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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111103013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911110301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911110301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-03
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Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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m.ror. rvL Irhrrmt». FreUss. 3. lwvrmdrr r-tt Vrtpztser Tayrvlstt b«tel»t üano, «4 oiebt » votzär«» A Vvsomt«-r de/ /VervoÄk« unck oenrtte/er, o/sssskesik /ttkd» oernac/r/ZSL/A/e^ ^«-ckaounLs§c/iu>ckc/rs, ckie Aerac/e bs/ ckttsivn ^e^sonen rismttcfi ficku^zf trk. ueouo emo mtenrive geistig« ^rixit ßescsivverlicß 06er un- möglicl» Hvircj, üt « ^eit, 6« Körpor r» «»»«Htütrea. Um ^räkigcr, vi6er»t4v6ch6vger ru mack«. ^«6« voo «v» !u»t ei»« ^vvir^a k«»6 an OenmHielt 006 I^etreu-Icrakt, 6er »icii — je uaci» Va-valtuag — melrrt o6«r wü»6«t. Vielleicht 90°/» »Iler Kulturmenschen verbrauche» ihn vorreitis, veil ne — Hs,ou6er» in 6er überschäumen6cn Voll- hratt 6er )»,e»chehr« — ihrem Orzavi-mur ru viel rumutcu. Aetrt 6»ou i» vorgerückten ^lter 6a» natürliche I^ach!a-»en öer Kri/t» em, n» vmr6eo geiuacksteitlich« 6«ch>ver6en häukger m»6 6ie ru krüh amresebeuea Krakreserveo kehle» jetrt »ehr. L» vir6 «rkor6erlich, 6em Körper neue Kraftquellen ru- rukührea, 2e ih» hetähr-«», Ltörungeu 6« ^Ilgemaiulreüackell» Imchter r» ühor>vio6o». ^«m «6» Lr»ch«mm»reo v6e: si^anjgjcert, Kopkachmerre», und Göun«« do vmwtu» wurde« «r^ . - - Eben, Beweise l Gesiuuuug /r/srftd» bsroncker» Kss/Fnst smpM/en ckk» mtt Vorflob» 6/« Loma/ou«. Vie LomOoe» vermag Appetit. Verckamw, m»6 6eu »«amte» 3toFvech»«I nacsistaltig avruregeu un6 ru kör6era. Durch ver- h«»erto Autbilckung erkolgt eine r«ün6ere, aurgiebigsr« Lr- aäßruog 6« »«amten Körper», ein»chli«»lich 6er I^erven. ^«k 6i«o natürliche un6 6arum einrig 6e»hharv ^Vei»e bahn auch 6io normal« l^tuvgskäßiglreit 6« V«r6auo»vpper>rt« unv6or. Lekbet Veritopkuo» nnr6 6arch 6i« klmvmb»»» auk ihr» Dr»»che: 6ie Darmträgheit allmählich he»«iti»t, «o6a« »ich 6er weiter gebrauch von ^bkührminela erübrigt. D»6urch h«»«r» »ich ^i6er^a»6»kähjxscejt, ^ffgewek«. sam zum Ziele. Reichs lag erledigen werde, besserungen, als I steütenrechte» und die . „ der Koalitionsfreiheit, würden wiederum unerledigt bleiben. Der ral/. ' schon von allen Berufsständen, namentlich auch von den Arbeiterorganisationen beschritten worden. Ernste am 28. Mai 1900 »um Reichegericht»rat ernannt wurde. — Der KanzlerdtLtarHäßnertst zum Kanzlei- setretär ernannt worden. * Ordens- »ud liteleerleihm^, D« König hat dem außerordentliche« Prosellor an der Universität Leipzig Medtztnalrat Dr. Svaltehol, da» Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienstorden und dem außerordentlichen Professor an der Universität Leip zig Kgl. preuß. Sanitätsrat Dr. Eulhoff Titel und Rang al» Geheimen Medtztnalrat verliehen. * 80jährige» Dienstjubiläum. Am 31. Oktober feierte der Geldzähler bei der Reichsbankhauptstelle in Leipzig Herr Schöppkv sein SO jähriges Dienst jubiläum. Der geistig und körperlich now vollkommen rüstige Beamt, hat drei Feldzüge mitgemacht und ist mit vem Düppeler Sturm-Kreu^ den Erinnerungs medaillen von 1864, 1866 und 1S70 71. dem Eisernen Kreuz II. Klasse, der Zenrenar-Medaille, dem All- gemeinen Ehrenzeichen bereits dekoriert. Au» Anlab seines 50jährigen Jubiläums hat ihm der Kaiser das Krem de» Allgemeinen Ehrenzeichens mit der Zahl 50 verliehen. * Auszeichnungen. Auf der JnternationalenHygirne- Ausstellung Dresden 1911 wurde der Fa.: Verlag der „Deutschen Moden - Zeitung", Aug. Pölich. Inh.: Otto Beyer, Leipzig, für ihre aus gestellten Handarbeitsbücher die Bronzene Medaille verlieben. — Der Firma Leipziger Steinholz-Werke (Dr. Rudolph Keil L To.j in Leipzig wurde aus der Internationalen Hygiene-Ausstellung die Goldene Medaille zuerkannt. H Gönn«« da» varatu» umrde« «och gegen Fahnengeschenke äderae-wr. Dar Vorsitzende, Herr ert, dankte Wit herzliche« Worten für die vielen nd kameradschafUicher «t» ab, daß der Verein stet» zu Kaiser »nd Reichs König «nd Vaterland stehen und die treue Kameradschaft pflegen werde. Von den verschiedener schönen Darbietungen des Abend» erröte» sich besonder» wirkungsvoll das Exerzieren einer Abteilung der Kurfürstlichen Grena diere in der Uniform de» Jahre» 1760. Mit einem Festballe wurde die vortrefflich vorbereitet« und all- seitig befriedigend »erlaufen« Feier beschlossen. * Zirka» Sarrasani. Gin Gang durch die Stallungen de» Zirkus Earrasani vermittelt uns die interessantesten «nd belehrendsten Eino rücke. Ein« peinliche Ordnung und Sauberkeit -erricht in diesem schnell daüingedauten und schnell abgerissenen Zeltkomplexe. Ein Zeltdach beherbergt die Residenz der Wüstenkönige: 2l Majestäten pflegen hier feier, lich der Ruhe. Riesig« grimmia« Tigerdoagen, d«» waghalsigen Dompteur» treu« Paladtn«, haben da neben ihre Behauluna. Dicht daran hört der Besucher das scharfe Grölen der Seelöwen. Es sind acht aalglatte Tiere, die sich unten im Wasser tummeln. In vier riesigen Bassins neben den Seelöwen zeigen sich 6 Nilpferde, die dort ihr Wesen treiben. Nilpferde gehören heute zu den seltensten Tieren der Welt: denn nur drei zoologische Institute tönnen sich rühmen, noch zwei Exemplare zu besitzen. Es folgt der Menageriestall des Zirkus mit seinen Kamel-. Dromedar- und Trampeltierherden, mit den indischen Büffeln und Mysoreochsen, mit Eseln, Zebras und Zebroiden. Weiterhin steht die Elefantenparade, «in einzigartige» Schausviel in aller Welt: denn nirgendswo al» beim siamesischen Könige oder bei den indischen Nabobs wird man solchen Elefantenstall bewundern können. * Fly und Slade, diese» ausgezeichnete Künstler- paar auf dem Gebiete geheimnisvoller Demon strationen des Otkullismus, psychologischer Studien usw., kommt nach mehrjähriger Abwesenheit wieder einmal nach Leipzig und wird ab Dienstag, den 7. November, im Festsaale des Hotel de Pruste ünige sensationelle Vorstellungen aeben, die sich „An der Grenze des Uebersinnlicken" betiteln. Es sei ganz ausdrücklich bemerkt, baß e» sich bei den Fly und Slade-Soireen nicht nur um einen Vortrag, sondern um ein« d«n Ab«nd füllend« Exp«rimentalvorstellu«g mit hochinteressantem Programm handelt. Der Saar des Hotel de Pruste ist für die eleganten Fly »nd Slade-Abende sehr geeignet. 88. Die hilfreiche Feuerwehr. Donnerstag nach mittag wurde die Mannschaft der Hauptfeuerwache nach der Zweinaundorfer Straße. Ecke Karl-Krause- Straße, gerufen. Dort war das Pferd eines Händlers gestürzt und hatte sich einen Linterschenkeloruch zu- gezogen. Die Mannschaft hob das Tier auf und transportierte es nach der Vrterinärklinik. -. Anarchistische Schrift«« tej-lagua-mt. Di« Hefte 5, 6, 7 de, Jahrgang» 1911 und Heft 1ö de» Jahrgangs 1910 der in Wi«n erscheinenden periodi- schen anarchistischen Druckschrift „Wohlstand kür Alle" sind bejchlagnabmt worden. Auch die Un brauchbarmachung des Artikels mit der Überschrift „Direkte Aktion" in Nr. 27 d«r in Berlin erscheinen- oen anarchistischen Zeitung „Der freie Arbeiter" ist durch Gerichtsbeschluß angeordn«t worden. -ff Unfälle. In der Lindenthaler Straße in L- Gohlis fuhren gestern zwei Radfahrer mit ihren Rädern zusammen und kamen zu Falle. Der eine, ein 25 Jahre alter Friseur aus der Gothaer Straße in L.-Gohlis, erlitt dabei eine Gehirnerschütterung, Eine 60 Jahre alte Zimmermannsehefrau aus der Friedrich-Karl-Straße in L.-Gohli» kam in der Küch» ihrer Wohnung infolge einer Ohnmacht zu Falle und erlitt gleichfalls eine Gehirnerschütterung. — Auf einem Bau an der Friedrich-List-Straße stürzte ein 20 Jahre alter Bauarbeiter au» Mockau, Leip ziger Straße, infolge Abrutsch««» d«r Leiter ca. 4m hoch herab und zog sich dabei «in«n Knöchelbruch »u. — Eine tiefe Schnittwunde zog sich «in 18 Jahre alter Elektromonteur in einer Fabrik in L.-Plagwitz zu. Beim Montieren einer Leitung kam er zu Falle und trat dabei mit dem rechten Fuß in das Mester einer unter ihm befindlichen Hobelmaschine. " Mockau. Sonntag, den 5. November, nachmit tags 2 Uhr wird in hiesiger Kirche für die konfir- mierte Jugend der Parochie «ine Katechtsmusunter- redung abgehalten. * Schönesrld. Am 28. Oktober hielt der Gabels berger Stenographenverein seine 3. Jahreshaupt ¬ schaft Leipzig hat dem seit 2. November 1886 un unterbrochen in dem Betriebe der Großen Leipziger Straßenbabn in Leiozia beschäftigten Wagemührer Friedrich Albert Schulze in Lerpzia-Sellerhausen eine Belobigungsurkunde ausgestellt, die ihm heute in Gegenwart des Direktors Hille an Ratsstelle aus gehändigt wurde. * Hochschule für Frauen sKönigstr. 18). Alle an der Hochschule immatrikulierten stimmbegaöten und musiialiichen Damen können Mitglied des Uni versitäts-Kirchenchores zu St. Pauli werden. Die Proben finden an jedem Sonnabend Punkt 5 Uhr in der Universitätskirche statt. Herr Professor Han- Hofmann, der Letter des Thor», nimmt daielbst vor jeder Probe Anmeldungen entgegen. Außer dem ist den Damen der Hochschule da» Oolle- L>om masioam der Universität geöffnet. Da» Semesterprogramm desselben ist beim Famulu» Herrn W. Gurlitt täalich (außer Mittwoch) um 10 und um 11 Uhr im Auditorium de» musikwisten- schaitlichen Seminars (Universttätsstratze 13, Erdg. r.) ^u haben. — Auch am Allgemeinen Akademischen Turnabend (A. T. A.) der Universität Leipzig können sich die Damen der Hochschule beteiligen. Die Uebungsstundrn der Studentinnen finden statt Montag und Donnerstag 6 Uhr lS Min. bi» 7 Uhr 30 Min. in der Turnhall« Dorotheenftraß« 6 (Setten- wroj. De^ Leiter de» A. I. A.. Herr Uutoersitdt»turn- lehrer Dr. Kuhr, ist in seiner Wohnung (Elster- ftraße 20, Hl.) täglich zwischen 3 und h',4 in An gelegenheit des A. T. A. zu sprechen. ü. vorn Verein sächsische« Semeindebeamte«. Da» in Leipzig seßhafte Direktorium de» 7600 Mitglieder zählenden Verein» sächsischer Gemeinde- beamten hielt eine Sitzung ab. in der nach der Erledigung einer Neih« geschäftlicher Angelegenheiten die iniolae der «ingetretenen Erhöhung der Mit- gltederdetträge fortgesetzt eingehenden zahlreichen Äustntlserktärungen und Zuschriften Veranlassung zu einer eingehenden Aussprache gaben. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Stellung des Vereins- Di reltorium» zu dieser Angelegenheit in der Ver- treter-Veriammlung klar gekennzeichnet worden sei, und weiter, daß der Verein sächsischer Gemeinde- beamten sich von allen Demeindebeamten-Verbänden Deutichland» auf d«m Gebiete der Sicherstellung und der Selbsthilfe am erfolgreichsten betätigt habe. Au» Vereinsmttteln und aus den Erträgnissen des Unterstützungsfond» wie der Vereinsstistungen sei schon manche Not gelindert worden. Den Wert der Kaßeneinrichtunaen, durch die Versicherungen geboten würben, wie sie wohl bei so niedrigen Beiträgen von keinem anderen gleichartigen Unternehmen ge wahrt würden, sollten sich die Mitglieder vor Ab gabe der Austrittsertlärungen vor Augen halten. In derselben Sitzung erstattete der Vorsitzende, Herr Verwaltungsdirektor U bl mann, Bericht über den Verlauf des kürzlich in München abgehaltendn ersten Deutschen Gemeindebeanuentags und über die dort vorgenommene Gründung des Bundes Deutscher Angestellten zu tragen, vonnöten seien starke Or ganisationen der Arbeitgeber sowohl, wie der Arbeitnehmer, um in gegenseitiger Achtung und Anerkennung Tarife abzuschließen. die allein nur die Gewähr sozialen Frieden» in sich trügen. Nach- dem der Referent in seinem Schlußworte da» Er gebnis der Diskussion zusammengefaßt, erfolgte Schluß der Versammlung. * Der Leipziger Ungar-Verein veranstaltete am 1. November in seinem Kreis« eine erhebende Liszt- Feier. In formvollendeter Rede sprach der Vereins präsident von der hervorragenden Stellung, die der Name Franz Liszt in der Musik- und Kulturgeschichte einnimmt. Redner wies auch auf die in den letzten Oltobertagen in Pest abgehaltenen Zentenarfeirrltch- keiten hin, an denen die ersten Männer der ganzen Musikwelt teilgenommen Haden, wodurch dem große» Andenken des unsterblichen Mustkdichter» die höchste Verehrung gezollt wurde. Hierauf hielt das Vereins. MitgliedNikolausGottlieb einen sehr lehrreichenund interessanten Vortrag, in welchem er da» Leden und die Werke Liszts in eingehender Weise schilderte. Lebhafter Beifall folgte den Worten beider Redner. Die wahre Lisztweihe wurde dem Abende durch den entzückenden Klavieroortrag von Walter Lazarus verliehen. Zwischen den einzelnen Nummern der Liszt-Feier spielte Walter Lazarus die zweite unga rische Rhapsodie, mit deren Vortrag in wahrhaftigem Geiste Liszts er stürmischen Beifall der zahlreichen Anwesenden sich eroberte. Auch Franz v. Somozyi errang durch seine mit Bravour auf dem Klavier vorgetragenen ungarischen Volkslieder reichen Bei fall. Die ganze Feier gab einen schönen Beweis von dem patriotischen und kulturellen Streben des Leipziger Ungar-Vereins. * „Der Eeschäftoverkehr mit der Bank." Uebe: dieses Thema nimmt heute Freitag abend V,9 Uhr Herr Bankdirektor Dr. Obst seine Vorlesungen im Rahmen der Handelshochschulkurse für Privat angestellte auf. Wir verfehlen nicht, auf diese nicht nur für kaufmännische und technische Angestellte, sondern auch für selbständige Kaufleute aller Ke- schäftszwoige, Industrielle und Beamte wichtige Ver anstaltung hinzuweisen. 7. Der Königl. Sachs. Militärverrin „Lhemaligrr ISSer* zu Leipzig beglng am Reformationstage in östlicher Weise die Feier seine» 4. Stiftung», este», verbunden mit der Weihe seiner von Len sfrauen der Vereinsmitglieder gestifteten Fahne. Die Festlichkeit wurde am Vortage mit einem Begrußunasabend etngelettet, zu dem sich eine statt- liche Zahl der Herren Offiziere des Stammreai- ments mit Herrn Major Bach an der Spitze em- gefnnden hatte. Die zahlreiche Trilnehmerschait wurde vom Vorsitzenden, Herrn Ebert, herzlich be- grüßt. Die Kapelle des 107. Regiments un'er Herrn Obermusikmeister GiltfchsLeitungführteeine schneidige Unterhaltungsmusik aus, während Mitglieder des Mannergesangvereins „Eomordia" den Abend durch stimmungsvoll« Lieder verschönten. Am Hauptfesttage versammelten sich di« Teilnehmer im Etablissement „Bonorand" und begaben sich, einen stattlichen Festzug bildend, der durch die vielen Fahnen der Brudervereine ein imposantes Bild bot, nach dem Festlokal „Stadt Nürnberg". Unter den Klängen des Marsches a. d. Oper „Die Folkunger" zogen hier die Fahnendeputationen in feierlicher Weise in den Festsaal ein. Der Vorsitzende, Herr Ebert, begrüßte die Festteilnehmer herzlich und schloß seine Amprache mir einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August, das begeisterte Aufnahme fand. Vom Männergesangverein „Con cordia" wurden unter Herrn Hänsels Leitung die Altniederländischen Volkslieder stimmungs- und wirkungsvoll vorgetragen. Die prächtige Fahne wurde dann namens der Frauen des Ver- eins durch Frau Krasielt übergeben. Herr Pastor Müller weihte das neue Banner als ein Symbol der Zusammengehörigkeit der Mitglieder de» Vereins in der Pflege der Königstreue, Vater landsliebe und echten Kameradschaft. An Geschenken wurden durch Frau Gebhardt eine prächtige Fahnen- schleife und durch Fräulein Gebhardt die Schärpen für die Fahnenbegleiter überreicht. Herr Hauptmann Seidler überbrachte im Auftrage des Offizierkorps vom 139. Infanterie-Regiment einen Fahnennaael mit den besten Wünschen für das fernere Gedeihen des Vereins. Das Unterosfizierkorps des Stamm regiments ließ durch Herrn Feldwebel Gruhle ebenfalls einen Fahnennagel überreichen. Herr Hau- bold, stelldertretender Vorsteher des Leipziger Mili- tärveretnsbezirls, überbrachte Gruß und Glückwunsch des Bezirksvorstandes. Von Brudervereinen, Freunden GemetndebeaMten. Dem Bunde sind sofort 14 Verbände mit zusammen 63 571 Mitgliedern bei getreten. * Di« Köuigiu-Earola-Gedächtnis-Stiftung ist durch eine neue Anzahl hochherziger Stiftunaen und durch da» Erträgnis der rm vergangenen Janre ver- anstalteten ersten Geldlotterie zum ersten Male in die Lage versetzt worden, ihre Tätigkeit namhaft zu erweitern. Der Stiftunasrat hat geglaubt, im Sinne der stets hilfsbereiten Königin zu handeln, wenn er in diesem Jahre zunächst die obererzaebirgischen und vogtländischen Frauenvereine, den Verein Krüppel hilfe für die Regierungsbezirke Dresden und Bautzen, das Krüppelheim zu Zwickau, das seine Wirksamkeit auf die Regierungsbezirke Chemnitz, Zwickau und einen Teil von Leipzig erstreckt, und den Freien Ausschuß zur Bekämpfung der Lungenschwindsucht in Dresden mit namhaften Beihilfen bedacht hat. Diesen vier Unternehmungen haben zusammen 3500 zu- gewendet werden können, während insgesamt 17050.4 Unterstützungen bewilligt werden konnten. Für das laufende Jayr ist mit Genehmigung de» Königlichen Ministeriums des Innern eine zweite Geld- lotterte zum Besten der Stiftung geplant, die wiederum aus 500000 Losen zu 1 .4 bestehen und am 15. und 16. Dezember o. I. gezogen werden soll. t. Die Bezirksverwaltung Leipzig des Deutschen Technikerverbandcs versammelte am Mittwochabend die Mitgliedschaft im Saale des Buchhändlerhauses zur Entgegennahme eines Vortrags des Architekten Herrn Kaufmann-Berlin über: „Bewertung der geistigen technischen Arbeit und die wirtschaftlichen Kämpfe der Techniker." Hierzu waren auch die Herren Retchstagsabgeordneter Br. Iunck und Landtags abgeordneten Wappler und Hofrctt Löbner erschienen. Der Redner stellte fest, daß die verantwortliche Arbeit der Techniker vielfach derjenigen der qualifizierten Arbeiter fast aller Berufe nachstehe, und erklärte, daß noch sehr viel Arbeit zu leisten sei, um die technischen Angestellten auf die ihnen gebührende Wertschätzung zu bringen. Die Beschreitung zweier Wege sei dabei angängig, Staatshilfe und Selbsthilfe. Die Staats hilfe, der beauemere Weg, führe sreilich recht lang sam zum Ziele. Kaum daß der gegenwärtige Reichstag noch die Privatbeamten - Versicherung üedigen werde; alle anderen wichtigen Ver- ' > die Ausgestaltung des Ange- ' e unbedingt notwendige Sicherung etyeit, würden wiederum unerledigt schere Weg, die Selbsthilfe, fei länAt Berufsständen, namentlich auch von . i. Ernste Konflikte könnten bei dem gegenwärtigen Stande der Gesetzgebung hierbei freilich nicht ausbleiben. Auch dem Technikerverband seien solche nicht erspart ge blieben. Die technischen Angestellten des Reichs- martneamtes und die Eisenkonstrutteure Berlins hätten den Beweis erbracht, daß es ihnen ernstlich darum zu tun sei, ihre Programmforderungen durch zusetzen. Der Streik der letzteren stehe sehr günstig, da Ersatzkräfte nicht zu beschaffen seien. Die Werks verwaltung der Hütte „Gute Hoffnung" zu Oberhausen und Sterkrade sei in letzter Zeit so weit gegangen, Zwangsmittel anzuwenden, um die technischen Angestellten au» dem Verband herauszunötlgen. Angestellten mit längeren Verträgen sei der Gehalt kingezählt worden, um sie darüber entscheiden zu lassen, entweder der Organijation den Rücken zu kehren oder die Stellung aufzuaeben. Die angebo tenen Verhandlungen der Organisation seien von der Direktion brüsk zurückgewiejen worden. Zum Schutze der so schwer bedrohten Koalitionsfreiheit sei bereits der Reichstag angerusen worden, dessen Stellung nahme noch abzuwarten sei. Am Schluffe seiner Ausführungen ,orderte der Redner auf, trotz Schi kanen und Unterdrückung dem Verband die Treue zu bewahren, mannhaft für diesen einzutreten und freudig die intensive Werbearbeit fortzusetzen. Von den Diskussionsrednern, die sich ausnahmslos zustim mend äußerten, seien die Ausführungen de» Reichs tagsabgeordneten Dr. Iunck hervorgehoben, der ebenfalls die Worte des Referenten unterstrich, nm dann darauf hinzuweisen, daß es leider nur Strafbestimmungen zum Schutze derjenigen gebe, die sich nicht organisiere» wollte», nickt aber zum Schutze der Organisierten. Der weitere Ausbau des Koalitionsrechtes dürfe nicht hlntangehalten werden. Eine Organisation, die weder den Mut habe oder dn die innere Kraft fehle, zum äußersten Mittel zu greifen, um ihre Rechte ;u wahren, sei zwecklos. Geradezu unbegreiflich sei, das Vorgehen der Direktion der „Guten Hoffnung", das nur dazu führen müsse, Unzufriedenheit in die Reihen der
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