch -en vermehnen Turngelegenheiten und der Aufnahme sportlicher Hebungen zu verdanken ist. 494 einfache und 654 Doypelteilnehmcr sd. h. die zugleich im Winter- und Sommersemester dem A. T- A. an gehörten) zeichneten sich in die Listen ein, während -er Kesaintturnbesuch 6954 Mann betrug. Den stärk sten Turn- und Turnspiclbejüch wies der Januar mit 601 und -er ^uni mit 1371 Mann auf. Turn rat und Dorturnerschaft bestanden ebenso wie di» G». samtteilnchmerzahl au» Angehörigen der verschie densten Korporationen, von denen nicht weniger al, 22 teil» offiziell, teil» inoffiziell im A. T. A. turnten. Am eifrigsten und erfolgreichsten betätigte sich die Burschenschaft „Arminia", der Universitärs- Sängeroerein zu «t. Pauli, die Sängersäxrft „Arian" und eine Anzahl wissenschaftlicher Vereine. Den Höhepunkt der Veranstaltungen bildeten im Winter- semester das Schauturnen am 15. Februar, im S.«S. das Akad. Turn- und Sportfest, sowie die beiden aka demischen Olympien in Dresden und Breslau. Ent sprechend -em Grundsatz, daß nicht nur -en Bedürf nissen -er großen Mässe nach körperlicher Ausar beitung, sondern auch den nach besonderer Krastent- faltung und Selbstvervollkommnung strebenden Einzelvediüsnissen Rechnung zu tragen sei, kam das erzieherische und besonders für Studierende geradezu unentoehrliche Moment -es Wettkampfes zu voller Geltung. Bei den Veranstaltungen -er deutschen Turncrjchaft, speziell auch -cs Leipziger Schlochtscldgaues uno des läcnsischen Lptelveroandes, denen die „Turnerschasr im A. T. A " angehört, der deutschen Lporrbehörde uns des Gaues Nordwest, sachscn, des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel vereine, denen die „Sportadkeilung res L. T. A." beitrat, und bei den akademischen Wettkämpfen der Leipziger, sächsischen und deutschen Studentenschaft errangen Teilnehmer und Mannschaften des A. T. A. im ganzen 105 Preis«. Van besonders bemerken», werten Ereignissen sei hier die Verlängerung und Er- wei'-rung des bisherigen Vertragsverhältnisjes betr. Turnhalle und Spielplatz seitens der Universität unr d?r TurngemeindL Leipzig und dem Verein Sportplatz hervorgehoben, wodurch eine gesunde und normale Weiterentwicklung der akademischen Turn sache für die nächsten Jahre garantiert ist. Erwähnr sei auch die am 13. November 1910 in Berlin erfolgt« Mitbcgrllndung des Deutsch-Akademischen Bundes für Leibesübungen, in dem alle großen und leistungs. fähigen Verbände (A. T. V. C., A. T A., A. N. B.) vereinigt sind, des Akad. Verbandes für Leibesübungen ZN Lüizpiz, dem zurzeit 19 Korpora, rümen angeliären, und des Profeisorenauoschusses !ur Leibesübungen an der Universität Leipzig. Im S.-S. wurde ein TurnspieUurjus für das 106 und 107. Inf.-Rogiment aügehalten, an sich 60 Unter offiziere und Mannschaften beteiligten. Zu Ehren mitgliedern ernannt wurden die bisherigen Ehr«".- turnratsmitglicder Geh. Rat Prof. Dr. Käfter, Geb. Justiziar Dr. Meltzer, Geh. Rat Prof. Dr. Schmar- sow und Geh. Rai Prof. Dr. Seeliger. Das Pro tektorat über den A. T. A. übernahm Geh. Rar Prof. Dr. Lhun. Das bedentnngsvollste Ereignis der nähe ren Zukunft dürste das vom A. T. A. gemeinsam mit dem A. V f. L. beim Deurich-Akad. Bunde für Lei besübungen beantragte und von diesem beschlossen-. Teutich-Äkademischr Olympia im Jahre 1913 werden, zu dcssen Protekteraisübernahme die LcinZgcr llni- versitätsdehörde.n sich bereit erklärt hoben. Ehren sache -er Leipziger Studentenschaft wird es jein, sich auch zu diesem großen nationalen Feste rechtzeitig und gründlich vorzudsrcilen. Dazu lädt der A. T> A. alle Kommilnonen der Universität und Handelshoch schule auch für das W S. 191l 12 zu zahlreicher Be teiligung freundlich ein. Alles Nähere überTurnangc- legenbeiten, sportliche Veranstaltungen siehe Schwar zes Brett der Universität und Mitteilungen dos A. T. A. (Verlag von Aug. Hoffmann, L. N. S? mesterabonnemeitt 2 ,tl). Oie vistterigen Leistungen ües Rsümms für die Medizin hat Professor Sandermann aus Berlin auf der letzten Tagung der Britischen Medizinochen Ver einigung übersichtlich zusaminengestellt. Der Forscher begann feine Aufzählung mit einer eigenen Arbeit aus dem Jahre 1903, die die Herstellung von radio aktivem Wasser für biologische Unterluchungcn er möglichte. Im folgenden Jahre machte Neuberg die Entdeckung, daß die Radiumsstrahlcn Eäcungsvor- gänge verstärten. Dieser Nachweis wurde in den folgenden Jahren im einzelnen erweitert mit Bezug auf die Tätigkeit der Verdauungsfermente, der Bauchspeicheldrüse sowie der Milchiäuregärung. 19Ü7 und 1908 fand Saubermann im Verein mit Deutel moser, datz die Radiumstrahlen auch die Darm bewegungen anrcgen, ferner die Löslichkeit harn saurer Salze befördern. Ihre Wirkung auf die große Mannigfaltigkeit cer Eärungserscheinungen ist dann noch weiterhin genauer erforscht worden Für das laufende Jahr nennt Professor Sauber mann eine lange Reihe wichtiger Funde. So ist es nachgewiesen worden, datz die Radium strahlen die Ecrinnfähigkeit des Blutes ver mehren, datz sie jedes tierische Gewebe durch dringen, datz ihre Wirkung aus den Zersetzungsvor- güngen des Rudium beruht, datz der größere Sirah- lungsgehalt der Berglust eine wichtige Nolle für das Wohlbefinden der Men)chen spielt, daß die Wüsten winde wie der Sirolko und Samum einen oesonders großen Srrahlungsgehalt besitzen, datz eine Steigerung der Radioaktivität von Mineralwässern sich alsbald heilsam bemerkbar macht, daß auch ein tünsriich radioaktiv gemachtes Wasser einen höchst auffälligen Einfluß aus den menschlichen Organismus besitzt, daß infolge der Ausstrahlung in den Pechblendewerken von Ioachimstol in Böhmen Gicht und ähnliche Krankheiten dort unbekannt sind, daß besondere Krankheiten sich in Radiumbädern verschlimmern, datz der Stoffwechsel durch solche vorteilhaft angeregt wird, daß die Radiumstrahlcn auch den Blutdruck im Herzen beeinflussen, und zwar herabsetzend mw. Aus dreier noch nicht ganz vollständigen Zusam menstellung geht hervor, welch außerordentlichen Be deutung die Entdeckung des Radiums für die Wissen schaft vom Menschen gewonnen ha». Vie wüve sut üer Bühne. Die glühende Sonnenhelle, die kalte Farbenpracht und grandiose Eintönigkeit der Wüste mit allen Raffinements unserer modernen Bühnentechnik vor das Auge des Theaterbesuchers zu zaubern, ist dem bekannten englischen Theatcrdirektor Lewis Waller bei seinem ersten Debur im Rew Porter Lcn- tury-Theater gelungen und hat ihm einen rauschenden Erfolg eingetragen. Das Stück, in dem er seine Regisseurwunder entfaltete und zugleich als Darsteller der Hauptrolle anftrat, heißt „Der Garten Allahs" und versetzt die Passanten des Broadway in die heiße Sphäre des afrikanischen Sandes, unter burnusumhüllle Arader, Neiterkunststücke ausführende Berber und Gebete murmelnde Mohammedaner. Gleich das erste der neun Bilder, die das Stück ent- bält, ruft den Geist der Wüste wach, ohne datz ein Wort gesprochen wird. Durch endlos lang sich hin- ziehcnde. weich gewellte Sanddünen prallt im Licht de» purpurrotlich andrechenoen Morgens langsam eine Karawane durch die schweigende Einsamkeit. Auf hohen Kamelen thronen würdige Arader, begleitet von Bewaffneten auf flinkeren Rosien, während Frauen und Kinder mit hochbeladenen Maultieren folgen und eine Herde Ziegen treiben. Der Scheik de« Stamme» reitet dann allein über di« Bühn«, steigt ab und verrichtet seine religiösen Gebräuche vor der höher emporsteigenden Sonne, wenn der Vorhang fällt. Andere Bilder schildern mit großer Realistik einen nächtlichen Samum mit seinen wild und drohend Lahtnfegenden Sandwolken, die sich gespenstisch ousoäumen unter dem sternenfuntslnden starren Himmel. Tänze der Beduinen wechieln mit einem Ausschnitt aus der Lüstern Monotonie eines TraplstenUosters. Die gewaltige Bühne und der prächtige Ronin des Century-Theaters, das beiannttich mit un geheuren Kosten von den New Porter Millionären zur Hebung des amerikanischen Nationaldiamas irüher gebaut wurde, bietet einen guten Rahmen für diese imposante Entfaltung einer virtuosen Bühnenkunst. Liht-Tage in Weimar. Irl. Den Beschluß der Festlichkeiten bildete die in der Kirche „Peter und Paul" veranstaltete Aufführung der „Ungarischen Krönungsmesse" durch den Gemischten Chor, dem fast alle musikalischen Kräfte Weimars und der Hosoper angehören. Der Gesamt- eindruck war ein tiefer und in der Stimmung der das alte Gotteshaus füllenden Hörer weihevoll, und oftmals überwältigt von der majestätischen Eewatt der Töne. Die Leitung lag in den Händen von Professor v. Bautznern, des Direktors der Greß- herzoglichen Musikschule. Als Solisten wirkten mit der Beiliner Konzerl-cnor ist E.F. Walter, einer unterer, besten Bach-Länger, Frl. Emina Lindenberg (Sovron) ferner Frau Kotelmann-Berlin, Hofopernjäntzer Mang-Weimar und erster Konzertmeister Rertz- Weimar (Violine). Letzterer befestigte durch seinen Vortrag tin Offertorium und Lenediktus. wo der Komponist der Sownloline eine hervorragende Rolle zugewiesen, seinen Nur als Meister seines Instruments aufs neue. Die durch Chor, Orchester. Orgel — diese durch Stadtorganiit Hermann Keller meisterhaft geführt — und die genannten Solisten bestrittene Aufführung bildeten einen Schluß der Festtage, wie er Les Meisters, dem sie galten, und der Stadt Weimar würdig war. L lieber poiret und seine neuesten Moden witzelt Oskar Blumenthal in folgenden kritischen Zeilen des „D. T.": Nun wird es ernst. Der Winter ist uns nah — Denn Meister Poiret ist wieder da. Die Damen prüfen, bebend vor Entzücken, Sein neues Lager von Entkleidungsstücken. Der Nock, darin der Frauenkörper haust. Teilt jede Linie mit wie durchgepaust. Der eng vom Seidenstoff umpretzt« Arm Gemahnt an eine Wurst im Rind«rdarm. Die um den Kopf geschlung'ne Hut-Attrappe Ist täuschend ähnlich einer Badekappe. Die Glieder, mumienhaft vom Stoff umschnklrt, Seh n aus. wie vom Chirurgen bandagiert. Dem Meister ist nurdiescr Stil sympathisch: Das Kleid barock, die Mütze kleinasiatisch. Der Gatte sieht's mit spöttisch heit'rem Blick, Die Gattin schwärmt: „Das ist Pariser Schicki" Doch müßig wär », zu hadern und zu streiten Um einer Laune bunte Seltsamkeiten. Denn eilt auch zu dem tollsten Ziel die Mode -- Sie rennt, sich hastend, immer selbst zu Tode.
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